DE2926380A1 - Verfahren zur herstellung von wasserfreiem natriumcarbonat - Google Patents

Verfahren zur herstellung von wasserfreiem natriumcarbonat

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DE2926380A1 DE19792926380 DE2926380A DE2926380A1 DE 2926380 A1 DE2926380 A1 DE 2926380A1 DE 19792926380 DE19792926380 DE 19792926380 DE 2926380 A DE2926380 A DE 2926380A DE 2926380 A1 DE2926380 A1 DE 2926380A1
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    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/35Varying the content of water of crystallisation or the specific gravity
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Natriumcarbonat
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natriumcarbonat mit verbesserten physikalischen Eigenschaften.
  • Natriumcarbonat ist nach folgenden Verfahren hergestellt worden.
  • (1) Ein rohes Natriumbicarbonat, das nach dem Solvay-Verfahren oder dem Ammoniumchloridsoda-Verfahren erhalten wurde , wird calziniert und man erhält Natriumcarbonat (leichte Soda).
  • (2) Eine leichte Soda wird hydratisiert und man erhält Natriumcarbonat-Monohydrat. Dieses wird calziniert, um Natriumcarbonat (schwere Soda) zuhalten.
  • (3) Natriumhydroxid wird carbonisiert, um Natriumcarbonatmonohydrat herzustellen. Seine Calzinierung liefert Natriumcarbonat (schwere Soda).
  • Bel dem Verfahren nach Gleichung (1) liegt das rohe Natriumbicarbonat in einer brtchigen kristallinen Form vor und wird daher bei der Umwandlung in leichte Soda pulverisiett. Man erhält die Soda mit einem geringen Schüttgewicht von 0,8 bis 1,0. Sie ist daher nicht geeignet, um als Rohmaterial zur Glasherstellung verwendet zu werden, was die Hauptverwendung von Natriumcarbonat ist. Für leichte Soda gibt es nur geringe spezielle Verwendungsmöglichkeiten.
  • Schwere Soda mit einem verbesserten Schüttgewicht von 1,0 bis 1,3 kann als Rohmaterial für Glas verwendet werden.
  • Die durch Calzinierung von Natriumcarbonatmonohydrat gebildeten wasserfreien Natriumcarbonatkristalle weisen jedoch dadurch, daß das Kristallwasser aus den Natriumcarbonatmonohydratkristallen abgedamgtwurdo, eine poröse Struktur mit feinen Hohlräumen auf. Folglich liegt das Schüttgewicht unter 1,3, das wasserfreie Natriumcarbonat wird während seiner Handhabung pulverisiert und weist geringe Fließfähigkeit auf. Es gibt viele Nachteile, die verbessert werden sollten. Schwere Soda liegt in der gleichen Form wie das Ausgangsmaterial Natriumcarbonatmonohydrat vor. Um schwere Soda mit einer gewünschten Form-herzustellen, muß man Natriumcarbonatmonohydrat mit der gewünschten Kristallform herstellen.
  • Die Erscheinungsform der Natriumcarbonatmonohydrat-Kristalle ist die hexagonaler Plättchen, die in ihrer Dicke dem rhombischen System entsprechen.Das wasserfreie Natriumcarbonat hat,obwohl es umgewandelt wurde,demgemäß ebenfalls hexagonale plättchenförmige Gestalt. Ein Produkt mit Teilchen dieser Struktur wird nicht in dem Sinn verändert, daß daraus geringe Fließfähigkeit resultiert. Leichte Soda oder schwere Soda wird vielmehr leicht in Natriumcarbonatmonohydrat überführt. Es ist daher notwendig, bei seiner Handhabung diese Tatsache zu beachten.
  • Die japanische Patentpublikation Nr. 16 664/1971 beschreibt einen ähnlichen Prozeß wie die vorliegende Erfindung zur Herstellung von schwerer Soda. Dabei werden Natriumcarbonathydratkristalle in einer wässrigen Lösung, die Natriumhydroxid enthalten kann, in wasserfreie Natriumcarbonatkristalle umgewandelt und die Kristalle direkt aus der Mutterlauge abgetrennt. Nach diesem bekannten Verfahren ist es notwendig, die Uberfülirung in wasserfreies Natriumcarbonat bei Abwesenheit von Natriumhydroxid unter Druck. vorzunehmen, da die wässrige Lösung einen Siedepunkt von 105 QC hat, die Umwandlungstemperatur zur Überführung ins wasserfreie Natriumcarbonat jedoch höher als 105 oC liegt.
