DE3238284C2 - Strangpreßkopf zum Herstellen von Flachprofilen aus verschiedenen Gummi- oder Kunststoffmischungen - Google Patents

Abstract

Es wird ein Strangpreßkopf für Flachprofile wie Laufstreifen für Autoreifen offenbart, der es ermöglicht, drei oder mehr stark unterschiedliche Gummimischungen zu einem Strang zusammen zu extrudieren, wobei ein schneller Profilwechsel und gute Reinigungsmöglichkeiten des Kopfes und der Extruderschnecken bei einem aufklappbaren Strangpreßkopf gewährleistet sind. Insbesondere soll erreicht werden, daß die Fließgeschwindigkeiten der Gummimischungen in den Fließkanälen annähernd gleich sind. Erreicht wird dieses Ziel durch die Ausbildung von aus einem Stück bestehenden Einsätzen für den aufklappbaren Kopf, die oben und/oder unten Fließkanäle aufweisen und durch die Anordnung der Längssymetrieachsen der Fließkanäle in einer vertikalen Ebene übereinander.

Description

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Die Erfindung betrifft einen Strangpreßkopf gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Für die Herstellung eines Laufstreifens für Autoreifen ist es erforderlich, in einem Strangpreßkopf drei verschiedenartige Mischungen miteinander zu vereinen, nämlich der Lauffläche, die aus hochabriebfestem Material besteht, den Seitengummis, die aus sehr walkfähigem Material bestehen und dem sogenannten Untergummi (BASE), der als Grundlage für die Lauffläche dient und aus einer weicheren Mischung als die Lauffläehe bestehen kann.

Es müssen drei, in ihrer Viskosität stark unterschiedliche Mischungen in einem Strangpreßkopf zusammengeführt werden, wobei die jeweiligen Mischungen annähernd gleiche Fließgeschwindigkeiten in den Kanälen aufweisen müssen.

Aus der DE-OS 26 22 011 ist ein Strangpreßkopf nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, der zum Herstellen von Flachprofilen aus zwei verschiedenartigen Mischungen dient. Der Strangpreßkopf ist in zwei übereinander angeordneten Ebenen geteilt. Das Mittelteil des Kopfes ist fest mit den Extrudern verbunden, während das Oberteil und das Unterteil verschwenkbar ausgebildet sind.

Die Aufklappbarkeit des Kopfes ist erforderlich, um eine Reinigung der Fließkanäle bei einem sehr häufig vorkommenden Mischungswechsel durchführen zu können und um andere Fließkanaleinsätze im Falle eines Wechsels der Profilabmessungen einsetzen zu können. Die in dem Kopf angeordneten Einsätze bestehen aus einem Oberteil und einem Unterteil, wobei die Teilungsebene in der horizontalen Längsmitte der Fließkanäle liegt. Wenn eine andere Laufstreifengröße extrudiert werden soll, müssen für zwei Fließkanäle vier Einsatzhälften losgeschraubt und ausgewechselt werden.

Es sind eine Vielzahl von Schrauben zu lösen, wobei in der Regel Kautschuk in die Verschraubungen eindringt, sich fort festsetzt und anvulkanisiert. Das Lösen der Schrauben ist somit äußerst zeitaufwendig. Da die Kautschukmischungen für die Seitenstreifen und für die Grundlage häufig gewechselt werden müssen, um Laufstreifen für andere Reifentypen herstellen zu können, ist ein derartiger Auswechselvorgang nicht tragbar.

Aus der US-PS 34 86 195 sind Einsateteile bekaant, die jeweils für sich genommen, einen Teil der Gesamtlänge der Fließkanäle aufweisen. Die Teile sind nicht zwischen aufklappbaren Kopfteilen angeordnet Es ergibt sich daher ein völlig anderer Auswechselvorgang. Durch das Lösen einer Vielzahl sehr großer Schrauben und ein Anheben dieser Teile mittels eines Kranes, wird der Auswechselvorgang ermöglicht

In derartigen Strangpreßköpfen herrschen Drücke bis zu 400 bar vor, so daß die Verriegelungsschrauben sehr dick sein müssen, um den Kopf verschlossen zu halten. Das Lösen und Befestigen derart großer Schrauben und Auswechseln der Teile einschließlich der ebenfalls erforderlichen Schneckenreinigung dauert Tage. Da die Schnecken auch nur dann aus den Extrudern gezogen werden können, wenn der Kopf fast völlig demontiert ist, gestaltet sich dieser Auswechselvorgang außerordentlich zeitaufwendig und problematisch.

