-
Hydraulische Presse oder Schere mit Parallelführung des Preßbalkens
Die Erfindung bezieht sich auf eine hvdraulische Presse oder Schere, die aus einem
Rahmen mit einem festen Tisch und einem beweglich daran befestigten Preßbalken,
z. B. ausgerüstet mit einem Stempel oder einer Walze, besteht, wobei der Preßbalken
mit zwei in je einem am Rahmen befestigten, vorwiegend geschlossenen Hauptzylinder
gleitenden Hauptkolben starr verbunden ist und der Hauptzylinder an der Ober- und
Unterseite über eine Druckleitung zum Senken und eine Druckleitung zum Heben der
Hauptkolben mit einer Druckquelle, insbesondere einer Kraftpumpe oder einem Behälter
in Verbindung steht, derart, daß die Kraftquelle durch ein Hauptsteuerventil mit
diesen Druckleitungen verbunden oder von ihnen getrennt werden kann, um dien Druck
eines in dem Hauptzylinder und in diesen Druckleitungen vorhandenen Druckmittels
zu erhöhen.
-
Bei Vorrichtungen dieser Art ergeben sich Schwierigkeiten, wenn ein
zu bearbeitendes Werkstück nicht symmetrisch in bezug auf die Angriffspunkte der
von den Hauptkolben auf den Preßbalken ausgeübten Kräfte eingelegt wird. In diesem
Fall ergibt sich nämlich eine Resultierende, die den Preßbalken zu verkanten sucht,
was nicht nur zu ungenau geformten Werkstücken, sondern auch zu einer Beschädigung
der Presse führt.
-
Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, ist bereits z. B. die Verwendung
einer neben dem Preßbalken angeordneten und im Rahmen gelagerten Hilfswelle bekannt,
die mit dem Preßbalken durch angelenkte Arme verbunden ist. Wenn der Preßbalken
Neigung zum Verkanten zeigt, wird die ungleichförmige Be-#vegung auf die Hilfswelle
übertragen, die auf Verdrehung beansprucht wird. Um mit dieser Lösung die erwünschte
Wirkung zu erreichen, muß die Hilfswelle sehr stark sein, was große Nachteile mit
sich bringt.
-
Nach einem anderen Vorschlag wird an jedem Hauptzylinder ein Hilfszylinder
angeordnet, in welchem ein starr mit dem Hauptkolben des zugehörigen Hauptzylinders
verbundener Hilfskolben gleitet, wobei die Ober- und Unterteile dieser Hilfszylinder
kreuzweise miteinander verbunden sind, derart, daß jeweils ein Oberteil eines Hilfszylinders
mit einem Unterteil des anderen Hilfszylinders verbunden ist. Der Zweck dieser Anordnung
ist, daß jeder Hilfskolben sich nur dann und nur so weit wie gleichzeitig der andere
Hilfskolben bewegen kann.
-
Diese Vorrichtung arbeitet jedoch auch nicht ohne Störungen, vor allem,
weil die Druckmittelleitungen einer gewissen Ausdehnung unterliegen, und zweitens,
weil jedes Druckmittel etwas kompressibel ist. Außerdem wird immer eine gewisse
Menge Druckmittel durch die Packung jeder Dichtung entweichen, was ebenfalls Ungenauigkeiten
ergibt. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einer hydraulischen
Parallelführung der zuletzt aufgeführten Art, die mit Hilfsvorrichtungen in Form
einer zusätzlichen Parallelsteuerung für die Hauptkolben versehen ist, um die aufgezeigten
Nachteile zu vermeiden. Zu diesem Zweck ist die Vorrichtung der beschriebenen Art
erfindungsgemäß so angeordnet, daß die Druckleitung zum Senken und die Druckleitung
zum Heben jedes Hauptkolbens ein Doppelregelventil enthalten, das gegen die Wirkung
einer Feder bewegt werden kann und den Durchfluß von Druckmittel durch beide Leitungen
in ausgeschalteter Stellung gestattet und das aus dieser Ausschaltstellung durch
einen in einem Zylinder angeordneten Steuerkolben herausbewegt werden kann, wobei
der Innenraum dieses Zylinders über eine Druckleitung mit dem Unterteil des mit
dem entsprechenden Hauptzylinder zusammenarbeitenden Hilfszylinders in Verbindung
steht.
