AT396550B - Färbemittel für keratinfasern und insbesondere für humanhaare - Google Patents
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Description
AT 396 550 B Färbemittel für Keratinfasem und insbesondere für Humanhaare, welches mindestens einen Oxidations-farbstoff-Prekursor aufweist und dazu bestimmt ist, im Augenblick der Anwendung mit einem Mittel vermischt zu werden, welches ein Oxidationsmittel zur Entwicklung der Färbung enthält. Zum Färben von Keratinfasem, beispielsweise Humanhaaren, kann man sogenannte Direktfarbstoffe einsetzen, die als solche in der Lage sind, die 5 Keratinfasem zu färben. Man kann auch sogenannte Oxidationsfarbstoffe einsetzen, mit denen man nach Entwicklung ihrer Färbekraft in einem oxidierenden Milieu eine Färbung erhalten kann, welche licht- und witterungsstabil ist und trotz mehrmaligen Waschens mit einem Shampoo beständig bleibt
Die Oxidationsfarbstoffe als solche sind im allgemeinen keine Farbstoffe. Es handelt sich dabei um Zwischenverbindungen, die am Anfang wenig oder gar nicht gefärbt sind. Diese werden häufig Oxidationsbase 10 oder Prekursoren genannt Die Färbekraft dieser Verbindungen entwickelt sich in einem oxidierenden Milieu, das im allgemeinen aus Wasserstoffperoxid besteht Man enthält so im basischen Milieu eine Färbung. Dabei findet entweder ein oxidativer Kondensationsprozeß des Oxidationsfarbstoff-Prekursors mit sich selbst oder eine oxidative Kondensation der Oxidationsbase oder des Prekursors mit ein»: Verbindung statt, die "Tönungsstoff" oder Kuppler genannt wird. 15 Da dabei eine Vielzahl von Verbindungen beteiligt sind, die aus Oxidationsbasen und Kupplern bestehen, kann man damit eine große Farbpalette im Bereich der natürlichen, schwarzen und aschfarbenen Nuancen und im Bereich der Schimmer(Reflexe) verleihenden Nuancen erzielen.
Die mit diesen Oxidationsfarbstoffen erzielte sogenannte Direktfärbung muß verschiedene Anforderungen erfüllen: 20 Die Färbung muß toxikologisch unbedenklich sein. Zudem muß man Nuancen in der gewünschten Intensität erhalten können. Die Färbung muß auch gegenüber äußeren Einflüssen (Licht, Witterung, Waschen, Dauerwellung, saure oder basische Transpiration, Abreiben) stabil sein.
Außerdem ist es erforderlich, daß die Farbstoffe weiße Haare bedecken und dabei so wenig wie möglich selektiv sind, d. h. die Färbung darf sich entlang der Haarfasem, welche zwischen den Spitzen und Wurzeln 25 unterschiedlich geschädigt sein können, nur so wenig wie möglich verändern.
Aufgrund dieser großen Zahl an Anforderungen sind die Oxidationsbase-Kuppler-Kombinationen bis heute nicht völlig zufriedenstellend. Aus dem Stand der Technik gemäß GB-PS 2 132 627 (KAO CORPORATION) kennt man Oxidationsfärbemittel, welche aus einem Färbemittel ohne Oxidationsmittel auf Basis verschiedener Farbstoffe und zum anderen aus einem Oxidationsmittel besteht, welches Wasserstoffperoxid und ein 30 Verdickungsmittel wie z. B. Xanthangummi enthält. Diese Mittel weisen jedoch eine schlechte Lagerfähigkeit und schlechte Reproduzierfähigkeit der Nuancen auf.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß es möglich ist, durch Zugabe einer bestimmten Menge eines Bio-Heteropolysaccharids zu einem Oxidationsfaibstoff, jedoch kein Oxidationsmittel enthaltenden Mittel nach Anwendung dieses Mittels zusammen mit einem Oxidationsmittel auf natürlichen oder dauergewellten Haaren die 35 Beständigkeit der Nuancen hinsichtlich Licht- und Witterungseinflüssen zu verbessern. Ferner können die Nuancen intensiviert werden. Auch wird die Reproduzierbarkeit hinsichtlich der gewünschten Intensität verbessert Dies gilt insbesondere für reflexreiche (schimmerreiche) Nuancen, wie die toten und kupferfarbenen Nuancen.
