DE3536270A1 - Verfahren und vorrichtung zum entfernen von fluessigkeit aus einem laufenden faden - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entfernen von fluessigkeit aus einem laufenden fadenInfo
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- D06B15/00—Removing liquids, gases or vapours from textile materials in association with treatment of the materials by liquids, gases or vapours
- D06B15/09—Removing liquids, gases or vapours from textile materials in association with treatment of the materials by liquids, gases or vapours by jets of gases
Description
Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit aus einem laufenden Faden
Die Erfindung betrifft das mechanische Entfernen einer Flüssigkeit
aus einem laufenden Faden nach einer Flüssiqkeitsbehandlung.
Nach einer Flüssigkeitsbehandlung von Fäden, beispielsweise während
des Spinnprozesses von Viskoseseide, ist es von Vorteil, einen möglichst großen Teil der in einem Faden enthaltenen Flüssigkeit
auf mechanischem Wege aus diesem zu entfernen. Das führt zu einer wesentlichen Zeit- und Energieeinsparung bei einem
nachfolgenden Trockenvorgang.
Es sind bereits Verfahren bekannt, gemäß denen am Faden gegen
dessen Laufrichtung ein Gasstrahl ontlangqeblasen wird (DE-PS
755 303 und DE-US 1 917 535). Dadurch wird jedoch nur die an der
Oberfläche des Fadens anhaftende Flüssigkeit entfernt. Der Entwässerungseffekt
ist dementsprechend gering. So wird z, B. in der DE-PS 756 808 angegeben, daß ein aus Viskose hergestelltes
Fadenband vor der Entwässerung, bezogen auf seine Trockenmasse,
185 % Flüssigkeit enthält, danach noch 115 %. Es wurden also ca.
38 %, der im Faden enthaltenen Flüssigkeit aus diesem entfernt.
In der DE-OS 2 431 996 wird eine Düse beschrieben, die nach dem
gleichen Verfahren arbeitet. Durch eine besondere Gestaltung und ein tangential erfolgendes Zuführen der Blasluft wird ein zusätzliches
Abquetschen des Fadens und damit eine Verbesserung des Entwässerungseffektes erreicht. Die Düse ist jedoch kompliziert
aufgebaut, und zu ihrer Herstellung ist ein hoher Aufwand erforderlich.
Allen vorgenannten Lösungen haftet der Nachteil an, daß der sich
entgegen der Fadenlaufrichtung bewegende Gasstrom eine Kraft
auf den Faden ausübt, die den Längszug in demselben erhöht. Bei der Weiterverarbeitung führt dies insbesondere bei nassen Fäden,
die noch keine hohe Reißfestigkeit besitzen, häufig zu Faden-
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brüchen. Außerdem wird der Restschrumpfwert der fertigen Fäden
ungünstig beeinflußt.
Es ist weiterhin aus der GB-PS 2 009 030 A bekannt, eine über
eine Walze laufende Fadenschar mittels einer Breitstrahldüse gegen die Fadenlaufrichtung tangential zur Walzenoberfläche mit
einem Gasstrahl zu beaufschlagen. Auch hier ist der angegebene Entwässerungseffekt nicht befriedigend. Er beträgt lediglich
50 % des Anfangsfeuchtigkeitsgehalts.
Außerdem ist nachteilig., daß die Fäden mit einer erhöhten Längsspannung
laufen müssen, um nicht seitlich weggeblasen zu werden. Das Verfahren ist also für locker geführte Fäden ungeeignet. Hinzu
kommt ein sehr hoher Luftverbrauch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in einem laufenden Faden enthaltene Flüssigkeit mit einfachen Mitteln und ohne Erhöhung
der Fadenspannung weitestgehend aus diesem zu entfernen und sicher abzuführen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß
Patentanspruch 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen
dieses Verfahrens enthalten die Patentansprüche 2 bis 5. Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist in Patentanspruch
6 dargelegt. Die Ansprüche 7 und 8 enthalten weitere wesentliche Merkmale dieser Vorrichtung.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß nur ein dünner Gasstrahl erforderlich
ist, dessen Wirkung durch Stauen und seitliches Abschotten auf eine Bahn längs des Fadens konzentriert wird. Der
Faden wird von dem gasförmigen Medium umspült und im Staupunkt des Strahles dabei allseitig intensiv abgequetscht. Er schwimmt
dabei auf einer dünnen Schicht des gasförmigen Mediums und läuft dadurch fast reibungslos durch die Behandlungszone. Der
Gasstrahl wird entlang dem Faden in und gegen die Fadenlauf-
richtung umgelenkt. Die auf den Faden wirkenden Zugkräfte heben sich dadurch nahezu auf. Der gegen den Fadenlauf gerichtete
Strahlteil sorgt dabei für eine sichere Abführung der abgequetschten
Flüssigkeit.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß mehrere Einzelfäden zusammengefaßt und wie ein Faden von nur einem Gasstrahl
abgequetscht werden können. Damit vermindert sich der Energieaufwand nochmals beträchtlich, und es ergibt sich eine
Verringerung des Platzbedarfes und des auf einen Faden bezogenen Bauaufwandes.
