DE3546066C2 - - Google Patents
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- F26B21/06—Controlling, e.g. regulating, parameters of gas supply
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- A23L—FOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von klassischen Teigwaren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 9.
Getreide wird erst nach Aufschluß der Stärke durch Wärme zu einem gut
verwertbaren Lebensmittel für den Menschen. Das natürlich anfallende
Getreide, ebenso aber auch unbehandeltes Mehl und Grieß, sind "lebende
Stoffgebilde". Durch ihren Eigenstoffwechsel unterliegen sie Veränderungen,
wobei sie insbesondere an gewissen Bestandteilen verarmen.
Dieser Vorgang wird durch Wärme- und Lichteinwirkung, Kontakt mit
Luftsauerstoff, Feuchtigkeit sowie durch Vermehrung von Abbaumikroorganismen
und anderen Schädlingen verstärkt. Ein Haltbarmachen von
Lebensmitteln mit Stärkeanteil setzt daher voraus, daß sowohl die in
ihnen ablaufenden, in erster Linie durch Eigenenzyme bedingten Veränderungen
gestoppt werden, aber auch die Mikroorganismen abgetötet bzw.
in ihrer Entwicklung gehemmt werden. Zum Haltbarmachen stehen
verschiedene Verfahren zur Verfügung. Diese Verfahren sollten möglichst
technisch einfach und wirtschaftlich durchführbar sein. Insbesondere sollten
durch diese Verfahren auch die gewohnten
Geschmackswerte der danach erhältlichen Nahrungsmittel weitestgehend
erhalten bleiben und keine Herabsetzung des Nährwertes bzw. keine
negative Veränderung der Proteine stattfinden.
Teigwaren, insbesondere lange Teigwaren und Kurzwaren, sind heute
neben Brot besonders verbreitete Grundnahrungsmittel, die auch zur Vorratshaltung
in größerem Umfange benutzt werden.
Allgemein versteht man unter Teigwaren kochfertige, gut lagerfähige
Erzeugnisse aus stärkereichen, proteinhaltigen Getreidemahlprodukten,
die durch Formen und schonendes Trocknen hergestellt werden, ohne daß
die Teigmasse einem Gär- oder Backprozeß unterworfen wird. Je nach
Art der Rohstoffe, eventuell mit Zusätzen an Ei, Kochsalz, Milch,
Kasein, Trockenkleber, würzenden oder färbenden Stoffen usw., unterscheidet
man beispielsweise Eier-Teigwaren und eifreie Teigwaren sowie
Grieß- und Mehlteigwaren.
Ausgeschlossen für die durch die nachfolgend geschilderte Erfindung zu
verbessernden Produktgattungen sind alle übrigen Getreidenahrungsmittel,
wie Spätzle, snack- und brotartige Produkte, die für ihre Herstellung die
Teigstufe durchlaufen, üblicherweise aber nicht als Teigwaren bezeichnet
werden.
Das gegenwärtige Marktangebot bei den eigentlichen Teigwaren ist im
wesentlichen gekennzeichnet durch drei Grundtypen von Teigwarenprodukten,
nämlich den traditionell getrockneten Kurz- oder Langwaren,
den Instant-Teigwaren in getrockneter Form (Fertigmahlzeiten, fast-food)
sowie Konserventeigwaren (ungetrocknet). Sowohl bei Instant-Teigwaren
als auch bei Konserventeigwaren ist der Markanteil aufgrund des
spürbar höheren Herstellungs- und Verkaufspreises sowie der in der Regel
im Vergleich zu den traditionellen Teigwaren nicht erreichbaren Qualität
relativ klein. Hinzu kommt, daß bei Instant-Teigwaren, die nur mit
heißem oder warmem Wasser übergossen werden müssen, die eigentliche
Kochzeit und -temperatur von 100°C fehlt, was eine Gefahrenquelle in
sich birgt.
Bei den sogenannten klassischen Teigwaren ist die definitive Formgebung
über eine Pressenform charakteristisch. Bei den Kurzwaren wird die
Teigware unmittelbar nach ihrem Austritt aus der Pressenform zur
gewünschten Länge geschnitten. Beispiele dafür sind die Hörnli und
Makkaroni. Es gibt aber auch eine Anzahl von Spezialformen, z. B.
Wickel und Nidi, die unmittelbar nach dem Austritt aus der Pressenform
durch entsprechende Führung in die bleibende Form gebracht werden.
Diese zusätzliche Form gibt die Teigware beim Kochen wieder auf. Das
bedeutet, daß es sich dann um konventionelle Spaghetti bzw. Nudeln
handelt. Spaghetti und Röhrennudeln werden üblicherweise erst nach dem
Trocknen auf die definitive Länge geschnitten. Die klassische Teigware
wird vom Endverbraucher im Mittel
etwa 10 bis 20 Minuten lang in Wasser gekocht und mit Zutaten zu
einer fertigen Mahlzeit aufbereitet. In der Folge wird diese
klassische Teigware als "Teigware" bezeichnet.
Die Hauptrohstoffe der Teigwaren sind Durumweizengrieße und -dunste,
die eine gleichbleibende Kornverteilung, einen hohen Gehalt an Protein
und an gelben Pigmenten sowie eine gute Pigmentstabilität bei geringer
Neigung zu grau-bräunlicher Verfärbung aufweisen sollen.
Bei der Teigzubereitung werden den Getreiderohstoffen etwa 18 bis zu 25
Gew.-% Wasser zugegeben. Die frisch geformte Teigware enthält durchschnittlich
etwa 30 bis 32% Feuchtigkeit, die fertig getrocknete und
abgepackte Ware nur noch etwa 10 bis 14 Gew.-%, insbesondere etwa
12,5 Gew.-%.
Bei dem Formen bzw. Pressen des Ausgangsmaterials der Teigware kann
grundsätzlich nach zwei Verfahrensweisen vorgegangen werden:
- a) nach dem älteren Chargenverfahren mit der Herstellung homogener, plastischer Teige in einem Vorkneter und Kollergang (Gramola) und Formen in hydraulischen Pressen oder
- b) nach dem modernen kontinuierlichen Verfahren mit sogenanntem Schneckenpressen, bei dem im ersten Abschnitt kein homogener Teig geknetet, sondern in Trögen mit Mischpaddelwerken zunächst lediglich eine Teigkrümelmasse gebildet wird, die dann Transportschnecken langsam weiterleiten und dem Pressenkopf zuführen.
Erst die Scherkräfte in der Auspreßschnecke sowie die hohen Drücke von
etwa 80 bis 120 bar, die in der Pressenkammer und während des Durchganges
des Teiges durch die Matrize selbst herrschen, bewirken das notwendige
Homogenkneten oder "Verleimen" des Teiges. Der homogenisierte,
geknetete, feucht-plastische Teig wird aus der Matrize in Form eines
stetigen Stroms fertig geformter und in der Struktur stark verdichteter
Teigstränge ausgepreßt. Ein Gebläse trocknet die austretenden Teigstränge
sofort oberflächlich ab, um ihnen die Klebrigkeit zu nehmen.
Direkt unterhalb der Matrize können rotierende Messer angeordnet sein,
mit denen die vorgeformten Stränge zur gewünschten Länge geschnitten
werden. Die derartig erhaltenen Stränge müssen dann zur Herstellung
einer Dauerware getrocknet werden, wobei die Trocknung von außen nach
innen fortschreitet. Dabei ist es wichtig, daß die Oberfläche nicht übermäßig
schnell vor dem Kern erhärtet, um in der fertigen Teigware Risse
und Sprünge zu vermeiden. Durch die oberflächliche Trocknung der Teigware
nach Austritt aus dem Pressenkopf geht im allgemeinen etwa 1-2
Gew.-% Wasser verloren.
In der Praxis wird derzeit die Trocknung für Langwaren für 8 bis 12
Stunden bei einer Temperatur von 70 bis 75°C durchgeführt. Bei bekannten
Verfahren zur Herstellung der traditionellen Teigwaren ist ein Stand
erreicht worden, der im Hinblick auf die wirtschaftliche Verfahrensführung
nicht mehr ohne qualitative Einbußen der Produktqualität
gesteigert werden konnte. Gerade in jüngerer Zeit sind nicht zuletzt in
Konsumentenkreisen Bedenken in verschiedener Hinsicht, wie Gummi-
dente- anstelle von Al-dente-Teigwaren, sowie Fragen zum Nährwert
und zu den nicht erwähnten enzymatischen Reaktionen usw. laut
geworden.