Die Färbemittel besitzen zudem eine größere Deckkraft für weiße Haare. Außerdem ist die Selektivität 40 verringert.
Die Anwesenheit eines Bio-Heteropolysaccharids im Mittel, das Oxidationsfarbstoffe, jedoch kein Oxidationsmittel enthält bewirkt auch noch folgendes. Die Oxidationsfarbstoff-Prekursoren werden besser konserviert Die Stabilität der diese Farbstoffe enthaltenden Emulsion bei den Lagertemperaturen eines Friseursalons ist größer; zudem wird eine Oxidation dieser Farbstoffe vermieden. 45 Gegenstand der Erfindung ist ein neues Färbemittel zum permanenten Färben oder zum Oxidationsfärben von Keratinfasem und insbesondere von Humanhaaren, das mindestens einen Oxidationsfarbstoff-Prekursor und mindestens ein Bio-Heteropolysaccharid enthält, wobei dieses Mittel keine Oxidationsmittel für die Entwicklung der Färbung auf den Haaren enthält
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung dieses Mittels zum Färben von Keratinfasem und 50 insbesondere von Humanhaaren.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den nachstehenden Erläuterungen.
Das Färbemittel ist dadurch gekennzeichnet, daß es in einem kosmetisch akzeptablen Milieu mindestens 0,1 Gew.% eines wasserlöslichen Bio-Heteropolysaccharids mit einem Molekulargewicht zwischen 1.000.000 und 50.000.000 enthält und kein Oxidationsmittel zur Entwicklung der Oxidationsfarbstoff-Prekursoren aufweist. 55 Bei den im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzten Prekursoren von Oxidationsfarbstoffen handelt es sich um Prekursoren von Oxidationsfarbstoffen vom para- oder ortho-Typ, beispielsweise p-Phenylendiamin, p-Amino-phenole, p-Diphenole, o-Aminophenole, o-Phenylendiamine und o-Diphenole, und um Prekursoren von hetero-cyclischen Oxidationsfarbstoffen, beispielsweise Pyridin- und Pyrimidin-Derivate.
Diese Verbindungen sind als solche bekannt und können gegebenenfalls an den Aminfunktionen oder an den 60 Benzol- oder Heterocycluskemen durch Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Halogen-, Alkoxy- oder Amingruppen (gegebenenfalls substituiert durch Alkyl oder Hydroxyalkyl) substituiert sein. -2-
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Bezüglich der erfindungsgemäß ersetzbaren Prekursoren vom para-Typ wird auf die FR-PS 2 421607 Bezug genommen.
Zu diesen Verbindungen zählen insbesondere: p-Phenylendiamin, 2-Methyl-l,4-diaminobenzol, 2,6-Dimethyl-l,4-diaminobenzol, 2,5-Dimethyl-l,4-di-aminobenzol, 2,3-Dimethyl-l,4-diaminobenzol, 2-Chlor-l,4-diaminobenzol, 2-Methoxy-1,4-diaminobenzol, l-N-Phenylamino4-aminobenzol, l-N,N-Dimethylamino4-aminobenzol, 1 -N.N-Diethylamino-4-aminobenzol, l-N-bis(ß-Hydroxyethyl)amino4-aminobenzol, l-N-Methoxyethylamino-4-aminobenzol,2-Hydroxymethyl-l,4-diaminobenzol, 2-HydroxyethyH,4-diaminobenzol, 2-Isopropyl-l,4-Diaminobenzol, l-N-Hydroxypropyl4-aminobenzol, 2,6-Dimethyl-3-methoxy-1,4-diaminobenzol, l-Amino-4-hydroxybenzol und die am Benzoikem substituierten Derivate, wie 2-Methy 1-1 -amino4-hydroxybenzol, l-N-Methyl-l-amino4-hydroxybenzol, Hydrochinon, 2,5-Diaminopyridin und die in 2-Stellung durch Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppen N-substituierten Derivate davon, l-Amino-2-hydroxybenzol, 6-Methyl-l-hydroxy-2-aminobenzol, 4-Methyl-1 -amino-2-hydroxy-benzol, 2,4,5,6-Tetraaminopyridin und die beispielsweise durch eine Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe N-subsdtuierten Derivate davon, handelt
Die erfindungsgemäßen Mittel können auch einen oder mehrere Tönungsstoffe oder Kuppler enthalten, welche auch meta-Derivate genannt werden. Diesbezüglich kann man insbesondere nennen: Phenole, m-DiphenoIe, m-Aminophenol und m-Phenylendiamine. Diese Verbindungen können gegebenenfalls an den Aminfunktionen, an den Phenolfunktionen oder am Benzoikem durch Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxyalkyl- oder Alkylaminogruppen usw. substituiert sein.