-
Solche Parallelsteuerungen mit mechanischer, elektromechanischer oder
elektrohydraulischer Erzeugung von der Schräglage eines Preßbalkens abhängiger Steuerimpulse
und deren Übertragung in Verstellkräfte an Regelventilen in den Preßdruckleitungen
zu den Hauptkolben hydraulischer Pressen sind an sich bekannt.
Nach
der Erfindung bilden jedes Regelventil und der zugehörige Steuerkolben ein Teil,
wobei der Zylinder des Steuerkolbens verlängert ist und das Gehäuse des Regelventils
bildet.
-
Weiterhin kann erfindungsgemäß jeder Steuerkolben unter Federwirkung
gegen das Regelventil gedrückt werden, kann jedoch auch gegen die Wirkung dieser
Feder von dem Regelventil abgezogen werden. Weiterhin kann erfindungsgemäß jede
Kreuzleitung über ein aus einem Gehäuse mit einem Tauchkolben bestehendes Ausgleichventil
durch eine Leitung mit einem Druckmittelvorratsbehälter verbunden werden, wobei
der Innenraum dieses Ausgleichventilgehäuses mit der Druckquelle in Verbindung steht
und der Tauchkolben durch Federn in geöffneter Stellung gehalten bzw. in Richtung
auf diese Stellung gedrückt wird. Nach der Erfindung kann auch die Bohrung in jedem
Ausgleichventil mit dem Zylinderinnenraum des zugehörigen Betätigungskolbens in
direkter Verbindung stehen. Weiterhin kann nach der Erfindung ein gemeinsames Gehäuse
in dem Druckmittelvorratsbehälter unterhalb des Flüssigkeitsspiegels angeordnet
sein, wobei das Hauptsteuerventil, die Regelventile, die Steuerkolben und die Ausgleichventile
in diesem Gehäuse untergebracht sind.
-
Weiterhin kann erfindungsgemäß das Hauptsteuerventil aus einem in
einer zylindrischen Bohrung in diesem gemeinsamen Gehäuse gleitenden zylindrischen
Hauptsteuerkolben bestehen, der mit drei ringförmigen, mit Abständen in axialer
Richtung angeordneten Nuten versehen ist, die jede eine verschiebbare Ringkammer
bildet, deren mittlere mit der Druckquelle in Verbindung steht und entweder zum
Senken der Hauptkolben vor einer Gruppe einfacher oder mehrerer zu den Druckleitungen
führender Einlaßkanäle der Regelventile oder zum Heben der Hauptkolben vor einer
Gruppe einfacher oder mehrerer zu den Druckleitungen führender Einlaßkanäle gebracht
werden kann, derart, daß jeweils eine der ständig mit dem Druckmittelbehälter in
Verbindung stehenden Außenkammern vor die andere Gruppe der Einlaßkanäle zu liegen
kommt.
-
Nach der Erfindung kann der Hauptsteuerkolben mit einer Längsbohrung
versehen werden, die in offener Verbindung mit dem Druckmittelvorratsbehälter steht
und außerdem über Radialbohrungen mit jeder der Außenkammern verbunden ist.
-
Nach der Erfindung :ist auch die Bauart einer Vorrichtung möglich,
bei der jedes Regelventil mit einem aus zwei axial auseinanderstehenden Teilen bestehenden
Kolben versehen ist, wobei dieser Kolben in einer Bohrung für den genannten Regelkolben
gleiten kann, in welcher die Einlaßbohrungen für die Druckleitungen zum Senken und
Heben der entsprechenden Hauptkolben und auch die Auslaßbohrungen für diese Leitungen
münden und jede Auslaßbohrung einen solchen Abstand von der zugehörigen Einlaßbohrung
hat, daß nach einer Bewegung des Doppelkolbens zuerst beide Auslaßbohrungen gleichzeitig
durch einen Teil des Kolbens geschlossen werden, derart, daß die Bohrungen für die
Regelkolben gleich weit neben der Bohrung für den Hauptsteuerkolben in dem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind, wobei die Mittellinien der drei Bohrungen parallel zueinander
verlaufen. Weiterhin kann erfindungsgemäß jedes Regelventil mit einem Verriegel.ungsglied,
ausgerüstet werden, das sich unter dem Einfuß des Hauptsteuerkolbens verschiebt,
während in der Stellung des Kolbens, in der die Druckleitungen zum Heben der Hauptkolben
mit der Druckquelle verbunden sind, jeder Regelkolb en von dem zugehörigen Verriegelungsglied
in der Stellung blockiert ist, in der dieser Reael,kolhen Druckmittel durchströmen
läßt.
