DE19958281A1 - Verfahren zur Nassausrüstung fadenförmiger Gebilde, vorzugsweise Kerzendochte, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Nassausrüstung fadenförmiger Gebilde, vorzugsweise Kerzendochte, sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- B65H2701/30—Handled filamentary material
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Abstract
In einer Vorrichtung zur Ausrüstung fadenförmiger Gebilde, zum Beispiel zur Imprägnierung von Kerzendochten (11), wird das Gebilde als Einzelfaden kontinuierlich geführt und dabei mit dem Ausrüstungsmittel getränkt und anschließend getrocknet. Die Tränkung erfolgt in einer tunnelförmigen Ausrüstungsstation (4). Anschließend wird mit Hilfe von Pressluft (1) überschüssige Ausrüstungsflüssigkeit in einer Vortrocknungsstation (5) abgeblasen. Die eigentliche Trocknung erfolgt hauptsächlich in einer Trockenkammer (12), in welcher der Faden (11) spiralförmig um einen Rotationskörper gewickelt wird und die Trocknung durch zugeleitete Heißluft erfolgt. Der Rotationskörper dreht sich einerseits um seine Längsachse (R), andererseits erfolgt eine Bewegung der Auflagepunkte des Kerzendochtes (11) in axialer Richtung. Zu diesem Zweck werden die Auflagepunkte durch ein endlos umlaufendes Transportband (10) gebildet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nassausrüstung fa
denförmiger Gebilde, vorzugsweise Kerzendochte, bei dem das
Gebilde mit einer Ausrüstungsflüssigkeit durchtränkt und an
schließend getrocknet wird. Ferner betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens.
Es ist bekannt, fadenförmige Gebilde auszurüsten, beispiels
weise zu färben oder zu imprägnieren. Unter fadenförmigen
Gebilden sind dabei vorzugsweise textile Gebilde wie Ge
flechte, Gestricke, Gewirke und dergleichen in Form von Bän
dern oder Schnüren zu verstehen. Insbesondere zählen hierzu
Kerzendochte, bei denen zu Imprägnierzwecken eine Ausrüstung
durch Einbringen von Salzen erfolgt.
Nach dem Stand der Technik werden Gebilde der vorstehend ge
nannten Art auf Konen aufgewickelt oder in Form von Strang
ware (fertige Geflechte) in Hochdruckkesseln bearbeitet,
beispielsweise gewaschen, gebleicht, gefärbt und/oder ausge
rüstet. Infolge der kompakten Wicklung dauert die anschlie
ßende Trocknung des behandelten Materials mittels Heißluft
mehrere Stunden. Durch den langen Trocknungsprozess und den
engen Kontakt der aufgewickelten Abschnitte des fadenförmi
gen Gebildes kommt es dabei zur Migration (Diffusion) der
Präparationssubstanzen, zum Beispiel der Salze bei Kerzen
dochten. Dies führt dazu, dass das Endprodukt keine entlang
seiner Erstreckung vom ersten bis zum letzten Meter regelmä
ßige Qualität besitzt. Eine Reduzierung dieser Migrations
probleme durch eine Verkürzung der Trocknungszeit unter Ein
satz von Hochfrequenztrocknern (Mikrowellen) ist in der Re
gel nicht möglich, da zum Beispiel Kerzendochte aufgrund der
eingebrachten Salze eine elektrische Leitfähigkeit aufwei
sen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Nassausrüstung fadenförmiger Gebilde
wie textiler Geflechte, Gewebe, Gestricke, Gewirke etc. in
Form von Bändern, Schnüren oder dergleichen, insbesondere
zur Nassausrüstung von Kerzendochten, zur Verfügung zu stel
len, welche eine hohe, homogene Qualität des Endproduktes
garantieren.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem das
Gebilde mit einer Ausrüstungsflüssigkeit getränkt und an
schließend getrocknet wird und welches dadurch gekennzeich
net ist, dass das Gebilde als Einzelfaden kontinuierlich
durch Bearbeitungsstationen geführt wird, in denen es ge
tränkt und anschließend getrocknet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgen somit die Bear
beitungsschritte des Tränkens und des Trocknens nicht mehr
an dem zu einem kompakten Knäuel geformten Gebilde, sondern
an dem separierten und von allen Seiten frei zugänglichen
Faden. Die Bearbeitung des Fadens wird dabei kontinuierlich
vorgenommen, wodurch das gesamte Verfahren vereinfacht wird
und eine Automatisierung desselben möglich ist. Bei dem Ver
fahren wird das zu tränkende fadenförmige Gebilde von einem
Vorrat, zum Beispiel einer Rolle, abgewickelt, als Einzelfa
den durch die genannten Bearbeitungsstationen geführt und
nach erfolgter Bearbeitung wieder in einem Vorrat, zum Bei
spiel eine andere Rolle, aufgenommen. Durch die kontinuier
liche Verfahrensweise können auch die entsprechenden Bear
beitungsstationen kontinuierlich betrieben werden, was die
Kontrolle des Verarbeitungsprozesses erheblich vereinfacht
und beschleunigt.
