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Umsteuerungseinrichtung für Flüssigkeitsgetriebe, insbesondere Föttingergetriebe.
Die Erfindung betrifft eine Umsteuerungseinrichtung für Flüssigkeitsgetriebe, insbesondere
Föttingergetriebe, denen die Arbeitsübertragung für verschiedene Gangarten in Gehäuseteilen
für Vorwärts- und Rückwärtsgang stattfindet. Bei den seither bekannt gewordenen
Einrichtungen zum Umsteuern von Flüssigkeitsgetrieben nach Art der Föttingergetriebe
war es erforderlich, daB das Treibmittel zurAntriebsmaschine abgesperrt wurde.
Hiergegen
wird in weiterer Entwicklung des Verfahrens zum Umsteuern von Flüssigkeitsgetrieben
nach Patent 3i6887 die Erfindung in einer Einrichtung" erblickt, welche gestattet,
<lie Gesamtbewegung des Uinsteuergliedes öder, wenn mehrere vorhanden sind, die
Gesamtbewegung der einzelnen Umtseuerglieder in mehrere Bewegungen zu zerlegen,
wobei ein raschlaufender Teil die Schließungs- und C?ffnungsvorgänge bewirkt, während
verzögert verlaufende Bewegungen neben, zwischen oder hinter die rasch verlaufenden
gelegt werden. Hierdurch wird erreicht, daß bei eintretender Entleerung des einen
Kreislaufs infolge genügend vorgeschrittener Füllung des anderen die Leitsong von
jenem auf diesen Kreislauf übergeleitet wird, d. h. die Antriebsmaschine läuft nun,
ohne daß Gefahr für Durchgehen bestände, ununterbrochen weiter.
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Die hiermit festgelegte Arbeitsweise des Urnsteuergliedes wird mittels
eines Arbeits-und eines Bremskolbens ermöglicht, wobei als Bremsflüssigkeit bzw.
Arbeits- und Bremsflüssigkeit gleichzeitig Flüssigkeit dient, welche von der für
den Betrieb des Getriebes vorgesehenen Füllpumpe entnommen wird. Die Arbeitsflüssigkeit
für die sich rasch bewegenden Umsteuerglieder wird zweckmäßig von der Füllpumpe,
dagegen für die sich verzögernd bewegenden Umtseuerglieder aus dein in Tätigkeit
tretenden Kreislauf entnommen. Ausführungsformen der neuen Umsteuerungseinrichtung
für Flüssigkeitsgetriebe gemäß derErfindung sind beispielsweise in denAbb. i bis
7 der Zeichnung schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt ein Umsteuerglied i, welches sämtliche steuernden Kanten
für die Ein- und Auslaßöffnungen der beiden Kreisläufe des Getriebes trägt, 2 ist
der Anschluß der Füllpumpe, 3 ist die Einlaßöffnung zum Vorwärtskreislauf 7; mit
q. ist die Auslaßöffnung bezeichnet, 5 ist die Einlaßöffnung zum Rückwärtskreislauf
8, während 6 die Auslaßöffnung andeutet.
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In der veranschaulichten Stellung ist der Vorwärtskreislauf durch
die Einlaßöffnung 2 finit der Füllpumpe verbunden und die Auslaßöffnung 4. geschlossen.
Dieser Kreislauf wird also von der Pumpe unter Druck gehalten, während die Einlaßöffnung
5 des Rückwärtskreislaufs geschlossen, d. h. letzterer von der Füllpumpe abgesperrt
ist. Die Auslaßöffnung 6 ist offen, der Rückwärtskreislauf also dauernd leer. Wird
der Umsteuerschieber in die andere Endlage bewegt, so werden die Verbindungen der
beiden Kreisläufe mit der Füllpumpe und dein Außenraum sinngemäß umgekehrt.