-
Ebenfalls ist nach der Erfindung die Bauart einer Vorrichtung möglich,
bei welcher der die Auslaßbohrung der Druckleitung zum Heben des Hauptkolbens schließende
Teil jedes Regelveitils sich in der Ausschaltstellung in der Bohrung für den Regelkolben
zwischen der Einlaßbohrung der Druckleitung zum Senken des Hauptkolbens einerseits
und der Auslaßbohrung der Druckleitung zum Heben des Hauptkolbens andererseits befindet,
derart, daß dieser Kolben mit einer Ringnut verseben ist, die über eine Bohrung
mit der einen Seite dieses Kolbenteils verbunden und in axialer Richtung mit Abstand
von der anderen Seite dieses Kolbenteils angeordnet ist, wobei dieser Abstand mindestens
gleich der in axialer Richtung gemessenen Breite der Auslaßbohrung der Druckleitung
zum Heben des Hauptkolbens ist. Endlich kann erfindungsgemäß eine Umstellvorrichtung
vorgesehen werden, um die Regelventile funktionsmäßig zu vertauschen.
-
Zur Erläuterung der Erfindung werden zwei Ausführungsbeispiele der
Presse oder Schere an Hand der Zeichnungen beschrieben. In diesen Zeichnungen bedeutet
Fig. 1 ein Schema des ersten Ausführungsbeispiels der Presse und Schere, Fig. 2
ein Schema des zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung, Fig. 3 einen Teil von
Fig. 2 in größerem :.Maßstab, Fig.4 einen Tisch und einen Stempel mit einem dazwischenliegenden
Werkstück in schematischer An-Sicht, Fig. 5 mehrere Stellungen eines Regelventils,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform der Regel-Ventile.
-
Ein Tisch 2 ist mit einem Rahmen 1 fest verbunden, während ein Preßbalken
3 in bezug auf den Tisch 2 beweglich ist, um durch Ausüben eines Druckes ein Werkstück
4 zu verformen. Weiterhin sind Hauptzylinder 5 und 6 am Rahmen 1 befestigt, in denen
Hauptkolben 7 und 8 vorgesehen sind. Diese Hauptkolben 7 und 8 sind mittels der
Hauptkolbenstangen 9 und 10 starr mit dem Preßbalken 3 verbunden. An die Oberteile
der Zylinder 5 und 6 sind Druckleitungen 11 und 12 zum Senken der Hauptkolben angeschlossen,
während in die Unterteile dieser Zylinder die Druckleitungen 13 und 14 zum Heben
der Hauptkolben münden. Die Zylinder 5 und 6 und die Leitungen 11 bis 14 sind mit
einem Druckmittel, z. B. Öl, gefüllt. Der Preßballcen 3 kann durch Unterdrucksetzen
des Öles in den Leitungen 11 und 12 bzw. 13 und 14 gesenkt bzw. gehoben «-erden.
Zu diesem Zweck können die Druckleitungen 11, 12 bzw. 13, 14 mit den Hauptleitungen
19 und 20 über Sammelleitungen 16 bzw. 17 und ein Hauptsteuerventil 18 verbunden
werden. Die Hauptleitungen 19 und 20 führen beispielsweise zu einer nicht gezeichneten
Kraftpumpe oder einem Druckbehälter.
-
Wird das Werkstück, z. B. das abgebildete Werkstück 4, in bezug auf
die Hauptkolbenstangen 9 und 10 unsymmetrisch eingelegt, so neigt der Preßbalken
3 zum Verkanten, in welchem Fall die in der Zeichnung rechts liegende Seite des
Preßbalkens 3 niedriger liegt als die festgehaltene linke Seite.
