DE3527200A1 - Verfahren zum herstellen von sphaerolitischem kristallisat hoher schuett- und packungsdichte, insbesondere von kugelig kristallisiertem nitroguanidin - Google Patents
Verfahren zum herstellen von sphaerolitischem kristallisat hoher schuett- und packungsdichte, insbesondere von kugelig kristallisiertem nitroguanidinInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen von spärolitischem Kristallisat hoher
Schütt- und Packungsdichte durch Unterkühlen und
Rühren einer heißen gesättigten Lösung in dipolar
aprotonischen Lösungsmitteln, wie Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid, Dymethylacetamid, N-Methylpyrrolidon
od. dgl.. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf ein Verfahren zum Herstellen von kugelig kristallisiertem
Nitroguanidin.
Im Interesse großer Schütt- und Packungsdichten,
hoher Dichte des Einzelnkorns und guter Rieselfähigkeit
bei gleichzeitiger Minimierung der Partikeladhäsion
sind, unabhängig von der Art des Kristallisats, für
viele Verwendungszwecke sphärolitische Kristallisate
erwünscht. Die Kugelform mit im Verhältnis zum Volumen
kleinstmöglicher Oberflächen ist insoweit optimal
und die Vorzüge eines kugeligen Korns in bezug auf
die Rieselfähigkeit, Benetzbarkeit und reologisches
Verhalten bei einer nachfolgenden Verarbeitung in
Misch- und Knetprozessen mit flüssigen oder festen
Komponenten sind offensichtlich. Grundsätzlich gilt
dies auch bei kristallisiertem Nitroguanidin im Hinblick
auf dessen Verarbeitbarkeit in Sprengstoffen.
Aus der EP-PS 00 02 740 ist bereits ein Verfahren
zum Herstellen von kompaktem Nitroguanidin hoher
Schüttdichte aus einer heißen, gesättigten Nitroguanidin-Lösung
durch Abkühlen und Rühren der Lösung
bekannt, bei dem als Lösungsmittel mehrwertige niedrige
aliphatische Alkohle, deren Mono- oder Dialkyläther,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder
Gemische derselben verwendet werden und die Lösung
bei einem Temperaturgradienten von mehr als 3°C/min
so abgekühlt wird, daß die sich beim Abkühlen einstellende
Übersättigung der Lösung erst bei Temperaturen unterhalb
50°C zur Kristallbildung führt. Dieses Verfahren
bedient sich somit einer kombinierten Misch-Kühlkristallisation
durch Eingießen einer heißen Nitroguanidin-
Lösung in ein zweites, mit der Nitroguanidin-
Lösung mischbares Lösungsmittel, in dem Nitroguanidin
nicht oder nur schwer löslich ist.
Aus der US-PS 42 67 310 ist auch schon ein Verfahren
bekannt, das sich einer reinen Kühlkristallisation
einer heißen Polymer-Lösung in unterschiedlichen
organischen Lösungsmitteln mit hoher Abkühlrate von
beispielsweise mehr als 3°C/min bedient.
Diese vorbekannten Verfahren sind im Labor- und Technikumsmaßstab
erprobt, haben sich beim Versuch einer großtechnischen
Umsetzung aber als unbefriedigend erwiesen.
So ergab sich bei unterschiedlichem Verhalten des
eingesetzten Roh-Nitroguanidins, etwa hinsichtlich
des Kristallisationsbeginns, mangelnde Reproduzierbarkeit
in bezug auf die Kornform, indem neben unvollständigen
Kugelbildungen sog. Blumenkohl- bis
Seeigelformen auftraten. Auch waren unbeschadet hoher
Reinheit der eingesetzten Ausgangsmaterialien bei
dem gewonnenen Kristallisat schwankende Verunreinigungen
festzustellen, die aus dem Verfahrensprozeß bei der
Herstellung des eingesetzten Rohmaterials herrühren
dürften. Schließlich erwies sich auch die gleichmäßige
Einhaltung der geforderten Abkühlrate als mit vertretbarem
Aufwand nicht realisierbar, so daß infolge
örtlich überhöhter Abkühlraten es partiell zu vorzeitigem
Kristallisationsbeginn bereits bei Temperaturen
von mehr als 50° und dadurch zum Ausfällen
sehr feiner, seeigelförmiger Partikel kam.