Die Aufklappbarkeit des Kopfes ist zwecks schnellerer Reinigungsmöglichkeit und zwecks Auswechselbarkeit von Einsätzen für andere Profilgrößen unabdingbar.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Strangpreßkopf der Gattung mit verschwenkbaren Ober- und Unterteilen und feststehendem Mittelteil so weiterzubilden, daß der sehr häufig erforderliche Wechsel der Einsätze sehr schnell durchführbar ist und der Kopf schnell gereinigt werden kann.

Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmale gelöst

In vorteilhafter Weise werden die Einsätze an den Kopfteilen durch eine einklinkende Befestigung arretiert.

Dadurch, daß einstückig ausgebildete Einsätze vorgesehen werden, in die die Fließkanäle mit ihrem gesamten Querschnitt in die Oberseite und/oder Unterseite eingearbeitet sind, wird durch das Auswechseln nur eines Teiles ein oberer und/oder unterer neuer Fließkanal erhalten. Der Auswechselvorgang wird somit wesentlich erleichtert und ist schneller durchführbar.

Da die Fließkanäle in Längsrichtung in den Einsatzteilen abgedeckt werden durch das aufschwenkbare Oberteil bzw. Unterteil des Kopfes und durch das feststehende Mittelteil jeweils mit ihren Dichtflächen, wird eine sehr einfache Kopfkonstruktion erhalten. Die aufklappbaren Ober- und Unterteile sowie das feststehende Mittelteil übernehmen zusätzlich eine Abdicht- und Abdeckfunktion für die jeweils beteiligten Fließkanäle.

An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung durch Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Strangpreßkopf für Laufstreifen mit drei Extrudern und drei Fließkanälen im geschlossenen Zustand, schematisiert und im Längsschnitt dargestellt,

F i g. 2 eine Ausführungsform mit vier Extrudern und Fließkanälen im aufgeklappten Zustand, teilweise im Längsschnitt,

F i g. 3 eine Draufsicht auf eine Anlage gemäß F i g. 1,

Fig.4 einen Schnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 1 durch einen extrudierten Laufstreifen,

F i g. 5 einen Schnitt gemäß Linie V-V in F i g. 1,

F i g. 6 ein Einsatzteil von unten gesehen,

Fig. 7 einen Querschnitt gemäß Linie VII-VII in Fig. 8,

F i g. 8 eine Draufsicht auf ein Einsatzteil.

An einem Strangpreßkopf 1 sind übereinander ange- ', rdnete Extruder 14,15 und 16 angeflanscht

Der Kopf 1 besteht aus dem mittels Hydraulikzylindern aufklappbaren Oberteil 2, dem Unterteil 3 und dem feststehenden Mittelteil 4. Im zusammengeklappten Zustand werden Oberteil 2 und Unterteil 3 mittels einer hydraulischen, nicht gezeigten Verriegelungseinrichtung zusammengehalten.

In F i g. 2 wird ein Strangpreßkopf mit vier Extrudern 14,15,16 und 17 im aufgeklappten Zustand gezeigt, mit angedeuteten Einsatzteilen 8 und 9.

Die Einsatzteile 8 und 9 werden in den Fig.5—8 näher erläutert

In das Einsatzteil 8 ist ohne Teilungsebene einseitig ein Fließkanal 13 eingearbeitet, wie auch gezeigt in F i g. l.der vom Extruder 16 gespeist wird. Der Kanal 13 wird an seiner Oberseite von der Fläche 19 des Kopfoberteiles 2 begrenzt

Das Einsatzteil 9 zeigt sowohl unten als auch oben Fließkanäle 10 und 11 auf und wird im Strangpreßkopf gehalten durch nicht gezeigte Arretierungen.

Das in F i g. 7 und F i g. 2 gezeigte Einsatzteil 9 weist einen unteren Fließkanal auf, der durch einen Verbindungskanal 7 vom Extruder 14 mit Material gespeist wird.

Wie aus F i g. 6 ersichtlich ist, erweitert sich der Kanal 7 (F i g. 1) von der Austrittsöffnung 12 ausgehend auf die Breite des Fließkanals 10. Der Fließkanal 10 wird durch die plane Fläche 21 des Unterteils 3 begrenzt.

