DE3545371A1 - Faerbemittel auf basis von oxidationsfarbstoffen und bio-heteropolysacchariden - Google Patents
Faerbemittel auf basis von oxidationsfarbstoffen und bio-heteropolysaccharidenInfo
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Description
PROF. DR. DR. J. REITSTÖVfER* jpRf.WEßNif* KINZEBACH
DR. ING. WOLFRAM BUNTE (i»8e-t»7e>
EUROPÄISCHEN PATENTAMT EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
München, den 20.12.1985
M/26 239
UNSERE AKTE:
OUR REF:
BETREFF:
RE
L'Oreal
14, Rue Royale
F-75008 Paris
Färbemittel auf Basis von Oxidationsfarbstoffen und Bio-Heteropolysacchariden
Die Erfindung betrifft ein Färbemittel für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare auf Basis von Oxidationsfarbstoffen und wasserlöslichen Bio-Heteropolysacchariden.
Dieses Mittel wird zum An-
wendungsZeitpunkt mit einer Oxidationsmittel enthaltenden
Zusammensetzung vermischt.
Zum Färben von Keratinfasern, beispielsweise Humanhaaren, kann man sogenannte Direktfarbstoffe einsetzen, die als
solche in der Lage sind, Keratinfasern zu färben. Man kann auch sogenannte Oxidationsfarbstoffe einsetzen,
mit denen man nach Entwicklung ihrer Färbekraft in einem oxidierenden Milieu eine Färbung erhalten kann, welche
licht- und witterungsstabil ist und trotz mehrmaligen Waschens mit einem Shampoo beständig bleibt.
Die Oxidationsfarbstoffe als solche sind im allgemeinen keine Farbstoffe. Es handelt sich dabei um Zwischenverbindungen,
die am Anfang wenig oder gar nicht gefärbt sind. Diese werden häufig "Oxidationsbase oder Prekursoren" genannt.
Die Färbekraft dieser Verbindungen entwickelt sich in einem oxidierenden Milieu, das im allgemeinen aus
Wasserstoffperoxid besteht. Man erhält so im basischen Milieu eine Färbung. Dabei findet entweder ein oxidativer
Kondensationsprozeß des Oxidationsfarbstoff-Prekursors mit sich selbst oder eine oxidative Kondensation der
"Oxidationsbase oder des Prekursors" mit einer Verbindung statt, die "Nuanceurs" oder Kuppler genannt wird.
Da dabei eine Vielzahl von Verbindungen beteiligt sind, die aus "Oxidatiönsbasen" und Kupplern bestehen, kann man
damit eine große Farbpalette im Bereich der natürlichen,
.. at*
schwarzen und aschfarbenen Nuancen und im Bereich der
Schimmer(Reflexe) verleihenden Nuancen erzielen.
Die mit diesen Oxidationsfarbstoffen erzielte sogenannte
Direktfärbung muß verschiedene Anforderungen erfüllen:
1^ Die Färbung muß toxikologisch unbedenklich sein. Zudem
muß man Nuancen in der gewünschten Intensität erhalten können. Die Färbung muß auch gegenüber äußeren Einflüssen
(Licht, Witterung, Waschen, Dauerwellung, saure oder basische Transpiration, Abreiben) stabil sein.
Außerdem ist es erforderlich, daß die Farbstoffe weiße Haare bedecken und dabei so wenig wie möglich selektiv
sind, d.h. die Färbung darf sich entlang der Haarfasern, welche zwischen den Spitzen und Wurzeln unterschiedlich
geschädigt sein können, nur so wenig möglich verändern.
Aufgrund dieser großen Zahl an Anforderungen sind die "Oxidationsbase-Kuppler"-Kombinationen bis heute nicht
völlig zufriedenstellend.
