DE3908952C2 - - Google Patents

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DE3908952C2
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stepping
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Mathias 6795 Kindsbach De Ulmen
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Pfaff Industriemaschinen GmbH
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Description

Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei den bekannten Nähmaschinen mit Stoffvorschub durch Nadel-, sowie unterem und/oder oberem Schiebrad, wobei der Antrieb des Vorschubes von der Hauptwelle der Nähma­ schine über mechanische Getriebeanordnungen erfolgt, ist der Nadelantrieb nicht abschaltbar. Die Getriebean­ ordnung des Nähmaschinentyps mit Betriebsart "mitge­ hende Nadel" ist gegenüber dem Nähmaschinentyp mit Betriebsart "feststehende Nadel", d. h. Nähmaschine ohne Nadelvorschub, so unterschiedlich ausgebildet, daß eine Umstellung nicht möglich ist. Daher sind für beide Betriebsarten nur Einzweck-Nähmaschinen vorhanden. Eine wechselweise Verwendung der beiden Betriebsarten mit einer einzigen Nähmaschine, wie es bei manchen Nähvor­ gängen wünschenswert wäre, war daher bisher nicht praktizierbar.
Durch die DE-PS 35 16 713 ist eine Nähmaschine mit Nadeltransport bekannt, bei der die Vorschubaggregate Nadel, Schiebrad und Rollfuß durch unabhängig voneinan­ der arbeitende Schrittmotore angetrieben werden.
Weiter ist durch die DE-PS 35 16 715 eine Nähmaschine mit feststehender Nadelstangenführung bekannt. Bei dieser Nähmaschine erfolgt der Vorschub ausschließlich über Schiebrad und Rollfuß, wobei beide Vorschubaggre­ gate mit je einem eigenen Schrittmotorantrieb verbunden sind. Der Antrieb der Vorschubaggregate erfolgt hier - im Gegensatz zur Nähmaschine mit Nadeltransport - ausschließlich während der ausgestochenen Phase der Nadel.
Infolge der völlig unterschiedlich ablaufenden Vorschubverhältnisse ist daher eine einfache Kombination der beiden Nähmaschinentypen nicht ohne weiteres möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Vorschubantrieb durch die Nadel bei einer Nähmaschine mit Nadelantrieb ein- und ausschaltbar zu machen.
Erfindungsgemäß wird dies bei einer Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung ergibt sich nunmehr die Möglichkeit den Nadelvorschub bei einer Nähmaschine mit in Vorschubrichtung mitgehender Nadel in einfachster Weise lediglich durch Umschaltung zeitweise abzuschalten und den Vorschub bei feststehender Nadelstangenführung ausschließlich durch das untere und/oder obere Schiebrad auszuführen. Die Umschaltung kann dabei von Hand oder durch eine einzugebende Programmfolge geschehen.
Mit der Weiterbildung nach Anspruch 2 wird vorteilhafterweise erreicht, daß der Umschaltvorgang auf eine andere Betriebsart der Nähmaschine auch während eines laufenden Nähvorganges durchgeführt werden kann, ohne hierbei durch die Verstellbe­ wegung der Nadel bedingte Veränderung der eingestellten Stichlänge in Kauf nehmen zu müssen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung bei einer Nähmaschine mit Nadelvorschub darge­ stellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer mit Nadelvorschub ausgestatteten Nähmaschine, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der Nähmaschine nach Fig. 1, teilweise geschnitten,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2,
Fig. 4 eine Rückansicht des Schrittmotorantriebes für das Ausschwingen der Nadelstange, teilweise geschnitten,
Fig. 5 ein Blockschaltbild der elektronischen Schaltung für die Vorschubeinrichtung,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Stichplatte der Nähmaschine in vergrößerter Darstellung und
Fig. 7 ein Diagramm der Vorschubbewegung.
