DE3539220A1 - Steuereinrichtung fuer ein hydrostatisches getriebe - Google Patents
Steuereinrichtung fuer ein hydrostatisches getriebeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Steuereinrichtungen dieser Art werden zur Leistungsregelung
oder zur Regelung einer vorbestimmbaren Abtriebsdrehzahl
des hydrostatischen Getriebes in Abhängigkeit von der
Drehzahl des Antriebsmotors eingesetzt. Bevorzugte
Einsatzfälle sind solche Vorrichtungen und Maschinen,
bei denen es auf einen robusten leistungsfähigen und
verhältnismäßig klein bauenden Antrieb ankommt, insbeson
dere Baufahrzeuge wie Kräne, Winden, Bagger, Erdschieber
oder Radlader oder dgl., wobei es üblich ist, eine
vorliegende Antriebseinheit auch für den Fahrantrieb
vorzusehen.
Eine Steuereinrichtung der eingangs bezeichneten Art
ist in DE-PS 30 41 856 beschrieben und dargestellt.
Diese bekannte Bauart ist für den reversiblen Betrieb
eingerichtet. Unabhängig davon weist sie folgenden
Nachteil auf. Wenn im Betrieb bei unveränderter Förder
richtung der Hauptpumpe bzw. unveränderter Fahrtrichtung
eine Lastumkehr im hydrostatischen Getriebe stattfindet,
d.h., in solchen Fällen, in denen der Hydromotor Pumpen
funktion einnimmt, wie es z.B. beim Senken einer Last
oder bei Bergabfahrt eines Baufahrzeugs der Fall ist,
arbeitet diese Steuereinrichtung mangelhaft. Dies ist
dadurch bedingt, daß bei Lastumkehr der Arbeitsdruck
in der betreffenden Arbeitsleitung auf einen vernachläs
sigbaren Wert sinkt und deshalb der Stellkolben der
Zylinder-Kolben-Anordnung das Regelventil im Sinne
einer Vergrößerung des Schluckvolumens der nunmehr
als Motor arbeitenden Hauptpumpe verstellt. Hierdurch
wird das Übersetzungsverhältnis des hydrostatischen
Getriebes und folglich auch die Bremswirkung des Antriebs
motors verringert. Die Steuervorrichtung verliert somit
ihre Funktion und es kommt zu einem Hochlaufen des
Antriebsmotors.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuerein
richtung der eingangs bezeichneten Art so auszugestalten,
daß bei einer Lastumkehr im hydrostatischen Getriebe
ein Hochdrehen des Antriebsmotors verhindert ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist die Funktion
des Steuerventils auch nach einer vorbeschriebenen
Lastumkehr im hydrostatischen Getriebe gewährleistet,
weil im Gegensatz zu der bekannten Ausgestaltung auch
nach der Lastumkehr die Beaufschlagung mit dem sich
in der anderen Arbeitsleitung vorhandenen Arbeitsdruck
aufrechterhalten bleibt. Dies wird durch die Ventilanord
nung gesteuert, die jweils die Verbindungsleitung,
die zu der keinen Arbeitsdruck enthaltenden Arbeitsleitung
führt, sperrt. Dabei wird durch das erfindungsgemäße
Umschaltventil die Beaufschlagung mit Arbeitsdruck
des der jeweiligen Fahrtrichtung zugeordneten Druckraumes
gesteuert.
Die in den Ansprüchen 2 bis 6 enthaltenen Merkmale
umfassen einfache Bauteile, die auch einfach und funktions
sicher zu steuern sind, und ergeben somit preiswerte
Lösungen.
Eine einfache Ausgestaltung für ein Umschaltventil
gemäß Ansprüchen 5 oder 6 ist erfindungsgemäß ein Doppel
kolben, dessen zwischen den einander zugewandten, Steuer
kanten bildenden Steuerflächen vorhandener Ringraum
mit dem Wechselventil verbunden ist, während die freien
Stirnflächen des Doppelkolbens jeweils mit dem Steuerdruck
beaufschlagbar sind. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung
ist der Doppelkolben durch Federn mittelzentriert.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 5 ermöglicht eine einfache
Anordnung.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel darstellenden hydraulischen Schalt
planes erläutert.
