DE3530280C2 - - Google Patents
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- DE3530280C2 DE3530280C2 DE3530280A DE3530280A DE3530280C2 DE 3530280 C2 DE3530280 C2 DE 3530280C2 DE 3530280 A DE3530280 A DE 3530280A DE 3530280 A DE3530280 A DE 3530280A DE 3530280 C2 DE3530280 C2 DE 3530280C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine blockiergeschützte
hydraulische Fahrzeugbremsanlage, insbesondere für ein
Kraftrad.
Aus der DE 31 19 144 A1 ist eine blockiergeschützte Fahr
zeugbremsanlage bekanntgeworden, die folgendermaßen wirkt:
Die Elektronik der Antiblockier-Vorrichtung erkennt eine Überbremsung des Rades bei einer Drehverzögerung von 12 m/s2. Mittels eines hydraulisch angesteuerten Druckmodulators wird die Verbindung zwischen Hauptzylinder und dem entsprechenden Radzylinder unterbrochen und durch eine Volumenvergrößerung im Druckmodulator wird der im Radzylinder wirkende Bremsdruck kontinuierlich bis zu einer zweiten Drehverzögerungsschwelle von 10 m/s2 reduziert, darauf erfolgt eine exakt definierte, weitere Bremskraftreduktion, deren Betrag sich aus dem Trägheitsmoment des rotierenden Rades errechnet, was zu einer erneuten Beschleunigung des gebremsten Rades führt. Daran schließt sich eine Volumenverkleinerung an, bis aus dem ansteigenden Bremsdruck wieder eine Drehverzögerung des Rades von 12 m/s2 resultiert und ein erneuter Regelzyklus beginnt. Die Volumenänderung wird durch einen im Druckmodulator angeordneten Stufenkolben bewirkt, der zwei voneinander getrennte Druckräume bildet, von denen der eine - als Ausgleichsraum - mit dem Radzylinder und der andere - als Arbeitsraum - über ein Servoventil mit einem zweiten Hydraulikkreis verbunden ist, welcher aus einer motorisch angetriebenen Pumpe mit nachgeschaltetem Rückschlagventil und einem dazu parallel geschaltetem Druckspeicher gebildet wird.
Die Elektronik der Antiblockier-Vorrichtung erkennt eine Überbremsung des Rades bei einer Drehverzögerung von 12 m/s2. Mittels eines hydraulisch angesteuerten Druckmodulators wird die Verbindung zwischen Hauptzylinder und dem entsprechenden Radzylinder unterbrochen und durch eine Volumenvergrößerung im Druckmodulator wird der im Radzylinder wirkende Bremsdruck kontinuierlich bis zu einer zweiten Drehverzögerungsschwelle von 10 m/s2 reduziert, darauf erfolgt eine exakt definierte, weitere Bremskraftreduktion, deren Betrag sich aus dem Trägheitsmoment des rotierenden Rades errechnet, was zu einer erneuten Beschleunigung des gebremsten Rades führt. Daran schließt sich eine Volumenverkleinerung an, bis aus dem ansteigenden Bremsdruck wieder eine Drehverzögerung des Rades von 12 m/s2 resultiert und ein erneuter Regelzyklus beginnt. Die Volumenänderung wird durch einen im Druckmodulator angeordneten Stufenkolben bewirkt, der zwei voneinander getrennte Druckräume bildet, von denen der eine - als Ausgleichsraum - mit dem Radzylinder und der andere - als Arbeitsraum - über ein Servoventil mit einem zweiten Hydraulikkreis verbunden ist, welcher aus einer motorisch angetriebenen Pumpe mit nachgeschaltetem Rückschlagventil und einem dazu parallel geschaltetem Druckspeicher gebildet wird.
Bei einer Überbremsung des Rades wird das Servoventil so
verstellt, daß sich im Arbeitsraum des Druckmodulators
Druck aufbaut, der den Stufenkolben in Richtung seines
Unteren Totpunkts schiebt, wodurch der Ausgleichsraum
vergrößert und der wirksame Bremsdruck im Radzylinder
reduziert wird. Zur Bremskrafterhöhung schaltet das Servoventil
so, daß das Hydraulikmedium aus dem Arbeitsraum in
den Tank abfließen kann, während der Stufenkolben durch
Federkraft in Richtung Oberer Totpunkt geschoben wird.