-
Um diesem vorzubeugen, sind Hilfszylinder 21 und 22 mit Zubehör vorgesehen,
die fest mit den Hauptzylindern 5 und 6 verbunden sind. In den Hilfszylindern 21
und 22 sind Hilfskolben 23 und 24 angeordnet,
an denen H-ilf,;lcoll->enstangen
25- und 26 befestigt sind. Diese Hilfskolhenstangen25 und 26 ragen aus den Zylindern
21 und 22 heraus und sind bei 27 und 28 fest mit den Hauptkolbenstangen 9 und 10
verbunden. Der Oberteil des Zylinders 21 ist mit dem Unterteil des Zylinders 22
durch eine Kretizleitung29, der Unterteil des Zylinders 23 mit dem Oberteil des
Zylinders 22 durch eine andere Kreuzleitung 30 verbunden. Die Zylinder 21 und 22
sind vollkommen gleich ausgeführt. Wenn z. 13 .der Preßbalken 3 sich nach unten
bewegt, bewegen sich auch die Hilfskolbenstangen 25 und 26 und folglich auch die
Hilfskolben 23 und 24 nach unten.
-
Wenn z. B. der Hilfskolben 23 einen bestimmten Abwärtahub ausführen
soll, müßte das aus dem Unterteil des Zylinders 21 verdrängte Druckmittel in den
Oberteil des Zylinders 22 einströmen. Dies ist nur möglich, wenn der Hilfskolben
24 den gleichen Hub wie der Hilfskolben23 ausführt. Offensichtlich besteht zwischen
dem Druckmittel in dem Unterteil des Zylinders 22 und dem Oberteil des Zylinders21
eine ähnlicheBeziehung. Es ist zu beachten, daß im Zusammenhang mit der Tatsache,
daß sowohl Über- als auch Unterdrücke in den Zylindern 21 und 22 auftreten können,
die Bohrungen der Hilfkolhenstangen 25 und 26 in den Deckeln der Zylinder 21 und
22 abgedichtet und außerdem mit Ölkammern 31 und 32 versehen sind. Diese Ölkammern
sind untereinander und mit einem Ölbehälter 33 verbunden. Außerdem kann dieser Behälter
33 mit den Kreuzleitungen 29 und 30 über ein Ventil 34 und über diese Kreuzleitungen
mit den Innenräumen der Zytinder 21 und 22 verbunden werden.
-
Das Ventil 34 wird nur in der obersten Stellung des Preßbalkens 3
geöffnet, in der er selbst auf nicht dargestellte Weise das Ventil betätigt. Mit
dieser Anordnung soll verhindert werden, daß das Öl in den Zyl,indern 21
und 22 einen vom normalen abweichenden Zustand annimmt. Wenn z_. B. sich dieses
Öl unter dem Ei.nfluß der Reibung erwärmt und ausdehnt, wird das überschüssige Öl
aus den Hilfszylindern 21 und 22 in den Behälter 33 überströmen, sobald der Preßbalken
3 wieder seine oberste Stellung einnimmt.
-
Wenn die oben beschriebene Anordnung im allgemeinen auch den Preßbalken
in genau senkrechter Richtung aufwärts und abwärts gleiten läßt, können doch kleine
Ungenauigkeiten auftreten, die durch die Tatsache, daß das Druckmittel nicht völlig
inkompressibel ist und daß die Kreuzleitungen 29 und 30 bei steigendem Innendruck
eine gewisse Ausdehnung aufweisen können, begründet sind. Nach der Erfindung wird
daher eine Korrekturanordnung vorgesehen, die im folgenden beschrieben wird: In
den Leitungen 11 und 13 bzw. 12 und. 14 der Zylinder 5 und 6 sind allgemein mit
35 und 36 bezeichnete Doppelregelventile vorgesehen. Jedes dieser Ventile besteht
aus einem Zylinder 37 mit einem Kolben 38. Dieser Kolben 38 wird durch eine Feder
39 nach oben gedrückt und stößt mit einem Ansatz 40 gegen den oberen Deckel des
Zylinders 37. Der Kolben 38 ist an zwei Stellen abgedreht, wobei die Abdrehungen
in der obersten Stellung des Kolbens .einen Überströmka,nal für das Druckmittel
in den Druckleitungen 12 und 14 bilden. Wird jedoch der Kolben 38 aus der gezeichneten
Stellung nach unten bewegt, so werden die mit den Leitungen 12 und 14 verbundenen
Bohrungen 41 und 42 von dem vollen Teil des Kolbens 38 abgeschlossen. Es ist hierbei
zu beachten, daß die Bohrungen 41 und 42 wohl breit, aber nur von geringer Hdhe
sind, so daß sie auch schon nach einem kurzen Abwärtshul) des Kolbens 38 abgeschlossen
werden. Die Zylinderkammer 37 oberhalb des Kolbens 38 ist über eine Leitung 43 mit
der Leitung 29 und dadurch mit dem Ober- bzw. dem Unterteil der Zylinder 21 und
22 verbunden.