Weiterhin wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Pro
dukt gleichbleibender Qualität erhalten, da sich die Bear
beitung des Fadens sehr viel besser kontrollieren und steu
ern lässt, wenn sie am Einzelfaden statt an einem Knäuel er
folgt. Insbesondere können auch Migrationsprobleme vermieden
werden, da die Trocknung des freiliegenden Einzelfadens er
heblich schneller erfolgen kann als die Trocknung einer kom
pakten gewickelten Masse. Hinzu kommt, dass die Migration
von Präparationssubstanzen immer nur entlang der Fadenachse
erfolgen kann und daher in den zugrunde liegenden Zeiträumen
keine nennenswerten Strecken zurückgelegt werden können, die
eine sichtbare Inhomogenität des Endproduktes verursachen
würden. Dies ist anders bei dem stattfindenden Kontakt von
weit auseinander liegenden Fadenabschnitten in einem regel
losen Knäuel, wo der Übertritt von Substanzen von einem Fa
denabschnitt in einen anderen erfolgen und die Substanz
hierdurch große axiale Abstände entlang des Fadens überwin
den kann.
Das fadenförmige Gebilde wird vorzugsweise spannungslos be
arbeitet. Das bedeutet, dass in axialer Richtung des Fadens
keine Zugkräfte auftreten, jedenfalls keine so großen, dass
sie zu einer dauerhaften Veränderung oder Beeinträchtigung
des Gebildes führen würden. Durch eine solche spannungslose
Bearbeitung wird garantiert, dass das Gebilde unter der er
findungsgemäßen Bearbeitung des Einzelfadens nicht leidet.
Eine im wesentlichen spannungslose Bearbeitung kann zum Bei
spiel dadurch garantiert werden, dass das Gebilde in kurzen
Abständen über Fördereinrichtungen geleitet wird, die einen
Weitertransport des Gebildes gewährleisten. Auf diese Weise
muss der Transport nicht durch hohe Zugkräfte am Ende des
Gebildes bewirkt werden. Ein spannungsloser Transport wird
weiterhin vorzugsweise dadurch gewährleistet, dass sich mög
lichst alle Kontaktflächen, mit denen der Einzelfaden im We
ge der Bearbeitung in Berührung kommt, sich mit der Trans
portgeschwindigkeit und -richtung mitbewegen. Das fadenför
mige Gebilde muss somit nicht über Untergründe gleiten, was
zu entsprechenden Reibungskräften und damit Zugbeanspruchun
gen führen würde.
Die Trocknung des fadenförmigen Gebildes erfolgt vorzugswei
se in zwei Schritten, nämlich in Form einer groben Vor
trocknung in einer Vortrocknungsstation und einer anschlie
ßend durchgeführten Nachtrocknung in einer Trockenkammer.