In der Schweizer Patentschrift Nr. 3 83 747 wird ein Verfahren zum Behandeln
von Teigwaren beschrieben, bei dem die Teigwaren in einer Zone
auf 40 bis 100°C bzw. 60 bis 80°C erhitzt und anschließend mit überhitztem
Dampf von vorzugsweise 101 bis 170°C während 5 bis 30
Sekunden behandelt werden. Es schließt sich das Trocknen zum Endprodukt
an. Mit diesem bekannten Verfahren sollen verschiedene früher
aufgetretene Nachteile anderer Verfahren behoben werden, insbesondere
sollen unerwünschte enzymatische Reaktionen vermieden werden. Es
sollen keine künstlichen Farbstoffe notwendig und auch kürzere
Trocknungszeiten erreichbar sein. Durch die Behandlung mit überhitztem
Dampf erhält die Teigware ein glattes, glänzendes und transparentes
Aussehen. Versuche mit den empfohlenen Werten bestätigen, daß tatsächlich
die angegebenen Ergebnisse erzielt werden können, die Verwendung
von überhitztem Dampf auf die qualitativen Merkmale einen positiven
Einfluß hat, allerdings mit Ausnahme des wünschenswerten Erscheinungsbildes
der Teigware. Zerbricht man eine vom Konsumenten gewünschte
gute Teigware, so erkennt man an der Bruchstelle eine glatte, glänzende
und nach innen transparente Struktur. Die übrige Oberfläche erscheint
matt. Billige Waren, die sogenannten Wasserwaren, haben eine vorherrschend
weißliche und matte Oberfläche. Eierteigwaren weisen einen
leicht gelblichen bis zu goldgelben Farbton auf, aber auch die zuvor
beschriebene Glasigkeit der Bruchstelle. Der Konsument bewertet ein
mattes, eifarbenes Erscheinungsbild der Teigware als gut.
Im Gegensatz dazu erhält die mit überhitztem Dampf behandelte Ware
ein unnatürliches, fast kunststoffartiges Aussehen. Ein Konsument steht
einer solchen Ware mit starkem Mißtrauen gegenüber und verzichtet
regelmäßig auf den Kauf, was unabhängig davon ist, ob diese Ware
bezüglich der Inhaltsstoffe (Lysin und dgl.) möglicherweise verbessert ist.
Das gattungsgemäße Verfahren ist der älteren, nachveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung DE 34 00 300 A1 zu entnehmen. Mit diesem
gattungsgemäßen Verfahren können bereits Teigwaren hervorragender
Qualität hergestellt werden.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem der Qualitätsverbesserung
von Teigwaren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verfahren
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen
Verfahrensschritte und bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 9 angegebenen Vorrichtungsmerkmale
gelöst.
Die Erfindung hat insbesondere den Vorteil, daß durch
die zur Durchführung des Verfahrens herangezogene Vorrichtung eine
Steigerung der Wirtschaftlichkeit unter Beibehaltung der traditionellen
Produktqualität ermöglicht wird, um mit den qualitativ besten
Teigwaren für den Endverbraucher auch den erhöhten Ansprüchen des Feinschmeckers
zu genügen.
Für das Verständnis der vorliegenden Erfindung ist es wichtig, daß bei
Stärkekörnern vier Zustände unterschieden werden, nämlich denjenigen
der nativen Stärke, der Quellstärke, der verkleisterten Stärke und der
Stärke ohne Doppelbrechung.
Als native Stärke wird die Stärke dann bezeichnet, wenn sie in der
Beschaffenheit, wie sie der Pflanzenkörper aufbaut, verbleibt.
Stärkekörner weisen für dieselbe Pflanzensorte eine bestimmte Größe
auf. Das Stärkekorn, dessen Form unter dem Mikroskop sehr leicht
erkennbar ist, ist mit einer Zellmembran umschlossen und weist im
Inneren einen kristallinen Aufbau auf. Zellmembran und kristalliner
Aufbau verhindern, daß das Stärkekorn große Wassermengen aufnehmen
kann. Stärke im nativen Zustand ist nicht wasserlöslich. In einem frisch
angemachten Teig ist fast die gesamte Wassermenge an dem Stärkekorn
angelagert und wird in erster Linie durch das Eiweiß aufgenommen.
Native Stärke ist für den Menschen eher schwer verdaulich. Die traditionellen
Teigwaren weisen in ungekochtem Zustand neben dem Eiweiß nur
native Stärke auf, wobei die Stärke bei üblichen Teigwarenrohstoffen
einen Anteil von 80 bis 85% und das Eiweiß einen solchen von 10 bis 15%
ausmachen. Wird nun die native Stärke in irgendeiner Form, sei es im
ganzen Getreidekorn, als Mehl oder als Teigware, mit Wärme und Wasser
behandelt, dann quillt die Stärke auf und kann dabei ohne weiteres mehr
als 100% Wasser aufnehmen; dabei wird der kristalline Aufbau zerstört.
Die Kristallisationskräfte werden gelöst. Es entsteht ein amorphes Stärkegebilde,
wobei sich die äußere Form nur unwesentlich verändert, abgesehen
von der volumetrischen Vergrößerung. Die Kornmembran bleibt
völlig intakt. Es tritt somit gar keine Stärke aus dem Korn. Die
Quellstärke ist für den Menschen verdaulicher als native Stärke. Quellstärke
hat aber eine besondere Eigenschaft, indem sie leicht und sehr
rasch Wasser aufnehmen und wieder abgeben kann. Die Quellstärke kann
unter normalen Bedingungen nicht mehr in den kristallinen Aufbau zurückgeführt
werden. Als Quellstärke wird hier in erster Linie die quellbare
Stärke bezeichnet, also unabhängig davon, ob sie bereits einmal im
gequollenen Zustand vorlag. Quellstärke geht mit Zugabe der erforderlichen
Wassermengen sofort in gequollene Stärke über.
Native Stärke weist unter dem Mikroskop mit polarisierendem Licht eine
Doppelbrechung auf, die sich durch einen Stern auf jedem Stärkekorn
erkennbar macht. Quellstärke weist keine Doppelbrechung mehr auf. Da
die Doppelbrechung durch den kristallinen Aufbau bedingt ist, verliert
sich diese zumindest teilweise bereits bei kürzerer Hitzebehandlung,
bevor die native Stärke völlig in Quellstärke umgewandelt ist. Die
Bedingung ist dabei jedoch das Vorhandensein von genügend Wasser.
Als Verkleisterung muß jener Zustand betrachtet werden, bei dem die gequollenen
Stärkekörner platzen und dabei ihre charakteristische Gestalt
verlieren. Die Umrisse der Stärkekörner sind nicht mehr zu erkennen.
Ihre ursprüngliche Form ist verlorengegangen. Eine Teigware von hoher
Qualität bedingt ein gutes Gerüst aus Protein. Auch im getrockneten
Zustand bleibt die Stärke so durch das Proteingerüst erhalten. Die Stärke
der Randzone kann zum Teil als Dispersion in das Kochwasser übergehen.
Verkleisterte Stärke entsteht auch dann, wenn mechanisch z. B. bei der
Verpressung Schäden verursacht werden. Die Stärkekörner können ferner
bei genügender Eigenfeuchtigkeit durch einen Hitzeschock mit kochendem
Wasser, Dampf oder Strahlungswärme zum Platzen gebracht werden. Eine
gute Teigware sollte möglichst keine beschädigten Stärkekörner aufweisen,
da der entsprechende Stärkeinhalt beim Kochen verloren geht.
Die neue Erfindung hat erst die Erkenntnis gebracht, daß das Verfahren
gemäß der Schweizer Patentschrift 3 83 747 aufgrund mehrerer Parameter
die kunststoffartige Oberfläche der Teigware verursacht. Zum einen führt
eine reine Aufheizung, z. B. mit Infrarot-Bestahlung ohne kontrolliertes
Klima, sofort zu einem völligen Auskondensieren der Feuchtigkeit, die
sich rasch an der Oberfläche der Teigware als Wasserfilm ablagert, wenngleich
dies nach der Schweizer Patentschrift vermieden werden soll.
Der danach geforderte Einsatz von Heißdampf von 101 bis 170°C ist
darüber hinaus nachteiligerweise nur in einem Überdrucksystem verwendbar,
so daß Versuche nur im Laborrahmen durchgeführt werden konnten.
Um weitergehende Nachteile mit dem überhitzten Wasserdampf zu
vermeiden, schlägt die Schweizer Patentschrift eine Beschränkung der
Dampfbehandlungsdauer auf 5 bis 30 Sekunden vor. Eine praktische Durchführung
dieses vorbeschriebenen Verfahrens unter Einhaltung dieser
Dampfbehandlungsdauer ist nicht bekannt geworden.
