DE3525028A1 - Verfahren und vorrichtung zum bestimmen und regeln der vorschubgroesse an einer naehmaschine - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum bestimmen und regeln der vorschubgroesse an einer naehmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Für die Durchführung verschiedener Schalt- und Steue
rungsvorgänge bei der Automatisierung bestimmter Nähar
beiten wie z. B. beim endkantengenauen oder längengerech
ten Zusammennähen zweier Werkstücklagen, ist es vorteil
haft, die effektive Vorschubgröße des Werkstückes pro
Vorschubschritt des Vorschubmittels oder eine evtl. Rela
tivbewegung zwischen zwei Werkstücklagen genau zu ermit
teln.
Durch die DE-PS 23 61 375 ist eine Nähmaschine zum lagen
gleichen Vernähen zweier Werkstücklagen bekannt, bei der
für jede Werkstücklage ein ihre Vorschubgröße abtasten
des Meßrad vorgesehen ist, das Impulse für eine auf die
Vorschubmittel einwirkende Steuerschaltung abgibt. Es hat
sich gezeigt, daß zwischen den Werkstücklagen und den
Meßrädern ein u. a. von der Stoffart des Werkstückes, der
Richtung der Kett- und Schußfäden und der Größe der Vor
schubgeschwindigkeit abhängiger Schlupf auftreten kann,
der das Meßergebnis verfälscht. Daher ist dieses Meßver
fahren insbesondere für längere Nahtstrecken ungenau.
Durch die bei der Bildung des Oberbegriffs des Anspruches
1 berücksichtigte DE-OS 32 16 993 ist ein Verfahren zum
Messen der Vorschubgröße eines Werkstückes im Endab
schnitt einer Naht bekannt, wobei die in einem Winkel zur
in Arbeit befindlichen Kante verlaufende Folgekante des
Werkstückes von einer Sensorvorrichtung abgetastet wird,
die im wesentlichen zwei im Abstand hintereinander ange
ordnete Sensoren aufweist. Die in dem Intervall zwischen
dem Ansprechen der beiden Sensoren gebildete Summe von
Impulsen eines mit der Hauptwelle der Nähmaschine ver
bundenen Impulsgebers wird mit einer Anzahl von Impulsen
verglichen, die durch einen Mikroprozessor in Abhängig
keit vom Abstand zwischen den Abtaststellen der beiden
Sensoren und der eingestellten Stichlänge des Stoffschie
bers der Nähmaschine berechnet wird. Aus der ggf. vorhan
denen Differenz der Impulssummen wird die Größe des
Schlupfes zwischen Vorschubmittel und Werkstück ermit
telt.
Da Beginn und Ende des Impulszählvorganges durch das Ab
tasten einer Werkstückkante ausgelöst werden, ist es für
die Erzielung großer Genauigkeit erforderlich, daß die
Werkstückkanten glatt beschnitten und nicht ausgefranst
sind. Da hierbei stets die im Winkel zu der in Arbeit be
findlichen Kante verlaufende Folgekante des Werkstückes
abgetastet wird, läßt sich dieses Meßverfahren ferner nur
im Endabschnitt einer Naht durchführen, beispielsweise
für die exakte Ansteuerung eines Nahteckpunktes.
Schließlich ist durch die DE-PS 13 02 988 eine Steuerung
bekannt, bei der verschiedene Schaltmittel einer Nähma
schine durch Abtasten reflektierender Markierungspunkte
gesteuert werden, welche auf einer auf dem Werkstück auf
liegenden Schablone oder auf dem Werkstück selbst ange
bracht sind. Hierbei ist es zur Erzielung einer hohen
werkstückbezogenen Schaltgenauigkeit erforderlich, daß
die Markierungspunkte exakt denjenigen Stellen eines
jeden Werkstückes zugeordnet sind, an denen bestimmte
Schaltvorgänge ausgelöst werden sollen. Diese Voraus
setzung wird zwar bei Verwendung von mit Markierungs
punkten versehenen Schablonen erfüllt, wobei allerdings
darauf zu achten ist, daß Schablone und Werkstück stets
genau zueinander ausgerichtet sind; jedoch lohnt sich der
Aufwand für die Herstellung solcher Schablonen nur bei
einer großen Anzahl gleicher Werkstücke. Auch wenn die
Markierungspunkte direkt auf jedem einzelnen Werkstück
angebracht werden, wird man zur Sicherstellung der gefor
derten Plazierungsgenauigkeit ebenfalls eine Schablone
benutzen, so daß auch diese Art der Markierung nur bei
einer großen Anzahl gleicher Werkstücke sinnvoll ist.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Messen der Vorschub
größe von Werkstücken an einer Nähmaschine zu schaffen,
das an beliebigen Stellen einer Naht hinreichend genau
durchführbar und auch für einzelne Werkstücke mit unter
schiedlicher Form und Größe geeignet ist.