Wie die Fig. 1 zeigt, besteht die Nähmaschine aus der Grundplatte (1), der Säule (2), dem Ständer (3), dem Arm (4) und dem Kopf (5). Im Arm (4) ist in üblicher Weise eine Hauptwelle (6) gelagert, die über einen Keilriemen (7) von einem unterhalb der Grundplatte (1) befestigten Nähmotor (8) angetrieben wird. Von der Hauptwelle (6) wird durch einen Zahnriemen (9) eine in der Grundplatte (1) gelagerte Greiferwelle (10) angetrieben, die mit einem nicht dargestellten Greifer in Antriebsverbindung steht.
Die Hauptwelle (6) treibt über eine Kurbel (11) und einen Lenker (12) eine mit der Nadel (13) ausgestattete Nadelstange (14) an. Der Lenker (12) ist dabei über eine Gelenkverbindung (15) (Fig. 2) an der Nadelstange (14) angelenkt. Diese ist in einer von einer Schwingwelle (16) (Fig. 1) getragenen Schwinge (17) gelagert. Die Schwingwelle (16) ist dabei parallel zur Hauptwelle (6) im Arm (4) gelagert.
Das in den Ständer (3) ragende Ende der Schwingwelle (16) trägt einen Hebelarm (18), der über einen Gelenk­ stift (19) mit einer Exzenterstange (20) verbunden ist. Diese umgreift einen Exzenter (21) (Fig. 4), welcher mit einer Antriebswelle (22) eines im Arm (4) befestig­ ten Schrittmotors (23) fest verbunden ist. Der Exzenter (21) ist mit einem Zapfen (24) in einer koaxial zur Antriebswelle (22) verlaufenden Gehäusebohrung (25) geführt.
Im unteren Teil der Säule (2) (Fig. 2) ist ein Träger (30) auf einem Exzenterbolzen (31) gelagert, der in Bohrungen (32 und 33) in der Säule (2) ragende Lager­ zapfen (34 und 35) aufweist. Der Lagerzapfen (35) ist mit einem Schlitz (36) versehen. Der Exzenter (31) wird durch eine Schraube (37) mit dem Träger (30) verklemmt. In dem Träger (30) ist eine Stehwelle (38) gelagert, die durch einen Stellring (39) und eine Kupplung (40) in axialer Richtung geführt ist. Der Träger (30) ist am unteren Ende mit einer Flanschplatte (41) ausgestattet, auf welcher ein Schrittmotor (42) befestigt ist, dessen Antriebswelle (43) durch die Kupplung (40) starr mit der Stehwelle (38) gekuppelt ist. Am oberen Ende trägt die Stehwelle (38) ein Ritzel (44) eines Spiroidgetrie­ bes (45), dessen Tellerrad (46) fest mit einem Schieb­ rad (47) verbunden ist, das in bekannter Weise kugelge­ lagert ist und einen Innenteil mit einem Achsstummel (48) aufweist. Dieser wird von einer Bohrung in einem Arm (30 a) des Trägers (30) aufgenommen und ist nach Einstellung in axialer Richtung durch eine Schraube (49) festklemmbar.
Durch Verdrehen des Exzenterbolzens (31) mit Hilfe des Schlitzes (36) ist das Schiebrad (47) über den Träger (30) in seiner Höhenlage gegenüber einer Stichplatte (50) einstellbar, welche die Säule (2) nach oben abschließt und durch die es durch einen Schlitz (50 a) hindurchragt. Parallel zum Schlitz (50 a) ist die Stichplatte (50) mit einem Stichschlitz (50 b) (siehe auch Fig. 6) zum Durchtritt der Nadel (13) versehen.
Der Träger (30) wird durch eine in seinem oberen Teil eingeschraubte Schraube (51), die einen Schlitz (52) in der Säule (2) durchragt, mit dieser fest verklemmt. Dabei kann die seitliche Lage des Schiebrades (47) gegenüber dem Schlitz (50 a) in der Stichplatte (50) ausgerichtet werden.