Als Kuppler kann man auch mono- oder dihydroxylierte Naphthalinderivate sowie heterocyclische Verbindungen, beispielsweise Pyrazolone oder Diketonverbindungen, einsetzen. Auch diese Verbindungen können durch Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Halogensubstituenten an den nicht-monovalenten Resten sowie an den aromatischen und heterocyclischen Kernen substituiert sein.
Als Kuppler kann man insbesondere die folgenden einsetzen: 3,4-Methylendioxyphenol,3,4-Methylendioxy-l-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, l-Methoxy-2-amino-4-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, l-Hydroxy-3-N,N-dimethylaminobenzol, 6-Methyl-l-hydroxy-3-aminobenzol, 6-Methyl-l-hydroxy-3-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, 2,4-Dichlor-l-hydroxy-3-aminobenzol, 4,6-Dichlor-l-hydroxy-3-aminobenzol, 1 -Hydroxy-3-NJ4-diethylaminobenzol, l-Hydroxy-2-methyl-3-aminobenzol, 2-Chlor-6-methyl-l-hydroxy-3-aminobenzol, 1,3-Diaminobenzol, 6-Methoxy-1,3-diaminobenzol, 6-Hydroxyethyloxy-l,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-5-ethyl-l,3-diaminobenzol, 6-Ethy loxy-1,3 -diaminobenzol, l-N,N-bis-ß-Hydroxy-ethylamino-3-aminobenzol, 2-Methyl-l ,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-l-amino-3-N-ß-hydroxyethylammobenzol, 6-ß-Aminoethyloxy-1,3-diaminobenzol, 6-ß-Hydroxyethyloxyl-amino-3-N-methylaminobenzol, 6-Carboxy-methyloxy-13-diaminobenzol, 6-Ethyloxy-l-NJi-bis-ß-hydroxyethylamino-3-aininobenzoI,6-Hydroxyethyl-13-diaminobenzol, l-Hydroxy-2-isopropyl-5-methylbenzol, 1,3-Dihydroxybenzol, 2-Chlor-13-dihydroxybenzol, 2-Methyl-l,3-dihydroxybenzol, 4-Chlor-l,3-dihydroxybenzol, 5,6-Dichlor-2-methyl-l,3-dihydroxybenzol, 1-Hydroxy-3-aminobenzol, l-Hydroxy-3-carbamoylmethylaminobenzol, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 23-Dihydroxy-naphthalen, 6-Hydroxybenzomorpholin, 4-Methyl-2,6-dihydroxypyridin, 2,6-Dihydroxypyridin, 2,6-Diamino-pyridin, 6-Aminobenzomorpholin, l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 1-Hydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxy-naphthalin und 1,5-Dihydroxynaphthalin.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Bio-Heteropolysaccharide erhält man durch Fermentation von Zucker mit Hilfe von Mikroorganismen. Die Bio-Heteropolysaccharide weisen in ihrer Kette Mannose, Glucose und Glucoron- und Galactoronsäure auf.
Sie können insbesondere Xanthangummen aufweisen, die durch das Bakterium Xanthomonas Campestri und die Mutanten und Varianten davon erzeugt werden.
Die Xanthangummen besitzen eine Viskosität von 600 bis 1600 cps (bei einer 1 % Xanthangummi enthaltenen wäßrigen Lösung; gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter, Typ LVT, bei 60 U/min.). Sie besitzen ein Molekulargewicht von 1.000.000 bis 50.000.000.
