DE19757261C1 - Mehrfach-Strangpreßkopf zum Herstellen von Profilen, insbesondere für die Reifenherstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Mehrfach-Strangpreßkopf zum Herstellen von Profilen, insbesondere für die Reifenherstellung, mit einem fest angeordneten Kopfflansch, in dem Extruder einmünden, und einem geschlossenen Kopf mit Fließkanälen einer Kassette und einer Profilleiste, der gegen den Kopfflansch verspannbar und wegschwenkbar angeordnet ist.

Mehrfach-Strangpreßköpfe sind in der Regel geteilt ausgebildet, um eine gute Zugänglichkeit der Fließkanaleinsätze sicherzustellen. Die gute Zugänglichkeit ist erforderlich, um eine Reinigung der Fließkanäle bei einem der in der Regel häufig vorkommenden Mischungswechsel durchführen zu können. Die Zugänglichkeit ist auch erforderlich, um andersgestaltete Fließkanaleinsätze im Falle eines Wechsels der Profilabmessungen einsetzen zu können. Ein derartiger Strangpreßkopf ist beispielsweise durch die DE 32 38 284 C2 bekannt geworden.

Grundsätzlich ist es bei aufklappbaren Strangpreßköpfen von Nachteil, daß der hohe Innendruck auf die beiden Kopfteile einwirkt und mittels eines aufwendigen Verriegelungsmechanismus aufgefangen werden muß. Es ist bei aufklappbaren Spritzköpfen grundsätzlich schwierig, die auftretenden hohen Drücke sicher zu beherrschen.

Durch die DE 37 29 447 A1 ist auch bereits ein Extrusionskopf bekannt geworden, der einen fest angeordneten Kopfflansch aufweist, in den Extruder einmünden und an dem ein geschlossener Kopf gegen den Kopfflansch verspannbar und wegschwenkbar angeordnet ist. Der geschlossene Kopf weist offene Fließkanäle auf. Außerdem sind in dem Kopf eine Kassette und eine Profilleiste rückseitig auswechselbar angeordnet. Dieser Kopf gestattet es nicht, die Form der Fließkanäle, d. h. die Materialführung durch Austausch zu variieren. Der Einsatzbereich dieses Extrusionskopfes ist sehr eingeschränkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mehrfach-Strangpreßkopf zu schaffen, der keine Verriegelung von zwei Kopfhälften erfordert und dennoch eine leichte Reinigung und eine schnelle Umrüstung auf unterschiedliche Verläufe der Fließkanäle im Kopf ermöglicht.

Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der geschlossene Kopf eine in Richtung auf den Kopfflansch offene Aufnahme aufweist, in der wenigstens ein zum Kopf hin offener Fließkanaleinsatz herausnehmbar angeordnet ist. Hier ergibt sich der Vorteil, daß der geschlossene Kopf keine aufwendige Verriegelungseinrichtung erfordert. Der Innendruck wird vom Kopf aufgenommen. Es ist lediglich eine Spannvorrichtung erforderlich, mit der der Kopf im Bereich von Dichtflächen gegen den Kopfflansch gezogen wird. Die hier auftretenden Kräfte sind jedoch vergleichsweise gering. Insgesamt ermöglicht die Ausbildung des Kopfes eine leichte Entnahme der offenen Fließkanaleinsätze und eine schnelle Umrüstung auf unterschiedliche Verläufe der Fließkanäle im Mehrfach-Strangpreßkopf. In durchaus überraschender Weise hat es sich gezeigt, daß es möglich ist, offene Fließkanäle in einer zum Kopfflansch offenen Aufnahme eines geschlossenen Kopfes anzuordnen. Die an sich zu erwartenden Undichtigkeiten im Bereich der relativ langen Grenzflächen zu den Innenwandungen des Kopfes sind unter Anwendung präziser Herstellungmethoden durchaus beherrschbar.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, daß die in Richtung auf den Kopfflansch offene Aufnahme des geschlossenen Kopfes in Richtung auf die Kassette sich keilförmig verjüngend ausgebildet ist. Es ergibt sich so unter dem Einfluß der Schließkräfte und des Massedruckes aufgrund der Keilwirkung zwischen dem Fließkanaleinsatz und der Innenwandung des geschlossenen Kopfes eine vorteilhafte Anpressung, die die Abdichtung begünstigt.

