DE4336049C1 - Verfahren zur Herstellung von sphärolithischem Nitroguanidin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von sphärolithischem NitroguanidinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
sphärolitischem Nitroguanidin hoher Schütt- und Klopfdichte,
indem Nitroguanidin in dipolar aprotischen Lösungsmitteln,
insbesondere DMF, DMSO oder NMP, durch Erwärmen
bis oberhalb der Sättigungstemperatur ts in Lösung
übergeführt und die übersättigte Lösung mit einem kontrollierten
Temperaturgradienten (°C/min) abgekühlt wird,
wobei die Kristallbildung durch Zugabe von körnigem,
sphärolithischem Material unterstützt wird.
Nitroguanidin wird als Treib- und Sprengstoff verwendet,
dessen Detonationsgeschwindigkeit größer ist als die von
TNT und das wegen seiner Stoßunempfindlichkeit und höheren
Energiedichte gewisse Vorteile gegenüber herkömmlichen
Explosivstoffen bietet. Auf der anderen Seite
hat Nitroguanidin den Nachteil, daß es bei seiner Herstellung
in langen, dünnen Nadeln vorliegt, was zahlreiche
Nachteile mit sich bringt, so unter anderem eine
sehr geringe Schüttdichte. Bekannte Verfahren zielen
deshalb stets darauf ab, eine kompakte Kristallform zu
erhalten.
Es ist bekannt, handelsübliche Nitramin-Sprengstoffe, wie
Hexogen und Oktogen, die von Hause aus unregelmäßige,
kristalline Teilchenform besitzen, durch Anlösen mit
heißem Aceton oder Cyclohexanon zu vergleichmäßigen. Ein
solches Verfahren scheitert bei Nitroguanidin aufgrund
dessen nadeliger Form.
Es ist weiterhin bekannt (EP 0 002 740), Nitroguanidin in
aliphatischen Alkoholen, deren Mono- oder Dialkyläthern,
Dimethylformamid (DMF) oder Dimethylsulfoxid (DMSO) durch
Erwärmen bis auf Sättigungstemperatur in Lösung überzuführen
und die Lösung unter Rühren bei einem Temperaturgradienten
von mehr als 3K/min abzukühlen, wobei die
Kristallbildung erst bei Temperaturen unterhalb 50°C
einsetzen soll. Weiterhin ist ein Verfahren zur Umkristallisation
beschrieben, bei dem die heiße Nitroguanidin-
Lösung in ein zweites kaltes Lösungsmittel, in
welchem Nitroguanidin nicht oder nur schwer löslich ist,
eingegossen wird. Mit diesem Verfahren lassen sich zwar
kompakte Nitroguanidin-Kristalle erzeugen, jedoch ist die
Ausbeute an idealkugeligem Nitroguanidin gering.
Bei dem eingangs genannten Verfahren (DE 35 27 200) wird
gleichfalls von einer heißen gesättigten Lösung ausgegangen,
die mit einer definierten Rührleistung umgewälzt
wird und bei der während der Abkühlphase vor Einsetzen
der Eigenkeimbildung stoffeigenes Impfkorn mit einem
Durchmesser <50 µm zugegeben wird. Auch bei diesem
Verfahren ist die Ausbeute in ideal-kugeligem Nitroguanidin
gering.
Beide vorgenannten Verfahren lassen sich im technischen
Maßstab nur im Batsch-Betrieb und ausschließlich mit
Frischansätzen durchführen, die also aus frischem Nitroguanidin
und Lösemittel hergestellt worden sind. Die
Mutterlauge hingegen ist nicht mehr verwendbar und muß
nach jedem Kristallisationsprozeß entsorgt werden. Hieraus
resultiert ein hoher Rohstoffeinsatz bei geringer
Wirtschaftlichkeit und umwelttechnischer Unverträglichkeit.