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Das Umsteuerglied wird durch eine Hilfsmaschine, z. B. eine durch
Dampf bewegte Umsteuermaschine nach Art der Brownschen, bewegt. Die Uinsteuerrnaschine
besitzt selbst wieder eine Steuerung io, durch deren Verstellen mittels Handhebels
i E die Bewegung der ganzen Vorrichtung eingeleitet wird. Diese Steuerung regelt
- in bekannter Weise - nicht nur mittels eines Kraftsteuerschiebers 12 den Dampfzutritt
zum Kraftzylinder 13, sondern auch mittels eines Bremssteuerschiebers rd. die Flüssigkeitsbewegung
im Bremszylinder 15. Sie ist mit Rückführung 16 versehen und durch geeignete Ausbildung
des Bremssteuer Schiebers so eingerichtet, daß sie den Übertritt der Flüssigkeit
von der einen Seite des Bremskolbens zur anderen während eines ganz bestimmten Teiles
des Gesamthubes drosselt und dadurch die Geschwindigkeit der Bewegung herabsetzt.
Durch Festlegung der Abmessungen, Anordnung der Querschnitte undÜberdeckungen sowie
durch passende Bemessung eines Drosselquerschnittes im Bremssteuerschieber hat man
es in der Hand, denjenigen Teilhub der Maschine, auf dein die Bewegung verzögert
vor sich geht, an einer beliebigen Stelle des Gesamthubes beginnen und endigen zu
lassen und damit auch die Zeitdauer der verzögerten Bewegung beliebig auszudehnen.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Abb. i ist folgende: Zum Umsteuern
von »Vorwärts« - auf »Rückwärts« bewegt sich das Umsteuerglied des Getriebes aus
der gezeichneten (rechten) Endlage in die entgegengesetzte (linke) Endlage, die
Umsteuermaschine entsprechend von unten nach oben. Der erste Teil des Gesamthubes
(Strecke a in Abb. i) bringt die steuernde Kante 17 des Schieberkörpers i unter
die Einlaßkante 18, und die steuernde Kante 19 unter die Auslaßkante 2o. Damit ist
der Eimaß zum Rückwärtskreislauf geöffnet, der Auslaß aus demselben geschlossen.
Die Füllung desselben beginnt. Für den entsprechenden Teil des Hubes der Umsteuermaschine
läßt der Bremssteuerschieber derselben die Bremsflüssigkeit durch große Querschnitte
ungehindert von der Oberseite des Bremskolbens zur Unterseite übertreten. Die Bewegung
erfolgt rasch. Inzwischen verstellt die Rückführung 16 die Steuerung io der Umsteuermaschine
so, daß der Bremssteuerschieber 1.1. nur noch geringe Querschnitte für den Übertritt
der Bremsflüssigkeit frei läßt. Infolgedessen verläuft der nächste Teil des Hubes
(Strecke h in Abb. i) verzögert. Die Eröffnungen und Überdeckungen des Umsteuergliedes
i sind nun so gewählt, daß dieser langsame Hubteil an den Öffnungen beider Kreis-.
Läufe gar nichts ändert. Der Rückwärtskreislauf füllt sich daher während dieser
Zeit, der Vorwärtskreislauf bleibt gefüllt. Am Ende dieses Hubteiles steht die steuernde
Kante 2i
-unter der Auslaßkante 22 bzw. die steuernde Kante 23 unter
der Einlaßkante 24. Nunmehr beginnt der Schieber den Auslaß aus dem Vorwärtskreislauf
zu öffnen' und den Einlaß zu demselben zu schließen, während an den Öffnungen des
Rückwärtskreislaufs auch jetzt nichts geändert wird. Inzwischen hat die Rückführung
r6 die Steuerung io der Umsteuermaschineweiter, und zwar so verstellt, daß der Bremssteuerschieber
i,1 wieder große Querschnitte freigibt, so da?) der letzte Hubteil (Strecke c in
Abb. i) wie der erste Hubteil (Strecke a) erfolgen kann.
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Sinngemäß umgekehrt verlaufen die Bewegungen beim Umsteuern von »Rückwärts«
auf »Vorwärts«.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel liegt also der verzögert verlaufende
Teilhub zwischen -zwei schnellen. Der erste, schnelle Teilhub stellt das Steuerglied
auf »Füllen« des in Tätigkeit tretenden Kreislaufs, der zweite schnelle Teilhub
auf »Entleeren« des außer Tätigkeit tretenden Kreislaufs. Es hängt von den besonderen
Eigenheiten des einzelnen Falles ab, ob es zweckmäßig erscheint, den letzten Hubteil
c wieder rasch erfolgen zu lassen wie im Ausführungsbeispiel nach Abb. i oder ihn
mit gleicher Geschwindigkeit wie den verzögerten Teilhub b zu vollziehen. Auch kann
nian den verzögerten Teilhub so lange ausdehnen, als der gedrosselte Einlaß des
in Tätigkeit tretenden Kreislaufs die Rückförderpumpe den Verlust durch den bereits
geöffneten Auslaß noch decken läßt. Im letzteren Falle würde sich der Gesamthub
nur aus einem kleinen, schnell erfolgenden Hubteil und einem daran anschließenden
größeren, langsam verlaufenden zusammensetzen.