Die Verweildauer des Gebildes in der Trockenkammer beträgt
dabei ein Vielfaches, typischerweise mehr als das 100-fache,
der Verweildauer in der Vortrocknungsstation. Im Verhältnis
der Verweilzeiten kommt zum Ausdruck, dass die Vortrocknung
nur einer groben Entfernung überschüssiger Flüssigkeit die
nen soll, während die gründliche Trocknung bis zum ange
strebten Endwert in der Trockenkammer erfolgt. Die Vor
trocknung stellt sicher, dass die Trockenkammer nicht durch
anderweitig leicht zu entfernende Flüssigkeit belastet wird.
Die Vortrocknung des fadenförmigen Gebildes kann vorzugs
weise durch Anblasen des Fadens mit Druckluft erfolgen. Auf
diese Weise lässt sich überschüssige Flüssigkeit mechanisch
entfernen.
In der genannten Trockenkammer wird das fadenförmige Gebilde
vorteilhafterweise entlang einer Pufferstrecke gefördert.
Diese Pufferstrecke dient dazu, eine entsprechend große Län
ge des Gebildes in der Trockenkammer unterzubringen, so dass
die gewünschte Verweilzeit erzielt wird. Entlang der Puffer
strecke bleibt der Einzelfaden des Gebildes zumindest von
einer Seite, vorzugsweise jedoch von allen Seiten her frei
zugänglich, so dass eine schnelle Verdunstung der enthalte
nen Flüssigkeit erfolgen kann.
Dabei verläuft die Pufferstrecke vorzugsweise spiralförmig
vom Eingang der Trockenkammer zum Ausgang. Durch die über
einander liegenden Windungen der Spirale ist es möglich, ei
ne große Länge des Gebildes bei verhältnismäßig kurzer axia
ler Erstreckung der Spirale in der Trockenkammer unterzu
bringen und somit trotz kompakter Bauweise der Trockenkammer
eine ausreichend lange Verweilzeit des Gebildes in der Troc
kenkammer zu gewährleisten.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durch
führung des oben erläuterten Verfahrens. Diese ist dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Trockenkammer aufweist mit
folgenden Elementen:
- a) einem um seine Längsachse drehbaren Rotationskörper,
- b) einer Zuführung für das zu trocknende fadenförmige Ge bilde zu dem Rotationskörper sowie einer Abführung für das Gebilde von dem Rotationskörper,
- c) Transportelementen, welche an dem Rotationskörper ange ordnet sind und sich in axialer Richtung von der ge nannten Zuführung zur genannten Abführung bewegen kön nen, wobei das um den Rotationskörper gewickelte, fa denförmige Gebilde auf den Transportelementen aufliegt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt mit der Gestaltung
der Trockenkammer eine kontinuierliche und schnelle
Trocknung des fadenförmigen Gebildes, wobei Migrations
effekte unterbunden werden und somit ein Endprodukt homoge
ner Qualität erhalten wird. Das fadenförmige Gebilde wird
der Trockenkammer beziehungsweise dem Rotationskörper über
die Zuführung zugeführt, spiralförmig um den Rotationskörper
in dessen axialer Richtung (das heißt in Richtung der Dreh
achse des Körpers) gewickelt und am anderen Ende des Rotati
onskörpers die Trockenkammer über die Abführung wieder ent
nommen. Durch den schraubenlinienförmigen Verlauf des faden
förmigen Gebildes in der Trockenkammer ist es möglich, eine
große Länge dieses Gebildes auf einem verhältnismäßig kom
pakten Raum unterzubringen.