Der Schaltplan zeigt ein allgemein mit 1 bezeichnetes
hydrostatisches Getriebe, von dem aus Vereinfachungsgründen
lediglich die für den reversierbaren Betrieb eingerichtete
Hauptpumpe 2, deren Fördermenge verstellbar ist, und
die Arbeitsleitungen 3, 4 dargestellt sind. Die Fördermenge
der Hauptpumpe 2 ist durch einen Stellmotor 5 einstellbar,
der durch eine Zylinder-Kolben-Einheit 6 gebildet ist,
deren federzentrierter Doppelkolben 7 mit einem von
einer Hilfspumpe 8 in einer Steuerleitung 9 bereitgestell
ten Steuerdruck beaufschlagbar ist und zwar je nach
Fahrtrichtung auf seiner einen oder auf seiner anderen
Stirnseite.
Zur Steuerung des Stellmotors 5 ist ein Ansteuergerät
11 vorgesehen, zu dem ein federzentriertes Steuerventil
12 mit jeweils einem steuerbaren Durchgang 13, 14 für
jede Fahrtrichtung und ein Steuerkolben 15 gehören.
Die Verstellung des Steuerkolbens 15 erfolgt durch
eine Kolbenanordnung zu der zwei endseitig am Steuerventil
12 angeordnete Zylinder-Kolben-Einheiten 16, 17 gehören,
mit jeweils gegen eine Stirnseite des Steuerkolbens
15 wirksamen Kolben 18, 19 die jeweils durch einen
Stufenkolben gebildet sind mit zwei Steuerflächen 20,
21; 22, 23 von denen die jeweils einem Kolben 18, 19
zugehörigen in die gleiche Richtung weisen, nämlich
dem Steuerkolben 15 abgewandt sind. Die Steuerflächen
20, 21; 22, 23 jedes Kolbens 18, 19 begrenzen Durckräume
24, 25; 26, 27 von denen die äußeren mit dem Steuerdruck
und die inneren mit dem Arbeitsdruck des hydrostatischen
Getriebes 1 beaufschlagbar sind.
Hierzu ist eine von der Hilfspumpe 8 gespeiste Steuerlei
tung 28 vorhanden, die über ein elektromagnetisch betätig
bares Schaltventil 29 zur Einstellung der Fahrtrich
tung und zwei vom Schaltventil 29 abzweigenden Steuerlei
tungen 30, 31 mit den äußeren Druckräumen 24, 27 verbunden
ist.
Die inneren, mit dem Arbeitsdruck beaufschlagbaren
Druckräume 25, 26 sind durch Steuerleitungen 32, 33
mit einem Umschaltventil 34 verbunden, von dem eine
Steuerleitung 35 zu einem Wechselventil 36 führt, das
durch zwei Steuerleitungen 37, 38 mit den Arbeitsleitungen
3, 4 des hydrostatisches Getriebes 1 verbunden ist.
Das Umschaltventil 34 ist ein federzentrierter Doppelkol
ben, dessen einander zugewandte, einen Ringraum 39
begrenzende Ringflächen 40, 41 den jeweiligen Durchgang
42, 43 zu den Steuerleitungen 32, 33 in Abhängigkeit
von der Stellung des Doppelkolbens 44 öffnen oder
schließen. An den freien Stirnflächen 45, 46 des Doppelkol
bens 44 sind im Gehäuse 47 des Umschaltventils 34 Druck
räume 48, 49 ausgebildet, von denen der eine durch
eine Steuerleitung 51 mit der Steuerleitung 30 und
der andere durch eine Steuerleitung 52 mit der Steuerlei
tung 31 verbunden ist.
