DE3119144C2 - Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeug-Bremsanlage - Google Patents
Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeug-BremsanlageInfo
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- B60T8/17633—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS responsive to the coefficient of friction between the wheels and the ground surface based on analogue circuits or digital circuits comprised of discrete electronic elements
Abstract
Bei dem neuen Antiblockierregelsystem ist der Radbremszylinder für ein nicht angetriebenes Rad in einen analogen elektro-hydraulischen Regelkreis eingefügt. Dieser besitzt ein Servoventil als Stellglied und einen Bremskraft-Reduzierzylinder mit einem Stellkolben für die Bremskraftreduzierung, der mit einem Wegemeßsystem als Istwertgeber versehen ist, wobei die Bremskraftreduzierung durch Vergrößerung des effektiven Hydraulikraumes des Radbremszylinders durch den Stellkolben erfolgt. Der Sollwert wird von einem elektronischen Steuerwerk geliefert, welches seine bestimmenden Kennwerte von zwei auf die Drehverzögerung des Rades ansprechenden Schwellwertdiskriminatoren erhält. Bei Überschreiten einer über 10 m/s ↑2 liegenden Schwelle erfolgt eine Bremskraftreduzierung, bei darauffolgendem Unterschreiten einer Schwelle von 10 m/s ↑2 erfolgt nur noch eine Bremskraft reduzierung um einen bestimmten, auf das rotatorische Trägheitsmoment des Rades bezogenen Wert, hernach läuft eine kurze Wartezeit ab und schließlich wird die Bremskraft wieder erhöht. Ein motorisch angetriebenes Rad kann mit dem nicht angetriebenen Rad über einen Drehzahl-Nachlauf-Regelkreis gekoppelt werden. (17) hineinragt.
Description
a) dem DjtUrentiator (44) ist ein Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzer
(43) vorgeschaltet,
b) die erste Drehverzögerungsschwelle (1) liegt
bei einer Radumfangsverzögerung von IO m/s2,
c) die zweite Drehverzögerungsschwelle (2) liegt ebenfalls bei einer Radumfangsverzögerung um
10 mM aber stets niedriger als die erste Drehverzögerungsschweile,
d) beim Unterschreiten der zweiten Drehverzögerungsschwelle wird ein elektrisches Abbild des
zu diesem Zeitpunkt anstehenden Bremsdrukkes ermitultdann dieser Bremsdruck nochmals
um einen Betrag vermindert, welcher mindestens
dem zweifachen Wert der Bremskraft entspricht, die sich aus der Trägheitsmasse des
Fahrzeugrades ergibt, dann erst wird die Bremsdruckverminderung beendet und hernach
der Bremsdruck für eine fest vorgegebene Zeit konstant gehalten,
e) das Magnetventil (34) ist ein Servoventil, welches
in einem elektrohydraulischen Analogregelkreis (30) liegt, dessen Istwert von einem
Wegemeßsystem (27) eines das Volumen des effektiven Radbrems-Hydraulikraumes beeinflussenden
Bremsdruck-Reduzierzylinders (23) geliefert wird und dessen Sollwert von einem Sollwertführer (53) geliefert wird, welcher seinerseits
von den bei den Drehverzögerungsschwellen (1 und 2) erzeugten Signalen in Richtung
eines Bremsdruck-Abbaues. Bremsdruck-Konstanthaltens
oder einer Bremsdruck-Erhöhung geführt wird.
2. Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeug-Bremsanlage nach Anspruch 1 für ein zusätzliches
angetriebenes Fahrzeugrad, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht angetriebene Rad (15) mit dem
angetriebenen Rad (73) durch einen Drehzahl-Nachlauf-Regelkreis verbunden ist, bei dem der Sollwert
vom Drehzahlgeber (21) des nicht angetriebenen Rades und der Istwert von einem Drehzahlgeber
(79) des angetriebenen Rades abgegeben wird, wobei nach dem Vergleicher (80) dieses Regelkreises
zwei Schwellwertdiskriminatoren (81, 82) vorgesehen sind derart, daß nur dann eine Stellgröße im
Regelkreis erzeugt wird, wenn eine bestimmte Drehzahldifferenz zwischen beiden Rädern über-
oder unterschritten wird.
