DE3718974A1 - Bremsdruckmodulator fuer eine bremsschlupfgeregelte kraftfahrzeugbremsanlage - Google Patents
Bremsdruckmodulator fuer eine bremsschlupfgeregelte kraftfahrzeugbremsanlageInfo
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- DE3718974A1 DE3718974A1 DE19873718974 DE3718974A DE3718974A1 DE 3718974 A1 DE3718974 A1 DE 3718974A1 DE 19873718974 DE19873718974 DE 19873718974 DE 3718974 A DE3718974 A DE 3718974A DE 3718974 A1 DE3718974 A1 DE 3718974A1
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bremsdruckmodulator für eine
bremsschlupfgeregelte Kraftfahrzeugbremsanlage mit wenig
stens einem in die hydraulische Leitung von einem Haupt
zylinder zu einem oder mehreren Radzylinder eingeschal
teten Volumenaufnehmer, der einen in einem am Radzylinder
kreis anliegenden Zylinderraum angeordneten, durch eine
Kraft in den Zylinderraum hinein vorgespannten Plunger ent
hält, welcher dicht aus dem Zylinderraum nach außen geführt
und mit einer vakuumbetätigten Antriebsvorrichtung verbun
den ist, die im Falle des Auftretens eines Bremsschlupf
signales den Plunger teilweise aus dem Zylinderraum heraus
zieht, um das Volumen des Zylinderraumes zu vergrößern
und dadurch den Bremsdruck entsprechend abzusenken.
Derartige Bremsdruckmodulatoren arbeiten im Falle des Auf
tretens eines Bremsschlupfsignals gegen die den Plunger
in seine Ruhelage zurückstellende Feder an, was zur Folge
hat, daß mit zunehmendem Herausziehen des Plungers aus
dem Zylinderraum die von der Antriebsvorrichtung aufzu
bringende Kraft zunehmen muß. Dies erfordert eine Über
dimensionierung der Antriebsvorrichtung, so daß diese, wenn
sie beispielsweise durch eine pneumatisch arbeitende Kol
ben-Zylinderanordnung gebildet wird, auch sehr platzauf
wendig wird.
Es ist auch schon bekannt (DE-OS . . .), den Kolben
allein durch die Kraft der Antriebsvorrichtung in seiner
Normallage zu halten und je nach dem, in welchem Maße
Bremsschlupf auftritt, gesteuert zurückweichen zu lassen.
In diesem Fall besteht das Problem, daß am Beginn der Rück
zugsbewegung des Plungers einer sehr hohen Kraft entsprechend
dem hohen Druck im Radbremskreis entgegengewirkt werden muß,
während bei bereits mehr oder weniger herausgezogenem Plunger
der hydraulische Druck und damit die auf den Plunger wirken
de Kraft absinkt.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Bremsdruckmodulator der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, dessen Antriebsvorrichtung in möglichst allen Be
triebsphasen stets im wesentlichen die gleiche Antriebs
kraft aufzubringen hat und somit allein in bezug auf diese
aufzubringende Antriebskraft zu dimensionieren ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß
zwischen die Antriebsvorrichtung und den Plunger ein Ge
triebe mit je nach der Plungerstellung veränderlicher Über
setzung geschaltet ist, welches in Abhängigkeit von der
Plungerstellung sein Übersetzungsverhältnis so ändert,
daß die von der Antriebsvorrichtung aufzubringende Betäti
gungskraft während des gesamten Herausziehvorganges des
Plungers im wesentlichen konstant ist.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform ist die
Antriebsvorrichtung eine an Atmosphärendruck und eine
Vakuumquelle angeschlossene Kolben-Zylinderanordnung.
Statt an Atmosphärendruck kann die Antriebsvorrichtung
aber auch an den Druckraum eines pneumatischen Bremskraft
verstärkers angelegt sein.
Die Erfindung läßt sich zum einen bei mit einer Rückstell
feder arbeitenden Volumenaufnehmern anwenden, indem der
Plunger durch eine Rückstellfeder in den Zylinderraum hinein
vorgespannt ist und das Getriebe auch die durch die Feder
charakteristik bestimmte zunehmende Rückstellkraft bei zu
nehmend herausgezogenem Plunger berücksichtigt. In diesem
Fall braucht lediglich vorgesehen sein, daß das Getriebe
nur in Richtung entgegen der Kraft der Rückstellfeder Kräfte
übertragen kann und insbesondere aus einer mit einem Nocken
zusammenarbeitenden Kulissenbahn besteht.
Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, daß das Getriebe in beiden
Bewegungsrichtungen des Plungers eine formschlüssige Ver
bindung zwischen dem Plunger und der Antriebsvorrichtung
herstellt, wobei außer den hydraulischen Kräften im Zylinder
raum, den Kräften der Antriebsvorrichtung und den unvermeid
lichen Reibungs-, Gewichts- und Beschleunigungskräften keine
weiteren Antriebs- oder Stellkräfte, insbesondere keine Rück
stellfederkraft auf den Plunger einwirkt.
In letzterem Fall muß dafür gesorgt werden, daß im Falle
eines Vakuumausfalls der Plunger des Volumenaufnehmers in
seiner Normalstellung, d.h. in der in den Zylinderraum
hineinverschobenen Position verbleibt. Zu diesem Zweck sieht
die Erfindung nach einer bevorzugten Weiterbildung vor, daß
an den Atmosphärendruck bzw. den gesteuerten Luftdruck in
einem Vakuumbremskraftverstärker und die Vakuumquelle auch
eine pneumatische Sperranordnung angeschlossen ist, die den
in der Ruhestellung befindlichen Plunger so lange sperrt,
bis ausreichend Vakuum zur Verfügung steht, um die Antriebs
vorrichtung mit dem erforderlichen Niederhaltedruck
für den Plunger beaufschlagen zu können.
Sofern die vakuumbetätigte Antriebsvorrichtung im Normal
zustand den Plunger in den Zylinderraum hineindrückt und
im Falle des Bremsschlupfes durch Umsteuerung aus dem
Zylinderraum mehr oder weniger zurückzieht, ist eine
praktische Ausführungsform der Erfindung zweckmäßigerweise
so ausgebildet, daß die Sperranordnung aus einem einen
Sperrstößel beaufschlagenden pneumatischen Kolben und einem
ihn umgebenden Zylindergehäuse besteht, daß der Kolben
durch eine Sperrkraft, insbesondere eine Sperrfeder in die
Sperrstellung vorgespannt ist, daß der Zylinderraum, der
in der von der Richtung der Sperrkraft entgegengesetzten
Richtung an den Kolben angrenzt, an die gleiche Vakuum
quelle wie die Antriebsvorrichtung angeschlossen ist,
während der auf der anderen Seite des Kolbens befindliche
Zylinderraum an Atmosphärendruck anliegt, und daß der
Sperrstößel bei abgestelltem Vakuum in eine zu ihm komple
mentäre Sperrvertiefung eingreift, die in einem zwischen
der Antriebsvorrichtung und dem Plunger befindlichen Teil
des Kraftübertragungsweges unter einem Winkel von vorzugs
weise etwa 90° zur Kraftübertragungsrichtung angeordnet ist.
