DE3543633A1 - Kuenstliche wursthuelle fuer wuerste vom rohwursttyp - Google Patents
Kuenstliche wursthuelle fuer wuerste vom rohwursttypInfo
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- A22—BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
- A22C—PROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
- A22C13/00—Sausage casings
- A22C13/0013—Chemical composition of synthetic sausage casings
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- A22—BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
- A22C—PROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
- A22C13/00—Sausage casings
- A22C2013/0096—Sausage casings cellulosic
Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KALLE Niederlassung der Hoechst AG
85/K 096J 10. Dezember 1985
WLJ-Dr.Gt-cc
Die Erfindung bezieht sich auf eine künstliche Wursthülle für Würste vom Rohwursttyp mit einer inneren Überzugsschicht
aus wasserunlöslichem gehärtetem kationischem
Harz und gegebenenfalls einem natürlichen oder synthetischen Öl. Eine Wursthülle dieser Art ist aus der EP-A-0
088 308 bekannt geworden.
Rohwurst, zu der auch Dauerwurst, Trockenwurst oder Salami
zählen, wird bekanntlich zur Haltbarmachung geräuchert und an der Luft getrocknet. Beim Naturreife-Verfahren
werden die Würste auf der Außenseite der Wursthülle mit Edelschimmel besiedelt und zur Haltbarmachung über Wochen
oder Monate an der Luft getrocknet. Die langen Lagerzeiten bringen jedoch Probleme mit sich. Cellulosehüllen werden
im Laufe ihrer Lagerung mehr oder weniger fleckig. Insbesondere weiß pigmentierte Hüllen nehmen einen gelblichen
oder grauen Farbton an. Das Ansehen der Wurst ist aber ein wichtiger Faktor für ihre Aufnahme beim Verbraucher.
Diese Farbänderungen, die sich während des Trocknens und der Lagerung ergeben können, sind daher äußerst unerwünscht,
auch wenn diese Veränderungen nur die Wursthülle betreffen und die Funktionsfähigkeit der Wursthülle
dadurch überhaupt nicht beeinträchtigt wird.
Diese unangenehme Erscheinung dürfte darauf zurückzuführen sein, daß ursprünglich im Wurstbrät vorhandene Bestandteile
während der Lagerzeit allmählich in die Hüllenwand migrieren. Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung,
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KALLE Niederlassung der Hoechst AG
•3-
eine Wursthülle der eingangs genannten Art so einzustellen, daß das Einwandern von Bestandteilen des Wurstbräts
in die Wursthülle zuverlässig verhindert wird, ohne die sonstigen Eigenschaften der Wursthülle negativ zu beeinflussen.
Insbesondere muß gewährleistet sein, daß die zur Problemlösung vorgenommenen Maßnahmen den Reifeprozeß
und die Trocknung der Wurst ungestört ablaufen lassen. Außerdem muß der Lösungsweg einfach und in wirtschaftlicher
Weise durchführbar sein, wobei bei der Her-IQ stellung der Wursthülle keine zusätzlichen Verfahrensschritte erforderlich werden sollen. Die für eine Behandlung
der Wursthülle in Betracht zu ziehenden Mittel müssen lebensmittelrechtlich unbedenklich und geschmacksneutral
sein.
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Überraschenderweise wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Wursthülle auf ihrer Innenseite einen Überzug aus einem wasserunlöslichem gehärtetem kationischem Harz aufweist,
der einen Zusatz von Gluconsäure-£ -lacton enthält (Anspruch 1). Das Lacton wurde bisher für einen
ganz anderen Zweck verwendet, nämlich zur Beschleunigung der Eiweißkoagulation. Es ist ein innerer Ester der Gluconsäure
und im Handel leicht erhältlich.
Das wasserunlösliche kationische Harz ist vorzugsweise ein Kondensationsprodukt aus Epichlorhydrin mit Polyamin,
Polyamid oder Polyaminpolyamid. Das Öl ist insbesondere ein Triglyceridgemisch von gesättigten Fettsäuren mit
einer Kettenlänge von 4 bis 14 C-Atomen.