Die Erfindung bezieht sich auf eine blockiergeschützte, hydraulische Fahrzeug-Bremsanlage gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1. Eine solche Fahrzeug-Bremsanlage ist aus der DE-AS 21 27 073 bekannt
Bei jener Fahrzeug-Bremsanlage ist nachteilig, daß das Magnetventil als reines Ja-Nein-Ventil arbeitet
Weiterhin sind die beiden Drehverzögerungsschwellen nicht in bezug auf den jeweiligen Fahrzustand des betreffenden
Fahrzeuges definiert Da beim Unterschrei- !0 ten der zweiten Drehverzögerungsschwelle der Abbau
des Bremsdruckes sofort abgebrochen und konstant gehalten wird, ist nicht sicher, ob das Rad aus dem gefährdeten
Bereich schnell genug herausgeführt werden k inn. Da aber der Wiederaufbau des BremsdrucKes erst
beim Erreichen des Maximums der Drehbeschleunigung beginnt entstehen unter Umständen von der bekannten
Regelanlage nicht beherrschbare Zustände.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Bremsanlage der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß Druckaufbau und Druckabbau im Bremssystem nach vorgegebenen Werten definiert verlaufen
und von Haus aus praktisch unabhängig von äußeren Störgrößen sind und daß dabei durch spezifische Wahl
der beiden Schwellenwerte sowie der Bremsentlastung
ein Wiederbeschleunigen des überbremsten Rades nach kürzestmögiieher Zeit bewirkt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Mittel.
Die Erfindung ermöglicht durch das definierte Absenken nach Erreichen der zweiten Drehverzögerungsschwelle
um einen vorgegebenen Wert eine exakte Anpassung der Bremskraft an die unterschiedlichsten
Reibbeiwerte zwischen Straße und Fahrbahn. Auch lassen sich die Lösungen der einzelnen Druckzustände mit
rein elektronischen Mitteln leicht beeinflussen. Dies führt zu einem leichten Anpassen an die unterschiedlichen
Fahrzcugiypcn. Der Anspruch 2 enthält eine vorteilhafte Weiterbildung für diejenigen Fälle, in denen
neben dem nicht angetriebenen Rad zh»<:t7.lich auch ein
angetriebenes Fahrzeugrad in den Blockierschutz einbezogen werden soll.
Einzelne Elemente der erfindungsgemäßen Lösung sind an sich bei Bremsanlagen bekannt.
In der DE-OS 23 63 527 ist ein Ventil mit einem Wegemesser
verschen, dessen Ausgangssignal im Sinne eines Soll-Ist-Vergleichcs mit einem weiteren Signal verglichen
wird, um ein Steuersignal für die Bremsdruckänderung
zu erhalten. E.« handelt sich dort um eine reine Servo-Bremsanlage.
5<> Aus der US-PS 36 63 069 ist es bekannt, bei einer blockiergeschützten, hydraulischen Fahrzeug-Bremsanlage
die träge Masse des Rades als eine der Regelgrößen heranzuziehen.
Die DE-OS 2i 45 433 zeigt eine Antibiockiervorrichtung
mit einem Modulationsventil, welches über einen Servokreis gesteuert wird. Dort wird im Falle des Radblockierens
durch das Modulationsventil die Verbindung vom Haupi-Bremszylinder unterbrochen und
durch eine Volumenvergrößerung des effektiven Hy-
draulikraumes der Bremsdruck abgesenkt
Aus der DE-OS 20 56 967 ist in einem Blockicrregelbremssystem für Fahrzeuge bereits ein Nachlauf-Regelkreis
bekannt, welcher die Drehzahl eines Rades der Drehzahl eines anderen Rades nachführt. Für den Anspruch
2 wird daher nur Schutz in Verbindung mit Anspruch 1 begehrt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
erläutert, welche Diiignnnmc sowie Ausführung-
beispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigt
F i g. 1 ein Diagramm für den Ablauf eines Antiblokkierregelzyklus
bei relativ gutem Haftbeiwert zwischen Rad und Straße,
F i g. 2 ein Diagramm für den Ablauf eines Antibiokkierregelzyklus
bei relativ schlechtem Haftbeiwert zwischen Rad und Straße,
F i g. 3 den Signalflußplan für ein Antiblockierregelsystem
nach der Erfindung für ein nicht angetriebenes Rad,
F i g. 4 den Signalflußplan für ein Antiblockierregelsystem
nach der Erfindung in Anwendung für ein nicht angetriebenes und ein motorisch angetriebenes Rad.
