DE3535603A1 - Verlorenes giessmodell aus geschaeumtem kunststoff, insbesondere styrolpolymerisat - Google Patents
Verlorenes giessmodell aus geschaeumtem kunststoff, insbesondere styrolpolymerisatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verlorenes Gießmodell aus
geschäumtem Kunststoff, insbesondere Styrolpolymeri
sat, zur Herstellung von Gußstücken nach dem Vollform
gießverfahren.
Es ist bekannt, Gußstücke aus Eisen- und Nichteisen
metallegierungen dadurch herzustellen, daß man sog.
verlorene Modelle aus geschäumtem Kunststoff verwen
det, die sich aufgrund der hohen Temperaturen der
flüssigen Metallschmelze praktisch rückstandsfrei zer
setzen, wobei die Metallschmelze den so entstehenden
Hohlraum vollkommen ausfüllt und dort zu dem gewünsch
ten Gußstück erstarrt.
Es hat sich gezeigt, daß insbesondere bei einer in
dustriellen Fertigung von derartigen Vollformgußteilen
das Erhalten von Gußteilen mit einer gleichbleibenden
Qualität vielfach schwieriger ist als bei dem her
kömmlichen Hohlformgießen. So weisen Vollformgußteile
aus Eisenlegierungen anfänglich nicht zu erklärende,
vorwiegend lokal vorliegende Fehlerstellen auf, was bei
den sonst beherrschbaren Rahmenbedingungen einer der
artigen Produktion nicht der Fall sein dürfte. Bei
spielsweise bei Vollformgußteilen aus Gußeisen mit Ku
gelgraphit zeigten sich - obwohl die Schmelze einen
ausreichenden Magnesiumgehalt und einen metallurgisch
erforderlichen niedrigen Gesamtschwefelgehalt aufwies
- Störungen in der Ausbildung des Kugelgraphits, wo
durch an diesen örtlich vorliegenden Störungsstellen
die zu erwartenden hohen Festigkeits- und Dehnungswer
te nicht vorlagen.
Auch beim Vollformgießen von Gußstücken mit Vermicu
largraphit kommt es vor, daß die Ausbildung dieser
Sondergraphitform an bestimmten Stellen der Gußstücke
häufig ganz ausbleibt, so daß örtlich nur Lamellen
graphit im Gefüge vorliegt, wodurch die erwünschten
Eigenschaften dieses Werkstoffes negativ beeinflußt
werden.
Ferner zeigte sich bei Gußeisen mit Lamellengraphit,
daß hier an nicht vorherbestimmbaren Stellen der Guß
teile schwerbearbeitbare Partien (harte Stellen) vor
liegen.
Schließlich ergaben Untersuchungen an Vollformgußtei
len aus Stahlgußlegierungen, daß diese ebenfalls viel
fach örtlich begrenzte Fehlerstellen aufweisen, die bei
einem Vergießen derselben Stahlgußlegierungen in her
kömmlichen Hohlformen nicht auftreten. Bei den hier
beobachteten Fehlerstellen handelt es sich im Gegensatz
zu denen bei Gußeisenlegierungen um sog. Warm- und
Härterisse.
Es lag zunächst nahe, die Ursache dieser Fehlerer
scheinungen in einer partiell unvollständigen Verga
sung des Modellwerkstoffes zu suchen, die bei nicht
sachgerechter Anwendung der Technologie des Vollform
gießens zu sog. Rückständen führen kann. Dagegen
sprach allerdings die bereits seit längerem bekannte
Erfahrung, daß solche Rückstände aus Kohlenstoff (Ruß,
Glanzkohlenstoff) bestehen und damit eher geeignet
wären, zumindest bei graphithaltigen Gußeisenlegierun
gen harte Stellen zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vollformguß
teile aus Eisenlegierungen dahingehend zu verbessern,
daß diese eine gleichmäßige Struktur besitzen, d. h.
die obenbeschriebenen örtlich begrenzten Fehlerer
scheinungen nicht aufweisen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird vorteilhaft dadurch er
reicht, daß für die verlorenen Modelle zur Herstellung
von Gußteilen nach dem Vollformgießverfahren ein ge
schäumter Kunststoff verwendet wird, der weitgehend
frei von Schwefel ist. Aufgrund von umfangreichen Un
tersuchungen hat sich überraschenderweise gezeigt, daß
die gemeinsame Ursache für die unterschiedlichen Feh
lererscheinungen bei den verschiedenen Eisenlegierun
gen in der Verwendung von verlorenen Gießmodellen aus
geschäumtem Kunststoff mit zu hohem Schwefelgehalt
liegt, z. B. mit Schwefelgehalten in Gew.% bis 1,6
und darüber.
