Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die bei der Bildung des Oberbegriffes des Anspruchs 1 berück
sichtigten bekannten Nähmaschinen (DE-PS 12 92 485 und US-PS
37 99 083) weisen eigene, von einem separaten Motor angetriebene
Drehvorrichtungen auf, so daß neben den eigentlichen aus Stoff
schieber und Rollfuß bestehenden Transportelementen an der
Stichbildestelle noch die weiteren aus einem Schiebrad und einem
Rollfuß bestehenden Transportelemente der Drehvorrichtung vor
handen sind. Diese engen den zur Handhabung des Nähgutes
durch die Bedienungsperson zur Verfügung stehenden Raum
ungebührlich stark ein.
In der DE-PS 11 19 638 ist ein normaler während der ausgesto
chenen Phase der Nadel angetriebener Schiebrad-Rollfuß-Transport
geoffenbart. Dieser Antrieb erlaubt einen zwischen zwei Na
deleinstichen geradlinigen Nähguttransport. Er ist durch die kleine
Auflagefläche seiner Transportelemente auch zur Drehung des Näh
gutes durch die Näherin beim Nähguttransport geeignet. Der geof
fenbarten Beschreibung ist aber die Möglichkeit einer Überlage
rung des Vorschubantriebes durch die Einleitung einer Vorschub
bewegung der Vorschubmittel in der eingestochenen Phase des
Nähgutes nicht entnehmbar. Eine derartige Einleitung wäre auch
nicht in einfacher Weise realisierbar.
Durch die DE-OS 28 36 728 ist ein elektrischer Antrieb für die ge
radlinig oszillierende Bewegung eines Stoffschiebers bekanntge
worden. Die Benutzung dieses Antriebes für eine kombinierte
Transportsteuerung ist dabei nicht vorgesehen.
Außerdem ist keine dieser Anordnungen mit einer Steuereinrich
tung ausgestattet, welche die Aufgaben der kombinierten Dreh-
und Vorschubsteuerung erfüllen könnte.
Durch die DE-OS 18 14 538 ist eine weitere Anordnung mit einer
zusätzlichen Dreheinrichtung bekannt. Bei dieser Lösung ist die
Dreheinrichtung an die drehbare Halterung für den angetriebenen
Rollfuß gekoppelt. Eine Drehung des Rollfußes ist aber nur in ei
nem begrenzten Bereich möglich, so daß mit dieser Maßnahme ne
ben der Notwendigkeit des zusätzlichen Antriebes der weitere
Nachteil einer nur beschränkten Einsatzmöglichkeit besteht.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine einfach aufgebaute und effektiv arbeitende Steuer
einrichtung zur Erzeugung einer kombinierten Schiebe-Dreh-Bewe
gung des Nähgutes an der Stichbildestelle zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer Nähmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Mit der Erfindung ist es nunmehr in vorteilhafter Weise möglich,
sowohl die Transportbewegung als auch die Drehbewegung des
Nähgutes mit dem normal vorhandenen Stoffschieberpaar durch
zuführen. Die Drehbewegung kann dabei selbsttätig nach einem
vorbestimmten Programm gesteuert werden. Ein zweites Transport
elementepaar sowie die dazugehörige Antriebsübertragung entfällt,
so daß auch der dazu sonst erforderliche Platz genutzt werden
kann. Durch die geschaffene Lösung ergibt sich eine einfache und
leistungsfähige Steuerung für beide Transportbewegungen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen enthalten. Die Lösung nach Anspruch 2 ergibt eine be
sonders einfache Realisierung der Schrittmotorsteuerung für den
Dreh-Schiebe-Antrieb. Durch die Maßnahme nach Anspruch 3 läßt
sich die selbsttätige Herstellung einer parallelen Naht entlang ei
ner kurvenförmigen Kante eines Werkstückes in einfachster Weise
steuern.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungs
gemäßen Nähmaschine dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer mit einer Vorschubeinrichtung
ausgestatteten Nähmaschine, teilweise geschnitten;
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der Nähmaschine nach Fig.