Die Xanthangummen weisen in ihrer Struktur drei unterschiedliche Monosaccharide auf, wobei es sich um Mannose, Glucose und Glucuronsäure in Form des Salzes handelt.
Derartige Produkte werden insbesondere unter folgenden Handelsbezeichnungen vertrieben: Keltrol von der Fa. Kelco, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Brookfield LVT-Viskosität bei 60 U/min. von 1 200 bis 1 600 cps besitzt; Kelzan S, vertrieben von der Fa. Kelco, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Brookfield LVT-Viskosität bei 60 U/min. von 850 cps besitzt; Rbodopol 23,23 U und 23 C, vertrieben von der Fa. Rhone-Poulenc, eine 0,3%-ige wäßrige Lösung davon besitzt eine Brookfield LVT-Viskosität bei 30 U/min. von 450 ± 50 cps; Rhodigel 23, vertrieben von der Fa. Rhone-Poulenc, Deuteron XG, vertrieben von der Fa. Schoner GmbH, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Viskosität von 1.200 cps besitzt, gemessen mit einem Brookfield LVT-Viskosimeter bei 30 U/min.; Actigum CX9, vertrieben von der Fa. Ceca, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Viskosität von 1200 cps besitzt, bestimmt mit einem Brookfield LVT-Viskosimeter bei 30 U/min.; Kelzan K9 C57, dessen 1%-ige wäßrige Lösung eine Viskosität von 630 bis 1 000 cps besitzt, bestimmt mit einem Brookfield LVS-Viskosimeter bei 60 U/min., vertrieben von Kelco; Kelzan K8 B12, dessen Viskosität -3-
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Rotovisco RVI, MVI de Haacke bei 25 °C 1000 cps bei 10 s~* beträgt, vertrieben von Kelco; Kelzan K3 B130, vertrieben von Kelco.
Als Heteropolysaccharide kann man auch folgende einsetzen: a) das Biopolymer PS 87, das vom Bacterium Bacillus-Polymyxa erzeugt wird und das in seiner Struktur Glucose, Galactose, Mannose, Fucose und Glucuronsäure aufweist; dieses Biopolymer PS 87 ist in der europäischen Patentanmeldung Nr. 23 397 beschrieben; b) das Biopolymer S 88, das vom Stamm Pseudomonas ATCC 31554 erzeugt wird und das in seiner Struktur Rhamnose, Glucose, Mannose und Glucuronsäure aufweist; dieses Biopolymer ist in da1 GB-PS 2 058106 beschrieben; c) das Biopolymer S 130, das vom Stamm Alcaligenes ATCC 31 555 erzeugt wird und das in seinem Molekül Rhamnose, Glucose, Mannose und Glucuronsäure aufweist; dieses Biopolymer ist in der GB-PS 2 058107 beschrieben; d) das Biopolymer S 139, das vom Stamm Pseudomonas ATCC 31644 erzeugt wird und das in seinem Molekül Rhamnose, Glucose, Mannose, Galactose und Galacturonsäure aufweist; dieses Biopolymer ist in der US-PS 4 454 316 beschrieben; e) das Biopolymer S 198, das vom Stamm Alcaligenes ATCC 31 853 erzeugt wird und das in seinem Molekül Rhamnose, Glucose, Mannose und Glucuronsäure aufweist; dieses Biopolymer ist in der europäischen Patentanmeldung 64 354 beschrieben; und f) das von gram-positiven oder -negativen Bakterien-, Hefe-, Pilze- oder Algenspezien erzeugte exocelluläre Biopolymer, dieses Biopolymer ist in der DE-OS 32 24 547 beschrieben.