Dabei liegt das Gebilde auf den Transportelementen auf, wel
che mit dem Rotationskörper verbunden sind, so dass sie sich
zusammen mit dem Rotationskörper um dessen Drehachse drehen
können. Davon unabhängig können sich die genannten Transpor
telemente in axialer Richtung in Bezug auf den Rotationskör
per von der genannten Zuführung des Gebildes zur genannten
Abführung bewegen. Bei dieser Bewegung nehmen sie das auf
ihnen aufliegende fadenförmigen Gebilde in axialer Richtung
mit, so dass es von der Zuführung durch die Trockenkammer
zur Abführung bewegt wird. Von besonderem Vorteil ist dabei,
dass das fadenförmige Gebilde sich nicht relativ zu seiner
Auflage bewegen muss, sondern dass sich die Auflage in der
Transportrichtung des Gebildes mitbewegt. Auf diese Weise
wird verhindert, dass das Gebilde über den Untergrund glei
ten muss, was zu entsprechenden Reibungskräften und damit
Zugbeanspruchungen führen würde.
Die Antriebe für die Bewegung der Transportelemente in axia
ler Richtung stehen vorzugsweise mit dem Drehantrieb des Ro
tationskörpers in derartiger kinematischer Verbindung, dass
bei jeder Umdrehung des Rotationskörpers eine Bewegung der
Transportelemente in axialer Richtung um wenigstens die
Stärke (Durchmesser) des Gebildes erfolgt. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass das fadenförmige Gebilde den Rota
tionskörper in maximal einer Schichtdicke umwickelt. Ein
Übereinanderlegen verschiedener Umläufe des Gebildes wird
somit vermieden. Dies gewährleistet, dass zumindest eine
Seite des fadenförmigen Gebildes frei zugänglich bleibt, so
dass die enthaltene Flüssigkeit zügig verdunsten kann. Vor
zugsweise ist die Bewegung der Transportelemente in axialer
Richtung größer als der genannte Grenzwert. Dann hat sich
nach einer Umdrehung des Rotationskörpers ein Punkt des Fa
dens um mehr als die Stärke des Fadens in axialer Richtung
bewegt. In diesem Falle besteht zwischen den einzelnen spi
ralförmigen Umläufen des Fadens ein gewisser Abstand, wel
cher die freie Zugänglichkeit des Gebildes auch von der Sei
te her ermöglicht.
Weiterhin sind die Transportelemente am Rotationskörper vor
zugsweise so angeordnet, dass das fadenförmige Gebilde zwi
schen zwei benachbarten Kontaktpunkten mit den Transportele
menten frei verläuft. Auf diese Weise werden zwischen zwei
Transportelementen Abschnitte gebildet, in denen der Faden
von allen Seiten frei zugänglich ist. Dies gewährleistet ei
ne besonders schnelle Trocknung des Fadens, welcher zu die
sem Zweck zum Beispiel von Heißluft umströmt werden kann.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Transportelemente besteht
darin, dass diese sich in axialer Richtung erstreckende,
endlos um Umlenkrollen umlaufende Bänder enthalten. Das fa
denförmige Gebilde liegt dabei jeweils auf dem oberen Trum,
der im Gegensatz zum unteren Trum der Drehachse des Rotati
onskörpers abgewandt ist, der Bänder auf und wird von diesem
in der axialen Bewegungsrichtung des Bandes mitgenommen.
Derartige Endlosbänder haben den Vorteil, dass sie sich ver
hältnismäßig einfach realisieren lassen und dass sie einen
minimalen Kontaktbereich mit dem fadenförmigen Gebilde be
sitzen. Auf diese Weise wird das Gebilde so wenig wie mög
lich abgedeckt, so dass es ungehindert und schnell trocknen
kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner eine tunnel
förmige Ausrüstungsstation mit einer Zuleitung für Ausrü
stungsflüssigkeit enthalten, wobei das fadenförmige Gebilde
durch die Ausrüstungsstation geführt werden kann. Im Tunnel
einer derartigen Ausrüstungsstation ist der Faden des Gebil
des von allen Seiten zugänglich und kann intensiv bearbeitet
und mit der Ausrüstungsflüssigkeit getränkt werden. Durch
die gezielte Behandlung des fadenförmigen Gebildes in der
Ausrüstungsstation wird ferner sichergestellt, dass quasi
die gesamte Menge der verwendeten Chemikalien den Zielort
erreicht und dass die auftretenden Verluste minimiert wer
den. Mit einer derartigen Vorrichtung lässt sich somit die
Nassausrüstung besonders umweltfreundlich durchführen.