  • Wird die Umwandlung andererseits in Gegenvart Yon Natriumhydroxid durchgeführt, um bei Atmosphärendruck arbeiten zu können, haftet Natriumhydroxid an dem wasserfreien Natriumcarbonat. Bei dem erforderlichen Waschverfahren zur Entfernung des Natriumhydroxids wird ein Teil des wasserfreien Natriumcarbonats hydratisiert und man erhält wasserfreies Natriumcarbonat mit einem höheren Wassergehalt. Dieses wasserfreie Natriumcarbonat hat weitere ungünstige Eigenschaften wegen seines relativ geringen Schüttgewichts, seiner Pulverisierbarkeit und ungenügenden Fließfähigkeit.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Natriumcarbonat mit ausgezeichneten Eigenschaften herzustellen. Solche Eigenschaften sind: Höheres Schüttgewicht als das von schwerer Soda, die nach herkömmlichen Verfahren hergestellt wurde, nicht-hygroskopisches Verhalten gegen Luftfeuchtigkeit, hohe Fließfähigkeit und große Härte, wodurch seine Pulverisierung verhütet wird.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man ein wasserfreies Natriumcarbonat erzeugt, indem man Natriumcarbonatmonohydrat in wasserfreies Natriumcarbonat überführt, und zwar durch seine Umwandlung in gesättigter wässriger Lösung von Natriumcarbonat mit einem Gehalt von 10 bis 22 Gew.-% Natriumchlorid, die auf eine Temperatur erhitzt wird, die 3 bis 7 ° höher als die Übergangstemperatur liegt.
  • Figur 1 zeigt einen Temperaturbereich für das Verfahren zur Umwandlung von Natriumcarbonatmonohydrat in wasserfreies Nattiumcarbonat, und zwar abhängig von der Konzentration an Natriumchlorid in einer gesättigten wässrigen Lösung von Natriumcarbonat.
  • Die Erfindung betrifft die Tatsache, daß die Umwandlung von Natriumcarbonatmonohydrat in wasserfreies Natriumcarbonat unter den speziellen Bedingungen der Gegenwart einer bestimmten Konzentration von Natrium:hlorid nach einem anderen Umwandlungsmechanismus verläuft Dabei können die oben erwähnten Nachteile der herkömmlichen Verfahren überwunden werden.
  • Die Bedingungen des erfindungsgemäßenVerfahrens und die dabei erzielten Effekte sollen näher erläutert werden.
  • Wenn Natriumcarbonatmonohydrat in ein Kristallisiergefäß gegeben wird, das auf eine höhere Temperatur als die Ubergangstemperatur geheizt ist, vollzieht sich der Übergang in folgenden Schritten: Auflösung von Natriumcarbonatmonohydrat --c Bildung einer Übersättigung an Natriumcarbonat ~ Wachstum von Kristallen des wasserfreien Carbonats oder Wachstum seiner Kristallkeime.
  • Kristallkeime, die in Gegenwart von Kristallen gebildet werden, werden gewöhnlich als sekundäre Kristallkeime bezeichnet.
  • Falls sekundäre Kristallkeime des wasserfreien Natriumcarbonat gezüchtet werden, werden gewöhnlich nur flache Kristalle gebildet. Falls angestrebte Kristallkeime vorliegen bevor man das Natriumcarbonatmonohydrat zugibt, werden die gewünschten rund geformten Kristalle bei dem Wachstum der zunächst vorliegenden Kristalle gebildet. Wenn man jedoch weiterhin Natriumcarbonatmonohydrat zugibt, werden die Kristalle flach und weisen eine Schüttdichte von 1,0 bis 1,3 auf.
  • Wenn jedoch Natriumcarbonatmonohydrat zur Umwandlung in wasserfreies Natriumcarbonat in Gegenwart von 10 bis 22 Gew.-% Natriumchlorid bei einer Temperatur von 3 bis 7 OC höher als die Umwandlungstemperatur eingesetzt wird, werden keine sekundären Kristallkeime gebildet, die zum Wachstum von flachen Kristallen führen, sondern es entstehen stäbchenförmige sekundäre Kristallkeime, die bei ihrem Wachstum kugelförmige Kristalle bilden.