25
25
Es wurde nun überraschend gefunden, daß es möglich ist, durch Zugabe einer bestimmten Menge eines Bio-Heteropolysaccharids
zu einem Oxidationsfarbstoffe ent-■ haltenden Mittel nach Anwendung dieses Mittels zusäumen
mit einem Oxidationsmittel auf natürlichen oder dauergewellten Haaren die Beständigkeit der Nuancen
hinsichtlich Licht- und Witterungseinflüssen zu verbessern. Ferner können die Nuancen intensiviert
werden. Auch wird die Reproduzierbarkeit hinsichtlich der gewünschten Intensität verbessert. Dies gilt insbesondere
für reflexreiche (schimmerreiche) Nuancen, wie
die roten und kupferfarbenen Nuancen·
Die Färbemittel besitzen zudem eine größere Deckkraft für
weiße Haare. Außerdem ist eine Selektivität verringert. 5
Die Anwesenheit eines Bio-Heteropolysaccharids im Mittel,
das Oxidationsfarbstoffe enthält, bewirkt auch noch folgendes. Die Oxidationsfarbstoff-Prekursoren werden besser
konserviert. Die Stabilität der diese Farbstoffe enthaltenden Emulsion bei den Lagertemperaturen eines Friseursalons
ist größer; zudem wird eine Oxidation dieser Farbstoffe vermieden.
Gegenstand der Erfindung ist ein neues Färbemittel zum permanenten Färben oder zum Oxidationsfärben von Keratinfasern
und insbesondere von Humanhaaren, das mindestens einen Oxidationsfarbstoff-Prekursor und mindestens ein
Bio-Heteropolysaccharid enthält.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält vorzugsweise kein
Oxidationsmittel für die Entwicklung der Färbung auf den Haaren.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung dieses
2E Mittels zum Färben von Keratinfasern und insbesondere von Humanhaaren.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den nachstehenden Erläuterungen.
Das Färbemittel, das zum Oxidationsfärben von Keratinfasern
und insbesondere von Humanhaaren dient, ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
einen Prekursor von Oxidationsfarbstoffe und mindestens
ein wasserlösliches Bio-Heteropolysaccharid in einem
kosmetisch verträglichen Mileu enthält.
Dieses Mittel weist kein Oxidationsmittel zur Entwicklung der Färbung auf den Haaren auf.
Bei den im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzten Prekursoren von Oxidationsfarbstoffen handelt es sich um
Prekursoren von Oxidationsfarbstoffen vom para- oder
ortho-Typ, beispielsweise p-Phenylendiaminen, p-Aminophenole,
p-Diphenole, o-Aminophenole, o-Phenylendiamine und
o-Diphenole, und um Prekursoren von heterocyclischen Oxidationsfarbstoffen, beispielsweise Pyridin- und
Pyrimidin-Derivate.
Diese Verbindungen sind als solche bekannt und können gegebenenfalls
an den Aminfunktionen oder an den Benzoloder
Heterocycluskernen durch Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Halogen-,Alkoxy-oderAmingruppen (gegebenenfalls substituiert
durch Alkyl oder Hydroxyalkyl) substituiert sein.
Bezüglich der erfindungsgemäß einsetzbaren Prekursoren
vom para-Typ wird auf die FR-PS 2 421 607 Bezug genommen.
Zu diesen Verbindungen zählen insbesondere:
p-Phenylendiamin, 2-Methyl-1,4-diaminobenzol, 2,6-Dimethyl-1,4-diaminobenzol, 2,5-Dimethyl-1,4-diaminobenzol, 2,3-Dimethy1-1,4-diaminobenzol, 2-Chlor-1,4-
diaminobenzol, 2-Methoxy-1,4-diaminobenzol,
1-N-Phenylamino-4-aminobenzol, 1-N,N-Diraethylamino-
4-aminobenzol, 1-N,N-Diethylamino-4-aminobenzol,
1-N-bis(ß-Hydroxyethyl)amino-4-aminobenzol, 1-N-Methoxyethylamino-4-aminobenzol, 2-Hydroxymethyl-1,4-diaminobenzol, 2-Hydroxyethyl-1,4-diaminobenzol,
2-Isopropyl-1,4-Diaminobenzol, 1-N-Hydroxypropyl-4-aminobenzol,
2,6-Dimethyl-S-methoxy-i,4-diaminobenzol,
i-Amino-4-hydroxybenzol und die am Benzolkern substituierten
Derivate, wie 2-Methyl-1-amino-4-hydroxybenzol, 1-N-Methylamino-4-hydroxybenzol,
Hydrochinon, 2,5-Diaminopyridin und die in 2-Stellung durch Alkyl- oder Hydroxyalkyl-.gruppen
N-substituierten Derivate davon, 1-Amino-2-hydroxybenzol,
6-Methy1-1-hydroxy-2-aminobenzol, 4-Methyl-1-amino-2-hydroxybenzol,
2,4,5,6-Tetraaminopyridin und
die beispielsweise durch eine Alkyl- oder Hydroxyalkyl-
gruppe N-substituierten Derivate davon, handelt.