Vorteilhaft ist ferner, wenn der Faden vor und/oder nach dem
Gasstrahl von diesem weg abgelenkt wird. Damit werden die Strekken,
auf denen sich die Strahlteile am Faden entlangbewegen, klein und die dadurch hervorgerufenen Zugkräfte ebenfalls.
Außerdem wird der Fadenlauf dadurch beruhigt, und vereinzelt
auftretende Schwingungen werden beseitigt.
Eine aus den Zugkräften resultierende bleibende Erhöhung der
Fadenspannung infolge der Behandlung wird vermieden, wenn in
Fadenlaufrichtung gesehen die Strecke vom Knick einer Ablenkung vor dem Gasstrahl bis zu diesem kleiner ist als die nach dem
Gasstrahl folgende gerade Fadenstrecke und der Gasstrahl so weit gegen die Fadenlaufrichtung geneigt wird, daß die beiden
Zugkräfte gleich groß sind. Durch die Neigung des Gasstrahles gegen den Fadenlauf wird dabei die Flüssigkeit sicher abgeführt.
Dies wird noch unterstützt, wenn der Faden zur Behandlungszone
hin ansteigend verläuft.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen nur
aus einem Fadenführungskörper mit einer Rille und einer gegenüber dem Fadenführungskörper angeordneten Düse. Die Vorrichtung
ist unkompliziert, einfach herstellbar und beansprucht wenig Platz. Als Fadenführungskörper sind ohne Umarbeitung in der Textilindustrie
gebräuchliche Changierfadenführer einsetzbar.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen in
Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 und 2: eine schematische Darstellung zur Erläuterung der
Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens und in
Fig. 3 und 4: eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in zwei Ansichten.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen auf einen Faden 1 gerichteten, gegen
die Fadenlaufrichtung 2 geneigten Gasstrahl 3. Unter Gas soll hierbei Luft, Dampf oder ein anderes geeignetes gasförmiges Medium
verstanden werden. Der Gasstrahl 3 wird hinter dem Faden 1 durch
eine Prallfläche 4 gestaut und entlang dem Fadenlauf durch Wände 14 seitlich abgeschottet. Dadurch wird der Gasstrahl 3 in und entgegen
der Fadenlaufrichtung 2 ausgelenkt, wobei der gegen die Fadenlaufrichtung
2 gerichtete Teil infolge der Neigung des Gasstrahls 3 größer ist. Dieser Teil wirkt wegen der Ablenkung 5
des Fadens 1 nur bis zu dessen Knick 5 auf den Faden 1 ein. Die Neigung des Gasstrahles 3 kann nun so eingerichtet werden, daß
der in Fadenlaufrichtung 2 abströmende kleinere Teil, der an
einer längeren Strecke des Fadens 1 wirksam wird, eine Zugkraft 7 hervorruft, die gleich der Zugkraft 3 ist, die vom entgegengesetzt
gerichteten größeren Teil des Gasstrahls 3 hervorgerufen wird, der an der kürzeren Fadenstrecke bis zum Knick 6 wirkt. In
Abweichung zur Darstellung in Fig. 1 ist es auch möglich, daß der Gasstrahl 3 senkrecht auf den Faden 1 auftrifft.