  • Es ist nicht klar, warum abhängig von den Bedigungen die Eigenschaften der entstehenden sekundären Kristallkeime unter schiedlich sind. Aus der Beobachtung folgt, daß die Kristallkeime nicht aus der Lösung gebildet werden, sondern in dem Fall, daß stäbchenförmige sekundäre Kristalkeime entstehen, diese aus inneren Teilen der Kristalle von Natriumcarbonatmonohydrat entstehen. Das heißt, die Auflösung des Natriumcarbonatmonohydrats wird gestoppt wenn die Kristallkeime gebildet werden und das Natriumcarboantmonohydrat wird in wasserfreies Natriumcarbonat umgewandelt, ohne daß eine Auflösung stattfindet. Folglich werden die Kristalle des Natriumcarbonatmonohydrats in Agglomerate von Kristallkeimen des wasserfreien Natriumcarbonats umgewandelt, die durch Schockeinwirkung,wie Rühren, zerfallen.
  • Ein solches Phänomen wird bei einer Bedingungldie außerhalb der oben erwähnten Bereiche liegt, im wesentlichen nicht beobachtet.
  • Auf diese Art und Weise werden die physikalischen Eigenschaften bemerkenswert verbessert. Um kugelförmige Kristalle von wasserfreiem Natriumcarbonat herzustellen, ist es wichtig, die geeignete Bedingung zur Bildung der stäbchenförmigen sekundären Kristallkeime zu wählen. Der zusätzliche Gesichtspunkt von Verunreinigungen hat einen geringeren Effekt, obwohl Verunreinigungen in der Lösung vorhanden sind. Das heißt, der Effekt der Verunreinigung ist im wesentlichen vernachlässigbar, weil die sekundären Kristallkeime nicht aus der Lösung gebildet werden und weil außerdem der Effekt einer geringen Menge von Verunreinigungen die Kristallisation nicht wesentlich beeinflusst, weil die stäbchenförmigen sekundären Kristallkeime die Fähigkeit haben, zu kugelförmigen Kristallen heranzuwachsen. Nur Sulfationen beeinflussen das Wachstum der stäbchenförmigen sekundären Kristallkeime.
  • Falls der Gehalt an Sulfationen großer als 0,2 Gew.-% (als Nu2804) ist, wird eine Tendenz zur Bildung flacher aus kugelförmigen Kristallen bewirkt und wasserfreies Natriumcarbonat mit den ausgezeichneten Eigenschaften kann gewöhnlich nicht erhalten werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird näher erläutert. Als Rohmaterial kann Natriumcarbonatmonohydrat verwendet werden, das dadurch erhalten wurde, daß man leichte Soda herstellt und diese hydratisiert. Die leichte Soda kann durch Calzinieren eines rohen Natriumbicarbonats aus dem Solvay-Verfahren oder dem Ammoniumchlorid-Prozeß erhalten worden sein. Das Natriumcarbonatmonohydrat kann auch durch Carbonisieren einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid erhalten worden sein. - Das Rohmaterial kann ebenfalls ein Natriumcarbonatmonohydrat.sein, das durch Carbonisieren einer Elektrolyselösung, wie sie bei einer Diaphragma-Elektrolyse von Natriumchlorid erhalten wird, mit Kohlendioxidgas oder Natriumbicarbonat hergestellt wurde.
  • Die aus der Diaphragmaelektrolyse von Natriumchlorid stammende Elektrolyselösung, aus der durch Carbonisieren eine Aufschlämmung von Natriumcarbonatmonohydrat erhalten wird, enthält Natriumchlorid und kann zur Überführung in das wasserfreie Natriumcarbonat ohne Abtrennung der Kristalle usw.
  • in ein Kristallisiergefäß eingeführt werden.
  • Falls der Gehalt an Sulfationen größer als 0,2 Gew.-% (als Na2 SO4) ist, ist es bevorzugt, die Kristalle teilweise oder vollständig von der Mutterlösung zu trennen, um das angestrebte wasserfreie Natriumcarbonat zu erhalten. Es'rist sonst nicht möglitt-r77aem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechendes wasserfreies Natriumcarbonat zu erhalten, obwohl wasserfreies Natriumcarbonat auskristallisiert, nachdem Natriumbicarbonat mit einer Elektrolyselösung umgesetzt wurde, die aus der Diaphragmaelektrolyse von Natriumchlorid erhalten wurde.