Als Getriebe kommen grundsätzlich alle denkbaren Kraftüber
setzungs- bzw. Untersetzungsvorrichtungen in Betracht, ins
besondere Kniehebelgetriebe, Winkelhebelgetriebe, Keilge
triebe mit veränderlichem Steigungswinkel, Mehrgelenkge
triebe, Wälzhebelgetriebe, Schrägscheibengetriebe mit
veränderlichem Neigungswinkel, Kurvenscheibengetriebe oder
Getriebe mit stufenloser Übersetzung in Frage.
Eine erste praktische Ausführungsform der Getriebeausbildung
kennzeichnet sich dadurch, daß das Getriebe einen Nocken
und eine einseitig damit zusammenwirkende Kulissenbahn
bzw. zwei beidseitig damit zusammenwirkende Kulissenbahnen
aufweist.
Eine weitere besonders vorteilhafte Getriebeausbildung
kennzeichnet sich dadurch, daß das Getriebe zwei Knie
hebel aufweist, deren Kniehebelgelenk ggfs. über mechani
sche Zwischenglieder mit dem Plunger und deren freie Enden
mit je einer pneumatischen Antriebsvorrichtung gelenkig
verbunden sind.
Schließlich besteht eine weitere, mechanisch besonders ein
fach realisierbare Möglichkeit für die Getriebeausbildung
darin, daß das Getriebe aus einem vorzugsweise zwei unter
einem Winkel von insbesondere 90° angeordneten Hebelarme
aufweisenden Winkelhebel besteht, dessen freie Enden
gelenkig an die gelenkig aufgehängte Antriebsvorrichtung bzw.
den Plunger beaufschlagende Zwischenglieder angeschlossen
sind und dessen Winkelscheitel ortsfest angelenkt ist.
Da die Freigabe der Sperranordnung im Falle des Vakuumaus
falls schwerwiegende Folgen, nämlich den weitgehenden Aus
fall der Bremse zur Folge hätte, sieht die Erfindung für
die Zurückhaltung des Sperrstößels in der Sperrstellung
eine doppelte Sicherheit vor, die praktisch dadurch verwirk
licht werden kann, daß der Sperrstößel in eine Sperrver
tiefung der vorzugsweise direkt oder indirekt an den Plunger
angeschlossenen Betätigungsstange eingreift, und zwar senk
recht zu dessen Bewegungsrichtung, daß der Sperrstößel
in der Bewegungsrichtung der Betätigungsstange begrenzt be
weglich und durch eine Riegelfeder in der Rückzugsrichtung
des Plungers vorgespannt ist sowie einen in Bewegungsrich
tung vorstehenden Sicherungsvorsprung aufweist, der mit
einer ortsfesten Anschlagfläche derart zusammenwirkt, daß
bei in Sperrstellung befindlichem Sperrstößel und abge
schaltetem Vakuum die Riegelfeder den Sperrstößel in die
Riegelstellung drückt, wobei bei eingeschaltetem Vakuum
die Antriebsvorrichtung über die Betätigungsstange den
Sperrstößel bis zur anderen Grenze seines Bewegungsbe
reiches in die Entriegelungsstellung verschiebt.
Hierbei ist insbesondere vorgesehen, daß der Sperrstößel
in einem senkrecht zur Bewegungsrichtung der Betätigungs
stange verlaufenden Führungskanal einer Steuerhülse senk
recht zur besagten Bewegungsrichtung verschiebbar angeord
net ist, welche in ihrem Innenraum die Betätigungsstange
aufnimmt und außen kolbenartig in einer ortsfesten Zylinder
ausnehmung innerhalb des begrenzten Bewegungsbereiches in
besagter Bewegungsrichtung verschiebbar ist, und daß die
Riegelfeder die Steuerhülse in Verriegelungsrichtung beauf
schlagt.
Damit im Falle des Vakuumausfalls zunächst die Sperre durch
den Sperrstößel und erst dann dessen Verriegelung bewirkt
wird, sind die verschiedenen Massen und Federkräfte der
Anordnung so zu bemessen, daß bei Vakuumausfall zuerst der
Sperrstößel durch die Sperrfeder in die Sperrstellung ver
schoben wird, bevor die Betätigungsstange unter dem Einfluß
eines hydraulischen Druckes aus der Normalstellung verscho
ben wird.
Schließlich soll der Sperrstößel im Normalzustand, d.h.
bei intaktem Vakuum stets in seiner Sperrbereitschaftsstel
lung gehalten werden, wozu die Erfindung vorsieht, daß
der Sperrstößel in zurückgezogenem Zustand die Steuerhülse
in ihrer Entriegelungsstellung festhält.
Vorzugsweise ist die Erfindung bei einer Bremsanlage mit
einem Vakuumbremskraftverstärker und einem von diesem beauf
schlagten Hauptzylinder, insbesondere Tandemhauptzylinder,
anwendbar, an den über die Volumenaufnehmer die Radbrems
kreise angeschlossen sind.
In diesem Fall sieht die Erfindung zweckmäßigerweise vor,
daß die vakuumbetätigte Antriebsvorrichtung über das Wechsel
ventil an Vakuum bzw. die mit gesteuertem Luftdruck beauf
schlagte Kammer des Bremskraftverstärkers angeschlossen
ist. Weiter kann hierbei vorgesehen sein, daß die pneu
matische Betätigungsvorrichtung der Sperranordnung an
Vakuum bzw. die mit gesteuertem Luftdruck beaufschlagte
Kammer des Bremskraftverstärkers angeschlossen ist.
Die eingesteuerte Luftdruckdifferenz an der vakuumbetätigten
Antriebsvorrichtung ist also die gleiche wie am Bremskraft
verstärker. Dadurch wird sowohl der Volumendurchsatz sowie
der gesamte Vakuumbedarf verringert und das Zeitverhalten
des Bremsdruckmodulators verbessert.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht
eines mit einer Rückstellfeder am Plunger arbei
tenden Bremsdruckmodulators mit daran angeschlosse
nem Haupt- und Radzylinder,
Fig. 2 eine analoge Ansicht wie Fig. 1 einer weiteren
ohne Rückstellfeder und mit einer Sperranordnung
arbeitenden Ausführungsform,
Fig. 3 eine mit einem Kniehebelgetriebe arbeitende Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen Bremsdruck
modulators,
Fig. 4 eine mit einem Winkelhebelgetriebe arbeitende
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brems
druckmodulators,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene schematische Ansicht
einer erfindungsgemäßen Sperranordnung mit
doppelter Sicherheit, wobei links von der verti
kalen Mittelachse 79 die gesperrte und rechts
davon die entsperrte Position wiedergegeben ist,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5
und
Fig. 7 eine schematische Ansicht einer Bremsanlage mit
dem erfindungsgemäßen Bremsdruckmodulator.
