-
Gleichlaufsfeuerung für hydraulische Mehrzylinderpressen Die Erfindung
betrifft eine hydraulische Presse mit mehreren Zylindern, deren Kolben mit einem
gemeinsamen Preßbalken verbunden sind, dessen Schrägstellung bei Gleichlaufabweichungen
der Kolben eine diesen Abweichungen entgegenwirkende Änderung der den Zylindern
zugeführten Druckmittelmengen hervorruft, um eine Parallelführung des Preßbalkens
zu bewirken.
-
Zu diesem Zweck wurde vorgeschlagen, jeden Zylinder mittels einer
besonderen Pumpe mit Druckmittel zu beschicken und bei Gleichlaufabweiehungen der
Kolben mit Hilfe einer in Abhängigkeit von der Schrägstellung des Preßbalkens umsteuerbaren
Pumpe Druckmittel von der Druckseite der den einen Zylinder speisenden Pumpe nach
der Druckseite der den anderen Zylinder speisenden Pumpe zu fördern.
-
Bei anderen bekannten Pressen werden die Fördermengen je einem Zylinder
zugeordneter Pumpen in Abhängigkeit von der Schrägstellung des Preßbalkens geregelt.
Ferner ist bekannt, eine den Gleichlaufabweichungen entgegenwirkende Änderung der
den Zylinder zugeführten Druckmittelmengen durch Öffnen oder Schließen von Druckmittelkanälen
zu bewirken, welche die einzelnen Zylinder mit der Druckmittelquelle verbinden.
Hierfür können ein gemeinsamer Steuerschieber, der mehrere je in einen Zylinder
mündende Kanäle steuert, oder mehrere je einem Zylinder zugeordnete Steuerschieber
oder Steuerventile vorgesehen sein.
-
Die Betätigung der Umsteuer- bzw. Regelorgane der genannten Pumpen
bzw, die Betätigung der erwähnten Steuerschieber oder Steuerventile in Abhängigkeit
von der Schrägstellung des Preßbalkens erfolgt bei bekannten Pressen von zwei Punkten
des Preßbalkens aus über Differentialgetriebe, über Seilzüge oder über kontaktgesteuerte
Stromkreise und Elektromagneten unmittelbar oder über hydraulische Betätigungsvorrichtungen,
wobei in den meisten Fällen keine genaue Proportionalität der Bewegungen der betätigten
Organe mit der Schrägstellung des Preßbalkens besteht und somit auch keine wirksame
Begrenzung dieser Schrägstellung auf beliebig kleine Werte erreicht werden kann.
-
Es hat sich ferner gezeigt. daß die Änderung der den einzelnen Zylindern
zugeführten Druckmittelmengen nicht mit der erwünschten Genauigkeit erfolgt, wenn
das Druckmittel diesen Zylindern über einen gemeinsamen Steuerschieber zugeführt
wird, weil dann die Druckmittelwege vom Steuerschieber nach den Zylindern verhältnismäßig
lang sind.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bei einer bekannten hydraulischen
Presse der eingangs umschriebenen Art jedem Zylinder ein Steuerschieber zugeordnet,
wobei diese Steuerschieber mit einem gemeinsamen, am Preßbalken gelagerten starren
Zwischenglied gekuppelt sind, dessen Schrägstellung bei Gleichlaufabweichungen der
Kolben gegenläufige, voneinander abhängige Verschiebekräfte auf die Steuerschieber
im Sinne einer den Gleichlaufabweichungen entgegenwirkenden Änderung der den Zylindern
zugeführten Druckmittelmengen durch Öffnen oder Schließen der Strömungsquerschnitte
hervorruft.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydraulische Presse dieser
Art und bezweckt, gewisse Nachteile, die dieser Presse noch anhaften, zu überwinden.
