DE3540750C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Magnesiumoxidpartikeln mit einer mittleren Korn
größe von 0,01 bis 0,1 µm, mit den Merkmalen aus
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, daß feine Partikel verschiedener Me
talloxide, beispielsweise Magnesiumoxid, ausge
zeichnete Wärmewiderstands- und elektrische Isola
tionseigenschaften haben. Weiterhin wurde festge
stellt, daß sehr feine Metalloxidpartikel mit einer
Korngröße von 0,01 µm oder weniger, besondere
Eigenschaften haben, die unterschiedlich sind von
gröberen Metalloxidpartikeln. Sie besitzen beispiels
weise eine sehr hohe chemische Reaktionsfähigkeit
aufgrund der großen Gesamtoberfläche und der sehr
hohen Oberflächenenergie eines solchen Partikels.
Weiterhin besitzen sie auch gegenüber gröberen Par
tikeln unterschiedliche magnetische und optische
Eigenschaften, und zwar aufgrund des sehr kleinen
Volumens der einzelnen Partikel.
In der DE-OS 15 92 208 ist ein Verfahren zur Her
stellung von Zinkoxid mit hoher Fotoempfindlichkeit
beschrieben, bei dem man ein Strom eines Zinkdampf
enthaltenden Gases in eine Brennkammer führt und
einen Strom eines molekularen Sauerstoff enthaltenden
Gases aus einer die Brennkammer umgebenden Ring
spaltdüse unter einem gegenüber der Längsachse der
Brennkammer geneigten Schnittwinkel von 90° in eine
Oxidationszone unter Erhalt einer turbulenten
Diffusionsflamme bläst. Mit diesem bekannten Ver
fahren können Zinkoxidpartikel mit einer mittleren
Korngröße von 0,1 bis 1,0 µm erzeugt werden. Eine
Einstellung der Länge der Diffusionsflamme ist bei
diesem bekannten Verfahren nicht vorgesehen.
In der GB-PS 11 21 088 ist ein Verfahren zur Herstel
lung von Zinkoxidpartikeln beschrieben, bei dem man
eine Wolke von Zinkdampf mit einem sich mit hoher
Geschwindkeit bewegenden, molekularen Sauerstoff ent
haltenden Gasstrom in Kontakt bringt, wobei dieser
Gasstrom rechtwinklig in die Zinkdampfwolke ein
dringt. Mit diesem Verfahren sind Zinkoxidpartikel
einer mittleren Korngröße von 0,05 bis 0,15 µm
herstellbar. Die Erzeugung einer turbulenten Diffu
sionsflamme mit variabler Länge ist auch bei diesem
Verfahren nicht vorgesehen, so daß bei den beiden
bekannten Verfahren die erreichbare Korngröße und die
Gleichmäßigkeit der Korngröße begrenzt sind.
Weiterhin ist es bekannt, feine Metalloxidpartikel
nach einem Verfahren herzustellen, daß als "Gas
phasen-Reaktionsmethode" bezeichnet werden kann.
Die Gasphasen-Reaktionsmethode läßt sich in eine er
ste Methode, bei der Metalldampf mit einem Sauerstoff
enthaltenden Gas bei einer Temperatur in Kontakt ge
bracht wird, bei der der Metalldampf zu feinen Me
talloxidpartikeln oxidiert, und eine zweite Methode
unterteilt werden, bei der Metalloxidpartikel in
einer Verbrennungsflamme erzeugt werden, die durch
die Verbrennung einer entsprechenden Metallsubstanz
erzeugt wird, die oxidationsfähig ist.
Bei der ersten Gasphasen-Reaktionsmethode wird bei
spielsweise metallisches Magnesium in einer Inert
gasatmosphäre erhitzt, um Magnesiumdampf zu erzeugen,
den man in eine Oxidationszone strömen läßt, in die
man im Gegenstrom zur Magnesiumdampfströmung ein
molekularen Sauerstoff enthaltendes Gas einströmen
läßt, um dieses molekularen Sauerstoff enthaltende
Gas mit dem Magnesiumdampf in Kontakt zu bringen und
diesen mit dem molekularen Sauerstoff enthaltenden
Gas reagieren zu lassen. Diese Methode zur Herstel
lung von feinen Magnesiumoxidpartikeln mit hoher
Reinheit ist in der CSSR-PS 1 39 208 beschrieben.