DiePrekursoren von Oxidationsfaibstoffen sind in den erfindungsgemäßen Mitteln in Anteilen von 0,001 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise von 0,01 bis 5 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Das Xanthangummi ist in den erfindungsgemäßen Mitteln in Anteilen von 0,1 bis 5 % und vorzugsweise von 0,5 bis 3 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels. Die erfindungsgemäßen Mittel können Direktfarbstoffe, beispielsweise Azofarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe oder Nitrofarbstoffe der Benzolieihe enthalten, um die mit Hilfe der Oxidationsfarbstoff-Prekursoren erhaltenen Färbungen anzureichem oder zu nuancieren. Diese Direktfarbstoffe sind in einem Anteil von 0,01 bis 5 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Die Mittel können auch anionische, kationische, nichtionische oder amphotere grenzflächenaktive Mittel sowie deren Mischungen enthalten. Zu den bevorzugten grenzflächenaktiven Mitteln zählen Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkylnaphthalinsulfonate, quaternäre Ammoniumsalze, Fettsäurediethanolamide und polyoxyethylenierte oder polyglycerinierte Säuren, Alkohole und Amide.
Die grenzflächenaktiven Mittel sind in den erfindungsgemäßen Mitteln in Anteilen von 0,1 bis 55 Gew.-% und vorzugsweise von 1 bis 40 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Die Mittel können auch Lösungsmittel in solchen Mengen enthalten, daß die eingesetzten Farbstoff-Prekursoren gelöst werden können. Zu diesen Lösungsmitteln zählen Wasser und Mischungen von Wasser und niedrigen Alkoholen, wie Ethanol oder Isopropanol, Glycerin, Glykole oder Glykolether, wie Ethylenglykol-monobutylether, Propylenglykol, Diethylenglykolmonoethylether und -monomethylether usw.
Diese Lösungsmittel sind vorzugsweise in Anteilen von 1 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 3 bis 30 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Diese Mittel können auch anionische, nicht-ionische, kationische oder amphotere Polymere oder Mischungen davon in Anteilen von 0,1 bis 5 Gew.-% enthalten.
Diese Mittel können auch Üblicherweise in Haarfärbemitteln eingesetzte Adjuvantien enthalten. Dazu zählen Penetrationsmittel, Sequestriermittel, Puffer, Parfüms, Konservierungsmittel, Reduktionsmittel und Antioxydantien.
Der pH-Wert der Mittel wird mit alkalisch-machenden Mitteln, beispielsweise Ammoniak, Alkanolaminen, wie Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin, Ammonium-, Kalium- oder Natriumcarbonat, Natriumhydroxyd, 2-Amino-2-methyl- 1-propanol oder mit sauermachenden Mitteln auf 8 bis 11,5 eingestellt.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als mehr oder weniger verdickte Flüssigkeit, als Gel oder als Creme voriiegen, so daß sie auf den Haaren verbleiben.
Die Heteropolysaccharide und insbesondere das Xanthangummi besitzen nicht nur die oben erwähnten Eigenschaften, sondern übernehmen auch die Rolle eines Verdickungsmittels und bewirken dadurch, daß das Färbemittel auf den Haaren haften bleibt bzw. dort lokalisiert werden kann.
Die erfindungsgemäßen Mittel, die kein Oxidationsmittel enthalten, werden zum Anwendungszeitpunkt mit Mitteln vermischt, die ein Oxidationsmittel zur Entwicklung der Färbung enthalten. Es kann sich dabei um Wasserstoffperoxyd, Hamstoffperoxyd oder ein Persalz handeln.
Das zur Anwendung bereite Mittel trägt man dann auf die Haare auf und läßt 2 min. bis zu 1 h, vorzugsweise beispielsweise 5 bis 30 min., einwirken. Anschließend spült man die Haare, wäscht sie gegebenenfalls mit einem Shampoo, spült sie erneut und trocknet sie. -4-
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken. Beispiel 1
Man stellt folgendes Färbemittel her. p-Phenylendiamin 1 g p-Aminophenol 2,95 g N-Methyl-p-aminophenol 2,14 g 0- Aminophenol 0,30 g
Resorcin 0,79 g m-Aminophenol 0,60 g 6-Hydroxyethyloxy-13-diaminobenzol 0,78 g 1- Hydroxy-6-methyl-3-N,ß-hydroxyethylaminobenzol 3 g
Natriumalkylethersulfat 5,6 g
Xanthangummi, vertrieben unter der Bezeichnung
Keltrol von der Fa. Kelco 2 g
Koprafettsäurediethanolamide 3,5 g
Glykoldistearat 2 g
Ammoniumthiolactat 0,8 g
Pentanatriumsalz von Diethylentriaminopentaessigsäure 2 g
Ammoniak mit 20 % NH3 12,9 g
Parfüm, Konservierungsmittel wie nötig
Wasser wie nötig auf 100 g
Zum Anwendungszeitpunkt gibt man zu einem Teil dieses Mittels einen gleichen Gewichtsteil einer oxidierenden Milch mit 6 % Ή2Ο2· Man trägt diese Mischung auf zu 90 % weiße, natürliche Haare, die gegebenenfalls dauergewellt sind auf und läßt sie 30 min. bei Raumtemperatur einwirken. Sie verleiht diesen nach Spülen und Shampoonieren eine dunkelblonde-kupferfarbene Färbung.