-
Während nämlich bei dieser bekannten Presse die Summe der gegenläufigen
Verschiebungen der Steuerschieber durch die Schrägstellung des Preßbalkens eindeutig
bestimmt ist, kann eine bestimmte Schrägstellung des Preßbalkens immer noch bewirken,
daß von zwei Steuerschiebern, auf welche die genannten gegenläufigen Verschiebekräfte
wirken, der eine um einen längeren Weg im Sinne des Öffnens, der andere um einen
kürzeren Weg im Sinne des Schließens des von ihm beherrschten Strömungsquerschnittes
oder überhaupt nicht aus der Stellung verschoben wird, die er bei Parallelverschiebung
des Preßbalkens einnimmt, oder umgekehrt.
-
Für die Größe der Änderung der durch jeden dieser Strömungsquerschnitte
dem entsprechenden Zylinder zugeführten Druckmittelmenge und des Druckes in diesem
Zylinder ist aber nicht gleichgültig, ob der diesen Querschnitt beherrschende Steuerschieber
einen bestimmten Weg im Öffnungssinne oder den gleichen
Weg im Schließsinne
dürchläüft. Da nämlich der vom Steuerschieber bei Gleichlauf der Kolben freigegebene
Strömungsquerschnitt ausreichen muß, um dem zugehörigen Zylinder die zur. . Verschiebung.
des Preßbalkens erforderliche Druckmi.ttelmenge ohne allzu starke Drosselung zuzuführen,
kann ein weiteres Öffnen dieses Strömungsquerschnittes nur eine geringe Vergrößerung
der dem Zylinder zugeführten Druckmittelmenge und eine geringe Erhöhung des auf
den Kolhen wirkenden Druckes hervorrufen. Umgekehrt kann eine Verkleinerung oder
gar ein Absperren des vom Steuerschieber beherrschten Strömungsquerschnittes eine
unverhältnismäßig stärkere Verminderung der dem Zylinder -zugeführten Druckmittelmenge
und des Druckes im Zylinder oder sogar eine Unterbrechung der Druckmittelzufuhr
zum Zylinder und eine gänzliche Entlastung des Kolbens bewirken.
-
je nachdem bei dieser bekannten Presse bei einer bestimmten Schrä
gstellu.ng des Preßbalkens der eine Steuerschieber einen größeren Weg im Öffnungssinne
utid der andere einen kleineren Weg im Schließsinne durchläuft, oder umgekehrt,
wird somit die Differenz zwischen den Druckmittelmengen, die den Zylindern, deren
Kolben vom Gleichlauf abweichen, zugeführt werden, und der Unterschied zwischen
den auf diese Kolben wirkenden Drücken kleiner oder größer. Dieser Druckunterschied
kann im ersten Fall so klein werden, daß er zur Überwindung der Kräfte, welche die
Schrägstellung des Preßbalkens verursachen, nicht ausreicht; die Parallelführung
des Preßbalkens ist dann in Frage gestellt.
-
Die Schrägstellung des Preßbalkens würde also bei der erwähnten bekannten
Presse rascher und wirksamer beseitigt und in kleineren Grenzen gehalten, wenn diese
Schrägstellung jeweils eher das Schließen des dem einen Zylinder zugeordneten, als
das Öffnen des dem anderen Zylinder zugeordneten Strömungsquerschnittes hervorrufen
könnte. Das kann bei der bekannten Presse nur dadurch geschehen, daß der Bedienende
mittels eines am Preßbalken gelagerten ITandli-eliels, der auf das mit den Steuerschicbern
gekuppelte starre Zwischenglied wirkt, auf die Steuerschieber im Sinne des Schließens
der Strömungsquerschnitte gerichtete Zusatzkräfte ausübt, wie er dies auch zur Verlangsamung
der Bewegung des Preßbalkens zu tun hat. Die Parallelführung des Preßbalkens hängt
dann von der Aufmerksamkeit und vom Geschick des Bedienenden ab und kann von diesem
nur auf Kosten der Arbeitsgeschwindigkeit der Press verbessert werden.
-
Bei der erfindungsgemäßen Presse sind nun diese \Tachbeile dadurch
vermieden, daß für jeden Steuerschieber ein fester Anschlag vorhanden ist, der dessen
Verschiebung im Öffnungssinne begrenzt.