In Fig. 1 ist auf der linken Ordinate die effektive Bremskraft, auf der rechten Ordinate die Drehverzögerung
für ein mit dem Antiblockierregelsystem ausgerüstetes Rad aufgetragen, während auf der Abszisse prägnante
Zsitabstände angegeben sind. Es wird ein Haftbeiwert μ von ca. 03 angenommen. Mit 1 ist die Ansprechschwelle
eines ersten Schwellwcrtdiskriminators bezeichnet, mit 2 die Ansprechschwelle eines zweiten
Schwellwertdiskriminators. Die Schwelle des ersten Schwellwertdiskriminators ist dabei auf eine Ürehverzögerung
von 12 m/s2 eingestellt; die Schwelle des zweiten Schwellwertdiskriminators auf eine solche von
10 m/s2. Mit 3 ist die Bremskraftanstiegskurve bezeichnet,
welche durch den Fahrer zum Zeitpunkt ίο beim
Bremsen ausgelöst wird. Sobald hierbei das Rad die Drehverzögerungsschwelle von 12 m/s2 überschritten
hat, nämüch zum Zeitpunkt /,. wird durch das Antiblokkierregelsystem
eine Bremskraftreduzierung eingeleitet, wie bei 4 ersichtlich.
Sobald die Drehverzögerung infolge dieser Bremskraftreduzierung auf einen Wert von 10 m/s' zurückgegangen
ist, zum Zeitpunkt i2, wird in dem Antiblockierregelsystem
ein bestimmter Vorgang ausgelöst. Es läßt sich nämlich nachweisen, daß beim Rückgang der Drehverzögerung
auf einen Wert von 10 m/s2 das Rad nur noch um ein Maß überbremst ist, welches dem rotatorischen
Trägheitsmoment des Rades entspricht. Damit sich die Drehzahl des Rades wieder erhöhen kann, ist es
daher nur noch notwendig, die Bremskraft zusätzlich um einen bestimmten Betrag weiter zu reduzieren, wie
bei 5 ersichtlich. Dessen Maß ist unabhängig von dem Haftbeiwert μ. Es hat sich weiter gezeigt, daß es genüg:,
dieses Maß auf den doppelten Wert des rotatorischen Trägheitsmomentes des Rades einzustellen.
Sobald die bestimmte Zusatzbremskraftreduzierung wirksam geworden ist, zum Zeitpunkt fj. wird eine Wartezeit
6 eingeleitet, bei der die verbleibende Restbremskraft konstant gehalten wird. Die Höhe dieser Restbremskraft
>st durch 7 ersichtlich. Man sieht, daß diese
Restbremskraft bei dem vorausgesetzten relativ guten Haftbeiwert μ relativ hoch liegt. Daraus ist weiter ersichtlich,
daß bei einem guten Haftbeiwert μ die effektive Bremskraft nur um einen relativ kleinen Betrag, nämlich
nur bis auf die relativ hohe Restbremskraft 7 reduziert wird, damit sich die Drehzahl des Rades wieder
erhöhen kann.
Nach Ablauf der Wartezeit 6. zum Zeitpunkt u, wird
die Bremskraftreduzierung wieder aufgehoben, wie bei 8 ersichtlich, d. h. die effektive Bremskraft wird wieder
erhöht. Ist bei alledem der Haftbeiwert μ konstant geblieben,
so wird im Zeitpunkt r5 die Schwelle 1 von 12 m/
s2 wieder überschritten und der vorbeschriebene Regelzyklus erneut eingeleitet.
In Fig. 2 ist der gleiche Antibiockicrregclzyklus aus
Fig. i für einen sehr kleinen Haftbeiwert u = 0.1 (zum
Beispiel Glatteis) dargestellt. Es ergibt sich, daß die Ansprechschwelle des ersten Schwellwertdiskriminators
von 12 m/c2 bereits bei einer wesentlich geringerer.
Bremskraft erreicht und damit die Reduzierung der Bremskraft eingeleitet wird. Letztere erfolgt in der gleichen
Weise wie in F i g. 1. Weil jedoch die Drehverzögerungsschwelle 1 gegenüber F i g. 1 schon bei einer wesentlich
niedrigeren Bremskraft erreicht wird, liegt in F i g. 2 die Restbremskraft, die hier mit 9 bezeichnet ist,
ίο so niedrig, wie es für einen derart schlechten Haftbeiwert
erforderlich ist.
In F i g. 3 ist ein Bremspedal 10 in einer Karosserie 11
drehbar gelagert und betätigt einen Kolben 12 eines Hauptzylinders 13. Mit 14 ist der übliche Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter
bezeichnet.
Das abzubremsende Rad 15 sitzt auf einer ortsfest über übliche Abfederungsmittel gelagerten Welle 16.