Im Kopf (5) der Nähmaschine ist eine senkrecht verlau­ fende Welle (53) lose gelagert. Auf der Welle (53) ist ein Klemmstück (54) festgeschraubt. Dieses weist eine radiale Bohrung auf, in der ein Stift (55) eingedrückt ist. Auf der Welle 53 ist weiterhin ein Kupplungsstück (56) lose gelagert. Ein seitlich von ihm abstehender Steg (57) ragt durch einen Schlitz im Kopf (5) und sichert das Kupplungsstück (56) gegen Verdrehung. Das Kupplungsstück (56) ist in seinem unteren Bereich als Ringausschnitt ausgebildet und umgreift damit das Klemmstück (54). Der Ringausschnitt weist eine Ausneh­ mung (59) auf, in die der Stift (55) hineinragt und die an ihrem einen Ende in eine Rastnut (60) übergeht, während sie an ihrem anderen Ende mit einer Wand (61) endet. Eine Druckfeder (62), die sich gegen einen auf der Welle (53) befestigten Stellring (63) abstützt, drückt das Kupplungsstück (56) und damit die obere Wand seines Ringausschnittes leicht nach unten gegen den Stift (55).
Auf dem Steg (57) (Fig. 3) liegt das freie Ende einer Blattfeder (64) auf, die im Arm (4) befestigt ist und das Kupplungsstück (56) nach unten drückt. Unter dem Steg (57) ragt ein Hebelarm (65) eines im Kopf (5) gelagerten Winkelhebels (66), der über einen Lenker (67) mit einem nicht dargestellten, von der Bedienungsperson betätigbaren Hebelgestänge verbunden ist. Unter dem Hebelarm (65) ist ein Nocken (68) auf einer im Kopf (5) gelagerten Welle (69) befestigt. Die Welle (69) (Fig. 2) trägt auf ihrem nach außen ragenden Ende einen Handhebel (70).
Am unteren Ende der Welle (53) ist ein Kloben (71) befestigt, der mit einer Nutführung (72) ausgestattet ist. In dieser ist ein winkelförmiger, ein Langloch aufweisender Lappen (73) festgeschraubt, der mit einem Rollfußträger (74) fest verbunden ist. Dieser weist einen Rohrstutzen (75) (siehe auch Fig. 3) auf, der in ein nach unten ragendes Endstück (76) übergeht. In diesem ist eine Bohrung für die Befestigung eines Achsstummels (78) eines kugelgelagerten Rollfußes (80) vorgesehen. Der Rollfuß (80) weist einen Laufring (81) auf, mit dem ein Tellerrad (82) eines Spiroidgetriebes (83) fest verbunden ist, dessen Ritzel (84) außermittig in Eingriff mit dem Tellerrad (82) steht. Im dem Rohr­ stutzen (75) ist ein rohrförmiger Träger (85) aufgenom­ men, der durch im Rohrstutzen (75) eingeschraubte Schrauben (86) in seiner Lage verklemmt wird. Der Träger (85) besteht aus einem Rohr (87), einem sich nach oben anschließenden Hohlzylinder (88) und einem ringförmigen Anschlußflansch (89). In dem Rohr (87) ist eine Welle (80) gelagert, die an ihrem unteren Ende das Ritzel (84) trägt und fest mit einer Ringschulter (91) verbunden ist, die gegen das untere Ende des Rohres (87) anliegt.
Die Welle (90) wird im Bereich ihres oberen Endes vom Innenring eines im Hohlzylinder (88) eingepreßten Kugellagers (93) umgriffen. Das obere Ende der Welle (90) ist durch eine Kupplung (94) starr mit einer Antriebswelle (95) eines Schrittmotors (96) gekuppelt, dessen Gehäuse auf dem Abschlußflansch (89) festgeschraubt ist.
Auf der Hauptwelle (6) (Fig. 1) der Nähmaschine ist eine Impulsscheibe (100) befestigt, die zwei Impulsbahnen aufweist, von denen jede mit einem Impulsgeber (101 bzw. 102) zusammenarbeitet. Die eine Impulsbahn weist eine Vielzahl gleichmäßig auf ihrem Umfang verteilter Impuls­ markierungen (103) (Fig. 5) auf, während die andere Impulsbahn lediglich zwei Impulsmarkierungen (104) aufweist, von denen die eine den Impulsgeber (101) beim Austritt der Nadel (13) aus dem Werkstück und die andere ihn beim Eintritt der Nadel (13) in das Werkstück passiert.