Eine nach diesem Verfahren arbeitende Antiblockiervorrichtung,
die für den Einsatz in Zweispurfahrzeugen entwickelt
wurde, kann nicht oder nur sehr schlecht in Krafträder
integriert werden, weil der zweite Hydraulikkreis mit
seinen zahlreichen Bauelementen einen hohen Platzbedarf
hat, der innerhalb der Baueinheit Motorrad nicht vorhanden
ist, und weil durch das zwangsläufig ansteigende Fahrzeuggewicht
die Handlungseigenschaften negativ beeinflußt
würden.
Die DE 19 16 662 A1 zeigt einen Bremsschlupfregler, bei dem
die nicht lineare Verschiebekraft eines Elektromagneten
über einen Kniehebelmechanismus als ebenfalls nicht linearen
Kraft am Stellkolben wirkt. Damit verbunden ist der
Nachteil des großen baulichen Aufwandes für die Kniehebelkinematik
und des notweniger Weise sehr starken und damit
großbauenden Elektromagneten. Nur der "starke" Elektromagnet
ist nämlich in der Lage, die erforderlichen hohen
Anfangsverschiebekräfte zu erzeugen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremsanlage, insbesondere
für ein Kraftrad so zu verbessern, daß diese
weniger Einzelteile aufweist und wesentlich leichter baut.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Systeme sind demnach
nicht räumlich abgeschlossen. Auf den Stufenkolben des
aus der DE 31 19 144 A1 bekannten Druckmodulators wirkt
eine von außen - nämlich von der Pumpe bzw. dem Druckspeicher
- aufgebrachte Kraft und die Volumenvergrößerung wird
durch Zufuhr hydraulischer Energie bewirkt.
Bei einer magnetbetätigten Modulatoreinrichtung nach der DE
26 48 042 A1 sind die Volumina von Radzylinder und Modulator
nicht permanent miteinander verbunden.
Mit der Fahrzeugbremsanlage nach der Erfindung ist es
erstmals möglich, blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremsanlagen
mit einem sehr geringen Gewicht zu bauen.
Diese Gewichtsreduzierung, verbunden mit der Verringerung
der Anzahl der notwendigen Teile ist von ausschlaggebender
Bedeutung für den praktischen Einsatz in Zweiradfahrzeugen.
Anhand von Zeichnungen soll das Verfahren näher erläutert
werden.
Es zeigt
Fig. 1 das Kraft-/Luftspalt-Diagramm eines Elektromagneten,
Fig. 2 das Diagramm des erforderlichen Kraft-/Volumen-
Verlaufes am Druckentlastungskolben,
Fig. 3 den elektromagnetisch betreibbaren Druckmodulator
im Längsschnitt,
Fig. 4 eine Ausführungsform des Druckmodulators mit Kraftänderungsgeschwindigkeits-
Aufnehmer,
Fig. 5 das Systemschaubild der Antiblockiervorrichtung.
Aus Fig. 1 geht hervor, daß sich die Verschiebekraft des
Ankers eines kompakten Elektromagneten nicht proportional
mit dem Luftspalt S ändert. Da sich die Kraft am Druckentlastungskolben
des Druckmodulators, um einen geregelten und
reproduzierbaren Bremsdruckauf- und -abbau zu ermöglichen,
linear mit der Volumenänderung, also dem Weg des Kolbens
ändern muß, kann ein kompakter, leichtgewichtiger Elektromagnet
nur dann zum Einsatz kommen, wenn der Kraftverlauf
seines Ankers so übersetzt wird, daß sich am Druckentlastungskolben
ein linearer Kraftverlauf einstellt
(Fig. 2).
Fig. 3 zeigt die entsprechende Ausbildung des
Druckmodulators im Längsschnitt.
Über einen Hebel 8 und einer auf diesem ablaufenden
Rolle 7 steht der Druckentlastungskolben 2 mit dem
Anker 6 des Elektromagneten 5 in Verbindung. Der
Hebel 8 ist als Kurvenscheibe ausgebildet, deren
Steigungen so bemessen sind, daß der Kraftverlauf
des Ankers 6, gemäß Fig. 1, in den Kraftverlauf
des Druckkolbens, gemäß Fig. 2, übersetzt wird.