In der Steuerleitung 9 ist ein Regelventil 54 gemäß
DE-PS 22 47 437 angeordnet. Zum Aufbau und zur Funktion
des Regelventils 54 wird deshalb auf DE-PS 22 47 437
verwiesen. Von der Steuerleitung 9 zweigt eine Speiselei
tung 55 ab, die in bekannter Weise zur Speisung des
hydrostatischen Getriebes 1 dient. Der Steuerdruck
in der Steuerleitung 28 ist gegenüber dem Druck in
der Steuerleitung 9 und in der Speiseleitung 55 vermindert.
In der Steuerleitung 9 ist auch noch ein Druckbegrenzungs
ventil zur Absicherung des Ansteuergerätes 11 und des
Stellmotors 5 vorgesehen.
Im Betrieb wird durch die Stellung des Schaltventils
29 bestimmt, zu welcher Seite hin das Stellorgan der
Hauptpumpe 2 ausschwenkt und arbeitet. Aufgrund der
Verbindung der äußeren Druckräume 24, 27 der Zylinder-Kol
ben-Einheiten 16, 17 mit den Druckräumen 48, 49 des
Umschaltventils 34 öffnet der Doppelkolben 44 des letzteren
jeweils einen Durchgang 42, 43, wenn Steuerdruck zu
einem der äußeren Druckräume 48, 49 geführt wird. Die
Anordnung ist so getroffen, daß der dem jeweilig beauf
schlagten äußeren Druckraum entfernt liegende innere
Druckraum 25, 26 mit Arbeitsdruck beaufschlagt wird.
Es wirken somit jeweils Steuerflächen 20, 22 bzw. 21,
23 gegeneinander, wodurch sich unter Berücksichtigung
der Ventilfederkraft (Ventilfeder 56) die Steuerposition
des Steuerkolbens 15 ergibt.
Je nach Förderrichtung der Hauptpumpe 2 weist eine
Arbeitsleitung 3, 4 im Betrieb Hochdruck und die andere
einen niedrigen, vernachlässigbaren Druck auf. Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung sorgt das Wechselventil
36 dafür, daß auch bei Lastumkehr im hydrostatischen
Getriebe 1 die Beaufschlagung des jeweiligen Kolbens
18, 19 mit Hochdruck aufrechterhalten bleibt. D.h.,
auch nach einer Lastumkehr im hydrostatischen Getriebe
1 bleibt die dem Steuerventil 12 zugeordnete Steuerfunktion
im wesentlichen unverändert erhalten. Im Gegensatz
zum Stand der Technik führt bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung auch nach einer Lastumkehr eine Erhöhung
des Arbeitsdrucks zu einer Verstellung der Hauptpumpe
2 zu einer niedrigeren Fördermenge. In einem solchen
Fall wird deshalb das Übersetzungsverhältnis des hydrosta
tischen Getriebes 1 vergrößert, wodurch sich auch eine
vergrößerte Bremswirkung des nicht dargestellten, die
Hauptpumpe 2 antreibenden Antriebsmotors einstellt.
Claims (7)
1. Steuereinrichtung für ein im geschlossenen Kreislauf
arbeitendes hydrostatisches Getriebe (1)
mit einer reversierbaren Hauptpumpe (2) verstellbarer Fördermenge und einem Hydromotor,
bei dem die Hauptpumpe (2) durch einen Antriebsmotor angetrieben wird,
die Hauptpumpe (2) durch einen mit ihrem Stellorgan verbundenen Stellmotor (5) verstellbar ist, der mit einem Steuerdruck beaufschlagbar ist, der von einer ebenfalls vom Antriebsmotor angetriebenen Hilfspumpe (8) bereitgestellt wird,
wobei dem Stellmotor (5) der Steuerdruck über ein Steuerventil (12) zuführbar ist, das durch zwei einander entgegengesetzt wirksame Zylinder-Kolben-Ein heiten (16, 17) mit bei jeder Fahrtrichtung zwei gleichzeitig wirksame Druckräume (24 bis 27) begrenzen den Steuerflächen (20 bis 23) verstellbar ist, von denen der eine mit dem Steuerdruck und der andere mit dem Arbeitsdruck in der Arbeitsleitung (3, 4) des hydrostatischen Getriebes (1) beaufschlagbar ist,
und wobei in der Steuerleitung (28) ein Schaltven til (29) zur wahlweisen Beaufschlagung der einen oder anderen Zylinder-Kolben-Einheit (16, 17) in Abhängigkeit der gewünschten Förderrichtung der Hauptpumpe (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der mit dem Arbeitsdruck beaufschlagbaren Druckräume (25, 26) mit der einen und mit der anderen Arbeitsleitung (3, 4) des hydrostatischen Getriebes (1) verbindbar ist,
daß der jeweils nicht mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte Druckraum (25, 26) von der Verbindung mit den Arbeits leitungen (3, 4) durch ein beim Fahrtrichtungswechsel schaltbares Umschaltventil (34) gesperrt ist, und daß eine Ventilanordnung (36) vorgesehen ist, die die Verbindung des mit Arbeitsdruck beaufschlagten Druckraumes (25, 26) mit der jeweils keinen Arbeitsdruck enthaltenden Arbeitsleitung (3, 4) sperrt.
