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Die Erfindung bezieht sich auf Siebfelder für Vibrationssiebe nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Vibrationssiebe werden in den unterschiedlichsten Industriezweigen und für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle eingesetzt. Sie haben im allgemeinen den Zweck, sperriges, auf dem Sieb befindliches Material zu klassieren, wobei die Zusammensetzung des sperrigen Materials in der Größe unterschiedliche Bestandteile aufweist. Enthält das sperrige Material Bestandteile, wie z. B. Gestein, Zuschlagstoffe oder dergl., die keine klebrigen Oberflächeneigenschaften haben und deshalb keine Klumpen von aneinander anhaftenden Stücken bilden, trennt das Vibrationssieb die Bestandteile lediglich der Größe nach. Die Stücke, die so groß sind, daß sie nicht durch die Sieböffnungen hindurchfallen, wandern über den Siebboden und werden von einer entsprechenden Vorrichtung gesammelt. Die Stücke, die kleiner sind als die Öffnungen, fallen durch die Öffnungen hindurch und werden entweder auf der nächstniedrigen Klassierungsstufe gesammelt oder weiter klassiert. Aus bestimmten Gründen ist es jedoch ab und zu erforderlich, sperriges Material zu verarbeiten, dessen Oberflächen klebrig sind. Diese klebrigen Oberflächen können für das sperrige Material naturbedingt sein oder sich aufgrund bestimmter Behandlungsverfahren ergeben, denen das Material unterzogen worden ist. Unabhängig davon kann es erwünscht sein, die Siebfunktion anzuwenden, um die Klumpen von aneinanderhaftendem Material in Einzelstücke zusätzlich zum Trennen solcher Stücke der Größe nach aufzubrechen. Wenn die so getrennten Stücke bzw. Brocken eine im wesentlichen gleichförmige Größe haben, besteht die Siebfunktion lediglich darin, die Klumpen aufzubrechen.
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Bekannte Vibrationssiebe verwenden z. B. perforierte Platten als Siebboden oder Siebelement. Eine solche Ausführung ist jedoch deshalb nicht einwandfrei, weil das Zusammenwirken zwischen dem Boden mit verhältnismäßig glatter Oberfläche und den aneinanderhaftenden Klumpen keine so effektive Trennung der Klumpen ergibt, wie dies für viele Anwendungsfälle erforderlich bzw. erwünscht ist.
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Andere bekannte Vibrationssiebe verwenden Siebmaschendrahtgewebe, bei denen die durch die sich kreuzenden Drahtstäbe gebildeten Noppen oder Knoten eine unregelmäßige Oberfläche für die Klumpen aus zusammenhaftendem Material darstellen und zum Abschleifen und Trennen des Materials beitragen.
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In vielen Anwendungsfällen hat sich jedoch mangelnde Steifigkeit der eingebauten Maschendrahtgewebe als sehr nachteilig für die Lebensdauer des Gewebes herausgestellt, und das Maschendrahtgewebe hatte nur eine relativ geringe Standzeit. Eine ballige Ausgestaltung des Maschendrahtgewebes zur Erzielung einer höheren Steifigkeit des installierten Bodens ergibt zwar eine Verbesserung, bewirkt aber eine Wanderung des gesiebten Materials nach den Seiten des Siebes. Dadurch wird eine Ansammlung gesiebten Materials verhindert; dies führt aber häufig zu einer überproportionalen Abnutzung der Seitenplatte und der linken und rechten Seitensiebrahmenteile. Andere Versuche, einen installierten Siebboden höherer Steifigkeit zu erzielen, basieren darauf, den Siebrahmen selbst so auszugestalten, daß der Rahmen in Kontakt mit dem mit einem solchen Siebrahmen verschweißten Maschendrahtgewebe gebracht wird und das Drahtgewebe abstützt. Bei einer derartigen Einrichtung ist bei einer unvermeidlichen Abnutzung des Maschendrahtgewebes das Trennen der verschweißten Verbindungsstellen häufig so zeitraubend oder völlig unmöglich, so daß ein neuer Siebrahmen und möglicherweise ein neues Sieb eine billigere Alternative darstellt.