Durch die Maßnahme, an beliebiger Stelle der Werkstück
lage gelegene und dabei entweder ohnehin vorhandene oder
aufzubringende werkstückgebundene Merkmale abzutasten,
läßt sich zu beliebigen Zeiten der Nahtbildung eine
vorschubsynchrone schlupffreie Meßwertbildung erzielen,
die beliebig oft wiederholbar eine sehr präzise Bestim
mung der tatsächlichen Vorschubgröße ermöglicht.
Beim Zusammennähen von zwei Werkstücklagen wird gemäß An
spruch 2 bei jeder Werkstücklage die Vorschubgröße be
stimmt. Dies ermöglicht es, bei der Verwendung von Nähma
schinen mit Ober- und Untertransport eine eventuell vor
handene Relativbewegung zwischen den beiden Werkstückla
gen genau zu messen und ggf. exakt auszukorrigieren. Da
die Vorschubmessung an beliebigen Stellen einer Naht er
folgen kann, lassen sich ferner zum Beispiel bei inner
halb der Naht an einer der beiden Werkstücklagen vorzu
sehenden Mehrweiteabschnitten, beispielsweise im Hüftbe
reich von Hosen, Anfang und Ende des Mehrweitabschnittes
genau steuern. Darüber hinaus kann zugleich der Mehrwei
tebetrag exakt gemessen und ggf. auskorrigiert werden.
Nach den Ansprüchen 3 und 4 lassen sich die abzutastenden
Merkmale durch vor oder während des Nähens auf das Werk
stück aufzubringende Markierungen bilden.
Gemäß Anspruch 5 können die abzutastenden Merkmale von
einer einen Maßstab bildenden Vielzahl von Markierungen
gebildet werden. Wenn diese Markierungen vor, während
oder nach dem Zuschneiden bei verzerrungsfreier Lage des
Werkstückes aufgebracht werden und die Markierungen dabei
einen überall gleich großen gegenseitigen Abstand haben,
kann beim Abtasten dieser Markierungen außer der effek
tiven Vorschubgröße auch noch eine ggf. auftretende
Dehnung oder Verzerrung des Werkstückes gemessen und bei
der weiteren Bearbeitung berücksichtigt werden.
Dieser Vorteil wird auch bei dem Verfahren nach Anspruch
8 erreicht. Sofern das Auszacken keinen eigenen Arbeits
gang erfordert, sondern gleichzeitig mit dem Zuschneiden
oder während eines vorhergehenden Nähvorganges erfolgen
kann, wird das Aufbringen gesonderter Markierungen einge
spart.
Sofern die Werkstücklage nach dem Markieren bzw. nach dem
Durchlauf durch die erste Abtaststelle während des wei
teren Vorschubes eine Drehung um die Achse der Nadel er
fährt, wird durch das Verfahren nach Anspruch 7 erreicht,
daß der durch die zweite Abtaststelle hindurchlaufende
Abschnitt der bogenförmigen Markierung stets genau eine
dem gegenseitigen Abstand der Abtaststellen entsprechende
Wegstrecke zurückgelegt hat. Auf diese Weise kann auch
bei sich ändernder winkelförmiger Ausrichtlage eines
Werkstückes noch eine exakte Vorschubbestimmung durchge
führt werden.
