DE3535269C1 - Abdichteinrichtung fuer eine Siebwechselvorrichtung - Google Patents

Description

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Abdichteinrichtung für eine Siebwechselvorrichtung der Gattung, wie im Oberbegriff des Patentanspruchs genannt.

Eine gattungsgemäße Abdichteinrichtung für eine Siebwechselvorrichtung ist bekannt aus der DE-PS 19 269 der Anmelderin. Gegen den verfahrbaren Schieber wirkt ein mit Hydraulikzylindern beaufschlagter Preßring zwecks Abdichtung gegen den Materialdruck im Fließkanal.

Im Falle eines Wechsels der in dem Schieber angeordneten Siebe, werden die Hydraulikzylinder druckentlastet, so daß der Schieber hydraulisch, quer zur Materialfließrichtung in die Auswechselposition gefahren werden kann. Gleichzeitig wird das zweite in dem Schieber angeordnete Sieb quer in den Fließkanal geschoben, so daß innerhalb kürzester Zeit in dem Materialfließkanal ein neues gereinigtes Sieb zur Verfügung steht.

Je nach Verschmutzungsgrad des extrudierten Materials muß mehr oder weniger häufig ein Siebwechsel vorgenommen werden, wobei jeweils vorher der Druck vom Siebschieber genommen und nach dem Versehiebevorgang ein erneuter Druckaufbau durchgeführt werden muß.

Die für den Druckaufbau vorgesehenen, untereinander mit einer Ringleitung verbundenen Hydraulikzylinder bedingen einen hohen Konstruktionsaufwand, der noch dazu sehr viel freien Raum um den Strangpreßkopf herum für die Ringleitung erfordert. Insbesondere bei aufklappbar ausgebildeten Strangpreßköpfen steht der erforderliche Raum für die Ringleitung nicht zur Verfügung.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, bei einem klappbar ausgebildeten Strangpreßkopf eine Abdichteinrichüing für die Siebwechseleinrichtung so auszubilden, daß nur ein minimaler Raum für die Abdichteinrichtung verloren geht. Darüber hinaus soll die Abdichteinrichtung sehr kostengünstig erstellt werden können und einen geringen Montageaufwand erfordern.

Die Aufgabe wird bei einem Strangpreßkopf, wie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben, durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs genannten Merkmale gelöst.

Durch die Ausbildung einer Druckfläche an dem ohnehin vorhandenen, hydraulisch verschwenkbaren Kopfteil wird der Hydraulikdruck der Verschwenkzylinder mit ausgenutzt für die Abdichtungszwecke der Lochscheiben.

Die Abdichtung der Lochscheiben, d. h. die Aufhebung des Spiels in der Führung für die Lochscheiben, wird durch den Anpreßdruck des verschwenkbaren Kopfteiles gegen den Schieber sichergestellt.

Im Falle eines Siebwechsels erfolgt eine geringfügige Druckentlastung durch eine leichte Verminderung des Druckes der Hydraulikzylinder für die Verschwenkung der Kopfteile, ohne daß die Kopfteile selbst verschwenkt werden, so daß die Druckfläche an dem verschwenkbaren Kopfteil mit weniger Druck an den Lochscheiben anliegt. Der für einen Verschiebevorgang erforderliche reduzierte Anpreßdruck zwischen den Lochscheiben und der Lochscheibenführung wird somit herbeigeführt, so daß die Lochscheiben eine quer zur Materialfließrichtung verlaufende Bewegung durchführen können, ohne daß übermäßig viel des zu siebenden Materials austreten kann. Durch die Bewegung wird gleichzeitig ein bereits gereinigtes Feinsieb in den Fließkanal geführt. Es erfolgt somit ein sehr schneller Siebwechsel. Nach der Durchführung der Verschiebebewegung wird der in erster Linie für den Verschwenkvorgang der Kopfteile eingesetzte Hydraulikzylinder erneut unter hohen Druck gesetzt, wodurch der erforderliche Dichtdruck zwischen der Lochseheibe und den Dichtelementen wieder erzeugt wird und die Siebwechseleinrichtung wieder gegen die bis zu 500 bar hohen Materialdrücke abgedichtet ist.