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Im einzelnen ist aus der GB-PS 5 53 974 eine unterhalb der Siebfläche angeordnete und an dieser befestigte Abstützung bekannt, die mit Öffnungen für den Materialfluß versehen ist. Eine derartige, mit Ausnahme der Öffnungen materialundurchlässige Abstützung behindert jedoch den Materialdurchfluß und ist in der Praxis einer starken Abnutzung durch das sich über die Oberflächen der Abstützung bewegende Material ausgesetzt.
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Des weiteren ist aus der US-PS 40 33 865 bekannt, zwei Siebe in unmittelbarer Zuordnung zueinander und einander zugewandt zu verwenden. Eine derartige Lösung ist sehr aufwendig. Wenn die Siebfläche bzw. Siebdrähte nicht dauernd genau aufeinander ausgerichtet sind, wird der Materialfluß erheblich behindert, so daß im Dauerbetrieb wesentliche Schwierigkeiten auftreten können. Die Abstützung der beiden übereinander angeordneten Siebe erfolgt hierbei durch ein wesentlich grobmaschigeres Trägersieb, das die Abstützung der beiden Siebe bewirkt.
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Schließlich ist aus dem DB-GM 19 80 498 ein Vibrationssieb bekannt, dessen Siebfeld so mit den Seitenrahmen verbunden ist, daß das Sieb nicht gespannt ist, sondern so lose gehalten wird, daß es einen gewissen Durchhang aufweist. Infolge der losen Anordnung des Siebes 20 führt das Sieb nicht nur die durch den Vibrator hervorgerufenen Schwingungen aus, sondern bewegt sich oder flattert je nach der Belastung durch das Siebgut mehr oder weniger stark senkrecht zur Siebfläche.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, Siebfelder der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß die Abstützvorrichtung, die das aus miteinander verflochtenen, stabförmigen Bauteilen bestehende Maschendrahtgewebe aufnimmt, im Vibrationssieb selbsttragend in einer horizontalen Ebene ausgebildet ist.
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Dies wird gemäß der Erfindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, daß das Siebfeld des Vibrationssiebes, das sonst keinerlei Abstützung aufweist, ein Maschendrahtgeflecht in selbsttragender Bauweise aufnehmen kann bzw. das gesonderte Abstützungen vermieden werden können. Damit wird eine besonders einfache, preiswerte und effektive Konstruktion eines gattungsgemäßen Siebfeldes erzielt.
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Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Vibrationssiebes,
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Fig. 2 einen Schnitt in der Breite des Vibrationssiebes nach Fig. 1 und die Siebfeldanordnung mit selbsttragendem Siebmaschendrahtgewebe nach der Erfindung,
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Fig. 3 in vergrößertem vertikalen Schnitt die linke Seite des eingebauten Siebmaschendrahtgewebes nach Fig. 2,
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Fig. 4 einen vertikalen Schnitt der linken Seite des Siebmaschendrahtgewebes nach den Fig. 2 und 3 in nichteingebautem Zustand,
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Fig. 5 eine Aufsicht auf einen Endabschnitt des nichteingebauten Siebmaschendrahtgewebes,
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Fig. 6 eine vertikale Endansicht des nichteingebauten Siebmaschendrahtgewebes nach den Fig. 4 und 5, und
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Fig. 7 in vergrößerter Schnittansicht einen Drahtstab des Siebmaschendrahtgewebes nach den Fig. 4-6 mit Einzelheiten der Stützanordnung.
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Die Erfindung wird in Verbindung mit einem Vibrationssieb beschrieben, das zwei horizontal im Abstand voneinander angeordnete Siebböden aufweist, deren jeder ein einziges Siebfeld besitzt und die alle auf einem Vibrationsrahmen abgestützt sind, der auf Zementsockeln abgefedert befestigt ist. Der Vibrationsmechanismus ist längs der Breite des Siebes und über der Oberseite des oberen Siebbodens befestigt. Das Vibrationssieb kann jedoch auch nur einen Siebboden oder mehr als zwei Siebböden aufweisen, und jeder Siebboden kann wahlweise jede gewünschte Anzahl von Siebfeldern besitzen.