-
Stellt sich hei dieser Presse der Preßbalken infolge von Gleichlaufabweichuugen
der Kolben schräg, so ruft diese Schrägstellung wie bei der bekannten Presse gegenläufige,
voneinander abhängige Verschiebekräfte auf die Steuerschieber-i-m Sinne einer den
Gleichlaufabweichungen entgegenwirkenden Änderung der den Zvli.ndern zugeführten
Druckmittelmengen hervor, und zwar auf den einen Steuerschieber im Sinne des Öffnens
und auf den anderen Steuerschieber im Sinne des Schließens.
-
Unter dem Einfluß dieser Kräfte kann sich aber bei der erfindungsgemäßen
Presse der erstgenannte Steuerschieber im Öffnungssinne nur bis zum genannten Anschlag
bewegen. SQhald die weitere Bewegung dieses Steuerkolbens durch den Anschlag verhindert
ist, wird der andere Sfeüerschiel)er bei Zunahmc der Schrägstellung des Preßbalkens
zwangläufig im . Schließsinne verschoben, und zwar gegebenenfalls bis zur gänzlichen
Absperrung des von ihm beherrschten Strömungsquerschnittes. Diese Absperrung, die
eintritt, wenn die Schrägstellung des Preßbalkens ein bestimmtes Maß erreicht hat,
bewirkt die Unterbrechung der Druckmittelzufuhr nach dem Zvlinder, dem dieser Steuerschieber
zugeordnet ist, und eine völlige Entlastung des entsprechenden Kolbens vom Druck,
mit welchem dieser Zylinder zur Schrägstellung des Preßbalkens beigetragen hat.
Dadurch wird eine weitere Zunahme dieser Schrägstellung verhindert. Die erfindungsgemäße
Ausbildung der Presse gewährleistet also ohne Zutun des Bedienenden eine Parallelführung
des Preßbalkens in dem Sinne, daß dessen Schrägstellung auf das genannte Maß beschränkt
ist. Dieses kann durch entsprechende Bemessung des .begrenzten Öffnungsweges der
Steuerschieber sehr klein gehalten werden; denn dieser Öffnungsweg braucht nur so
groß zu sein, daß der Schieber, wenn er im Öffnungssinne bis zum Anschlag verschoben
ist, den Durchtritt der dem Zylinder bei Gleichlauf der Kolben zuzuführ-,nden Druclcmittehnenge
erlaubt.
-
Im allgemeinen ist bei solchen Pressen der Preßbalken sehr biegungssteif
ausgeführt, so daß es zu seiner Parallelführung genügt, zwei Zylinder vorzusehen,
deren Steuervorrichtungen gemäß der Erfindung ausgebildet sind. Die Erfindung ist
jedoch sinngemäß auch anwendbar bei Pressen mit mehr als zwei Zylindern und weniger
biegungssteifen Preßbalken;@ bei solclicii Pressen kommt es außer der Parallelführung
des Balkens auch darauf an, dessen Durchbiegung zu vermindern, indem die Druckwirkung
der einzelnen Kolben den in ihrem Wirkungsbereich am Balken #hiftretenden Gegendrücken
des Preßgutes angepaßt wird. Die mit Durchbiegungen des Preßbalkens verbundenen
Gleichlaufabweichungen der Kolben einer vielzylindrigen Presse können in grundsätzlich
gleicher Weise gemäß der Erfindung ausgeglichen werden wie die mit einer Schrägstellung
dieses Balkens verbundenen Gleichlaufabweichungen.
-
In der "Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt.
-
Die dargestellte Presse weist einen Preßtisch 1 und zwei seitliche
Ständer 2 auf, an denen der Preßbalken 3 auf- und abwärts verschiebbar geführt ist.