1, teilweise geschnitten;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil des
Rollfuß-Triebwerkes in vergrößerter Darstellung;
Fig. 5 eine vergrößerte Teilansicht des
Stichbildebereiches der Nähmaschine nach einer
erweiterten Ausführungsform und
Fig. 6 ein Blockschaltbild der elektronischen Schaltung
für die Vorschubeinrichtung.
Wie die Fig. 1 zeigt, besteht die Nähmaschine aus der
Grundplatte (1) der Spule (2), dem Ständer (3),
dem Arm (4) und dem Kopf (5). Im Arm (4) ist in üblicher
Weise eine Hauptwelle (6), die über einen
Keilriemen (7) von einem unterhalb der Grundplatte (1)
befestigten nicht dargestellten Motor angetrieben wird.
Von der Hauptwelle (6) wird durch einen Zahnriemen (9)
eine in der Grundplatte (1) gelagerte Greifwelle (10)
angetrieben, die mit einem nicht dargestellten Greifer
in Antriebsverbindung steht.
Die Hauptwelle (6) treibt über eine Kurbel (11) und
einen Lenker (12) eine mit einer Nadel (13)
ausgestattete Nadelstange (14) an. Der Lenker (12) ist
dabei über eine Gelenkverbindung (15) (Fig. 2) an der
Nadelstange (14) angelenkt. Diese ist in einer auf
einer Achse (16) (Fig. 1) befestigten
Nadelstangenführung (17) gelagert. Die Achse (16) ist
dabei parallel zur Hauptwelle (6) im Arm (4) gelagert
und durch eine Schraube (18) mit dem Arm (4) fest
verbunden.
Im unteren Teil der Säule (2) (Fig. 2) ist ein
Träger (30) auf einem Exzenterbolzen (31) gelagert, der
in Bohrungen (32) und (33) in der Säule (2) ragende
Lagerzapfen (34) und (35) aufweist. Der Lagerzapfen
(35) ist mit einem Schlitz (36) versehen. Der Exzenter
(31) wird durch eine Schraube (37) mit dem Träger (30)
verklemmt. In dem Träger (30) ist eine Stehwelle (38)
gelagert, die durch einen Stellring (39) und eine
Kupplung (40) in axialer Richtung geführt ist. Der
Träger (30) ist am unteren Ende mit einer Flanschplatte
(41) ausgestattet, auf welcher ein Schrittmotor (42)
befestigt ist, dessen Abtriebswelle (43) durch die
Kupplung (40) starr mit der Stehwelle (38) gekuppelt
ist. Am oberen Ende trägt die Stehwelle (38) ein Ritzel
(44) eines Spiroidgetriebes (45), dessen Tellerrad (46)
fest mit einem Schiebrad (47) verbunden ist, das in
bekannter Weise kugelgelagert ist und einen Innenteil
mit einem Achsstummel (48) aufweist. Dieser wird von
einer Bohrung in einem Arm (30 a) des Trägers (30)
aufgenommen und ist nach Einstellung in axialer
Richtung durch eine Schraube (49) festklemmbar.
Durch Verdrehen des Exzenterbolzens (31) mit Hilfe des
Schlitzes (36) ist das Schiebrad (47) über den Träger
(30) in seiner Höhenlage gegenüber einer Stichplatte
(50) einstellbar, welche die Säule (2) nach oben
abschließt und durch die es durch einen Schlitz (50 a)
hindurchragt.
Der Träger (30) wird durch eine in seinem oberen Teil
eingeschraubte Schraube (51), die einen Schlitz (52) in
der Säule (2) durchragt, mit dieser fest verklemmt.
Dabei kann die seitliche Lage des Schiebrades (47)
gegenüber dem Schlitz (50 a) in der Stichplatte (50)
ausgerichtet werden.
Im Kopf (5) der Nähmaschine ist eine senkrecht
verlaufende Welle (53) lose gelagert. Auf der Welle
(53) ist ein Klemmstück (54) festgeschraubt. Dieses
weist eine radiale Bohrung auf, in der ein Stift (55)
eingedrückt ist. Auf der Welle (53) ist weiterhin ein
Kupplungsstück (56) lose gelagert. Ein seitlich von ihm
abstehender Steg (57) ragt durch einen Schlitz im Kopf
(5) und sichert das Kupplungsstück (56) gegen
Verdrehung. Das Kupplungsstück (56) ist in seinem
unteren Bereich als Ringausschnitt ausgebildet und
umgreift damit das Klemmstück (54). Der Ringausschnitt
weist eine Ausnehmung (59) auf, in die der Stift (55)
hineinragt und die an ihrem einen Ende in eine Rastnut
(60) übergeht, während sie an ihrem anderen Ende mit
einer Wand (61) endet. Eine Druckfeder (62), die sich
gegen einen auf der Welle (53) befestigten Stellring
(63) abstützt, drückt das Kupplungsstück (56) und damit
die obere Wand seines Ringausschnittes leicht nach
unten gegen den Stift (55).