Die Vorspannkraft der Druckfeder 9 ist so gewählt,
daß der Kolben 2 erst dann in Richtung Unterer
Totpunkt verschiebbar ist, wenn die auf ihn ein
wirkende Druckkraft größer als die maximale zum
Blockieren des Rades führende Bremskraft ist (bei
spielsweise bei einem Bremsdruck von 60 bar).
Zieht der Anker 6 durch Erregen der Spule 12 an,
wird der Ausgleichsraum 14 vergrößert, der Haupt
zylinder 15 vom Radzylinder 16 mittels des Kugel
sitzventils 3 getrennt und der wirksame Bremsdruck
im Radzylinder 16 vermindert. Entsprechend umge
kehrt erfolgt eine Bremskrafterhöhung. Dieser
Zyklus spielt sich innerhalb der zuvor beschrie
benen Drehverzögerungsschwellen von 12 m/s2 bzw. 10
m/s2 ab, bis das Fahrzeug zum Stillstand gekommen
ist, bzw. bis der Bremsdruck im Hauptzylinder unter
dem Blockierdruck des Rades liegt.
Ein am Druckentlastungskolben 2 angeordnetes Lage
meßsystem 4 liefert entsprechend der Volumenände
rung ein kontinuierlich steigendes bzw. fallendes
Ist-Signal an den Vergleicher 17, der dieses mit
dem von der Elektronik der Antiblockiervorrichtung
abgegebenen Soll-Signal vergleicht, wie nachfolgend
noch beschrieben wird.
Fig. 4 zeigt dieselbe konstruktive Gestaltung des
Druckmodulators 1, dessen Wirkungsweise mit der
zuvor beschriebenen identisch ist.
Ein der Druckfeder 9 nachgeschalteter Piezoquarz 4a
ermittelt ihre Kraftänderungsgeschwindigkeit und
liefert entsprechende Spannungssignale (Ist-Signa
le) an den Vergleicher 17a. Der Vorteil des Piezo
quarzes 4a ist der, daß ihm als passives Element
keine elektrische Energie von außen zugeführt
werden muß.
Aus dem in Fig. 5 gezeigten Systemschaubild der
gesamten Antiblockier-Vorrichtung geht deren Wir
kungsweise hervor. Um einen einfachen Überblick zu
gewährleisten ist die elektronische Schaltung nur
in Blocksymbolen wiedergegeben - der exakte Aufbau
kann der DE-PS 31 19 144 entnommen werden. Außerdem
ist für den vorderen Bremskreis der Druckmodulator
gemäß Fig. 3, für den hinteren der gemäß Fig. 4
stilisiert dargestellt, deren Wirkungsweise aber
identisch ist, so daß sie untereinander austausch
bar sind.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf den
vorderen Bremskreis, die entsprechenden Bauteile
des hinteren Bremskreises erhalten den Index "a".
Ein Geschwindigkeitssensor überwacht das Fahrzeug
rad und liefert ein digitales, der Winkelgeschwin
digkeit entsprechendes elektrisches Signal. In der
Signalaufbereitung 10 wird dieses digitale Signal
in ein analoges umgeformt und die weiteren, zur
Bremsdruckregelung erforderlichen Signale gebildet.
Ein nachgeschalteter Begrenzer 20 soll sicherstel
len, daß auch bei plötzlich stehendem Rad der
Schwellendiskriminator 30 ein Eingangssignal erhält
und eine Bremsdruckregelung möglich wird.
Wie bekannt, spricht der Schwellendiskriminator 30
bei einer Drehverzögerung von 12 m/s2 bzw. 10 m/s2
an und gibt bei Erreichen der oberen Schwelle ein
Signal an den Sollwertführer 40, der den Verglei
cher 17 mit einem kontinuierlich ansteigenden
Spannungssignal beaufschlagt. Ebenfalls auf den
Vergleicher 17 wird ein Spannungssignal vom Wege
meßsystem 4 bzw. dem Kraftänderungsgeschwindig
keits-Meßglied 4a geliefert. Solange eine Abwei
chung des Istwertes vom Sollwert besteht wird die
Spule des Elektromagneten 5 über den Vergleicher 17
erregt und der Bremdruck abgebaut.