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT KALLZ Niederlassung der Hoechst AG
Zur Herstellung der Wursthülle geht man von dem bekannten Viskoseverfahren aus. Die Viskose enthält gegebenenfalls
die zur Ausbildung einer weißen oder farbigen Wursthülle erforderlichen Pigmente, z.B. Titandioxidteilchen.
Die Viskose wird vorzugsweise beidseitig auf eine zu einem Schlauch geformte Fasereinlage, insbesondere
aus Papier, aufgebracht. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, zur Herstellung pigmentierter
Wursthüllen nur die zur Bildung der äußeren Schicht aus regenerierter Cellulose vorgesehene Viskose mit den Pigmenten
zu versehen. Der Anteil der Pigmente liegt normalerweise bei 8 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der schlauchförmigen Cellulosehülle. Die auf die innere Oberfläche des Faserschlauchs aufzubringende Viskosemenge
zur Bildung der inneren Celluloseschicht sollte etwa gleich groß sein wie die auf die äußere Oberfläche
aufzubringende Viskosemenge, so daß die entstehenden Schichten aus regenerierter Cellulose etwa gleich dick
sind. Im allgemeinen kann das Gewichtsverhältnis der äußeren zur inneren Viskoseschicht im Bereich von 6 : 4
bis 4 : 6 liegen.
Der viskosierte Faser- bzw. Papierschlauch wird dann in bekannter Weise mit Koagulations- bzw. Regenerierflüssigkeit
behandelt. Der erhaltene Schlauch aus faserverstärktem Cellulosehydrat-Gel wird auf seiner Innenseite mit
der wäßrigen Lösung des noch wasserlöslichen kationischen Harzes beschichtet. Diese Lösung enthält zusätzlich das
Gluconsäure-S -lacton sowie gegebenenfalls das natürliche oder synthetische Öl, welches zu der wäßrigen Lösung vor-
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KALLE Niederlassung der Hoechst AG
-S-
her in Form einer Emulsion zugefügt wurde. Die Harzkonzentration
liegt vorzugsweise bei etwa 1 bis 5 Gew.-%, die Konzentration des Lactone bei etwa 2 bis 15 Gew.~%
und die Konzentration der Öl-Komponenten bei etwa 1 bis
8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtlösung. Außerdem ist es zweckmäßig, die wäßrige Lösung mit einem geeigneten
Weichmacher, insbesondere Glycerin, in einer üblichen Konzentration zu versehen, so daß ein eigenes Weichmacherbad
entfällt.
Die wäßrige Lösung dringt zum Teil in das Cellulosematerial
des Trägerschlauchs ein. Beim anschließenden Trocknen
wird das Trägermaterial stark entwässert. Das kationische Harz wird durch die Wärmeeinwirkung hitzegehärtet
und bildet einen wasserunlöslichen Überzug auf der inneren Oberfläche des Trägerschlauchs. Er enthält außerdem
das Gluconsäure- ξ -lacton sowie die Öl'-Komponente, welche z.T. auf die äußere Oberfläche des Überzugs, d.h.
zum Schlauchinnenraum, auswandert.
Nach dem Trocknen wird die Wursthülle auf einen üblichen Wassergehalt (z.B. 10-20 Gew.-%) angefeuchtet und entweder
zu einzelnen, einseitig abgebundenen Wursthüllenabschnitten verarbeitet oder zu Raupen gerafft.
Bei den für Rohwurst üblichen Schlauchkalibern mit einem
Durchmesser von über 40 mm werden zweckmäßigerweise 30
bis 200 mg kationisches Harz und 200 bis 800 mg Öl je m2
Oberfläche verwendet, gemessen wie in EP-A-O 088 308 beschrieben. Der Gehalt an Gluconsäure-S -lacton beträgt
HOECHST AKT IE M GESELLSCH A FT
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- iT -
vorzugsweise mindestens 100 rng/m^, um eine ausreichende
Wirkung zu erzielen, wobei jedoch zur Sicherstellung des angestrebten Effektes 200 bis 800 mg/m^ vorhanden sein
sollten. Dieser Wert läßt sich z.B. aus der Differenz des Überzugsgewichts und dem Anteil an kationischem Harz
und Öl ermitteln. Es ist auch möglich, den Lactongehalt direkt zu bestimmen. Hierzu wird eine Probe mit heißem
Wasser etwa 30 min. extrahiert und der Extrakt einer jodometrischen
Bestimmung unterworfen (analog J. Appl.