Durch die Erfindung soll den bei den bekannten Verfahren
beobachtenden Unzulänglichkeiten abgeholfen werden.
Demgemäß besteht die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe in der Verbesserung der vorbekannten Verfahren
zum Herstellen von kugelig kristallisiertem Nitroguanidin
dahingehend, ein weiterentwickeltes Verfahren
anzugeben, mit dem die Herstellung von kugeligem
Kristallisat, insbesondere von kugelig kristallisiertem
Nitroguanidin, im großtechnischen Maßstab bei hinreichend
gleichbleibender Qualität hinsichtlich der
Reinheit einerseits und der Kugelform andererseits
bei befriedigender Ausbeute gelingt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß bei dem im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Verfahren die Lösung mit einer spezifischen
Rührleistung ε ≦ 0,1 W/Kg umgewälzt und vor dem
Erreichen der Temperatur, bei der eine Eigenkeimbildung
einsetzt, stoffeigenes Impfkorn mit einem
Durchmesser von höchstens 50 µm zugegeben wird.
Für die - volumenbezogene - spezifische Rührleistung
gilt (nach Ger. Chem. Eng. Vol. 2/1979, Seiten 1
bis 13):
mit
Ne = Newton-Zahl
s = Rührerdrehzahl in l/s
d = Rührpropellerdurchmesser in m
D = Rührgefäßdurchmesser in m
H = Füllstand im Rührgefäß in m
s = Rührerdrehzahl in l/s
d = Rührpropellerdurchmesser in m
D = Rührgefäßdurchmesser in m
H = Füllstand im Rührgefäß in m
Die beim Stande der Technik eingesetzten dipolar
aprotonischen Lösungsmittel führen zu einem ausgeprägten
metastabilen Bereich, worunter man den Bereich der
inhibierten Eigenkeimbildung zwischen Sättigungstemperatur
und Übergang zur Sekundärkeimbildung (mit
Trübung der Lösung durch starken Anstieg der Keimzahl)
versteht, und zudem dazu, daß die Eigenkeimbildung
erst bei starker Unterkühlung von z. Bsp. 50°C
bis 60°C einsetzt. Die Erfindung bedient sich
der Erkenntnis, daß mit zunehmender Turbulenz, also
beispielsweise zunehmender Rührleistung, die Keimzahl
ansteigt und daß dies zu einem zu schnellen Ausfällen
der Kristalle führt.
Sphärolitische Kristalle entstehen durch einfache
Zwillingsbildungen (Viellinge oder Polykristalle)
von Kristallkeimen, wobei eine Viellings- oder Kugelbildung
offenbar vorwiegend auf einem diffusionskontrollierten
Wachstum bei stark gehemmter Keimbildung
beruht. Diesen Umständen trägt die vorgeschlagene
spezifische Rührleistung von höchstens
0,1 W/Kg Rechnung. Durch die weitere erfindungsgemäße
Maßnahme, stoffeigenes Impfkorn mit einem
Durchmesser von höchstens 50 µm vor dem Beginn der
Eigenkeimbildung zuzugeben, wird das Kristallwachstum
weiterhin günstig beeinflußt und gesteuert. Dadurch
wird zwar der Kristallisationszeitpunkt vorverlegt,
die Keimneubildung jedoch unterdrückt. Erfindungsgemäß
wird somit die Sekundärkeimbildung (Trübung) vermieden
und der metastabile Bereich der Lösung bleibt erhalten;
wobei die Keimzahl zumindest annähernd stabil gehalten
bleibt.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, die spezifische Rührleistung
so zu wählen, daß die sich bildenden Keime
nicht sedimentieren, die Sinkgeschwindigkeit also
auf Null oder annähernd Null gehalten wird, und zwar
ggf. in Abhängigkeit von der Korngröße der Keime.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung werden
eine zu starke Keimneubildung und eine damit einhergehende
unerwünschte Verengung des metastabilen Bereichs
dadurch vermieden, daß vor dem Erreichen der die
Eigenkeimbildung auslösenden Temperatur Impfkorn
in einer Menge von höchstens 1,0‰ der gelösten
Stoffmenge zugegeben wird. Bei der Zugabe größerer
Impfkornmengen wäre einerseits die Steuerung des
Abkühlprozesses erschwert und andererseits bestünde
die Gefahr der Ausbildung unvollständiger sphärolitischer
Formen, wie sog. Doppelzwiesel oder Seeigel.