Takanori Watari, Kazumi Nakayoshi und Akio Kato be
schreiben in Journal of Japanese Chemical Society,
Nr. 6, Seiten 1075 bis 1076 (1984) ein Verfahren zur
Herstellung von feinen Magnesiumoxidpartikeln; bei
diesem Verfahren wird metallisches Magnesium erhitzt,
und der resultierende Magnesiumdampf wird zusammen
mit Argongas in einen Reaktor eingeführt und mit ei
nem Sauerstoff (O2)-Stickstoff (N2)-Mischgas
vermischt.
Bei den oben beschriebenen Verfahren ist es zur Er
zeugung von sehr feinen Metalloxidpartikeln mit klei
ner Korngröße gewöhnlich erforderlich, den Metall
dampf mit einer großen Menge eines Inertgases zu ver
dünnen und erst dann das verdünnte, Metalldampf ent
haltende Gas in Kontakt zu bringen mit einem moleku
laren Sauerstoff enthaltenden Gas. Dieser Prozeß ist
vom Standpunkt der sehr hohen Produktionskosten der
resultierenden feinen Metalloxidpartikeln sehr auf
wendig und auch nachteilig im Hinblick auf die sehr
komplizierte und aufwendige Anlage zur Durchführung
des Verfahrens.
Die oben behandelte zweite Methode, bei der Metall
oxidpartikel durch Oxidieren einer Metallsubstanz
hergestellt werden, die in der Lage ist, in einer Ver
brennungsflamme in ein entsprechendes Metalloxid um
gewandelt zu werden, ist klassifiziert in eine Vor
misch-Verbrennungsmethode und eine Diffusions-Ver
brennungsmethode.
Bei der Vormisch-Verbrennungsmethode werden ein eine
brennbare Metallsubstanz enthaltendes Gas und ein
molekularen Sauerstoff enthaltendes Gas miteinander
gemischt, und das Mischgas wird durch einen Brenner
in eine Oxidationszone geblasen. Bei dieser Methode
wird beispielsweise eine Metallhalogenidverbindung,
die in ein entsprechendes Metalloxid umgewandelt wer
den kann, mit einem brennbaren Gas gemischt, bei
spielsweise Wasserstoffgas oder Methangas, das durch
Verbrennung in Wasserstoffoxid und/oder Kohlenstoff
dioxid umgewandelt werden kann, wobei das resul
tierende Mischgas unter Verwendung eines gießkannen
artigen Brenners verbrannt wird, um eine Anzahl dün
ner bzw. schlanker Flammen zu erzeugen. Dieses Ver
fahren ist beschrieben in der geprüften japanischen
Patentveröffentlichung (Kokoku) Nr. 36-3 359. Das Ver
fahren ist insoweit nachteilig, als eine Anzahl von
faserförmigen Metalloxidagglomeraten um die Brenner
düsen gebildet werden, und weil die Größe der resul
tierenden Metalloxidpartikel nicht gleichmäßig ist.
Für die Erzeugung von Metalloxidpartikeln mit gleich
mäßiger Korngröße ist der Versuch unternommen worden,
ein hochreaktionsfähiges Ausgangsmaterial, beispiels
weise Metalldampf, anstelle einer Metallhalogenidver
bindung zu verwenden, die eine relativ geringe Reak
tionsfähigkeit hat. Wenn eine Metallhalogenidverbin
dung verwendet wird, erfolgt die Reaktion der Metall
halogenidverbindung mit einem molekularen Sauer
stoff enthaltenden Gas mit einer sehr geringen
Reaktionsgeschwindigkeit, und zwar aufgrund der rela
tiv geringen Reaktionsfähigkeit der Metallhalogenid
verbindung. Wenn andererseits Metalldampf verwendet
wird, wird die Reaktion des Metalldampfes mit dem mo
lekularen Sauerstoff enthaltendem Gas unmittelbar
nach dem Vermischen der beiden Stoffe miteinander
initiiert und schreitet mit einer sehr hohen Reak
tionsgeschwindigkeit fort, so daß es schwierig ist,
die Reaktionsrate bzw. -geschwindigkeit auf einem ge
eigneten Niveau unter Kontrolle zu halten. Selbst
wenn die Reaktionsgeschwindigkeit in der Anfangsstufe
der Reaktion, bei der Metalldampf mit molekularen
Sauerstoff enthaltendem Gas in einem Mischer ver
mischt wird und bei dem das Mischgas einem Brenner
zugeführt wird, kontrolliert werden könnte, besteht
die hohe Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Flam
menrückschlages von dem Brenner in den Mischer. Um
dieser gefährlichen Möglichkeit bei einer Vormisch-
Verbrennungsmethode Rechnung zu tragen, geht man da
von aus, daß das Ausgangsmaterial eine Metallverbin
dung mit einer relativen geringen Reaktionsfähigkeit
sein muß, so daß ein hochreaktionsfähiges Ausgangs
material wie beispielsweise Metalldampf nicht verwen
det werden kann.
