Nähmaschine mit einer Vorschubeinrichtung
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten derartigen Nähmaschine (DE-PS 11 19 633) erfolgt der Antrieb des Vorschubrades
von der Hauptwelle der Mähmaschine über ein Schrittschaltwerk, welches dem Vorschubrad eine intermittierende
Vorschubbewegung übermittelt. Zur stufenlosen Verstellung muß ein solches Schrittschaltwerk als Klemmschaltwerk mit
Freilaufkupplung ausgebildet sein. Derartige Schrittschaltwerke
arbeiten infolge ihrer Reib.ungsmitnahme sehr ungenau und sind außerdem nicht zum Antrieb in umgekehrter
Pachtung verwendbar. Insbesondere bei wechselnden Drehzahlen der Nähmaschine ergibt sich infolge der großen
Trägheitsmasse der mechanischen Übertragungsteile ein beträchtlicher Schlupf bei der Antriebsübertragung und
damit ein erhebliches Abweichen der ausgeführten Stichlänge von dem eingestellten Wert. Ein Rückwärtsnähen ist
mit dieser Nähmaschine überhaupt nicht durchführbar.
Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb für die Vorschubeinrichtung so
auszubilden, daß feinstufige Vorschubbeträge sowohl in Vorschubrichtung als auch entgegen der Vorschubrichtung
ausführbar sind.
Erfindungsgemäß wird dies durch die in kennzeichnenden
Teil dos Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Als Vorschubrad ist dabei sowohl ein unter dem Werkstück angeordnetes Schiebrad als auch ein darüber angeordneter
Rollfuß zu verstehen. Dadurch ergibt sich eine äußerst exakt in beiden Vorcchubrichtungen transportierende
Anordnung, die sich durch ein geringes Trägheitsverhalten auszeichnet und keinerlei Schlupf aufweist. Die
Umschaltung von Vorauf Rückwärtsstich zum Verriegeln ist
bei Höchstgeschwindigkeit unter Beibehaltung von Stichlängengleichheit durchführbar.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen. Durch die Maßnahme nach Anspruch 2, wird bei einer Anordnung, bei der das Vorschubrad
über ein Unilenkgetriebe und eine in dem Träger gelagerte Übertragungswelle mit seinem Antrieb verbunden
ist, wobei das Utnlenkgetriebe aus einem am Vorschubrad befestigten Tellerrad und einem fest mit der Übertragungswelle
verbundenen Ritzel besteht, ein besonders kurzer Übertragungsweg mit allen seinen Vorteilen erreicht.
Insbesondere zum Antrieb des Rollfußes, der in seiner Höhenlage beweglich gelagert sein muß und dessen
Träger zum Einfädeln der Nadel auch ausschwenkbar gelagert sein muß, ist eine derartig kompakte Anordnung geradezu
unumgänglich, wenn nicht ein schwerfälliger komplizierter
Antrieb in Kauf genommen v/erden soll.
Eine besonders günstige Lösung zur Verwendung eines relativ kleinen, bei den beschränkten Platzverhältnissen
benutzbaren Schrittmotors ergibt sich durch die Verwendung eines Spiroidgetriebes nach Anspruch 3. Das
Spiroidgetriebe ist ein Schraubenradgetriebe mit gekreuzten, sich nicht schneidenden Achsen. Beim Spiroidgetriebe
ist eine Mehrzahl von Zähnen gleichzeitig im Eingriff. Außerdem steht die Kontaktlinie der Gleitbewegung
praktisch senkrecht zur Kraftrichtung. Der Bogenradius der Kontaktlinien ist dabei wesentlich größer als
bei einem Schneckenradgetriebe vergleichbarer Größe. Dadurch ergibt sich eine voll gleitende Bewegung entlang
der gesamten Fläche der Zahnflanken des Tellerrades sowie ein gleichmäßiger Lauf ohne Unregelmäßigkeiten und eine
außerordentliche Festigkeit des Getriebes. Es läßt sich vor allem auch ein spielfreier Lauf der Zahnräder herstellen.