Es wird also in äußerst vorteilhafter Weise der für den Verschwenkvorgang der Kopfteile ohnehin vorhandene Hydraulikzylinder miteingesetzt für die Abdichtung der Lochscheiben in ihren Führungen.

Die Lochscheiben werden durch die hohe Druckbeaufschlagung sehr stark gegen die an der der Druckfläche am verschwenkbaren Kopfteil abgewandten Seite angeordenten Führungen gepreßt.

Der Anpreßdruck, der gegen die Lochscheiben aufgebracht wird, pflanzt sich zur dem Extruder zugewandten Seite der Lochscheiben fort und dichtet an dieser Seite ab. Es wird somit insbesondere verhindert, daß thermoplastisches Material in die Führungen der Lochscheiben gelangt, wodurch eine Bewegung der Lochscheiben erheblich beeinträchtigt würde.

Alternativ kann in sehr vorteilhafter und einfacher Weise der Druck für die Druckflächen zum Abdichten der Lochscheiben auch durch die ebenfalls vorhandene Verriegelungseinrichtung für die verschwenkbaren Kopfteile aufgebaut werden, wie aus Patentanspruch 3 ersichtlich ist.

Eine derartige Keilverriegelung ist vorteilhaft, um den Kopf selbst gegen die hohen, bis zu 500 bar ansteigenden Materialdrücke abzudichten.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in den Zeichnungen gezeigt und nachfolgend erläutert.

3 4

Es zeigt Dieser Druck preßt dann die Druckfläche 18 gegen den

„ , Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen aufgeklappten Dichtring 17, der wiederum die Lochscheiben 8 gegen

Strangpreßkopf mit der Siebwechseleinrichtung. den zweiten Dichtring 16 und die Gehäusewandung 3a

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Abdichtein- preßt und somit abdichtet,

richtung in geschlossener Kopfstellung. 5 Die Abdichtung erfolgt also in Materialfließrichtung

Fig. 3 Lochscheiben gemäß Linie III-III in Fig. 2. gesehen zwischen der Gehäusewandung 3a und dem

Fig. 4 ein Anwendungsbeispiel der Abdichteinrich- Dichtring 16 sowie zwischen letzterem und der Loch-

tungan einem Mehrfachstrangpreßkopf für die Herstel- scheibe 8. Aber auch zwischen der Lochscheibe 8 und

lung von Laufstreifen für Fahrzeugreifen. dem Dichtring 17 und der Druckfläche 18 wird die Ab-

Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Strangpreßkopf io dichtung erzielt,

gemäß Linie V-V in Fig. 2. Um Lochscheiben 8 mit Feinsieben 12 quer zur Mate-

Der in Fig. 1 gezeigte Strangpreßkopf 1 ist an einem rialfließrichtung verfahren zu können, wird bei einer Extruder 2 angeflanscht. Der Strangpreßkopf 1 besteht Druckausübung auf die Druckflächen 18 mittels der aus einem feststehenden Unterteil 3 und einem um Ver- Verriegelungseinrichtung der Druck, den die Hydraulikschwenkpunkt 5 verschwenkbaren Oberteil 4. Das 15 zylinder 33 und 34 auf die Keile 35 und 36 ausüben, von Strangpreßkopfteil 4 wird durch eine Betätigung des beispielsweise ca. 250 bar heruntergefahren auf ca. Hydraulikzylinders 6 angehoben. 100 bar, ohne die Keile selbst aus den konischen Aus-Arn Ende des Fließkanals 7 des Extruders 2 sind Loch- sparungen 37 und 38 ziehen zu müssen, was nur dann scheiben 8 angeordnet. In Fig. 1 laufen Lochscheiben 8 erfolgt, wenn das Strangpreßkopfteil 4 mittels des Hyauf mit dem Kopf verbundenen Führungsschienen 10, 20 draulikzylinders 6 hochgefahren werden soll,
die in Nuten 11 befestigt sind. Eine derartige Druckreduzierung bewirkt, daß das