Der Impulsgeber (101) ist an eine Steuereinheit (105) angeschlossen. An dieser sind über eine Steuerleitung (106 a) eine Umschaltanordnung (106), über Steuerlei­ tungen (107 a, 108 a und 109 a) UND-Glieder (107, 108 und 109), über eine Sammelleitung (110) Zähler (111, 112 und 113) angeschlossen. Außerdem sind über eine Sammelleitung (114 a) ein Tastenfeld (114), über eine Sammelleitung (115 a) eine Anzeigeeinheit (115) und über eine Sammelleitung (116 a) ein Datenspeicher (116) an der Steuereinheit (105) angeschlossen.
Die Ausgänge der Zähler (111, 112 und 113) sind mit Eingängen von Leistungsstufen (117, 118 und 119) für die zugehörigen Schrittmotore (23, 42 und 96) verbunden.
Außerdem sind die Ausgänge der Zähler (111, 112 und 113) über Leitungen (111 a, 112 a und 113 a) an die Steuer­ einheit (105) angeschlossen. Leitungen (117 a, 118 a und 119 a) führen von der Steuereinheit (105) zu den Lei­ stungstufen (117, 118 und 119). Mit der Steuereinheit (105) sind ferner drei Schalter (120, 121 und 122) verbunden, von denen der Schalter (120) zur Betätigung eines Rückwärtsnähvorganges dient, während die beiden Schalter (121 und 122) zum langsamen Antrieb der Schrittmotore (42 und 96) in Vorwärts- bzw. Rück­ wärtsrichtung beim Stillstand der Nähmaschine vorzugs­ weise in Nadelhochstellung vorgesehen ist. Dazu ist ein Oszillator (123) über einen Teiler (124) und einen Schalter (125) an den beiden Leistungsstufen (118 und 119) angeschlossen. Der Schalter (125) ist über eine Steuerleitung (125 a) an die Steuereinheit (105) ange­ schlossen. Der Oszillator (123) ist außerdem an den Eingang (E 1) der Umschaltanordnung (106) geschaltet, dessen Eingang (E 2) mit dem Impulsgeber (102) verbunden ist. Der Ausgang der Umschaltanordnung (106) führt an die Eingänge (E 1) der drei UND-Glieder (107, 108 und 109), deren Ausgänge jeweils an dem zugehörigen Zähler (111, 112 und 113) angeschlossen sind, die als Abwärts­ zähler ausgebildet und die über die Sammelleitung (110) einzeln von der Steuereinheit (105) voreinstellbar sind.
Mit dem Tastenfeld (114) ist die auszuführende Schritt­ zahl der Schrittmotore (23, 42 und 96) pro Nähstich und damit die Vorschublänge der einzelnen Transportorgane - Nadel (13), Schiebrad (47) und Rollfuß (80) - zwischen der jeweiligen Stichbildung vorwählbar, wobei auch unterschiedliche Vorschubbeträge des Schiebrades (47) gegenüber dem Rollfuß (80) einstellbar sind. In der Anzeigeeinheit (115) wird das Maß der vorgewählten Stichlänge jeweils angezeigt.
Mit der Steuereinheit (105) ist ein Umschalter (126) verbunden, der zum Umschalten von der Betriebsart "mitgehende Nadel" auf die Betriebsart "feststehende Nadel" und umgekehrt dient. Weiterhin kann ein Zähler (127) vorgesehen sein, der über eine Sammelleitung (127 a) und eine Leitung (127 b) mit der Steuereinheit (105) sowie eine Leitung (127 c) sowohl mit dem Impuls­ geber (101) als auch mit der Steuereinheit (105) verbunden ist.
Die Fig. 6 und 7 zeigen schematisch die von der Nadel (13) bei der Stichbildung zurückgelegten Strecken sowie die durch das Schiebrad (46) und den Rollfuß (80) verur­ sachte Bewegung des Nähgutes für eine vorbestimmte Stichlänge (S) an. Die Nadel (13) sticht bei Nadel­ vorschub bei einem Einstichpunkt (P 1) in das Nähgut, bewegt sich mit diesem über ihre Mittellinie (M) entsprechend den Strecken (n 1 und n 2) bis zum Aus­ stichpunkt P 2 aus dem Nähgut. Gleichzeitig verschieben Schiebrad (46) und Rollfuß (80) das Nähgut ebenfalls um den gleichen Betrag (Strecken r 1 und r 2). Nachdem die Nadel (13) das Nähgut in Punkt (P 2) verlassen hat, bewegt sie sich außerhalb des Nähgutes um die Strecken (n 3 und n 4) zu ihrem Einstichpunkt (P 1) zurück. In dieser Zeit verschieben Schiebrad (46) und Rollfuß (80) das Nähgut um die beiden Strecken (r 3 und r 4).