Ein Hauptanliegen der Teigwarenindustrie ist eine besondere vorteilhafte
Klimaführung von dem Ausgang der Presse bis zur fertigen Ware, wobei
eine Hauptsorge darin liegt, daß die Oberfläche der Teigware nach dem
Austreten aus der Pressenform weder naß ist, noch sonstwie verändert
wird. Dies ist auch ein Grund dafür, daß die fertige Teigware die von der
Presse verursachte rauhe bzw. matte Oberfläche beibehalt. Das sich nach
dem Verfahren der Schweizer Patentschrift Nr. 3 83 747 zwangsläufig einstellende
Überschußwasser an der Oberfläche führt durch die sehr intensive
Hitze des überhitzten Wasserdampfes zu einem schockartigen
Kochen bei Wasserüberschuß, was letztlich die nachteilige bleibende
Veränderung der Oberfläche bewirkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren behebt die obengenannten Nachteile des
bekannten Verfahrens insbesondere im Hinblick auf vier Gesichtspunkte,
die die Beibehaltung der wünschenswerten Oberflächenstruktur gewährleisten.
Hierzu im einzelnen:
In einer ersten Klimazone wird das Produkt zumindest leicht angetrocknet
und auf 80 bis 100°C aufgeheizt. Der Wasserverlust kann dabei
einige Prozent betragen, so insbesondere 2 bis 5% oder gar 2 bis 8%.
Der erstere Bereich gilt in der Regel als bevorzugt. Die Dämpfmaßnahme
wird nicht mit überhitztem, sondern mit frisch entspanntem Heißdampf
durchgeführt, demzufolge mit einem Dampf einer Temperatur von etwa
100°C. Frisch entspannter Heißdampf enthält aber die gesamte Verdampfungsenthalpie
bzw. Kondensationsenthalpie, die etwa 2 256 685,2 J/kg Wasserdampf
beträgt. Damit kommt es lediglich im Mikrobereich der Teigwarenoberfläche
zur Bildung von feinsten Kondensattröpfchen, etwa in der
Größenordnung von 1 Mikrometer, und einem entsprechend intensiven
Wärmeübergang, ohne daß ein geschlossener Wasserfilm durch Kondensation
entsteht. Die Anwendung des Heißdampfes kann nun je nach
Bedarf in einer mehr oder weniger großen Zeitspanne erfolgen. Der frisch
entspannte Heißdampf wird ständig erneuert bzw. nachgeliefert, so daß
kein zusammenhängender Wasserfilm wegen der zugeführten Überschußwärme
auf der Oberfläche der Teigware entsteht. Dabei hat es sich als
ganz besonders wichtig gezeigt, daß die Teigware rundherum vom Heißdampf
umströmt wird, so daß die ganze Oberfläche jedes Teigwarenteiles
so gut wie möglich gleichmäßig in ihrer Beschaffenheit verändert wird.
Eine nur einseitige Überführung der nativen Stärke in eine Quellstärke
würde bei vielen Produktformen zu entsprechend unterschiedlichem Trocknungsverlauf
und letztlich zu mechanischen Spannungen und Rissen in der
Ware selbst führen. Auf diese Weise stellt sich ein dem Kochen ähnlicher
Vorgang ein, wobei aber wegen des Fehlens der Ausbildung eines
geschlossenen Wasserfilms auf der Teigware bzw. eines Wasserüberschusses
an deren Oberfläche die Stärke nicht in üblicher Weise aufquillt.
Dennoch kann je nach Dauer der Einwirkzeit des Heißdampfes eine
entsprechend dicke Randschicht aus nativer Stärke in eine Quellstärke
überführt werden, ohne daß Einfluß auf das äußere Strukturbild der Oberfläche
genommen wird.
Ausgangsmaterial des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die einen Pressenkopf
verlassende Teigware einer Temperatur von regelmäßig etwa 40 bis
50°C, insbesondere von etwa 40 bis 45°C, die, gegebenenfalls mit ventilierender
Luft oberflächlich behandelt, mechanisch auf eine Fördervorrichtung
gelegt wird. Im Falle der Langwaren handelt es sich dabei
um eine Stabbehängevorrichtung. Bei Langwaren wird bei Erreichen der
gewünschten Schenkellänge (unter Ausbildung einer U-Form) direkt
geschnitten. Dabei werden die Teigstränge derartig geschnitten, daß eine
Anpassung an die Dimensionierung der anschließenden Aggregate in der
Aufheiz- und Trocknungsvorrichtung vorgenommen wird.
Zwingendes Erfordernis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, daß das
den Pressenkopf verlassende, auf der Fördervorrichtung sich befindende
geformte Teiggut einer raschen Aufheizung auf eine Temperatur von
80°C bis 100°C unterzogen wird. Zweckmäßigerweise
beträgt die Zeitdauer hierfür weniger als etwa 60 Minuten, vorzugsweise
weniger als 30 Minuten und insbesondere etwa ein bis 15 Minuten. Bei
kurzfristiger Aufheizung könnte auch von einer Schnellaufheizung
gesprochen werden. Als Aufheizmedium wird Luft, die mit Feuchtigkeit
nicht vollständig gesättigt ist, gewählt. Hierbei wird eine Feuchtigkeit
von etwa 60 bis 85% bevorzugt. Der Bereich von 65 bis 75% gilt als
besonders bevorzugt.
Bei der Einstellung der erwähnten Mindesttemperatur von 80°C wird vorteilhafterweise
so vorgegangen, daß in der ersten Klimazone unterschiedliche
Klimastufen vorliegen, die Temperatursprünge wiedergeben. Die
optimale Zahl der Klimastufen bzw. Temperatursprünge hängt von der
jeweils angestrebten Mindesttemperatur ab. Zwei Klimastufen sind
mindestens vorgesehen. Mindestens drei Klimastufen sind regelmäßig als
vorteilhaft anzusehen. In der Regel dürften die Temperatursprünge etwa
4 bis 12°C betragen. Besonders vorteilhaft wird dabei so vorgegangen,
daß die Naßtemperatur (Taupunkt) einer nachfolgenden Klimastufe
höherer Temperatur unterhalb der (Trocken-)Temperatur der vorausgegangenen
Klimastufe in dieser ersten Klimazone liegt. Das Aufheizmedium
wird daher vorzugsweise in die nachfolgende Klimastufe mit einer
Temperatur eingeleitet, die nicht über die psychrometrische Temperaturdifferenz
Δ t hinaus angehoben wird. Hierdurch werden die unerwünschten,
an der Wand des Behälters der ersten Klimazone eintretenden
Kondensationen von Wasserdampf ausgeschlossen, was sonst zu einem
Abtropfen der Teigwaren führen könnte.
Die Haupttrocknung erfolgt vorzugsweise in trocknender Luft eines gewissen
Feuchtigkeitsaufnahmevermögens, insbesondere einer relativen
Feuchtigkeit von etwa 65 bis 80%. Die Behandlungsdauer in der Haupttrocknungszone
beträgt regelmäßig etwa 30 Minuten oder mehr, so z. B.
etwa 30 bis 120 Minuten.
Es ist derzeit als Tatsache anzusehen, daß die Einflußgrößen auf die
Teigwarenfarbe einerseits von den Weizensorten (Weich-, Hart- oder
Durumweizen) und andererseits auch von den entsprechenden Ausmahlungsgraden
der Grieße und Mehle abhängig sind. Hinzu kommen Einflüsse
bei der Herstellung der Teigwaren, wie Vermischen von Grieß/Mehl
mit Wasser, die Phase der Hydratation mit entsprechender Verweilzeit
bzw. Mischzeit usw. Gerade in dieser Phase können unerwünschte Farbverluste
und -veränderungen auftreten, die jedoch alle enzymatischen
Ursprungs sind. Mit zunehmenden Trocknungstemperaturen werden über
60°C die enzymatischen Reaktionen abgeblockt. An deren Stelle treten
im Bereich der tieferen Produktfeuchtigkeit, wie etwa 10 bis 14 Gew.-%,
die nicht-enzymatischen Bräunungsreaktionen, die einerseits von der
Temperaturhöhe und andererseits von der Länge der Zeit der Wärmeeinwirkung
abhängen. Daher sind Hochtemperaturtrocknungen mit Trocknungszeiten
bis zu 10 Stunden als obere Richtwerte gesetzt worden, die
je nach Rohmaterial und Zutaten, wie Ei, zwischen 68 und 80°C liegen
sollten. Eine eigelbe Teigwarenfarbe gilt beim Verbraucher als beliebt
und muß daher vom Hersteller angestrebt werden.
