DE1455925C3 - Pneumatische Bremsbetätigungsvorrichtung - Google Patents
Pneumatische BremsbetätigungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Bremsbetätigungsvorrichtung mit einem Betriebsbremssystem
und einem Zusatzbremssystem, mit einer von einer Membran begrenzten, in gesteuerter Weise
mit Druck beaufschlagbaren Betriebsarbeitskammer und einer, in Serie dazu angeordneten, von einer
Membran begrenzten, in gesteuerter Weise mit Druck beaufschlagbaren Zusatzarbeitskammer, und mit einem
von den Membranen betätigbaren Bremsbetätigungsstößel, der in der Bremsstellung mittels einer durch
Druckluft lösbaren Verriegelungseinrichtung verriegelbar ist, wobei die Verriegelungseinrichtung aus einer
Verriegelungsstange, die sich durch einen Keilring erstreckt, und zwischen der Verriegelungsstange und
dem Keilring angeordneten Verkeilungsrollen, sowie einem federbeaufschlagten Entriegelungskolben besteht,
dessen eine, der Feder abgewandte Seite dem Druck in einer Lösekammer ausgesetzt ist, die in
steuerbarer Weise vom Entriegelungsdruck beaufschlagt ist
Eine derartige Bremsbetätigungsvorrichtung ist in der FR-PS 13 84 960 beschrieben. Bei dieser bekannten
Bremsbetätigungsvorrichtung wird die Verriegelungsstange durch den Bremsbetätigungsstößel gebildet, der
seinerseits von der Membran betätigt wird, welche die Betriebsarbeitskammer begrenzt. Hier ist die Verriegelungseinrichtung
derart ausgebildet, daß die Lösekammer dauernd druckbeaufschlagt werden muß, damit sich
bei einer normalen Bremsbetätigung keine Verriegelung einstellen kann. Sollte der Druck in der
Lösekammer ausfallen, so würde bei normaler Bremsbetätigung eine unerwünschte Verriegelung auftreten.
Weiterhin ist bei der bekannten Bremsbetätigungsvorrichtung in nachteiliger Weise die Verriegelungseinrichtung
zwischen Betriebskammer und der eigentlichen Bremse angeordnet, so daß ein bestimmter Raum von
der Verriegelungseinrichtung eingenommen wird, der bedingt, daß die gesamte Bremsbetätigungsvorrichtung
in einem bestimmten Abstand von der eigentlichen Bremse eingebaut wird und somit einen verhältnismäßig
großen Platzbedarf hat.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Bremsbetätigungsvorrichtung
zu schaffen, bei der eine Verriegelung dann und nur dann stattfindet, venn eine Hilfsbremsung oder eine
Parkbremsung durchgeführt werden soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, (jj
daß die Verriegelungsstange von einem Verriegelungs- v**
zapfen gebildet wird, der an der die Zusatzarbeitskammer abschließenden Membran befestigt ist, sich
entgegengesetzt zum Bremsbetätigungsstößel durch die Zusatzarbeitskammer erstreckt und keilförmig ausgebildet
ist, daß die Verkeilungsrollen von einem Käfig getragen werden, dessen eines Ende am Entriegelungskolben befestigt ist, und daß die der Lösekammer
abgewandte Seite des Entriegelungskolbens dem Druck in der Zusatzarbeitskammer ausgesetzt ist.
In vorteilhafter Weise ist, wenn lediglich die Betriebskammer arbeitet, überhaupt keine Verriegelung
möglich, so daß auch für eine ständige Entriegelung nicht Sorge getragen werden muß, was zu einer
Vereinfachung führt. Der erfindungsgemäße Aufbau ist derart, daß dann und nur dann, wenn die Zusatzkammer
arbeitet, also im Fall eines Ausfalls des Hauptsystems oder im Fall einer gewünschten Parkbremsung, die
Verriegelung erfolgt. Außerdem ist die Verriegelung nicht zwischen der eigentlichen Bremse und der
Betriebsarbeitskammer angeordnet, so daß die Bremsbetätigungseinrichtung dichter bei der eigentlichen (I
Bremse angeordnet werden kann, was zu einer kompakteren Bauweise führt.