Die erfindungsgemäßen Mittel können auch einen oder mehrere
"Nuanceurs" oder Kuppler enthalten, welche auch metaDerivate genannt werden. Diesbezüglich kann man insbe-
sondere nennen: Phenole, m-Diphenole, m-Aminophenol und
m-Phenylendiamine. Diese Verbindungen können gegebenenfalls
an den Aminfunktionen, an den Phenolfunktionen oder am
Benzolkern durch Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxyalkyl- oder
Alky!aminogruppen usw. substituiert sein.
20
Als Kuppler kann man auch mono- oder dihydroxyIierte
Naphthalinderivate sowie heterocyclische Verbindungen, beispielsweise Pyrazolone oder Diketonverbindungen, einsetzen.
Auch diese Verbindungen können durch Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Halogensubstituenten an den nicht-monovalenten
Resten sowie an den aromatischen und heterocyclischen Kernen substituiert sein.
Als Kuppler kann man insbesondere die folgenden einsetzen:
30
3,4-Methylendioxyphenol, 3,4-Methylendioxy-1-N-ßhydroxyethylaminobenzol, 1-Methoxy-2-amino-4-N-ßhydroxyethylaminobenzol, i-Hydroxy-S-N/N-dimethylaminobenzol, 6-Methyl-1-hydroxy-3~aminobenzol, 6-Methyl-1-hydroxy-3-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, 2,4-Dichlor-1-hydroxy-3-aminobenzol, 4,6-Dichlor-1-hydroxy-3-
aminobenzol, 1-Hydroxy-3-N,N-diethylaminobenzol,
1-Hydroxy^-methyl-S-aminobenzol, 2-Chlor-6-methyl-1-hydroxy-3-aminobenzol,
1,3-Diaminobenzol, 6-Methoxy-1,3-diaminobenzol,
6-Hydroxyethyloxy-1,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-5-ethyl-1,3-diaminobenzol, 6-Ethyloxy-1,3-diaminobenzol,
1-N,N-bis-ß-Hydroxyethylamino-3-aminobenzol, 2-Methyl-1,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-1-amino-3-N-ß-hydroxyethylaminobenzol,
6-ß-Aminoethyloxy-1,3-diaminobenzol, 6-3-Hydroxyethyloxyi-amino-3-N-methylaminobenzol,
6-Carboxymethyloxy-1,3-diaminobenzol,
6-Ethyloxy-1-N,N-bis-ß-hydroxyethylamino-3-aminobenzol,
6-Hydroxyethyl-1,3-diaminobenzol
, 1-Hydroxy-2-isopropy1-5-methylbenzol,
1,3-Dihydroxybenzol, 2-Chlor-1,3-dihydroxybenzol,
2-Methyl-1,3-dihydroxybenzol, 4-Chlor-1,3-dihydroxybenzol,
5,6-Dichlor-2-methyl-1,3-dihydroxybenzol,
1-Hydroxy-3-aminobenzol, 1-Hydroxy-3-carbamoylmethylaminobenzol,
2,7-Dihydraxynaphthalin, g 2,3-Dihydroxynaphthalen,
6-Hydroxybenzomorpholin, 4-Methyl-2,6-dihydroxypyridin,
2,6-Dihydroxypyridin, 2,6-Diaminopyridin,
6-Aminobenzomorpholin, 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon,
1-Hydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin
und 1,5-Dihydroxynaphthalin.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Bio-Heteropolysaccharide
erhält man durch Fermentation von Zucker mit Hilfe von Mikroorganismen. Die Bio-Heteropolysaccharide
weisen in ihrer Kette Mannose, Glucose und Glucoron- und Galactoronsäure auf.
Sie können insbesondere Xanthangummen aufweisen, die durch das Bakterium Xanthomonas Campestri und die Mutanten und
Varianten davon erzeugt werden.