Ein Verfahren zum Abtasten eines unpräparierten Werk
stückes ist in Anspruch 8 angegeben. Bei den dabei abge
tasteten Merkmalen handelt es sich beispielsweise um
flächenhafte Abschnitte eines Farbmusters, wobei jedoch
der Rapport, d. h., die Musterbreite in Vorschubrichtung
größer als der gegenseitige Abstand der Abtaststellen der
Sensorvorrichtung sein muß. Diese Einschränkung wird
überwunden, wenn statt eines stetig wiederkehrenden Mu
sters die aus der Lage und dem Abstand von Kett- und
Schußfäden und ggf. einem Farbmuster bei einer ggf. einen
Schattenwurf erzeugenden Beleuchtung gebildete Hellig
keitsstruktur erfaßt wird, die bei genügend feiner Auf
lösung ähnlich einem Fingerabdruck einmalig vorkommt und
sich an keiner Stelle des Werkstückes wiederholt.
Bei der im Anspruch 9 angegebenen Vorrichtung erfüllt die
schaltungsmäßig mit der Signalverarbeitungseinrichtung
verbundene Abtast- und Markierungsvorrichtung zugleich
die Aufgabe der vorderen Abtaststelle, indem sie ebenso
wie diese den Impulszählvorgang startet.
Damit die Markierungen nicht das Aussehen des fertigen
Werkstückes beeinträchtigen, soll die Markiersubstanz
entweder nur vorübergehend oder überhaupt nicht sichtbar
sein. Zu diesem Zweck bieten sich optisch lesbare flüch
tige oder fluoreszierende Farben, induktiv oder kapazitiv
erkennbares Eisenpulver oder durch Temperatursensoren ab
tastbare Wärme- oder Kältemarkierungen an.
Anspruch 10 gibt eine vorteilhafte Weiterbildung der Vor
richtung an, durch die eine automatische Durchführung
einer Vielzahl von auf die gesamte Nahtstrecke gleich
mäßig verteilten Markierungsvorgängen ermöglicht wird.
Für die Abtastung von an den Werkstücklagen bereits vor
handenen Merkmalen weist die Sensorvorrichtung gemäß
Anspruch 11 für jede Werkstücklage zwei mit Abstand hin
tereinander angeordnete Abtaststellen auf, bzw. werden
zwei Sensoren verwendet.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 12 wird erreicht, daß
für den Fall, daß sich zwischen den Abtaststellen stets
mehrere abzutastende Merkmale, wie z. B. Randzacken, be
finden, stets nur dasjenige Merkmal den Impulszählvorgang
beendet, das zuvor den Impulszählvorgang gestartet hatte.
Die Vorrichtung nach Anspruch 13 ermöglicht eine analoge
elektronische Meßwertbildung des Hell-Dunkel-Kontrastes
des abgetasteten Werkstück-Oberflächenabschnittes und die
anschließende Umwandlung der analogen Signalwerte in
binäre Signalwerte, wodurch sich die an der vorderen
Abtaststelle gewonnenen Signalwerte einfacher und genauer
mit denen der hinteren Abtaststelle auf Koinzidenz ver
gleichen lassen.
Die Maßnahmen nach Anspruch 14 ermöglichen auch dann eine
hinreichend genaue Abtastung eines bestimmten Werkstück-
Oberflächenabschnittes durch zwei mit Abstand hinterein
ander angeordnete Zeilenkameras, wenn sich die abgetaste
te Werkstücklage während der Vorschubbewegung seitlich
bewegt hat.
Die Maßnahme nach Anspruch 15 ermöglicht die gleichzei
tige Auswertung mehrerer Signalwertreihen, wodurch die
Auswertungszeit für eine einzelne Aufnahme der hinteren
Zeilenkamera erheblich verkürzt wird. Auf diese Weise
läßt sich eine höhere Bildfolgefrequenz und durch die da
durch bedingte vergrößerte Anzahl der einzelnen Meßwerte
pro Flächeneinheit eine größere Meßgenauigkeit erzielen.