Mit besonders großen Vorteil ist bei der Ausführung gemäß Anspruch 1 der Aufbau derart, daß die
Verriegelungseinrichtung auch von außen zugänglich ist, so daß im Bedarfsfall eine Entriegelung manuell von
außen durchgeführt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt Darin zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung eines für ein Fahrzeug verwendbaren Betriebsbrems- und Zusatzbremssystems,
Fig.2 einen Schnitt durch eine Bremsbetätigungsvorrichtung
nach der Erfindung, wobei schematisch die Verbindung der Bremsbetätigungsvorrichtung mit einer
Form der eigentlichen Bremse dargestellt ist und die Teile die Stellung bei gelöster Bremse einnehmen,
Fig.3 den gleichen Schnitt wie Fig.2, wobei die
Teile in der von der Zusatzbremsbetätigungsvorrichtung gesteuerten Bremsstellung dargestellt sind,
Fig.4 den Schnitt längs der Linie 4—4 in Fig.2, in
der die Keil- und Rampenanordnung dargestellt ist,
F i g. 5,6 und 7 verschiedene Ansichten des Käfigs, in
dem die Rollen der Keilanordnung festpunktlos gelagert
sind und
F i g. 8 den Teilschnitt einer Ausführungsform wie in Fig.2 und 3, die jedoch mit einer von Hand zu
bedienenden Lösevorrichtung für die Zusatzbremsbetätigungsvorrichtung versehen ist.
Nach F i g. 1 besitzt die Bremsanlage einen Kompressor 10, der vom Fahrzeugmotor angetrieben wird und
der einer Leitung 11 Druckluft zuführt. Diese Leitung 11
ist an ein von einem Pedal gesteuertes Absperrorgan 12 und ein Relaisventil 13 angeschlossen, das in eine
Betriebsleitung 14 eingeschaltet ist, die ihrerseits von einem Betriebsvorratsbehälter 15 aus zu einer Verbindungsleitung
16 verläuft. Diese erstreckt sich zwischen den Betriebsarbeitskammern der Bremsbetätigungsvorrichtung
17, die an beiden Enden einer (nicht dargestellten) Querachse eines Fahrzeugs befestigt sind.
Der Betriebsvorratsbehälter 15 dient als Druckluftquelle und ist an die Leitung 11 über eine Leitung 19
angeschlossen, die ein Rückschlagventil 21 enthält, das ein Entweichen von Druckluft verhindert, wenn der
Kompressor nicht angetrieben wird.
Die Bremsanlage besitzt auch einen Zusatzvorratsbehälter 22, der über eine Leitung 23 und ein
Rückschlagventil 24 vom Kompressor 10 mit Druckluft versorgt wird. Die Auslaßöffnung des Zusatzvorratsbehälters
22 steht über eine Leitung 25 mit einem normalerweise geschlossenen Wahlabsperrorgan 26 in
Verbindung. Das Wahlabsperrorgan 26 kann von der geschlossenen Stellung in die mit ausgezogenen Linien
dargestellte Stellung geschoben werden, in der es eine Verbindung zwischen der Leitung 25 und einer
Zusatzluftleitung 27 herstellt, die an eine zu der Zusatzarbeitskammer der Bremsbetätigungsvorrichtung
17 verlaufende Leitung 28 angeschlossen ist.
Eine zum Lösen der Bremse benützte Leitung 32, die mit der Leitung 25 in Verbindung steht, wenn das
Wahlabsperrorgan 26 in die in F i g. 1 mit gestrichelter Linie dargestellte Lage gedreht wird, ist über Zweigleitungen
33 an die Lösekammern der Bremsbetätigungsvorrichtungen 17 angeschlossen.