Diese Teile sind an ,ich bekannt und in der Zeichnung nur durch strichpunktierte
Linien angedeutet. An jedem Ständer 2 ist ein Druckzylinder 4 befestigt, in welchem
ein doppelt wirkender Kolben 5 gleitet, ,Mit seiner Stirnseite begrenzt dieser Kolben
im Zylinder 4 einen oberen Arbeitsraum 6, mit ,einer Rückseite einen unteren Arbeitsraum
7, der die Kolbenstange 8 des Kolbens 5 umgibt. Diese geht in einer nicht gezeichneten
Stopfbüchse durch den Deckel 9 des Zylinders nach außen und greift mit ihrem unteren
Ende am Preßbalken 3 an. Die Angriffsstellen der beiden Kolhenstangen 8 am Preßbalken
3 befinden sich im Bereich je eines Balkenendes.
-
Die zum Betreiben der Presse dienende Druckflüssigkeit wird von einer
durch einen Klotor 10 angetriebenen Pumpe 11 aus einem Behälter 12 in eine Druckleitung
13 gefördert. Diese verbindet die Pumpe 11 über ein Überdruckventil 14, ein Hauptventil
15
und je eine Zweigleitung 16 mit zwei Steuerventilen 17, deren jedes die
Zu- und Abfuhr der Druckflüssigkeit zu bzw. von einem der Zylinder 4 steuert. Jedes
Steuerventil 17 ist über eine Zweigleitung 18 an eine Entlastungsleitung 19 angeschlossen,
die in den BE-. kälter 12 zurückführt. Weitere Entlastungsleitungen
20
und 21 verbinden das Hauptventil 15 bzw. das Überdruckventil 14 mit dem Behälter
12; außerdem sammelt eine Leitung 22 das Lecköl von den Steuerventilen 17 und vom
Hauptventil 15 und leitet es ebenfalls in den Behälter 12 zurück.
-
Das Überdruckventil 14 dient dazu, den Druck der von der Pumpe 11
gelieferten Druckflüssigkeit zu begrenzen. Es enthält einen von einer Feder 23 belasteten
Ventilkolben 24, der eine Verbindung zwischen der Druckleitung 13 und der Entlastungsleitung
21 absperrt und diese freigibt, wenn der Drtick in der Leitung 13 einen bestimmten,
durch die Vorspannung der Feder 23 gegebenen Wert übersteigt. Druckflüssigkeit aus
der Leitung 13 fließt dann über die Leitung 21 in den Behälter 12 zurück, bis der
Druck in der Leitung 13 wieder unter den genannten Wert gesunken ist.
-
Das Hauptventil 15 dient dazu, die Zufuhr der von der Pumpe 11 geförderten
Druckflüssigkeit nach den Steuerventilen und Zylindern je nach der Stellung eines
Handhebels 25 und eines mit diesem gekuppelten Fußhebels 26 zu bewirken bzw. zu
unterbrechen. Es uinfaßt ein in der Druckleitung 13 angeordnetes, selbsttätiges
Rückschlagventil 27 und einen mittels der Nebel 25 oder 26 über ein Gestänge 30
in einer Zylinderbohrung des Ventilgehäuses 28 verschiebbaren S teuerschieber 29
mit einer breiten Ringnut zwischen zwei zylindrischen Dichtungsflächen. In die Zylinderl)olirung
des Gehäuses münden ein vor dem Rücksclilagventil 27 an die Druckleitung 13 und
ein an die Entlastungsleitung 20 angeschlossener Steuerkanal. In der gezeichneten
Ruhe- und Mittelstellung der Hebel 25 und 26 und des Steuerschiebers 29 verbindet
die Dingnut des letzteren die beiden Steuerkanäle, so daß die geförderte Flüssigkeit
aus dem zwischen Pumpe 11 und Rückschlagventil 27 gelegenen Teil der Druck-en
13 über die Entlastungsleitung 20 in den Behälter 12 zurückströmt. Das Rückschlagventil
27 bleibt dann geschlossen und verhindert die Entleerung des hinter ihm liegenden
Teils der Leitung 13 bzw. der Zweigleitungen 16. Bei niedergedrückten Hebeln 25
und 26, d. h. in der-,n Stellung für das Schließen der Presse, ist der Schieber
29 aus der gezeichneten Lage nach oben verschoben, und seine untere Dichtungsfläche
sperrt den nach der Entlastungsleitung 20 führenden Steuerkanal ab. Die durch die
Leitung 13 von der Puml"e kommende Flüssigkeit öffnet durch ihren Druck das Rückschlagventil
27 und gelangt nach den Steuervorrichtungen 17. Das gleiche ist der Fall, wenn die
Heljel 25 und 26 nach oben verschwenkt sind und der Schieber 29 somit nach unten
gezogen ist, da dann dessen obere Dichtungsfläche den von der Druckleitung 13 kommenden
Steuerkanal absperrt. Diese I-lebelstellung entspricht dem Öffnen der Presse.