Polytn. Sei. 16(8), 1873-86) oder der Extrakt wird mit
Eisessig/^C^/Ammoniummolybdat behandelt, die optische
Drehung mit einem Polarimeter gemessen und die Konzentration des Lactons aus einer Eichkurve entnommen (analog
R. Hamm und F. Schneider in "Deutsche Lebensmittelrundschau" 64(7) S. 207-10 (1968)).
Die einzige Figur zeigt die Wursthülle 1 im Schnitt mit einer ausschnittsweisen Vergrößerung der Hüllenwand. Sie
besteht aus einer Fasereinlage 2 sowie einer inneren Schicht 3 und äußeren Schicht 4 aus regenerierter Cellulose.
Die äußere Schicht 4 enthält ein weißes Pigment 5. Auf der inneren Schicht 3 aus regenerierter Cellulose
befindet sich eine geschlossene Überzugsschicht 6 aus
gehärtetem kationischem Harz, Öl und Gluconsäure-£- lacton, sowie eine Schicht 7 aus ausgewandertem Öl, die
nicht zusammenhängend sein muß.
Durch den Zusatz des wasserlöslichen, lebensmittelrechtlich völlig unbedenklichen, leicht zugänglichen Gluconsäure-
S-lactons ist es gelungen, die unerwünschte Ver-
HOECHST AKTIENGESELLSGHA
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färbung und Fleckenbildung von Rohwursttypen, insbesondere
bei Verwendung von weiß pigmentierten Cellulosehüllen,
während der Reifung, Trocknung und Lagerung der Rohwurst zu verhindern. Das Aufbringen dieses Mittels
erfordert keine zusätzlichen Verfahrensschritte oder sonstige Abänderungen bei der Herstellung der Cellulose
hülle.
- Leerseite
Claims (3)
1. Künstliche Wursthülle für Würste vom Rohwursttyp, bestehend aus einem faserverstärkten Trägerschlauch auf
Basis von regenerierter Cellulose und einer Überzugsschicht auf der inneren Oberfläche des Trägerschlauchs
aus einem wasserunlöslichem gehärtetem kationischem Harz und gegebenenfalls einem Öl, dadurch gekennzeichnet, daß
die Überzugsschicht Gluconsäure- ^-lactort enthält.
2. Wursthülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trägerschlauch aus einer Faserverstärkung und an diese beidseitig angrenzende Schichten aus regenerierter
Cellulose besteht, wobei die äußere Celluloseschicht ein Pigment mit einem Anteil von 8 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Wursthülle, enthält und die innere Celluloseschicht praktisch pigmentfrei ist.
3. Wursthülle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht mindestens 100, insbesondere
200 bis 800 mg/m^ Gluconsäure-<T-lacton enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543633 DE3543633A1 (de) | 1984-12-18 | 1985-12-11 | Kuenstliche wursthuelle fuer wuerste vom rohwursttyp |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8436989U DE8436989U1 (de) | 1984-12-18 | 1984-12-18 | Künstliche Wursthülle für Würste vom Rohwursttyp |
DE19853543633 DE3543633A1 (de) | 1984-12-18 | 1985-12-11 | Kuenstliche wursthuelle fuer wuerste vom rohwursttyp |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3543633A1 true DE3543633A1 (de) | 1986-06-26 |
DE3543633C2 DE3543633C2 (de) | 1987-11-05 |
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ID=25838703
Family Applications (1)
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Country | Link |
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1985
- 1985-12-11 DE DE19853543633 patent/DE3543633A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3543633C2 (de) | 1987-11-05 |
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