Gerade unter Berücksichtigung der negativen Einflüsse der bis heute bekannten
Trocknungen im Bereich von etwa 80°C und bis zu 10 Stunden
führt die vorliegende Erfindung zu neuen Erkenntnissen. Durch die
vorzugsweise rasche Aufheizung in der ersten Klimazone und durch die
Behandlung in der unmittelbar nachgeschalteten Dämpfzone wird in der
Teigware eine hitzebedingte Oxydasehemmung bewirkt, die einen
weiteren unnötigen Pigmentabbau verhindert. Hinzu kommt, daß es auch
im Sinne der Erfindung ist, diese höchste Temperaturstufe im Bereich
höherer Produktfeuchtigkeit anzuwenden, da hier die Maillard'sche
Reaktion noch nicht zu wirken beginnt. Durch das Fehlen der Braun-
bzw. Rottönung zu diesem Zeitpunkt erscheinen dazu im Gegenteil die
nach der Erfindung behandelten Teigwaren mehr in eigelbem Ton wie die
bis heute auf traditionellem Wege getrockneten Teigwaren. Die Erfindung
liefert somit besondere Vorteile bezüglich des Farbtons. Das vorteilhafte
schnelle Aufheizen der Teigware in der ersten Klimazone bis nahe etwa
100°C, insbesondere auf etwa 95 bis 100°C, ist deswegen besonders
positiv zu bewerten, da es wegen des sehr kleinen bzw. nicht vorhandenen
Temperaturunterschieds der Aufheizzone bzw. aufgeheizten Teigware
und Dämpfzone nicht zur Ausbildung eines geschlossenen und auf
Kondensationserscheinungen zurückgehenden Wasserfilms auf der Teigware
kommt.
Die Wärme des Heißdampfes dient nur zu einem kleinen Teil der eigentlichen
Aufheizung der Teigware, zum größeren Teil zur biochemischen
Umwandlung der nativen Stärke in eine spezielle Quellstärke. Darüber
hinaus werden negative Einflüsse der Bräunungsreaktionen durch die
Anwendung von Höchsttemperatur und Dampfbehandlung in höheren
Produktfeuchtigkeitsbereichen vermieden bzw. umgangen. Dies führt zu
qualitativ besseren Produkten, auch im Sinne der Erhaltung der biologischen
Wertigkeit.
Bei Teigwaren liegen neben den Proteinen insbesondere auch reduzierende
Kohlenhydrate vor, was beim Erhitzen die bereits genannten Maillard-Reaktion
auslöst. Sie hat stärkere ernährungsphysiologische Auswirkungen
einerseits wegen der möglichen Minderung der biologischen Wertigkeit
der Proteine, andererseits wegen der Bildung charakteristischer Geruchs-
und Geschmacksstoffe, was z. B. beim Backen und Braten erwünscht sein
kann. Die Maillard-Reaktion läuft bei tieferen Temperaturen entsprechend
langsamer ab und kann daher bereits bei der Lagerung auftreten
und begrenzt häufig die Lagerfähigkeit von Lebensmitteln. Die
Maillard-Reaktion beruht auf äußerst komplexen Mechanismen, bei denen
eine große Zahl unterschiedlicher Reaktionsprodukte entsteht.
Bei den bis heute bekannten Verfahren zur Herstellung bzw. Trocknung
von Teigwaren bei längerer Behandlungszeit sind Lysinverluste aufgrund
der Maillardschen Reaktion bekannt. So wurden bei einer Trocknungstemperatur
von 80°C Nährwertverluste bis zu 47% nachgewiesen.
Gegenüber den bekannten Vorschlägen bietet die Erfindung den überraschenden
Vorteil, daß sie die Verminderung der essentiellen Aminosäuren,
wie Lysin, weitgehend ausschließt. Die erfindungsgemäß
erhaltenen Produkte zeigen bessere Verdaulichkeit mit gesteigertem Nährwert.
Die bessere Verdaulichkeit wird im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens durch die Denaturierung der Proteine aufgrund der Heißdampfinjektion
bzw. Heißdampfbehandlung, ähnlich der Pasteurisation bzw.
Sterilisation, erreicht. Hierfür ist insbesondere die Behandlung in der
Dämpfzone verantwortlich.
Des weiteren ist es Erkenntnis der Erfindung, daß bei der Anwendung der
Pasteurisation bzw. Sterilisation in der Dämpfzone eine positive
Einwirkung im Hinblick auf bakterielle und enzymatische Gesichtspunkte
erfolgt. Durch die Behandlung in der Dampfzone werden die meisten
Mikroorganismen abgetötet und gleichzeitig die meisten Enzyme inaktiviert.
Des weiteren zeigt die Erfindung, daß das Umwandeln der Stärke im
Bereich der Gutteiloberfläche bzw. in den Randschichten durch das Wasserbinde-
bzw. Haltevermögen der Stärke eine raschere Aus- bzw. Abtrocknung
der Teigwaren zuläßt, was bezüglich der Verkürzung der Trocknungszeit
besonders vorteilhaft ist.
Es bildet sich daher eine Art mehrschichtige Struktur, wobei zumindest
die Stärkekörner der äußersten Randzone in eine Quellstärke überführt
sind. Charakteristisch dabei ist es jedoch, daß im Kern der sogenannte
Al-dente-Kern im nativen Zustand verbleibt.
Im Rahmen der Erfindung wird es des weiteren bevorzugt, daß die Teigwaren
ein bis 30 Minuten lang, ganz besonders bevorzugt 3 bis
15 Minuten lang mit (frisch entspanntem) Heißdampf behandelt und in
Abhängigkeit von der Wandstärke bzw. der Dicke der Waren, bei großer
Wandstärke (2,0 mm und mehr) in weniger als 30 Minuten, bei mittlerer
Wandstärke (1,00-2 mm) in weniger als 20 Minuten und bei
kleiner Wandstärke (0,5-1,0 mm) in 5 bis 10 Minuten auf 80 bis
100°C aufgeheizt werden. Die genannten Wandstärken sind technische
Angaben, die dem Fachmann geläufig sind und beziehen sich auf hohlförmige
Teigwaren, insbesondere Spaghetti.
Die Erfindung erlaubt es erstmals, die wesentlichen Parameter, so Zeit
und Temperatur, insbesondere aber auch Temperatur- und Feuchtigkeitsdifferenzen,
dem jeweils gewünschten Produkt optimal anzupassen und
über den Trocknungsvorgang als solchen hinaus auch bisher schwer zu
beeinflussende biochemische Abläufe in dem gewünschten Sinne zu
steuern.
Bei Wasserware wird bevorzugt in weniger als 20 Minuten auf 80 bis 100°C
aufgeheizt, während 5 bis 15 Minuten mit frisch entspanntem Heißdampf
behandelt und anschließend bei einer Temperatur von 75 bis 95°C
auf weniger als 14 Gew.-% getrocknet, wobei die gesamte Behandlungszeit
vom Austritt aus der Pressenform bis zur Endtrocknung weniger als
eine Stunde beträgt.
Normale Ei-Teigwaren werden bevorzugt von der Pressenform in weniger
als 30 Minuten auf die Temperatur von 80 bis 100°C aufgeheizt
und während 3 bis 15 Minuten mit dem frisch entspannten Heißdampf
behandelt und anschließend bei einer Temperatur von 70 bis
90°C auf weniger als 14 Gew.-%, insbesondere 11 bis 13 Gew.-%,
getrocknet, wobei die gesamte Behandlungszeit von dem Austritt aus dem
Pressenkopf bis zur Endtrocknung ein bis vier Stunden beträgt.
Die kürzesten Behandlungszeiten sind für preisgünstige Teigwaren, die
längeren Behandlungszeiten für dickwandige Erzeugnisse sowie für Teigwaren
höherer Qualität anzuwenden. Entsprechend den Erfahrungen mit
dem Dampfkochtopf-Langzeitkochen führt das erfindungsgemäße
Verfahren bei einer längeren Behandlungsdauer als die angegebenen Werte
zu einer entsprechenden Qualitätsverminderung. Hocheiweißhaltige Teigwaren
sollten daher vorzugsweise in weniger als 30 Minuten auf
eine Temperatur von 80 bis 100°C aufgeheizt und 3 bis 15 Minuten
mit dem erwähnten Heißdampf behandelt und anschließend bei einer
Temperatur von weniger als 80°C auf unter 14 Gew.-%,
insbesondere 11 bis 13 Gew.-%, getrocknet werden, wobei die
gesamte Behandlungszeit 3 bis 6 Stunden beträgt.