Auf dem Steg (57) (Fig. 3) liegt das freie Ende einer
Blattfeder (64) auf, die im Arm (4) befestigt ist und
das Kupplungsstück (56) nach unten drückt. Unter dem
Steg (57) ragt ein Hebelarm (65) eines im Kopf (5)
gelagerten Winkelhebels (66), der über einen Lenker
(67) mit einem nicht dargestellten, von der
Bedienungsperson betätigbaren Hebegestänge verbunden
ist. Unter dem Hebelarm (65) ist ein Nocken (68) auf
einer im Kopf (5) gelagerten Welle (69) befestigt. Die
Welle (69) (Fig. 2) trägt auf ihrem nach außen ragenden
Ende einen Handhebel (70).
Am unteren Ende der Welle (53) ist ein Kloben (71)
befestigt, der mit einer Nutführung (72) ausgestattet
ist. In dieser ist ein winkelförmiger, ein Langloch
aufweisender Lappen (73) festgeschraubt, der mit einem
Rollfußträger (74) fest verbunden ist. Dieser weist
einen Rohrstutzen (75) (siehe auch Fig. 3 und 4) auf,
der in ein nach unten ragendes Endstück (78) übergeht.
In diesem ist eine Bohrung für die Befestigung eines
Achsstummels (78) eines kugelgelagerten Rollfußes (80)
durch eine Schraube (79) vorgesehen. Der Rollfuß (80)
weist einen Laufring (81) auf, mit dem ein Tellerrad
(82) eines Spiroidgetriebes (83) fest verbunden ist,
dessen Ritzel (84) außermittig in Eingriff mit dem
Tellerrad (82) steht. In dem Rohrstutzen (75) ist ein
rohrförmiger Träger (85) aufgenommen, der durch im
Rohrstutzen (85) eingeschraubte Schraube (86) in seiner
Lage verklemmt wird. Der Träger (85) besteht aus einem
Rohr (87), einem sich nach oben anschließenden
Hohlzylinder (88) und einem ringförmigen
Abschlußflansch (89). In dem Rohr (87) ist eine Welle
(90) gelagert, die an ihrem unteren Ende das Ritzel
(84) trägt und fest mit einer Ringschulter (91)
verbunden ist, die gegen das untere Ende des Rohres
(87) anliegt.
Die Welle (90) wird im Bereich ihres oberen Endes vom
Innenring eines im Hohlzylinder (88) eingepreßten
Kugellagers (93) umgriffen. Das obere Ende der Welle
(90) ist durch eine Kupplung (94) starr mit einer
Abtriebswelle (95) eines Schrittmotors (96) gekuppelt,
dessen Gehäuse auf dem Abschlußflansch (89)
festgeschraubt ist.
Auf der Hauptwelle 6 (Fig. 1) der Nähmaschine ist eine
Impulsscheibe (100) befestigt, die zwei Impulsbahnen
aufweist, von denen jede mit einem Impulsgeber (101
bzw. 102) zusammenarbeitet. Die eine Impulsbahn weist
eine Vielzahl gleichmäßig auf ihrem Umfang verteilter
Impulsmarkierungen (103) (Fig. 6) auf, während die
andere Impulsbahn lediglich eine den Impulsgeber (101)
beim Austritt der Nadel (13) aus dem Werkstück
passierende Impulsmarkierung (104) aufweist.
Der Impulsgeber (101) ist an eine Steuereinheit (105)
angeschlossen. An dieser sind über Steuerleitungen
(108 a) und (109 a) die Eingänge (E 2) von UND-Gliedern
(108) und (109) sowie über eine Sammelleitung (110)
Zähleinrichtungen (112) und (113) angeschlossen.