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An der Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung wird nichts geändert,
wenn der Schieberkörper r in zwei oder mehr Teile zerlegt wird, z. B. einen für
den Vorwärtskreislauf und einen für den Rückwärtskreislauf oder einen für die Auslässe
und einen für die Einlasse oder sonst irgendwie, wenn nur alle Teile, z. B. durch
Stangen mit unveränderlichen Längen, oder zvrangläufig, z. B. durch Hebel mit unveränderlichen
Übersetzungsverhältnissen, miteinander verbunden sind.
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Eine Ausführung, die im wesentlichen die gleiche ist wie die nach
Abb. i und sich von dieser nur in der Anordnung des bremsenden Teiles unterscheidet,
zeigt Abb.2. Hier ist (las Umsteuerglied r als mehrfacher Kolbenschieber ausgebildet,
der bei seiner Bewegung gleichzeitig als Bremskolben dient. 2 ist wieder der Anschluß
der Füllpumpe, 3 und 4 sind die Einlaß- und Auslaßöffnungen am Vorwärtskreislauf
7, während mit 5 und 6 wieder die Einlaß- und Auslaßciffnungeti am Rückwärtskreisläuf
8 bezeichnet sind. Der Kraftzylinder 13 ist in gleicher Achse zu dem Koll:easchieber
r angeordnet. Die Räume 25 und .#c> des den Schieberkörper i einschließenden (chä
u-.es dienen als Bremszylinder und sind miteinai:der auf dein Umweg über den Brems-"icuerschieber
14 verbunden. Der Kraft-#tcuerschieber 12 und der Breinssteuerschieber t..l sind
durch die Schieberstange io verbunden, sie werden durch den Handsteuerhebel ii verstellt
und dusch die Rückführung i 6 in #Mittelstellungzurückgeführt. Die Wirhungsweise
der Vorrichtung ist dieselbe wie (liejen:ge der nach Abb. i beschriebenen.
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Man kann nun noch einen Schritt weiter-;;ehen und auch die Kraftwirkung
in einem besonderen Kraftzvlinder ersetzen durch eine solche auf den Endflächen
des als Kolbenschieber ausgebildeten Umsteuergliedes, wobei als Druckflüssigkeit
von der Füllpumpe entnommenes Wasser dienen kann. Bei jeder Bewegung des Uinsteuergliedes
dient dann eine seiner Endflächen als Druckfläche und die andere als Bremsfläche.
Bremssteuerschieber und Kraftsteuerschieber können in einem einzigen Glied vereinigt
werden. Eine solche Ausführung ist in Abb. 3 dargestellt. Es bezeichnet wieder i
den Schieberkörper; 2 denjenigen Anschluß der Füllpumpe, der zum Füllen der Kreisläufe
dient, 3, .I, 5, 6 die Ein-bzw. Auslaßöffnungen zum Vorwärtskreislauf 7 bzw. Rückwärtskreislauf
B. Das Steuergehäuse 27, dessen Steuerglied durch den Handhebel i i. verstellt und
durch die Rückführung 16 in Mittelstellung zurückgeführt wird, besitzt einen Anschluß
28. für das Druckwasser, ferner zwei Auslässe 29 und 30 sowie je eine Verbindung
3 1 und 32 mit den Endräumen 25 bzw. 26 des den Schieberkörper i einschließenden
Gehäuses.
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In der Darstellung nach Abb. 3 ist der Vorwärtskreislauf 7 gefüllt.