Nach Fig. 1 beaufschlagt ein Bremspedal 19 den Kolben 20
eines Hauptzylinders 21, dem die Hydraulikflüssigkeit
von einem Nachlaufbehälter 22 zugeführt wird. Vom Druck
raum des Hauptzylinders 21 führt eine hydraulische Lei
tung 23 zum Einlaß eines Volumenaufnehmers 11, der einen
Zylinderraum 12 aufweist, welcher einerseits über ein von
einer Feder 24 beaufschlagtes Kugelventil 25 mit der hydrau
lischen Leitung 23 und über eine seitlich abzweigende wei
tere hydraulische Leitung 26 mit einem nur schematisch an
gedeuteten Radbremszylinder 27 in Verbindung steht. Die
Leitung 26 könne auch zu zwei oder mehreren Radbremszylin
dern führen; außerdem sind in der Leitung 26 noch von
einer Bremsschlupfsteuerschaltung beaufschlagte Schließven
tile und Öffnungsventile vorgesehen, wie sie weiter unten
anhand von Fig. 7 beschrieben werden.
In dem Zylinderraum 12 ist ein kreiszylinderförmiger Plunger
13 angeordnet, dessen vom Kugelventil 25 abgewandtes Ende
durch eine Führungsbohrung 28 dicht nach außen geführt ist.
Unmittelbar außerhalb des Volumenaufnehmers 11 besitzt
der Plunger 13 einen Flansch 29, der in der in der Zeichnung
dargestellten Normalstellung auf dem Gehäuse 80 des Volumen
aufnehmers 11 aufliegt. Auf den Flansch 29 drückt von oben
eine Schraubendruckfeder 16, die sich mit ihrem vom Flansch
29 abgewandten Ende an einem feststehenden Gehäuseteil 30
abstützt.
Vom Flansch 29 erstreckt sich nach oben durch eine
Bohrung 31 in dem Gehäuseteil 30 hindurch eine Betäti
gungsstange 32, die mittels eines an ihrem oberen Ende
angebrachten, als Querstift ausgebildeten Nockens 33
auf einer entsprechend der Zeichnung konvex gekrümmten Kulis
senbahn 34 eines Schiebers 35 aufliegt, der in einer
Führung 36 horizontal, d.h. senkrecht zur Betätigungs
stange 32, verschiebbar geführt ist.
Der Schieber 35 wird von der von der Kulissenbahn 34 abge
wandten Seite her durch den Stößel 37 einer als Kolben-
Zylinderanordnung ausgebildeten Antriebsvorrichtung 14 mit
einem Antriebskolben 51 und einem Antriebszylinder 52 be
aufschlagt, die über ein Wechselventil 39 an einen Atmos
phärendruckanschluß 38 und eine Vakuumquelle 17 ange
schlossen ist.
Der beschriebene Bremsdruckmodulator arbeitet wie folgt:
Normalerweise befindet sich das Wechselventil 39 gerade
in der anderen Stellung, als sie in Fig. 1 dargestellt
ist. In diesem Fall liegt am linken Zylinderraum 81 Atmos
phärendruck und am rechten Zylinderraum 82 Vakuum an.
Der Schieber 35 wird somit in der aus Fig. 1 ersichtlichen
Normallage gehalten. Die Rückstellfeder 16 hält den
Plunger 18 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Normallage, in
welcher er am weitesten in den Zylinderraum 12 vorgescho
ben ist und den Betätigungsstößel 42 des Kugelventils 25 berührt und
beaufschlagt, so daß dieses sich in der aus Fig. 1 er
sichtlichen Öffnungslage befindet. Durch Niedertreten des
Bremspedals 19 kann somit über den Kolben 20 hydraulischer
Druck am Radbremszylinder 27 erzeugt und eine entsprechende
Bremsung eingeleitet werden.
Wenn eine auf einen Bremsschlupf ansprechende Radsensor
anordnung 83 ein Bremsschlupfsignal an eine Bremsschlupf
steuerschaltung 84 abgibt, wird über eine Steuerleitung 85
von der Bremsschlupfsteuerschaltung 84 ein Umsteuersignal
an das Wechselventil 39 abgegeben, so daß dieses die aus
Fig. 1 ersichtliche umgesteuerte Position einnimmt, in
welcher das Vakuum am linken Zylinderraum 81 und der Atmos
phärendruck am rechten Zylinderraum 82 anliegt.
Nunmehr wird der Schieber 35 in Fig. 1 nach links verschoben
und die Betätigungsstange 32 durch die Wirkung der Kulissen
bahn 34 und des Nockens 33 in Richtung des Pfeils nach
oben verschoben, wobei wegen der steileren Ausbildung der
Kulissenbahn 34 am Anfang zunächst eine geringere Kraft
aber ein größerer Weg auf die Betätigungsstange 32 über
tragen wird. Mit zunehmender Zusammendrückung der Rückstell
feder 16 wird die Kulissenbahn 34 flacher, so daß größere
Kräfte bei kleineren Wegen übertragen werden können. Insbe
sondere ist der Kurvenverlauf der Kulissenbahn 34 derart,
daß unter Berücksichtigung auch der Abnahme des hydrauli
schen Druckes im Zylinderraum 12 und der Zusammendrückung
der Feder 16 insgesamt eine im wesentlichen konstante Kraft
von der Antriebsvorrichtung 24 bereitgestellt wird, und
zwar unabhängig von der gerade erreichten Position des
Plungers 13.
Die Rückstellfeder 16 ist so zu dimensionieren, daß der
Plunger 13 bei allen im Zylinderraum 12 auftretenden hydrau
lischen Drücken in seiner unteren Normallage gehalten wird,
sofern nicht von der Antriebsvorrichtung 14 Kräfte ausgeübt
werden.
Beim Herausziehen des Plungers 13 aus dem Zylinderraum 12
wird durch die Wirkung der Feder 24 das Kugelventil 25
geschlossen, wodurch eine weitere Drucksteigerung im Rad
zylinder 27 vermieden wird. Entsprechend dem Rückziehen des
Plungers 13 wird der Druck im Radbremskreis entsprechend
dem von der Bremsschlupfsteuerschaltung 84 vorgegebenen Wert
herabgesetzt.
Sobald die zur Beseitigung des Bremsschlupfes erforderliche
Druckherabsetzung im Radbremskreis erzielt ist, steuert die
Bremsschlupfsteuerschaltung 84 das Wechselventil 39 wieder
in die Normalstellung zurück, was dann das Zurückschieben
des Plungers 13 in die aus Fig. 1 ersichtliche Normallage
zur Folge hat.