Die Xanthangummen besitzen eine Viskosität von 600 bis 1600 cps (bei einer 1% Xanthangummi enthaltenen wäßrigen
Lösung; gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter, 5
Typ LVT, bei 60 U/min.). Sie besitzen ein Molekulargewicht von 1.000.000 bis 50.000.000.
Die Xanthangummen weisen in ihrer Struktur drei unterschiedliche Monosaccharide auf ,wobei es sich um Mannose,
Glucose und Glucuronsäure in Form des Salzes handelt.
Derartige Produkte werden insbesondere unter folgenden Handelsbezeichnungen vertrieben: Keltrol von der Fa.
Kelco, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Brookfield LVT-Viskosität bei 60 U/min, von 1 200 bis 1 600 cps besitzt;
Kelzan S, vertrieben von der Fa. Kelco, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Brookfield LVT-Viskosität bei
60 U/min, von 850 cps besitzt; Rhodopol 23, 23 U und 23 C, vertrieben von der Fa. Rhone-Poulenc, eine 0,3%-ige
. ' ■ ' y
wäßrige Lösung davon besitzt eine Brookfield LVT-Viskosität bei 30 U/min, von 450 +_ 50 cps; Rhodigel 23, vertrieben
von der Fa. Rhone-Poulenc, Deuteron XG, vertrieben von der Fa. Schoner GmbH, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine
Viskosität von 1.200 cps besitzt, gemessen mit einem 25
Brookfield LVT-Viskosimeter bei 30 U/min.; Actigum CX9,
vertrieben von der Fa. Ceca, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Viskosität von 1 200 cps besitzt, bestimmt mit einem
Brookfield LVT-Viskosimeter bei 30 U/min.; Kelzan K9 C57, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Viskosität von 630 bis
1 000 cps besitzt, bestimmt mit einem Brookfield LVS-Viskosimeter bei 60 U/min, vertrieben von Kelco;
Kelzan K8 B12,dessen Viskosität Rotovisco RVI, MVI de
Haacke bei 25°C 1 000 cps bei 10 s beträgt, vertriel
von Kelco; Kelzan K3 B130, vertrieben von Kelco.
Als Heteropolysaccharide kann man auch folgende einsetzen:
5
a) das Biopolymer PS 87, das vom Bacterium Bacilius-Polymyxa
erzeugt wird und das in seiner Struktur Glucose, Galactose, Mannose, Fucose und Glucuronsäure
aufweist; dieses Biopolymer PS 87 ist in der europäischen Patentanmeldung Nr. 23 397 beschrieben;
b) das Biopolymer S 88, das vom Stamm Pseudomonas ATCC
31554 erzeugt wird und das in seiner Struktur Rhamnose, Glucose, Mannose und Glucuronsäure aufweist; dieses Biopolymer
ist in der GB-PS 2 058 106 beschrieben;
c) das Biopolymer S 130, das vom Stamm Alcaligenes ATCC
31 555 erzeugt wird und das in seinem Molekül Rhamnose, Glucose, Mannose und Glucuronsäure aufweist; dieses
Biopolymer ist in der GB-PS 2 058 107 beschrieben;
d) das Biopolymer S 139, das vom Stamm Pseudomonas ATCC 31644 erzeugt wird und das in seinem Molekül
Rhamnose, Glucose, Mannose, Galactose und Galacturonsäure aufweist; dieses Biopolymer ist in der
US-PS 4 454 316 beschrieben;
e) das Biopolymer S 198, das vom Stamm Alcaligenes ATCC 31 853 erzeugt wird und das in seinem Molekül
Rhamnose, Glucose, Mannose und Glucuronsäure aufweist; dieses Biopolymer ist in der europäischen Patentanmeldung
64 354 beschrieben; und
f) das von gram-positiven oder -negativen Bakterien-, Hefe-,Pilze- oder Algenspezien erzeugte exocelluläre
Biopolymer; dieses Biopolymer ist in der DE-OS 32 24 beschrieben.