Durch Verringerung der wirksamen Bremskraft er
reicht das Rad die Drehverzögerungsschwelle von 10
m/s2, der Schwellendiskriminator 30 gibt ein Span
nungssignal - wie bei 50 angedeutet -, die Brems
kraft um den exakt aus dem rotatorischen Trägheits
moment errechneten Betrag weiter abzusenken und
anschließend wieder kontinuierlich bis zur oberen
Drehverzögerungsschwelle zu erhöhen, bei deren
Erreichen ein erneuter Regelzyklus beginnt.
An die Phase der Druckabsenkung kann sich die Phase
der Druckerhöhung unmittelbar anschließen - wie bei
40a angedeutet - oder erst nach einer Konstanthal
tungsphase, wie bei 40 gezeigt.
Eine derartige Regelung findet statt, bis das
Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, bzw. bis der
vom Hauptzylinder am Druckmodulator 1 anstehende
Bremsdruck unterhalb dessen liegt der zu einer
Blockierung des Rades führen würde.
Durch die besondere Ausgestaltung des Druckmodu
lators 1 wird es möglich, sehr hochfrequente Regel
zyklen zu erreichen, wodurch ein optimaler Bremsweg
erzielt wird.
Claims (5)
1. Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremsanlage,
mit einem Drehzahlfühler, der die Drehzahl
eines nicht angetriebenen Fahrzeugrades elektrisch
mißt, mit einer Auswerteschaltung, welche
dieses Drehzahlsignal in einem Differentiator
differenziert, beim Überschreiten einer ersten
Drehverzögerungsschwelle von 12 m/s² ein Signal
zum Absenken des Bremsdruckes abgibt, so dann
beim Unterschreiten einer Drehverzögerungsschwelle
von 10 m/s² ein Signal zum Beenden der
Bremsdruck-Absenkung abgibt, bei der dem Differentiator
ein Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzer
vorgeschaltet ist und beim Unterschreiten der
zweiten Drehverzögerungsschwelle ein elektrisches
Abbild des zu diesem Zeitpunkt anstehenden
Bremsdruckes ermittelt und dieser Bremsdruck
nochmals um einen Betrag vermindert wird, der
sich aus der Trägheitsmasse des Fahrzeugrades
errechnet, dadurch gekennzeichnet, daß ein vom
Hydraulikbremskreis getrennten, räumlich abgeschlossenes
System durch einen Druckmodulator
(1) gebildet ist, der einen Elektromagneten (5)
und einen über einen veränderlichen Hebel (8)
mit dem Elektromagneten (5) in Wirkverbindung
stehenden Druckentlastungskolben (2) aufweist,
derart, daß die vom Elektromagneten (5) erzeugte
nicht lineare Verschiebekraft als lineare Kraft
auf den Druckentlastungskolben (2) einwirkt.
2. Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremsanlage,
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der veränderliche Hebel (8) als eine an den
Kraft-Luftspalt-Verlauf des Elektromagneten (5)
angepaßte Kurvenscheibe ausgebildet ist.
3. Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremsanlage,
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckentlastungskolben (2) mit einem in
dem Druckmodulator (1) angeordneten Ventil (3)
so in Wirkverbindung steht, daß bei Überschreiten
eines vorgebbaren maximalen Bremsdruckes der
Radzylinder (16) vom Hauptzylinder (15) trennbar
ist.
4. Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremsanlage,
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg
des Druckentlastungskolbens (2) durch
ein Wegemeßsystem (4) kontinuierlich ermittelt
und einem elektronischen Lagerregelkreis, welcher
mit dem Regelkreis der Blockierschutzschaltung
in Wirkverbindung steht, zugeführt wird.
5. Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeugbremsanlage,
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftänderungsgeschwindigkeit
des Ankers (6) durch
einen Piezoquarz (4a) über einen geschlossenen
elektronischen Lagerregelkreis dem Regelkreis
der Blockierschutzschaltung zugeführt wird.
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