Weiterhin enthält die Vorrichtung vorzugsweise eine tunnel
förmige Vortrocknungsstation mit einer Zuleitung für Press
luft (beziehungsweise ein anderes zur Trocknung eingesetztes
Gas), wobei das fadenförmige Gebilde durch die Vor
trocknungsstation geführt werden kann. Auch hier erlaubt die
allseitige Umschließung des Fadens eine gute Behandlungs
möglichkeit, die ein gleichbleibendes Ergebnis hoher Quali
tät garantiert.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren bei
spielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung zur Nassausrüstung von Kerzendochten;
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 4 ein hinsichtlich der Aufwicklung des ausgerüsteten
Dochtes abgewandeltes Detail aus der Seitenansicht
von Fig. 3;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach
Fig. 1 unter Weglassung nebensächlicher Elemente.
Die Figuren zeigen in verschiedenen Ansichten eine bevorzug
te Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Nassausrüstung eines Kerzendochtes 11. Im folgenden wird die
Beschreibung vornehmlich anhand der Fig. 5 vorgenommen,
welche die wesentlichen Elemente der Vorrichtung perspekti
visch darstellt.
Die Vorrichtung dient dazu, einen auf einer Vorratsrolle 2
aufgewickelten fadenförmigen Kerzendocht 11 auszurüsten, das
heißt mit einer Salzhaltigen Flüssigkeit zu imprägnieren.
Der rohe, geflochtene Docht 11 wird zu diesem Zweck span
nungslos von der Vorratsrolle 2 abgewickelt und als Einzel
faden durch eine als Präparationsstrecke dienende Düse 4 ge
führt. Bei der Düse 4 handelt es sich um ein T-förmiges hoh
les Element mit einem tunnelförmigen, geraden Durchlass (im
Querschenkel des "T"), durch welchen der Faden 11 geführt
ist. In der Mitte stößt senkrecht auf den genannten Durch
lass eine Zuleitung 3 für die Ausrüstungsflüssigkeit (soge
nannte "Präparation"). Unter Anwendung eines entsprechenden
Druckes durchströmt die auf einer geeigneten Temperatur ge
haltene Präparation den Docht (Geflecht). Hierdurch kommt es
zu einem innigen Kontakt der Präparation mit dem Docht, wo
bei nahezu die gesamte Flüssigkeit vom Docht aufgenommen
wird. Durch den umschließenden, tunnelförmigen Durchlass
sind Verluste an Präparation so gut wie ausgeschlossen. Dies
ist sowohl in ökonomischer als auch ökologischer Hinsicht
sehr vorteilhaft.
Im Anschluss an die Ausrüstungsstation 4 durchläuft der Fa
den 11 eine Vortrocknungsstation 5. Diese zeichnet sich wie
derum durch eine tunnelförmige Durchführung für den Faden 11
aus, wobei etwa in der Mitte der Durchführung eine Zulei
tung 1 für Druckluft (oder ein vergleichbares Trocknungsgas)
in den Tunnel eintritt. Durch die zugeführte Druckluft kann
überschüssige Präparation abgeblasen werden, wodurch der Fa
den 11 auf eine Minimalfeuchte gebracht wird.
In der Ausrüstungsstation 4 und in der Vortrocknungs
station 5 entstehen minimale Verluste an Präparation. Im Ge
gensatz zu den Verfahren nach dem Stand der Technik entsteht
kein Abwasser. Die Menge der verwendeten Chemikalien kann
erheblich reduziert werden, da alle Chemikalien, die der
Ausrüstungsflüssigkeit zugesetzt werden, auch auf dem Ker
zendocht 11 aufgebracht werden.