Das Spiroidgetriebe hat somit eine große Kraftübertragungskapazität und es lassen sich sehr große Übersetzungsverhältnisse
durch Wahl entsprechender Steigungswinkel erreichen. Aufgrund des kleinen Achsmit-
tenabstandes zwischen Tellerrad und Ritzel ergibt sich
dabei eine äußerst kompakte Ausführung. Das Spiroidgetriebe ist außerdem selbsthemmend, so daß keine Bremse
zum Verhindern eines Rück- oder Vorlaufes benötigt wird und auch keine Rückwirkungen durch das Werkstück auf das
Vorschubrad erfolgen. Andererseits istcber ein Antrieb in
beiden Vorschubrichtungen möglich. Es ist ein Getriebe, das ruhig läuft, leicht und billig herstellbar ist und
mit einem kleinen Stellmotor arbeiten kann. IO
Die Maßnahme nach Anspruch 4 ergibt eine besonders einfache Verstellmöglichkeit sowohl hinsichtlich der Höhe
des aus der Stichplatte herausragenden Teiles des Schiebrades als auch der seitlichen Lage des Schiebrades innerhalb
des Stichplattenschlitzes. Die Ausbildung nach Anspruch 5 bringt eine besonders einfacheLösung zur spielfreien
Einstellung der Getriebeverbindung.
Durch die Schaltmaßnahme nach Anspruch 6 wird die voreingestellte Vorschubausführung nach jedem Anhaltevorgang
beendet und damit ein Fehlvorschub beim Beginn des nächsten Stiches ausgeschlossen.
Eine bisher bei Nähmaschinen und Vorschubantrieb nicht durchführbare Lagekorrektur des Werkstückes gegenüber der
Nadel läßt sich durch die Schaltungsanordnung nach Anspruch 7 verwirklichen.
Durch die Maßnahmen nach den Ansprüchen 8 und 9 lassen
sich Kurvennähte selbsttätig nach einen vorbestimmten Programm oder randparallelc Mähte durch Abtasten der
Kante des Werkstückes herstellen.
Gegenüber bekanntenLösungen (DE-PS 12 92 485 und DE-OS 18 14 538) kann dadurch eine gesonderte Dreheinrichtung
und deren gesamter Antrieb entfallen. Dadurch ergibt sich eine Anordnung, die neben den für den normalen
Vorschub erforderlichen mechanischen Bauteilen keinerlei
sonstigen Bauteilcoufwand benötigt. Diese Lösung
zeigt sor.iit einen Weg, der äuuL:^J.; einfach und preiswert
ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Nähmaschine dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer mit einer Vorschubeinrichtung ausgestatteten Mähmaschine, teilweise
geschnitten;
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der Nähmaschine
nach Fig. 1, teilweise geschnitten; 15
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil des Rollfuß-Triebwerkes
in vergrößerter Darstellung; 20
Fig. 5 eine vergrößerte Teilansicht des Stichbildebereiches der Nähmaschine nach einer besonderen Ausführungsforn
und
Fig. 6 ein Blockschaltbild der elektronischen Schaltung für die Vorschubeinrichtung.
Wie die Fig. 1 zeigt, besteht die Mähmaschine aus der Grundplatte 1, der Säule 2, dem Ständer 3, dem Arm 4 und
dem Kopf 5. Im Arm 4 ist in üblicher Weise eine Hauptwelle 6 gelagert, die über einen Keilriemen 7 von einem
unterhalb der Grundplatte 1 befestigten nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Von der Hauptwelle wird durch
einen Zahnriemen 9 eine in der Grundplatte 1 gelagerte
^ Greiferwelle 10 angetrieben, die mit einem nicht dargestellten
Greifer in Antriebsverbindung steht.
Die Hauptwelle 6 treibt über eine Kurbel 11 und einen
Lenker 12 eine mit einer Nadel 13 ausgestattete Nadel- .
BAD ORIGINAL
stange 14 an. Der Lenker 12 ist dabei über eine Gelenkverbindung 15 (Fig. 2) an der Madeistange 14 angelenkt.
Diese ist in einer auf einer Achse 16 (Fig. 1) befestigten Nadelstan-genführung 17 gelagert. Die Achse 16 ist
dabei parallel zur Hauptwelle 6 im Arm 4 gelagert und durch eine Schraube 18 mit dem Arm 4 fest verbunden.
Im unteren Teil der Säule 2 (Fig. 2) ist ein Träger 30
auf einem Exzenterbolzen 31 gelagert, der in Bohrungen und 33 in der Säule 2 ragende Lagerzapfen 34 und 35 aufweist.