-
Die Steuerventile 17, deren jedes einem der Zylinder 4 zugeordnet
ist, steuern die Zufuhr von Druckflüssigkeit von der Druckleitung 13 bzw. ihren
Zweigleitungen 16 nach den Arbeitsräumen 6 und 7 und die Abfuhr von Flüssigkeit
aus diesen Räumen durch die Zweigleitung 18 und die Entlastungsleitung 19 nach dem
Behälter 12 in Abhängigkeit von der Stellung der Hebel 25 und 26 und von einem eintretenden
Voreilen des einen Endes des Preßbalkens 3 in bezug auf das andere Ende. Jedes Ventil
17 hat ein Ventilgehäuse 31 mit zylindrischer Bohrung, in welcher ein Steuerschieber
32 verschiebbar ist. Dieser weist drei zylindrische Dichtungsflächen und zwei zwischen
diesen liegende Ringnuten auf und hat unterhalb der untersten Dichtungsfläche einen
etwas kleineren Durchmesser als die Gehäusebohrung, so daß er dort von einem Ringraum
umgeben ist, der einen dritten Ringraum bildet. Dieser Ringraum und die obere der
beiden Ringnuten stehen durch einen Längskanal des Steuerschiebers miteinander in
offener Verbindung. In die Zylinderbohrung des Ventilgehäuses 31 münden vier Steuerkanäle:
der oberste ist über die entsprechende Zweigleitung 18 an die Entlastungsleitung
19, der zweite über eine Leitung 33 an den oberen Arbeitsraum 6 des zugeordneten
Druckzylinders 4, der dritte über die entsprechende Zweigleitung 16 an die Druckleitung
13 und -der unterste über eine Leitung 34, in der ein Bremsventil 35 angeordnet
ist, an den unteren Arbeitsraum 7 des zugeordneten Zylinders 4 angeschlossen. Ferner
steht der über der Stirnfläche des Steuerschiebers 32 gelegene Raum der Zylinderbohrung
des Ventilgehäuses 31 mit der Leckleitung 22 in Verbindung. Der oberste, an die
Entlastungsleitung 18 angeschlossene Steuerkanal mündet bei jeder Stellung des Steuerschiebers
32 in dessen obere Ringnut und steht durch dessen Längskanal somit auch ständig
mit dem erwähnten unteren Ringraum in offener Verbindung. Der an die Druckleitung
13 angeschlossene dritte Steuerkanal mündet bei jeder Stellung des Schiebers in
dessen untere Ringnut. Befindet sich der Schieber in der gezeichneten Mittellage,
so sind die Mündungen des zweiten und des untersten Steuerkanals, die an die Leitungen
33 bzw. 34 angeschlossen sind, durch die mittlere bzw. die untere Dichtungsfläche
des Steuerschiebers 32 verdeckt. Wenn dieser seine obere Endstellung einnimmt, die
durch eine Anschlagfläche des oberen Deckels 36 des Ventilgehäuses bestimmt ist,
so mündet der zweite Steuerkanal in die untere Ringnut des Steuerschiebers, so daß
die Leitung 33 und der obere Arbeitsraum 6 mit der Druckleitung in Verbindung stehen.