mit einer reversierbaren Hauptpumpe (2) verstellbarer Fördermenge und einem Hydromotor,
bei dem die Hauptpumpe (2) durch einen Antriebsmotor angetrieben wird,
die Hauptpumpe (2) durch einen mit ihrem Stellorgan verbundenen Stellmotor (5) verstellbar ist, der mit einem Steuerdruck beaufschlagbar ist, der von einer ebenfalls vom Antriebsmotor angetriebenen Hilfspumpe (8) bereitgestellt wird,
wobei dem Stellmotor (5) der Steuerdruck über ein Steuerventil (12) zuführbar ist, das durch zwei einander entgegengesetzt wirksame Zylinder-Kolben-Ein heiten (16, 17) mit bei jeder Fahrtrichtung zwei gleichzeitig wirksame Druckräume (24 bis 27) begrenzen den Steuerflächen (20 bis 23) verstellbar ist, von denen der eine mit dem Steuerdruck und der andere mit dem Arbeitsdruck in der Arbeitsleitung (3, 4) des hydrostatischen Getriebes (1) beaufschlagbar ist,
und wobei in der Steuerleitung (28) ein Schaltven til (29) zur wahlweisen Beaufschlagung der einen oder anderen Zylinder-Kolben-Einheit (16, 17) in Abhängigkeit der gewünschten Förderrichtung der Hauptpumpe (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der mit dem Arbeitsdruck beaufschlagbaren Druckräume (25, 26) mit der einen und mit der anderen Arbeitsleitung (3, 4) des hydrostatischen Getriebes (1) verbindbar ist,
daß der jeweils nicht mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte Druckraum (25, 26) von der Verbindung mit den Arbeits leitungen (3, 4) durch ein beim Fahrtrichtungswechsel schaltbares Umschaltventil (34) gesperrt ist, und daß eine Ventilanordnung (36) vorgesehen ist, die die Verbindung des mit Arbeitsdruck beaufschlagten Druckraumes (25, 26) mit der jeweils keinen Arbeitsdruck enthaltenden Arbeitsleitung (3, 4) sperrt.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilanordnung durch Rückschlagventile
gebildet ist.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilanordnung durch ein Wechselventil
(36) gebildet ist.
4. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (34) durch den Steuerdruck
oder den Arbeitsdruck umschaltbar ist.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (34) zwei einander entgegenge
setzt wirksame Druckräume (48, 49) aufweist, von
denen jeder durch eine Verbindungsleitung (51, 52)
mit einem mit Steuerdruck beaufschlagbaren Druckraum
(24, 27) der Zylinder-Kolben-Einheiten (16, 17)
verbunden ist.
6. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (34) durch ein 3/2-Wegeventil
gebildet ist.
7. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die an beiden Stirnseiten des Steuerkolbens
des Steuerventils eine Zylinder-Kolben-Einheit angeord
net ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils der Druckraum (24, 27) der einen Zylinder-
Kolben-Einheit (16, 17) mit Steuerdruck und der
Druckraum (25, 26) der anderen Zylinder-Kolben-Einheit
(16, 17) mit Arbeitsdruck beaufschlagbar ist.
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