Der Lagerzapfen 35 ist mit einem Schlitz 36 versehen. Der Exzenter 31 wird durch eine Schraube 37 mit
den Träger 30 verklemmt. In dem Träger 30 ist eine Stehwelle
38 gelagert, die durch einen Stellring 39 und eine Kupplung 40 in axialer Richtung geführt ist. Der Träger
30 ist am unteren Ende mit einer Flanschplatte 41 ausgestattet, auf welcher ein Schrittmotor 42 befestigt ist,
dessen Abtriebswelle 43 durch die Kupplung 40 starr mit der Stehwelle 38 gekuppelt ist. Am oberen Ende trägt die
Stehwelle 38 ein Ritzel 44 eines Spiroidgetriebes 45, dessen Tellerrad 46 fest mit einem Schiebrad 47 verbunden
ist, das in bekannter Weise kugelgelagert ist und einen Innenteil mit einem Achsstummel 48 aufweist. Dieser wird
von einer Bohrung in einen Arm 30a des Trägers 30 aufgenommen
und ist nach Einstellung in axialer Richtung durch eine Schraube 49 festklemmbar.
Durch Verdrehen des Exzenterbolzens 31 mit Hilfe des Schlitzes 36 ist das Schiebrad 47 über den Träger 30 in
seiner Höhenlage gegenüber einer Stichplatte 50 einstellbar, welche die Säule 2 noch oben abschließt und durch
die es durch einen Schlitz 50a hindurchragt.
Der Träger 30 wird durch eine in seinen oberen Teil ein-"35
geschraubte Schraube 51, die einen Schlitz 52 in der Säule 2 durchragt, mit dieser fest verklemmt. Dabei kann
die seitliche Lage des Schiebrades 47 gegenüber den Schlitz 50a in der Stichplatte 50 ausgerichtet worden.
-y- ; ' : : :3o16715
In Kopf 5 der Nähmaschine ist eine senkrecht verlaufende
Welle 53 lose gelagert. Auf der Welle 53 ist ein Klemmstück 54 festgeschraubt. Dieses weist eine radiale Bohrung
auf, in der ein Stift 55 eingedrückt ist. Auf der Welle 53 ist weiterhin ein Kupplungsstück 56 lose gelagert.
Ein seitlich von ihm abstehender Steg 57 ragt durch einen Schlitz im Kopf 5 und sichert das Kupplungsstück
gegen Verdrehung. Das Kupplungsstück 56 ist in seinem unteren Bereich als Ringausschnitt ausgebildet und umgreift
damit das Klemmstück 54. Der Ringausschnitt weist eine Ausnehmung 58 auf, in die der Stift 55 hineinragt und die
an ihrem einen Ende in eine Rastnut 60 übergeht, während sie an ihrem anderen Ende mit einer Wand 61 endet. Eine
Druckfeder 62, die sich gegen einen auf der Welle 53 befestigten Stellring 63 abstützt, drückt das Kupplungsstück 56 und damit die obere Wand seines Ringausschnittes
leicht nach unten gegen den Stift 55.
Auf den Steg 57 (Fig. 3) liegt das freie Ende einer Blattfeder 64 auf, die im Arm 4 befestigt ist und das
Kupplungsstück 56 nach unten drückt. Unter dem Steg 57 ragt ein Hebelarm 65 eines im Kopf 5 gelagerten Winkelhebels
65, der über einen Lenker 67 mit einem nicht dargestellten, von der Bedienungsperson betätigbaren Hebegestänge
verbunden ist. Unter dem Hebelarm 65 ist ein Nocken 68 auf einer im Kopf 5 gelagerten Welle 69 befestigt.
Die Welle 69 (Fig. 2) trägt auf ihrem nach außen ragenden Ende einen Handhebel 70.
Am unteren Ende der Welle 53 ist ein Kloben 71 befestigt,
der mit einer Nutführunc 72 ausgestattet ist. In dieser ist ein winkelförmiger, ein Lancloch aufweisender Lappen
73 festgeschraubt, der mit einem Rollfußträger 74 fest
verbunden ist. Dieser weist einen Rohrstutzen 75 (siehe auch Fig. 3 und 4) auf, der in ein nach unten ragendes
Endstück 76 übergeht. In diesem ist eine Bohrung für die Befestigung eines Achsstummels 73 eines kugelgelagerten
Rollfußes 00 durch eine Schraube 79 vorgesehen. Der Rollfuß SO weist einen Laufring 81 auf, mit dem ein Tellerrad
BAD ORiGiNAL
82 eines Spiroidgetriebes 83 fest verbunden ist, dessen
Ritzel 84 außermittig in Eingriff mit dem Tellerrad 82 steht. In dem Rohrstutzen 75 ist ein rohrförmiger Träger
85 aufgenommen, der durch im Rohrstutzen 75 eingeschraubte Schrauben 86 in seiner Lage verklemmt wird. Der Träger
85 besteht aus einem Rohr 87, einem sich nach oben anschließenden Hohlzylinder 88 und einem ringförmigen Abschlußflansch
89. In dem Rohr 87 ist eine Welle 90 gelagert, die an ihrem unteren Ende das Ritzel 84 trägt und
fest mit einer Ringschulter Sl verbunden ist, die gegen das untere Ende des Rohres 87 anliegt.