-
Bei dieser Schieberstellung erstreckt sich außerdem der erwähnte Ringraum
bis zur ?Mündung des untersten Steuerkanals, so daß die vom Raum 7 auf der Rüc1cseite
des Kolbens 5 kommende Leitung 34 über den Längskanal des Schiebers mit der Entlastungsleitung
19 kommuniziert. Eine Abwärtsbewegung des Steuerschiebers 32 um wenige Zehntelmillimeter
genügt jedoch, um diese Verbindungen zu unterbrechen, und zwar erfolgt die Unterbrechung
beider Verbindungen gleichzeitig. In seiner unteren Endstellung, die durch das Anstehen
einer Schulter des Steuerschiebers 32 an einer Anschlagfläche des unteren Deckels
37 des Ventilgehäuses bestimmt ist, mündet der an die Leitung 33 angeschlossene
zweite Steuerkanal in die obere Ringnut des Steuerschiebers 32 und steht durch sie
mit der Entlastungsleitung 19 in Verbindung, während der an die Leitung 34 angeschlossene
unterste Steuerkanal über die untere Ringnut des Schiebers mit der Druckleitung
13 verbunden ist. Auch diese beiden Verbindungen werden bei einer Aufwärtsbewegung
des Steuerschiebers um einige Zehntelmillimeter gleichzeitig unterbrochen.
-
Jeder Steuerschieber 32 ist über eine mittels einer Mutter 38 in ihrer
Länge einstellbare Stange 39 mit einer Zahnstange 40 verbunden, die längs verschiebbar
am benachbarten Ständer 2 geführt ist. Am Preßbalken 3 ist eine Welle 41 frei drehbar
gelagert. Diese Welle trägt an jedem Ende ein Zahnrad 42, das in die entsprechende
Zahnstange 40 eingreift. Am Steuerschieber 32 des einen der beiden Steuerventile
17 sitzt ferner ein Arm 43, der über Federn 44 mit dem Gestänge gekuppelt ist, welches
die Hebel 25 und 26 mit dem Steuerschieber 29 des Hauptv.entils'15 verbindet. Wird
also der Steuerschieber 29 mittels dieser Hebel aufwärts verschoben, so wird der
Schieber 32 des erwähnten Steuerventils 17 von der einen Feder 44 nach
oben
gegen dien oberen Deckel 36 des Steuerventilgehäuses gedrückt; wird der Schieber29
dagegen nach unten verschoben, so drückt die andere Feder 44 den Steuerschieber
32 gegen den unteren Gehäusedeckel 37.
-
Mit 45 sind an den verschiedenen Leitungen angebrachte Entlüftungsschrauben,
mit 46 ein über eine Leitung 47 an die Druckleitung 13 angeschlossenes Manometer
bezeichnet.
-
Die beschriebene Presse arbeitet wie folgt: Um das Schließen der Presse,
d. h. das Niederdrücken des Preßbalkens 3 gegen den Tisch 1, zu bewirken, wird.
der Handhebel 25 oder der mit ihm gekuppelte Fußhebel 26 niedergedrückt, so daß
der Schieber 29 des Hauptventils 15 in seine oberste Stellung verschoben und zugleich
der den Arm 43 tragende Steuerschieber 32 des einen Steuerventils 17 durch die untere
der beiden Federn 44 gegen die Anschlagfläche des oberen Deckels 36 dieses Ventils
gedrückt wird. Gleichzeitig verschiebt sich die mit diesem Steuerschieber 32 verbundene
Zahnstange 40 nach oben und bewirkt eine Drehung des mit ihm kämmenden Zahnrades
42 und der Welle 41; das andere Zahnrad 42 macht diese Drehung mit und erteilt mittels
der anderen Zahnstange 40 dem Steuerschieber 32 des anderen Steuerventils 17 eine
gleiche Verschiebung nach oben wie sie der des ersten Steuerventils erfahren hat.
Durch die Einstellung der Stangen 39 mittels der Muttern 38 ist dafür gesorgt, daß
beide Steuerschieber32 gleichzeitig auf die Anschlagflächen der Ventilgehäusedecke136
treffen.