Außerdem sind über eine Sammelleitung (114 a) ein
Tastenfeld (114), über eine Sammelleitung (115 a) eine
Anzeigeeinheit (115) und über eine Sammelleitung (116 a)
ein Datenspeicher (116) an der Steuereinheit (105)
angeschlossen.
Die Ausgänge der Zähleinrichtungen (112) und (113) sind
mit Eingängen von Leistungsstufen (118) und (119) für
die zugehörigen Schrittmotore (42) und (96) verbunden.
Außerdem sind die Ausgänge der Zähleinrichtungen (112)
und (113) über Leitungen (112 a) und (113 a) an die
Steuereinheit (105) angeschlossen. Leitungen (118 a) und
(119 a) führen von der Steuereinheit (105) zu den
Leistungsstufen (118) und (119). Mit der Steuereinheit
(105) ist ferner ein Schalter (120) verbunden, der zur
Betätigung eines Rückwärtsnähvorganges dient. Der
Impulsgeber (102) ist an die Eingänge E 1 der beiden
UND-Glieder (108) und (109) geführt, deren Ausgänge
jeweils an den zugehörigen Zähleinrichtungen (112) und
(113) angeschlossen sind. Diese sind als Abwärtszähler
ausgebildet und über die Sammelleitung (110) einzeln von
der Steuereinheit (105) voreinstellbar.
Mit dem Tastenfeld (114) ist die auszuführende
Schrittzahl der Schrittmotore (42) und (96) pro
Nähstich und damit die Vorschublänge der einzelnen
Transportorgane - Schieberad (47) und Rollfuß (80) -
zwischen der jeweiligen Stichbildung vorwählbar, wobei
auch unterschiedliche Vorschubbeträge des Schiebrades
(47) gegenüber dem Rollfuß (80) einstellbar sind. In
der Anzeigeeinheit (115) wird das Maß der vorgewählten
Stichlänge jeweils angezeigt.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt:
Die Bedienungsperson stellt über das Tastenfeld (114)
die gewünschten Vorschubbeträge des Schiebrades (47) und
des Rollfußes (80) ein, wobei über die Steuereinheit
(105) entsprechende Digitalwerte aus dem Datenspeicher
(116) entnommen und damit die Zähleinrichtungen (112)
und (113) voreingestellt werden. Gleichzeitig werden den
Vorschubbeträgen entsprechende Werte in der
Anzeigeeinheit (115) angezeigt.
Beim Betrieb der Nähmaschine treibt der nicht
dargestellte Nähmotor über den Keilriemen (7) die
Hauptwelle (6) an, welche die Nadelstange (14) über die
Antriebsverbindung - Kurbel (11) und Lenker (12) -
auf- und abbewegt. Die Hauptwelle (6) treibt außerdem
über den Zahnriemen (9) und die Greiferantriebswelle
(10) den nicht dargestellten Greifer an. Der Antrieb
zum Vorschub des Werkstückes wird über den Impulsgeber
(101) immer dann ausgelöst, wenn die Nadel (13) das
Werkstück verläßt. Der Impulsgeber (101) gibt dabei
einen Impuls an die Steuereinheit (105) ab. Diese
schaltet nunmehr über die Steuerleitungen (108 a) und
(109 a) das Potential an den Eingängen (E 2) der
UND-Glieder (108) und (109) auf (H), so daß die danach
von dem Impulsgeber (102) ausgehenden Impulse von den
UND-Gliedern (108) und (109) an die Zähleinrichtungen
(112) und (113) durchgelassen werden.
Wenn eine der Zähleinrichtungen (112) oder (113) das
Zählergebnis "0" erreicht hat, gibt sie einen
Steuerimpuls an die zugehörige Leistungsstufe (118)
oder (119) ab, wodurch der entsprechende Schrittmotor
(42) oder (96) um einen Schritt weitergeschaltet wird.