Die Prekursoren von Oxidationsfarbstoffen sind in den
erfindungsgemäßen Mitteln in Anteilen von 0,001 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise von 0,01 bis 5 Gew.-% vorhanden,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Das Xanthangummi ist in den erfindungsgemäßen Mitteln in
Anteilen von 0,1 bis 5 % und vorzugsweise von 0,5 bis
3% Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels. Die erfindungsgemäßen Mittel können Direktfarbstoffe,
beispielsweise Azofarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe
oder Nitrofarbstoffe der Benzolreihe enthalten. um die mit Hilfe der Oxidationsfarbstoff-Prekursoren erhaltenen
Färbungen anzureichern oder zu nuancieren. Diese Direktfarbstoffe sind in einem Anteil von 0,01 bis 5 Gew.-%
vorhanden, bezeogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Die Mittel können auch anionische, kationische, nichtionische oder amphotere grenzflächenaktive Mittel sowie
deren Mischungen enthalten. Zu den bevorzugten grenzflächenaktiven
Mitteln zählen Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylnaphthalinsulfonate, quaternäre Ammoniumsalze,
Fettsäurediethanoamide und polyoxyethylenierte oder polyglycerinierte Säuren, Alkohole und Amide.
Die grenzflächenaktiven Mittel sind in den erfindungsgemäßen
Mitteln in Anteilen von 0,1 bis 55 Gew.-% und vor-QQ
zugsweise von 1 bis 40 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Die Mittel können auch Lösungsmittel in solchen Mengen enthalten,
daß die eingesetzten Farbstoff-Prekursoren gelöst gc werden können. Zu diesen Lösungsmitteln zählen Wasser und
ys
Mischungen von Wasser und niedrigen Alkoholen, wie 5
Ethanol oder Isopropanol, Glycerin, Glykole oder Glykolether,
wie Ethylenglykolmonobutylether, Propylenglykol,
Diethylenglykolmonoethylether und -monomethylether usw.
Diese Lösungsmittel sind vorzugsweise in Anteilen von 1 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 3 bis 30 Gew.-%
vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Diese Mittel können auch anionische, nicht-ionische, kationische oder amphotere Polymere oder Mischungen davon
in Anteilen von 0,1 bis 5 Gew.-% enthalten.
Diese Mittel können auch üblicherweise in Haarfärbemitteln eingesetzte Adjuvantien enthalten. Dazu zählen Penetrationsmittel, Sequestriermittel, Puffer, Parfüms, Konservierungs-20
mittel, Reduktionsmittel und Antioxydantien.
Der pH-Wert der Mittel wird mit alkalisch-machenden Mitteln, beispielsweise Ammoniak, Alkanolaminen, wie
Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin, 25
Ammonium-, Kalium- oder Natrxumcarbonat, Natriumhydroxyd,
2-Amino-2-methyl-1-propanol oder mit sauermachenden Mitteln auf 8 bis 11,5 eingestellt.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als mehr oder weniger
30
verdickte Flüssigkeit, als Gel oder als Creme vorliegen, so daß sie auf den Haaren verbleiben.
Die Bio-Heteropolysaccharide und insbesondere das Xanthangummi
besitzen nicht nur die oben erwähnten Eigenschaften,
sondern übernehmen auch die Rolle eines Verdickungsmittels
_ und bewirken dadurch ,daß das Färbemittel auf den Haaren haften
ο
bleibt bzw. dort lokalisiert werden kann.
Die erfindungsgemäßen Mittel, die kein Oxidationsmittel enthalten, werden zum AnwendungsZeitpunkt mit Mitteln vermischt,
die ein Oxidationsmittel zur Entwicklung der Färbung enthalten. Es kann sich dabei um Wasserstoffperoxyd,
Harnstoffperoxyd oder ein Persalz handelt.
Das zur Anwendung bereite Mittel trägt man dann auf die
Haare auf und läßt 2 min. bis zu 1 h, vorzugsweise bei-15
spielsweise 5 bis 30 min., einwirken. Anschließend spült man die Haare, wäscht sie gegebenenfalls mit einem Shampoo,
spült sie erneut und trocknet sie.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken.
