DE19545784A1 - Vorrichtung zur gleichzeitigen Kraftausübung mittels hydraulisch hintereinandergeschalteter hydraulisch er Stelleinheiten - Google Patents
Vorrichtung zur gleichzeitigen Kraftausübung mittels hydraulisch hintereinandergeschalteter hydraulisch er StelleinheitenInfo
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- F15B—SYSTEMS ACTING BY MEANS OF FLUIDS IN GENERAL; FLUID-PRESSURE ACTUATORS, e.g. SERVOMOTORS; DETAILS OF FLUID-PRESSURE SYSTEMS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F15B21/00—Common features of fluid actuator systems; Fluid-pressure actuator systems or details thereof, not covered by any other group of this subclass
- F15B21/04—Special measures taken in connection with the properties of the fluid
- F15B21/045—Compensating for variations in viscosity or temperature
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- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Eine derartige Vorrichtung kann z. B. zum
Umstellen von Eisenbahnweichen mit großen Radien, deren Zungen beim
Stellvorgang an mehreren Stellen gleichzeitig mit Stellkraft
beaufschlagt werden müssen, eingesetzt werden und ist in dieser
Verwendung unter dem Begriff "Hydraulisches Gestänge" bekannt. Zur
Betätigung einer Weiche genügt hier ein einziges Pumpenaggregat,
auch dann, wenn es sich um eine extrem schlanke Weiche mit sehr
langen Weichenzungen handelt.
Die Hintereinanderschaltung von hydraulischen Stelleinheiten, bei
der die in der jeweils vorhergehenden Stelleinheit verdrängte
Hydraulikflüssigkeit die jeweils folgende Stelleinheit antreibt,
vermeidet zwar ein bei Parallelschaltung von Stelleinheiten zu
beobachtendes Voreilen von leichtgängigen gegenüber schwergängigen,
stärker belasteten Komponenten, das bei einer Weiche zur
Verspannung des ganzen Antriebssystems führen kann, es bringt aber
andere unerwünschte Probleme mit sich. Diese hängen damit zusammen,
daß zwischen den einzelnen Stelleinheiten liegende Teile des
Hydrauliksystems in sich vollständig abgeschlossen sind und bei
Ausdehnung oder Volumenabnahme der eingeschlossenen
Flüssigkeitsmenge, z. B. infolge von Temperaturänderungen, die
Entstehung von Über- oder Unterdruck zulassen, der zu
unkontrollierten Stellbewegungen und, im falle der Entstehung von
Unterdruck, zur Bildung von evakuierten oder teilweise gasgefüllten
Zonen innerhalb des jeweiligen abgeschlossenen Teils des
Hydrauliksystems führen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so zu verbessern, daß
äußere Einflüsse, insbesondere Temperaturänderungen, keine
nennenswerten Druckänderungen in den zwischen den Stelleinheiten
gelegenen Teilen des Hydrauliksystems mehr verursachen können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen steuerbaren Ventile, welche
im Ruhezustand der Vorrichtung geöffnet sind und eine Verbindung
zum Hydraulikflüssigkeitsbehälter herstellen, können sich
Änderungen der Flüssigkeitsvolumina, die in den bisher
abgeschlossenen, zwischen den Stelleinheiten gelegenen Teilen des
hydraulischen Druckverteilsystems und den mit diesen verbunden
Räumen der Stellglieder entstehen, ausgleichen, wobei bei
Ausdehnung der Hydraulikflüssigkeit überschüssige
Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikflüssigkeitsbehälter strömt,
bei Volumenverkleinerung der Hydraulikflüssigkeit dagegen
zusätzliche Hydraulikflüssigkeit aus dem
Hydraulikflüssigkeitsbehälter angesaugt wird. Dadurch können sich
keine höheren Über- oder Unterdrucke in den zwischen den
Stelleinheiten gelegen Teilen des Hydrauliksystems mehr aufbauen.
Während des Betriebes der Vorrichtung sind die steuerbaren Ventile
geschlossen und erlauben den im Betrieb erforderlichen Druckaufbau
in den dann hermetisch dicht abgeschlossenen, die Stelleinheiten
miteinander verbindenden Teilen des Hydrauliksystems.