Die Einrichtung arbeitet wie folgt:
Die Bedienungsperson stellt über das Tastenfeld (114) die gewünschten Vorschubbeträge der Nadel (13), des Schiebrades (47) und des Rollfußes (80) ein, wobei über die Steuereinheit (105) entsprechende Digitalwerte aus dem Datenspeicher (116) entnommen und damit die Zähler (111, 112 und 113) voreingestellt werden. Gleichzeitig werden den Vorschubbeträgen entsprechende Werte in der Anzeigeeinheit (115) angezeigt.
Beim Betrieb der Nähmaschine treibt der Nähmotor (8) über den Keilriemen (7) die Hauptwelle (6) an, welche die Nadelstange (14) über die Antriebsverbindung - Kurbel (11) und Lenker (12) - auf- und abbewegt. Die Hauptwelle (6) treibt außerdem über den Zahnriemen (9) und die Greiferantriebswelle (10) den nicht dargestell­ ten Greifer an. Der Antrieb zum Vorschub des Werk­ stückes wird über den Impulsgeber (101) immer dann ausgelöst, wenn die Nadel (13) in das Werkstück eindringt und wenn sie dieses wieder verläßt. Der Impulsgeber (101) gibt dabei einen Impuls an die Steuereinheit (105) ab. Diese schaltet nunmehr über die Steuerleitungen (107 a, 108 a und 109 a) das Potential an den Eingängen (E 2) der UND-Glieder (107, 108 und 109) auf (H), so daß die danach von dem Impulsgeber (102) ausgehenden Impulse über die beim Antrieb der Näh­ maschine auf den Eingang (E 2) geschaltete Umschalt­ anordnung (106) von den UND-Gliedern (107, 108 und 109) an die Zähler (111, 112 und 113) durchgelassen werden.
Wenn einer der Zähler (111, 112 oder 113) das Zähl­ ergebnis "0" erreicht hat, gibt er einen Steuerimpuls an die zugehörige Leistungsstufe (117, 118 oder 119) ab, wodurch der entsprechende Schrittmotor (23, 42 oder 96) um einen Schritt weitergeschaltet wird. Gleichzei­ tig gibt dieser Zähler (111, 112 oder 113) über die zugehörige Steuerleitung (111 a, 112 a und 113 a) einen Impuls an die Steuereinheit (105) ab, die diesen Zähler (111, 112 oder 113) wieder auf einen neuen Wert vorein­ stellt. Die Steuereinheit (105) ruft dabei die entspre­ chenden Werte aus dem Datenspeicher (116) ab. Sie bestimmt gleichzeitig über die an die Leistungsstufen (117, 118 und 119) angeschlossenen Steuerleitungen (117 a, 118 a und 119 a), ob der jeweilige Schrittmotor (23, 42 und 96) in Vor- oder Rückwärtsdrehrichtung bewegt wird. Die an den Zählern (111, 112 und 113) voreinstellbaren Werte sind so gewählt, daß die Schrittmotore (23, 42 und 96) sowohl bei der ausge­ stochenen Phase der Nadel (13) als auch bei ihrer eingestochenen Phase ihre maximale Schrittzahl ausführen können.