Nach Verlassen der Vortrocknungsstation 5 gelangt der
Docht 11 spannungslos in eine Trockenkammer 12, wo er durch
Rotation auf einer haspelähnlichen Aufnahme aufgewickelt
wird. Diese Aufnahme besteht aus einem länglichen Rotations
körper, dessen Enden im dargestellten Beispiel jeweils durch
ein Schienenkreuz 8 gebildet werden. Die Schienenkreuze 8
sind um eine gemeinsame Drehachse R durch ihren Mittelpunkt
drehbar gelagert. An den vier äußeren Enden eines jeden
Schienenkreuzes 8 sind jeweils Umlenkrollen 9 angeordnet,
wobei über je eine Umlenkrolle an einem ersten Schienen
kreuz 8 und die damit in axialer Richtung fluchtende ent
sprechende Umlenkrolle am gegenüberliegenden Schienenkreuz
ein endlos umlaufendes Transportband 10 geführt ist. Die au
ßen liegenden Trume der insgesamt vier endlos umlaufenden
Transportbänder 10 sind somit an den Kanten eines (imaginä
ren) Quaders angeordnet. Durch eine Rotation der jeweiligen
Umlenkrollen 9 können die Transportbänder 10 in eine derar
tige Bewegung versetzt werden, dass sich der jeweils außen
liegende, von der Rotationsachse R abgewandte Trum axial in
der Förderrichtung des Kerzendochtes 11 bewegt. In der Mitte
zwischen einem oberen und einem unteren Trum können jeweils
Stangen verlaufen, die die beiden Schienenkreuze 8 miteinan
der verbinden.
Der Kerzendocht 11 wird in der Trockenkammer 12 zwangsweise
so geführt, dass er spiralförmig um die Längsachse des aus
den Schienenkreuzen 8 und den Transportbändern 10 gebildeten
Rotationskörpers umläuft und dabei nur auf den Transport
bändern 10 aufliegt. Zwischen zwei benachbarten Transport
bändern 10 verläuft der Kerzendocht 11 frei. Somit entsteht
in der Trockenkammer 12 eine spiralförmige Pufferstrecke des
Dochtes 11, welche es ermöglicht, eine erhebliche Menge des
Dochtes 11 von typischerweise mehreren hundert Metern in ei
ner verhältnismäßig kompakten Trockenkammer 12 unter
zubringen. Der Docht 11 ist dabei innerhalb der Trockenkam
mer überall als Einzelfaden frei liegend und somit für die
zur Trocknung zugeführte Heißluft gut zugänglich. Die nach
dem Stand der Technik typischen Trocknungszeiten von mehre
ren Stunden lassen sich hierdurch auf einen Wert von etwa
15 min reduzieren.
Der Transport des Kerzendochtes 11 durch die Trockenkam
mer 12 wird dadurch gewährleistet, dass sich der aus den
Schienenkreuzen 8 und den Transportbändern 10 gebildete Ro
tationskörper zum einen um seine Längsachse R dreht, wobei
er von einem Motor 6 angetrieben wird. Gleichzeitig rotieren
die Umlenkrollen 9 so, dass sich der außen liegende Trum der
Transportbänder 10 in Richtung vom Eingangsbereich der Troc
kenkammer 12 zum Ausgangsbereich bewegt. Durch eine entspre
chende kinematische Verbindung des Rotationsantriebes des
Rotationskörpers mit dem Drehantrieb der Umlenkrollen 9
lässt sich dabei das Verhältnis zwischen der Rotationsge
schwindigkeit und der axialen Transportgeschwindigkeit so
einstellen, dass nach einer Umdrehung des Rotationskörpers
in axialer Richtung mindestens ein Weg von der Stärke des
Kerzendochtes 11 zurückgelegt worden ist. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass der Kerzendocht nicht in mehreren
Schichten übereinander gewickelt wird sondern vielmehr als
"luftige", von allen Seiten zugängliche Spirale eines Ein
zelfadens.