Alle bisherige Erfahrung hat bestätigt, daß die Teigware in der Presse
eine Temperatur von etwa 45°C nicht überschreiten sollte. Wird nun ein
Teigwarenprodukt mit über 30% Feuchtigkeit zu rasch auf eine Temperatur
von nahezu 100°C erwärmt, dann ergibt sich daraus zwangsweise
ein Ausschwitzen des Wassers. Die Erfindung schlägt es daher vor, das
Aufheizen mit einer zumindest leichten Antrocknung von höchstens
einigen Prozenten in einem kontrollierten Klima durchzuführen. Damit
das Produkt gleichmäßig behandelt wird, wird es bevorzugt, unterhalb der
Durchlauffördermittel Dampfaufbereitungskammern anzuordnen. Dadurch
wird auch die Möglichkeit der Bildung verschiedener Dämpfzonen
geschaffen. Gleichzeitig soll aber verhindert werden, daß sich die Dämpfzonen
sofort vermischen. Der Dampf muß erfindungsgemäß das Durchlauffördermittel
und das Produkt von den unteren Dampfaufbereitungskammern
nach oben zwangsweise durchströmen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Figuren noch näher erläutert
werden. Es zeigt
Fig. 1 schematisch die Längsansicht der gesamten Behandlungszone,
Fig. 1b eine automatische Stabentnahme,
Fig. 2 den funktionellen Zusammenhang zwischen Behandlungszeit und
Behandlungstemperatur bei dem Verfahren nach den Beispielen 1 und 2,
Fig. 3 den funktionellen Zusammenhang zwischen Produktfeuchte und
Behandlungstemperatur bei den Beispielen 1 und 2,
Fig. 4 die Regel- bzw. Steuereinheit nach Fig. 1,
Fig. 5 ein erfindungsgemäß behandeltes Hörnli,
Fig. 6 einen Ausschnitt des Hörnlis nach Fig. 5 in vergrößertem Maßstab und
Fig. 7 bis 10 verschiedene Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
In Fig. 1 sind alle Grundverfahrensschritte schematisch dargestellt.
Über eine Dosiereinrichtung 1 werden die Rohmaterialien Grieß und Mehl
aus Durum-, Hart- oder Weichweizen zusammen mit Flüssigkomponenten,
wie Wasser oder Ei, einem Mischtrog 2 gesteuert zudosiert und darin
homogen vermischt. Über eine Einspeiseschnecke gelangt die homogen
vermischte, krümelige Teigmasse in den Preßzylinder einer Preßschnecke
3, die mit einem Variomotor angetrieben wird. Die Vorgänge in der Preßschnecke
können wie folgt umrissen werden: Entnahme der Luft mittels
Vakuum, Kneten, Verdichten des Teiges und Formung der Proteinstruktur
(Protein-Stärke), Ausformen der Teigwaren mittels Matrize 5 zu den entsprechenden
marktgerechten, feuchten Teigwaren und Schneiden derselben.
Je nach Format und Produkt (Kurz- oder Langwaren) werden die frisch
gepreßten Teigwaren mittels einer Anblaseeinrichtung 6 ganz kurz
behandelt, so daß oberflächliche Klebrigkeit verlorengeht. Der
Feuchtigkeitsverlust ist dabei sehr gering, in jedem Fall unter etwa 1%.
Es folgt eine Produktbeschichtungseinrichtung 7. Je nach Produkt handelt
es sich um eine Einrichtung für Langwaren, ausgeführt als Stabbehängevorrichtung,
für Kurzwaren als Verteiler auf einen Band- oder Vibroförderer
und für Nidi und Wickel als Wickel- oder Nidibelegeapparat auf
Rahmen. Unmittelbar nach der Produktbeschichtungseinrichtung 7, die
bereits integrierter Bestandteil der Schnellaufheizzone 8 sein kann,
erfolgt die Schnellaufheizung des Produktes in zwei oder mehreren Stufen
auf eine Temperatur von mindestens 80°C, insbesondere über 85°C in
weniger als 20 Minuten. Dabei wird das Klima durch Umluftventilatoren
9 sowie durch Frischluftkanäle 10 und Abluftkanäle 11 derartig gesteuert,
daß die Verbindungskanäle untereinander und zu den einzelnen Stufen
über Drossel 12 und Klappen 13 über einen zentralen Rechner elementweise
im Sinne eines Turbosystems gerechnet werden.
Der Schnellaufheizzone 8 folgt eine Dämpfzone 14 mit mindestens einem
oder mehreren Elementen 14, worin das Produkt während etwa 1 bis 20
Minuten bei einer Temperatur von etwa 100°C gedämpft wird. Die
Dampfzufuhr erfolgt über einen oder mehrere Dampfverteiler 15, die
über eine Leitung mit Frischdampf 20 beschichtet werden. Wie bei der
Aufheizzone 8 erfolgt auch die Regelung und Steuerung der Dämpfzone
über ein eigenes Turbosystem der Frischluftkanäle 16 bzw. Dampf- und
Abluftkanäle 17 bzw. Dampfkanäle 18 und Klappen 19, die durch den
zentralen Rechner überwacht und abschnittsweise geregelt werden.
Um die Teigwarenprodukte nach der Dämpfzone auf den gewünschten
Endfeuchtigkeitsgehalt von etwa 10 bis 14 Gew.-%, insbesondere 1 bis 13
Gew.-%, zu trocknen, folgt der Dämpfzone unmittelbar eine Intensivtrocknungszone
26 mit einem oder mehreren Elementen. Getrocknet wird mit
Heißluft bzw. einer Heizmediumtemperatur von über etwa 80°C, vorzugsweise
über 90°C oder mit überhitztem Dampf von 100 bis 200°C,
vorzugsweise 120 bis 140°C.
Die Intensivtrocknungszone 26 ist mit je einem Kanal für Frischluft bzw.
Frischdampf 21, einem Kanal für Abluft bzw. Abdampf 22 und einer
Befeuchtungsvorrichtung 23 ausgerüstet. Hierin stellt sich ein Turbosystem
dar. Das Gesamtturbosystem wird wiederum über den zentralen
Rechner überwacht und über Drosseln und Klappen 24 abschnittsweise in
den Elementen über Schieber 25 geregelt. Jedes Element besitzt ein
eigenes Umwälzsystem 34 für das Behandlungsmedium, d. h. Luft oder
Dampf bzw. eine Mischung von beiden.
Schnellaufheizzone, Dämpfzone sowie Intensivtrocknungszone sind in
jedem Element vom Rechner mit kontrollierten Klimaüberwachungssonden
27 für Temperatur und Feuchtigkeit ausgerüstet. Da sich die erfindungsgemäße
Verfahrensführung in höheren bis höchsten Temperaturen, gepaart
mit hohen Luftfeuchtigkeitswerten, bewegt, ist die Kontrolle des
Produktes von außen und vor allem manuell durch das Personal nicht
ratsam bzw. möglich (Gefahr von Verbrennungen). Aus diesem Grunde
wird eine Produktentnahme 28 nach der Schnellaufheizzone und nach der
Dämpfzone automatisch und gesteuert vorgenommen.
Die Fig. 1b zeigt ein Beispiel einer automatischen Stabentnahme 29, bei
der ein Stab mit einem Haken erfaßt, aus der Zone herausgezogen und
auf eine Aufhängevorrichtung 30 gebracht wird. Eine Rückführung des
Stabes ist nicht mehr möglich, da er eine geraume Zeit zur
automatischen Erfassung von Farbe, Feuchtigkeit und optischer Beurteilung
sowie zur Musterentnahme für Laboranalysen außerhalb des
Systems zu bleiben hat. Der kontinuierliche Betrieb wird dadurch nicht
gestört. Am Ende der Trocknungsphase werden die Produkte bei
Erreichen der Produktfeuchtigkeit von etwa 12 Gew.-% über eine
Schleuse 31 einer Kühlzone 32 zugeführt, wo das Produkt mittels einer
Sonde 27 überwacht, geregelt, gekühlt und stabilisiert wird. Über eine
Entnahmevorrichtung 33 werden die Teigwaren den entsprechenden Lagerzählern
bzw. der Verpackungseinrichtung zugeführt.
Es hat sich gezeigt, daß für alle Formate eine sehr präzise Regelung der
Klimata in allen Verfahrenselementen zweckmäßig ist. Vorteilhaft weist
jedes Element ein eigenes Umwälzsystem auf, wobei das Behandlungsmedium
senkrecht von oben nach unten bzw. von unten nach oben
geführt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der gesamte Verfahrensablauf
in einem backofenähnlichen Tunnel bzw. in einer einzigen durchgehenden
Etage mit mehreren Zonen erfolgt. Damit können unkontrollierbare
Längsbewegungen des Behandlungsmediums vermieden werden. Alle
Probleme der Einregelung bzw. Kontrolle der Klimata bei Übereinanderordnen
von mehreren Trocknungsetagen fallen fort. Ganz besonders
wichtig ist es, daß dann die drei Klimata der Hauptzonen (Aufheizung,
Dämpfung und Trocknung) unabhängig eingeregelt bzw. unabhängig kontrolliert
geführt werden können.