Die Welle 90 wird im Bereich ihres oberen Endes vom Innenring eines im Hohlzylinder 88 eingepreßten Kugellagers
93 umgriffen. Das obere Ende der Welle SO ist durch eine
Kupplung 94 starr mit einer Abtriebswelle 95 eines Schrittmotors 96 gekuppelt, dessen Gehäuse auf dem Abschlußflansch
89 festgeschraubt ist.
Auf der Hauptwelle 6 (Fig. 1) der Nähmaschine ist eine
Impulsscheibe 100 befestigt, die zwei Impulsbahnen aufweist, von denen jede mit einem Impulsgeber 101 bzw.
zusammenarbeitet. Die eine Impulsbahn weist eine Vielzahl gleichmäßig auf ihrem Umfang verteilter Impulsmarkierungen
103 (Fig. 6) auf, während die andere Impulsbahn lediglich eine den Impulsgeber 101 beim Austritt der
Nadel 13 aus dem Werkstück passierende Impulsmarkierung
104 aufweist.
Der Impulsgeber 101 ist an eine Steuereinheit 105 angeschlossen. An dieser sine über eine Steuerleitung 106a
eine Umschaltanordnung ICC, über Steuerleitungen 108a und
109a UND-Glieder 108 und 109, über eine Sammelleitung Zähleinrichtungen 112 und 113 angeschlossen. Außerdem
sind über eine Sammelleitung 114a ein Tastenfeld 114, über eine Sammelleitung 115a eine Anzoigeeinheit 115 und
über eine Sammelleitung 116a ein Datenspeicher 116 an der Steuereinheit 105 angeschlossen.
Die Ausgänge der Zähleinrichtungen 112 und 113 sind mit Eingängen von Leistungsstufen 113 und 119 für die zugehörigen
Schrittmotore 42 und 96 verbunden. Außerdem sind die Ausgänge der Zähleinrichtungen 112 und 113 Ober Leitungen
112a und 113a an die Steuereinheit 105 angeschlossen. Leitungen 118a und 119a führen von der Steuereinheit
105 zu den Leistungsstufen 118 und 119. Mit der Steuereinheit 105 sind ferner drei Schalter 120, 121 und 122
verbunden, von denen der Schalter 120 zur Betätigung eines Rückuärtsnähvorganges dient, während die beiden
Schalter 121 und 122 zum langsamen Antrieb der Schrittmotore 42 und 96 in Vorwärts- bzw. Rückwärtsrichtung beim
Stillstand der Nähmaschine vorzugsweise in Nadelhochstellung vorgesehen sind. Dazu ist ein Oszillator 123
über einen Teiler 124 und einen Schalter 125 an den beiden Leistungsstufen 118 und 119 angeschlossen. Der
Schalter 125 ist über eine Steuerleitung 125a an die Steuereinheit 105 angeschlossen. Der Oszillator 123 ist
außerdem an den Eingang El der Unischaltanordnung 106 geschaltet, dessen Eingang E2 mit dem Impulsgeber 102
verbunden ist. Der Ausgang der Umschaltanordnung 106 führt an die Eingänge El der beiden UND-Glieder 108 und
109, deren Ausgänge jeweils an den zugehörigen Zähleinrichtungen 112 und 113 angeschlossen sind, die als Abwärtszähler
ausgebildet und die über die Sammelleitung 110 einzel von der Steuereinheit 105 voreinstellbar sind.