Wird der Handhebel i i in die punktierte Endlage gebracht, so wird das -Umsteuerglied
im Steuergehäuse 27 in seine rechte Endlage, die durch die punktierte Stellung derRückführung
16 kenntlich ist, gebracht. Dadurch wird das Druckwasser durch den Anschluß
31 in den Raum 25 geleitet, der Unisteuerschieber bewegt sich in die andere Endlage
und führt dabei mittels der Rückführung 16 das Steuerglied im Gehäuse 27 in seine
Mittelstellung zurück. Während dieser Bewegung gibt dasselbe zuerst einen großen
Querschnitt zwischen dem Anschluß 32 und dein Auslaß 29 frei, so da?) das Wasser
aus dem Raum 26 schnell entweichen, die Bewegung des Schieberkörpers i alsorasch
erfolgen kann, später aber drosselt das Steuerglied den erwähnten Querschnitt, Raum
26 entleert sich nur noch langsam, die Bewegung des Scliieberkiirpers i wird verzögert,
und erst gegen Ende des Hubes wird wieder ein
und dem Auslaß 29
frei; die Bewegung des Schieberkörpers i erfolgt wieder schnell.
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Auch hier gilt über die Zweckmäßigkeit oder Notwendigkeit des letzten
raschen Hubteiles dasselbe wie das bei Abb. i Gesagte.
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Wird das Umsteuerglied in mehreren starr oder zwangläufig miteinander
verbundenen Teilen ausgeführt, so genügt es, einen derselben als Kolbenschieber
auszubilden und seine Endflächen für die Kraft- oder Bremswirkung zu benutzen.
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Das Gemeinsame der bisher beschriebenen Ausführungsformen besteht
darin, daß das Umsteuerglied r einen einzigen oder mehrere starr oder zwangläufig
miteinander verbundene Schieberkörperteile bildet; jeder derselben macht also sowohl
rasche als auch langsame Bewegungen mit. Demgegenüber stellen die Abb. 4 und 5 Ausführungsformen
dar, bei welchen das Umsteuergliedjeweils aus mehreren Schieberkörpern besteht,
deren jeder unabhängig vom andern bewegt wird.
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In Abb. 4. ist il, der Schieberkörper für den Pückwärtskreislauf 8
mit der Einlaßöffnung 5 und der Auslaßöfinung 6. Der Schieberkörper i" für den Vorwärtskreislauf
7 besitzt die Einlaßöffnung 3 und die Auslaßöffnung 4. Die Anschlüsse an die Füllpumpe
sind mit 2, und 2b, die Anschlüsse für das Druckwasser -rur Bewegung der Schieberkörper
i ü und z b mit 28" und 28b bezeichnet. Dieses Drucku-asser kann, wie in den bereits
erläuterten Beispielen, von der Füllpumpe mit entnommen werden. Die Schieberkörper
i, und il, sitzen lose auf der als Rohrschieber ausgebildeten Schieberstange 33.
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In der gezeichneten Stellung des Umsteuergliedes wird der Vorwärtskreislauf
7 von der Füllpumpe unter Druck gehalten. Der Rückwärtskreislauf 8 ist von der Füllpumpe
abgesperrt und sein Auslaß offen. Wird die Schieberstange 33 um die Strecke a aus
der gezeichneten Endlage nach links verschoben, so tritt das Druckwasser von Anschluß
28b durch die öffnungen 34 und 35 sowie zwi. schen den Rippenkanälen 36 des Schieberkörpers
ib hindurch in den Rauen 25b. Gleichwird der Raum 37 durch die Rohrungen 38 und
39 nach außen geöffnet. Die Bohrunl;en 38 und 39 sind reichlich bemessen, so daß
eine rasche Bewegung des Körpers i b na, h links eintritt, die so lange- dauert,
bis die Bohi ungeii 35 und 38 wieder abgedeckt sind. Al n der dann erreichten linken
Endstellung ist der Eimaß 5 zum Rückwärtskr eislauf 8 zu dessen Füllung geöffnet
(Verbindung 2b nach 5) und der Auslaß 6 geschlossen. Gleichzeitig hat die Verstellung
der Schieberstange 33 den Druckwasseranschluß 28,Z durch dis Bohrungen 41 und 42
sowie die Rippenkanäle 43 finit (lein Raum 44 in Verbindung gebracht, so daß auch
eine Bewegung des Schieberkörpers i"' nach links eintritt. Diese kann jedoch nur
langsam erfolgen, weil der Raum 26" nur durch eine kleine Bohrung 45 mit dem Außenraum
in Verbindung steht. Das Absperren des Vorwärtskreislaufs von der Füllpumpe und
das Offnen seines Auslasses geschieht daher verzögert. Der Vorwärtskreislauf 7 bleibt
gefüllt, solange der Einlaß 3 noch so weit offen ist, daß die von der Füllpumpe
nachströmende Wassermenge (Verbindung 2, nach 3) den Verlust durch den Auslaß deckt.