Nach F i g. 2, 3 und 4 besitzt jede Bremsbetätigungsvorrichtung 17 ein Gehäuse 35, einen Gehäusering 36
und einen Gehäusedeckel 37. Der Umfang einer elastischen Membran 38 ist abdichtend zwischen dem
Gehäusedeckel 37 und dem Gehäusering 36 eingeklemmt Eine weitere elastische Membran 39 ist mit
ihrem Unfang ebenfalls abdichtend zwischen dem Gehäusering 36 und dem Gehäuse 35 eingeklemmt.
Vorzugsweise werden die drei Gehäuseteile und die Membranumfangsabschnitte von einem einzelnen
Klemmring 41 aus Blech in einem dichten Aufbau zusammengehalten.
Zwischen den beiden Membranen 38 und 39 befindet sich eine Betriebsarbeitskammer 42 und innerhalb des
Gehäuses 35 liegt rechts von der Membran 39 eine Zusatzarbeitskammer 43. Eine Gehäusekammer 44 links
von der Membran 38 ist normalerweise zur Außenluft hin geöffnet
Die Verbindungsleitung 16 ist durch eine öffnung 45 im Gehäusering 36 mit der Betriebskammer 42
verbunden und die Leitung 28 für Zusatzluft führt durch eine öffnung 46 im Gehäuse 35 in die Zusatzarbeitskammer
43.
In der Gehäusekammer 44 ist eine Stange 47 angeordnet, die an ihrem inneren Ende eine an der
Membran 38 anliegende Widerlagerplatte 48 aufweist. Die Stange 47 wird von einer in axialer Richtung
elastischen Manschette 49 gehalten, deren Außenende an einem Rohr 51 befestigt ist, das in dem mit einer
öffnung versehenen Gehäusedeckel 37 angeordnet ist Ein Bremsbetätigungskeil 52 wird von einem Bremsbetätigungsstößel
53 getragen, dessen abgerundetes Ende 54 in einer Ausnehmung 55 der Stange 47 liegt. Wenn
der Bremsbetätigungskeil 52, wie F i g. 3 zeigt, nach links bewegt wird, verschiebt er durch Rollen 56 mit den
Bremsschuhen verbundene Stößel 57 in entgegengesetzter Richtung.
Eine in F i g. 2 schematisch dargestellte Feder 61 stellt eine Vorspannungseinrichtung dar, die die Membran 38
in die in F i g. 2 dargestellte Stellung, in der die Bremse gelöst ist, drückt und kann außerdem nur die übliche
Bremsrückstellfeder allein oder eine zusätzliche leichte Feder in der Bremsbetätigungsvorrichtung 17 umfassen.
Ein in der Betriebsarbeitskammer 42 liegendes Abstandsglied 62 liegt mit seinem linken Ende 60 lösbar
gegen die Innenseite der Membran 38 an. Das Abstandsglied 62 ist in der Mitte an der Membran 39
befestigt. Das mit einem Gewinde versehene Ende 64 eines Verriegelungszapfens 63 erstreckt sich durch eine
Klemmplatte 65 und durch den durchbohrten Mittelabschnitt der Membran 39 und ist in eine Gewjndebohrung
66 im Abstandsglied 62 eingeschraubt. Eine Mutter 67 ist fest gegen die Klemmplatte 65 geschraubt, damit das
Abstandsglied 62, die Membran 39, die Klemmplatte 65 und der Verriegelungszapfen 63 fest zusammengehalten
werden.
Der Durchmesser des über die Zusatzarbeitskammer hinausragenden Teils des Gehäuses 35 ist so verringert,
daß ein Halsabschnitt entsteht, in dem ein Zylinder 68 ausgebildet ist, in welchem ein Entriegelungskolben 69
mit abgestuftem Durchmesser verschieblich gelagert ist. Das offene Ende des Zylinders 68 weist ein Gewinde 71
auf, das einen Verschluß 72 aufnimmt, der als Endanschlag für den Entriegelungskolben 69 dient,
wenn dieser von einer auf einer Innenschulter 74 des Zylinders 68 sitzenden Feder 73 nach rechts gedrückt
wird. Die beim Lösen der Bremsen benützte Leitung 33 führt über eine öffnung 75 im Verschluß 72 in eine
Lösekammer 76, die zwischen dem Verschluß 72 und dem Ende des Entriegelungskolbens 69 gebildet wird.