Man stellt folgendes Färbemittel her:
p-Phenylendiamin 1 g
p-Aminophenol 2,95 g
N-Methyl-p-aminophenol 2,14 g
o-Aminophenol 0,30 g
Resorcin 0,79 g
m-Aminophenol 0,60 g
6-Hydroxyethyloxy-1,3-diaminobenzol 0,78 g
1-Hydroxy-6-methyl-3-N-ß-hydroxyethyl-
aminobenzol 3 g
Natriumalkylethersulfat 5,6 g Xanthanguinini, vertrieben unter der
Bezeichnung Keltrol von der Fa.
Kelco 2 g
Koprafettsäurediethanolamide 3,5g
Glykoldistearat 2 g
Ammoniumthiolactat 0,8 g Pentanatriumsalz von Diethylentri-
aminopentaessigsäure 2 g
Ammoniak mit 20% NH3 12,9 g Parfüm, Konservierungsmittel q.s.
Wasser q.s.p. 100 g
Zum AnwendungsZeitpunkt gibt man zu einem Teil dieses
Mittels einen gleichen Gewichtsteil einer oxidierenden Milch mit 6% H2O2- Man trägt diese Mischung auf zu 90%
weiße, natürliche Haare, die gegebenenfalls dauergewellt
sind auf und läßt sie 30 min. bei Raumtemperatur ein-20
wirken. Sie verleiht diesen nach Spülen und Shampoonieren
eine dunkelblonde-kupferfarbene Färbung. Beispiel 2
Man stellt folgendes Mittel her:
2-Methyl-1,4-diaminobenzol 0,7 g
p-Aminophenol 0,8 g
N-Methyl-p-aminophenol-Hemisulfat 0,35 g
Resorcin 0,20 g
m-Aminophenol 0,12 g 2,4-Diaminophenoxyethanol-Dihydro-
chlorid 0,30 g
1-Methyl-2-hydroxy-4-ß-hydroxyethyl-35
aminobenzol 0,16 g
• Λ» * «t
Laurindiethanolamid 3 g Xanthangummi, vertrieben von der Fa.
Rhone-Poulenc unter der Bezeichnung
Rhodopol 23 U 2,5 g
Ammoniak mit 20% NH3 12 g
ThiomiIchsäure 0,3 g
Wasser q.s.p. 100 g
Zum AnwendungsZeitpunkt verdünnt man dieses gelierte
flüssige Mittel mit dem gleichen Gewicht 6%-igen Wasserstoffperoxyds. Man trägt die Mischung auf braune Haare auf
und läßt sie 30 min. einwirken.
Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen erhält man eine kastanienbraune-purpurviolette Färbung.
0,3 | g |
0,9 | g |
0,5 | g |
0,2 | g |
20 Man stellt folgendes Mittel her:
p-Phenylendiamin p-Aminophenol
1-Methyl-2-hydroxy-4-3-hydroxyethylamino-
benzol
25
25
2,4-Diaminophenoxyethanol-Dihydrochlorid
Xanthangummi, vertrieben von der Fa. Kelco unter der Bezeichnung Keltrol 1,8
Natriumalkylethersulfat mit 28% Aktivmaterial
(AM) , vertrieben unter der Be-30
zeichnung Sactipon 8533 von der Fa. Lever
Laurindiethanolamid Ammoniak mit 20% NH3
Ethylendiamintetraessigsäure Thiomilchsäure
35 TT
Wasser q.s.p.
20 | 1 | g |
3 | 3 | g |
13 | g | |
0, | g | |
0, | g | |
100 | g | |
Man vermischt dieses Mittel mit einem gleichen Gewicht 6%-igem Wasserstoffperoxyd, trägt das erhaltene Produkt
auf braune Haare auf und läßt 30 min. einwirken.
5
5
Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen besitzen die Haare eine kastanienbraune-mahagoniartige Nuance.
Beispiel 4
10
10
Man stellt folgendes Mittel her:
2-Methyl-1,4-diaminobenzol 0,8 g
p-Aminophenol 0,05 g
1-Methyl-2-hydroxy-4-ß-hydroxyethyl-
aminobenzol 0,95 g
m-Aminophenol 0,3 g
Xanthangummi, vertrieben von der Fa.