In der Fig. 4 sind die einzelnen Verfahrensschritte durch entsprechende
Blöcke hervorgehoben, wobei die Verfahrenszone 1 die Rohmaterialienvorbereitung
(gesteuerte Rohmaterialienmischung) aus Grieß, Wasser und
anderen Zusätzen sowie deren Dosierung wiedergibt. Die Teigbereitung
der Verfahrenszone 2 erfaßt hauptsächlich das Mischen, Pressen und
Formen. Die frisch gepreßte Teigware wird automatisch auf Stäben aufgehängt
und in die Verfahrenszone 3 eingeführt, die die Aufheizzone
darstellt. Die Verfahrenszone 4 umfaßt die eigentliche Trocknung. In der
Verfahrenszone 5 wird die im wesentlichen fertig getrocknete Teigware
stabilisiert, siliert und automatisch in Haushaltsverpackungen oder andere
Verpackungen abgefüllt.
Für jede Verfahrenszone ist systematisch ein Regler 40₁-40 n dargestellt.
Tatsächlich weist jede einzelne Zone gegebenenfalls eine Anzahl
einzelner Regler auf, die in einem Hilfsrechner zusammengefaßt, gegebenenfalls
auch mit der Anlagesteuerung und Verriegelung 50 gekoppelt
sind, dort zumindest für den Informationsfluß angeschlossen werden
können.
Der Hauptrechner 47 ist direkt mit einem Sollwertspeicher 46 in ständiger
Verbindung zur Hinterlegung einzelner Daten bzw. Programme und
zur Entnahme derselben. Mit dem Hauptrechner 47 sind ebenfalls Meßgeräte
42₁-42 n (Produktmeß- und Überwachungsgeräte (M) für Produkttemperatur,
Feuchtigkeit, Farbe und Produktstärke sowie Eiweiß und
Asche und dergleichen) in Verbindung. Gegebenenfalls kann ebenfalls in
Verbindung mit den Meßgeräten (M) ein Sollwertgeber 41₁-41 n für einen
ganzen oder teilweisen Handbetrieb benutzt werden.
Sehr wesentlich ist es des weiteren, daß die Signalleitungen S₁-S n, die
von den jeweiligen Verfahrenszonen mit dem Hauptrechner 47 verbunden
sind, zu keinem Zeitpunkt unterbrochen werden. Demgegenüber weisen
die Steuerleitungen von dem Hauptrechner zu den jeweiligen Reglern
40₁-40 n bzw. Verfahrenszonen 44₁-44 n zur Umschaltung Umschalter
45₁-45 n bzw. 48₁-48 n auf. Ein zentraler Punkt der Anlage ist das Zusammenspiel
der einzelnen Anlageelemente mit den elektronischen bzw.
Computermitteln einerseits sowie dem Teigmeister, der mit seiner Erfahrung
und Kenntnis über die Produkt- sowie Anlagespezialitäten den
täglich vorkommenden Abweichungen entgegenwirken kann.
Für die Betriebsführung kann wie folgt vorgegangen werden: Bei einer
erstmaligen Inbetriebnahme werden alle Anlageelemente entsprechend
dem Verriegelungssystem in Betrieb genommen. In der Folge werden von
Hand die einzelnen Regelkreise (für Regelung der Luftmenge, Feuchtigkeit
und Temperatur usw.) optimiert. Die entsprechenden Daten werden
dem Hauptrechner 47 bzw. dem Sollwertspeicher 46 zur Festlegung der
Sollwertschemata (z. B. Lochkarten) eingegeben.
Die Produktion wird durch Ansteuerung der entsprechenden Produktzufuhr-
bzw. Dosierelemente gestartet. Entsprechend den Erfahrungswerten
werden die mit den Produktparametern zusammenhängenden
Steuer- und Regelkreise groß eingestellt. Die entsprechenden Werte
können wiederum den Sollwertspeicher 46 bzw. dem Hauptrechner 47
übergeben werden. Anhand dieser Daten wird die ganze Anfahrproduktion
mit dem entsprechenden, dafür abzustellenden Anfahrprogramm
gesteuert. Nach Abschluß der Anfahrphase, die beispielsweise 1 bis 4
Stunden dauern kann, beginnt der Teigmeister die Kontrolle des gesamten
Fabrikationsvorganges. Er optimiert dann die Produkt-, Luft- bzw. Klimaparameter
in den ihm interessant erscheinenden bzw. in den erforderlichen
Verfahrensabschnitten. Hierfür unterbricht er die entsprechende Steuerleitung
des Hauptrechners 47, beispielsweise zur Verfahrenszone 3, indem
er den Schaltkontakt 45₃ unterbricht. Der Regler 3 fährt mit dem vor
dem Unterbrechen der Steuerleitung gegebenen Sollwert weiter. Der Teigmeister
gibt nun einen verbesserten Sollwert durch entsprechende
Eingabe an den Regler 3 bzw. an einen der Regler in der Verfahrenszone
3. Die besten gefundenen Sollwerte werden wiederum dem Hauptrechner
bzw. dem Sollwertspeicher zwecks Korrektur eingegeben. Anschließend
kann der Umschalter 45₃ wieder angeschlossen und die entsprechende
Gruppe von Reglern mit den neu ermittelten Sollwerten geführt werden.
Optimierende Eingriffe des Teigmeisters können jederzeit durch die
entsprechende Betätigung der Umschalter T₁-T n bzw. 45₁-45 n vorgenommen
werden. Entscheidend für dieses Vorgehen ist es, daß gleichzeitig
mit der Fixierung der Sollwertschemata für die Verfahrensparameter
die dazugehörigen Schemata der Eingangsparameter - wie
Leistung (kg/h), Art und Mischung des Rohmaterials (Durum-, Hart-
und/oder Weichweizen), Wasserzugabe und verschiedene Zusätze (Ei, Salz
usw.) - sowie die Parameter der Produktqualität (Feuchtigkeit, Farbe,
Festigkeit usw.) zugeordnet werden.
Sind nun alle Parameter im Hinblick auf Eingang und Ausgang der Teigware
sowie sämtliche Parameter bezüglich der Verfahrensführung ermittelt
und im Sollwertspeicher erfaßt, nun bei der Wiederholung
derselben Produktqualität, so können die letztmalig als optimal ermittelten
Sollwerte für die neue Produktion zugrundegelegt bzw. abgerufen
werden. Dies gilt für das Anfahr-, Produktions- sowie Ausfahrdiagramm.
Der Teigmeister kann somit auf einer wesentlich sicheren Stufe die Teigwarenlinie
führen, wobei die Rechnermittel, die Regler sowie auch die
Meßgeräte wertvolle Hilfsmittel sind. Er kann jederzeit an jeder Stelle
unter Ausscheidung der elektronischen Automatikmittel an speziellen Orten
mit Hand steuern oder aber die Anlage für längere Zeitabschnitte
ihrem eigenen automatischen Lauf überlassen. In besonderen Situationen
oder Notfällen kann der Teigmeister die gesamte Anlage ohne Verknüpfung
der Verfahrenszonen über Rechnermittel selbst im halbautomatischen
Betrieb führen. Dabei ist es wesentlich, daß er sich auf die
Anlagesteuerung und Verriegelung stützen kann.
In der Folge wird auf die Fig. 5 Bezug genommen, die ein Hörnli in
vergrößertem Maßstab darstellt, sowie auf Fig. 6, in der ein Ausschnitt
aus dem Hörnli in einem noch größeren Maßstab hervorgehoben ist. Der
Bereich "Y" liegt an der Innenseite und der Bereich "X" an der Außenseite
der Teigware. Die Fig. 6 ist eine zeichnerische Darstellung anhand
einer entsprechenden mikroskopischen Aufnahme. Dargestellt sind lediglich
die Stärkekörner, nicht aber das Proteingerüst.
Die nach der Erfindung erhaltenen Teigwaren weisen am äußeren Rand
(A) eine Schicht (ganze) Quellstärke (weiße Körner) auf. Der Kern (C) der
Teigware besteht dagegen aus nativen Stärkekörnern, d. h. Körnern mit
Kreuz. Zwischen dem Kern (C) und dem Rand (A) liegt eine Zwischenschicht
(B), die noch nicht völlig in Quellstärke überführt ist, jedoch nur
noch wenige Körner mit Doppelbrechung aufweist. Nur im eigentlichen
Kern ist die Stärke der Teigware in unverändertem Zustand geblieben.
Bezüglich der Kocheigenschaften ist die neue Teigware gleich wie die
klassische Teigware, da ein gutes Proteingerüst erhalten bleibt, nahezu
keine beschädigten Stärkekörner vorhanden sind, außer einer relativ
dünnen Randschicht, der ganze innere Teil in normaler Zeit gargekocht
werden muß.