Die Erfindung ist anhand dreier in der Zeichnung darge
steller Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Nähmaschine mit zwei Ab
tast- und Markierungsvorrichtungen und Sensoren;
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung des Stempels
einer Abtast- und Markierungsvorrichtung;
Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung des Antriebs und
der Stichstellaggregate für die Vorschubwerkzeuge
der Nähmaschine;
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Signalverarbeitungsein
richtung;
Fig. 5 eine Seitenansicht der Nähmaschine mit dem zweiten
Ausführungsbeispiel und einem Blockschaltbild der
Signalverarbeitungseinrichtung;
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Werkstücklage mit Zacken
rand und die Lage der Abtaststellen zweier Sen
soren;
Fig. 7 eine Seitenansicht der Nähmaschine mit dem dritten
Ausführungsbeispiel und einem Blockschaltbild der
Signalverarbeitungseinrichtung;
Fig. 8 eine schematische Darstellung des CCD-Bildsensors
einer vorderen und einer hinteren Zeilenkamera.
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines Teiles einer Nähma
schine, die in bekannter Weise eine Grundplatte 1 und
einen Kopf 2 aufweist. Im Kopf 2 der Nähmaschine ist die
einen üblichen Drückerfuß 3 tragende Stoffdrückerstange 4
und auch die Nadelstange 5 aufgenommen, deren faden
führende Nadel 8 mit einem nicht gezeigten Greifer zusam
menarbeitet. Zum Vorschieben von zwei miteinander zu ver
bindenen Werkstücklagen W 1 und W 2 weist die Nähmaschine
einen oberen Stoffschieber 9 und einen unteren Stoff
schieber 10 auf.
Der untere Stoffschieber 10 (Fig. 3) ist von einem unter
halb der Grundplatte 1 angeordneten Träger 11 aufgenom
men, dessen gabelförmig ausgebildetes Ende einen Exzenter
12 umgreift, der auf einer in der Grundplatte 1 gelager
ten Welle 13 angeordnet ist und dem Stoffschieber 10 pro
Stichbildevorgang eine Hubbewegung erteilt. Das noch
freie Ende des Trägers 11 ist mit einem gabelförmig aus
gebildeten Lenker 14 verbunden, der auf einer ebenfalls
in der Grundplatte 1 gelagerten Welle 15 befestigt ist.
Zum Antrieb der Welle 15 ist auf einer zur Welle 13
parallel gerichteten und mit ihr in Antriebsverbindung
stehenden Welle 16 ein Exzenter 17 befestigt, dessen Ex
zenterstange 18 an einem Zapfen 19 angelenkt ist. Auf dem
Zapfen 19 ist ein Lenker 20 gelagert, der mit Hilfe eines
Zapfens 21 mit einer auf der Welle 15 befestigten Kurbel
22 verbunden ist. Seitlich der Exzenterstange 18 ist auf
dem Zapfen 19 ein Lenker 23 befestigt, der einen von
einer Kurbel 24 getragenen Zapfen 25 umgreift. Die wirk
same Länge des Lenkers 23 ist gleich der wirksamen Länge
des Lenkers 20, so daß dann, wenn die beiden Zapfen 21
und 25 miteinander fluchten, die Welle 15 trotz sich
bewegender Exzenterstange 18 in Ruhe verbleibt.
Zum Variieren der auf die Welle 15 wirksam werdenden Be
bewegungen der Exzenterstange 18 ist die Kurbel 24 auf
eine in der Grundplatte 1 gelagerte Stellwelle 26 aufge
klemmt, die zusätzlich noch eine Stellkurbel 27 trägt.
Die Stellkurbel 27 ist über ein Zwischenglied 28 und eine
weitere Stellkurbel 29 mit einer in der Grundplatte 1 ge
lagerten Zwischenwelle 30 verbunden, auf deren freies
Ende eine Kurbel 31 aufgeklemmt ist. Diese ist über eine
Kugelzugstange 32 mit einem Ende eines Schwinghebels 33
verbunden, der um eine gehäusefeste Achse 34 schwenkbar
ist. Das noch freie Ende des Schwinghebels 33 weist einen
kugelförmigen Ansatz 35 auf und ragt in eine Stellkurve
36 eines manuell drehbaren und feststellbaren Einstell
rades 37, das auf einer gehäusefesten Achse 38 angeordnet
ist. Die Stellkurve 36 im Einstellrad 37 verläuft zu des
sen Achse 38 so spiralförmig, daß sich Stichlängen von
beispielsweise 1 bis 6 mm am unteren Stoffschieber 10
einstellen lassen. Eine die Zwischenwelle 30 umgebende
und einerends an der Grundplatte 1 befestigte Feder 39
hält den Ansatz 35 des Schwinghebels 33 in ständiger An
lage an einer der Seitenwandungen der Stellkurve 36.