Ein Keilabschnitt 77 des Verriegelungszapfens 63 besitzt schräg gegeneinander geneigte flache Seiten 78
und 79, die mit gegenüberliegenden Verkeilungsrollen 81 und 82 in Gleitkontakt stehen, die in einem am
Entriegelungskolben 69 befestigten Käfig 83 gelagert sind.
Der in Fig.5 bis 7 dargestellte Käfig 83 besteht
vorzugsweise aus einem einstückigen Blechteil, das zu einer U-Form mit parallelen Seitenarmen 84 und 85
gebogen ist die an einem Ende von einem mit einer öffnung 87 versehenen Verbindungssteg 86 verbunden
werden.
Im Entriegelungskolben 69 ist eine tiefe Ausnehmung 88 ausgebildet, die sich in axialer Richtung genügend
weit erstreckt damit sie den Verriegelungszapfen 63 in seiner am weitesten rechts liegenden Stellung, die in
Fig. 1 dargestellt ist aufnehmen kann. Die Seitenwand
der Ausnehmung 88 weist Schlitze 89 zur Aufnahme von Vorsprüngen 91 am Verbindungssteg 86 auf, damit der
Käfig 83 am Entriegelungskolben 69 verankert werden kann. Auf diese Weise ragt der Käfig 83 ebenfalls in die
Ausnehmung 88 hinein, wodurch eine axial kompakte Anordnung aus dem Entriegelungskolben 69, dem
Verriegelungszapfen 63 und dem Käfig 83 gebildet wird. Der Verriegelungszapfen 63 ist dabei frei durch die
öffnung 87 in dem Verbindungssteg 86 des Käfigs 83 geführt.
Die Seitenarme 84 und 85 besitzen am offenen Ende des Käfigs 83 in entgegengesetzter Richtung geöffnete
Querschlitze 92 und 93, die Achszapfen 94 und 95 der Verkeilungsrollen 81 bzw. 82 lose drehbar und
verschiebbar aufnehmen. Diese Verkeilungsrollen 81 und 82 liegen zwischen den keilförmigen Seiten 78 und
79 des Verriegelungszapfens 63 und damit zusammenwirkenden Keilflächen 96 und 97 eines axial festen
Keilringes 98, der in einem mit einer Schulter versehenen Innenabschnitt 99 des Gehäuses 35 befestigt
ist. Die Keilflächen % und 97 befinden sich in den Bodenflächen von diametral gegenüberliegenden
Längsschlitzen 96' und 97' im Keilring. Die Verkeilungsrollen 81 und 82 sind im Käfig 83 drehbar gelagert und
können sich bei einer Keilverschiebung in den Querschlitzen 92 und 93 in seitlicher Richtung frei
bewegen.
Die Achsen der Verkeilungsrollen 81 und 82 liegen in einer zur Achse der Längsverschiebung des Verriegelungszapfens
63 senkrechten Ebene. Die keilförmigen Seiten 78 und 79 sind im gleichen Winkel zur
Längsachse des Verriegelungszapfens 63 gegeneinander geneigt, wobei der Verriegelungszapfen 63 an einer
Drehung gehindert wird. Vorzugsweise bilden die keilförmigen Seiten und die Keilflächen im Keilring
einen Winkel in einem Bereich von etwa 8° bis 13°. Der ausgewählte Winkel hängt dabei von der Reibung
zwischen diesen Flächen und den Verkeilungsrollen und der relativen Elastizität der Teile ab. Die Keilflächen 96
und 97 erstrecken sich immer gleich weit wie die Teile der geneigten keilförmigen Seiten und sind außerdem in
derselben Richtung wie diese schräg gegeneinander geneigt Außerdem sind die Keilflächen % und 97 im
selben Winkel geneigt, der in bezug auf die Längsachse des Verriegelungszapfens 63 ein wenig steiler verläuft,
so daß der Durchmesser der Verkeilungsrollen 81 und 82 in allen Längsstellungen des Verriegelungszapfens 63
relativ zum Entriegelungskolben 69 ein wenig größer als der Abstand zwischen den Flächen 78 und 96 bzv. 79 und
97 ist. Daraus ergibt sich, daß der Verriegelungszapfen 63 zwar in Längsrichtung relativ zum Entriegelungskolben
69 in F i g. 1,2 und 5 nach links verschoben werden kann, aber gegen eine Bewegung in der entgegengesetzten
Richtung verkeilt ist.