Auf ihr ist eine Bremsscheibe 17 befestigt- welche mit einem Radbremszylinder 18 zusammenarbeitet. Letzterer
enthält ;inen Kolben 19 und ist hier nur schematisiert angedeutet, weil er als solcher u.:ht zur Erfindung
gehört
Auf der Welle 16 sitzt sodann eine Rotorscheibe 20 für einen Drehzahlgeber 21. Für diesen kann beispielsweise
ein solcher verwendet werden, wie er in der DE-PS 25 2\ 163 angegeben ist. Letzterer gibt als Ausgangsgröße
eine reine Gleichspannung ab und kann auch sehr niedrige Raddrehzahlen erfassen. Bei einem
damit ausgerüsteten Fahrzeug arbeitet demgemäß das Antiblockierregelsystem nahezu bis zum Stillstand des
Fahrzeuges.
Bestandteil des im Normalfall wirksamen Bremssystems ist ein Sitzventil 22. Letzteres ist Bestandteil eines
Bremskraftreduzierzylinders 23. Dieser enthält einen Stellkolben 24, der durch eine Feder 25 nach links gegen
einen Anschlag gedrückt wird. Durch eine Betätigungsstange 26 wird ein Wegemesser 27 bewegt.
Die gezeichnete Stellung des Stellkolbens ist die Normalstellung. Durch eine Betätigungsstange 28 wiro hierbei
eine Kugel 29 des Sitzventiles 22 von ihrem Sitz abgehoben. Demgemäß besteht eine freie Hydraulikverbindung
von Hauptzylinder 13 über das geöffnete Sitzventil 22 zu dem Radbremszylinder 18. Die Feder 25
ist dabei so stark bemessen, daß nur dann ein von links
auf den Kolben 24 wirkender Bremsdruck den Kolben nach rechts verschieben und damit das Sitzventil 22
schließen kann, wenn der Bremsdruck wesentlich größer ist als zur Erreichung jener Bremskraft erforderlich,
bei der in F i g. 1 die Schwelle 1 des Schwellwertdiskriminators überschritten wird. Das bedeutet, daß mit dem
Antiblockierregelsysiem bis zum Überschreiten jener Schwelle ein ganz normales Abbremsen des Rades 15
möglich ist. Da hierbei dei· Kolben 24 seine Normalstellui.g
innehat, bedeutet dies weiter, daß auch bei eventuellem
Ausfall der nachfolgend genannten und unmit'.elbar an der Antiblockierregelung beteiligten Glieder das
normale Bremssystem des Fahrzeuges ohne weitere Maßnahmen in Funktion bleibt.
Von wesentlicher Bedeutung bei dem Antiblockierregelsystem
ist ein elektro-hydraulischer Analogregelkreis für die Beeinflussung des Bremsdruckes ein Radbremszylinder
18. Dieser Regelkreis ist mit 3C bezeichnet. Er umfaßt den bereits erwähnten Bremskraftreduzierzylinder
23, welcher zusammen mit dem Radbrems-
b5 zylinder 18 den sogenannten Stellort des Regelkreises
bildet, den Soii- Istwert-Vergleicher 31 mit dem Istwert-Eingang
32 und dem Sollwcrteingang 33. sowie ein schnelles Servoventil 34 mit der Maenetwickluns 35.
Dieses Servoventil bildet das Stellglied im Regelkreis und vermag den links vom Bund des Stellkolbens 24
liegenden Raum 36 des Bremskraftreduzierzylinders 23 je nach Ansteuerung durch den Soll-Istwert-Vergleicher 31 mit Hydrauliköl zu beaufschlagen.
Zur Hydraulikölversorgung Für den Bremskraftreduzierzylinder 23 dient eine motorisch angetriebene Pumpe 37. Diese ist über ein Rückschlagventil 38 an einem
Eingang 39 des Servoventil 34 angeschlossen, wobei dsmselben ein Druckspeicher 40 parallel geschaltet ist.
Der Eingang 41 des Servoventil 34 ist direkt mit einem
Hydrauliköl-Vorraisbehälter 42 verbunden.
An dem Drehzahlgeber 21 ist ein Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzer 43 angeschlossen, dem ein Differenzierglied 44 folgt. Letzteres steht in Steuerverbindung mit zwei Schwellwertdiskriminatoren 45 und 46.