Gleiches gilt für ein anderes bekanntes
Verfahren (DE 39 20 999), das aber immerhin kontinuierlich
betrieben werden kann, indem zunächst in einem
Spiralrohrkühler aus einer heißen, gesättigten Lösung von
Nitroguanidin Kristallkeime ausgefällt werden und in
einer anschließenden Rührkaskade die weitere Kristallisation
erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs
genannte Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln, daß
Nitroguanidin als kugeliges Kristallisat bei hoher Ausbeute
erhalten wird und insbesondere die Mutterlauge dem
Kristallisationsprozeß wieder zugeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Lösung während des Erwärmens bis oberhalb der Sättigungstemperatur
t kugeliges Steuerkorn mit einem
Durchmesser von 5 bis 500 µm in einer Menge von 0,05 bis
5,00 Massen-% zugegeben wird, wobei die vorgenannte
Korngröße in Abhängigkeit vom Lösungsverhalten des eingesetzten
Nitroguanidins und dessen Konzentration so gewählt
wird, daß bei Unterschreiten der Sättigungstemperatur
die angegebene Menge an kugeligem Steuerkorn
in der übersättigten Lösung aufrechterhalten wird.
Das in der Kristallisationstechnik bekannte Impfen mit
insbesondere stoffeigenem Impfkorn ist das vorsätzliche
Einbringen von Keimen in die übersättigte oder unterkühlte
Mutterphase. Dieses Impfen vollzieht sich folglich
bei der Lösungs-Kühlkristallisation stets während des
Abkühlvorgangs, so auch bei dem eingangs genannten Verfahren
(DE 35 27 200). Im Gegensatz zum herkömmlichen
Impfen wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kugeliges
Steuerkorn in der Aufwärmphase oder zu Beginn der Abkühlphase,
jedenfalls aber vor Erreichen der Sättigungstemperatur
zugegeben. Dieses Korn steuert und kontrolliert
während der Abkühlung die Zustände in der Mutterlauge
nach dem Überschreiten der Sättigungsgrenze und eliminiert
störende Einflüsse, z. B. durch vorhandene oder
sich bildende ungünstige Strukturen in der Mutterlauge
oder durch Verunreinigungen. Die Steuerwirkung des Korns
ist abgeschlossen, sobald sie durch die Konditionierung
initiierte Bildung neuer definierter, regulärer Keime
einsetzt, die dann spontan weiterwachsen. Es wird ferner
die bei niedriger Temperatur einsetzende Bildung sogenannter
Keimwolken, also einer sehr großen Anzahl an
Keimen, die sehr schnell zu Agglomeraten führen, vermieden.
Das Steuerkorn erzwingt eine kinetisch bestimmte
Kristallisation, so daß die Übersättigung definiert gesteuert
wird. Hingegen ist bei einer kinetisch unbestimmten Kristallisation
die Qualität des Kristallisats den zufälligen kinetischen
Wechselwirkungen unterworfen. Die definierte Zugabe von
Steuerkorn unter definierten Bedingungen in die heiße, ungesättigte
Lösung wird als Konditionierung der Restlösung bezeichnet.
Voraussetzung für diese Funktion des Steuerkorns ist seine
regelmäßig kugelige Gestalt sowie die auf einen Durchmesser von
5 bis 500 µm beschränkte Korngröße und sein mengenmäßiger
Anteil von 0,05 bis 5,00 Massen-%. Wird das Steuerkorn bereits
während der Erwärmungsphase zugegeben, so wird man die Korngröße
eher bei höheren Werten wählen, um dem auch auf das
Steuerkorn wirkenden Lösungsvorgang Rechnung zu tragen und in
der Abkühlphase noch Steuerkorn mit ausreichend großer Korngröße
zur Verfügung zu haben. Wird hingegen das Steuerkorn
oberhalb der Sättigungstemperatur während der beginnenden
Abkühlphase zugegeben, wird man in der Regel eine kleinere
Korngröße wählen, da das Steuerkorn nicht nennenswert angelöst
wird. Für das Anlösen des Steuerkorns und damit für die Auswahl
der Korngröße sind nicht nur die Verweilzeit bis zum Unterschreiten
der Sättigungstemperatur, sondern auch das Lösungsverhalten
des eingesetzten Nitroguanidins und dessen Konzentration
maßgeblich. Der Einfluß dieser Parameter auf die Auswahl
der Korngröße läßt sich aber problemlos versuchstechnisch
ermitteln.
Vorzugsweise wird das kugelige Steuerkorn in einen Temperaturbereich
zwischen tS und tS+50K zugegeben, also gegen Ende
der Aufwärmphase bzw. zu Beginn der Abkühlphase.
Bei einem solchen Vorgehen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn das kugelige Steuerkorn mit einem Durchmesser von 60 bis 90 µm
und mit einem mengenmäßigen Anteil von 0,4 Massen-% zugegeben
wird. Das ausfallende Kristallisat ist absolut kugelig und von
dichter Struktur, so daß Nitroguanidin hoher Schüttdichte und
Klopfdichte erhalten wird.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn als kugeliges Steuerkorn kugeliges
Nitroguanidin verwendet wird, um chemisch oder mechanisch
artfremde Einflüsse auf das Kristallisat zu vermeiden.
Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, die übersättigte
Lösung mit einem Temperaturgradienten <0,5 K/min abzukühlen,
wobei der Konzentrationsabfall unterhalb der Sättigungstemperatur
bei kleinen Abkühlgeschwindigkeiten annähernd der Sättigungskurve
folgt, während sich bei großen Abkühlgeschwindigkeiten
eine größere Übersättigung einstellen läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet die Möglichkeit, die
nach dem Kristallisationsprozeß verbleibende Mutterlauge mit
Nitroguanidin aufzukonzentrieren und unter erneuter Zugabe von
Steuerkorn wieder bis oberhalb der Sättigungstemperatur zu
erwärmen und einem neuerlichen Kristallisationsprozeß zu unterwerfen.
Praktische Versuche haben gezeigt, daß die Mutterlauge
bis zu 10× rezirkuliert werden kann, ohne daß die Qualität des
Kristallisats leidet oder sich die Ausbeute verringert. Durch
Zugabe von Frischlösung und Mischen von rückgeführter Mutterlauge
lassen sich die Kristallisationszyklen noch vermehren.
In Bild 1 ist zur Erleichterung des Verständnisses der Nitroguanidin-
Konzentrationsverlauf während der Abkühlung für zwei
verschiedene Abkühlgeschwindigkeiten wiedergegeben. Die Konzentrationskurve
durchläuft die Sättigungskurve horizontal. Bei
einer kleinen Abkühlgeschwindigkeit von 1,2°C/min fällt die
Konzentration in einem mittleren Temperaturbereich sehr schnell
ab. Die Keimbildung setzt spontan ein. Der Konzentrationsabfall
wird maßgeblich durch den Verlauf der Sättigungskurve geprägt.
Bei größerer Abkühlgeschwindigkeit von 8,5°C/min läßt sich
hingegen eine wesentlich höhere Übersättigung in der Lösung
einstellen und setzt die Keimbildung später ein.
Nachstehend sind einige Versuche wiedergegeben.
Herstellung des Steuerkorns | |
Tabelle 1 | |
Stoff-System | |
Nitroguanidin/NMP (N-Methylpryrrolidon) | |
Konzentration Nitroguanidin ξ Nigu | |
25,9 Massen-% | |
Konzentration Wasser (Zusatz) ξ w | 4,5 Masssen-% |
Abkühlgeschwindigkeit ϑ′ | 3,8°C/min |
Kristall-Keimbildungstemperatur ϑ K, B | 50°C |
Kristallisations-Endtemperatur ϑ K, E | 20°C |
Verweilzeit bei Endtemperatur ϑ K, E | 10 min |
Kornform ϕ | kugelrund, glatte Oberfläche |
Herstellung von kugeligem Nitroguanidin | |
Tabelle 2 | |
Stoff-System | |
Nitroguanidin/DMF (Dimethylformamid) | |
Frisch-/Ansatz | |
Konzentration Nitroguanidin ξ Nigu | |
24,5 Massen-% | |
Abkühlgeschwindigkeit ϑ′ | 4,6°C/min |
Kristall-Keimbildungstemperatur ϑ K, B | 49°C |
Kristallisations-Endtemperatur ϑ K, E | 20°C |
Konzentration Nitroguanidin bei ϑ K, E | 16,1 Massen-% |
Übersättigung bei ϑ K, E | 1,32 |
Klopfdichte ρ K | 0,95 g/cm³ |
Ausbeute Φ | 42,9% |
Kornform ϕ | kugelrund, glatte Oberfläche |
Ansätze mit Wiederverwendung der Mutterlauge (ohne Konditionierung) | |
Konzentration Nitroguanidin ξ Nigu | |
23,1 Massen-% | |
Abkühlgeschwindigkeit ϑ′ | 4,6°C/min |
Kristall-Keimbildungstemperatur ϑ K, B | 49°C |
Kristallisations-Endtemperatur ϑ K, E | 20°C |