Während einer Längsverschiebung des Verriegelungszapfens 63 (Fig.3) nach links, halten die
Verkeilungsrollen 81 und 82 einen gleitenden Kontakt zwischen den Seitenflächen des Verriegelungszapfens
und den Keilflächen des Keilringes aufrecht, wobei sie sich in den Schlitzen frei quer bewegen, damit
wechselnde Abstände zwischen diesen Flächen ausgeglichen verden.
Der Aufbau nach Fig.8 ist gleich dem in Fig. 2, mit
der Ausnahme, daß ein anderer Verschluß 101 auf das Gewinde 71 des Gehäuses geschraubt ist. Hier führt die
beim Lösen der Bremse benützte Druckluftleitung 33 über eine öffnung 102 in die Lösekammer 76. Außerdem
trägt der Verschluß 101 in der Mitte verschieblich einen Entriegelungsstößel 103, der eine O-Ringabdichtung 104
mit einer Verschjußbohrung 105 besitzt Dadurch wird zusätzlich zu der von der Bedienungsperson steuerbaren
pneumatischen Lösung der Bremse eine manuelle Lösung geschaffen, bei der durch einen Hammerschlag
auf das herausragende Ende des Entriegelungsstößels die Bremse gelöst werden kann.
Die Teile der Bremsbetätigungsvorrichtung, insbesondere die Membran 39, der Verriegelungszapfen 63
und der Entriegelungskolben 69 sind ursprünglich in der in F i g. 2 dargestellten gegenseitigen Lage zueinander
angeordnet. Beim Zusammenbau wird der Keilring 98 mit einem Preßsitz in den Innenabschnitt 99 angebracht.
Die Feder 73 wird um einen Abschnitt 110 mit mittlerem
Durchmesser des Entriegelungskolbens 69 gelegt, und der Verbindungssteg des Käfigs 83 wird in die
Ausnehmung 88 geschoben, damit die Vorsprünge 91 in die Schlitze 89 einschnappen. Die Verkeilungsrollen 81
und 82 werden im Käfig gehalten, weil die Außenenden der Querschlitze 92 und 93 bei 111 so zusammengepreßt
sind, daß öffnungen entstehen, die kleiner als der Durchmesser der Achszapfen sind.
Die Baugruppe, bestehend aus Entriegelungskolben 69, Feder 73 und Käfig 83 mit den Verkeilungsrollen,
wird nur durch das kleinere, offene linke Ende des Gehäuses 35 eingeführt, wobei die Längsschlitze 96' und
97' tief genug sind, daß sich die Verkeilungsrollen in den Käfigschlitzen ausreichend gegeneinander verschieben
können, damit sie durch das schmalere offene Ende des Keilringes 98 gleiten können. Jetzt wird der Verschluß
72 am Ende des Gehäuses 35 befestigt und durch die öffnung 75 entweder ein Stößel oder ein Druckmittel
eingeführt, um den Entriegelungskolben' 69 in der Darstellung von F i g. 2 nach links zu verschieben, bis die
Verkeilungsrollen nach Fig.2 im weitesten Abschnitt des Keilringes 98 liegen, wobei die Feder 73 zwischen
dem Gehäuse und dem Entriegelungskolben zusammengedrückt ist. Mit diesem aufrechterhaltenen Druck wird
die Baugruppe, bestehend aus dem mit dem Gewindeende versehenen Verriegelungszapfen 63, das an der
Membran 39 befestigt ist, dem Abstandsglied 62 und der Klemmplatte 65 in das Gehäuse 35 geschoben, vobei das
dünnere Ende des Keilabschnitts 77 zwischen die Verkeilungsrollen 81 und 82 gedrückt und in F i g. 1 nach
rechts gestoßen wird, bis die Verkeilungsrollen und die schrägen Keilflächen in engem Kontakt miteinander
stehen.