Beispiel 2
Man stellt folgendes Mittel her: 2-Methyl-l,4-diaminobenzol 0,7 g p-Aminophenol 0,8 g N-Methyl-p-aminophenol-Hemisulfat 0,35 g
Resorcin 0,20 g m-Aminophenol 0,12 g 2,4-Diaminophenoxyethanol-Dihydrochlorid 0,30 g l-Methyl-2-hydroxy-4-ß-hydroxyethyl-aminobenzol 0,16 g
Laurindiethanolamid 3 g
Xanthangummi, vertrieben unter der Fa. Rhone-Poulenc unter der Bezeichnung Rhodopol 23 U 2,5 g
Ammoniak mit 20 % NH3 12 g
Thiomilchsäure 0,3 g
Wasser wie nötig auf 100 g
Zum Anwendungszeitpunkt verdünnt man dieses gelierte flüssige Mittel mit dem gleichen Gewicht 6 %-igen Wasserstoffperoxyds. Man trägt die Mischung auf braune Haare auf und läßt sie 30 min. einwirken.
Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen erhält man eine kastanienbraune-purpurviolette Färbung.
Beispiel 3
Man stellt folgendes Mittel her: 0,3 g 0,9 g 03 g 0,2 g 1,8 g 20 g p-Phenylendiamin p-Aminophenol l-Methyl-2-hydroxy4-ß-hydroxyethylaminobenzol 2,4-DiaminophenoxyethanoI-Dihydrochlorid Xanthangummi, vertrieben von der Fa. Kelco unter der Bezeichnung Keltrol
Natriumalkylethersulfat mit 28 % Aktivmaterial (AM), vertrieben unter der Bezeichnung Sactipon 8533 von der Fa. Lever -5-
Claims (15)
- AT 396 550 B Laurindiethanolamid 3 g Ammoniak mit 20 % NH3 13 g Ethylendiamintetraessigsäure 0,1 g Thiomilchsäure 0,3 g 5 Wasser wie nötig auf 100 g Man vermischt dieses Mittel mit einem gleichen Gewicht 6 %-igem Wasserstoffperoxyd, trägt das erhaltene Produkt auf braune Haare auf und läßt 30 min. einwiiken. Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen besitzen die Haare eine kastanienbraune-mahagoniartige Nuance. 10 Beispiel 4 Man stellt folgendes Mittel hen
- 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Prekursoren von Oxidationsfarbstoffen vom para- oder ortho-Typ enthält, wobei es sich um p-Phenylendiamine, p-Aminophenole, p-Diphenole, o-Amino-phenole, o-Phenylendiamine, o-Diphenole und Pyridin- oder Pyrimidin-Derivate handelt. 502-Methyl-l,4-diaminobenzol 0,8 g 15 p-Aminophenol 0,05 g l-Methyl-2-hydroxy-4-ß-hydroxyethylaminobenzol 0,95 g m-Aminophenol 03 g Xanthangummi, vertrieben von der Fa. Kelco unter der Bezeichnung Keltrol 23 g 20 Natriumalkylethersulfat mit 28 % AM, vertrieben unter der Bezeichnung Sactipon 8533 von der Fa. Lever 20 g Oleindiethanolamid 23 g Ethylendiamintetraessigsäure 0,1 g Thiomilchsäure 03 g 25 Ammoniak mit 20 % NH3 12 g Wasser wie nötig auf 100 g Man verdünnt dieses gelartige Mittel zum Anwendungszeitpunkt mit einem gleichen Gewicht 6 %-igem H2O2. Die erhaltene Mischung trägt man auf braune Haare auf und läßt sie 30 min einwirken. 30 Nach Spülen, Shampoonieren und Trocknen erhält man eine kastanienbraune goldfarbige Nuance. 35 PATENTANSPRÜCHE 40 1. Färbemittel für Keratinfasem und insbesondere für Humanhaare, welches mindestens einen Oxidationsfarbstoff- Prekursor aufweist und dazu bestimmt ist, im Augenblick der Anwendung mit einem Mittel vermischt zu werden, welches ein Oxidationsmittel zur Entwicklung der Färbung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem kosmetisch akzeptablen Milieu mindestens 0,1 Gew.-% eines wasserlöslichen Bio-Heteropolysaccharids mit einem Molekulargewicht zwischen 1.000.000 und 50.000.000 enthält und kein Oxidationsmittel zur 45 Entwicklung da Oxidationsfarbstoff-Prekursoren aufweist.