Durch den in axialer Richtung erfolgenden Transport mit Hil
fe der Transportbänder 10 wird eine kontrollierte und geför
derte Vorwärtsbewegung des Kerzendochtes 11 erreicht, bei
der der Kerzendocht 11 nicht über die Kontaktstellen mit dem
Rotationskörper gleiten muss. Vielmehr bewegen sich diese
Kontaktstellen mit dem Kerzendocht 11 mit. Aufgrund dieser
Eigenschaft werden Reibungskräfte vermieden und ein span
nungsloser Transport des Kerzendochtes 11 erreicht. Ferner
werden aufgrund der drastisch verkürzten Trocknungszeit Mi
grationseffekte während des Trocknungsvorganges vermieden,
so dass insgesamt ein Produkt gleichmäßiger Ausrüstungsqua
lität entsteht.
Am Ende der spiralförmigen Pufferstrecke wird der nunmehr
getrocknete Kerzendocht 11 wieder aus der Trockenkammer 12
herausgeführt und über entsprechende Umlenkrollen zum Bei
spiel in einem rotierenden Fass 7 aufgefangen. Alternativ
kann der Faden auch, wie in Fig. 4 dargestellt, auf den
Kern einer Trommel 15 aufgewickelt werden.
Durch entsprechende kinematische Verbindungen wie insbeson
dere Zahnradgetriebe ist es möglich, die gesamte Vorrichtung
mit Hilfe eines einzigen Motors 6 anzutreiben. Dieser be
wirkt somit die Rotation des Rotationskörpers mit den Schie
nenkreuzen 8 um dessen Längsachse R, die Rotation entspre
chender Führungswalzen am Eingang und Ausgang der Trocken
kammer beziehungsweise der Bearbeitungsstationen sowie die
Rotation der Aufnahmegefäße 7, 15 für den behandelten Ker
zendocht. Darüber hinaus treibt der Motor 6 auch die Um
lenkrollen 9 für das Transportband 10 an. Zweckmäßigerweise
steht eine der Umlenkrollen 9 mit dem Drehantrieb des Mo
tors 6 direkt in Verbindung, wobei die Übertragung der Dreh
bewegung auf die übrigen Umlenkrollen mit Hilfe von Kardan
gelenken erfolgt. Durch eine Änderung der Übersetzung der
beteiligten Zahnräder der kinematischen Kopplung kann eine
Anpassung an unterschiedliche Stärken des zu bearbeitenden
Fadens erfolgen.
In der Frontansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 ist ein Ge
bläse 13 erkennbar, welches der Trockenkammer 12 Heißluft
zur Trocknung des Kerzendochtes 11 zuführt.
Weiterhin ist insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersicht
lich, dass die Trockenkammer durch ein Gehäuse nach außen
hin luftdicht abgeschlossen wird, wobei sich das Gehäuse
mittels eines Deckels 14 öffnen lässt. Dieser Deckel ist in
Fig. 3 in der geöffneten Stellung angedeutet.
Claims (12)
1. Verfahren zur Nassausrüstung fadenförmiger Gebilde,
vorzugsweise Kerzendochte, bei welchem das Gebilde mit
einer Ausrüstungsflüssigkeit durchtränkt und anschlie
ßend getrocknet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gebilde als Einzelfa
den (11) kontinuierlich durch Bearbeitungs
stationen (4, 5, 12) geführt wird, in denen es ge
tränkt und anschließend getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gebilde (11) span
nungslos bearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gebilde (11) in einer
Vortrocknungsstation (5) vorgetrocknet und anschlie
ßend in einer Trockenkammer (12) nachgetrocknet wird,
wobei die Verweildauer des Gebildes in der Trockenkam
mer ein Vielfaches der Verweildauer in der Vor
trocknungsstation beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gebilde (11) in der
Vortrocknungsstation (5) durch Anblasen mit Druckluft
vorgetrocknet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gebilde (11) in der
Trockenkammer (12) zwangsweise entlang einer Puffer
strecke gefördert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pufferstrecke spiral
förmig verläuft.
7. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Trockenkam
mer (12) aufweist mit
- a) einem um seine Längsachse drehbaren Rotationskör per (8),
- b) einer Zuführung und einer Abführung für ein zu trocknendes fadenförmiges Gebilde (11) zum bzw. vom Rotationskörper,
- c) Transportelementen (10), welche an dem Rotations körper angeordnet sind und sich in axialer Rich tung von der Zuführung zur Abführung bewegen kön nen, wobei das um den Rotationskörper gewickelte fadenförmige Gebilde (11) auf den Transportele menten aufliegen kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebe (9) für die
Transportelemente (10) mit dem Drehantrieb des Rotati
onskörpers (8) in derartiger kinematischer Verbindung
stehen, dass bei jeder Umdrehung des Rotationskörpers
eine Bewegung der Transportelemente (10) in axialer
Richtung um wenigstens die Stärke des fadenförmigen
Gebildes (11) erfolgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transport
elemente (10) so angeordnet sind, dass das fadenförmi
ge Gebilde (11) zwischen zwei benachbarten Kontakt
punkten mit den Transportelementen frei verläuft.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transportelemente
sich in axialer Richtung erstreckende, endlos um Um
lenkrollen (9) umlaufende Bänder (10) enthalten.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine tunnelförmige
Ausrüstungsstation (4) mit einer Zuleitung (3) für
Ausrüstungsflüssigkeit enthält.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine tunnelförmige
Vortrocknungsstation (5) mit einer Zuleitung (1) für
Pressluft enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999158281 DE19958281A1 (de) | 1999-12-03 | 1999-12-03 | Verfahren zur Nassausrüstung fadenförmiger Gebilde, vorzugsweise Kerzendochte, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE1999158281 DE19958281A1 (de) | 1999-12-03 | 1999-12-03 | Verfahren zur Nassausrüstung fadenförmiger Gebilde, vorzugsweise Kerzendochte, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19958281A1 true DE19958281A1 (de) | 2001-06-28 |
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ID=7931278
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999158281 Ceased DE19958281A1 (de) | 1999-12-03 | 1999-12-03 | Verfahren zur Nassausrüstung fadenförmiger Gebilde, vorzugsweise Kerzendochte, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19958281A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6699034B2 (en) * | 2001-05-01 | 2004-03-02 | Vincent E. Schoeck | Knit candle wicks and methods of making the same |
Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB511613A (en) * | 1938-03-29 | 1939-08-22 | Jacob Carlin | Improvements relating to the treatment of jute and like yarns or materials composed thereof |
DE723490C (de) * | 1940-08-28 | 1942-08-05 | Anhaltische Studiengesellschaf | Vorrichtung zum Umhuellen von Faeden mit einer Klebemittel enthaltenden Masse |
DE1610932A1 (de) * | 1965-05-18 | 1972-03-23 | Dobbie Ind Ltd | Verfahren und Vorrichtung zum Faerben von Garn |
DE2541135A1 (de) * | 1974-11-19 | 1976-06-16 | Wtz Trikotagen & Struempfe Veb | Verfahren und vorrichtung zum faerben eines kontinuierlich bewegten fadens |
DE3536270A1 (de) * | 1985-01-07 | 1986-07-10 | Veb Kombinat Textima, Ddr 9010 Karl-Marx-Stadt | Verfahren und vorrichtung zum entfernen von fluessigkeit aus einem laufenden faden |
DE3737510A1 (de) * | 1987-11-05 | 1989-05-24 | Resch Ludwig | Vorrichtung zum transport eines garnes durch eine garnveredelungsanlage |
DE4415229A1 (de) * | 1994-04-30 | 1995-11-02 | Hoerauf Michael Maschf | Verfahren zum kontinuierlichen Wärmebehandeln von in Schlaufen abgelegtem Garn |
-
1999
- 1999-12-03 DE DE1999158281 patent/DE19958281A1/de not_active Ceased
Patent Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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