Der Schwellwertdiskriminator 45 ist auf die Schwelle 1
(vgl. Fig. 1) eingestellt und gibt dann ein Ausgangssignai ab, wenn diese Schweiie von 12 m/s2 infolge Überbremsens durch den Fahrer überschritten wird. Der
Schwellwertdiskriminator 46 hingegen ist auf die Schwelle 2 (vgl. Fig. I) eingestellt und gibt dann ein
Ausgangssignal ab, wenn eine Drehverzögerung von 10 m/s2 des Rades unterschritten wird. Der Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzer 43 hat die Aufgabe, auch
dann noch ein Drehzahländerungssignal abzugeben, wenn das Rad 15 schlagartig blockiert wird. Das bedeutet, daß auch in diesem Fall die Schwellwcrtdiskriminatoren 45 und 46 über die Differenzierstufe 44 ein Eingangssignal erhalten.
Der Soll-Istwert-Vergleicher 31 wird von einem im
wesentlichen digital arbeitenden elektronischen Steuerwerk angesteuert. Letzteres erhält seine bestimmenden
Eingangssignale von den Schwellwertdiskriminatoren 45 und 46. Nachstehend werden zunächst die einzelnen
Teile dieses Steuerwerkes angegeben.
/im ucin oCiiw'cuWcriuiSiiriminfiiOr 45 ist cm Eingang
47 einer bistabilen Kippstufe 48 mit einem Ausgang 49 angeschlossen. Der andere Eingang dieser Stufe ist mit
50, der andere Ausgang ist mit 51 bezeichnet. Auf die Kippstufe 48 folgt ein UND-Glied 52. Dieses steht in
Steuerverbindung mit einem Sollwertführer 53 mit den Eingängen 54 und 55. Dieser Sollwertführer gibt dann
an den Sollwerteingang 33 des Soll-Istwert-Vergleichers 31 eine im wesentlichen konstant ansteigende
Spannung ab, wenn sein Eingang 54 angesteuert wird, in analoger Weise gibt der Sollwertführer 53 eine von einem erreichten Wert absinkende Spannung ab, wenn
sein Eingang 55 angesteuert wird.
Der Ausgang des Schwellwertdiskriminators 46 steht
einmal in Verbindung mit einem weiteren UND-Glied 56 und gleichzeitig mit dem einen Eingang 57 eines Momentanwert-Speichers 58. Letzterer besitzt einen weiteren Eingang 59 und einen Ausgang 60. Der Eingang 59
steht in Verbindung mit dem Istwert-Eingang 32 des Soll-Istwert-Vergleichers 31.
Ein Ausgang 60 des Momentanwert-Speichers 58 steht in Steuerverbindung mit einem schaltbaren Vergleicher 61, welcher Eingänge 62 und 63 sowie einen
Ausgang 64 aufweist
Mit 65 ist eine konstante Gleichspannungsquelle symbolisiert, die an einem Eingang 66 eines Addierers 67
liegt, dessen anderem Eingang 68 der Istwert vom Anschluß 32 des Soll-Istwert-Vergleichers 31 zugeführt
wird.
Schließlich ist der Ausgang 64 des Vergleichers mit dem anderen Eingang des UND-Gliedes 56 verbunden.
Dessen Ausgang steht über den Inverter 69 mit dem
anderen Eingang des UND-Gliedes 52 in Verbindung
Mit 70 ist ein Zeitverzögcrungsglicd bezeichnet, wel dies ein zugeführtes Eingangssignal erst nacri einer be
stimmten Zeit mit gleicher Polarität vom Ausgang de UND-Gliedes 56 an den Eingang 50 der bistabilen Kipp
stufe 48 weiterleitet.