Schließlich hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen,
wenn das Impfkorn erst während des Abkühlprozesses,
und zwar bei einer Unterkühlung der Lösung zwischen
30°C und 50°C zugegeben wird.
Für die Herstellung des erfindungsgemäß zu verwendenden
Impfkorns wird vorgeschlagen, eine heiße gesättigte
Lösung des Stoffs, z. Beispiel Nitroguanidin, in
diplar aprotonischen Lösungsmitteln unter gleichzeitigem
Rühren bei einer spezifischen Rührleistung
ε ≧ 0,5 W/Kg abzukühlen.
Mit diesem Verfahren ist gewährleistet, daß das Kristallisat
mit einer Korngröße = 50 µm in sphärolitischen
Polykristallen ausfällt und es hat sich gezeigt,
daß das erfindungsgemäße Verfahren mit natürlicher
Abkühlung (exponentielle Abnahme der Abkühlgeschwindigkeit)
und damit im großtechnischen Maßstab
durchführbar ist.
Gemäß einer anderen Lösungsvariante der oben angegebenen
Erfindungsaufgabe wird vorgeschlagen, daß
der Lösung polare ionenaktive Stoffe in einer Menge
von 0,05% bis 2,0% der gelösten Stoffmenge zugesetzt
und die Mischung mit einer spezifischen Rührleistung
ε ≦ 0,1 W/Kg umgewälzt wird.
Diese zweite Lösungsvariante der Erfindungsaufgabe,
die ohne den Einsatz von Impfkorn durchgeführt werden
kann, gewährleistet gleichfalls die Erhaltung des
metastabilen Bereichs der heißen Lösung, wobei praktische
Versuche gezeigt haben, daß die Eigenkeimbildung schon
bei geringerer Unterkühlung als bei der ersten Lösungsvariante
einsetzt, nämlich bei einer Unterkühlung
bis höchstens 30°C, während die Sekundärbildung und
mithin die Trübung der Suspension stark verzögert ist.
Die polaren ionenaktiven Stoffe können der kalten
oder der heißen klaren Lösung zugesetzt werden. Vorzugsweise
werden diese Stoffe jedoch der heißen Lösung
zugesetzt.
Vertreter solcher polaren ionenaktiven Stoffe sind
beispielsweise dissoziierbare Salze, wie Halogenide,
Karbonate und Nitrate, die mit einem Anteil von jedenfalls
weniger als 0,8% bzw. Chlorate in einer Menge
zwischen 1,0% und 2,0% der gelösten Stoffmenge
zugesetzt werden, aber auch im Lösemittel polarisierende
Stoffe, wie 0,05% bis 0,1% Glycin, 0,05% bis 1,0%
Polyamid, 5,0% bis 10% Polymethacrylat in Bunatnol,
0,1% bis 0,2% Melamin, 0,05% bis 0,1% Stärke,
2,0% bis 6,0% Wasser oder 0,05% bis 0,1% Stärke
und 2,0% bis 12,0% Wasser (Prozentangaben jeweils
bezogen auf die gelöste Stoffmenge).
Der Effektivanteil der polaren ionenaktiven Stoffe
richtet sich weitgehend nach deren Elektronegativität,
wobei sich generell die Regel angeben läßt, daß der
Anteil umso geringer sein sollte, je höher die Elektronegativität
ist. So werden beispielsweise Fluoride
mit ihrer bekanntermaßen hohen Elektronegativität
mit einem Anteil = 0,025% Stoffe mittlerer Elektronegativität
mit einem Anteil = 0,4% und Stoffe schwacher
Elektronegativität mit einem Anteil zwischen 2,0
und 4,0% zugegeben, wobei sich der Anteil jeweils
auf die Lösemittelmenge bezieht.
Gemäß einer weiteren Lösungsvariante der Erfindungsaufgabe
wird vorgeschlagen, der Lösung organische
Säuren, wie 1,0% bis 6,0% Ameisensäure, 2,0% bis
8,0% Malonsäure, 2,0% bis 8,0% Oxalsäure, 2,0% bis
8,0% Salicylsäure, 4,0% bis 12,0% Benzoesäure, weniger
als 0,5% Benzolsulfonsäure oder Trichloressigsäure
(Prozentangaben jeweils bezogen auf die gelöste Stoffmenge)
zuzusetzen und die Mischung mit einer spezifischen
Rührleistung ε ≦ 0,1 W/KG umzuwälzen.