Die auf die Schrittmotore (23, 42 und 96) wirkenden Schrittimpulse treiben die Schwinge (17) , das Schiebrad (47) und den Rollfuß (80) zur gemeinsamen Transport­ wirkung auf das Werkstück an. Dabei verdreht der Schrittmotor (42) über die fest mit seiner Abtriebs­ welle (43) gekuppelte Stehwelle (38) und das Winkelge­ triebe (45) das Schiebrad (47), während der Schritt­ motor (96) gleichzeitig über die fest mit seiner Abtriebswelle (95) gekuppelte Welle (90) und das Winkelgetriebe (83) den Rollfuß (80) antreibt. Der Schrittmotor (23) verdreht gleichzeitig über seine Abtriebswelle (22) den Exzenter (21) stufenweise in eine Richtung, wobei seine Exzentrizität Auslenk­ bewegungen über die Exzenterstange (20) und den Hebelarm (18) auf die Schwinge (17) übermittelt, die dadurch um entsprechende Winkelbeträge ausschwingt. Dies geschieht bei in im Werkstück eingestochenem Zustand der Nadel (13) synchron mit dem Vorschub des Schiebrades (47) und des Rollfußes (80) und im ausge­ stochenen Zustand der Nadel (13) durch Antrieb des Exzenters (21) in Gegenrichtung.
Die Nadelstange (14) führt in Vorschubrichtung bedingt durch den Einsatz bekannter, beispielsweise als Viergelenkgetriebe ausgeführter, Getriebe eine sinusförmige Schwingbewegung aus.
Während ihrer in das Werkstück eingestochenen Phase schwingt sie dabei in Vorschubrichtung und während der ausgestochenen Phase schwingt sie in Gegenrichtung. Die Steuerung des Schrittmotors (23) zur Ausschwingung der Nadelstange (14) ist daher so ausgelegt, daß sie dem Schrittmotor (23) während einer Umdrehung der Hauptwelle (6), also bei jedem Vorschub während einer Stichbil­ dung zwei sinusförmig verlaufende Teilschrittfolgen erteilt, von denen die eine den Schrittmotor (23) in Vorschubrichtung und die andere ihn entgegengesetzt dazu antreibt. Der Antrieb der Schrittmotore (42 und 96) für das Schiebrad (47) und den Rollfuß (80) erfolgt dabei vorteilhafterweise ebenfalls nicht als konstante Schrittfolge, sondern in zwei sinusförmig verlaufenden Teilschrittfolgen, um eine Anpassung an die Vorschubwirkung der mit transportierenden Nadel (13) sicherzustellen.
Nachdem die einzelnen Schrittmotore (23, 42 und 96) die von der am Tastenfeld (114) eingestellten und von den entsprechend abgerufenen Datenwerten aus dem Daten­ speicher (116) abhängigen Schrittzahlen zurückgelegt haben, wird der Eingang (E 2) des jeweiligen UND-Gliedes (107, 108 oder 109) von der Steuereinheit (105) über die Steuerleitung (107 a, 108 a oder 109 a) auf L-Poten­ tial geschaltet, so daß durch das entsprechende UND- Glied (107, 108 oder 109) der weitere Durchlaß der Taktimpulse vom Impulsgeber (102) unterbunden wird.
Die Umschaltung von der Betriebsart "mitgehende Nadel" auf die Betriebsart "feststehende Nadel" erfolgt durch Betätigen des Umschalters (126) in seinen geschlossenen Zustand. Dabei steuert die Steuereinheit (105) beim Auftreten des nächsten Impulses vom Impulsgeber (101) beim Austreten der Nadel (13) (siehe auch Fig. 6 und 7) aus dem Werkstück im Ausstichpunkt (P 2) den Umschalt­ vorgang. Dieser läuft dann in der ausgestochenen Phase der Nadel (13) ab. Dabei wird die Nadel (13) in ihre Mittellage M entgegen der Vorschubrichtung (V) zurück­ bewegt (Strecke n 3). Da die Nadel (13) normalerweise während ihrer eingestochenen Phase nur die Hälfte der Stichlänge (S) ausführt (Strecken n 1 und n 2) beträgt diese Bewegung ein Viertel der Stichlänge (S). Schieb­ rad (47) und Rollfuß (80) müssen, da sie das Nähgut im ersten Teil ihres Vorschubes (Strecke r 1) bis zur Mittellinie M verschoben haben und sich im zweiten Teil ihres Vorschubes (Strecke r 2) lediglich um 1/4 der Stichlänge S von der Mittellinie M entfernt haben nunmehr in der ausgestochenen Phase der Nadel (13) den restlichen Betrag, nämlich drei Viertel der Stichlänge (S) (Strecken r 3, r 4 und r 1) zur Vervollständigung des angefangenen Stiches durchführen.