Konzentration von Nitroguanidin bei ϑ K, E | 14,2 Massen-% |
Übersättigung bei ϑ K, E | 1,13 |
Kornform ϕ | unregelmäßig |
Klopfdichte ρ K | wegen schlechter Kornform nicht ermittelt |
Ausbeute Φ | wegen schlechter Kornform nicht ermittelt |
Stoff-System | |
Nitroguanidin/DMF | |
Frisch-/Ansatz | |
Konzentration Nitroguanidin ξ Nigu | |
24,5 Massen-% | |
Abkühlgeschwindigkeit ϑ′ | 4,6°C/min |
Kristall-Keimbildungstemperatur ϑ K, B | 49°C |
Kristallisations-Endtemperatur ϑ K, E | 20°C |
Konzentration von Nitroguanidin bei ϑ K, E | 16,1 Massen-% |
Übersättigung bei ϑ K, E | 1,32 |
Kornform ϕ | kugelrund, glatte Oberfläche |
Klopfdichte ρ K | 0,95 g/cm³ |
Ausbeute Φ | 42,5% |
Ansätze mit Wiederverwendung der Mutterlauge (mit Konditionierung) | ||
Konzentration Nitroguanidin ξ Nigu | ||
23,1 Massen-% | ||
Abkühlgeschwindigkeit ϑ′ | 4,6°C/min | |
Zugabe von Steuerkorn: @ | Nitroguanidin, umkristallisiert, Konzentration Steuerkorn x S, K (bezogen auf die gelöste Stoffmenge) | 0,4 Massen-% |
Korngröße Steuerkorn x S, K | (63-90) µm | |
Kornform ϕ | kugelrund, glatt | |
bei Temperatur ϑ S, K | 95°C | |
Kristall-Keimbildungstemperatur (Trübungstemperatur) ϑ K, B | 67°C | |
Kristallisations-Endtemperatur ϑ K, E | 20°C | |
Konzentration von Nitroguanidin bei ϑ K, E | 15,0 Massen-% | |
Übersättigung bei ϑ K, E | 1,19 | |
Kornform ϕ | kugelrund, glatte Oberfläche | |
Klopfdichte ρ K | 0,94 g/cm³ | |
Ausbeute Φ | 40,5% | |
Temperatur bei Sättigungskonzentration ts | 93°C |
Stoff-System | |
Nitroguanidin/NMP | |
Frisch-Ansatz | |
Konzentration Nitroguanidin ξ Nigu | |
29,8 Massen-% | |
Abkühlgeschwindigkeit ϑ′ | 3,7°C/min |
Kristall-Keimbildungstemperatur ϑ K, B | 54°C |
Kristallisations-Endtemperatur ϑ K, E | 20°C |
Konzentration von Nitroguanidin bei ϑ K, E | 25,3 Massen-% |
Übersättigung bei ϑ K, E | 1,45 |
Verweilzeit bei ϑ K, E | 30 min |
Kornform ϕ | kugelrund, glatte Oberfläche |
Klopfdichte ρ K | 1,10 g/cm³ |
Ausbeute Φ | 10,5% |
Ansätze mit Wiederverwendung der Mutterlauge (mit Konditionierung) | ||
Konzentration Nitroguanidin ξ Nigu | ||
25,9 Massen-% | ||
Abkühlgeschwindigkeit ϑ′ | 3,4°C/min | |
Zugabe von Steuerkorn: @ | Nitroguanidin, umkristallisiert, Konzentration x S, K (bezogen auf die gelöste Stoffmenge) | 0,4 Massen-% |
Korngröße x S, K | (63-90) µm | |
Kornform ϕ | kugelrund, glatte Oberfläche | |
bei Temperatur ϑ S, K | 97°C | |
Kristall-Keimbildungstemperatur (Trübungstemperatur) ϑ K, B | 75°C | |
Kristallisations-Endtemperatur ϑ K, E | 20°C | |
Konzentration von Nitroguanidin bei ϑ K, E | 21,8 Massen-% | |
Übersättigung bei ϑ K, E | 1,25 | |
Kornform ϕ | kugelrund, glatt | |
Klopfdichte ρ K | 0,99 g/cm³ | |
Ausbeute Φ | 23,7% | |
Temperatur bei Sättigungskonzentration ts | 95°C |
In Tabelle 1 sind die wesentlichen Daten für die Herstellung des
Steuerkorns zusammengefaßt. Das Steuerkorn zeichnet sich durch
eine kugelige Form und eine glatte Oberfläche aus.