Die Stoffdrückerstange 4 (Fig. 1) ist an ihrem unteren
Ende mit einem Quersteg 40 versehen, der einen Zapfen 41
trägt. Auf dem Zapfen 41 ist ein Lenker 42 gelagert, der
mittels eines Gelenkzapfens 43 mit dem oberen Stoffschie
ber 9 gelenkig verbunden ist. Dieser wird durch eine fe
derbelastete Kugel 44 ständig nach abwärts gedrückt und
erhält seine Hubbewegung von einem am Quersteg 40
schwenkbar gelagerten Hebel 45, dessen freies Ende eine
von zwei seitlichen Lagerstegen des oberen Stoffschiebers
9 getragene Rolle 46 untergreift. Das andere Ende des
Hebels 45 ist über ein Zwischenglied 47 mit einem Winkel
hebel 48 verbunden, der auf einem gehäusefesten Zapfen 49
(Fig. 3) schwenkbar gelagert ist. Der Winkelhebel 48 ist
an einer Exzenterstange 50 angelenkt, die einen im Kopf 2
auf einem Zapfen 51 drehbar gelagerten Exzenter 52 um
greift. Dieser erhält seinen Antrieb von einer Kurbel 53,
die auf einem Zapfen 54 drehbar gelagert ist, der seiner
seits von der mit der oberen Hauptwelle 55 einstückig
ausgebildeten Kurbel 55 a getragen ist. Da zum Anheben des
oberen Stoffschiebers 9 schon eine vergleichsweise gerin
ge Schwingbewegung des Winkelhebels 48 genügt, liegt der
Anlenkungspunkt von Kurbel 53 und Exzenter 52 auf einer
Verlängerung der oberen Hauptwelle 55 der Nähmaschine.
Zum Antrieb des oberen Stoffschiebers 9 greift an dem
Zapfen 43 (Fig. 1) ein Zwischenlenker 56 an, der mittels
eines Gelenkzapfens 57 mit einem Schwinghebel 58 verbun
den ist, der seinerseits auf einer im Kopf 2 der Nähma
schine gelagerten Schwingwelle 59 (Fig. 3) befestigt ist.
Die Schwingwelle 59 erhält ihren Antrieb von einer auf
ihr befestigten Kurbel 60, die über einen Lenker 61 mit
einem Kurbelarm 62 einer oberen Schwingwelle 63 verbunden
ist. Die obere Schwingwelle 63 wird mittelbar von einem
auf der oberen Hauptwelle 55 angeordneten Exzenter 64
angetrieben, dessen Exzenterstange 65 einen Zapfen 66 um
greift, der von zwei seitlichen Stegen eines Bügels 67
getragen ist. An dem Zapfen 66 greift ferner ein Lenker
68 an, der mit Hilfe eines Zapfens 69 an eine von der
oberen Schwingwelle 63 getragene Kurbel 70 angelenkt ist.
Der Bügel 67 ist mittels zweier zueinander fluchtend an
geordneter Lagerstifte 71 an einem bügelförmigen Stell
glied 72 schwenkbar gelagert, welches mit einem Achsstum
mel 73 versehen und im Gehäuse der Nähmaschine schwenkbar
gelagert ist. Wird das Stellglied 72 um seinen Achsstum
mel 73 geschwenkt, so ändert sich die Relativlage zwi
schen den Lagerstiften 71 und dem Zapfen 69 und somit
auch die Größe der Schwingbewegung der Kurbel 70.
Zum Verschwenken des Stellgliedes 72 ist auf dessen Achs
stummel 73 eine Kurbel 74 befestigt, die über einen Len
ker 75 und einen Gelenkzapfen 76 am oberen Ende einer
Verbindungsstange 77 angreift. Das untere Ende der Ver
bindungsstange 77 ist an eine Stellkurbel 78 angelenkt,
die ihrerseits auf der Stellwelle 26 festgeklemmt ist.