-
Es ist auch zu beachten, daß der Innendurchmesser der Zylinder 21
und 22 bedeutend größer als der Durchmesser des Zylinders 37 ist. Wenn aus irgendeiner
Ursache die Parallelführung der Zylinder 21 und 22 nicht ausreichen sollte, ein
leichtes Verkanten des Preßbalkens 3 zu verhindern, z. B. so, daß die rechte Seite
des Balkens nach unten geneigt i:.st, so wird hierdurch der Druck in der Druckleitung
29 infolge des steigenden Druckes in den damit verbun@ denen Kammern der Zylinder
21 und 22 ansteigen. Diese Drucksteigerung wirkt sich ebenfalls an dem Oberteil
des Zylinders 37 aus, und infolgedessen wird der Kolben 38 nach unten gedrückt,
so d:aß eine geringe Menge Öl in den Zylinder 37 strömt. Die Leitungen 12 und 14
werden dann geschlossen, so daß der Hauptkolben 8 nicht länger unter Druck steht.
Auf den Balken 3 wird darauf vorübergehend nur über den Hauptkolben 7 Druck ausgeübt,
so daß er wieder eine gerade Stellung einnimmt. Der Überdruck .in der Kreuzleitung
29 geht dann zurück, und der Kolben 38 bewegt sich in die Ausschaltstellung zurück.
Die Leitungen 12 und 14 werden wieder geöffnet, so daß die weitere Bewegung der
Kolben 7 und 8 gleichzeitig erfolgt. Es ist offensichtlich, daß sich gleiche Vorgänge
beim Zusammenwirken des Zylinders 5 und des Ventils 35 abspielen. Da selbst ein
kleiner Hub der Kolben 23 und 24 einen größeren Hub des Kolbens 38 zur Folge hat,
während außerdem die Bohrungen 41 und 42 selbst bei einem geringen Hub des Kolbens
38 geschlossen werden, ist die Steuerwirkung der Ventile 35 und 36 sehr genau und
empfindlich.
-
Fig.2 zeigt eine andere Ausführungsform, die gegenüber der beschriebenen
Ausführung nach Fig. 1 weitere Vorteile bietet. Der Hauptunterschied besteht darin,
daß bei dieser zweiten Ausführungsform mehrere Teile in einem Gehäuse 45 zusammengefaßt
sind. Einzelheiten des Gehäuses 45 sind in Fig. 3 abgebildet. In einer zentralen
Bohrung 46 ist der Haupts.teuerkolben 47 angeordnet. An einer Seite endet dieser
Kolben 47 in einem aus dem Gehäuse 45 herausragenden Stift 48, während das andere
Ende dieses Kolbens aus einer ebenfalls herausragenden Betätigungsstange 49 besteht,
über welche der Hauptsteuerkolben 47 betätigt wird. Der Kolben 47 ist bei 50, 51
und 52 auf bestimmte Längen abgedreht, so daß zwischen dem Kolben 47 und der zentralen
Bohrung 46 drei Ringkammern gebildet werden. Die abgedrehten Teile 50 und 52 sind
über Bohrungen 53 und 54 mit einer Längsbohrung 55 in dem Betätigungskolben 47 verbunden.
Diese Längsbohrung 55 mündet nach außen. In diesem Zusammenhang ist zu beachten,
daß das ganze Gehäuse 45 in einem nicht gezeigten Öl-
behälter untergebracht
wird. Der Ölspiegel ist durch die Linie 56 angedeutet. Die beiden ringförmigen Kammern
50 und 52 sind daher ständig in Verbindung mit dem Ölbehälter. In dein Gehäuse 45
ist eine Bohrung 57 vorgesehen, die außerhalb des Gehäuses 45 an einer zu einer
Kraftpumpe 58 führenden Leitung angeschlossen ist. Die mittlere Ringkammer steht
daher in ständiger Verbindung mit der Druckleitung der Kraftpumpe.
