DE35335C

DE35335C - Durch Schweifsung vereinigtes Drahtgeflecht für Siebe

Info

Publication number: DE35335C
Application number: DENDAT35335D
Authority: DE
Original assignee: E. KREISS in Hamburg
Anticipated expiration: 1905-10-29

Description

Pateντ-Anspruch:

Drahtgeflecht für Siebe, dessen Drähte an den die Biegungen aufweisenden Kreuzungsstellen ein- oder beiderseitig abgeflacht, mit einander durch Schweifsung vereinigt und danach gehärtet sind.

Hierzu ι Blatt /cichnungen.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.'

Bei denjenigen Gewerbsthätigkeiten, welche u. A. auch mit dem Sortiren von festen Materialien zu thun haben und sich hierzu der bekannten einschlägigen Mittel, wie Siebe aller Art, bedienen, wird es vielfach als Uebelstand empfunden, dafs von den aus Drahtgeflecht gebildeten Sieben, obgleich in vieler Beziehung den Vorzug vor den aus· durchlochten Blechen hergestellten Siebflächen verdienend, doch in manchen Fällen zu Gunsten der letzteren abgesehen werden mufs.

Das Gebiet solcher Fälle liegt überall da, wo es auf eine unter allen Umständen unveränderliche Maschenweite, grofse Festigkeit der Siebfläche, eine gewisse Scharfkantigkeit der Umgrenzung der Löcher und gleichwohl möglichst geringe Dicke des Siebes ankommt.

Ein Drahtgeflechtsieb, welches den genannten Bedingungen entspricht, ist Gegenstand dieser Erfindung.

Dasselbe besteht aus dem dem jeweiligen Zwecke entsprechend starken Drahtgeflecht, bei welchem die Ketten- und Schufsdrähte in bekannter Weise abwechselnd über und unter einander hinweggehen, dabei im rechten Winkel sich kreuzend. Diese Drähte sind an den Kreuzungsstellen durch Schweifsung mit einander verbunden und danach gehärtet. An beiden Flächen des Siebes oder gegebenenfalls nur an der die Arbeitsfläche des letzteren bildenden Fläche (in der Zeichnung ist der erstere Fall als vorliegend vorausgesetzt) sind alle Erhöhungen oder Kuppen der zufolge der Kreuzung der Drähte entstandenen Biegungen abgeflacht, so dafs die ebenen Flächen α entstehen und gleichzeitig der Oberflächenabstand beider Gewebe-Ebenen bezw. die Tiefe der Zwischenräume zwischen den sich kreuzenden Drähten geringer wird.

Die Herstellungsweise gedachter Abflachungen bildet keinen Gegenstand dieser Erfindung; jedoch mufs als zu erfüllende Bedingung für jene angegeben werden, dafs dabei keine wesentliche Verbreiterung der Drähte eintritt. Denn einer solchen würde nur auf Kosten der Grüfsc der Durchgangsöffnungen stattgegeben werden können. Demzufolge kann z. B. nicht das Walzen, sondern etwa das Abhobeln oder Abfräsen mit nachfolgendem Schleifen in Betracht kommen.

Die Abflachungen bilden am fertigen Siebgewebe Reihen von verticalen und horizontalen Kanten oder Leisten, welche bei Apparaten, die nicht nur zum Sortiren, sondern auch zum Poliren, Reinigen der Körner des abzusiebenden Productes dienen, als Reiniger oder Schaber (Scheuerstellen) wirken. In ähnlicher Weise nützlich äufsert sich die geschilderte Beschaffenheit des Siebes bei dessen Anwendung auf z. B. Erzsortirungsapparate.

Infolge der Verbindung der Drähte mittelst Schweifsung und der Härtung derselben soll jedem Auseinanderzwängen der Drähte durch Materialien 'von gröfserer Korngröfse oder Verstopfen durch hängenbleibende Körner, sowie eine zu schnelle Abnutzung der wirksamen Siebtheile verhindert werden.