Bei dieser Lösungsvariante der Erfindungsaufgabe
werden somit der Stoffklasse der Broenstedt-Lowry-
oder Lewis-Säuren angehörende organische Stoffe,
die u. a. auch Wasser einschließen, der Lösung zugesetzt,
wobei auf die Zugabe von Impfkorn verzichtet wewrden
kann. Besondere Bedeutung kommt dieser Lösungsvariante
insofern zu, als in "saurem" Medium gewachsene Kugelkristalle
sich durch große Korndichte auszeichnen.
Nachstehend sind einige Ausführungsbeispiele der
Erfindung angegeben:
In einem Rührgefäß von 300 mm Durchmesser werden
mit einem Leitstrahlrührer (65 mm ⌀), 17,75 Kg Dimethylformamid
und 4,72 Kg Nitroguanidin gelöst (Sättigungstemperatur:
80°C) und bis zur klaren Lösung auf ca.
90°C erwärmt. Danach wird die Lösung mittels Kühlwasser
im Doppelmantel des Rührgefäßes abgekühlt.
Die mittlere Abkühlgeschwindigkeit beträgt 0,5°C/min.
Die Kristallisation setzt erst nach Zugabe von 5,0 g
Nitroguanidin-Impfkorn mit einer Korngröße ≦50 µm
ein. Das Impfkorn wird bei einer Temperatur von 34°C
zugegeben.
Tabelle 1 zeigt die Abhängigkeit von Ausbeute, Rundkornanteil
und mittlerer Korngröße von der eingebrachten
Rührleistung ε.
Ersichtlich werden die Kristallisationstemperatur
(Kristallisationsbeginn) und die Trübungstemperatur
(Sekundärkeimbildung) durch die eingebrachte Rührleistung
nur unwesentlich beeinflußt. Sehr deutlich
aber zeigt sich der Abfall der Rundkorn-Ausbeute
und der mittleren Korngröße in Abhängigkeit von der
eingebrachten Rührleistung.
Bei konstanter spezifischer Rührleistung von ε = 0,07 W/Kg
und Zugabe des Impfkorns (Eigenkorn) bei 34°C ergibt
sich die in Tabelle 2 gezeigte Abhängigkeit von Ausbeute,
Rundkornanteil und Klopfdichte des Rundkorns
von der zugegebenen Menge des Impfkorns.
Bei diesem Beispiel sind Kristallisationsbeginn und
Trübungspunkt durch die Impfkornmenge kaum beeinflußt,
während die Rundkornmenge bei einer Zugabe von bis
zu 20 g Impfkorn ansteigt, um danach schlagartig abzufallen.
Die Ursache liegt in der Verengung des metastabilen
Bereichs - hier durch die Induktionszeit
ausgedrückt, die die Zeitspanne zwischen der Impfkorn-
Zugabe bis zum Einsetzen der milchigen Trübung
(Sekundärkeimbildung) wiedergibt. Die Tabelle zeigt
ferner, daß die Klopfdichte (Packungsdichte) des
Rundkorns mit zunehmender Impfkornmenge stetig abfällt,
was in erster Linie auf eine Veränderung der Kornverteilung
zurückzuführen ist. Bezüglich der Ausbeute
liegt das Optimum der Impfkornmenge nach Tabelle 2
zwischen 5 und 20 g, hingegen bezüglich der Klopfdichte
der Rundkornverteilung bei einer geringeren
Kornmenge von 2,5 bis 5 g. Außerdem läßt sich eine
erforderliche Mindestimpfkornmenge von 2,5 g (0,05‰
der gelösten Stoffmenge) erkennen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen von sphärolitischem
Kristallisat hoher Schütt- und Packungsdichte durch
Unterkühlen und Rühren einer heißen gesättigten Lösung
in dipolar aprotonischen Lösungsmitteln, wie Dimethylsulfoxid,
Dimenthylformamid, Dymethylacetamid,
N-Methylpyrrolidon od. dgl., insbesondere Verfahren
zum Herstellen von kugelig kristallisiertem Nitroguanidin,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung mit einer spezifischen Rührleistung
ε ≦ 0,1 W/Kg umgewälzt und vor dem Erreichen der
Temperatur, bei der eine Eigenkeimbildung einsetzt,
stoffeigenes Impfkorn mit einem Durchmesser von höchstens
50 µm zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die spezifische Rührleistung zum Umwälzen der
Lösung so gewählt ist, daß die Sinkgeschwindigkeit
der sich bildenden Keime auf Null bzw. annähernd
Null gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Erreichen der die Eigenkeimbildung
auslösenden Temperatur Impfkorn in einer
Menge von vorzugsweise 0,05‰ bis 0,2‰, jedoch
höchstens 1,0‰, der gelösten Stoffmenge zugegeben
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zugabe des Impfkorns bei
einer Unterkühlung der Lösung zwischen 30°C und
50°C erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Impfkorn durch Abkühlen einer
heißen gesättigten Lösung des Stoffs (wie Nitroguanidin)
in dipolar aprotonischen Lösungsmitteln unter gleichzeitigem
Rühren bei einer spezifischen Rührleistung
ε ≧ 0,5 W/Kg hergestellt wird.