Kelco unter der Bezeichnung Keltrol 2,2 g Natriumalkylethersulfat mit 28% AM,
vertrieben unter der Bezeichnung
Sactipon 8533 von der Fa. Lever 20 g
Oleindiethanolamid 2,5 g
Ethylendxamintetraessigsäure 0,1 g
Thiomilchsäure 0,3 g
Ammoniak mit 20 % NH3 12 g
Wasser q.s.p. 100 g
Man verdünnt dieses gelartige Mittel zum Anwendungszeitpunkt mit einem gleichen Gewicht 6%-igem H3O3. Die erhaltene
Mischung trägt man auf braune Haare auf und läßt sie 30 min einwirken.
Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen erhält man eine 35
kastanienbraune goldfarbige Nuance.
Claims (16)
- Patentansprüche1· Färbemittel für Keratinfasern und insbesondere für Humanhaare,
dadurch gekennzeichnet,daß es mindestens einen Oxidationsfarbstoff-Prekursor und mindestens ein wasserlösliches Bio-Heteropolysaccharid in einem kosmetisch verträglichen Milieu enthält. - 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Prekursoren von Oxidationsfarbstoffe vom para- oder ortho-Typ enthält, wobei es sich um p-Phenylendiamine, p-Aminophenole, p-Diphenole,o-Aminophenole, o-Phenylendiamine, o-Diphenole und Pyridin- oder Pyrimidin-Derivate handelt.
- 3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es auch "Nuanceurs" oder Kuppler enthält, wobei es sich um Phenole, m-Diphenole, m-Aminophenole, m~Phenylendiamine, mono- oder di-hydroxylierte Naphthalinderivate, Pyrazolone und Diketonverbindungen handelt.
- 4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Farbstoffprekursoren von para- oder ortho-Typ ump-Phenylendiamin, 2-Methyl-1,4-diaminobenzol, 2,6-Dimethyl-1,4-diaminobenzol, 2,5-Dimethyl-1,4-diaminobenzol, 2, 3-Dimethy 1-1 ,4-diaminobenzol, 2-Chlor-1,4-diaminobenzol, 2-Methoxy-1,4-diaminobenzol,i-N-Phenylamino-4-aminobenzol, Ι-Ν,Ν-Dimethylamino-4-aminobenzol, 1-N,N-Diethylamino-4-aminobenzol, 1-N-bis(ß-Hydroxyethyl)amino-4-aminobenzol, 1-N-Methoxyethylamino-4-aminobenzol/ 2-Hydroxymethyl-1,4-diaminobenzol, 2-Hydroxyethyl-1,4-diaminobenzol, 2-Isopropyl-1,4-Diaminobenzol, i-N-Hydroxypropyl-4-aminobenzol, 2,6-Dimethyl-3-methoxy-1,4-diaminobenzol, 1-Amino-4-hydroxybenzol und die am Benzolkern substituierten Derivate, wie 2-Methyl-1-amino-4-1^ hydroxybenzol, i-N-Methylamino-4-hydroxybenzol,Hydrochinon, 2,5-Diaminopyridin und die in 2-Stellung N-substituierten Derivate davon, i-Amino-2-hydroxybenzol, 6-Methyl-1-hydroxy-2-aminobenzol, 4-Methyl-1-amino-2-hydroxybenzol, 2,4,5,6-Tetraaminopyridin und die N-substituierten Derivate davon, handelt.