Die entsprechenden Datenwerte für die Bewegung der Nadel (13), des Schiebrades (47) und des Rollfußes (80) werden dazu aus der eingegebenen Stichlänge (S) von der Steuer­ einheit (105) errechnet und bei der Ausführung des Stiches in die Zähler (111, 112 und 113) eingegeben. Bei den nun folgenden Stichen bei feststehender Nadel (13) werden dem Zähler (111) keine Datenwerte einge­ geben. Den Zählern (112 und 113) werden während der eingestochenen Phase der Nadel (13) ebenfalls keine Datenwerte, während der ausgestochenen Phase der Nadel (13) dafür jeweils die gesamten zur Ausführung der eingestellten Stichlänge (S) erforderlichen Datenwerte eingegeben. Diese entsprechen dann jeweils dem dop­ pelten Betrag der bei Nadeltransport während einer halben Stichausführung an den jeweiligen Zähler (112 bzw. 113) eingegebenen Datenwerte.
Bei der Stichbildung in der Betriebsart "feststehende Nadel" stehen somit Schiebrad (47) und Rollfuß (80) bei eingestochener Nadel (13) still, während sie bei ausge­ stochener Nadel (13) den gesamten auszuführenden Vorschubbetrag für eine Stichlänge zurücklegen müssen.
Zur Umschaltung von der Betriebsart "feststehende Nadel" auf die Betriebsart "mitgehende Nadel" wird der Um­ schalter (126) wieder in seine Offenstellung geschal­ tet. Beim nächsten Auftreten des Impulses vom Impulsgeber (101) beim Austreten der Nadel (13) aus dem Nähgut in Mittellage (M) steuert die Steuereinheit (105) die Nadel (13) aus ihrer Mittellage M um ein Viertel der Stichlänge (S) entgegen der Nährichtung zum Einstichpunkt (P 1) zurück. Gleichzeitig transportieren Schiebrad (47) und Rollfuß (80) das Nähgut um drei Viertel der Stichlänge (S) in Nährichtung nämlich, um die Strecken (r 2, r 3 und r 4), so daß die Nadel (13) beim nächsten Stich genau im Abstand einer Stichlänge (S) vom vorhergehenden Stich im Einstichpunkt (P 1) einsticht. Die Steuereinheit (105) steuert im weiteren Verlauf beim Auftreten des beim Eintritt in das Nähgut abgegebenen Impuls des Impulsgebers (101) den oben in der Betriebsart "mitgehenden Nadel" beschriebenen Steuerungsablauf der Bewegung von Nadel (13), Schiebrad (47) und Rollfuß (80).
Anstelle der Handumschaltung durch den Umschalter (126) kann die Umschaltung der Betriebsarten auch durch den voreinstellbaren Zähler (127), beispielsweise beim Beginn eines Nähvorganges gesteuert werden. Der Zähler (127) kann dabei über die Tastatur (114) auf einen bestimmten Betrag voreingestellt werden, welcher der Zahl von Stichen entspricht, während der die Stillset­ zung der Nadelstangenführung (17) erfolgen soll und während der das Schiebrad (47) und der Rollfuß (80) den Vorschub des Nähgutes alleine übernehmen sollen. Dieser Betrag kann dann vor jedem Annähvorgang durch die Steuereinheit (105) über die Sammelleitung (127 a) an den Zähler (127) übergeben werden.
Vor Beginn der Stichbildung erfolgt dann eine selbst­ tätige Umschaltung von der Betriebsart "mitgehende Nadel" in die Betriebsart "feststehende Nadel". Nach jedem ausgeführten Stich wird dann der Zähler (127) beim Austreten der Nadel (13) aus dem Nähgut über den vom Impulsgeber (101) abgegebenen Impuls jeweils um "1" herabgezählt. Sobald der Zähler (127) auf "0" steht, erfolgt die Umschaltung auf die Betriebsart "mitgehende Nadel", die dann in oben beschriebener Weise abläuft.