-
In der Wandung der Bohrung 46 sind mehrere öffnungen vorgesehen, die
zu ebenfalls im Gehäuse 45 untergebrachten Regelvent:i:len führen. Die Öffnungen
59 und 60 führen zu einem mit der Druckleitung 11
zum Senken des
Hauptkolbens 7 verbundenen Einlaßkanal 61; die Öffnungen 62 und 63 führen zu einem
mit der Druckleitung 12 zum Senken des Hauptkolbens 8 verbundenen Einlaßkanal 64;
die Öffnungen 65 und 66 führen zu einem mit der Druckleitung 13 zum Heben des Hauptkolbens
7 verbundenen Einlaßkanal 67; die Öffnungen 68 und 69 führen zu einem mit der Druckleitung
14 zum Heben des Hauptkolbens 8 verbundenen Einlaßkanal 70.
-
In der in Fig. 3 dargestellten obersten Stellung des Hauptsteuerkolbens
47 sind die Einlaßkanäle 61 und 64 mit der Kraftpumpe 58 verbunden, während die
Einlaßkanäle 67 und 70 mit dem Ölbehälter verbunden sind. Inder untersten Stellung
des Hauptsteuerkolbens 47 dagegen sind die Verbindungen der Einlaßkanäle genau umgekehrt.
-
Die Einlaßkanäle 61, 64, 67 und 70 führen zu den Bohrungen 71 und
72, in denen die Regelkolben 73 und 74 angeordnet sind. Die Auslaßkanäle 75 und
76 sind mit den Druckleitungen 11 und 12 zum Senken der Hauptkolben verbunden, während
die Ausläßkanäle 77 und 78 mit den Druckleitungen 13 und 14 zum Heben des Hauptkolbens
verbunden sind. Beide Regelkolben 73 und 74 sind an zwei Stellen eingedreht, und
zwar der Kolben 73 bei 79 und: 80 und der Kolben 74 bei 81 und 82. Jeder Kolben
besteht daher aus drei Teilen, von denen der obere Teil die Bohrungen zu den Druckleitungen
zum Senken der Hauptkolben und der mittlere Teil die Bohrungen zu den Druckleitungen
zum Heben der Hauptkolben abschließen kann.
-
In der gezeichneten Stellung der Regelkolben sind alle Bohrungen offen.
Die Regelkolben selbst werden in dieser Stellung durch Federn 83 und 84 gehalten.
Im Oberteil der Regelkolben sind Sackbohrungen 85 und 86 vorgesehen, in denen die
Stangen 87 und 88 der Steuerkolben 89 und 90 gelagert sind und dort durch Federn
91 und 92 gehalten werden. Über den Steuerkolben befinden sich eine Kammer 93 bzw.
94, die mit den zu den Kreuzleitungen 30 und 29 führenden Leitungen 44 und 43 verbunden
sind. Außerdem stehen die Kammern 93 und 94 über Bohrungen 95 und 96 mit dem Ölbehälter
in Verbindung. Die Verbindung zu diesen Bohrungen 95 und 96 kann durch Ausgleichventile
97 und 98 unterbrochen werden. Die Ventile 97 und 98 werden durch die Kolben 99
und 100 betätigt, die durch Federn 101 und 102 in geöffneter Stellung gehalten werden.
Oberhalb der Kolben 99 und 100 befinden sich die über eine Leitung 105 mit der Kraftpumpe
58 verbundenen Kammern 103 und 104.
-
An der Unterseite des Gehäuses 45 sind zwei Hebel 106 und 107 gelenkig
gelagert, die durch den Stift 48 bewegt werden können. Dieser Stift ist an der Unterseite
zur Aufnahme der Hebel 106 und 107 mit einer Nut versehen. Bewegt sich der Stift
48 nach unten, so bewegen sich die freien Hebelarme der Hebel 106 und 107 nach oben,
wo sie gegen die Enden 108 und 109 der Regulierkolben 73 und 74 stoßen. Die Regelkolben
können dann nicht nach unten gedrückt werden, so daß sie daher in der Stellung blockiert
sind, in der sie das Druckmittel durchströmen lassen.
-
Hinsichtlich der Regelventile ist hierbei festzustellen, daß die mittleren
Teile der Regel!kolben 73 und 74 mit Nuten 110 und 111 versehen sind, die mit den
Bohrungen 112 und 113 in Verbindung stehen.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Nimmt der Preßbalken
3 während einer Abwärtsbewegung (s. Fi.g. 2) eine Stellung ein, in der z. B. die
rechte Seite tiefer liegt als die linke Seite, so bewegt sich der rechte Steuerkolben74
nach unten, wie bereits oben beschrieben, so daß die Druckleitung 12 zum Senken
des Hauptkolbens 8 und die Druckleitung 14 zum Heben des Hauptkolbens 8 infolge
einer auf den Steuerkolben 90 wirkenden Drucksteigerung in der Kammer 94 geschlossen
wird.