- 3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es auch Tönungsstoffe oder Kuppler enthält, wobei es sich um Phenole, m-Diphenole, m-Aminophenole, m-Phenylendiamine, mono- oder di-hydroxylierte Naphthalinderivate, Pyrazolone und Diketonverbindungen handelt.
- 4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Farbstoff- prekursoren von para- oder ortho-Typ um p-Phenylendiamin, 2-Methyl-l,4-diaminobenzol, 2,6-Dimethyl-l,4-diaminobenzol, 23-Dimethyl-1,4-diaminobenzol, 2,3-Dimethyl-l,4-diaminobenzol, 2-Chlor-1,4-diaminobenzol, 2-Methoxy-l,4-diaminobenzol, l-N-Phenylamino-4-aminobenzol, l-N,N-Dimethylamino-4-aminobenzol, 1-N,N-Diethylamino-4-aminobenzol, l-N-bis(ß-Hydroxyethyl)amino-4-aminobenzol, l-N-Methoxyethylarnino-4-60 aminobenzol, 2-Hydroxymethyl-l,4-diaminobenzol, 2-Hydroxyethyl-l,4-diaminobenzol, 2-Isopropyl-l,4-Diaminobenzol, l-N-Hydroxypropyl-4-atninobenzol, 2,6-Dimethyl-3-methoxy-l,4-diaminobenzol, l-Amino-4- -6- AT 396 550 B hydroxybenzol und die am Benzolkem substituierten Derivate, wie 2-Methyl-l-amino-4-hydroxybenzol, 1-N-Methylamino-4-hydroxybenzol, Hydrochinon, 2,5-Diaminopyridin und die in 2-Stellung N-substituierten Derivate davon, l-Amino-2-hydroxybenzol, 6-Methyl-l-hydroxy-2-aminobenzol, 4-Methyl-l-amino-2-hydroxybenzol, 2,4,5,6-Tetraaminopyridin und die N-substituierten Derivate davon, handelt.