6. Verfahren zum Herstellen von sphärolitischem
Kristallisat hoher Schütt- und Packungsdichte durch
Unterkühlen und Rühren einer heißen gesättigten
Lösung in dipolar aprotonischen Lösungsmitteln, wie
Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
N-Methylpyrrolidon od. dgl., insbesondere Verfahren
zum Herstellen von kugelig kristallisiertem Nitroguanidin,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösung polare ionenaktive Stoffe in einer
Menge von 0,05% bis 2,0% der gelösten Stoffmenge
zugesetzt werden und daß die Mischung mit einer spezifischen
Rührleistung ε ≦ 0,1 W/Kg umgewälzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die polaren, inonenaktiven Stoffe der Lösung
vor dem Unterkühlen zugesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösung als polare, ionenaktive
Stoffe dissoziierbare Salze, wie Halogenide, Karbonate,
Nitrate od. dgl. in einer Menge von höchstens 0,8%
bzw. Chlorate in einer Menge zwischen 1,0% und 2,0%
der gelösten Stoffmenge zugesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet
daß der Lösung als polare ionenaktive Stoffe
im Lösungsmittel polarisierende Stoffe zugesetzt
werden, wie 0,05% bis 0,1% Clycin, 0,05% bis 0,1%
Polyamid, 5,0% bis 10,0% Polymetacrylat in Buntanol,
0,1% bis 0,2% Melamin, 0,05% bis 0,1% Stärke, 2,0%
bis 6,0% Wasser oder 0,05% bis 0,1% Stärke und 2,0%
bis 12,0% Wasser (Prozentangaben jeweils bezogen
auf die gelöste Stoffmenge).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß inonenaktive Stoffe mit
hoher Elektronegativität, wie Fluoride, mit einem
Anteil = 0,025%, Stoffe mittlerer Elektronegativität
mit einem Anteil = 0,4% und Stoffe schwacher Elektronegativität
mit einem Anteil zwischen 2,0 und 4,0%,
jeweils bezogen auf die Lösungsmittelmenge, zugegeben
werden.
11. Verfahren zum Herstellen von sphärolitischem
Kristallisat hoher Schütt- und Packungsdichte durch
Unterkühlen und Rühren einer heißen gesättigten Lösung
in dipolar aprotonischen Lösungsmitteln, wie Dimethylsulfoxid,
Dimenthylformamid, Dymethylacetamid,
N-Methylpyrrolidon od. dgl., insbesondere Verfahren
zum Herstellen von kugelig kristallisiertem Nitroguanidin,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösung organische Säuren, wie 1,0% bis 6,0%
Ameisensäure, 2,0% bis 8,0% Oxalsäure, 2,0% bis 8,0%
Salicylsäure, 2,0% bis 8,0% Malonsäure, 4,0% bis
12,0% Benzoesäure, höchstens 0,5% Benzolsulfonsäure
oder höchstens 0,5% Trichloressigsäure (Prozentangaben
jeweils bezogen auf die gelöste Stoffmenge) zugesetzt
werden und daß die Mischung mit einer spezifischen
Rührleistung = 0,1 W/Kg umgewälzt wird.
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DE19853527200 DE3527200A1 (de) | 1985-07-30 | 1985-07-30 | Verfahren zum herstellen von sphaerolitischem kristallisat hoher schuett- und packungsdichte, insbesondere von kugelig kristallisiertem nitroguanidin |
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