Die Diffusions-Verbrennungsmethode bezieht sich im
allgemeinen auf ein Verfahren, bei dem ein brennbares
Gas und ein molekularen Sauerstoff enthaltendes Gas
durch separate Ausblas- bzw. Ausströmdüsen in eine
Oxidationszone geblasen werden, so daß das ausge
stoßene brennbare Gas und das molekularen Sauerstoff
enthaltende Gas in der Oxidationszone in Kontakt mit
einander kommen und sich miteinander vermischen, um
zum Verbrennen des brennbaren Gases eine Diffusions
flamme zu erzeugen.
Die Diffusions-Verbrennungsmethode wird gewöhnlich
angewandt bei der üblichen Verbrennung von Flüssig
gas oder Schweröl. Sie ist bisher nicht bei der Her
stellung von Metalloxiden angewendet worden.
Die Diffusions-Verbrennungsmethode umfaßt eine lami
nare Diffusionsflammenmethode und eine turbulente
Diffusionsflammenmethode.
Bei der laminaren Diffusionsflammenmethode kommt ein
brennbares Gas mit einem molekularen Sauerstoff ent
haltenden Gas unter laminaren Strömungsdiffusions
bedingungen in Kontakt und wird in einer resultieren
den laminaren Diffusionsflamme verbrannt. Bei einer
solchen laminaren Diffusionsflamme haben das brenn
bare Gas und das molekularen Sauerstoff enthaltende
Gas, die sich in einem laminaren Strömungszustand be
finden, eine gemeinsame Grenzschicht, durch die die
beiden ineinander diffundieren.
Entsprechend den der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegende Untersuchungen hat eine laminare Diffusions
flamme eine relativ große Länge. Daraus resultiert,
daß die Verweilzeit der resultierenden Oxidpartikel
in der Flamme relativ groß ist. Die resultierenden
Oxidpartikel wachsen daher in der Flamme, so daß die
Größe der gewachsenen Partikel unerwünscht groß und
ungleichmäßig ist. So ist beispielsweise die Verweil
(Wachs-)-Zeit eines Metalloxidpartikels, welches am
rückwärtigen Ende der Flamme erzeugt worden ist, be
trächtlich länger als die eines Metalloxidpartikels,
das im Bereich des vorderen Endes der Flamme gebildet
worden ist. Daraus resultiert ein breiter Kornvertei
lungsbereich der resultierenden Metalloxidpartikel.