Nachstehend werden unter Verwendung der digitaler Zustandssymbolc L und H die Sleuervorgänge für dii
einzelnen Phasen des Antiblockierregelzyklus erläutert
Zunächst wird der Zustand erläutert, bei dem infolge Übcrbrcmscns durch den Fahrer die Drehverzögerunj
des Rades 15 den Wert der Schwelle 1 von 12 m/s2 zun
Zeitpunkt t\ überschritten hat (vgl. Fig. \). Demgcmäl
gibt der Schwellwertdiskriminator 45 H-Potenlial an di<
bistabile Kippstufe 48 ab, welche dasselbe an das UND Glied 52 weiterleitet. Da der Verzögerungswert aucr
höher liegt als die Schwelle 2(10 m/s2), gibt der Schwell
wertdiskriminator 46 Z,-Potential sowohl an das UND Glied 56 als auch den rviomentanwertspeicher 5ä ab
Daher gibt dieser kein Einschaltsignal an den Verglei eher 61, so dall auch an dessen Ausgang 64 L-Potentia
ansteht. Mithin gibt das UND-Glied 56 an den Invertei 69 ebenfalls L-Potential, so daß an dessen Ausgang H
Potential steht. Dadurch ist das UND-Glied 52 au
Durchgang geschaltet und leitet das W-Potentiai übei
den Eingang 54 an den Sollwertführer 53 weiter. Diesel leitet einen in bestimmter Zeit ansteigenden Sollwert ar
den Soll-iiTwert-Vergleicher 31 weiter. Letzterer schal
tet nun das Servoventil 34 auf Durchlaß. Demzufolge
wird der Ringraum 36 des Bremsdruckreduzierzylinder:
23 mit Druck beaufschlagt und damit der Stellkolben 2' nach rechts verschoben. Hierdurch wird einmal das Sitz
ventil 22 geschlossen und damit der Hauptzylinder 1-hydraulisch abgetrennt Weiterhin wird der effektive
Hydraulikraum im radbremszylinderseitigen Teil dei Bremsleitung vergrößert. Dadurch wird der Hydraulik
j i. ...rj IZ-IU.- (OJ.. D,Ji,.„-„,.,i;„J»„ IQ „or-
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ringen, mithin die effektive Bremskraft vermindert. Die
ser Vorgang entspricht dem Kurvenstück 4 in F i g. 1. Ir der Folge hiervon wird demgemäß auch die Drehverzö
gerung des Rades 15 verringert.
Sobald die Drehverzögerung zum Zeitpunkt t2 der
Wert der Schwelle 2 von 10 m/s2 unterschritten hat (vgl
F i g. 1) spricht der Schwellwertdiskriminator 46 an unc
gibt nun seinerseits W-Potential ab. Dessen Symbol unc
die für diese Bremskraft-Reduzierungsphase gültiger weiteren Zustandssymbolc sind in Fig.3 in runde
Klammern gesetzt. Durch dieses Η-Potential wird so wohl der obere Eingang des UND-Gliedes 56 als aucr
so der Eingang 57 des Momentanwertspeichers 58 mi* H-Potential beaufschlagt. Der genannte Speicher wird daher aktiviert und speichert den am Eingang 59 momentan anstehenden Istwert vom Eingang 32 des Soll-Ist
wert-Vergleichers 31. Gleichzeitig wird dieser Istwert
vom Eingang 59 des Momentanwertspeichers 58 über den Eingang 62 dem Komparator 61 zugeführt An des
sen Eingang 63 liegt die im Addierer 67 erzeugte Summe von Uist + U65. Da bei alledem die Strecke 47 bis 49
der bistabilen Kippstufe 48 weiterhin durchgeschaltei
bleibt, denn an deren Eingang 50 hat sich bislang nichts geändert — findet auch ein weiterer Sollwertanstieg
und damit eine weitere Reduzierung der Radbremskraft um das weiter oben näher definierte, ein für allema
vorgegebene und von dem rotatorischen Trägheitsmo
ment des Rades abhängige Maß statt, entsprechend dem
Kurvenstück 5 in Fi g. 1. Sobald nun im Vergleicher 61 festgestellt wird, daß der zum Zeitpunkt h gespeicherte
Istwert von der am Eingang 63 liegenden Summe
Uh, + ίΛί erreicht oder unterschritten wird (das ist zum
Zeitpunkt t\ der Fall) gibt der Vergleicher 61 an das
UND-Glied 56 //-Potential ab. Dadurch wird bewirkt, daß vom Ausging des UND-Gliedes 56 sowohl das
Zeitglied 70 als auch der Inverter 69 mit //-Potential
beaufschlagt wird. Demzufolge gibt nun der Inverter 69 /.-Potential an den unteren Eingang des UND-Gliedes
52 ab Dadurch gerät auch dessen Ausgang auf L-Potenlial unc' stoppt damit eine weitere Reduzierung der Radbremskraft, vielmehr wird diese auf dem letzten Wert
konstant gehalten, weil das Servoventil 34 in Sperrstellung steht. Dies geschieht im Ausführungsbeispiel für
einen Zeitraum von 200 Millisekunden. Auf diesen ist nämlich das Zeitglied 70 eingestellt. Dieser Wert ist einerseits bedingt durch die installierte Leistung der Pumpe 37 und andererseits durch die im ungünstigsten Fall
erforderliche Zeit zur Wiederbeschleunigung des Rades 15.