Im allgemeinen wird das Wechselventil 39 von der Brems
schlupfsteuerschaltung 84 in schneller Folge derart hin- und
hergeschaltet, daß insgesamt gerade die für die Vermeidung
des Bremsschlupfes erforderliche Absenkung des Bremsdruckes
im Radbremskreis erzielt wird.
In allen folgenden Figuren bezeichnen gleiche Bezugszahlen
entsprechende Teile wie in Fig. 1.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von
dem nach Fig. 1 zum einen dadurch, daß die Rückstellfeder 16
entfällt und stattdessen der Schieber 35 zwei den Nocken 33
beidseitig umgebende Kulissenbahnen 34, 34′ aufweist, wobei
die obere, den Nocken 33 von oben umgreifende Kulissenbahn 34′
von der Antriebsvorrichtung 14 nach unten auf die Betätigungs
stange 32 wirkende Kräfte überträgt und somit die Rückstell
feder 16 ersetzt.
Aufgrund des Wegfalls der Rückstellfeder 16 und der Druck
charakteristik im Zylinderraum 12 weisen die Kulissenbahnen
34, 34′ bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 eine Krümmung
in entgegengesetzter Richtung wie in Fig. 1, d.h. eine konkave
auf, weil am Beginn der Rückzugsbewegung des Plungers 13 hohe Niederhal
tungskräfte aufzubringen sind, welche mit zunehmendem Heraus
ziehen des Plungers 13 aus dem Zylinderraum 12 abnehmen.
Die Krümmung der Kulissenbahn 34, 34′ ist also derart gewählt,
daß die von der Antriebsvorrichtung 14 bereitzustellende
Betätigungskraft für den Plunger 13 in jeder Position des
Plungers 13 im wesentlichen die gleiche ist.
An die Vakuumquelle 17 ist außerdem eine Sperranordnung 18
angeschlossen, welche ebenfalls aus einer als Kolben-Zylinder
anordnung ausgebildeten pneumatischen Betätigungsvorrichtung
59 besteht, welche einen vom Kolben 45 beaufschlagten
Sperrstößel 40 aufweist, der quer in eine Sperrvertiefung 41
des Flansches 29 eingreift, so daß in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Ruhelage der Plunger 13 gegen eine Verschiebung
in Richtung des Pfeiles f gesperrt ist. Der Kolben 45 ist in
einem Zylindergehäuse 44 in Richtung der Betätigungsstange 40
und senkrecht zum Plunger 13 verschiebbar angeordnet und
wird von der Seite des Sperrstößels 40 her über eine im
Zylindergehäuse 44 vorgesehene Bohrung 46 im Zylinderraum 50
mit Atmosphärendruck sowie vom entgegengesetzten Zylinder
raum 48 her, welcher über eine Leitung 49 an die Vakuumquelle
17 der Antriebsvorrichtung 14 angeschlossen ist, mit Vakuum
und von einer Sperrfeder 47 beaufschlagt, die den Kolben 45
in Sperrstellung drückt, wenn in dem vom Sperrstößel 40 ab
gewandten Zylinderraum 48 kein Vakuum herrscht. Jetzt befin
det sich der Sperrstößel 40 im Sperreingriff mit der Sperr
vertiefung 41.
Der Bremsdruckmodulator nach Fig. 2 arbeitet wie folgt:
Bei normalen Bremsungen, wenn kein Bremsschlupf auftritt,
nimmt der Volumenaufnehmer 11 die aus der Zeichnung er
sichtliche Normallage ein, in welcher das Kugelventil 25
über seinen am Plunger 13 nur anliegenden Betätigungs
stößel 42 geöffnet ist. Das Wechselventil 39 befindet sich
gerade in der entgegengesetzten Stellung, als sie in der
Zeichnung wiedergegeben ist, so daß die Kolben-Zylinder
anordnung 14 durch das Vakuum und den Atmosphärendruck in
der aus der Zeichnung ersichtlichen Lage gehalten wird.
Tritt nun während einer Bremsung ein Bremsschlupf auf, so
wird das Wechselventil 39 in die aus der Zeichnung ersicht
liche Lage umgeschaltet, so daß auf den Stößel 37 der
Kolben-Zylinderanordnung 14 eine Kraft in Richtung nach links
in der Zeichnung erzeugt wird. Gleichzeitig versucht das auch
an der Sperranordnung 14 anliegende Vakuum den darin befind
lichen Kolben 45 zurückzuziehen, was aber erst gelingt, wenn
das Vakuum seinen vorbestimmten Sollwert erreicht hat. Dann
wird der Sperrstößel 40 aus der Sperrvertiefung 41 des
Flansches 29 herausgezogen, so daß der Plunger 13 entsperrt
ist.
Nunmehr kann das an der Antriebsvorrichtung 14 befindliche
Vakuum den Schieber 35 in Fig. 2 nach links verschieben,
wodurch der Plunger 13 unter Mitwirkung des hydraulischen
Druckes im Zylinderraum 12 zunächst langsam mit relativ
hoher Gegenhaltekraft aus dem Zylinderraum 12 herausgezogen
wird. Mit zunehmendem Hub des Plungers 13 gelangt der Nocken
33 auf immer steilere Bereiche der Kulissenbahnen 34, 34′,
so daß die Geschwindigkeit der Herausziehbewegung des
Plungers 13 gesteigert wird, jedoch die zur Verfügung
stehende Gegenhaltekraft bei gleichbleibender Kraft am
Stößel 37 herabgesetzt wird, und zwar entsprechend der Ab
nahme des hydraulischen Druckes im Zylinderraum 12. Die
Krümmung der Kulissenbahnen 34, 34′ ist derart, daß die
Antriebsvorrichtung 14 mit praktisch gleichbleibender
Betätigungskraft arbeiten kann.
Beim Herausziehen des Plungers 13 aus dem Zylinderraum 12
verschiebt auch bei diesem Ausführungsbeispiel die Rück
stellfeder 24 des Kugelventils 25 die Kugel nach oben,
wodurch sie auf ihrem Sitz 43 zur Anlage kommt und den
Durchgang von der hydraulischen Leitung 23 zum Zylinder
raum 12 absperrt. Auf diese Weise wird vom Hauptzylinder 21
kein Druck nachgeliefert und der Plunger 13 kann je nach
dem Grad seiner Rückszugsbewegung den Druck im Radbrems
zylinder in der erwünschten Weise herabsetzen.