Um sehr kleine und in der Größe gleichförmige Metall
oxidpartikel durch die laminare Diffusionsflammenme
thode herzustellen, ist es daher notwendig, den Par
tialdruck des Metalldampfes in der Metalloxidations
stufe auf sehr niedrigem Niveau zu halten, beispiels
weise 0,09 Atmosphären, und ebenso die Reaktionstem
peratur, beispielsweise im Bereich von 800 bis
1600°C. Diese Notwendigkeit führt häufig dazu, daß
die Ausbeute bzw. Effizienz einer solchen Metalloxid
erzeugung nicht zufriedenstellend bzw. sehr niedrig
ist. Eine derartige Verfahrensart ist in der unge
prüften japanischen Patentveröffentlichung (Kokai)
Nr. 59-21 33 619 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Herstellung von Magnesiumoxidpartikeln mit
den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 zu schaffen, mit dem eine Korngröße von 0,01 bis
0,1 µm, bei engem Korngrößenverteilungsband er
reicht wird, wobei das Herstellungsverfahren ebenso
wie die für die Durchführung benötigte Anlage ein
fach sein sollte.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß
durch Anwendung der Merkmale gemäß dem kennzeichnen
den Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiter
bildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in
den Unteransprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden an
hand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben,
aus der sich auch die Effizienz des Verfahrens er
gibt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt einer Ausführungsform einer
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens;
Fig. 2 ein Diagramm, welches die Beziehung zwischen
der Korngrößenverteilung von verschiedenen
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellten Magnesiumoxidpartikeln I, II und III
in Gegenüberstellung mit Vergleichsverfahren
zur Herstellung von Magmesiumoxidpartikeln IV
und V unter Anwendung üblicher Herstellungs
verfahren, jeweils bezogen auf das kumulative
Gewicht der einzelnen Magnesiumoxidpartikel I
bis V wiedergibt, und
Fig. 3 ein Diagramm, welches die Beziehung zwischen
der Korngrößenverteilung von nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellten Magnesi
umoxidpartikeln I, IIa und IIIa in Gegenüber
stellung zu dem Kumulativgewicht der einzel
nen Metalloxide wiedergibt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Oxi
dation des Magnesiumdampfes in einer turbulent
strömenden Diffusionsflamme, die eine geringe Länge
hat. Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel bleiben
daher nur kurzzeitig im Bereich der Flamme, so daß
sie im wesentlichen nicht in der Flamme wachsen. Die
resultierenden Magnesiumoxidpartikel haben demzufolge
eine sehr kleine Größe, und die Korngrößenverteilung
liegt in einem sehr engen Bereich.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestell
ten Magnesiumoxidpartikel haben gewöhnlich eine mitt
lere Korngröße von 0,1 µm bis 0,01 µm. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es weiterhin
möglich, die mittlere Korngröße der resultierenden
Magnesiumoxidpartikel zu steuern, und zwar durch ent
sprechendes Einstellen der Bedingungen der turbu
lenten Diffusionsflamme.
Bei Durchführung des Verfahrens wird ein Magnesium
dampf enthaltendes Gas durch eine Düse in eine Me
talloxidationszone geblasen. Der Magnesiumdampf kann
auf übliche Weise erzeugt sein. Der Magnesiumdampf
wird gewöhnlich durch Erhitzen des festen Metalls in
einer Retorte auf Siedetemperatur des Metalls oder
darüber erzeugt, und zwar beispielsweise in Überein
stimmung mit einer Metallverdampfungsmethode, wie sie
in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 60-1 61 327 beschrieben ist. Das Erhitzen
des festen Metalls in der Retorte kann unter einer
Inertgasatmosphäre erfolgen.
Das Magnesiumdampf enthaltende Gas kann aus dem Me
talldampf allein oder einem Gemisch aus Metalldampf
mit mindestens einem Inertgas bestehen, das auf die
Siedetemperatur des Metalls oder darüber erhitzt wor
den ist. Das Inertgas kann ausgewählt sein aus der
Gruppe bestehend aus Argon, Helium, Neon und Krypton.
Bei Durchführung des Verfahrens wird ein molekularen
Sauerstoff enthaltendes Gas getrennt von dem Metall
dampf enthaltenden Gas durch eine Düse in die Metall
oxidationszone geblasen.
Das molekularen Sauerstoff enthaltende Gas kann
allein aus reinem Sauerstoffgas oder einem Gemisch
aus Sauerstoff mit einem oder mehreren anderen Gasen
bestehen, die gegenüber dem Metalldampf inert sind.
Das molekularen Sauerstoff enthaltende Gas besteht
gewöhnlich aus Luft.
Die Menge des molekularen Sauerstoff enthaltenden
Gases, das der Metalloxidationszone zugeführt wird,
ist nicht auf ein spezielles Niveau begrenzt. Es ist
jedoch vorteilhaft, daß der Partialdruck des mole
kularen Sauerstoffs in dem molekularen Sauerstoff
enthaltenden Gas mehr als das zweifache des Metall
dampfpartialdruck in dem Metalldampf enthaltenden Gas
ist.