-
In diesem Zusammenhang ist die Wirkungsweise der Ausgleichventile
97 und 98 zu beachten. Solange nämlich die Kraftpumpe 58 einen geringeren Druck
als einen bestimmten, durch die Federn 101 und 102 festgesetzten Mindestdruck liefert,
bleiben die Kolben 99 und 100 in der in Fig. 3 gezeichneten obersten Stellung. Die
Innenräume der Hilfszylinder 21 und 22 stehen dann über die Kreuzleitungen 29 und
30, die Leitungen 43 und 44, die Kammern 94 und 93 und die Bohrungen 96 und 95 mit
dem Ölbehälter in Verbindung. Ein etwa auftretender Mangel oder Überschuß an Öl
in den Hilfszylindern 21 und 22 wird daher jederzeit ausgeglichen.
-
Steigt jedoch der Druck der Pumpe über diesen Mindestdruck, so schließen
sich die Ventile 97 und 98, worauf dne Hilfszylinder nur noch mit den Kammern 93
und 94 in Verbindung stehen, so daß die Regelkolben 73 und. 74 in Tätigkeit treten
können. Angenommen, d:aß dies für den rechten Regelkolben 74 zutrifft, so bedeutet
dies, daß das Öl in dem Hilfszylinder 22 unterhalb des Hilfskolbens 24 einen gewissen
Überdruck erreicht hat (als Folge davon, d'aß der Hauptkolben 8 eine niedrigere
Stellung einnimmt als der Hauptkolben 7). Dies bedeutet dann jedoch auch, daß das
Öl oberhalb des Hilfskolbens 24 gleichzeitig einen gewissen Unterdruck aufweist.
Da ein solcher Unterdruck ein Bewegen des Hilfskolbens 24 verhindern würde, ist
er zu vermeiden. Dies läßt sich erreichen, da die Steuerkolben 89 und 90 gegen die
Spannung der Federn 91 und 92 ohne Mitnahme der Regelkolben 73 und 74 frei bewegt
werden können.
-
In dem letzteren Fall würde der Unterdruck oberhalb des Hilfskolbens
24 ein Aufwärtsbewegen des Steuerkolbens 89 bewirken, wodurch dieser Unterdruck
aufgehoben würde. Der Überdruck unterhalb des Hilfskolbens 24 kann sich in der Kammer
94 auswirken, so daß auch der Regelkolben 74 sich nach unten be-,veät, wodurch,
wie beabsichtigt, die Druckleitung 12 zum Senken und die Druckleitung 14 zum Heben
des Hauptkolbens 8 geschlossen «-erden.
-
Beim Anheben des Preßbalkens 3 ergibt sich im allgemeinen keine Gelegenheit
zum Verkanten des Balkens nach einer Seite hin. In diesem Zusammenhang ist darauf
hinzuweisen, daß die Regelventile, wie bereits beschrieben, während des Anhebens
des Balkens nicht betätigt werden können, weil sie in diesem Fall genau das Gegenteil
der beabsichtigten Wirkung herbeiführen würden. Für den Fall, daß während des Anhebens
des Preßbalkens sehr leichte Abweichungen auftreten sollten, ist die Vorspannung
der Federn 83 und 84 ausreichend groß, um eine unzeitige Betätigung der Regelventile
ohne eine besondere Verriegelung zu verhindern.
-
Um ganz sicher zu gehen, ist es nach dem anderen Vorschlag möglich,
die Regelventile während des Anhebens zu blockieren. Dies kann durch die Hebel 105
und 107 auf die bereits oben beschriebene Weise erfolgen, wobei die Hebel in der
unteren Stellung des Hauptsteuerkolbens 47 die Regelkolben 73 und 74 in ihrer oberen
Stellung halben.
-
Ein Verriegeln kann auch durch Verschließen der Regelkolbenbohrungen
71 und 72 von unten und durch Verkürzen der Regelkolben 73 und 74 erfolgen, wie
in Fig. 6 dargestellt, so daß der zum Anheben des Preßbalkens
3
erforderliche Öldruck während des Anhebens die Regelkolben 73 und 74 nach oben drückt.