Nach Fig. 3 ist die Betätigungsstange 32 an das Kniehebel
gelenk 55 einer Kniehebelanordnung mit Kniehebeln 53, 54 angeschlos
sen. Die freien Enden 57, 58 der Kniehebel 53, 54 sind in
horizontalen Führungen 86′, 86 horizontal verschiebbar ge
führt, so daß die Kniehebel 54, 53 zwischen zwei in ausge
zogenen bzw. gestrichelten Linien dargestellten Endlagen
verschoben werden können, wobei das Kniehebelgelenk 55 eine
entsprechende Auf- und Abwärtsbewegung durchführt. Die bei
den freien Enden 57, 58 sind über Stößel 37 an jeweils eine
Antriebsvorrichtung 14 angeschlossen, die miteinander zu
sammenwirken.
Die beiden Antriebsvorrichtungen können so angesteuert
werden, wie das anhand der Fig. 1 und 2 erläutert wurde
oder wie das weiter unten noch anhand von Fig. 7 erläutert
werden wird.
Zusätzlich zu der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2
sind die Antriebskolben 51 der Antriebsvorrichtungen 14
nach Fig. 3 noch durch eine Rückstellfeder 56 in Richtung
der Rückstellung des Plungers 13 in seine Normallage
vorgespannt, welche auch bei der Ausführung nach Fig. 2
links vom Kolben 51 entsprechend vorgesehen sein könnte.
Die in Fig. 3 linke Antriebsvorrichtung befindet sich in
der Position, in der der Plunger 13 herausgezogen ist,
während die rechte Antriebsvorrichtung 14 in der anderen
Extremstellung wiedergegeben ist, in welcher der Plunger 13
am weitesten in den Zylinderraum 12 hineingeschoben ist.
Dies ist die Normalstellung.
Beim Zurückziehen der Antriebskolben 51 aus der in Fig. 3
rechts dargestellten Position in die in Fig. 3 links darge
stellte Lage wird der Plunger 13 aus der in gestrichelten
Linien angedeuteten Normalstellung in die in ausgezogenen
Linien wiedergegebene Rückzugsstellung überführt, wobei
die von den Antriebskolben 51 ausgeübte Gegenhaltekraft
gegen den hydraulischen Druck im Zylinderraum 12 bei dieser
Rückzugsbewegung aufgrund des Kniehebelgetriebes 15 in der
Weise abnimmt, daß die von den Antriebsvorrichtungen 14
aufzubringende Gesamt-Gegenhaltekraft im wesentlichen kon
stant bleibt.
Die Sperranordnung 18 arbeitet analog dem Ausführungsbei
spiel nach Fig. 2.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist an eine nur
schematisch angedeutete Antriebsvorrichtung 14, die bei
87 ortsfest angelenkt ist, über einen Winkelhebel 60 mit
Hebelarmen 61, 62 ein mechanisches Zwischenglied 65
angeschlossen, welches den Plunger 13 beaufschlagt. Der
Winkelscheitel 66 des Winkelhebels 60 ist ortsfest angelenkt,
während die freien Enden 63, 63 der Hebelarme 61, 62 an den
Stößel 37 der Antriebsvorrichtung 14 bzw. das Zwischenglied
65 angelenkt sind. Um die beim Schwenken des Winkelhebels
60 aus der in ausgezogenen Linien dargestellten Position in
die gestrichelt angedeutete Lage den Bewegungen der freien
Enden 63, 64 folgen zu können, ist die Antriebsvorrichtung 14
bei 87 angelenkt und greift das als Querzapfen ausgebildete
freie Ende 64 in einen Querschlitz 88 des Zwischengliedes 65
ein.
Aufgrund der aus Fig. 4 ersichtlichen Anordnung können
in der in ausgezogenen Linien dargestellten Normallage,
bei der der Hebelarm 61 im wesentlichen mit der Längsrich
tung des Plungers 13 parallel verläuft, relativ große
Gegenhaltekräfte von der Antriebsvorrichtung 14 auf den
Plunger 13 ausgeübt werden. In der gestrichelt angedeuteten
Lage wird dann bei im wesentlichen gleicher Kraft der An
triebsvorrichtung 14 eine erheblich niedrigere Gegenhalte
kraft auf den Plunger 13 ausgeübt.
Fig. 5 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Sperranordnung 18. Die Betätigungsstange 32 ist wieder
in einer sich aus den vorangehenden Ausführungsbeispielen
ergebenden Weise an die Antriebsvorrichtung 14 über ein
geeignetes Getriebe 15 angeschlossen, während das untere
Ende der Betätigungsstange 32 mit dem Plunger 13 verbunden
ist.
Nach Fig. 5 greift die Betätigungsstange 32, die erfindungs
gemäß ein konisch sich nach unten verjüngendes unteres Ende
32′, welches über ein Zwischenglied 65 mit dem Plunger 13
verbunden ist, aufweist, in den Innenraum 89 eines Sperr
blockes 90 ein, und zwar durch eine obere Bohrung 91. In
dem einen wesentlich größeren Durchmesser als die Betätigungs
stange 32 aufweisenden Raum 89 befindet sich auch eine Steuer
hülse 73, in deren Innenraum 74 das untere Ende der Betäti
gungsstange 32 im Gleitsitz eingreift. Das untere Ende 32′′
der Betätigungsstange 32 befindet sich in der in der linken
Hälfte der Fig. 5 angedeuteten Sperrstellung in einem ge
ringen Abstand 96 vom Boden der Steuerhülse 73.
Nach den Fig. 5 und 6 weist die Betätigungsstange 32 in
dem sich mit der Steuerhülse 73 überlappenden Bereich einen
seitlichen Führungskanal 72 auf, in dem der Sperrstößel 40
radial verschiebbar angeordnet ist.
Im Bereich des radialen Außendurchmessers der Steuerhülse 73
besitzt der Sperrstößel 40 einen als axiale Stufe ausgebil
deten Sicherungsvorsprung 69, welcher in der aus Fig. 5 in
der linken Hälfte ersichtlichen Weise mit einer axial verlaufen
den Anschlagfläche 70 des Sperrblockes 90 zusammenwirkt.
Unterhalb des Sicherungsvorsprungs 69 springt der Sperrstößel
40 nach außen durch eine Eintrittsöffnung 91′ nach außen vor,
wo er in der in den vorangehenden Ausführungsbeispielen be
schriebenen Weise mit der pneumatischen Betätigungsvorrich
tung 59 der Sperranordnung 18 verbunden ist, und zwar über Ge
lenke 92, 93, damit ein Ausgleich für die im folgenden be
schriebene begrenzte Vertikalbewegung des Sperrstößels 40
möglich ist.
Die Steuerhülse 73 wird von unten durch eine als Tellerfeder
ausgebildete Riegelfeder 71 nach oben in die in der linken
Hälfte von Fig. 5 ersichtliche Position vorgespannt, in der
ihr oberes Ende 94 an einem einwärts vorspringenden Flansch 95
des Sperrblockes 90 anliegt.