  • Es ist erforderlich, daß man in der gesättigten Lösung des Natriumcarbonats in dem Kristallisationsgefäß eine Konzentration von 10 bis 22 Gew.-* an Natriumchlorid schafft. Bei einer anderen Natriumchlorid-Konzentration können keine stäbchenförmigen sekundären Kristallkeime gebildet werden und das angestreDte wasserfrele Natriumcarbonat kann trotz Temperaturkontrolle in dem Reaktionsgefäß nicht erhalten werden.
  • Es ist notwendig, daß der Übergang von Natriumcarbonatmonohydrat in wasserfreies Natriumcarbonat bei einer Temperatur durchgeführt wird, die um 3 bis 7 °C höher liegt als seine Übergangs temperatur.
  • Falls die Temperatur in dem Gefäß höher liegt als 7 °C über der Ubergangstemperatur, werden Kristallagqlomerate gebildet, aber keine kugelförmigen Kristalle. Andererseits, falls die Temperatur niedriger ist als 3 °C über der Übergangstemperatur können die angestrebten Kristalle nicht erhalten werden, der Übergang in wasserfreies Natriumcarbonat ist bemerkenswert langsam und es ist daher nicht praktisch, so zu arbeiten.
  • Der Temperaturbereich von 3 bis 7 °C höher als die Ubergangstemperatur ist in Abhängigkeit von der Konzentration an Natriumchlorid in der wässrigen gesättigten Lösung von Natriumcarbonat in Abbildung 1 durch die schraffierte Fläche gezeigt.
  • Die Übergangstemperatur wird durch folgendes Verfahren bestimmt: In einen 1 l-Glaskolben werden 800 ml einer gesättigten wässrigen Lösung von Natriuncarbonat und Watriumchlorid in der spezifizierten Konzentration gegeben lind unter Erhitzen mit einem Heizer bei vermindertem Druck eingedampft, und zwar mit einer verdampfungsgeschwindigkeit des Wassers von ungefähr 50 cm3/h. Dabei fallen Kristalle aus.
  • Die Konzentrationen der Komponenten verändern sich in Abhängigkeit von der Verdampfung des Wassers'und der Ausfällung von Kristallen. Eine wässrige Lösung von Natriumcarbonat mit einer Konzentration von ungefähr 30 Gew.- wird über einen Tropftrichter zugegeben.Sobald Kristalle ausfallen, werden diese Kristalle analysiert,um zu bestimmen, ob Natriumcarbonatmonohydrat oder wasserfreies Natriumcarbonat verliegt. Das Verfahren wird bei verschiedenen Temperaturen in unterschiedlichen Konzentrationen wiederholt. Die Temperatur, bei der eine Mischung von Natriumcarbonatmonohydrat und wasserfreiem Natriumcarbonat gebildet wird, wird als seine Ubergangstemperatur bezeichnet.
  • Bemerkung Konzentration an Konzentration an Natriumchlorid NatrIumcarbonat Beispiel 1 10 Gew.-% 20 Gew.-% Beispiel 2 15 Gew.-% 16 Gew.-% Beispiel 3 20 Gew.-% 11 Gew.-% Die lineare Wachstumsgeschwindigkeit der stäbchenförmigen sekundären Kristallkeime ist ungefähr 0,06 mm/h. Eine angestrebte Länge des wassew reien Natriumcarbonats kann dadurch erreicht werden, daß man eine Kristallverweilzeit für die gewünschte Durchschnittslänge der Kristalle vorbestimmt. Die Aufschlämmung von wasserfreiem Natriumcarbonat, wie sie durch die Umwandlung aus Natriumcarbonatmonohydrat in wasserfreies Natriumcarbonat erhalten wird, kann durch geeignete Verfahren, wie Zentrifugieren, . getrennt werden.
  • Es ist möglich, die Kristalle des wasserfreien Natriumcarbonats zu waschen, um Natriumchlorid zu entfernen.
  • Die den Kristallen des wasserfreien Natriumcarbonats anhaftende Mutterlösung kann durch Waschen mit Waschflüssigkeit entfernt werden. Die Menge der Waschflüssigkeit kann mehrere Prozent, bezogen auf die Menge der Kristalle, ausmachen.
