DE355117C - Verfahren zur Herstellung kolloidaler Tinten und Tuschen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kolloidaler Tinten und Tuschen

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DE355117C
DE355117C DEP42342D DEP0042342D DE355117C DE 355117 C DE355117 C DE 355117C DE P42342 D DEP42342 D DE P42342D DE P0042342 D DEP0042342 D DE P0042342D DE 355117 C DE355117 C DE 355117C
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D11/00Inks
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Description

  • Verfahren zur Herstellung kolloidaler Tinten und Tuschen. Zur Herstellung der bisher gebräuchlichen Tinten und Tuschen werden teure Ausgangsstoffe, wie Tannin, Gallussäure usw., oder wertvolle organische Farbstoffe benötigt. Von den letzteren kommen nur die besten Sorten in Betracht, welche in verhältnismäßig hochkonzentrierten Lösungen angewandt werden müssen, damit genügend farbkräftige Tinten und Tuschen erzielt werden. Auch ist die Herstellungsweise von guten Schreibtinten und Tuschen kompliziert und teuer.
  • Gegenstand vorliegender Erfindung sind nun neuartige kolloidale Tinten und Tuschen, deren Zusammensetzung auf einem ganz neuen Prinzip beruht. Als Grundlage für dieselben dienen auf besonderem Wege hergestellte kolloidale Mineralstoffe, Tone, Kaolin, Phosphate, Zirkonerden, Metalloxyde, Kalk und Eisenverbindungen usw., aber auch Erdfarben in kolloidaler Form. Am besten eignen sich hierfür kolloider Ton und Zirkonoxyd. Diese Stoffe werden nach bekannten Verfahren in Kolloidmühlen (System Plauson) oder in ähnlich -wirkenden schnell laufenden Schlag- oder Dismembratormühlen in einem flüssigen Dispersionsmittel (Wasser) in den kolloidalen Zustand übergeführt. Gibt man nun zu einer solchen kolloidalen Tondispersion in der Kolloidmühle einen organischen Farbstoff und bearbeitet beides zusammen in Gegenwart von Schutzkolloiden noch kurze Zeit, so erhält man eine kolloidale. gefärbte Lösung, die eine hervorragende Tinte darstellt.
  • Der Vorteil hierbei ist der, daß gegenüber den bisher gebräuchlichen Tinten, die im wesentlichen aus Farbstofflösungen bestehen, zur Herstellung einer Tinte von gleicher Färbekraft nach dem vorstehenden Verfahren nur etwa der zehnte Teil an löslichem, organischem Farbstoff benötigt wird. Diese große Ersparnis ist durch die Erscheinung begründet, daß die feinen kolloidalen Tonteilchen, die den Farbstoff adsorbieren, undurchsichtig sind und deswegen eine wesentlich höhere Färbekraft besitzen.
  • Als Schutzkolloide können die verschiedensten Stoffe Verwendung finden, z. B. Gummiarabikum, Pflanzenschleime, kalk und säurefreie Sulfitlauge, wasserlösliche Silikate, ferner Glyzerin, Glykol usw., in besonderen Fällen, z. B. für Kopiertinten usw., auch Mischungen dieser Stoffe. Die Schutzkolloide dienen dazu, erstens die ausflockende Wirkung etwa im Wasser vorhandener Elektrolyte unschädlich zu machen oder abzuschwächen und zweitens gleichzeitig die Viskosität der Tinte in bekannter Weise derart zu erhöhen, daß sie an der Feder haftet und nur beim Schreiben langsam auf das Papier fließt.
  • Zur Konservierung des Schutzkolloids dient ein Zusatz von sehr kleinen Mengen Thymol oder ein- oder mehrwertiger Phenole (Phenol, Kresol, Resorzin usw.).
  • Die Herstellungsweise dieser Tinten ist denkbar einfach. Sie wird im folgenden Beispiel näher beschrieben. Beispiel. 5 bis zo Teile feiner fetter Ton oder Kaolin werden in roo Teilen Wasser 3 bis 5 Minuten in einer Kolloidmühle, System Plauson, in An-oder Abwesenheit von o,i bis i Prozent Natriumsilikat bearbeitbt. Den so erhaltenen kolloidalen, Ton läßt man- dann i bis 2q. Stunden in hohen @ Gefäßen stehen, damit sich alle gröberen Teilchen absetzen. Von diesen gießt man die kolloidale Tondispersion ab, gibt dieselbe wieder in die Kolloidmühle unter Zusatz von i bis 3 Teilen eines lichtechten Anilinfarbstoffs sowie 3 bis 5 Teilen Gummiarabikum und i/.. Prozent Karbolsäure und bearbeitet noch etwa 3 bis 5 Minuten. Die nunmehr fertige Tinte läßt man nun i bis io Tage in Fässern lagern, worauf sie in Flaschen abgefüllt werden kann.
  • Statt Tons oder Kaolins können als Grundlage auch Zirkonerde oder Zirkonoxyd oder andere kolloide Erden oder Oxyde dienen; hierbei ist nur zu beachten, daß sowohl der als Grundlage benutzte Stoff wie das Schutzkolloid, deren Teilchen bekanntlich eine elektrische Ladung besitzen, auch den gleichen Ladungssinn haben. Ist dies nicht der Fall, so tritt sofort oder im Laufe der Zeit eine Ausflockung der Tinten ein.
  • Als kolloide Grundlage können statt des farblosen Tons oder der anderen oben angeführten Stoffe auch an sich schon gefärbte, unlösliche Stoffe, wie Ultramarin oder andere Erdfarben oder Farblacke, die man in der oben angegebenen Weise in den kolloidalen Zustand übergeführt hat, verwendet werden. In diesem Falle kommt man mit einer noch viel kleineren Menge des organischen Farbstoffs aus. Die auf diese Weise erzeugten Tinten zeichnen sich durch große Lichtechtheit aus. Zur Herstellung von Kopiertinten ist ein Zusatz von Glyzerin oder Glykol erforderlich.
  • Die oben angegebenen Mengenverhältnisse können je nach dem Verwendungszweck der Tinte in beiden Richtungen verändert werden.
  • Zur Herstellung von Tuschen verwendet man speziell hierfür geeignete Kolloide, z. B. Kirschgummi, und als Grundlage kolloiden Ton oder besser kolloiden Kohlenstoff, gegebenenfalls auch kolloiden Graphit.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE:. i. Kolloidale Tinten und Tuschen, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige kolloide Dispersionen von festen Substanzen, z. B. von Mineralstoffen, wie Ton, Kaolin, Phosphate, Zirkonerden, Metalloxyde, Kalk-und Eisenverbindungen, oder von Erdfarben oder anderen unlöslichen, gefärbten Körpern als Grundlage für die Farbstofflösungen dienen.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung der in Anspruch i gekennzeichneten kolloidalen Tinten und Tuschen, darin bestehend, daß die kolloiden. Dispersionen der in Anspruch i genannten Stoffe in Kolloidmühlen, System Plauson, oder ähnlich wirkenden schnell laufenden Schlag- oder Dismembratormühlen zusammen mit einem löslichen, organischen Farbstoff in Gegenwart von Schutzkolloiden bearbeitet werden.
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