Nun wird das rechte Ende des Entriegelungskolbens 69 entlastet. Die Feder 73 dehnt sich aus und versucht,
den Entriegelungskolben 69 in der Darstellung von F i g. 2 nach rechts zu verschieben. Wegen der
Übermaßpassung zwischen den Verkeilungsrollen und den schrägen Keilflächen drückt die Feder jedoch diese
Teile in eine Verkeilungslage gegeneinander, damit sich der Keilabschnitt und der Entriegelungskolben 69 nicht
relativ zueinander bewegen können und in der Stellung nach F i g. 2 gehalten werden.
Nun werden nacheinander die Membranen 38 und 39 am Gehäuse befestigt, der Klemmring 41 angebracht
und der Aufbau vervollständigt. Jedem Versuch, die Membran 39 und den Verriegelungszapfen 63 in der
Anordnung in F i g. 2 nach links zu verschieben, wirkt die unter Federdruck stehende Keilsperrverbindung aus
Verriegelungszapfen und Keilring entgegen.
Bei normalen Bedingungen werden die Fahrzeugbremsen wie alle anderen pneumatischen Bremsen
betätigt, wobei die Bedienungsperson auf das Pedal des Absperrorgans 12 tritt damit Druckluft unter Druck
durch die Betriebsleitung 14 und die Verbindungsleitung 16 zu jeder Betriebsarbeitskammer 42 gelangt. Wenn
die Bedienungsperson zum Lösen der Bremsen den Fuß vom Pedal nimmt, strömt die Luft aus der Bremsbetätigungsvorrichtung
17 schnell durch ein Auslaßventil 108 ab.
In Fig.2 sind die Teile in der Stellung bei gelöster
Bremse dargestellt, bei der sich in keiner der Kammern
verursacht der auf die Membran 39 wirkende Druck des Druckmittels, daß sich der Verriegelungszapfen 63 nach
links bewegt, wodurch die Übermaßpassung gelöst wird. Der zusammen mit der Kraft der sich ausdehnenden
Feder 73 in der entgegengesetzten Richtung auf den Entriegelungskolben 69 einwirkende Druck des Druckmittels
bewegt den Entriegelungskolben 69 nach rechts. Die Größe der Verschiebung wird dabei von der Größe
des Luftdrucks, der in die Zusatzarbeitskammer 43 eingeführt wird, und von den oben erwähnten Faktoren
abhängen. Die Feder 73 wirkt wegen der Größe ihrer Ausdehnung mit verringerter Kraft weiter, damit diese
Käfigbewegung nach rechts aufrechterhalten wird und damit die Verkeilungsrollen sowohl mit den Seiten- als
auch mit den Keilflächen in Kontakt bleiben. Wie im früheren Fall wird auch hier wegen der sich hier
ändernden Neigung der Seiten- und Keilflächen eine Übermaßpassung nach rechts geschaffen, sobald die
relative Trennbewegung zwischen dem Verriegelungszapfen und dem Entriegelungskolben aufhört. Auf diese
Weise ist es möglich, das Zusatzbremssystem an jedem Punkt längs der Keilfläche dadurch zu verriegeln, daß
der Fahrer das Wahlabsperrorgan 26 oder eine andere Vorrichtung betätigt, mit der der Druck der in die
Zusatzarbeitskammer strömenden Luft verändert verden kann.