  • Selbst wenn man kaltes Wasser als Waschflüssigkeit verwendet, wird während des Waschens im wesentlichen keine Hydratation verUrsacht. Wenn die Kristalle sofort nach der Trennung und dem Waschen getrocknet werden, ist es möglich, wasserfreies Nattiumcarbonat mit einem Wassergehalt. von geringer als 1 Gew.-%, insbesondere etwa 0,2 Gew.-'%, zu erhalten.
  • Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens werden näher erläutert.
  • Die Lösung von Natriumcarbonat mit einem Gehalt an Natriumchlorid in dem Kristallisationsgefäß ist'gesättigt, da Natriumcarbonatmonohydrat oder wasserfreies Natriumcarbonat in Form einer Aufschlämmung vorliegt. Folglich kann die Lösung, die in das Kristallisationsgefäß eingespeist wird, gesättigt oder nicht gesättigt sein, sie sollte nur Natriumchlorid enthalten, damit die Konzentration von 10 bis 22 Gew.-% in dem Kristallisationsgefäß erreicht wird. Der Temperaturbereich 3 bis 7 °C über der Übergangstemperatur, wie er in Figur 1 gezeigt ist, reicht von (110,4 - 0,42 x) °C bis (114,4 - 0,42 x)°C, wobei x eine auf das Gewicht bezogene Konzentration an Natriumchlorid bedeutet.
  • Die Abtrennung des wasserfreien Natriumcarbonats von der Mutterlösung sollte vorzugsweise so durchgeführt werden, daß bei der Trennung die Temperatur des Gemisches über der Übergangstemperatur gehalten wird, wodurch die Umwandlung des wasserfreien Natriumcarbonats in Natriumcarbonatmonohydrat verhindert werden kann. Die Trennung wird vorzugsweise mit Hilfe einer Zentrifuge durchgeführt, um die Zeit des Kontakts von wasserfreiem Natriumcarbonat mit der Mutterlösung bei einer Temperatur unter der Übergangstemperatur abzukürzen.
  • Das erhaltene wasserfreie Natriumcarbonat kann mit Wasser oder mit einer wässrigen Lösung von Natriumcarbonat gewaschen werden. Es ist notwendig, die Zeit des Kontakts der WaschflüsSigkeit mit dem wasserfreien Natriumcarbonat kurz zu halten. Vorzugsweise wird die Waschflüssigkeit auf das wasserfreie Natriumcarbonat gesprüht, das in einer Zentrifuge rotiert.
  • Im folgenden werden weitere Eigenschaften des erhaltenen wasserfreien Natriumcarbonats beschrieben.
  • (1) Die Schüttdichte liegt im Bereich von 1,3 bis 1,6, was bemerkenswert höher ist als die von herkömmlicher schwerer Soda.
  • (2) Die Fließfähigkeit istausgezeichnet und ermöglicht so eine leicht Handhabung.
  • (3) Luftfeuchtigkeit wird im wesentlichen nicht absorbiert, selbst bei der Lagerung an Luft.
  • (4) Die Härte ist groß genug, um eine Pulverisation während der Handhabung zu verhindern.
  • Im folgenden wird die Erfindung durch Beispiele und Vergleichsbeispiele näher erläutert.
  • Beispiel 1 In ein 5 1 fassendes Kristallisationsgefäß, das vollständige Durchmischung ermöglicht, speist man eine wässrige Lösung mit einem Gehalt von 15,5 Gew.-% Natriumcarbonat und 15,0 Gew.-% Natriumchlorid in einer Geschwindigkeit von 3200 g/h ein und gibt mit einer Geschwindigkeit von 1200 g/h hexagonale tafelförmige Kristalle von Natriumcarbonatmonohydrat zu. (Eine Teilchengrößenverteilung ist in Tabelle 1 gezeigt.) Das Natriumcarbonatmonohydrat wurde durch Hydratisierung von leichter Soda erhalten, die aus einem Solvay-Verfahren stammte. Die Temperatur in dem Kristallisationsgefäß wird auf 106 °C gehalten. Die resultierende Aufschlämmung von wasserfreiem Natriumcarbonat wird bei 102 bis 104 OC mittels einer Zentrifuge getrennt. Dabei erhält man einen Kuchen aus wasserfreien Kristallen in einer Menge von 980 g/h und eine Mutterlauge mit einem Gehalt an 13.9 Gew.-% Natriumchlorid und 16,5 Gew.-% Natriumcarbonat in einer Menge von 3420 g/h. Der Kuchen wird sofort getrocknet und man erhält wasserfreie Kristalle.