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In den Fig. 1 und 2 ist mit 10 ein Vibrationssieb bezeichnet, das einen abgefedert befestigten Vibrationsrahmen 12, zwei im Abstand versetzte Siebbodenanordnungen 14, 16 (Fig. 1) und einen Vibrator oder eine Vibrationsanordnung 18 aufweist, die auf dem Vibrationsrahmen 12 abgestützt ist und diesen überspannt.
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Der Vibrationsrahmen 12 weist zwei im Abstand voneinander versetzte Seitenplatten 30, 32 auf, die von einer Vielzahl von Abstützrahmenteilen 34 (von denen nur einer in Fig. 2 gezeigt ist) überspannt und frei damit befestigt sind. U-Profile 36 und dergl. vervollständigen in herkömmlicher Weise die Vibrationsrahmenanordnung 12.
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Federsysteme 40 erleichtern die Befestigung des Vibrationssiebes 12 auf Betonklötzen 42; zu diesem Zweck können jedoch z. B. auch Sockelfundamente verwendet werden.
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Der Vibrator oder die Vibrationsanordnung 18 ist von herkömmlichem Aufbau und längs der Oberseite sowie zwischen den Seitenplatten 30, 32 befestigt. Wird der Vibrator 18 angetrieben, versetzt er den Vibrationsrahmen 12 in Schwingungen vorgegebener Charakteristik, durch die die Vibrationsrahmenanordnung 12, die Siebböden 14, 16 und das darauf befindliche Material in Schwingungen versetzt werden.
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Die Siebböden 14, 16 weisen jeweils eine einzige Siebfeldanordnung 50 (Fig. 2-6) auf, die so dimensioniert ist, daß sie den Abstand zwischen den Seitenplatten 30, 32 überspannt und sich in Längsrichtung des Vibrationssiebes 10 erstreckt. Jeder Siebboden 14, 16 kann jedoch auch aus einer Vielzahl von Siebfeldern bestehen, die so dimensioniert sind, daß sie den Abstand zwischen den Seitenplatten 30, 32 überspannen, wobei jedoch jeder Boden kürzer ist als die Länge des Vibrationsrahmens 12; die Anzahl solcher Felder wird entsprechend der gewünschten Länge des Siebbodens gewählt. Die Siebfeldanordnungen 50 sind jeweils identisch ausgebildet.
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Jede Siebfeldanordnung 50 weist einen Siebmaschendrahtgewebeabschnitt 52 auf, der in herkömmlicher Weise aus einer Vielzahl von Drahtstäben 54, 56 vorbestimmter Größe und Querschnittsform besteht. Die Stäbe 54 verlaufen von einer Seite zur anderen über die Breite des Vibrationssiebes 10, sind voneinander im Abstand versetzt und mit den Stäben 56 verbunden, z. B. verschweißt; die Stäbe 56 verlaufen von vorne nach hinten in Richtung des Materialflusses im Abstand voneinander. Der Abstand zwischen den Stäben 54, 56 wird durch die Größe der gewünschten Sieböffnungen 60 bestimmt.
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Bei der Herstellung (Flechten) des Siebmaschendrahtgewebes 50 ergeben sich erhabene Stellen oder Knoten 62, die mit Klumpen von Material 66 (Fig. 2) zusammenwirken, wenn letztere auf dem Vibrationssiebboden 14 angeordnet sind, damit die Klumpen zerkleinert bzw. zerrieben werden und eine Trennung solcher Klumpen 66 in die individuellen Partikel 66 a, 66 b usw. erleichtert wird.