Mit dem Tastenfeld 114 ist die auszuführende Schrittzahl
der Schrittmotore 42 und 96 pro Nähstich und damit die Vorschublänge der einzelnen Transportorgane - Schiebrad
47 und Rollfuß 80 - zuischen der jeweiligen Stichbildung
vorwählbar, wobei auch unterschiedliche Vorschubbeträge des Schiebraces 47 gegenüber dem Rollfuß 30 einstellbar
sind. In der Anzeigeeinheit 115 wird das Maß der vorgewählten Stichlänge jeweils angezeigt.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt:
Die Bedienungsperson stellt über das Tastenfeld 114 die gewünschten Vorschubbeträge des Schiebrades 47 und des
BAD ORIGINAL
Rollfußes 80 ein, wobei über die Steuereinheit 1Q5 entsprechende Digitalwerte aus dem Datenspeicher 116
entnommen und damit die Zähleinrichtungen 112 und 113
voreingestellt werden. Gleichzeitig werden den Vorschubbetragen entsprechende Werte in der Anzeigeeinheit 115
angezeigt.
Beim Betrieb der Nähmaschine treibt der nicht dargestellte
Nähmotor über den Keilriemen 7 die Hauptwelle 6 an, welche die Nadelstange 14 über die Antriebsverbindung
- Kurbel 11 und Lenker 12 - auf- und abbewegt. Die Hauptwelle 6 treibt außerdem über den Zahnriemen 9 und die
Greiferantriebswelle 10 den nicht dargestellten Greifer
an. Der Antrieb zum Vorschub des Werkstückes wird über den Impulsgeber 101 immer dann ausgelöst, wenn die Nadel
13 das Werkstück verläßt. Der Impulsgeber 101 gibt dabei einen Impuls en die Steuereinheit 105 ab. Diese schaltet
nunmehr über die Steuerleitungen lOSa und 109a das Potential an den Eingängen E2 der UND-Glieder 108 und 109 auf
H, so daß die danach von dem Impulsgeber 102 ausgehenden Impulse über die beim Antrieb der Nähmaschine auf den
Eingang E2 geschaltete Umschaltanordnung 106 von den UND-Gliedern 108 und 109 an die Zähleinrichtungen 112 und
113 durchgelassen v/erden.
5
Wenn eine der Zähleinrichtungen 112 oder 113 das Zählergebnis "0" erreicht hat, gibtsie einen Steuerimpuls an
die zugehörige Leistungsstufe 118 oder 119 ab, wodurch
der entsprechende Schrittmotor 42 oder 96 um einen Schritt weitergeschaltet wird. Gleichseitig gibt diese
Zähleinrichtung 112 oder 113 über die zugehörige Steuerleitung 112a oder 113a einen Impuls an die Steuereinheit
105 ab, die diese Zähleinrichtung 112 oder 113 wieder auf einen neuen Wert voreinstellt. Die entsprechenden Werte
ruft die Steuereinheit 105 dabei aus den Datenspeicher HG ab. Die Steuereinheit 105 bestimmt gleichzeitig über
die an die Leistungsstufen HC und 119 angeschlossenen
Steuerleitungcn 113a und 119a, ob der jeweilige Schrittmotor
42 und DG in Vorodcr Rücliwärtsdrehrichtung bewegt
/ι*
wird. Die on den Zähleinrichtungen 112 und 113 voreinstellbaren
Vierte sind so gewählt, daß die Schrittmotore 42 und 96 innerhalb der ausgestochenen Phase der Nadel 13
ihre maximale Schrittzahl ausführen können.
Die auf die Schrittnotore 42 und 96 wirkenden Schrittinpulse
treiben das Schiebrad 47 und den Rollfuß 80 zur gemeinsamen Transportv/irkung auf das Werkstück an.
Dabei verdreht der Schrittmotor 42 über die fest mit seiner Abtriebswelle 43 gekuppelte Stehwelle 38 und das
Winkelgetriebe 45 das Schiebrad 47, während der Schrittmotor S5 gleichzeitig über die fest mit seiner
Abtriebswelle 95 gekuppelte Welle 90 und das Winkelgetriebe 33 den Rollfuß 80 antreibt.
Nachdem die einzelnen Schrittmotore 42 und 96 die von der
am Tastenfeld 114 eingestellten und von den entsprechend abgerufenen Datenwerten aus dem Datenspeicher 113
abhängigen Schrittzahlen zurückgelegt haben, wird der Eingang E2 des jeweiligen UND-Gliedes 108 oder 109 von
der Steuereinheit 105 über die Steuerleitung 108a oder 109a auf L-Potential geschaltet, so daß durch das
entsprechende UND-Glied 103 oder 109 der weitere Durchlaß der Taktimpulse von Impulsgeber 102 unterbunden wird.