  • Die wasserfreien Kristalle sind im wesentlichen kugelförmige Kristalle mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 350 , sie zeigen ausgezeichnete Fließfähigkeit und eine Schüttdichte von 1,59, was im Hinblick auf die herkömmliche schwere Soda unerwartet ist. Die wasserfreien Kristalle haben einen Wassergehalt von 0,3 Gew.-* und einen Gehalt an Natriumchlorid von 0,4 Gew.-%. Die Kristalle wurden während des Trennverfahrens in der Zentrifuge mit Wasser gewaschen, wobei die Menge des Wassers 3 Gew.-% des Kuchens ausmachte. Dabei wird das Natriumchlorid im wesentlichen entfernt. Der Wassergehalt wird nicht wesentlich vergrößert. Die anderen Eigenschaften des wasserfreien Natriumcarbonats sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
  • Beispiele 2 bis 6 und Vergleichsbeispiele 1 bis 7 Die jeweiligen Umwandlungs- und Testverfahren werden,wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt, mit der Ausnahme, daß die Konzentration an Natriumchlorid in der Mutterlauge und die Temperatur in dem Kristallisationsgefäß verändert werden.
  • Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
  • Beispiel 7 Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt mit der Ausnahme, daß jetzt hexagonale tafelförmige Kristalle eines Natriumcarbonatmonohydrats verwendet werden, die durch Umsetzung von Natriumbicarbonat mit einer Elektrolyselösung mit einem Gehalt von 9,6 Gew.-% an Natriumhydroxid und 16,8 Gew.-% Natriumchlorid erhalten wurden. Diese Elektrolyselösung stammt aus einer Diaphragmaelektrolyse von Natriumchlorid.
  • Die Ergebnisse sind im wesentlichen die gleichen wie die von Beispiel 1.
  • Beispiel 8 In ein 5 l fassendes Kristallisationsgefäß, , das vollständige Durchmischung ermöglicht, wird eine wässrige Aufschlämmung mit der untenstehenden Zusammensetzung eingespeist, und zwar in einer Menge von 4500 g/h, wobei die Temperatur in dem Kristallisationsgefäß auf 106 °C gehalten wird. Die wässrige Aufschlämmung mit einem Feststoffanteil von 30 Gew.-% enthält hexagonale plättchenförmige Kristalle von Natriumcarbonatmonohydrat (eine Teilchengrößenverteilung wird in Tabelle 1 gezeigt) und wurde dadurch erhalten, daß man eine aus einem Diaphragmaelektrolyseverfahren von Natriumchlorid stammende Elektrolyselösung mit einem Gehalt von 9,6 Gew.-% Natriumhydroxid und 16,8 Gew.-% Natriumchlorid mit Natriumbicarbonat umsetzt.
  • NaCO 15,8 Gew.-% NaCl 15,1 Gew.-% Na2S04 0,2 Gew.-% andere.
  • Das wasserfreie Natriumcarbonat wird nach dem Verfahren von Beispiel 1 abgetrennt. In der Tabelle 2 ist das Ergebnis aufgeführt. Die physikalischen Eigenschaften sind wegen der Verunreinigung mit Na2S04 etwas schlechter. Die Mutter lauge enthält 14,0 Gew.-% Natriumchlorid und 0,2 Gew.-% Natriumsulfat.
  • Beispiele 9 bis 11 Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt mit der Ausnahme, daß man Na2S04 zu der wässrigen Lösung gibt, bis die jeweils spezifizierte Konzentration an Natriumsulfat in der jeweiligen Mutterlauge erreicht ist. Das Ergebnis ist in Tabelle 2 aufgeführt. Wenn die Konzentration an Natriumsulfat größer als 0,2 Gew.»% ist, gehen die kugelförmigen Kristalle in eine flache Form über.
  • Vergleichsbeispiel 8 Das in Beispiel 1 verwendete Natriumcarbonatmonohydrat wurde mit einem herkömmlichen Verfahren in schwere Soda konvertiert. Die phstsikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 2 aufgeführt.