Mit Bezugszeichen 8 werden zwei verfahrbare Loch- Strangpreßkopfteil 4 weniger Druck auf die Druckflä-

scheiben bezeichnet, die jeweils an ihrer dem Extruder 2 ehe 18 ausübt, so daß der Materialdruck im Fließkanal 7,

zugewandten Seite eine Aufnahme für ein Feinsieb 12 der bis zu 500 bar bei der Verarbeitung von Kautschuk

aufweisen. 25 aufweisen kann, die Lochscheiben 8 um einige my in

Die in Fig. 3 detaillierter gezeigten Führungsschienen Fließrichtung des Materials drückt.
10 nehmen zwei Lochscheiben 8a und 8b auf. Die Loch- Durch diese Druckänderung wird der Sitz der Lochscheibe 8a wird in der Wartestellung und die Lochschei- scheiben 8 in ihren Führungen geringfügig gelockert be 86 in der Arbeitsstellung gezeigt. Auf den Lochschei- und die Lochscheiben 8 können durch Hydraulikzylinben 8a und 8b sind jeweils in Fig. 3 nicht gezeigte, aus- 30 der 14 von der Wartestellung der Lochscheibe 8a in die zuwechselnde Feinsiebpackungen 12 angeordnet, wie Arbeitsstellung der Lochscheibe 8b (Fig. 3) verfahren gezeigt in Fig. 1 und 2. werden. Die kurzzeitige Druckentlastung beeinträchtigt

Gegen die Lochscheibe 8a wirkt die Kolbenstange 13 nur in geringem Maß die Abdichtung der Lochscheiben.

des Hydraulikzylinders 14 in Richtung des Pfeiles 15, um Nach durchgeführter Verschiebung der Lochscheiben 8

.,» den Auswechselvorgang vornehmen zu können. 35 wird erneut durch die Hydraulikzylinder 33 und 34 ein

Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist je- Abdichtdruck von ca. 250 bar aufgebaut,
weils in Materialfließrichtung gesehen vor der Loch- In Fig. 4 wird eine Mehrfachstrangpreßanlage für die / scheibe 8 ein Verschleißring 16 und dahinter ein Ver- Laufstreifen- und Seitenwandherstellung für Fahrzeugschleißring 17 angeordnet. Die Verschleiß- und Dicht- reifen gezeigt, in der ebenfalls die Abdichteinrichtung ringe 16, 17 sind leicht auszuwechseln, wenn durch die 40 für die Siebwechselvorrichtung verwirklicht worden ist. hohe Druckbeaufschlagung durch die am Strangpreß- Durch ein Verschwenken des Strangpreßkopfteiles kopfteil 4 angeordnete Druckfläche 18 leichte Material- 21 um den Verschwenkpunkt 22 werden Druckflächen beschädigungen auftreten. Ohne Dichtringe 16 und 17, 30 an den Lochscheiben 23 druckentlastet und die Lochdie evtl. durch die Abdichtkraft entstehende Verfor- scheiben 23 können nunmehr quer zur Materialfließmungen aufnehmen, müßten die Lochscheiben bzw. die 45 richtung zwecks Einführung eines neuen Feinsiebes ver-Kopfteile nachgearbeitet werden, was wesentlich ko- schoben werden.

stenintensiver wäre als ein Austausch der Verschleißrin- Durch eine Druckentlastung des Hydraulikzylinders

ge. 24, beispielsweise von 250 bar auf 100 bar, wird die An-

Der in Fig. 5 gemäß den Linien V-V (Fig. 2) gezeigte preßkraft vermindert und der Verschiebevorgang kann

Querschnitt, offenbart eine alterantive Möglichkeit, auf 50 durchgeführt und die Feinsiebe können nach dem Ver-

die gegen die Lochscheiben 8 pressenden Druckflächen Schiebevorgang ausgewechselt werden.