Die Partialdrücke des Metalldampfes und des moleku
laren Sauerstoffes lassen sich einfach auf die er
wünschten Werte einstellen, indem man die Verdamp
fungsrate des Metalls und die Strömungsgeschwindig
keit des molekularen Sauerstoffs steuert.
Wenn der Partialdruck des molekularen Sauerstoffs das
zweifache oder weniger als der Partialdruck des Me
talldampfes ist, kann die Oxidation des Metall
dampfes nachteilig beeinflußt werden, wobei die re
sultierenden Magnesiumoxidpartikel eine unerwünscht
große Korngröße haben können.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden das Magne
siumdampf enthaltende Gas und das molekularen Sauer
stoff enthaltende Gas getrennt voneinander in einer
solchen Weise durch getrennte Düsen in die Metall
oxidationszone eingeblasen, daß die Blas- bzw. Ström
ungsrichtungen des Magnesiumdampf enthaltenden Gases
und des molekularen Sauerstoff enthaltenden Gases
sich innerhalb der Metalloxidationszone schneiden.
Dadurch wird bewirkt, daß die Ströme des Magnesium
dampf enthaltenden Gases und des molekularen Sauer
stoff enthaltenden Gases in innigen Kontakt mitein
ander kommen, und daß in der Metalloxidationszone
eine turbulente Diffusionsflamme erzeugt wird.
Solange durch die beiden Gasströme eine turbulente
Diffusionsflamme erzeugt wird, besteht keine speziel
le Beschränkung hinsichtlich der Düsentypen für das
Magnesiumdampf enthaltende Gas und das molekularen
Sauerstoff enthaltende Gas und auch nicht hinsicht
lich des Einblasens der beiden Gase.
Das Einblasen des Metalldampf enthaltenden Gases und
des molekularen Sauerstoff enthaltenden Gases erfolgt
vorzugsweise mit einer Doppeldüse, die eine Kerndüse
zum Einblasen des Metalldampf enthaltenden Gases und
eine die Kerndüse umgebende Ringspaltdüse zum Einbla
sen des molekularen Sauerstoff enthaltenden Gases um
faßt, wobei die Achsen der beiden Einzeldüsen zusam
menfallen; die Blasrichtung der Kerndüse entspricht
der Längsachse dieser Kerndüse, und die Austritts-
Blasrichtung der Ringspalt- bzw. Manteldüse schneidet
die Blasrichtung der Kerndüse an einer im Bereich der
Metalloxidationszone befindlichen Stelle.
Gemäß Fig. 1 ist die Einrichtung zur Herstellung des
Magnesiumoxids mit einer Doppeldüse 2, einer soge
nannten Kern-Ringspalt-Düse versehen. Die Doppeldüse
2 besteht aus einer eine Längsachse 4 aufweisenden
Kerndüse 3, die zum Ausblasen eines metalldampf
haltigen Gases ein vorderes Ausblasende 5 und ein
hinteres Ende 6 aufweist, das an eine (nicht darge
stellte) Metalldampfquelle angeschlossen ist. Das
metalldampfhaltige Gas kann in einer Richtung entlang
der Längsachse 4 der Kerndüse 3 ausgeblasen werden.
Die Doppeldüse 2 enthält weiterhin eine Mantel- bzw.
Ringspaltdüse 11 mit der Längsachse 4, so daß diese
Mantel- bzw. Ringspaltdüse die Kerndüse unter Frei
lassung eines Ringspaltes konzentrisch umgibt. Die
Ringspaltdüse 11 hat ein hinteres Ende 12, an das
sich eine zu einer nicht dargestellten Quelle für
molekularen Sauerstoff enthaltendes Gas führende Lei
tung 13 anschließt, und ein vorderes Ende 14 zum Aus
blasen dieses Gases. Das vordere Ausblasende 14 ist
so geformt, daß die Ausströmrichtung 15 die Längs
achse 4 der Kerndüse 3 in einem Punkt 16 schneidet,
der im Bereich der Metalloxidationszone liegt. Die
beiden Ströme aus molekularen Sauerstoff enthalten
dem Gas und Metalldampf enthaltendem Gas schneiden
sich demzufolge im Schnittpunkt 16 unter Schnittwin
keln R. Die Schnittwinkel R betragen vorzugsweise
90° oder weniger, und zwar insbesondere 10 bis 90°.