  • Messung der physikalischen Eigenschaften Schüttdichte: In einen 100 ml Meßzylinder gibt man 100 g der Probe und schüttelt den Meßzylinder bis keine Volumenveränderung mehr beobachtet wird. Aus dem gemessenen Volumen und dem Gewicht (100 g) wird die Schüttdichte berechnet.
  • Wasseraufnahme 50 g einer Probe werden auf eine Glas schale mit einem Durchmesser von 10 cm gegeben und bei 30 OC und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 z 14 Tage lang aufbewahrt. Die Gewichtszunahme wird bestimmt. Durch Division des vergrößerten Gewichts durch das Ausgangsgewicht (50 g) wird die Wasserabsorption bestimmt.
  • Fließfähigkeit Es Wird die Zeit gemessen, in der 150 g einer Probe durCh einen Glastrichter, dessen Hals einen inneren Durdhmesser von 4,5 mm hat, durchlaufen.
  • Tabelle t
    Maschen (µ) Natriumcarbonat- Natriumcarbonat-
    monohydrat erhal- monohydrat aus
    ten durch das einer Elektrolyse
    Solvay-Verfahren lösung einer Dia-
    phragmenelektroly-
    se von Natrium-
    chlorid
    Gew.-% (Gew.-%)
    +20 +840 0.1 2.4
    20 - 24 840 - 710 0.5 9.0
    24 - 28 710 - 590 3.1 14.1
    28 - 35 590 - 420 19. 5 33. 8
    35 - 70 420 - 210 62.5 32.3
    70 - 100 210 - 149 10.3 5.0
    100 - 145 149 - 105 2.8 2.0
    145 - 300 105 - 46 1.0 1.1
    >300 (46 0.2 0.3
    durchschnittlicher
    Teilshendurchmesser s
    Bemerkung: (in den Tabellenbedeutet:) Sp.: kugelförmige Kristalle Sp-fl.: wenig flache Kristalle F1.: viele flache Kristalle Ag.: viele irreguläre Agglomerate Inc.: unvollständig wasserfreie Kristallisation Tabelle 2
    Beispiel Bsp.1 Bsp.2 Bsp.3 Bsp.4 Bsp.5 Bsp.6
    Bedingungen für den Kristall-
    übergang
    NaCl-Konzentration in der Mutterlösung 14 20 20 16 16 10
    (Gew.-%)
    Na2SO4-Konzentration in der Mutter- 0 0 0 0 0 0
    lösung (Gew.-%)
    Temperatur im Kristallisationsgefäß 106 103 105 105 107 106
    (°C)
    Unterschied zur Kristallübergangs- 4.5 4 6 4 6 3
    temperatur (°C)
    Physikalischen Rigenschaften des
    wasserfreien Natriumcarbonats
    Schüttdichte 1.59 1.52 1.51 1.60 1.55 1.45
    Wasserabsorption 1.3 1.5 1.6 1.4 1.3 2.0
    Fließfähigkeit (sec) 18.1 18.0 18.0 17.5 16.9 20.5
    Form der Kristalle Sp. Sp. Sp. Sp. Sp. Sp.
  • Fortsetzung Tabelle 2
    Beispiel Bsp.8 Bsp.9 Bsp.10 Bsp.11 Vgl.1 Vgl.2
    Bedingungen für den Kristall-
    übergang
    NaCl-Konzentration in der Mutterlösung 14 14 14 14 23 9
    (Gew.-%)
    Na2SO4-Konzentration in der Mutter- 0.2 0.05 0.1 0.5 0 0
    Lösung (Gew.-%)
    Temperatur im Kristallisationsgefäß 106 106 108 106 103 105
    (°C)
    Unterschied zur Kristallübergangs- 4.5 4.5 4.5 4.5 5 1.5
    temperatur (°C)
    Physikalischen Eigenschaften des
    wasserfreien Natriumcarbonats
    Schüttdichte 1.41 1.55 1.48 1.20 - -
    Wasserabsorption 1.9 1.4 1.5 5.5 - -
    Fließfähigkeit (sec) 19.7 18.3 18.0 29.0 - -
    Form der Kristalle Sp-fl. Sp. Sp. Fl. Ag. Inc.