Von der in der linken Hälfte der Fig. 5 wiedergegebenen Sperr
stellung aus betrachtet besitzt die Steuerhülse 73 nach unten
einen Bewegungsbereich 67 relativ zum Sperrblock 90. Die Be
wegungsrichtungen der Betätigungsstange 32 sind mit 68 bezeichnet.
Die Steuerhülse 73 liegt mit ihrem Außenumfang kolbenartig an
der Wand der Zylinderausnehmung 75 des Sperrblockes 40 an.
Die Arbeitsweise der anhand der Fig. 5 und 6 beschriebenen
Sperranordnung 18 ist wie folgt:
Wenn das Vakuum abgeschaltet ist und keine Bremsung erfolgt,
befindet sich die Betätigungsstange 32 in der aus der links
von der Mittellinie 79 in Fig. 5 dargestellten Sperrlage.
Der Sperrstößel 40 greift hierbei in die Sperrvertiefung 41
ein, während die Riegelfeder 71 die Steuerhülse 73 in ihre
obere Endlage vorspannt, so daß der Sicherungsvorsprung 69
hinter die Anschlagfläche 70 greift und so ein Zurückziehen
des Sperrstößels 40 selbst dann verhindert ist, wenn die
pneumatische Betätigungsvorrichtung 59, die auch durch eine
elektromagnetische Betätigungsvorrichtung ersetzt sein könnte,
derart beaufschlagt wird, daß sie den Sperrstößel 40 aus
seiner Sperrlage herauszuziehen versucht. Auf diese Weise
wird eine doppelte Sicherheit gegen ein Herausziehen des
Sperrstößels 40 aus seiner Sperrlage zur Unzeit gewährleistet.
Wird nun in der Sperrstellung nach der Darstellung in der
linken Hälfte der Fig. 5 das Vakuum eingeschaltet, so übt
die Antriebsvorrichtung beispielsweise nach Fig. 2 eine
nach unten gerichtete Kraft auf die Betätigungsstange 32
aus, da zunächst ein Bremsschlupf noch nicht auftritt. Hier
durch wird die Betätigungsstange 32 in Fig. 5 etwas
nach unten bewegt, bis das untere Ende 32′′ der Betätigungs
stange 32 am Boden der Steuerhülse 73 zur Anlage kommt.
Der Normalabstand 96 der Betätigungsstange 32 vom Boden der
Steuerhülse 73 ist erfindungsgemäß etwa halb so groß wie
der Abstand 97 der oberen Berandung der Sperrvertiefung 41
von der oberen Berandung des Sperrstößels 40 gewählt, so daß
beim Bewegen nach unten die Betätigungsstange 32 ihre
Kraft unmittelbar auf den Boden der Steuerhülse 73 und nicht
über den Sperrstößel 40 ausübt. Dies ist von großer Wichtig
keit, damit der Sperrstößel 40 anschließend möglichst frei
und ohne übermäßige Reibungs- oder Klemmkräfte radial heraus
gezogen werden kann. Hierbei ist es weiter hilfreich, daß
durch die geringfügige Relativbewegung zwischen der Betäti
gungsstange 32 und dem Sperrstößel 40 auch an der unteren
Berandung 98 ein geringfügiges Spiel zwischen der Betätigungs
stange 32 und dem Sperrstößel 40 entsteht.
Das untere Ende 32′′ der Betätigungsstange 32 drückt nunmehr
die Steuerhülse 73 langsam nach unten, bis der Sicherungs
vorsprung 69 außer Eingriff mit der Anschlagfläche 70 kommt.
Erst jetzt kann die pneumatische Betätigungsvorrichtung 59,
die nunmehr ebenfalls am Vakuum liegt, den Sperrstößel 40
radial in diejenige Stellung herausziehen, die in Fig. 5
rechts von der Mittellinie 79 wiedergegeben ist. Hierzu
muß die radiale Ausnehmung 91′ eine ausreichende Größe unter
halb des Sperrstößels 40 haben, um dessen Bewegung nach unten
nicht zu behindern.
Nach dem Herausziehen kommt die obere Berandung 99 (rechts in
Fig. 5) des Sperrstößels 40 in Eingriff mit der oberen Beran
dung 100 der Ausnehmung 91′, so daß eine Selbstsperrung der
Steuerhülse 73 in der nach unten gedrückten Position er
folgt.
In dieser Lage kann nun die Betätigungsstange 32 über das
Zwischenglied 65 den Plunger 13 ungehindert von der Sperr
anordnung 18 in der durch die Bremsschlupfsteuerschaltung 84
vorgegebenen Weise nach oben und anschließend wieder nach
unten bewegen.
Fällt nun das Vakuum aus, so bewegt sich zunächst der Sperr
stößel 40 in der aus Fig. 5 in der rechten Hälfte darge
stellten Position in die Sperrvertiefung 41 hinein, worauf
erst anschließend die Betätigungsstange 32 durch die Riegel
feder 71 zusammen mit der Steuerhülse 73 nach oben in die
jenige Position verschoben wird, die in Fig. 5 links von
der Mittellinie 79 dargestellt ist.
Wesentlich ist, daß der Sperrstößel 40 zwei übereinander
liegende, Axialkräfte auf die Steuerhülse 73 bzw. den
Sperrblock 90 übertragende Flächen 101 besitzt.
Eine im wesentlichen unterhalb des Sicherungsvorsprunges 69
vorgesehene Schulter 102 des Sperrstößels 40 arbeitet mit
einer Gegenfläche 103 in dem Sinne zusammen, daß hierdurch
die radial nach innen gerichtete Bewegung des Sperrstößels 40
begrenzt wird.
Im oberen Bereich ist das in die Sperrvertiefung 41 eintreten
de Ende des Sperrstößels 40 mit einer Einlaufschräge 104 ver
sehen.
Für die Schlupfphase ist am oberen Ende des Sicherungsvorsprungs
69 ebenfalls noch eine geringfügige Einlaufschräge 105 vorge
sehen.
In Fig. 7 ist eine Bremsanlage eines Kraftfahrzeugs darge
stellt, bei der der erfindungsgemäße Bremsdruckmodulator mit
besonderem Vorteil eingesetzt werden kann.
Die vier Radbremskreise 1, 2, 3, 4 sind über von der Brems
schlupfsteuerschaltung 84 angesteuerte Schließventile 106,
107, 108 bzw. 109 an den Volumenaufnehmer 11 angeschlossen,
welcher zwei nicht dargestellte Plunger enthält, von denen
jeder an einen der beiden zusammengeschalteten Radbremskreise
1, 3 bzw. 2, 4 angelegt ist. Die beiden Plunger in dem Volumen
aufnehmer 11 werden von den beiden Bremskreisen eines Tandem
hauptzylinders 77 über Bremsleitungen 114, 115 beaufschlagt.
Der Tandemhauptzylinder 77 wird von einem durch das Brems
pedal 19 beaufschlagten Vakuumbremskraftverstärker 76 be
tätigt.