Sollte der Druck des Druckmittels aus der Zusatzarbeitskammer 43 bei verriegelter Bremse, wie sie in
Fig.3 dargestellt ist, entweichen, verhindert die srzeugte Übermaßpassung an der Verriegelung, daß
»ich der Verriegelungszapfen 63 nach rechts bewegt. Gleichzeitig wirkt die ausgedehnte Feder 73 einer
Bewegung der Baugruppe, bestehend aus den Verkeiungsrollen und dem" Käfig, nach links entgegen und
verhindert sie. Auf diese Weise wird die Verriegelung
am Keilring, wenn sie erst einmal eingegriffen hat, vom Druck innerhalb der Zusatzarbeitskammer 43 oder von
einem nachfolgenden Druckverlust abhängig. Die Verriegelung kann nur dadurch aufgehoben werden,
daß zusätzlich Druckmittel unter Druck eingeführt vird, damit sich die Membran 39 und der Verriegelungszapfen
63 nach links und die im Käfig liegenden Verkeilungsrollen längs des Keilrings weiter nach rechts
bei Vergrößerung der Bremskraft bewegen, wenn ihre anfängliche Verschiebung noch nicht maximal sein
sollte, oder daß Luft unter Druck durch die öffnung 75 eingeführt wird, damit die Bremskraft beabsichtigt
nachläßt.
Das Lösen der einmal so eingesetzten Verriegelung erfordert es, daß die Zusatzarbeitskammer 43 gleichzeitig
mit dem Einströmen von Druckmittel durch die öffnung 75 durch die öffnung 46 entlüftet wird. Das
durch die öffnung 75 eindringende Druckmittel wirkt unter Zusammendrücken der Feder 73 so auf den
Entriegelungskolben 69, daß er sich nach links bewegt. Gleichzeitig mit der Bewegung des Entriegelungskolbens
und der Baugruppe, bestehend aus Käfig und Verkeilungsrollen, biegt sich die Membran 39 mit dem
daran befestigten Verriegelungszapfen 63 in ihre Normalstellung (F i g. 2) zurück, wenn die Zusatzarbeitskammer
entlüftet vird, und die ganze Anordnung nimmt wieder die in F i g. 2 dargestellte entriegelte Lage ein. In
dieser Lage versucht die wieder zusammengedrückte Feder 73 den Entriegelungskolben und die Baugruppe,
bestehend aus Käfig und Verkeilungsrollen, nach rechts zu bewegen, damit wieder die Übermaßpassung nach
rechts erzeugt wird, durch die die Vorrichtung in dieser Einstellung gehalten wird, bis das Zusatzbremssystem
erneut betätigt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Pneumatische Bremsbetätigungsvorrichtung mit einem Betriebsbremssystem und einem Zusatzbremssystem,
mit einer von einer Membran begrenzten, in gesteuerter Weise mit Druck beaufschlagbaren
Betriebsarbeitskammer und einer, in Serie dazu angeordneten, von einer Membran begrenzten, in gesteuerter Weise mit Druck
beaufschlagbaren Zusatzarbeitskammer, und mit einem von den Membranen betätigbaren Bremsbetätigungsstößel,
der in der Bremsstellung mittels einer durch Druckluft lösbaren Verriegelungseinrichtung
verriegelbar ist, wobei die Verriegelungseinrichtung aus einer Verriegelungsstange, die sich
durch einen Keilring erstreckt, und zwischen der Verriegelungsstange und dem Keilring angeordneten
Verkeilungsrollen, sowie einem federbeaufschlagten Entriegelungskolben besteht, dessen eine,
der Feder abgewandte Seite dem Druck in einer Lösekammer ausgesetzt ist, die in steuerbarer Weise
vom Entriegelungsdruck beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsstange
von einem Verriegelungszapfen (63) gebildet wird, der an der die Zusatzarbeitskammer
(43) abschließenden Membran (39) befestigt ist, sich entgegengesetzt zum Bremsbetätigungsstößel (53)
durch die Zusatzarbeitskammer (43) erstreckt und keilförmig ausgebildet ist, daß die Verkeilungsrollen
(81; 82) von einem Käfig (83) getragen werden, dessen eines Ende am Entriegelungskolben (69)
befestigt ist, und daß die der Lösekammer (76) abgewandte Seite des Entriegelungskolbens (69)
dem Druck in der Zusatzarbeitskammer (43) ausgesetzt ist
2. Bremsbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in die Lösekammer
(76) ein von außen manuell betätigbarer Entriegelungsstößel (103) hineinerstreckt.
Applications Claiming Priority (1)
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