-
Die von der Pumpe 11 geförderte Flüssigkeit strömt nun durch die Druckleitung
13, die Zweigleitungen 16 und die an sie angeschlossenen Steuerkanäle der beiden
Steuerventile 17, die untere der beiden Ringnuten jedes Steuerschiebers 32 und dde
Leitungen 33 in die oberen Arbeitsräume 6 der beiden Druckzvlinder 4. Die beiden
Kolben 5 werden somit nach unten gedrückt und verdrängen aus den unteren Arbeitsräumen
7 Flüssigkeit durch die Leitung 34, den unteren Ringraum jedes Steuerventils, den
Längskanal der entsprechenden Steuerschieber 32, die Zweigleitungen 18 und die Entlastungsleitung
19 in den Behälter 12. Hierbei ist das Rückschlagventil 27 offen und die Verbindung
der Druckleitung 13 mit der Entlastungsleitung20 durch die untere Dichtungsfläche
des Hauptventilschiebers 29 unterbrochen. Die beiden Kolben 5 verschieben den Preßbalken
3 an beiden Enden gleichmäßig nach unten; das Zahnrad 42, das in die Zahnstange
40 des durch die untere Feder 44 und den Arm 43 in seiner Lage festgehaltenen Steuerventils
32 eingreift, rollt auf dieser Zahnstange ab und erteilt über die Welle 41 dem anderen
Zahnrad 42 eine gleiche Drehung, so daß dieses das andere Steuerventil
32 ebenfalls in seiner oberen Endstellung festhält. Dies ist jedoch nur so
lange der Fall, als sich beide Enden des Preßbalkens 3 und der Welle 41 und somit
beide Zahnräder 42 in gleichem Maße nach unten bewegen.
-
Liegt jedoch beispielsweise das Preßgut nur auf der rechten Hälfte
des Tisches 1, so wird das rechte Ende des Preßbalkens 3 beim Auftreffen auf das
Preßgut durch dessen Gegendruck in seiner Abwärtsbewegung gehemmt, und sein linkes
Ende eilt dem rechten ganz iven_g vor. Der Preßbalken 3 und mit ihm die Welle 41
stellt sich daher etwas schief. Wegen der ungleichen Verschiebung der beiden Enden
des Preßbalkens 3 und der Welle 41 kann sich nun nicht jedes der beiden Zahnräder
42 um den Winkel d:-:hen, der seinem Abrollen auf der zugehörig@u Zahnstange 40
entspricht; dieser Winkel wäre für das linke Zahnrad größer als für das rechte.
Infolge ihrer Verbindung durch die Welle 41 müßten sich vielmehr beide Zahnräder
um den gleichen Winkel drehen, wobei entsprechend der relativen Verschiebung der
beiden Enden der Welle entweder die linke Zahnstange 40 nach unten oder die rechte
nach oben verschoben werden könnte. Letzteres ist aber nicht möglich, da der Steuerschieber
32, mit dem die rechte Zahnstange verbunden ist, bereits am @'entilgehäusedeckel
36 ansteht. Infolgedessen verschiebt sich die linke Zahn-', stange 40 samt dem mit
ihr verbundenen Steuerschieber 32 unter Zusammendrückung der unteren Feder 44 um
ein weniges nach unten. Die mittlere und die untere Dichtungsfläche dieses Steuerschiebers
schließen dann die Steuerkanäle, die über die Leitungen 33 bzw. 34 mit dem oberen
Arbeitsraum 6 bzw. dem unteren Arbeitsraum 7 des zugeordneten Zylinders 4 in Verbindung
stehen, ganz oder teilweise, so daß die entsprechenden Flüssigkeitsströme unterbrochen
oder gedrosselt werden. Der entsprechende Kolben 5 steht dann still oder bewegt
sich langsamer nach unten. bis das rechte Ende des Preßbalkens 3 seinen Rückstand
gegenüber dem linken aufgeholt hat. Nach Maßgabe dieses Aufholens kehren die Zahnstange
40 und der Steuerkolben 32 des betrachteten Steuerventils unter Entspannung der
unteren Feder 44 in ihre obere Endstellung zurück. Da sich dieser Vorgang im Laufe
der Abwärtsbewegung des Preßbalkens 3 wiederholt, so oft dieser sich schief zu stellen
sucht, verschiebt sich der Balken praktisch parallel. Sollte das linke Ende des
Preßbalkens 3 bei dieser Abwärtsbewegung dem rechten nacheilen, so wird das andere
Steuerventil 17 in der beschriebenen Weise betätigt, wobei jedoch eine Beeinflussung
der unteren Feder 44 unterbleibt.