Zum Rückwärtsnähen, beispielsweise zum Verriegeln am
Nahtende, wird der Schalter 120 betätigt, wodurch die Steuereinheit 105 bei Beginn eines neuen Impulses von
Impulsgeber 101 über die Steuerleitungen 118a und 119a an do-n Leistungsstufen 118 und 119 die Bewegungsrichtung der
Schrittmotore 42 und 96 jeweils umkehrt, so daß diese das Schiebrad 47 und den Rollfuß 80 so lange in umgekehrter
Richtung antreiben, wie die Betätigung des Schalters 120 anhält. Die Ausführung der Schrittfolge der Schrittmotore
42 und 96 erfolgt dabei durch Abruf der entsprechenden im Tastenfeld 114 eingestellten Werte aus dem Datenspeicher
HG in der oben beschriebenen Weise.
BAD ORIGINAL
Bein Anhaltevorgang der Nähmaschine, dor meist in oberen
Totpunkt der Nadel 13 endet, schaltet die Steuereinheit 105 die Umschaltanordnung IOC auf den Eingang El1 so daß
die vom Oszillator 123 abgegebenen Impulse an die Eingänge
El der UND-Glieder 108 und 109 angelegt werden.
Sobald die Nähmaschine anhält, werden somit Taktimpulse vom Oszillator 123 an die Eingänge El der UND-Glieder ICG
und 1Ö9 anstelle der Taktimpulse vom Impulsgeber 102
gegeben. Auf diese Weise wird der vorgewählte Vorschub des Schiebrades 47 und des Rollfußes 80 auch nach den
letzten Ausstich der Nadel 13 aus dem Nähgut zu Ende geführt, so daß sich die Nadel 13 bereits über der
nächsten Nadeleinstichstelle befindet. Sobald die Endstellung des vorgewählten Vorschubbetrages erreicht ist,
schaltet die Steuereinheit 105 die UND-Glieder 103 und 109 über die Steuerleitungen 103a und 109a ab.
Zur Korrektur der sich beim Anhalten der Nähmaschine ergebenden Lage des Werkstückes gegenüber der Nadel 13 ist
bei abgeschaltetem Antrieb der Nähmaschine ein langsamer Transport des Werkstückes in Vorschubrichtung durch Betätigung
des Schalters 121 und ein langsamer Transport des Nähgutes in Rückwärtsrichtung durch Betätigung des
Schalters 122 durchführbar. Die Betätigung des betreffenden
Schalters 121 oder 122 bewirkt dabei über die Leitung 125a ein Schließen des Schalters 125, so daß vom Oszillator
123 abgegebene und vom Teiler 124 in reduzierter Frequenz weitergegebene Impulse an die beiden Leistungsstufen
113 und 119 weitergeleitet -./erden, wodurch die beiden
Schrittmotor 42 und OG zum Antrieb des Schiebrades 27
und des Rollfußes 30 langsam angetrieben werden. Jc nach Betätigung des Schalters 121 oder 122 wird dabei über die
Steuarleitungen 110a und 119a an den Leistungsstufen 11C
und HD die Bewegungsrichtung der Schrittmotcre 42 und 20
?r* auf Vorwärts- oder Rückwäriscunlsuf eingestellt.
Das Abheben des Rollfußes 00 von Werkstück erfolgt durch
Verschwenken des Handhebels 70, wobei der Nocken GG über
■*.
BAD ORIGIN*1·
den Hebelarm 65 des Hinkelhebels 66 das Kupplungsstück
über den Steg 57 gegen den Druck der Blattfeder 64 anhebt.
Die gleiche Wirkung ergibt sich auch durch Betätigen des nicht dargestellten Hebegestänges, das über den
Lenker 67 den Winkelhebel 66 verschwenkt.
Das Kupplungsstück 5S hebt über die Druckfeder 62 die
Welle 53 mit den daran befestigten Rollfuß 8Q und den
Träger 85 nach oben, wobei die Druckfeder 62 die Anlage IC des Stiftes 55 in der Rastnut 60 des Kupplungsstückes 56
sichert.