Der Fließkanal 11 (F i g. 8) gabelt sich zu zwei ver schiedenen Kanälen und wird eingesetzt für die Extrusion der Seitengummis. Der Fließkanal 11 wird durch die plane Fläche 20 des Mittelteils 4 begrenzt.

Fails bei einem Mischungswechsel die Einsatzteile 8 bzw. 9 ausgewechselt werden sollen, beispielsweise um ein anderes Profil zu fahren oder um eine Reinigung durchzuführen, wird der Kopf 1 mittels der Hydraulikzylinder aufgeklappt und die Einsätze 8 und 9 werden aus ihren nicht gezeigten Arretierungen gelöst. Danach können auch die Schnecken aus den Extrudern 14,15,16 gezogen und gereinigt werden.

Zwecks Herstellung eines aus drei verschiedenen Mischungen bestehenden Laufstreifens werden die jeweiligen Mischungen in die in Fig. 1 gezeigten Extruder 14, 15 und 16 eingegeben und nach ihrer Plastifizierung und Homogenisierung ausgedüst zu einem Laufstreifen, wie im Querschnitt in Fig.4 gezeigt. Der Laufstreifen besteht aus der sogenannten Base 10a, den Seitengumrnis 11a und der Lauffläche 13a.

Da alle Fließkanäle 10,11,13 des Kopfes 1 mit ihren Längssymrnetrieachsen in einer vertikalen Ebene 18 angeordnet sind, erfahren alle drei Mischungen annähernd gleiche Fließgeschwindigkeiten und somit gleiche Verweilzeiten im Strangpreßkopf.

Bei der in F i g. 2 gezeigten Konstruktion sind vier Extruder 1.5,16 und 17 übereinander angeordnet, wobei der Extruder 14, wie auch gezeigt in F i g. 3, schräg angeordnet sein kann. Trotz der Tatsache, daß in diesem Fall vier Extruder in einen Kopf spritzen, wird erreicht, daß symmetrische Fließwege im Kopf erhalten bleiben. Da die Einsätze 8 und 9 aus einem Stück gearbeitet sind und jeweils oben und unten Fließkanäle aufweisen können, sind selbst beim Einsatz von vier Extrudern nur 2 Einsätze erforderlich. Es brauchen also bei einem Mischungswechsel auch nur zwei Einsätze ausgewechselt und gereinigt zu werden.

Durch den Einsatz einer Konstruktion, wie gezeigt in F i g. 2, ist es darüber hinaus möglich, beispielsweise 2 Laufstreifen, die aus vier verschiedenen Mischungen bestehen, gleichzeitig herzustellen. In einem solchen Fall ist es erforderlich, die Fließkanäle in den Einsätzen derart zu gestalten, daß die Laufstreifen nebeneinander ausgepreßt werden können.

Die in F i g. 2 gezeigte Konstruktion erlaubt außerdem, daß alle vier Schnecken gezogen und gereinigt werden können, nachdem der Kopf aufgeklappt und die Einsätze 8 und 9 entfernt wurden, ohne daß der Kopf selbst demontiert werden muß.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Strangpreßkopf zum Herstellen von Flachprofilen aus verschiedenen Gummi- oder Kunststoffmischungen für in vertikaler Richtung übereinander angeordnete Schneckenextruder, bestehend aus drei Kopfteilen, von denen der mittlere Teil fest mit einem Schneckenextruder verbunden ist, während der obere und der untere Teil um eine extruderseitige Achse klappbar sind, wobei zwischen planen Flächen des mittleren Teils und der klappbaren Teile des Kopfes auswechselbare Einsätze eingesetzt sind, in denen Fiießkanäle ausgebildet sind, deren in Längsrichtung verlaufende Symmetrieachsen in einer vertikalen Ebene übereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen jeweils zwei Kopfteilen (2,4 bzw. 3,4) ein einziger einstückig ausgebildeter Einsatz (8 bzw. 9) vorgesehen ist, und daß die Fließkanäle (10,11,13) mit ihrem gesamten Querschnitt in die Oberseite und/oder Unterseite der beiden Einsätze (8,9) eingearbeitet sind.

2. Strangpreßkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (8,9) an den Kopfteilen (2,3,4) durch eine einklinkende Befestigung arretierbar sind.