Eine zur Durchführung des Verfahrens bestimmte Vorrichtung zeigen
Fig. 3 und 4. Ein Fadenführungskorper 9, der eine Rille 10
besitzt, ist so weit in den Fadenlauf hineingesetzt, daß der Faden
1 am Grund 13 der Rille 10 anliegt und aus seiner ursprünglichen
Bahn ausgelenkt ist. Der Fadenführungskorper 9 nimmt dabei
eine solche Lage ein, daß sich der Knick 6 an der Stelle befindet,
an der der Faden 1 auf den Fadenführungskorper 9 aufläuft,
und daß der Grund 13 der Rille 10 in Fadenlaufrichtung 2 verläuft.
Eine Düse 11, die mit einem nicht dargestellten Gebläse verbunden ist, und deren Durchmesser etwa der Breite der Rille 10 entspricht,
ist so angeordnet, daß ihre Austrittsöffnung 12 gegen den Fadenführungskorper
9 gerichtet ist und sich genau gegenüber der Rille 10 befindet.
Wird mittels der Düse 11 ein Gasstrahl 3 auf den Faden 1 gerichtet,
baut sich in der Rille 10 ein Staugebiet auf, welches direkt unter dem Gasstrahl 3 ein Maximum aufweist und nach beiden Seiten
entlang dem Faden abnimmt. Das Druckprofil ähnelt dem, wie es beim Abquetschen von Flüssigkeiten aus einem Faden oder einer Warenbahn
mittels zweier Druckwalzen vorhanden ist.
Es wird ein hoher Abquetscheffekt erzielt. Beispielsweise wurde
Viskoseseide, in welcher sich in nassem Zustand 185 % Wasser befanden, mit Druckluft von 0,1 MPa Überdruck entwässert und eine
Restfeuchte von unter 40 % erreicht. Umgerechnet wurden also 78 %
der ursprünglich im Faden 1 enthaltenen Flüssigkeit auf die erfindungsgemäße
Weise aus dem Faden 1 entfernt.
!Sieben dem Abquetschen wird durch das Stauen und Abschotten des
Gasstrahles 3 bewirkt, daß der Faden 1 vom Grund 13 der Rille 10
abgehoben wird. Er schwimmt auf einer dünnen Schicht des gasförmigen
Mediums und gleitet dadurch fast reibungsfrei durch die Rille 10.
- Leerseite -
Claims (7)
1. Verfahren zum mechanischen Entfernen von Flüssigkeit aus
einem laufenden Faden durch Seblasen mit einem Gasstrahl, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Faden (l) schräg gegen
die, höchstens jedoch senkrecht zur Fadenlaufrichtung (2) ein dünner Gasstrahl (3) gerichtet wird, daß dieser Gasstrahl
(3) unmittelbar hinter dem Faden (l) an einer Prallfläche (4) gestaut, und daß das Staugebiet seitlich des Fadens
(1) dicht neben diesem abgeschottet wird, wobei die abgeschottete Breite etwa dem Durchmesser des Gasstrahls (3)
entspricht,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden
(1) vor und/oder nach dem Staugebiet eine Ablenkung (5) vom Gasstrahl (3) weg erfährt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrahl (3) schräg gegen die Fadenlaufrichtung (2)
gerichtet wird und der Faden (1) in der Umgebung des Staugebietes derart geführt wird, daß die Strecke vom Knick (6)
der Ablenkung (5) bis zum Staugebiet kleiner ist als die in
Fadenlaufrichtung (2) nach dem Staugebiet folgende gerade Fadenstrecke.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (1) zum Staugebiet hin ansteigend geführt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gasstrahl (3) ein aus mehreren zusammengefaßten Einzelfäden
bestehender Faden (1) ausgesetzt wird,
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Fadenfuhrungskorper (9) mit einer Rille (10), deren Breite größer ist als die Dik-
ke des Fadens (1), und deren Tiefe ein Mehrfaches der Breite
beträgt, wobei die Rille (10) in Fadenlaufrichtung (2) ausge-
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richtet und der Faden (1) am Grund (13) der Rille (10)
anliegend geführt ist und eine Düse (11) mit einer gegen die Rille (10) des Fadenführungskörpers (9) gerichteten
Austrittsöffnung (12), deren Weite etwa der Breite der Rille
(10) entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (11) genau gegenüber der Rille (10) des Fadenführungskörpers
(9) angeordnet ist.
8, Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fadenführungskörper (9) ein herkömmlicher Changierfadenführer
aus einem keramischen Material ist.
Applications Claiming Priority (1)
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