- 5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Kuppler oder "Nuanceurs" eine oder mehrere der folgenden Verbindungen enthält: 3,4-Methylendioxyphenol, 3,4-Methylendioxy-i-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, 1-Methoxy-2-amino-4-N-ß-25hydroxyethylaminobenzol, 1-Hydroxy-3-N,N-dimethylaminobenzol, 6-Methyl-1-hydroxy-3-aminobenzol, 6-Methyl-1-hydroxy-3-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, 2,4-Dichlor-1-hydroxy-3-aminobenzol, 4,6-Dichlor-1-hydroxy-3-aminobenzol, 1-Hydroxy-3-N,N-diethylaminobenzol, 301-Hydroxy-2-methy1-3-aminobenzol, 2-Chlor-6-methyl-1-hydroxy-3-aminobenzol, 1,3-Diaminobenzol, 6-Methoxy-1,3-diaminobenzol, 6-Hydroxyethyloxy-1,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-5-ethyl-1,3-diaminobenzol, 6-Ethyloxy-1,3-diaminobenzol, 1-N,N-bis-ß-Hydroxyethylamino-3-35aminobenzol, 2-Methy1-1,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-1-amino-3-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, 6-ß-Aminoethyloxy-1,3-diaminobenzol, 6-ß-Hydroxyethyloxy-1-amino-3-N-methylaminobenzol, 6-Carboxymethyloxy-1,3-diaminobenzol, 6-Ethyloxy-1-N,N-bis-ß-hydroxyethylamino-3-aminobenzol, 6-Hydroxyethyl-1,3-diaminobenzol, 1-Hydroxy-2-isopropyl-5-methylbenzol, 1,3-Dihydroxybenzol, 2-Chlor-1,3-dihydroxybenzol, 2-Methyl-1,3-dihydroxybenzol, 4-Chlor-1,3-dihydroxybenzol, 5,6-Dichlor-2-methyl-1,3-dihydroxybenzol, 1-Hydroxy-3-aminobenzol, i-Hydroxy-3-carbamoylmethylaminobenzol, 2,7-Dihydroxynaphthalin, , 2,3-Dihydroxynaphthalen, 6-Hydroxybenzomorpholin, 4-Methyl-2,6-dihydroxypyridin, 2,6-Dihydroxypyridin, 2,6-Diaminopyridin, 6-Aminobenzomorpholin, 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 1-Hydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin und 1,5-Dihydroxynaphthalin.
- 6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem wasserlöslichen Bio-Heteropolysaccarid um ein Xanthangummi mit einer Viskosität von 850 bis 1650 cps (für eine wäßrige, 1% Xanthangummi enthaltende Zusammensetzung; gemessen mit einem Brookfield LVT-Viskosimeter bei 60 U/min.) und mit einem Molekulargewicht von 1.000.000 bis 50.000.000 handelt.
- 7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem wasserlöslichen Bio-Heteropolysaccharid um folgende Biopolymere handelt:
Biopolymer PS 87, erzeugt vom Bakterium Bacillus-gg Polymyxa, das in seiner Struktur Glucose, Galactose,Mannose,Fucose und Glucuronsäure aufweist; Biopolymere S88, erzeugt vom Stamm Pseudomonas ATCC 31554, S130, erzeugt vom Stamm Alcaligenes ATCC 31 555, und S 198 erzeugt vom Stamm Alcaligenes ATCC 31 853, die in ihren Molekülen Rhamnose, Glucose,Mannose und Glucuronsäure aufweisen;Biopolymer S 139, erzeugt vom Stamm Pseudomonas ATCC 31 644, das in seinem Molekül Rhamnose Glucose, Mannose, Galactose und Galacturonsäure aufweist; und exocelluläres Biopolymer, erzeugt vongram-positiven oder gram-negativen Bakterien-, Hefe-, Pilzen- oder Algenspezien. - 8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 5 Gew.-% an wasserlös-lichem Heteropolysaccharid enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
- 9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,001 bis 10 Gew.-% Oxidationsfarbstoff -Prekursoren enthält.
- 10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es auch Direktfarbstoffe, wobei es sich um Azofarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe undNitroderivate der Benzolreihe handelt, in Anteilen von 0,01 bis 5 Gew.-% enthält.
- 11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es anionische, kationische, nichtionische oder amphotere grenzflächenaktive Mittel oder' deren Mischungen in Anteilen von 0,1 bis 55 Gew.-% enthält.
- 12. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11/ dadurch gekennzeichnet, daß das kosmetisch verträgliche Milieu aus Wasser oder einem Gemisch aus Wasser und Niedrigalkoholen, Glykolen oder Glykolethern besteht.
- 13. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es anionische, kationische, nichtionische oder amphotere Polymere oder deren Mischungen in Anteilen von 0,1 bis 5 Gew.-% enthält.
- 14. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sein pH-Wert zwischen 8 und 11,5 liegt.
- 15. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß es Penetrationsmittel, Sequestriermittel, Puffer, Parfüms, Konservierungsmittel, Reduktionsmittel oder Antioxidantien enthält.
- 16. Verwendung des Mittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15 zum Färben von Keratinfasern, wie Haaren, nachdem es zuvor zum AnwendungsZeitpunkt mit einem Oxidationsmittel vermischt worden ist.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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