Die erfindungsgemäß erhaltene Teigware unterscheidet sich bezüglich der
Stärke von den bisherigen Teigwaren insofern, als diese einem kochähnlichen
Vorgang schon unterworfen worden ist, wobei jedoch die Stärkekörner
bezüglich ihrer äußeren Form intakt bleiben. Die mit Wasserüberschuß
gekochte Teigware weist regelmäßig zumindest an der äußeren
Oberfläche fast nur geplatzte Stärkekörner auf. Die gleiche Kochzeit der
erfindungsgemäß erhaltenen Teigwaren ergibt sich daraus, daß die
Kochzeit an sich zu einem sehr wesentlichen Teil von der Wandstärke der
Teigware abhängt. Dabei sind zwei Vorgänge bestimmend, nämlich das
Eindringen des Wassers sowie die Umwandlung des kristallinen Aufbaues
in einen amorphen Zustand einerseits und die Quellung und Garmachung
der Stärke andererseits. Beide Vorgänge brauchen Zeit. Da nun die
äußere Randschicht bereits eine Quellstärke ist, wird diese auch das
Wasser entsprechend schnell aufnehmen, ohne daß dadurch die native
Stärke im zeitlichen Ablauf begünstigt wird. Bis das Wasser in den Kern
eindringt und wirkt, braucht es nahezu die gleiche Zeitspanne wie bei der
bisherigen traditionellen Teigware.
Hinzu kommt, daß sowohl im Stand der Technik wie auch bei der neuen
Erfindung verschiedene begleitende Vorgänge nahezu unerforscht sind. Es
ist bisher nicht möglich gewesen, aufgrund von äußerlich feststellbaren
Phänomenen den besonderen Ablauf konkret zu beschreiben. Interessant
ist dabei z. B. die Wasseraufnahme. Frisch gepreßte Teigwaren wurden
mit einem Wassergehalt von etwa 30% direkt in frisch entspanntem
Dampf gegeben. Ein Teil wurde nach 5 Minuten entnommen. Es konnte
ein Wassergehalt von 31,5% festgestellt werden. Weitere Proben wurden
nach 10, 15 und 20 Minuten aus dem Dampfklima genommen und mit der
Hitzeschrankenmethode ein Wassergehalt von 32,0, 31,9 bzw. 32,4%
festgestellt. Daraus ergibt sich, daß bei dem vorliegenden Fall nur in den
ersten 5 Minuten wegen einer relativ großen Temperaturdifferenz beim
Einbringen in den Dampf eine Wasseraufnahme von 1,5% festgestellt
werden kann. Anschließend nimmt die Teigware während 15 Minuten kein
zusätzliches Wasser mehr auf. Von der gleichen frisch gepreßten
Teigware wurde eine Portion nicht in Dampf behandelt, sondern 5
Minuten lang gekocht. Der Wassergehalt dieser Teigware betrug nach 5
Minuten 62%. Damit ist aber bewiesen, daß erfindungsgemäß keine
Behandlung der Teigware im Wasserüberschuß und damit auch kein
Kochen stattfindet. Trotzdem ergibt sich die weite oben geschilderte
Strukturveränderung.
Für kurzgeschnittene, normale Teigwaren zeigt die Fig. 7 einen Dampfkocher
in der Form eines Dampfkochers 50. Das Produkt wird von einem
ersten Trockner 51 direkt auf ein Durchlauffördermittel 52 überführt. Am Ende des
Durchlauffördermittels 52 wird das Produkt über eine Rutsche 53 in einen zweiten
Trockner 54 übergeben. Der Dampfkocher 50 weist unterhalb des Durchlauffördermittels
52 mehrere Dampfaufbereitungskammern 55 auf. Jede Aufbereitungskammer
55 weist Dampfzuleitungen 56 mit horizontaler Dampfeinspritzung
57 auf. Jede der Dampfaufbereitungskammern 55 ist durch
eine Trennwand 58 abgetrennt, so daß der Dampf jeder Dampfaufbereitungskammer
55 zwangsweise durch das Durchlauffördermittel 52 und die
Teigwaren strömt. Über den Dampfaufbereitungskammern 55 erstreckt
sich oberhalb des Durchlauffördermittels 52 der Dampfraum 59, der nach oben durch
eine zusätzliche Dampfaufbereitungskammer 60 begrenzt ist. Dampfraum
59 und die obere Dampfaufbereitungskammer 60 erstrecken sich über die
Länge aller unteren Dampfaufbereitungskammern 55. Am vorderen und
hinteren Ende des Dampfraumes 59 befindet sich je eine Dampfabsaugung 61
bzw. 62, wobei der den Dampfraum 59 verlassende Dampf über eine
Dampfabsaugleitung 63 abgeführt wird. Unterhalb des Durchlauffördermittels 52
befindet sich ein Auffangbecken 64 für das Reinigungswasser der Bandreinigung
65.
Fig. 8 weist grundsätzlich den gleichen Aufbau auf wie Fig. 7. Im
Unterschied dazu werden hier jedoch Trocknungsrahmen 70, an einer
Kette 71, durch den Dampfraum 59 gezogen. Die Lösung gemäß Fig. 8
wird als Hürden- bzw. Rahmenkocher 72 bezeichnet. Es handelt sich
dabei um die Hürden bzw. Rahmen, die auch im ersten Trockner 73 wie
auch im zweiten Trockner 74 verwendet werden. Auf den Hürden 70
werden sämtliche Spezialwaren, wie Nidi, Wickel und Produkte in entsprechend
ausgebildeten Fertigpackungen behandelt.
Die Fig. 9 zeigt eine ganze Teigwarenlinie für kurzgeschnittene, normale
Teigwaren mit einem entsprechenden Dampfkocher 50, wie in Fig. 7
beschrieben. Die gesamte Teigwarenlinie weist dabei die folgenden
Elemente auf: Teigaufbereitung 80, Teigpresse 81, Preßform 82 mit Formbelüftung
83, von der diese frisch gepreßte Teigware direkt in einen ersten
Trockner 84, der hier als Schüttel- bzw. Vibtrotrockner ausgebildet ist,
übergeht. Vom Dampfkocher 50 wird die Ware in einem als Trommeltrockner ausgebildeten
zweiten Trockner 85, der vorzugsweise in zwei Zonen Z₁ und Z₂ aufgeteilt ist, bis zur
Endfeuchtigkeit getrocknet und anschließend in den Produktstapler 86
geleitet.
Fig. 10 zeigt eine Teigwarenlinie für Spezialprodukte mit einem Hürden-
bzw. Rahmenkocher 72. Im Unterschied zur Fig. 9 besteht der
erste Trockner 84 aus einem Trockner mit Rahmen oder Hürden. Der
zweite Trockner 85 ist aus einem Mehretagentrockner gebildet. Bei
dieser Art werden die Rahmen mit der Transportkette 71 durch das
gesamte System geführt.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Herstellungsbeispielen noch
näher erläutert werden.
Das angestrebte Verfahrenserzeugnis sind Langwaren in Form von Spaghetti
mit einem Durchmesser von 1,72 mm im trockenen Zustand.
Qualität: 4 Ei.
100% Hartweizengrieß wurden mit 200 g aufgetautem Vollei (4 Ei) pro
kg Grieß und Wasser auf einen Wassergehalt von 31,0% aufgefeuchtet
und gemischt. Die Parameter der Extrusionsvorrichtung wurden wie folgt
eingestellt:
Schneckendrehzahl | |
28 U/min | |
Extrusionsdruck | 100 bar |
Temperatur | 40°C |
0,92 bar |
Pressenkopf zur Herstellung von Spaghetti (naß) 1,9 mm
(Ausführung Polytetrafluorethylen)
Die den Pressenkopf bei 40°C verlassenden Teigstränge eines Durchmessers
von 1,9 mm wurden in der Aufheizzone während 25 Minuten auf
eine Temperatur von 95°C gebracht, wobei der Feuchtigkeitsgehalt von
31% auf 20% Wasser erniedrigt wurde. Anschließend erfolgte während
15 Minuten die Behandlung im Dampfkocher bei 100°C ohne Abtrocknen
und ohne Auffeuchtung.
Nach der Behandlung in der Dämpfzone erfolgte eine Trocknung während
110 Minuten bei 84°C, wobei die Spaghetti von 20% auf 12% Endfeuchtigkeit
getrocknet wurden.
Die erhaltenen Teigwaren ergaben eine leichtere Zunahme des Pigmentgehaltes
von 9,63 mg β-Carotin/kg für normaltemperaturgetrocknete
Produkte auf 10,33 mg β-Carotin-kg.