Erst wenn dieses nicht mehr der Fall ist (etwa von der punktiert gezeichneten Stellung
des Schieberkörpers i" ab), tritt zunehmende Entleerung und schließlich völlige
Entlastung des Vorwärtskreislaufs ein.
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Sinngemäß umgekehrt sind die Vorgänge, wenn die Schieberstange aus
ihrer linken Endstellung um die Strecke e nach rechts verschoben wird; es wird dann
der Räum 26,, von dem Anschluß 28" her durch die Bohrungen 41 und .I6 sowie die
Rippenkanäle 47 mit Druckwasser gefüllt und der Raum 44 durch die großen Bohrungen
48 und 49 nach außen entleert. Der Schieberkörper i" bewegt sich rasch nach rechts.
Ferner wird der Raum 37 von dem Anschluß 28b her durch die Bohrungen 34 und 5o sowie
die Rippenkanäle 51 mit Druckwasser gefüllt. Da der Raum 25b nur durch die
kleine Drosselbohrung 52 nach außen entleert werden kann, so bewegt sich der Schieberkörzer
ib nur langsam nach rechts. Die Füllung des Vorwärtskreislaufs 7 beginnt also rasch,
die Entleerung des Rückwärtskreislaufs 8 erst nach Ablauf einer gewissen Zeit.
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Statt die Räume 37 und 44 durch die Schieberstange 33 hindurch mit
der besonderen Druckwasserquelle oder der Füllpumpe zu ver= binden, kann man sie
auch an geeignete Punkte der Kreisläufe anschließen, und zwar so, daß sie erst nach
genügender Füllung des in Tätigkeit tretenden Kreislaufs von diesem aus mit Druckwasser
versorgt werden. Die Bohrungen 42 und 50 fallen dann fort. Die I"msteuerungseinrichtung
erhält dann die Ausführungsform gemäß der Abb. 5. Die mit den vorangehenden Ausführungsbeispielen
übereinstimmenden Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Arbeitsweise
derselben ist die folgende: Wenn die Schieberstange 33 um die Strecke a. nach links
verschoben wird, tritt wieder das Druckwasser vom Anschluß 28b durch die Bohrungen
34 und 35 sowie in den Raum 2@b, während gleichzeitig der Raum 37 durch die Bohrungen
38 und 39 nach außen reichlich weit geöffnet wird. Der Schieberkörper 11, bewegt
sich rasch nach links; die Füll@.ing fle.s Rückwärtskreislaufs beginnt. Wenn
dieselbe
so weit gediehen ist, daß der Ansc iluß 53 Druckwasser in den Rauin .14. liefert,
so schiebt dieses den Schieberkörper il, ebenfalls nach links hinüber. Die Geschwindigkeit
wird zweckmäßig durch entsprechende Bemessung der Anschlüsse 53 und der Drosselbohrung
45 etwas verzögert. Diese Verzögerung braucht jedoch lange nicht mehr so groß zu
sein als im Falle der Ausführungsfürm nach Abb. 4., weil der Riickwärtskreislauf
8 sich inzwischen schon gefüllt hat.
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Sinngemäß umgek@lirt ist wieder der Vorgang, wenn die Schieberstange
nach rechts verstellt wird; dann tritt Druckwasser vom Anschluß 28, durch
die Bohrungen 41 und 46 sowie in den Raum 26" und schiebt, da der Raum 44 durch
die reichlich bemessenen Bohrungen 48 und 49 mit dem Außenraum in Verbindung steht,
den Körper i" rasch nach rechts hinüber. Der Vorwärtskreislauf 7 füllt sich. Erst
wenn er so weit gefüllt ist, daß von dem Anschluß 54 Druckwasser in den Raum 37
eintritt, bewegt sich auch der Körper ib nach rechts, wobei er durch Bemessung des
Anschlusses 54 und der Drosselbohrung 52 in geeignetem Maße verzögert werden kann.