Weiterbildungen der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den
Patentansprüchen 2 bis 5 angegeben.
So beschreibt Anspruch 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung in
Verbindung mit einer von der Vorrichtung angetriebenen Weiche. Da
Weichen im Freien großen Temperaturunterschieden ausgesetzt sind,
kommen die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung hier besonders zum
Tragen.
Die Ansprüche 3 und 4 betreffen Art und Anschaltung der verwendeten
Ventile. Die gemeinsame Anschaltung mit dem Hydraulikpumpenmotor
erspart gesonderte Schaltmittel.
Anspruch 5, schließlich, betrifft die Möglichkeit, auch
hydraulische Stelleinheiten, die an der Betätigung der
Weichenzungen nicht beteiligt sind, wie z. B. den Antrieb eines
Weichenherzstückes in die hydraulische Reihenschaltung der die
Weichenzungen antreibenden Stelleinheiten einzubeziehen und eine
hydraulische Verbindung zwischen Weichenzungenantrieb und
Herzstück-Stelleinheit gegen Über- oder Unterdruck zu schützen.
Anhand einer Figur soll nun ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
nach der Erfindung im Detail beschrieben werden.
Die Figur zeigt schematisch die Vorrichtung nach der Erfindung,
eingesetzt zur Betätigung einer Weichenzunge WZ.
Die Weichenzunge WZ sei Bestandteil einer Schlankweiche W mit
großem Krümmungskreisradius. Um Verbiegungen der Weichenzunge beim
Stellen zu vermeiden, wird sie an zwei Punkten P1 und P2
gleichzeitig mit Kraft beaufschlagt. Als Kraftquelle dienen zwei
doppeltwirkende hydraulische Arbeitszylinder Z1 und Z2, die sowohl
in Schubrichtung als auch in Zugrichtung Kraft auf die Weichenzunge
ausüben können.
Beide Arbeitszylinder sind hydraulisch hintereinandergeschaltet,
d. h., das im Zylinder Z1 verdrängte Hydraulikflüssigkeitsvolumen
dient zum Antrieb des nachgeschalteten Zylinders Z2.
Zylinder Z1 wird hierbei von einem aus Elektromotor M und Pumpe P
bestehenden Hydraulikaggregat H über eine Druckleitung L1 mit Druck
beaufschlagt. Mit der Druckleitung L1 ist ein Überdruckventil V1
verbunden, das sich öffnet, wenn ein einstellbarer Druck, der einer
vorgegebenen Stellkraft entspricht, überschritten wird. Das im
Zylinder Z1 vom Kolben K verdrängte Volumen wird über die
Druckleitung L3 in den Zylinder Z2 gedrückt und setzt dessen Kolben
in Bewegung. Wegen der Inkompressibilität der Hydraulikflüssigkeit
erfolgt die Bewegung der beiden Kolben synchron. Die von den
Zylindern auf die Weichenzunge ausgeübten Kräfte wirken somit
gleichzeitig. Ihre Größe sowie der von den Kolben der
Arbeitszylinder jeweils zurückgelegte Weg, der auf den Stellweg der
Weichenzunge am jeweiligen Krafteinwirkungspunkt abgestimmt ist,
hängen von den geometrischen Abmessungen der Zylinder ab. Das im
Zylinder Z2 verdrängte Flüssigkeitsvolumen strömt über eine
Druckleitung L2 in die Pumpe zurück. Zur Rückstellung der Weiche
drückt die reversierbare Pumpe P in umgekehrter Richtung
Hydraulikflüssigkeit über die Druckleitung L2 in den
Arbeitszylinder Z2. Das dort verdrängte Volumen wird über die
Leitung L3 in den Arbeitszylinder Z1 gedrückt. Das im Zylinder Z1
verdrängte Volumen gelangt über die Leitung L1 zur Pumpe zurück.