Wenn der Schnittwinkel bei Null liegt, kann unter Um
ständen eine laminare Diffusionsflamme erzeugt wer
den. Wenn der Schnittwinkel 90° beträgt, kann es zu
dem Nachteil kommen, daß sich gebildetes Magnesium
oxid in der Kerndüse ablagert und diese blockiert.
Die Strömungsgeschwindigkeit des molekularen Sauer
stoff enthaltenden Gases beträgt vorzugsweise das
0,7-fache, insbesondere das 1- bis 15-fache, der Strö
mungsgeschwindigkeit des Metalldampf enthaltenden Ga
ses. Bei kleinerem Schnittwinkel R kann vorzugsweise
die Strömungsgeschwindigkeit des molekularen Sauer
stoff enthaltenden Gases gegenüber der Strömungsge
schwindigkeit des Magnesiumdampf enthaltenden Gases
erhöht werden.
Bei Durchführung des Verfahrens kommt die austreten
de, molekularen Sauerstoff enthaltende Gasströmung
mit der Metalldampf enthaltendem Gasströmung in einer
solchen Weise in Kontakt, daß eine turbulente Diffu
sionsflamme geringer Länge entsteht. Die Verweildauer
der resultierenden Magnesiumoxidpartikel in der
Flamme soll sehr klein sein, insbesondere 0,0001 bis
0,01 sek. Um eine derart kurze Verweilzeit zu er
reichen, soll die Länge der turbulenten Diffusions
flamme auf einen Wert von 0,5 bis 5 cm einreguliert
werden.
In einer solchen kurzen, turbulenten Diffusionsflamme
wird der Magnesiumdampf unmittelbar zu den ent
sprechenden Magnesiumoxidpartikeln oxidiert. Die
kurze Länge der Diffusionsflamme führt dazu, daß die
Verweilzeit der resultierenden Metalloxidpartikel in
der Oxidationszone sehr kurz ist, wodurch ein uner
wünschtes Wachsen der Partikel verhindert wird. Die
resultierenden Magnesiumoxidpartikel haben eine sehr
kleine mittlere Korngröße mit einem sehr engen Korn
größenverteilungsbereich.
Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel werden zu
sammen mit dem Restgas aus der Metalloxidationszone
in eine Metalloxidpartikel-Sammelzone gefördert und
mittels üblicher Geräte von dem Restgas abgetrennt,
beispielsweise mittels eines Filters und/oder eines
Zyklonabschneiders.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden an
hand von Beispielen und Vergleichsbeispielen be
schrieben.
Zur Erzeugung von feinen Magnesiumoxidpartikeln wurde
die in Fig. 1 dargestellte Kern-Ringspaltdüse verwen
det.
Die Doppeldüse hatte eine Kerndüse für das Metall
dampf enthaltende Gas mit einem Innendurchmesser von
4 mm und einem Außendurchmesser von 18 mm, während
die Ringspaltdüse für das molekularen Sauerstoff ent
haltende Gas einen Innendurchmesser von 20 mm und
einen Außendurchmesser von 30 mm hatte. Die Schnitt
winkel zwischen den Ausblasrichtungen der beiden
Düsen betrugen 10°.
Metallisches Magnesium wurde auf eine Temperatur von
1200°C erhitzt, um Magnesiumdampf mit einer Verdamp
fungsrate von 1,2 g/min zu erhalten, und der resul
tierende Magnesiumdampf wurde mit einer Strömungsge
schwindigkeit von 7,6 m/sek. durch die Kerndüse in
die Magnesiumoxidationszone geblasen. Getrennt davon
wurde in die Magnesiumoxidationszone Luft durch die
Ringspaltdüse 11 mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 12 m/sek. geblasen. Das Verhältnis des Partial
drucks des molekularen Sauerstoffs zu dem Metall
dampfpartialdruck betrug 7,0. Die ausströmenden Ma
gnesiumdampf- und Luftströme erzeugten eine turbulen
te Diffusionsflamme mit einer Länge von 4,0 cm. Die
Verweilzeit der resultierenden Magnesiumoxidpartikel
in der Flamme betrug 0,0053 sek. Die resultierenden
Magnesiumoxidpartikel wurden mit einer üblichen Sam
meleinrichtung gesammelt.
Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel hatten eine
mittlere Korngröße von 0,035 µm.
Die Korngrößenverteilung der resultierenden Partikel
und das kumulative Gewicht der Partikel sind durch
die Linie I in Fig. 2 dargestellt.
Die mittlere Korngröße der Partikel wurde gemäß der
folgenden Gleichung bestimmt:
mittlere Korngröße a/(S×ρ),
wobei S eine durch eine Stickstoffabsorptionsmethode
ermittelte, spezifische Oberfläche der Partikel, a
einen Koeffizienten der Partikelform, nämlich 6, und
ρ eine Dichte der Partikel, nämlich 3,58 g/cm3,
darstellen.
Es wurde im wesentlichen in der gleichen Weise ver
fahren wie im Beispiel 1, wobei die Strömungsge
schwindigkeit der ausströmenden Luft 30 m/sek. be
trug, während das Verhältnis des Dampfdruckes des
molekularen Sauerstoffs zum Dampfdruck des Magnesium
dampfes in der Magnesiumoxidationszone bei 18 lag.
Die resultierende turbulente Diffusionsflamme hatte
eine Länge von 1,5 cm. Die Verweilzeit der resul
tierenden Magnesiumoxidpartikel in der Flamme betrug
0,0020 sek. Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel
hatten eine mittlere Korngröße von 0,025 µm; die
Korngrößenverteilung der Partikel und das kumulative
Partikelgewicht sind in Fig. 2 durch die Linie II
dargestellt.
Es wurde im wesentlichen in der gleichen Weise ver
fahren wie im Beispiel 1, wobei die Strömungsge
schwindigkeit der ausströmenden Luft 60 m/sek. be
trug, während das Partialdruckverhältnis von moleku
larem Sauerstoff zu Magnesiumdampf in der Magnesium
oxidationszone bei 36 lag.
Die resultierende turbulente Diffusionsflamme hatte
eine Länge von 1,0 cm. Die Verweilzeit der resultie
renden Magnesiumoxidpartikel in der Flamme betrug
0,0013 sek. Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel
hatten eine mittlere Korngröße von 0,020 µm; die
Korngrößenverteilung der Partikel und das kumulative
Gewicht der Partikel sind in Fig. 2 durch die Linie
III dargestellt.
Es wurde im wesentlichen in der gleichen Weise ver
fahren, wie im Beispiel 1, wobei jedoch der Schnitt
winkel 0 bei 0° lag, die Strömungsgeschwindigkeit des
Magnesiumdampfes 7,6 m/sek. und die Strömungsge
schwindigkeit der ausströmenden Luft 2 m/sek. betru
gen, während das Partialdruckverhältnis von molekula
rem Sauerstoff zu Magnesiumdampf in der Magnesiumoxi
dationszone bei 1 lag.
Die resultierende Flamme war eine laminare Diffu
sionsflamme und hatte eine Länge von 16 cm. Die Ver
weilzeit der resultierenden Magnesiumoxidpartikel in
der Flamme betrug 0,021 sek. Die resultierenden Ma
gnesiumoxidpartikel hatten eine mittlere Korngröße
von 0,120 µm; die Korngrößenverteilung der Par
tikel und das kumulative Gewicht der Partikel sind
in Fig. 2 durch die Linie V dargestellt.
Es wurde im wesentlichen in der gleichen Weise ver
fahren wie im Vergleichsbeispiel 1, wobei die Strö
mungsgeschwindigkeit der ausströmenden Luft 4 m/sek.
betrug.
Die resultierende laminare Diffusionsflamme hatte
eine Länge von 10 cm. Die Verweilzeit der resultie
renden Magnesiumoxidpartikel in der Flamme betrug
0,13 sek. Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel
hatten eine mittlere Korngrö8e von 0,08 µm; die
Korngrößenverteilung der Partikel und das kumulative
Partikelgewicht sind in Fig. 2 durch die Linie V dar
gestellt.
Es wurde im wesentlichen in der gleichen Weise ver
fahren wie im Beispiel 1, wobei jedoch der Schnitt
winkel 90° betrug, die Strömungsgeschwindigkeit der
ausströmenden Luft 6 m/sek. betrug, und das Partial
druckverhältnis von molekularem Sauerstoff zu Magne
siumdampf in der Magnesiumoxidationszone bei 3 lag.