Zum Rückwärtsnähen, beispielsweise zum Verriegeln am Nahtende, wird der Schalter (120) betätigt, wodurch die Steuereinheit (105) bei Beginn eines neuen Impulses vom Impulsgeber (101) über die Steuerleitungen (117 a, 118 a und 119 a) an den Leistungsstufen (117, 118 und 119) die Bewegungsrichtung der Schrittmotore (23, 42 und 96) jeweils umkehrt, so daß diese das Schiebrad (47), den Rollfuß (80) und die Nadelstange (14) so lange in umgekehrter Richtung antreiben, wie die Betätigung des Schalters (120) anhält. Die Ausführung der Schrittfolge der Schrittmotore (23, 42 und 96) erfolgt dabei durch Abruf der entsprechenden im Tastenfeld (114) einge­ stellten Werte aus dem Datenspeicher (116) in der oben beschriebenen Weise.
Beim Anhaltevorgang der Nähmaschine, der meist im oberen Totpunkt der Nadel (13) endet, schaltet die Steuer­ einheit (105) die Umschaltanordnung (106) auf den Eingang (E 1), so daß die vom Oszillator (123) abgege­ benen Impulse an die Eingänge (E 1) der UND-Glieder (107, 108 und 109) angelegt werden. Sobald die Nähma­ schine anhält, werden somit Taktimpulse vom Oszillator (123) an die Eingänge (E 1) der UND-Glieder (107, 108 und 109) anstelle der Taktimpulse vom Impulsgeber (102) gegeben. Auf diese Weise wird der vorgewählte Vorschub der Nadel (13), des Schiebrades (47) und des Rollfußes (80) auch nach dem letzten Ausstich der Nadel (13) aus dem Nähgut zu Ende geführt, so daß sich die Nadel (13) bereits über der nächsten Nadeleinstichstelle befindet. Sobald die Endstellung des vorgewählten Vorschubbetra­ ges erreicht ist, schaltet die Steuereinheit (105) die UND-Glieder (107, 108 und 109) über die Steuerleitungen (107 a, 108 a und 109 a) ab.

Claims (2)

1. Nähmaschine mit einer in einer Schwinge gelagerten Nadelstange, die mit einem Schrittmotor zum Ausschwingen der Nadel in Vorschubrichtung verbunden ist, mit einem durch je einen weiteren Schrittmotor synchron zur Vorschubbewegung der Nadel angetriebenen unteren und/oder oberen Vorschubrad, mit einem Speicher, in dem auswählbare Informationen zum Beeinflussen des jeweiligen Schrittmotors enthalten sind, mit einer zwischen den Speicher und die Schrittmotore geschalteten Steuereinheit zum Auswählen und Umwandeln der Informationen in Schrittimpulse für die Schrittmotore und mit einem synchron mit der Hauptwelle der Nähmaschine arbeitenden Impulsgeber zum Auslösen der Übertragung von Schrittimpulsen auf die Schrittmotore, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (105) eine mit einem Umschalter (126) verbundene Steuerung enthält, welche
  • a) den Schrittmotor (23) für die in Vorschubrichtung erfolgende Schwingbewegung der Nadelstange (14) in deren Mittelstellung stillsetzt,
  • b) den in die eingestochene Phase der Nadel (13) fallenden Vorschubbetrag des unteren bzw. oberen Vorschubrades (47, 80) unterdrückt und
  • c) den in die ausgestochene Phase der Nadel (13) fallenden, durch den das untere und/oder obere Vorschubrad (47, 80) antreibenden Schrittmotor (42, 96) gesteuerten Vorschubbetrag um den unterdrückten Betrag vergrößert.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das untere bzw. obere Vorschubrad (47, 80) während der Bildung des unmittelbar nach Betätigung des Umschalters (126) folgenden Stichbildezyklus während der ausgestochenen Phase der Nadel (13) das Nähgut um einen Betrag ver­ schieben, der im wesentlichen dem Betrag einer dreiviertel Stichlänge (r₁+r₃+r₄ bzw. r₂+r₃+r₄) entspricht.
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