Das Wechselventil 39 verbindet die erfindungsgemäße Antriebs
vorrichtung 14 einerseits mit dem Vakuum der Vakuumquelle 17 (VAC)
und andererseits mit derjenigen Kammer 78 des Vakuumbremskraft
verstärkers 76, in der der durch das Bremspedal 19 gesteuerte
Luftdruck herrscht, während die andere Kammer 110 am Vakuum (VAC)
liegt.
Über die gestrichelt dargestellte Leitung 49 ist auch die
pneumatische Betätigungsvorrichtung 59 der Sperranordnung 18
an den gesteuerten Luftdruck des Vakuumbremskraftverstärkers 76
angelegt, während ihr anderer Anschluß ebenfalls mit Vakuum
verbunden ist.
Zwischen der Antriebsvorrichtung 14 und dem Volumenaufnehmer
11 ist wieder das erfindungsgemäße Getriebe 15 angeordnet.
Insgesamt gesehen bedeuten die vorstehend beschriebenen
Maßnahmen eine drastische Senkung des Fremdenergiebedarfs,
was insbesondere deswegen wichtig ist, weil die Vakuumsaug
fähigkeit der im allgemeinen als Vakuumquelle verwendeten
Verbrennungsmotoren begrenzt sind. Außerdem werden hierdurch
zu große Volumenströme vermieden, die zu einer zeitlichen
Verzögerung der Schaltvorgänge führen.
- Bezugszeichenliste:
1 Radbremskreis
2 Radbremskreis
3 Radbremskreis
4 Radbremskreis
11 Volumenaufnehmer
12 Zylinderraum
13 Plunger
14 Antriebsvorrichtung
15 Getriebe
16 Rückstellfeder
17 Vakuumquelle
18 Sperranordnung
19 Bremspedal
20 Kolben
21 Hauptzylinder
22 Nachlaufbehälter
23 Leitung
24 Feder
25 Kugelventil
26 Leitung
27 Radbremszylinder
28 Bohrung
29 Flansch
30 Gehäuseteil
31 Bohrung
32 Betätigungsstange
33 Nocken
34 Kulissenbahn
35 Schieber
36 Führung
37 Stößel
38 Atmosphärendruckanschluß
39 Wechselventil
40 Sperrstößel
41 Sperrvertiefung
42 Betätigungsstößel
43 Sitz
44 Zylindergehäuse
45 Kolben
46 Bohrung
47 Sperrfeder
48 Zylinderraum
49 Leitung
50 Zylinderraum
51 Antriebskolben
52 Antriebszylinder
53 Kniehebel
54 Kniehebel
55 Kniehebelgelenk
56 Rückstellfeder
57 freies Ende
58 freies Ende
59 pneumatische Betätigungsvorrichtung
60 Winkelhebel
61 Hebelarm
62 Hebelarm
63 freies Ende
64 freies Ende
65 Zwischenglied
66 Winkelscheitel
67 Bewegungsbereich
68 Bewegungsrichtung
69 Sicherungsvorsprung
70 Anschlagfläche
71 Riegelfeder
72 Führungskanal
73 Steuerhülse
74 Innenraum
75 Zylinderausnehmung
76 Vakuumbremskraftverstärker
77 Tandemhauptzylinder
78 Kammer
79 Mittelachse
80 Gehäuse
81 Zylinderraum
82 Zylinderraum
83 Radsensoranordnung
84 Bremsschlupfsteuerschaltung
85 horizontale Führung
86 horizontale Führung
87
88 Querschlitz
89 Innenraum
90 Sperrblock
91 obere Bohrung
92 Gelenk
93 Gelenk
94 oberes Ende
95 Flansch
96 Abstand
97 Abstand
98 untere Berandung
99 obere Berandung
100 obere Berandung
101 übertragende Flächen
102 Schulter
103 Gegenfläche
104 Bremsleitung
105 Bremsleitung
106 Schließventil
107 Schließventil
108 Schließventil
109 Schließventil
110 Kammer
Claims (16)
1. Bremsdruckmodulator für eine bremsschlupfgeregelte
Kraftfahrzeugbremsanlage mit wenigstens einem in die
hydraulische Leitung von einem Hauptzylinder zu einem
oder mehreren Radzylinder eingeschalteten Volumenauf
nehmer, der einen in einem am Radzylinderkreis anliegen
den Zylinderraum angeordneten, durch eine Kraft in den
Zylinderraum hinein vorgespannten Plunger enthält, wel
cher dicht aus dem Zylinderraum nach außen geführt und
mit einer vakuumbetätigten Antriebsvorrichtung verbun
den ist, die im Falle des Auftretens eines Bremsschlupf
signales den Plunger teilweise aus dem Zylinderraum
herauszieht, um das Volumen des Zylinderraums zu ver
größern und dadurch den Bremsdruck entsprechend abzu
senken, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen die Antriebsvorrichtung (14) und den Plunger (13)
ein Getriebe (15) mit je nach der Plungerstellung ver
änderlicher Übersetzung geschaltet ist, welches in
Abhängigkeit von der Plungerstellung sein Übersetzungs
verhältnis so ändert, daß die von der Antriebsvorrich
tung (14) aufzubringende Betätigungskraft während des
gesamten Herausziehvorganges des Plungers (13) im
wesentlichen konstant ist.
2. Bremsdruckmodulator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs
vorrichtung eine an Atmosphärendruck und eine Vakuum
quelle (17) angeschlossene Kolben-Zylinderanordnung (14)
ist.
3. Bremsdruckmodulator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Plunger (13)
durch eine Rückstellfeder (16) in den Zylinderraum (12)
hinein vorgespannt ist und das Getriebe (15) auch die
durch die Federcharakteristik bestimmte zunehmende Rück
stellkraft bei zunehmend herausgezogenem Plunger (13)
berücksichtigt.
4. Bremsdruckmodulator nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
(15) nur in Richtung entgegen der Kraft der Rückstell
feder (16) Kräfte übertragen kann und insbesondere aus
einer mit einem Nocken (33) zusammenarbeitenden Kulissen
bahn (34) besteht.
5. Bremsdruckmodulator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
in beiden Bewegungsrichtungen des Plungers (13) eine
formschlüssige Verbindung zwischen dem Plunger (13)
und der Antriebsvorrichtung (14) herstellt, wobei außer
den hydraulischen Kräften im Zylinderraum (12), den
Kräften der Antriebsvorrichtung (14) und den unvermeid
lichen Reibungs-, Gewichts- und Beschleunigungskräften
keine weiteren Antriebs- oder Stellkräfte, insbesondere
keine Rückstellfederkraft auf den Plunger (13) einwirkt.
6. Bremsdruckmodulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Atmosphärendruck und die Vakuumquelle (17) auch
eine pneumatische Sperranordnung (18) angeschlossen ist,
die den in der Ruhestellung befindlichen Plunger (13)
so lange sperrt, bis ausreichend Vakuum zur Verfügung
steht, um die Antriebsvorrichtung (14) mit dem erforder
lichen Niederhaltedruck für den Plunger (13) beaufschla
gen zu können.
7. Bremsdruckmodulator nach Anspruch 6, bei der die vakuum
betätigte Antriebsvorrichtung im Normalzustand den Plunger
in den Zylinderraum hineindrückt und im Falle des Brems
schlupfes durch Umsteuerung eines Wechselventils aus dem
Zylinderraum mehr oder weniger zurückzieht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperr
anordnung (18) aus einem einen Sperrstößel (40) beauf
schlagenden pneumatischen Kolben (45) und einem ihn um
gebenden Zylindergehäuse (44) besteht, daß der Kolben (45)
durch eine Sperrkraft, insbesondere eine Sperrfeder (47)
in die Sperrstellung vorgespannt ist, daß der Zylinder
raum (48), der in der von der Richtung der Sperrkraft ent
gegengesetzten Richtung an den Kolben (45) angrenzt, an
die gleiche Vakuumquelle (17) wie die Antriebsvorrich
tung (14) angeschlossen ist, während der auf der anderen
Seite des Kolbens (45) befindliche Zylinderraum (50) ggf. gesteuert
an Atmosphärendruck anliegt, und daß der Sperrstößel (40)
bei abgestelltem Vakuum in eine zu ihm komplementäre
Sperrvertiefung (41) eingreift, die in einem zwischen der
Antriebsvorrichtung (14) und dem Plunger (13) befindlichen
Teil (29, 32, 35, 37) des Kraftübertragungsweges unter einem
Winkel von vorzugsweise etwa 90° zur Kraftübertragungs
richtung angeordnet ist.
8. Bremsdruckmodulator nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
triebe (15) einen Nocken (33) und eine einseitig damit
zusammenwirkende Kulissenbahn (34) bzw. zwei beidseitig
damit zusammenwirkende Kulissenbahnen (34, 34′) aufweist.
9. Bremsdruckmodulator nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
zwei Kniehebel (53, 54) aufweist, deren Kniehebelgelenk
(55) ggfs. über mechanische Zwischenglieder (59, 32) mit
dem Plunger (13) und deren freie Enden (57, 58) mit je
einer pneumatischen Antriebsvorrichtung (14) gelenkig ver
bunden sind, wobei auch nur eine Antriebsvorrichtung über
geeignete Kraftumlenkglieder auf beide freie Enden (57, 58)
einwirken oder der Zylinder (52) einer Antriebsvorrichtung
(14) mit dem einen freien Ende (57) und der Kolben (51) mit
dem anderen freien Ende (58) wirkungsmäßig verbunden
sein kann.
10. Bremsdruckmodulator nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
(15) aus einem vorzugsweise zwei unter einem Winkel von
insbesondere 90° angeordneten Hebelarme (61, 62) aufwei
senden Winkelhebel (60) besteht, dessen freie Enden (63,
64) gelenkig an die gelenkig aufgehängte Antriebsvorrich
tung (14) bzw. den Plunger (13) beaufschlagende Zwischen
glieder (65) angeschlossen sind und dessen Winkelscheitel
(66) ortsfest angelenkt ist.
11. Bremsdruckmodulator nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
stößel (40) in eine Sperrvertiefung (41) der vorzugsweise
direkt oder indirekt an den Plunger (13) angeschlossenen
Betätigungsstange (32) eingreift, und zwar senkrecht zu
dessen Bewegungsrichtung (68), daß der Sperrstößel (40)
in der Bewegungsrichtung (68) der Betätigungsstange (32)
begrenzt beweglich und durch eine Riegelfeder (71) in
der Rückzugsrichtung des Plungers (13) vorgespannt ist
sowie einen in Bewegungsrichtung (68) vorstehenden
Sicherungsvorsprung (69) aufweist, der mit einer orts
festen Anschlagfläche (70) derart zusammenwirkt, daß
bei in Sperrstellung befindlichem Sperrstößel (40) und
abgeschaltetem Vakuum die Riegelfeder (71) den Sperr
stößel (40) in die Riegelstellung drückt, wobei bei
eingeschaltetem Vakuum die Antriebsvorrichtung (14) über
die Betätigungsstange (32) den Sperrstößel (40) bis zur
anderen Grenze seines Bewegungsbereiches (67) in die Ent
riegelungsstellung verschiebt.
12. Bremsdruckmodulator nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
stößel (40) in einem senkrecht zur Bewegungsrichtung (68)
der Betätigungsstange (32) verlaufenden Führungskanal
(72) einer Steuerhülse (73) senkrecht zur besagten Bewe
gungsrichtung (68) verschiebbar angeordnet ist, welche
in ihrem Innenraum (74) die Betätigungsstange (32) auf
nimmt und außen kolbenartig in einer ortsfesten Zylinder
ausnehmung (75) innerhalb des begrenzten Bewegungsbe
reiches (67) in besagter Bewegungsrichtung (68) verschieb
bar ist, und daß die Riegelfeder (71) die Steuerhülse (73)
in Verriegelungsrichtung beaufschlagt.
13. Bremsdruckmodulator nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
stößel (40) in zurückgezogenem Zustand die Steuerhülse (73)
in ihrer Entriegelungsstellung festhält.
14. Bremsdruckmodulator nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Vakuum
ausfall zuerst der Sperrstößel (40) durch die Sperr
feder (47) in die Sperrstellung verschoben wird, bevor
die Betätigungsstange (32) unter dem Einfluß eines hydrau
lischen Druckes aus der Normalstellung verschoben wird.
15. Bremsdruckmodulator nach einem der vorhergehenden An
sprüche, mit einem Vakuumbremskraftverstärker und
einem von diesen beaufschlagten Hauptzylinder, insbeson
dere Tandemhauptzylinder, an den über die Volumenauf
nehmer die Radbremskreise angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die vakuum
betätigte Antriebsvorrichtung (14) über das Wechsel
ventil (39) an Vakuum bzw. die mit gesteuertem Luft
druck beaufschlagte Kanmer (78) des Bremskraftverstärkers
(76) angeschlossen ist.
16. Bremsdruckmodulator nach einem der vorhergehenden An
sprüche mit einem Vakuumbremskraftverstärker und einem
von diesen beaufschlagten Hauptzylinder, insbesondere
Tandemhauptzylinder, an den über die Volumenaufnehmer die
Radbremskreise angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische
Betätigungsvorrichtung (59) der Sperranordnung (18) an
Vakuum bzw. die mit gesteuertem Luftdruck beaufschlagte
Kammer (78) des Bremskraftverstärkers (76) angeschlossen
ist.
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