Gleichzeitig gibt diese Zähleinrichtung (112) oder
(113) über die zugehörige Steuerleitung (112 a) oder
(113 a) einen Impuls an die Steuereinheit (105) ab, die
diese Zähleinrichtung (112) oder (113) wieder auf einen
neuen Wert voreinstellt. Die entsprechenden Werte ruft
die Steuereinheit (105) dabei aus dem Datenspeicher
(116) ab. Die Steuereinheit (105) bestimmt gleichzeitig
über die an die Leistungsstufen (118) und (119)
angeschlossenen Steuerleitungen (118 a) und (119 a), ob
der jeweilige Schrittmotor (42) und (96) in Vor- oder
Rückwärtsdrehrichtung bewegt wird. Die an den
Zähleinrichtungen (112) und (113) voreinstellbaren
Werte sind so gewählt, daß die Schrittmotore (42) und
(96) innerhalb der ausgestochenen Phase der Nadel (13)
ihre maximale Schrittzahl ausführen können.
Die auf die Schrittmotore (42) und (96) wirkenden
Schrittimpulse treiben das Schiebrad (47) und den
Rollfuß (80) zur gemeinsamen Transportwirkung auf das
Werkstück an. Dabei verdreht der Schrittmotor (42) über
die fest mit seiner Abtriebswelle (43) gekuppelte
Stehwelle (38) und das Winkelgetriebe (45) das
Schiebrad (47), während der Schrittmotor (96)
gleichzeitig über die fest mit seiner Antriebswelle
(95) gekuppelte Welle (90) und das Winkelgetriebe (83)
den Rollfuß (80) antreibt.
Nachdem die einzelnen Schrittmotore (42) und (96) die
von der am Tastenfeld (114) eingestellten und von den
entsprechend abgerufenen Datenwerten aus dem
Datenspeicher (116) abhängigen Schrittzahlen
zurückgelegt haben, wird der Eingang (E 2) des
jeweiligen UND-Gliedes (108) oder (109) von der
Steuereinheit (105) über die Steuerleitung (108 a) oder
(109 a) auf L-Potential geschaltet, so daß durch das
entsprechende UND-Glied (108) oder (109) der weitere
Durchlaß der Taktimpulse vom Impulsgeber (102)
unterbunden wird.
Zum Rückwärtsnähen, beispielsweise zum Verriegeln am
Nahtende, wird der Schalter (120) betätigt, wodurch die
Steuereinheit (105) bei Beginn eines neuen Impulses vom
Impulsgeber (101) über die Steuerleitungen (118 a) und
(119 a) an den Leistungsstufen (118) und (119) die
Bewegungsrichtung der Schrittmotore (42) und (96)
jeweils umgekehrt, so daß diese das Schiebrad (47) und
den Rollfuß (80) so lange in umgekehrter Richtung
antreiben, wie die Betätigung des Schalters (120)
anhält. Die Ausführung der Schrittfolge der
Schrittmotore (42) und (96) erfolgt dabei durch Abruf
der entsprechenden im Tastenfeld (114) eingestellten
Werte aus dem Datenspeicher (116) in der oben
beschriebenen Weise.
Das Abheben des Rollfußes (80) vom Werkstück erfolgt
durch Verschwenken des Handhebels (70), wobei der Nocken
(68) über den Hebelarm (65) des Winkelhebels (66) das
Kupplungsstück (56) über den Steg (57) gegen den Druck
der Blattfeder (64) anhebt. Die gleiche Wirkung ergibt
sich auch durch Betätigen des nicht dargestellten
Hebegestänges, das über den Lenker (67) den Winkelhebel
(66) verschwenkt.
Das Kupplungsstück (56) hebt über die Druckfeder (62)
die Welle (53) mit dem daran befestigten Rollfuß (80)
und dem Träger (85) nach oben, wobei die Druckfeder (62)
die Anlage des Stiftes (55) in der Rastnut (60) des
Kupplungsstückes (56) sichert.
Zum Abschwenken des Rollfußes (80) wird dieser von Hand
um die Achse der Welle (53) verschwenkt. Dabei rastet
der Stift (55) entgegen der Kraft der Druckfeder (62)
aus der Rastnut (60) aus und die Welle (53) kann bis zur
Anlage des Stiftes 55 an die Wand (61) der Ausnehmung
(59) verdreht werden.