-
Um das Öffnen der Presse, d. h. das Heben des Preßbalkens 3 zu bewirken,
wird der Handhebel 25 bzw. der Fußhebel 26 nach oben gezogen und dadurch der Hauptventilschieber29
nach unten verschoben. Die obere Dichtungsfläche dieses Schiebers sperrt dann den
von der Druckleitung 13 kommenden Steuerkanal ab, so d@aß diese Leitung wiederum
von der Ent-, lastungsleitung 20 abgesperrt ist und der Druck der von der Pumpe
11 kommenden Flüssigkeit das Rück schlagventi127 offen hält. Gleichzeitig drückt
die obere der Federn 44 die beiden über die Welle 41 miteinander gekuppelten Steuerschieber
32 der Steuerventile 17 nach unten, bis ihre Anschlagflächen an den unteren Deckeln
37 der Ventilgehäuse 31 anstehen. Dann verbindet die untere der beiden
Ringnuten des Steuerkolbens 32 jedes Steuerventils 17 den über die Leitung 34 mit
dem unteren Arbeitsraum 7 des zugeordneten Zylinders 4 verbundenen Steuerkanal mit
der Druckleitung 13, und die obere Ringnut stellt eine Verbindung des oberen Arbeitsraumes
6 des Zylinders über die Leitung 33 nach der Entlastungsleitung 19 her. Der Druck
der von der Pumpe 11 geförderten Flüssigkeit kommt dann gleichzeitig in den unteren
Arbeitsräumen 7 der beiden Zylinder auf die Kolben 5 zur Wirkung, drückt diese gleichmäßig
nach oben und bewirkt so das Heben des Preßbalkens 3.
-
Sollte hierbei das eine Ende des Preßbalkens vceilen, so wird der
Steuerschieber 32 des diesem Balkenende zugeordneten Steuerventils durch das beschriebene
Zusammenwirken der Welle 41, der Zahnräder 42 und der Zahnstangen 40 nach oben verschoben
und so der Zu- und Abfluß von Flüssigkeit zum bzw. vom zugeordneten Zylinder 4 vermindert
oder unterbrochen, die Bewegung des entsprechendep Kolbens 5 also verlangsamt oder
aufgehalten. Auch
beim Heben des Preßbalkens 3 ist somit dessen
praktisch parallele Verschiebung gewährleistet.
-
Wenn sich die Hebel 25 und 26 in der gezeichneten Mittellab befinden,
steht der Schieber 29 des Hauptventils 15 ebenfalls in der gezeichneten Stellung,
bei der seine Ringnut den von der Druckleitung 13 kommenden und den nach der Entlastungsleitung
20
führenden Steuerkanal miteinander verbindet. Der pumpenseitige Teil der
Druckleitung 13 ist dadurch entlastet, und das Rückschlagventil 27 ist geschlossen.
Gleichzeitig halten bei dieser Stellung die Federn 44 die beiden Steuerschieber
32 der Steuerventile 17 gleichfalls in Mittellage. Die Steuerkanäle für die nach
den Arbeitsräumen 6 und 7 der Zylinder führenden Leitungen 33 bzw. 34 sind dann
durch die mittleren bzw. die unteren Dichtungsflächen der Steuerschieber 32 abgesperrt,
und die Flüssigkeit in den Arbeitsräumen 6 und 7 der Zylinder ist eingeschlossen.
Die Kolben 5 und somit der Preßbalken 3 bleiben somit in der Stellung stehen, die
sie gerade innehaben.