Es konnte weder eine Braun- noch eine Rotfärbung oder das glasig-transparente
Erscheinungsbild plastifizierter Produkte festgestellt werden. Der
visuelle Aspekt einer traditionellen Teigware blieb bei dieser Behandlung
erhalten.
Die so erhaltene Ware wurde in kochendem Wasser während 12 Minuten
gekocht. Es wurden nur ganz minimale Kochverluste festgestellt. Die
Teigware war weder schleimig, noch pappig und wies eine sehr gute Bißfestigkeit
und ein den traditionellen Teigwaren entsprechendes Eßgefühl
auf.
Hergestellt wurden Kurzwaren, d. h. Hörnli der Dimension 5×3 mm. Die
Qualität wurde mit "Wasserware" gekennzeichnet. 100%iger Durum-
Dunst wurde mit Wasser auf eine Anfangsfeuchtigkeit von 31%
aufgefeuchtet und vermischt. Die Extrusionsparameter entsprachen denjenigen
des Beispiels 1 mit der Ausnahme, daß die Schneckendrehzahl auf
20 U/min gesenkt wurde.
Die geformten Kurzwaren wurden sofort nach dem Verlassen des Pressenkopfes
in 12 Minuten auf eine Temperatur von 80°C gebracht. Dabei
erfolgte ein Abtrocknen des Produktes von 31% auf 27% Produktfeuchtigkeit.
Anschließend wurde während 12 Minuten gedämpft und
nachfolgend während 36 Minuten bei 98°C auf den Endfeuchtigkeitsgehalt
von 12 Gew.-% fertig getrocknet. Der Pigmentgehalt stieg von
9,63 mg β-Carotin/kg für normalgetrocknete Produkte auf 10,01 mg
β-Carotin/kg. Die sensorische Beurteilung war in allen Belangen positiv.
Dabei wurde bemerkt, daß der visuelle Eindruck speziell im Hinblick auf
die Farbe den traditionell hergestellten Waren überlegen war.
Nidi-Produktstränge, 2×0,8 mm, die den Pressenkopf verließen, wurden
sofort feucht zu einem Nidi (Nest) geformt und auf Rahmen gelegt. Der
Durchmesser der Nidi betrug 50 mm, deren Höhe 40 mm.
Nach einer Aufheizphase von 10 Minuten auf eine Temperatur von 95°
wurden die Nidis mit 24% Wassergehalt während 3 Minuten gedämpft
und anschließend 4 Stunden bei 75°C auf die Endfeuchtigkeit von 12%
getrocknet.
Visuell konnten die Nidis als sehr gut beurteilt werden. Sie waren in der
Form erhalten geblieben sowie in der Farbe schön eigelb. Wichtig war es
hier vor allem, daß die einzelnen Stränge beim Zubereiten (Kochen) sich
lösten und nicht zusammenklebten. Auch diese Bedingung konnte mit den
eingestellten Parametern der Erfindung überraschend positiv erfüllt
werden.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von klassischen Teigwaren
eines Endfeuchtigkeitsgehaltes von etwa 11 bis 13
Gew.-%, wobei die einen Pressenkopf in Form eines
weichen, feucht-plastischen Gutes verlassende
Teigware bis zur Endtrocknung durch unterschiedlich
aufgeheizte Klimazonen geführt, dabei in einer
ersten Klimazone unter zumindest leichtem Antrocknen
auf eine Temperatur von 80°C-100°C rasch
aufgeheizt wird, und im Anschluß an den Trocknungsvorgang
abgekühlt und/oder formstabilisiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß anschließend an die rasche Aufheizung der
Teigware während 30 Sekunden bis 20 Minuten frisch
entspannter Heißdampf die Teigware so umströmt, daß
die native Stärke der Randschicht der Teigware in
Quellstärke überführt wird und die Teigware darauf
in einem kontrollierten Trocknungsklima auf den
Endfeuchtigkeitsgehalt getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teigware
1 bis 15 Minuten mit dem Heißdampf behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Teigwaren großer Wandstärke in weniger als 30 Minuten, solcher mittlerer
Wandstärke in weniger als 20 Minuten und solche dünner Wandstärke in
etwa 5 bis 10 Minuten auf 80 bis 100°C aufgeheizt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teigware im Verlaufe eines oder
mehrerer Temperatursprünge in die erste Klimazone aufgliedernden
Klimastufen aufgeheizt wird, wobei der Taupunkt einer nachfolgenden
Klimastufe unterhalb der Temperatur
der vorausgegangenen Klimastufe liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Wasserware in weniger als 20 Minuten aufgeheizt und
während 5 bis 15 Minuten mit dem Heißdampf behandelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Temperatur von 75 bis 100°C unter Einhaltung einer Gesamtbehandlungszeit
von weniger als etwa einer Stunde, gerechnet von dem
Zeitpunkt des Austretens aus dem Pressenkopf bis zur Endtrocknung,
getrocknet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß normale Ei-Teigwaren von dem Austritt aus dem Pressenkopf an
in weniger als 30 Minuten aufgeheizt und bei einer Temperatur von
70 bis 95°C unter Einhaltung einer etwa zwei- bis dreistündigen
Gesamtbehandlungszeit, gerechnet von dem Austreten aus dem Pressenkopf
bis zur Endtrocknung, getrocknet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Teigwaren hohen Eiweißgehaltes
bei einer Temperatur von weniger als
80°C auf unter 14 Gew.-% Feuchtigkeitsgehalt unter Einhaltung
einer etwa drei- bis fünfstündigen Gesamtbehandlungszeit, gerechnet von
dem Austreten aus dem Pressenkopf bis zur Endtrocknung, getrocknet
werden.
9. Vorrichtung zur Herstellung bzw. Trocknung von
Teigwaren, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit einer Presse, einer Beförderungseinrichtung und
mindestens einem Trockner, wobei Mittel zur
kontrollierten Klimaführung zur raschen Aufheizung
der frischgepreßten Teigwaren mit mindestens einer
leichten Antrocknung in einem ersten Trockner
angeordnet sind,
gekennzeichnet,
durch einen Dampfkocher (50) mit einem Durchlauffördermittel
(52) sowie Dampfaufbereitungskammern
(55) und Mitteln (58) zur Trennung der Dampfaufbereitungskammern
(55), sowie einen zweiten Trockner
(54) mit kontrollierter Klimaführung.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dampfaufbereitungskammern (55) unter dem Durchlauffördermittel (52)
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mehrere Dampfaufbereitungskammern (55) sowie des weiteren
Mittel zur abschnittsweisen Steuerung der Dampfmenge in den einzelnen
Dampfaufbereitungskammern (55) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß sie oberhalb der Durchlauffördermittel (52) mindestens eine
obere Dampfaufbereitungskammer (60) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die obere Dampfaufbereitungskammer (60) über die
unteren Dampfaufbereitungskammern hinauserstreckt und an beiden Endseiten
eine Dampfabsaugung (61) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, gekennzeichnet
durch drei klimatechnisch getrennte Baueinheiten in Form eines ersten
Trockners (84) als Schüttelvortrockner, Hürdentrockner oder Stabtrockner,
eines Dampfkochers (50) als Bandkocher, Stabkocher oder Hürdenkocher
und eines zweiten Trockners (85) als Hürden-, Trommel- oder
Stabtrockner.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, gekennzeichnet,
durch drei klimatechnisch getrennte Baueinheiten in Form eines Stabvortrockners
für Langwaren (8), eines Dampfkochers (14) sowie eines Endtrockners
(85) als Ein- oder Mehretagentrockner sowie durch ein Durchlauffördermittel
(7) zum Durchführen der auf Stäben aufgehängten
Teigware durch die drei Baueinheiten.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, gekennzeichnet
durch drei klimatechnisch getrennte Baueinheiten in Form eines Schüttel-
oder Vibro- oder Bandvortrockners für Kurzwaren, eines Dampfkochers
als Bandkocher sowie eines Endtrockners als Band-, Vibro- oder Trommeltrockner.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet
durch drei klimatechnisch getrennte Baueinheiten in Form eines Hürden-
oder Rahmenvortrockners, eines Dampfkochers (72) als Hürden- oder Rahmenkocher
sowie eines Endtrockners (85) als Ein- oder Mehretagen-
Hürden- oder Rahmenendtrockners sowie durch Durchlauffördermittel
zum Durchleiten der Hürden bzw. Rahmen (70) durch die drei Baueinheiten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853546066 DE3546066A1 (de) | 1984-12-24 | 1985-12-24 | Verfahren zur herstellung von klassischen teigwaren, die danach erhaeltlichen teigwaren sowie eine vorrichtung zur durchfuehrung eines solchen verfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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