Nach Ablauf dieser Konstanthaltezeit gibt das Zeitglied 70 das anliegende //-Potential, wie nunmehr in
F i g. 3 durch eckige Klammern angegeben, an den Eingang 50 der bistabilen Kippstufe 48 weiter. Diese kippt
in ihren anderen Zustand und leitet nunmehr /V-Potential von ihrem Ausgang 51 an den Eingang 55 des Sollwertführers 53. Dies geschieht zum Zeitpunkt U in
Fig. 1. In diesem Fall verringert nun der Sollwertführer
53 die dem Sollwerteingang 33 des Soll-lstwert-Vergleichers 31 zugeführte Sollwertspannung. Demzufolge
wird das Servoventil 34 auf Rückfluß geschaltet, so daß auch der Druck im Ringraum 36 des Bremsdruckreduzierrvlinders 23 abnimmt. Dadurch kann die starke Feder 25 den Stellkolben 24 nach links drücken und damit
den effektiven Hydraulikraum des Radbremszylinders 18 verkleinern, so daß die Radbremskraft — entsprechend des Kurvenstückes 8 in F i g. 1 — wieder ansteigt.
Da bei alledem sich das Rad 15 während der Konstanthaltezeit 6 (F i g. 1) beschleunigen konnte, kommt es nun
darauf an, ob bei dieser Bremskraftzunahme wieder die Schwelle 1 von 12 m/s2 erreicht wird. Wenn ja, wird in
der weiter oben beschriebenen Weise ein neuer Antiblockierregelzyklus gestartet. Wenn nein, wird durch
weitere Verschiebung des Stellkolbens 24 das Antiblokkierregelsystcm abgeschaltet, weil der Stellkolben 24
seine linke Endstellung erreicht und über die Betätigungsstange 28 die Ventilkugel 29 von ihrem Sitz abhebt. Damit ist das Antiblockierregelsystem außer Betrieb und das normale Bremssystem mit dem Hauptzylinder 13 wieder in Funktion gesetzt.
Das beschriebene Antiblockierregelsystem ist für ein nicht angetriebenes Fahrzeugrad bestimmt. Es kann
deswegen unmittelbar eingesetzt werden bei allen Fahrzeugen, die keinen motorischen Radantrieb haben.
Hierzu gehören beispielsweise Flugzeuge oder auch von einem Motorfahrzeug gezogene Anhänger.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen
dem nicht angetriebenen Rad und dem angetriebenen Rad ein Drehzahl-Nachlauf-Regeikreis vorgesehen.
Dies wird nachfolgend anhand F i g. 4 an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Hierbei sind mit F i g. 3 übereinstimmende Positionen mit den gleichen Bezugszeichen
wie dort versehen.
Gemäß F i g. 4 betätigt das Bremspedal 10 einen weiteren Bremskolben 71. Dessen Druckraum arbeitet auf
einen Analog-Regelkreis 30a, der in allen wesentlichen Teilen mit dem Analog-Regelkreis 30 aus Fig.3 übereinstimmt Wie ersichtlich, führt auch hier eine Bremsleitung 72 zu dem normalerweise offenen Sitzventil 22.
Ein angetriebenes Rad ist mit 73 bezeichnet. Es sitzt auf
einer Achse 74 und wird von einem Motor 75 angetrieben.
Auf der Achse 74 befindet sich eine Bremsscheibe 76, die mit einem Radbremszylinder 77 zusammenarbeitet.
Mit 78 ist das bewegliche System für einen Drehzahlgeber 79 bezeichnet. Dieser entspricht im übrigen ganz
dem Drehzahlgeber 21 des nicht angetriebenen Rades.
Das Ausgangssignal des Drehzahlgebers 21 ist unmittelbar dem Sollwert-Eingang eines Soll-Istwert-Verglei-
chers 80 zugeführt. Das Ausgangssignal des Drehzahlgebers 79 des motorisch angetriebenen Rades hingegen
ist an den Istwert-Eingang eines Soll-Istwert-Vergleichers 80 geführt. Letzterer steht in Steuerverbindung
mit zwei Schwellwertdiskriminatoren 81 und 82. Deren
is Ausgänge sind zu einem bistabilen Kippglied 83 geführt,
dem ein Sollwertführer 84 folgt. Letzterer besitzt die beiden Eingänge 85 und 86 und entspricht im wesentlichen dem Sollwertführer 53 aus F i g. 3.