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Fachwerkartige bzw. binderartige Siebmaschendrahtgewebe-Abstützvorrichtungen 70 (Fig. 2, 4 und 6), 72 (Fig. 6), 74, 76, 78, 80 sind z. B. an der Unterseite des Siebmaschendrahtgewebeabschnittes 52 so befestigt, daß sie ihm eine ausreichende Steifigkeit geben, daß er sich selbst trägt. Jede Vorrichtung 70-80 weist einen Abstützstab 90 (Fig. 2, 4, 6 und 7) vorbestimmten Durchmessers auf, der sich über die Breite des Siebmaschendrahtgewebeabschnittes 52 erstreckt. Der Hauptteil 92 (Fig. 2) jedes Stabes 90 ist so ausgebildet, daß er von der Unterseite des Siebgewebeabschnittes 52 versetzt ist. Die Endteile 94 (Fig. 2) und 96 (Fig. 2-4 und 7) des Stabes 90 sind so geformt, daß sie nach oben und in der Ebene des Siebmaschendrahtgewebeabschnittes 52 gebogen sind. Die äußeren Enden 98 eines jeden Abstützstabes 90 sind so geformt, daß sie in der Ebene der Enden von Drahtstäben 54des Abschnittes 52 liegen und sind jeweils in der Nähe ausgewählter solcher Stabenden (Fig. 5-7) angeordnet sowie damit befestigt.
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Ein Abstützdraht 100 (Fig. 2-4) hat eine im wesentlichen sinusförmige Konfiguration; die oberen Spitzen 102 (Fig. 3) sind von den unteren Spitzen 104 so im Abstand angeordnet, daß sie den Raum zwischen der unteren Oberfläche des Abschnittes 52 und einer oberen Fläche 106 des Abstützstabes 90 ausfüllen. Der Abstützdraht 100 ist in seiner Position dadurch festgelegt, daß die Spitzen 102 mit den Drähten des Abschnittes 52 und die Spitzen 104 mit der Oberfläche 106 des Stabes 90 fest verbunden, z. B. verschweißt sind.
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Ein Endstück 110 (Fig. 3, 4 und 5) ist mit einer Oberseite und mit jeder Seite des Abschnittes 52 befestigt, um den Einbau in die Rahmenanordnung 12 zu erleichtern, wodurch die Siebfeldanordnung 50 vervollständigt wird.
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Mit der innenseitigen Wand einer jeden Seitenplatte 30, 32 ist eine Leiste 120 (Fig. 2 und 3) so befestigt, daß sie in deren Längsrichtung verläuft und die Enden einer jeden Siebbodenanordnung 50 aufnimmt. Wenn eine Siebbodenanordnung 50 über der Leiste 120 angeordnet ist, wird sie in ihrer Position durch eine oder mehrere Klemmblockanordnungen 122 (Fig. 3) herkömmlicher Ausführung festgelegt. In Fig. 3 ist eine Verschleißplatte 124 dargestellt, die die Bestandteile der Klemmblockanordnung 122 dagegen schützt, daß das zu siebende Material sich an der Anordnung 122 ansammelt und sie beschädigt.
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Jede Siebfeldanordnung 50 stellt eine starre Konstruktion dar, ihr Siebmaschendrahtgewebeabschnitt 52 ist aufgrund der binderartigen Stützvorrichtungen 70-80 selbsttragend ausgebildet und in einer horizontalen Ebene abgestützt. Einbau und Ausbau einer solchen Siebfeldanordnung 50 im Vibrationsrahmen 12 sind auf besonders einfache Weise möglich. Wenn das Material, das in Klumpen bzw. Brocken auf die Oberseite des Siebbodens 14 aufgebracht wird, im eingebauten Sieb in Schwingungen versetzt wird, indem der Vibrator 18, der Vibrationsrahmen 12 und der Boden 14 miteinander zusammenwirken, wirkt der Siebmaschendrahtgewebeabschnitt 52 mit seinen Knoten auf das Material in der Weise ein, daß es zerkleinert und gesiebt wird und dadurch in seine Bestandteile 66 a, 66 b usw. zerlegt wird. Das Vibrationssieb 10 weist ferner mit den Seitenplatten 30, 32 befestigte Materialführungsflächen 120 auf, die den Durchfluß des gesiebten und sortierten Materials richten.