18 Druck auszuüben, wofür in diesem Fall die Strang- Da auch der Einsatz 25, in dem Fließkanäle enthalten

preßkopf-Verriegelungseinrichtung ausgenutzt wird. sind, durch das Strangpreßkopfteil 21 beaufschlagt wird,

Das Strangpreßkopfteil 4 wird zunächst mittels des erfolgt bei einer Druckentlastung des Hydraulikzylin-Hydraulikzylinders 6 heruntergefahren, wie dargestellt 55 ders 24 ebenfalls eine Druckentlastung der Lochscheiin Fig. 2. Um dann die Schließkraft, die gegen einen ben 26 bzw. der Druckflächen 31, so daß gleichzeitig die Materialdruck (bis 500 bar) aufkommen muß, noch zu auf den jeweiligen Lochscheiben angeordneten Feinsieerhöhen, wird die in Fig. 5 dargestellte Verriegelungs- be ausgewechselt werden können, nachdem die Locheinrichtung eingesetzt. scheiben durch einen, wie in Fig. 3 gezeigten Hydraulik-

Die Verriegelungseinrichtung (Fig. 5) besteht aus in 60 zylinder 14 verschoben worden sind,
einem verschwenkbaren oder aus stationären Kopfteil Dieser Vorgang tritt auch ein, wenn der Hydraulikzyangeordneten Hydraulikzylindern 33 und 34 mit an den linder 27 in Fig. 4 durchentlastet wird und somit Druck-Zylindergehäusen (beweglich) befestigten Keilen 35 und fläche 32 und Lochscheibe 28 druckentlastet werden, um 36. Die Keile 35 und 36 greifen in konische Aussparun- ' dann verfahren werden zu können, wie in Fig. 3 durch gen 37 und 38 in beiden Kopfseitenteilen 39 und 40 ein, 65 Pfeil 15 angedeutet.

so daß durch die Konizität der Aussparungen der Keile Auch bei der in Fig. 4 gezeigten Anlage werden die

35 und 36 über das Strangpreßkopfteil 4 ein in Richtung jeweils für den Verschwenkvorgang der Strangpreß-

·« der Dichtfläche 18 wirkender Druck aufgebaut wird. kopfteile 21 und 29 erforderlichen Hydraulikzylinder 24

und 27 gleichzeitig eingesetzt für die Abdichtung der Siebwechseleinrichtungen.

Die in Fig. 5 gezeigte Verriegelungseinrichtung kann auch bei dem in Fig. 4 gezeigten Mehrfachstrangpreßkopf eingesetzt werden. In Fig. 4 wird dieses durch die konischen Aussparungen 38 angedeutet, in die jeweils
die Keile 35 und 36, wie gezeigt in Fig. 5, eingreifen.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

ίο

15

20

25

30

40

45

50

55

60

65

Claims (4)

Patentansprüche

1. Abdichteinrichtung für eine Siebwechselvorrichtung mit mindestens zwei, etwa quer zur Materialfließrichtung in Führungen verfahrbaren Lochscheiben für einen, aus verschwenkbaren und feststehenden Kopfteilen bestehenden aufklappbar ausgebildeten Strangpreßkopf, dadurch gekenn zeichnet, daß an dem verschwenkbar ausgebildeten Strangpreßkopfteil (4, 21, 29) eine gegen die Lochscheiben (8, 8a, Sb) anliegende und einen Druck auf die Lochscheiben ausübende Druckfläche (18,30,31,32) ausgebildet ist.

2. Abdichteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck auf die Druckflächen (18,30,31,32) durch die, die verschwenkbaren Strangpreßkopf teile (4,21,29) anhebenden und absenkenden Hydraulikzylinder (6, 24, 27) ausübbar ist.

3. Abdichteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck auf die Druckflächen (18, 30, 31, 32) durch eine Strangpreßkopf-Verriegelungseinrichtung ausübbar ist, die aus in beide Kopfseitenteile (39, 40) in konische Aussparungen (37,38) eingreifenden, die verschwenkbaren Kopf teile (4, 21, 29) gegen den Materialauspreßdruck verriegelnden, hydraulisch betätigbaren Keilen (35,36) besteht.

4. Abdichteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Druckfläche (18) und den Lochscheiben (8,8a, Sb) ein um den Fließkanal herum laufender Verschleißring (17) angeordnet ist.