In weiterer Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß der geschlossene Kopf um eine senkrechte Drehachse vom Kopfflansch weg verschwenkbar ist. Eine derartige Ausbildung erleichtert die Handhabung des Mehrfach-Strangpreßkopfes erheblich.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Mehrfach-Strangpreßkopf im Längsschnitt;

Fig. 2 einen aufgeklappten Mehrfach-Strangpreßkopf in schematischer Darstellung;

Fig. 3 einen Schnitt in der Linie A/B durch den Strangpreßkopf, gemäß Fig. 1.

In der Zeichnung ist mit 1 ein Mehrfach-Strangpreßkopf bezeichnet, der einen geschlossenen Kopf 2 aufweist, der gegen einen Kopfflansch 3 mittels einer Spanneinrichtung 4 verspannbar ist. An den Kopfflansch 3 sind zwei Extruder 5 angeflanscht, deren in der Zeichnung nicht dargestellte Schnecken in Kanäle 6 des Kopfflansches 3 einmünden.

Der geschlossene Kopf 2 weist eine in Richtung auf den Kopfflansch 3 offene Aufnahme 7 auf, die sich in Richtung des Materiallflusses keilförmig verjüngt. In der Aufnahme 7 ist ein offener Fließkanaleinsatz 8 herausnehmbar angeordnet. Der Fließkanaleinsatz 8 weist zwei Fließkanäle 9 auf. Die Fließkanäle 9 sind in Richtung auf die Wandungen der Aufnahme 7 geöffnet. Die angrenzenden Wandungen des Fließkanaleinsatzes 8 liegen an den Wandungen der Aufnahme 7 des geschlossenen Kopfes 2 dichtend an.

Im geschlossenen Kopf 2 ist in Fließrichtung des Materials hinter dem Fließkanaleinsatz 8 eine Kassette 10 angeordnet. Vor der Kassette 10 ist eine Profilleiste 11 befestigt.

Der geschlossene Kopf 2 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich, um eine senkrechte Drehachse 12 vom Kopfflansch 3 wegschwenkbar. Es ist dann möglich, den Fließkanaleinsatz 8 zur Reinigung bzw. zum Austausch aus der Aufnahme 7 zu entfernen.

Selbstverständlich können an den Kopfflansch 3 auch drei oder vier Extruder 5 angeflanscht sein. Auch können in der Aufnahme 7 des geschlossenen Kopfes 2 mehrere Fließkanaleinsätze 8 angeordnet sein. In jedem Fall ergibt sich der Vorteil, daß die sich aus dem sich im Kopf 2 aufbauenden hohen Innendruck ergebenden Kräfte zum Großteil von den Wandungen des Kopfes 2 aufgenommen werden. Die Spanneinrichtung 4 kann relativ einfach ausgelegt werden, da sie lediglich die im Dichtungsbereich zwischen dem Kopf 2 und dem Kopfflansch 3 auftretenden, sehr viel geringeren Kräfte auffangen muß. Hieraus ergibt sich eine erhebliche Kosteneinsparung. Gleichzeitig ergibt sich eine sehr gute und schnelle Zugänglichkeit der Fließkanaleinsätze 8.

Claims (3)

1. Mehrfach-Strangpreßkopf (1) zum Herstellen von Profilen, insbesondere für die Reifenherstellung, mit einem fest angeordneten Kopfflansch (3), in den Extruder (5) einmünden, und mit einem geschlossenen Kopf (2) mit Fließkanälen (9), einer Kassette (10) und einer Profilleiste (11), der gegen den Kopfflansch (3) verspannbar und wegschwenkbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der geschlossene Kopf (2) eine in Richtung auf den Kopfflansch (3) offene Aufnahme (7) aufweist, in der wenigstens ein offener Fließkanaleinsatz (8) herausnehmbar angeordnet ist.

2. Mehrfach-Strangpreßkopf (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung auf den Kopfflansch (3) offene Aufnahme (7) des geschlossenen Kopfes (2) sich in Richtung auf die Kassette (10) keilförmig verjüngend ausgebildet ist.

3. Mehrfach-Strangpreßkopf (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der geschlossene Kopf (2) um eine senkrechte Drehachse (12) vom Kopfflansch (3) weg verschwenkbar ist.