Auch hier wird also durch verzögerte Teilbewegung erreicht, daß der in Tätigkeit
befindliche Kreislauf erst dann entleert wird, wenn der in Tätigkeit tretende genügend
gefüllt ist.
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Eine etwas abgeänderte Ausführungsform zeigt Abb. 6. Der Anschluß
an die Füllpumpe ist hier wie bei den Ausführungsbeispielen i und 2 durch den Anschlußstutzen
2 erreicht. Xiit i" ist wieder der Schieberkörper für den Vorwärtskreislauf 7, mit
ib derjenige für den Rückwärtskreislauf 8, mit 33 die Schieberstange, auf der die
Schieber i" und ib lose sitzen, bezeichnet. Die Anschläge 55 und 56 auf der Schieberstange
33 bestimmen eine Entfernung, bis zu welcher sich die Körper i" und ib einander
nähern können. Wie seither ist die Einlaßöffnung des Vorwärtskreislaufs mit 3, seine
Auslaßöffnung mit 4, die Einlaßöffnung des Rückwärtskreislaufs mit 5, dessen Auslaßöffnung
mit 6 bezeichnet. Die Endräume 25 und 26 des Umsteuergehäuses werden durch die Schieber
57 und 58 nach außen abgesperrt oder geöffnet; sie sind ferner durch die Leitungen
54Q und 53Q mit dein Vorwärts-bzw. Rückwärtskreislauf verbunden. Die Schieber 57
und 58 sitzen auf der Stange 59 und werden durch den Umsteuerhebel i i. verstellt.
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In der gezeichneten Endstellung wird der Vorwärtskreislauf von der
Füllpumpe (Verbindung 2 nach 3) unter Druck gehalten. Dieser Druck hält auch den
Körper i" in der gezeichneten Endstellung fest, denn im Raum 26 herrscht, da der
Rückwärtskreislauf außer Tätigkeit ist, kein Druck. Anderseits wird der Törl;er
rb in der gezeichneten, durch die Lage des 1,7,iii-pers r" und die Anschläge 55
und 56 @-orgeschriebenen Endstellung gehalten, weil ün Raum 25, der durch den Schieber
57 geschlossen ist, durch die Leitung 54" her der Arbeitsdruck des Vorwärtskreislaufs
herrscht, -der immer höher ist als der Druck der Füllpumpe. Wird der Um@steuerhebel
i r" in die punktiert gezeichnete Endstellung gebracht, :o wird Raum 25 nach außen
geöffnet. Diese f i@fnung ist gegenüber der Leitung 54" so bemessen, claß der Druck
im Raum 25 schnell auf den Außendruck herabfällt. Der Körper il, he«-egt sich schnell
in seine rechte Endstellung, und der Rückwärtskreislauf beginnt sich über die Verbindung
2 nach 5 zu füllen. Wenn diese Füllung so weit vorgeschritten ist, daß die Leitung
51, Druckwasser erhält, so tritt dieses in den durch den Schieber 58 geschlossenen
Raum 26. Ist dann der Rückwärtskreislauf so weit auf Leistung gekommen, daß der
in ihm an der Anschlußstelle der Leiturig 53Q herrschende Arbeitsdruck höher ist
als der Druck der Füllpumpe, so wird der Körper i, in seine rechte Endstellung,
die durch diejenige des Körpers ib und die Anschläge 55 und 56 vorgeschrieben ist,
hinüberbewegt und der Vorwärtskreislauf entleert. Auch hier kann noch die Geschwindigkeit
der zuletzt genannten Bewegung durch'Drosselung in der Leitung 53" geregelt werden.
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Bei den beiden zuletzt genannten Beispielen übt also der in Tätigkeit
tretende Kreislauf durch seine eigene Drucksteigerung eine Kontrolle darüber aus,
daß der noch in Tätigkeit befindliche nicht zu früh entleert wird. Die Tatsache,
daß der Arbeitsdruck eines in geregelter Tätigkeit befindlichen Kreislaufs größer
ist als der Druck der Füllpumpe, wird benutzt, um einen Teil des Urnsteuergliedes
zu verstellen. Die Geschwindigkeit dieser Verstellung wird, um eine letzte Sicherheit
gegen zu frühes Entleeren des außer Tätigkeit tretenden Kreislaufs zu gewinnen,
regelbar eingerichtet.