- 5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Kuppler oder Tönungs-Stoffe eine oder mehieie dar folgenden Verbindungen enthält: 3,4-Methylendioxyphenol, 3,4-Methylendioxy- 1-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, l-Methoxy-2-amino-4-N-ß-hydroxyethylaminobenzol, l-Hydroxy-3-N,N-dimethyl-aminobenzol, 6-Methyl-l-hydroxy-3-aminobenzol, 6-Methyl-l-hydroxy-3-N-ß-hydroxyethylaminobenzoI, 2,4-Dichlor-l-hydroxy-3-aminobenzol, 4,6-Dichlor-l-hydroxy-3-aminobenzol, 1 -Hydroxy-3-NJi-diethylaminobenzol, 1 -Hydroxy-2-methyl-3-aminobenzol, 2-Chlor-6-methyl-1 -hydroxy-3-aminobenzol, 1,3-Diaminobenzol, 6-Methoxy-13-diaminobenzol, 6-Hydroxyethyloxy-l ,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-5-ethyl-1,3-diaminobenzol, 6-Ethyloxy-13*diaminobenzol, l-N,N-bis-ß-Hydroxyethylamino-3-aminobenzol, 2-Methyl-l,3-diaminobenzol, 6-Methoxy-l-amino-3-N-ß-hydraxyethylaminobenzol,6-ß-Amino-ethyloxy-13-diaminobenzol, 6-ß-Hydroxethyl-oxy-l-amino-3-N-methylaminobenzol, 6-Carboxymethyloxy-1,3-diaminobenzol, 6-Ethyloxy- l-N,N-bis-ß-hydroxyethylamino-3-aminobenzol, 6-Hydroxyethyl-l 3-diamino-benzol, l-Hydraxy-2-isopropyl-5-methylbenzol, 1,3-Dihydroxybenzol, 2-Chlor-l,3-dihydroxybenzol, 2-Methy 1-13-dihydroxybenzol, 4-Chlor-l,3-dihydroxy-benzol, 5,6-Dichlor-2-methyI-l,3-dihydroxybenzol, l-Hydroxy-3-aminobenzol, l-Hydroxy-3-carbamoyl-methylaminobenzol, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 23-Dihydroxynaphthalen, 6-Hydroxybenzomorpholin, 4-Methyl-2,6-dihydroxypyridin, 2,6-Dihydroxypyridin, 2,6-Diaminopyridin, 6-Aminobenzomorpholin, l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 1-Hydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxy naphthalin und 1,5-Dihydroxynaphthalin.
- 6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem wasserlöslichen Bio-Heteropolysaccharid um ein Xanthangummi mit einer Viskosität von 850 bis 1650 cps (für eine wäßrige, 1 % Xanthangummi enthaltende Zusammensetzung; gemessen mit einem Brookfield LVT-Viskosimeter bei 60 U/min.) und mit einem Molekulargewicht von 1.000.000 bis 50.000.000 handelt.
- 7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem wasserlöslichen Bio-Heteropolysaccharid um folgende Biopolymere handelt: Biopolymer PS 87, erzeugt vom Bakterium Bacillus-Polymyxa, das in seiner Struktur Glucose, Galactose, Mannose, Fucose und Glucuronsäure aufweist; Biopolymeie S 88, erzeugt vom Stamm Pseudomonas ATCC 31554, S 130, erzeugt vom Stamm Alcaligenes ATCC 31 555, und S 198 erzeugt vom Stamm Alcaligenes ATCC 31 853, die in ihren Molekülen Rhamnose, Glucose, Mannose und Glucuronsäure aufweisen; Biopolymer S 139, erzeugt vom Stamm Pseudomonas ATCC 31 644, das in seinem Molekül Rhamnose, Glucose, Mannose, Galactose und Galacturonsäure aufweist; und exocelluläres Biopolymer, erzeugt von gram-positiven oder gram-negativen Bakterien-, Hefe-, Pilzen- oder Algenspezien.
- 8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 5 Gew.-% an wasserlöslichem Heteropolysaccharid enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
- 9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,001 bis 10 Gew.-% Oxidationsfarbstoff-Prokursoren enthält.
- 10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es auch Diroktfarbstoffe, wobei es sich um Azofarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe und Nitroderivate der Benzolreihe handelt, in Anteilen von 0,01 bis 5 Gew.-% enthält.
- 11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es anionische, kationische, nichtionische oder amphotere grenzflächenaktive Mittel oder deren Mischungen in Anteilen von 0,1 bis 55 Gew.-% enthält.
- 12. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das kosmetisch verträgliche Milieu aus Wasser oder einem Gemisch aus Wasser und Niedrigalkoholen, Glykolen oder Glykolethem besteht
- 13. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es anionische, kationische, njchtionische oder amphotere Polymere oder deren Mischungen in Anteilen von 0,1 bis 5 Gew.-% enthält
- 14. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sein pH-Wert zwischen 8 und 113 liegt
- 15. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß es Penetrationsmittel, Sequestriermittel, Puffer, Parfüms, Konservierungsmittel, Reduktionsmittel oder Antioxidantien enthält -7-
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