Gemäß der Erfindung gibt es in dem hier beschriebenen
Hydrauliksystem ein weiteres Ventil, das Magnetventil V3. Dieses
verbindet über eine Leitung L4 die zwischen den beiden
Arbeitszylindern Z1 und Z2 verlaufende Druckleitung L3 direkt mit
dem Hydraulikflüssigkeitsbehälter. Das Ventil V3, das elektrisch
über eine Steuerleitung EL mit dem Pumpenmotor M verbunden sein,
aber auch separat angesteuert werden kann, ist nur geschlossen
während die Hydraulikpumpe arbeitet und die Weichenzunge bewegt
wird. Ist die Hydraulikpumpe in Ruhe, so ist das Ventil V3 geöffnet
und Über- oder Unterdruck in der Leitung L3 kann sich durch
Austritt von Hydraulikflüssigkeit in den Behälter FB oder durch
Ansaugen von Flüssigkeit aus dem Behälter FB ausgleichen.
Rückschlagventile RV, die sowohl die Druckleitung L1 wie auch die
Druckleitung L2 mit dem Hydraulikflüssigkeitsbehälter verbinden,
treten nur dann in Aktion, wenn, beispielsweise bei
Schwergängigkeit oder Blockierung der Weiche der Pumpendruck zu
stark ansteigt, so daß ein Überdruckventil öffnet. Das dann in den
Flüssigkeitsbehälter strömende Flüssigkeitsvolumen saugt die Pumpe
auf ihrer Ansaugseite über das dort befindliche Rückschlagventil
aus dem Behälter heraus wieder nach, so daß kein
Flüssigkeitsverlust im Drucksystem entsteht.
Die hier beschriebene Vorrichtung ist nicht auf zwei
hintereinandergeschaltete Stelleinheiten beschränkt. Es können auch
weit mehr derartige hydraulische Stelleinheiten in Reihe liegen. In
diesem Falle muß jeder zwischen zwei Stelleinheiten liegende
abgeschlossene Bereich des Hydrauliksystems über eine
Verbindungsleitung zum Hydraulikflüssigkeitsbehälter und ein diese
öffnendes und schließendes Magnetventil verfügen. Die durch die
Vorrichtung betätigten Elemente können auch unterschiedliche
Funktionen haben und brauchen nicht notwendig mit einer
Eisenbahnweiche in Verbindung zu stehen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur gleichzeitigen Kraftausübung an räumlich
voneinander getrennten Orten (P1, P2), mit einem hydraulischen
Druckverteilsystem, einer Hydraulikpumpe (P), einem mit dieser
verbundenen Hydraulikflüssigkeitsbehälter (FB) und mehreren von der
Hydraulikpumpe mit Druck beaufschlagbaren, hydraulisch
hintereinandergeschalteten Stelleinheiten (Z1, Z2),
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Stelleinheiten gelegene, durch diese abgeschlossene Bereiche (L3)
des hydraulischen Druckverteilsystems über mindestens je ein
steuerbares, im Ruhezustand der Vorrichtung geöffnetes Ventil (V3)
mit dem Hydraulikflüssigkeitsbehälter (FB) verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
hydraulisch hintereinandergeschalteten Stelleinheiten in Abständen
voneinander, entlang einer Eisenbahnweiche (W) angeordnet sind und
während des Weichen-Stellvorganges an verschiedenen Stellen (P1,
P2) Kraft auf eine oder beide Weichenzungen (WZ) ausüben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die steuerbaren Ventile (V3) elektrisch angetrieben sind und
zeitgleich mit der Anschaltung der Hydraulikpumpe geschlossen
werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
steuerbaren Ventile unter Strombeaufschlagung schließende
Magnetventile sind, deren Wicklungen je einer Wicklung eines die
Hydraulikpumpe antreibenden Drehstrommotors parallelgeschaltet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mit mindestens einer eine oder beide
Weichenzungen antreibenden Stelleinheit mindestens eine weitere
hydraulische Stelleinheit hydraulisch hintereinandergeschaltet ist,
die ein von den Weichenzungen separat zu betätigendes Stellelement
der Weiche antreibt.
Priority Applications (4)
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