Zun Abschwenken des Rollfußes 80 wird dieser von Hand υπ
die Achse der Welle 53 verschwenkt. Dabei rastet der Stift 55 entgegen der Kraft der Druckfeder 62 aus der
Rastnut 60 aus und die Welle 53 kann bis zur Anlage des Stiftes 55 an die Wand 61 der Ausnehmung 59 verdreht
werden.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Nähmaschine
transportieren bein Arbeitsgang Schiebrad 47 und Rollfuß 80 das Werkstück selbsttätig mit Hilfe eines von der
Steuereinheit 105 aus den Datenspeicher abgerufenen Ablauf programmes , welches den Vorschub zwischen zwei Ein-
-5 Stichen der Nadel 13 in das Werkstück in oben beschriebener
Weise steuert und welches darüber hinaus in der im Werkstück eingestochenen Phase derNadel 13 den beiden
Schrittmotoren 42 und 96 eine vorbestimmte Impulszahl in der gleichen Weise wie beim Vorschub übermittelt, um eine
Drehwirkung auf das Werkstück um die Nadel 13 auszuüben. Dazu ist eine zweite Inpulsnarkierung 104 erforderlich,
die dann einen Impuls des Impulsgebers 101 bewirkt, wenn die Nadel 13 in dos Werkstück eintritt.
3r) Durch den Antrieb von Schiebrad 47 und Rollfuß 80 während
der eingestochenen Phase der Nadel 13 erfolgt in Abhängigkeit von den vorgegebenen Ablaufprogramm während
jeder eingestochenen Phase der Nadel 13 eine Drehrichtungskorrckturdes
Werkstückes um die Nadel 13.
BAD ORiGiNAL
/II-
Bei einer weiteren Ausführungsorm der Nähmaschine ist zusi
Abfühlen der Kante eines Werkstückes ti (Fig. 5) ein
Tastarm 128 vorgesehen, der an einer Welle 129 eines Potentiometers 130 befestigt ist, welches von einen am
Kopf 5 angeordneten Bügel 131 getragen wird. Der Tastarr. 128 ist an seinem freien Ende als Fühlanschlag 128 a
ausgebildet, der sich durch die Wirkung einer an Tastarn 128 anliegenden Drehfeder 132 gegen die Kante des Uerkstückes
W anlegt. Der Anlagepunkt des Fühlanschlages 123a ist dabei vor dem Stichloch 50b und seitlich davon angeordnet.
Ein in dem Bügel 131 vorgesehener Stift 133 dient
zum Anschlag des Tastarmes 128, wenn kein Werkstück VJ vorhanden ist. Das Potentiometer 130 (Fig. 6) ist über
einen Verstärker 134 an die Steuereinheit 105 anceschlossen.
Beim Arbeitsvorgang transportieren Schiebrad 47 und Rollfuß 80 das Werkstück W selbsttätig zur Ausführung
einer randparallelen Naht. Bei ausgestochener Nadel 13 führen Schiebrad 47 und Rollfuß 80 den jeweils eingestellten
Vorschubbetrag aus. Dabei wird der Fühlanschlag 128a durch die Drehfeder 132 gegen die Kante des Werkstückes
W gedrückt. Entsprechend der jeweiligen Form der Kante vor der Stichbildestelle erfährt der Tastarr;, 12G
eine Ausschwenkbewegung, welche die Welle 129 des Potentiometers 130 aus ihrer Mullstellung verdreht. Die vom
Potentiometer 130 erfaßten Abweichungen werden als positive oder negative Werte über den Verstärker 134
der Steuereinheit 105 zugeführt, die in der im Werkstück W eingestochenen Phase der Nadel 13 eine dieser
Abweichung entsprechende Zahl von Schrittimpulsen an die beiden Schrittnotare 42 und 96 steuert. Je nach positiven
oder negativen Abweichungen werden die Schrittmotore 42 und 96 dabei in Vorwörfc-soder Rückwärtsrichtung
angetrieben. Bei dem seitlich der Einstichstelle dor Nadel 13 stattfindenden Vorschub des Werkstückes W dient
die Nadel 13 als Drehpunkt, so daß doc Werkstück Vi so
gedreht wird, daß die Naht immer im gleichen Abctand von
rad
der Kante ausgeführt wird. Der ilähvorgeng besteht damit
aus einer Folge von abwechselnden Vorschub- und
Drehvorgängen.
Anstelle eines mechanischen Kantenfühlers können natürlich
auch lichtelektrische oder sonstige Fühler Verwendung finden, ohne daß das Wesen der Erfindung verändert
wird.
- Leerseite