-
Falls so große Abweichungen des Preßbalkens aus der horizontalen Lage
zu befürchten sind, daß eine Korrektur erforderlich wird, werden andere Ausführungsformen
vorgeschlagen, nach denen die Regelventile über eine Umstellvorrichtung funktionsmäßig
vertauscht werden, so daß ihre Wirkung wieder sinngemäß richtig ist. Dies läßt sich,
was jedoch nicht zur Erfindung gehört, durch einfaches Vertauschen der Leitungen
43, 44 mittels einer an sich bekannten Umschalteinrichtung, beispielsweise eines
Vierwegehahnes, erreichen. Es sind dann nicht mehr die Leitungen 43 und 29 bzw.
44 und 30, sondern die Leitungen 43 und 30 bzw. 44 und 29 miteinander verbunden.
-
Es wird nun ausführlich die Wirkungsweise der Regelventile unter Bezugnahme
auf die Fig.4 und 5 beschrieben.
-
Die Fig. 5 A und 5 B (in Fig. 5 ist das rechte Regulierventil nach
Fig. 3 dargestellt) zeigen Stellungen, die bereits weiter oben beschrieben wurden.
Fig.5A zeigt die Ausschaltstellung des Regelkolbens 74, wobei die Druckleitung 12
zum Senken und die Druckleitung 14 zum Heben des Hauptkolbens 8 mit der Kraftpumpe
bzw. dem Ölbehälter in Verbindung stehen. Fig. 5 B zeigt die Stellung, in der sowohl
die Druckleitung 12 als auch die Druckleitung 14 völlig geschlossen sind.
-
Was nach Erreichen der Stellung 5D eintritt, hängt von den Umständen
ab. In diesem Zusammenhang wird auch auf Fig. 4 verwiesen. Es sei zunächst angenommen,
daß ein Werkstück 114 zwischen einen Preßbalken 115 und einen Tisch 116 eingelegt
wird. Weiterhin sei angenommen, daß die Druckleitung 12 und die Druckleitung 14
bereits geschlossen sind (wie in Fig. 5 B dargestellt). Der nach oben gerichtete
Rückdruck des rechten Teiles des Preßbalkens 115 wird dann von dem Öl oberhalb des
Hauptkolbens 8 aufgenommen. Der Preßbalken 115 sucht dann eine durch die Linie A-A
übertrieben angedeutete Stellung einzunehmen. Würde sich der Preßbalken tatsächlich
nach dieser Richtung bewegen, so würde sich infolgedessen auch der Regelkolben 74
leicht nach oben bewegen (Fig. 5). Sobald dies eintritt, erhält die Druckleitung
12 wieder etwas Öl unter hohem Druck, so daß das Ölpolster oberhalb des Hauptkolbens
8 etwas aufgefüllt und der Balken 115 in die waagerechte Stellung gedrückt wird.
-
Handelt es sich um eine Presse, bei welcher der Preßbalken und der
Tisch auf beiden Seiten über die Hauptkolbenstangen hinausragen, wie in Fig. 4 gestrichelt
angedeutet, so findet nach Einlegen eines Arbeitsstückes 114' zwischen diesen vorragenden
Teilen ein völlig anderer Vorgang statt. Es wird wieder von der völlig abgeschlossenen
Stellung 5D (wie in Fig. 5 B dargestellt) ausgegangen. Übt jetzt der Kolben 7 weiterhin
bei abgeschlossenem Hauptzylinder 6 Druck aus, so wird der Balken 115 versuchen,
unter der Wirkung der Rückdruckkräfte eine Stellung nach der Linie 2-B einzunehmen.
-
Dies bedeutet, daß der Hauptkolben 8 sich nach unten zu bewegen sucht.
In diesem Fall wird sich auch der Regelkolben 74 etwas weiter nach unten bewegen,
so daß die Nut 111 vor die Auslaßbohrung 78 zu liegen kommt und folglich Drucköl
in die Kammer unterhalb des Kolbens 8 über die Bohrung 113, die Nut 111. die Auslaßbohrung
78 und die Druckleitung 14 zum Heben des Hauptkolbens einströmt. Der Preßbalken
115 wird daher wieder in die Horizontallage zurückgedrückt. Sowohl in dem einen
wie auch in dem anderen Fall erfolgt die Bewegung des Regelkolbens ausgeglichen,
so daß eine sehr genaue horizontale Ausrichtung des Preßbalkens vollautomatisch
erreicht wird.