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Alle bisher besprochenen Ausführungsfornien erfordern eine gewisse
Größe des Gesamthubes des Umsteuergliedes, um mit nicht zu kleinen Drosselbohrungen
genügend große Verzögerungen zu erreichen. Damit werden auch verhältnismäßig lange
Umsteuergehäuse notwendig. In Fällen, wo der Platz hierzu nicht ausreicht, kann
das Getriebe gemäß Abb. ; ausgeführt werden. Wie seither ist das Umsteuerglied mit
r, der Anschluß der Füllpumpe mit 2, die Endräume des Steuergehäuses mit 25, 26,
der Vorwärtskreislauf mit 7, sein Einlaß mit 3, sein Auslaß finit 4, der Rückwärtskreislauf
mit 8, sein Einlaß mit 5, sein Auslaß mit 6 bezeichnet. Die Umsteuermaschine besteht,
wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. r, aus, dein Kraftzylinder
13 und dem Bremszylinder 15. Der Kraftsteuerschieber 12 wird durch den Unisteuerhebel
r r verstellt und durch die Rückführung 16 in die Mittellage wieder zurückgeführt.
Die Kolbenstange der Umsteuermaschine überträgt ihre Bewegung auf die Schieberstange
des Umsteuergliedes r mittels einer Kurvenscheibe 6o. Diese ist so ausgestaltet,
(laß der Hubteil a der Unisteuermaschine einen Hubteil a1 des fnisteuergliedes hervorbringt,
der Hubteil b der Umsteuermaschine keine oder auch eine nur geringe Bewegung des
Umsteuergliedes erzeugt und erst der Hubteil c wieder die Bewegung c, des Umsteuergliedes
verursacht. Die Geschwindigkeit des Hubes der Umsteuermaschine wird durch einen
einzigen iin Überströmkanal von der oberen zur unteren Seite des Bremszylinders
befindlichen Drosselquerschnitt geregelt, sie ist also eine gleichmäßige. Durch
die Neigung der Kurventeile kann die Geschwindigkeit der Bewegung des Umsteuergliedes
in geeigneter Weise beeinflußt werden.
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Die Arbeitsweise - der Einrichtung nach Abb. 7 ist folgende: Wird
der Kolben der Umsteuermaschine aus der durch die gezeichnete Stellung der Gestänge
11, 16 ersichtlichen oberen Endlage nach unten bewegt, so wird während des ersten
Hubteiles a bzw. a,_ der Eimaß 5 zum Rückwärtskreislauf geöffnet und der Auslaß
6 geschlossen, während an den c`iffnungen des Vorwärtskreislaufs nichts geändert
wird. Die Füllung des Rückwärtskreislaufs beginnt. Während des zweiten Hubteiles
b bewegt sich derSchieberkörper r überliaupt nicht oder nur sehr wenig; während
des dritten Hubteiles c bzw. c, wird der Einlaß 3 des Vorwärtskreislaufs geschlossen
und der Auslaß ,4 geöffnet, während an den Öffnungen des Rückwärtskreislaufs keine
Änderung eintritt. Die Hubgeschwindigkeit der Umsteuerinaschine sowie das Verhältnis
der Strecken a-b-c wird so gewählt, daß die Entleerung des Vorwärtskreislaufs erst
bei genügender Fülhing des Rückwärtskreislaufs eintritt. Sinngemäß umgekehrt sind
die Vorgänge beim Umsteuern von vorwärts auf rückwärts.
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Die Kurvenscheibe 6o kann durch andere gleichwertige Einrichtungen,
z. B. Wälzhebel oder gewöhnliche Hebel, ferner durch Eleinente für irgendwelcheRollbewegungen
o. dgl. mehr ersetzt werden. Auch kann an Stelle der Hubindschine eine Rundlaufinaschine
treten. Das Grundlegende der Anordnung besteht darin, daß ein Teil der Bewegung
einer niit gleichmäßiger Geschwindigkeit arbeitenden Umsteuerrnaschine von nur geringer
oder auch ganz ohne Wirkung auf das Umsteuerglied bleibt, so daß zwischen einzelne
Teilbewegungen des letzteren ein vollkommener oder auch ein nahezu vollkommener
Stillstand eingeschaltet ist.