gangswert des Soll-Istwert-Vergleichers 80 eingestellt, der etwas höher liegt als der Schwellwert des Schwellwert-Diskriminators 82. Der Schwellwertdiskriminator
81 gibt dann ein Ausgangssignal ab, wenn die Drehzahl des angetriebenen Rades 73 aus irgendeinem Grund
niedriger liegt als die des nicht angetriebenen Rades 15. In umgekehrt-analoger Weise gibt der Schwellwertdiskriminator 82 dann ein Ausgangssignal ab, wenn die
Drehzahl des angetriebenen Rades 73 aus irgendeinem Grund höher liegt als diejenige des nicht angetriebenen
M Rades 15. Mit 87 ist das gesamte elektronische Steuerwerk aus F i g. 3 zusammengefaßt.
Nach Vorstehendem ist die Wirkungsweise des Antiblockierregelsystems nach F i g. 4 leicht zu verstehen. Es
sei angenommen, die Drehzahl des angetriebenen Ra
des 73 liegt um soviel niedriger als diejenige des nicht
angetriebenen Rades 15, daß der Schwellwertdiskriminator 81 einen Ausgangswert abgibt, wie durch das Digitalsymbol //veranschaulicht. Dadurch kippt die bistabile Kippstufe 83 in eine Position, bei der von ihrem
Ausgang ebenfalls //-Potential abgegeben wird. Dieses wird dem Eingang 85 des Sollwertführers 84 zugeleitet.
Dadurch wird die Erregerspule 35 des im Analog-Rege!-
kreis 30a des angetriebenen Rades vorhandenen und aus Einfachheitsgründen — ebenso wie die übrigen Tei-
Ie dieses Kreises — nicht mitgezeichneten Servoventil
unter Spannung gesetzt und dadurch die vorhandene Bremskraft reduziert
Gibt hingegen der Schwellwertdiskriminator 82 ein Ausgangssignal ab, wie in runden Klammern einge
zeichnet, so kippt die Kippstufe 83 in ihren anderen
stabilen Zustand. Dadurch wird nun der Eingang 86 des Sollwertführers 84 angesteuert, welcher demgemäß
über den Analog-Regelkreis 30a eine Verringerung der Bremskraftreduzierung, mithin eine Bremskrafterhö
hung einleitet. Es ist offensichtlich, daß selbstverständ
lich diese Vorgänge nur dann eintreten, wenn überhaupt eine Überbremsung eines der Räder erfolgt.
Wie ersichtlich, ist bei der Ausführung nach F i g. 4 für das angetriebene Rad nur eine einfache Nachlauf-Rege
lung notwendig, die auf eine große Zahl von Teilen des
Steuerwerkes 87 verzichtet
Wie aus Fig.4 weiter ersichtlich, können von dem
Drehzahlgeber 21 prinzipiell beliebig viele angetriebene oder auch nicht angetriebene Fahrzeugräder auf
Gleichlauf und damit gleiches Bremsverhalten geregelt werden. Bei einem vierrädrigen Personenwagen kann
man daher im einfachsten Fall mit einem einzigen Antiblockierregelungssystem gemäß F i g. 3 an einem nicht
angetriebenen Rad und drei Drehzahl-Nachlaufreglern
auskommen. Zweckmäßiger dürfte es bei einem Personenkraftwagen jedoch sein, die beiden Räder jeder
Längsseite gemäß F i g. 4 getrennt zu regeln, um damit
die nicht selten anzutreffenden unterschiedlichen Haft- 5 beiwerte auf jeder Längsseite des Fahrzeuges zu berücksichtigen. Eine Einrichtung nach F i g. 4 kann mit
Vorteil auch unmittelbar bei den besonders bremsempfindlichen Motorrädern angewendet werden.
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Claims (1)
1. Blockiergeschützte hydraulische Fahrzeug-Brcmsanlage, mit einem Drehzahifühler, der die
Drehzahl eines nicht angetriebenen Fahrzeugrades elektrisch mißt, mit einer Auswerteschaltung, welche
dieses Drehzahlsignal in einem Differentiator differenziert, beim Oberschreiten einer ersten Drehverzögerungsschwelle
ein Schaltsignal zur Erregung eines Magnetventil zum Absenken des Bremsdrukkes
abgibt sodann beim Unterschreiten einer zweiten, nahe der ersten liegenden Drehverzögerungsschwelle
ein Signal für dieses Magnetventil zum Beenden der Bremsdruck-Absenkung abgibt, und die
den Bremsdruck bis zu seinem Wiederanstieg konstant hält, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
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