Der Versuch gemäß Tabelle 2 zeigt im oberen Teil für das System
Nitroguanidin/DMF bei einem Frisch-Ansatz eine gute sphärolithische
Kornform bei guter Klopfdichte und Ausbeute. Im
unteren Teil sind die Versuchsdaten und Versuchsergebnisse für
Ansätze unter Mitverwendung der Mutterlauge aus dem Versuch im
oberen Teil der Tabelle angegeben. Dabei ergibt sich eine sehr
unregelmäßige Kornform, weshalb Klopfdichte und Ausbeute nicht
ermittelt wurden.
In Tabelle 3 sind im oberen Teil die Versuchsdaten und Versuchsergebnisse
für einen Frisch-Ansatz des Systems Nitroguanidin/DMF
wiedergegeben. Auch hier ergibt sich bei einem
Frisch-Ansatz eine qualitativ gute Kornform bei ebenfalls
befriedigender Klopfdichte und Ausbeute. Im unteren Teil der
Tabelle sind die Ergebnisse bei Wiederverwendung der Mutterlauge
und Zugabe von Steuerkorn wiedergegeben. Die Tabelle
zeigt, daß trotz Wiederverwendung der Mutterlauge weder die
Kornform noch die Klopfdichte und Ausbeute leiden. Bei gleicher
Abkühlgeschwindigkeit ergibt sich eine geringere Übersättigung
als beim Frisch-Ansatz. Die statistische Auswertungg von Versuchsreihen
hat generell gezeigt, daß die Kornform der idealen
Kugelform umso näher kommt, je weniger tief die Übersättigung
absinkt, bzw. umgekehrt die Kornform und damit die Klopfdichte
leiden, je tiefer die Übersättigung absinkt.
In Tabelle 4 sind die gleichen Versuchsdaten und Versuchsergebnisse
für das System Nitroguanidin/NMP wiedergegeben. Auch
hier zeigt die Konditionierung mit Steuerkorn, daß trotz Wiederverwendung
der Mutterlauge die Kornform des Kristallisates
nicht negativ beeinflußt und eine nur unwesentlich geringere
Klopfdichte durch eine erheblich höhere Ausbeute wettgemacht
wird.
Bild 2 zeigt Makrofotografien eines Kristallisates, das aus
einem Lösungsansatz unter Mitverwendung von Mutterlauge,
jedoch ohne Zugabe von Steuerkorn erhalten wurde (z. B. Tabelle
2, unterer Teil), während Bild 3 ein Kristallisat zeigt, das
in der erfindungsgemäßen Weise, also mit Konditionierung durch
kugeliges Steuerkorn erhalten wurde.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von sphärolithischem Nitroguanidin
hoher Schütt- und Klopfdichte, indem Nitroguanidin
in dipolar aprotischen Lösungsmitteln, insbesondere DMF, DMSO oder
NMP durch Erwärmen bis oberhalb der Sättigungstemperatur
ts in Lösung übergeführt und die übersättigte
Lösung mit einem kontrollierten Temperaturgradienten
(°C/min) abgekühlt wird, wobei die Kristallbildung
durch Zugabe von körnigem, sphärolithischem Material
unterstützt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung
während des Erwärmens bis oberhalb der Sättigungstemperatur
ts kugeliges Steuerkorn mit einem
Durchmesser von 5 bis 500 µm in einer Menge von 0,05 bis
5,00 Massen-% zugegeben wird, wobei die vorgenannte Korngröße
in Abhängigkeit vom Lösungsverhalten
des eingesetzten Nitroguanidins und dessen Konzentration
gewählt wird, so daß bei Unterschreiten der Sättigungstemperatur
die angegebene Menge
an kugeligem Steuerkorn in
der übersättigten Lösung aufrechtgehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das kugelige Steuerkorn in einem Temperaturbereich zwischen ts
und ts+50K zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das kugelige Steuerkorn mit einem Durchmesser von 60 bis 90 µm
zugegeben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das kugelige Steuerkorn in einer Menge von
0,4 Massen-% zugegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als kugeliges Steuerkorn kugeliges Nitroguanidin
verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die übersättigte Lösung mit einem
Temperaturgradienten <0,5°C/min abgekühlt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die nach dem Kristallisationsprozeß
verbleibende Mutterlauge mit Nitroguanidin aufkonzentriert
und unter Zugabe von kugeligem Steuerkorn wieder bis
oberhalb der Sättigungstemperatur erwärmt wird.
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1996
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