  • Fortsetzung Tabelle 2
    Beispiel Vg1.3 Vgl.4 Vgl.5 Vgl.6 Vgl.7 Vgl.8
    Bedingungen für den Kristall-
    Übergang
    NaCl-Konzentration in der Mutterlösung 22 20 20 16 12 -
    (Gew.-%)
    NaSO4-Konzentration in der Mutter- 0 0 0 0 0 -
    lösung (Gew.-%)
    Temperatur im Kristallisationsgefäß 106 107 101 103 105 -
    (°C)
    Unterschied zur Kristallübergangs- 8 8 2 2 2.5 -
    temperatur (°C)
    Physikalischen Eigenschaften des
    wasserfreien Natriumcarbonats
    Schüttdichte 1.35 1.39 1.32 1.35 1.44 1.29
    Wasserabsorption 3.8 3.4 3.4 2.9 2.2 7.8
    Fließfähigkeit (sec) 21.5 20.2 24.0 21.0 22.5 23.0
    Form der Kristalle Ag. Ag. Fl. Fl. Fl.
  • Zusammenfassung Es wird ein wasserfreies Natriumcarbonat geschaffen, das eine hohe Schüttdichte, nicht-hygroskopisches Verhalten an Luft, hohe Fließfähigkeit und große Härte aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man Natriumcarbonatmonohydrat in einer gesättigten Lösung von Natriumcarbonat mit einem Gehalt von 10 bis 22 Gew.-% an Natriumchlorid durch Umwandlung in wasserfreies Natriumcarbonat überführt, wobei die Lösung auf eine Temperatur erhitzt wird, die 3 bis 7 OC über der Umwandlungstemperatur des Monohydrats liegt.
  • Leerseite

Claims (12)

  1. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Natriumcarbonat PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Natriumcarbonat, dadurch gekennzeíchnet, daß man Natriumcarbonatmonohydrat durch Erhitzen in einer gesättigten wässrigen Lösung von Natriumcarbonat mit einem Gehalt von 10 bis 22 Gew.-% an Natriumchlorid auf eine Temperatur, welche von 3 bis 7 OC über der Umwandlungstemperatur des Monohydrats liegt, in wasserfreies Natriumcarobnat überführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß man eine gesättigte wässrige Lösung von Natriumcatbonat mit einem Gehalt von 10 bis 22 Gew.-t Natriumchlorid verwendet, bei der die Natriumsulfatkonzentration geringer als 0,2 Gew.-t ist.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Natriumcarbonatmonohydrat verwendet, das durch Hydratisierung von leichter Soda erhalten wurde, wobei die leichte Soda durch Calzinieren eines aus einem Solvay-Verfahren und/oder Ammoniumchlorid-Soda-Verfahren stammenden Natriumbicarbonats hergestellt wurde.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Natriumcarbonatmonohydrat verwendet, das durch Carbonisieren von Natriumhydroxid erhalten wurde.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Natriumcarbonatmonohydrat in Form einer AuEschlämmung verwendet, die bei der Carbonisierung einer Elektrolyselösung aus einer Diaphragmaelektrolyse von Natriumchlorid mit Kohlendioxidgas oder Natriumbicarbonat entsteht.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abtrennung des durch die Umwandlung erhaltenen wasserfreien Natriumcarbonats von der Mutterlauge bei einer Temperatur der Aufschlämmung vornimmt, die über der Umwandlungstemperatur von wasserfreiem Natriumcarbonat liegt.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trennung des wasserfreien Natriumcarbonats von der Mutterlauge mit hilfe einer Zentrifuge durchführt.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das von der Mutterlauge getrennte wasserfreie Natriumcarbonat mit Wasser oder einer wässrigen Lösung von Natriumcarbonat wäscht, indem man es während der Abtrennung der Waschflüssigkeit in einer Zentrifuge besprüht.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Natriumcarbonatmonohydrat in Form seiner Aufschlämmung einspeist.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß man das Natriumcarbonatmonohydrat in fester Form in die gesättigte wässrige Lösung einspeist 11. 1.
  11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die vom wasserfreien Natriumcarbonat abgetrennte Mutterlauge mit einem Gehalt an Natriumcarbonat und Natriumchlorid wieder verwendet.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei der Umwandlung in einem Bereich von (110,4 - 0,42 x) 0C bis (114,4 - 0,42 x) °C liegt, wobei x die Gewichtskonzentration von Natriumchlorid in dem Kristallisationsgefäß bedeutet.
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