Die Erzeugung von Kurvennähten ist nach einem
vorbestimmten Ablaufprogramm möglich, das in dem
Datenspeicher (116) gespeichert ist. Dabei
transportieren beim Arbeitsgang Schiebrad (47) und
Rollfuß (80) das Werkstück selbsttätig mit Hilfe dieses
von der Steuereinheit (105) aus dem Datenspeicher (116)
abgerufene Ablaufprogrammes, welches den Vorschub
zwischen zwei Einstichen der Nadel (13) in das
Werkstück in oben beschriebener Weise steuert und
welches darüber hinaus in der im Werkstück
eingestochenen Phase der Nadel (13) den beiden
Schrittmotoren (42) und (96) eine vorbestimmte
Impulszahl in der gleichen Weise wie beim Vorschub
übermittelt, um eine Drehwirkung auf das Werkstück um
die Nadel (13) auszuüben. Dazu ist eine zweite
Impulsmarkierung (104) erforderlich, die dann einen
Impuls des Impulsgebers (101) bewirkt, wenn die Nadel
(13) in das Werkstück eintritt.
Durch den Antrieb von Schiebrad (47) und Rollfuß (80)
wähend der eingestochenen Phase der Nadel (13) erfolgt
in Abhängigkeit von dem vorgegebenen Ablaufprogramm
während jeder eingestochenen Phase der Nadel (13) eine
Drehrichtungskorrektur des Werkstückes um die Nadel
(13).
Bei einer weiteren Ausführungsform der Nähmaschine
ist zum Abfühlen der Kante eines Werkstückes (W) (Fig.
5) ein Tastarm (128) vorgesehen, der an einer Welle
(129) eines Potentiometers (130) befestigt ist, welches
von einem am Kopf (5) angeordneten Bügel (131) getragen
wird. Der Tastarm (129) ist an seinem freien Ende als
Fühlanschlag (128 a) ausgebildet, der sich durch die
Wirkung einer am Tastarm (128) anliegenden Drehfeder
(132) gegen die Kante des Werkstückes W anlegt. Der
Anlagepunkt des Fühlanschlages (128 a) ist dabei vor dem
Stichloch (50 b) und seitlich davon angeordnet. Ein in
dem Bügel (131) vorgesehener Stift (133) dient zum
Anschlag des Tastarmes (128), wenn kein Werkstück (W)
vorhanden ist. Das Potentiometer (130) (Fig. 6) ist
über einen Verstärker (134) an die Steuereinheit (105)
angeschlossen.
Beim Arbeitsvorgang transportieren Schiebrad (47) und
Rollfuß (80) das Werkstück (W) selbsttätig zur Ausfüh
rung einer randparallelen Naht. Bei ausgestochener
Nadel (13) führen Schiebrad (47) und Rollfuß (80) den
jeweils eingestellten Vorschubbetrag aus. Dabei wird
der Fühlanschlag (128 a) durch die Drehfeder (132) gegen
die Kante des Werkstückes (W) gedrückt. Entsprechend
der jeweiligen Form der Kante vor der Stichbildstelle
erfährt der Tastarm (128) eine Ausschwenkbewegung,
welche die Welle (129) des Potentiometers (130) aus
ihrer Nullstellung verdreht. Die vom Potentiometer
(130) erfaßten Abweichungen werden als positive oder
negative Werte über den Verstärker (134) der
Steuereinheit (105) zugeführt, die in der im Werkstück
(W) eingestochenen Phase der Nadel (13) eine dieser
Abweichung entsprechende Zahl von Schrittimpulsen an
die beiden Schrittmotore (42) und (96) steuert. Je nach
positiven oder negativen Abweichungen werden die
Schrittmotore (42) und (96) dabei in Vorwärts- oder
Rückwärtsrichtung angetrieben. Bei dem seitlich der
Einstichstelle der Nadel (13) stattfindenden Vorschub
des Werkstückes W dient die Nadel (13) als Drehpunkt,
so daß das Werkstück (W) so gedreht wird, daß die Naht
immer im gleichen Abstand von der Kante ausgeführt
wird. Der Nähvorgang besteht damit aus einer Folge von
abwechselnden Vorschub- und Drehvorgängen.
Anstelle eines mechanischen Kantenfühlers können
natürlich auch lichtelektrische oder sonstige Fühler
Verwendung finden, ohne daß das Wesen der Erfindung
verändert wird.