Dadurch, daß für das erfindungsgemäße Gießmodell ein
weitgehend schwefelfreier geschäumter Kunststoff ver
wendet wird, zeigen sich die fraglichen Fehlererschei
nungen an den Vollformgußteilen aus Eisenlegierungen
nicht mehr. Zur Erreichung dieses Zieles genügt es,
wenn der Schwefelgehalt des geschäumten Kunststoffes
in Gew. % weniger als 0,1 beträgt.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn der weitgehend schwe
felfreie geschäumte Kunststoff frei von Halogenen ist,
da sich dadurch die Vergasbarkeit der verlorenen Mo
delle erhöht und keine Belastung der Umwelt durch
freiwerdende Halogene entsteht.
Schließlich wird die Vergasung eines schwefelarmen
Gießmodells dadurch in an sich bekannter Weise noch
begünstigt, wenn dieses ein die Absorption der Wärme
strahlung der beim Gießvorgang den Modellwerkstoff
verdrängenden Schmelze begünstigendes Mittel auf
weist, wobei hierfür sich besonders ein organischer
Farbstoff eignet, der vorzugsweise fein verteilt in
dem geschäumten Kunststoff vorliegt. Bezüglich des
organischen Farbstoffes wird insbesondere auf die
DE-PS 12 34 937 Bezug genommen.
In diesem Zusammenhang ist es zwar bekannt, u. a.
auch Schwefel zur Erreichung einer gleichmäßigen ver
schleißfesten Gefügestruktur von Vollformgußteilen zu
verwenden, wobei der Zusatz des Schwefels entweder im
Formstoff (DE-OS 14 33 018) oder im verlorenen Gieß
modell aus geschäumtem Kunststoff (DE-PS 11 44 882)
erfolgen kann. Aus diesen Druckschriften kann jedoch
der Gießereifachmann nicht die gemeinsame Ursache für
das Auftreten der in ihrem Erscheinungsbild sehr un
terschiedlich nur örtlich auftretenden Fehler, wie
Änderung der Graphitform, Ausbildung harter Gefüge
stellen, Auftreten von Warm- und Härterissen in den
unterschiedlichsten Eisenlegierungen, ableiten.
Claims (5)
1. Verlorenes Gießmodell aus geschäumtem Kunststoff,
insbesondere Styrolpolymerisat, zur Herstellung von
Gußteilen aus Eisenlegierungen nach dem Vollform
gießverfahren, dadurch gekenn
zeichnet, daß dieses aus einem weitgehend
schwefelfreien geschäumten Kunststoff besteht.
2. Gießmodell nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schwefelgehalt
des geschäumten Kunststoffes in Gew.% weniger als
0,1 beträgt.
3. Gießmodell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der geschäumte
Kunststoff frei von Halogenen ist.
4. Gießmodell nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der geschäumte Kunststoff in an sich bekannter
Weise einen die Absorption der Wärmestrahlung der
beim Gießvorgang den Modellwerkstoff verdrängenden
Schmelze begünstigendes Mittel aufweist.
5. Gießmodell nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das die Absorption
der Wärmestrahlung begünstigende Mittel aus einem
organischen Farbstoff besteht, der vorzugsweise
feinverteilt in dem geschäumten Kunststoff vor
liegt.
Priority Applications (4)
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DE19853535603 DE3535603A1 (de) | 1985-10-05 | 1985-10-05 | Verlorenes giessmodell aus geschaeumtem kunststoff, insbesondere styrolpolymerisat |
FR868613680A FR2588202B1 (fr) | 1985-10-05 | 1986-10-01 | Modele de fonderie perdu en matiere plastique expansee, plus specialement en un polymere du styrene |
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Family Applications (1)
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SU1079340A1 (ru) * | 1982-09-27 | 1984-03-15 | Институт проблем литья АН УССР | Способ изготовлени моделей из пенополистирола |
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1985
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Patent Citations (1)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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DE-Buch: Verlag Harri Deutsch: Technik und Natur- wissenschaft, Ein alphabetisches Nachschlagewerk, Band 2, L-Z, Frankfurt/Main und Zürich, 1970, S. 780 * |
Also Published As
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FR2588202B1 (fr) | 1990-01-12 |
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FR2588202A1 (fr) | 1987-04-10 |
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