Die resultierende turbulente Diffusionsflamme hatte
eine Länge von 3,0 cm. Die Verweilzeit der resultie
renden Magnesiumoxidpartikel in der Flamme betrug
0,0039 sek. Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel
hatten eine mittlere Korngröße von 0,030 µm; die
Korngrößenverteilung der Partikel und das kumulative
Partikelgewicht sind in Fig. 3 durch die Linie Ia
dargestellt.
Es wurde im wesentlichen in der gleichen Weise ver
fahren wie im Beispiel 1, wobei der Schnittwinkel 90°
betrug, die Strömungsgeschwindigkeit der ausströmen
den Luft bei 12 m/sek. lag, und das Partialdruckver
hältnis von molekularem Sauerstoff zu Magnesiumdampf
in der Magnesiumoxidationsstufe bei 7 lag.
Die resultierende turbulente Diffusionsflamme hatte
eine Länge von 1,5 cm. Die Verweilzeit der resultie
renden Magnesiumoxidpartikel in der Flamme betrug
0,0020 sek. Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel
hatten eine mittlere Korngröße von 0,025 µm; die
Korngrößenverteilung der Partikel und das kumulative
Partikelgewicht sind in Fig. 3 durch die Linie IIa
dargestellt.
Es wurde im wesentlichen in der gleichen Weise ver
fahren wie im Beispiel 1, wobei der Schnittwinkel 90°
betrug, die Strömungsgeschwindigkeit der ausströmen
den Luft 30 m/sek. betrug und das Partialdruckver
hältnis von molekularen Sauerstoff zu Magnesium
dampf in der Magnesiumoxidationsstufe bei 18 lag.
Die resultierende turbulente Diffusionsflamme hatte
eine Länge von 1,0 cm. Die Verweilzeit der resultie
renden Magnesiumoxidpartikel in der Flamme betrug
0,0013 sek. Die resultierenden Magnesiumoxidpartikel
hatten eine mittlere Korngröße von 0,020 µm; die
Korngrößenverteilung der Partikel und das kumulative
Partikelgewicht sind in Fig. 3 durch die Linie IIIa
dargestellt.
Aus den obigen Beispielen 1 bis 6 und den Vergleichs
beispielen 1 und 2 ergibt es sich in Verbindung mit
den Fig. 2 und 3, daß die auf die erfindungsgemäße
Weise hergestellten Magnesiumoxidpartikel eine sehr
kleine Korngröße haben, wobei auch ein sehr enges
Korngrößenverteilungsband gegeben ist, wie es die
Fig. 2 und 3 zeigen. Wenn gemäß den Vergleichsbei
spielen 1 und 2 mit einer laminaren Diffusionsflamme
gearbeitet wird, haben die erhaltenen Magnesium
oxidpartikel eine große Korngröße mit einem breiten
Korngrößenverteilungsbereich.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxid
partikeln mit einer mittleren Korngröße von 0,01
bis 0,1 µm, bei dem man einen Strom eines
Magnesiumdampf enthaltenden Gases aus einer Kern
düse und einen Strom eines molekularen Sauerstoff
enthaltenden Gases aus einer die Kerndüse umge
benden Ringspaltdüse unter einem gegenüber der
Längsachse der Düse geneigten Schnittwinkel R von
90 oder weniger in eine Oxidationszone unter Er
halt einer turbulenten Diffusionsflamme bläst,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Diffusions
flamme auf eine Länge von 0,5 bis 5 cm einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem den Magnesiumdampf enthaltenden Gas
mindestens ein Inertgas zumischt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Inertgas aus Argon, Helium, Neon und
Krypton besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das den molekularen Sauerstoff enthaltende Gas
aus Sauerstoff allein besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das den molekularen Sauerstoff enthaltene Gas
aus Luft besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sauerstoff-Partialdruck des den moleku
laren Sauerstoff enthaltenden Gases mindestens
doppelt so hoch ist wie der Magnesiumdampf-
Partialdruck des den Magnesiumdampf enthaltenden
Gases.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnittwinkel R im Bereich von 10° bis
90° liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Magnesiumoxidpartikel 0,0001 bis 0,01 Sekunden
in der Diffusionsflamme verweilen läßt.
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