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Trethebelantrieb. Die Bestrebungen zur möglichst vorteilhaften Ausnutzung
des beim Radfahren zu leistenden Kraftaufwandes, führten auch zur Konstruktion von
Trethebelrädern. Diese Anordnungen bezwecken, den vom Fuß bei einer Arbeitsperiode
zurückzulegenden Gesamtweg möglichst zu verkürzen, dabei je-
doch die Wegstrecke,
während welcher Nutzarbeit geleistet werden kann, womöglich noch zu verlängern.
Ferner wurde versucht,. durch Einschaltung von Federn, die beim Niedertreten gespannt
wurden, die ungleichförmig von den Trethebeln aufgenommene Energie möglichst gleichförmig
auf das .Fahrzeug zu übertragen.
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Bei den bekannten Anordnungen hatte die Verwirklichung dieser Konstruktionen
einen umständlichen Rahmenbau des Fahrzeuges, eine Vervielfachung der Übersetzungsorgane
sowie eine Vermehrung des Fahrzeuggewichtes und der Reibungsverluste gegenüber den
üblichen Ausführungen zur Folge.
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Eine vereinfachte Ausführung eines Energiespeichers für Fahrräder
stellt vorliegende Erfindung dar, die in der Vereinigung des Energiespeichers und
der die Trethebelbewegung übersetzenden Organe mit der Fahrradnabe besteht. Durch
die Vereinigung dieser Organe in der Radnabe ergibt sich ein äußerst gedrängter
Bau der Nabe, die infolgedessen keine wesentliche Gewichtsvermehrung des Fahrzeuges
bedingt und andererseits durch die Möglichkeit der guten Einkapselung aller empfindlichen
Teile die Reibungsverluste auf ein Minimum verringert. Die neue Freilaufnabe ist
insbesondere für Zweiräder und Dreiräder geeignet, welche für Geschäftszwecke,_
von Kriegsbeschädigten u. dgl. benutzt werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der beiliegenden
Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt: Abb. i ciie Gesamtanordnung des
Rades, Abb.2 das Schema der Trethebellagerung in Vorderansicht, Abb. 3 dasselbe
in Seitenansicht, Abb. d. den Schnitt der Nabe nach A-B der Abb. 5, und Abb. 5 den
Achsialschnitt der Nabe.
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Der Rahmen des Rades (Abb. i bis 3) weicht nur insofern von der üblichen
Bauart ab, als der Röhrenknotenpunkt, welcher die Lagerung der Trethebel trägt,
nahe an das Hinterrad gelegt ist, um eine möglichst große Baulänge der Trethebel
Ir und h zu ermöglichen. Die Trethebel sind mit Zahnsegmenten 2r, 21 versehen,
die in das Winkelrad 3 eingreifen, wodurch eine Gegenläufigkeit des Hebels Ir gegen
den Hebel 11 erzwungen wird. Zur Begrenzung der Hebelbewegung dienen die Anschläge
4., gegen welche sich beim völligen Nietertreten der Trethebel die Seginente 2r
und 21 legen.
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Die schwingende- Bewegung der Trethebel wird mittels der Übersetzungshebel
5r und 51 und der Zugstangen 6r und 61 auf die Hebel 7r und 71 übertragen. Die Naben
der Hebel 7r, 71 haben die Form kräftiger Ringe, die in den Tellern 18 drehbar gelagert
sind und ihrerseits die Lager für die kleinen Zahnräder i2r, 121 tragen. In diese
Naben 8r, 81 sind die Achsstummel 9 eingepreßt, auf welchen mittels Rollen die Planetenräder
io gelagert sind. Diese greifen einerseits in den feststehenden Zahnkranz i i und
anderseits in die mit den Freiläufen 13r und 131 verbundenen Zahnräder 12r und 121
ein. Mittels der Planetenradübersetzung drehen sich die Freiläufe 13r und 131 entsprechend
der Bewegung der Hebel 7r und 71 vor und zurück und nehmen bei der Vorwärtsdrehung
die Trommel 1q. mit. Eine Rückwärtsbewegung der Trommel wird durch die nach Art
eines Freilaufes ausgebildete Sperre 17 verhindert. Der Einbau dieser Sperre ist
zwar nicht unbedingt notwendig, da durch die beiden Freiläufe 13r und 131 im Zusammenwirken
mit der zwangläufigen Gegenbewegung der Trethebel eine Rückwärtsbewegung der Trommel
verhindert wird. doch ist es zweckmäßig, um die durch das sonst unvermeidliche Spiel
hervorgerufenen Arbeitsverluste zu vermeiden. In der Trominel 1g ist das eine Ende
der als Energiespeicher wirkenden Feder 15 befestigt, während das andere @ Ende
mit der eigentlichen Nabe 16 des Hinterrades verbunden ist.
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Durch die entsprechend dem Niedertreten ! der Trethebel erfolgende
Vorwärtsbewegung der Trommel 14 wird die Feder 15 gespannt und dadurch Energie in
ihr aufgespeichert, bis das durch die Spannung der Feder entstehende Drehmoment
das Moment des Fahrwiderstandes überwindet. Sobald dies der Fall ist, beginnt die
Vorwärtsbewegung des Rades. Vom Fahrer muß dann durch Treten der Hebel in der Zeiteinheit
soviel Energie der Feder zugeführt werden, als diese an das Rad abgibt. Eine Änderung
des übersetzungsverhältnisses des Rades ist durch Verkürzung der Hebel 5r und 51
möglich; bei kulissenartiger Durchbildung dieser Hebel ist sie auch während der
Fahrt durchführbar.
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Da beim Niedertreten der Trethebel die Spannung der Feder zunimmt,
ist die Anordnung der Hebel 5 und 7 so gewählt, daß beim Niedertreten der Trethebel
der wirksaure Hebelarm h7 (vgl. Abb. i) der Hebel 7 zunimmt und der wirksame Hebelarm
& der Hebel 5 abnimmt, so- daß der zu überwindende Widerstand annähernd
während des ganzen Tretweges gleich bleibt. Sowohl dadurch, als besonders durch
den Umstand, daß es im Belieben des Fahrers steht, wie er die Tretarbeit leisten
will, ob durch volle Ausnutzung des Hebelweges und langsames kräftiges Treten oder
durch schnelleres Treten bei geringerem Hebelweg, werden für den Fahrer Annehmlichkeiten
geschaffen, die ihn bei geringerer Ermüdung zu größeren Leistungen befähigen. So
soll denn diese Konstruktion vor allem da Anwendung finden, wo diese Momente ausschlaggebend
sind, z. B. bei Rädern" die zum Befahren von Bergstrecken oder zu Transportzwecken
bestimmt sind, vor allem auch bei Rädern für Personen mit Beinbeschädigungen u.
dgl.