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß bei Verstellen
des Einstellrades 37 die Vorschubeinstellung des unteren
Stoffschiebers 10 synchron mit der Vorschubeinstellung
des oberen Stoffschiebers 9 verändert werden kann. Hier
bei bilden die Bauelemente 20 bis 26 ein Stichstellaggre
gat 79 und die Bauelemente 67 bis 73 ein Stichstellaggre
gat 80.
Um die Vorschubschrittgröße des oberen Stoffschiebers 9
zur Erzielung gleicher Vorschubgrößen der beiden Werk
stücklagen W 1 und W 2 relativ zur Vorschubschrittgröße des
unteren Stoffschiebers 10 verändern zu können, ist eine
Stellvorrichtung 81 vorgesehen, die einen Schrittmotor 82
sowie eine auf dessen Antriebswelle 83 angeordnete
Steuerscheibe 84 umfaßt. In die Steuerscheibe 84 ist eine
kurvenförmig verlaufende Nut 85 eingearbeitet, in die ein
Stift 86 eingreift. Dieser ist von einem Schwinghebel 87
aufgenommen, der um eine gehäusefeste Achse 88 schwenkbar
ist und an seinem oberen Ende mit einem Zwischenglied 89
gelenkig verbunden ist. Das noch freie Ende des Zwischen
gliedes 89 greift an dem die Verbindungsstange 77 mit dem
Lenker 75 verbindenden Zapfen 76 an und bietet somit die
Möglichkeit, bei eingerastetem Einstellrad 37 die Winkel
lage der beiden ein Knickgelenk bildenden Lenker 74 und
75 zur Veränderung der Vorschubschrittgröße des oberen
Stoffschiebers 9 zu verändern.
Die Welle 16 trägt eine mit einer Vielzahl von Strich
marken 90 versehene Impulsscheibe 91, die mit einem
Impulsgeber 92 zusammenwirkt. Die Strichmarken 90 sind
nur auf einem Teil der Impulsscheibe 91 vorhanden, näm
lich auf dem Teil, der während der Transportphase der
Stoffschieber 9, 10 vom Impulsgeber 92 abgetastet wird.
Auf diese Weise gibt dieser nur während der Transport
phase der Nähmaschine Impulse ab. Die Impulsscheibe 91
enthält ferner eine Strichmarke 93, die einen geringeren
radialen Abstand zur Drehachse der Impulsscheibe 91 hat
und deswegen den Impulsgeber 92 nicht beeinflußt. Die
Strichmarke 93 wirkt mit einem Impulsgeber 94 zusammen.
Die Strichmarke 93 liegt auf dem Teil der Impulsscheibe
91, der während der Nichttransportphase der Stoffschieber
9, 10 durch den Impulsgeber 94 hindurchläuft.
An einem am Kopf 2 angeordneten Träger 95 ist ein Elek
tromagnet 96 befestigt, dessen Zugstange 97 durch eine
nicht dargestellte Feder in der in Fig. 1 dargestellten
angehobenen Stellung gehalten wird. Auf das Ende der Zug
stange 97 ist ein Führungsrohr 98 aufgeschraubt, in dem
ein Kolben 99 (siehe Fig. 2) verschiebbar aufgenommen
ist. Der Kolben 99 ist einerseits durch einen ringförmi
gen Anschlag 100 und andererseits durch einen Einsatz 101
axial gesichert und wird durch eine Druckfeder 102 in
Anlage am Einsatz 101 gehalten. Im Kolben 99 ist ein
röhrchenförmiger Stempel 103 befestigt, dessen Innenraum
mit Dochtmaterial 104 ausgefüllt ist. Auf das obere Ende
des Stempels 103 ist ein dünner Schlauch 105 aufgesteckt,
der mit dem gleichen Dochtmaterial 104 ausgefüllt ist.
Der Schlauch 105 ist durch eine im Führungsrohr 98 ent
haltene nicht dargestellte Bohrung hindurchgeführt und
mit einem 2/2-Wegeventil 106 verbunden. Das Wegeventil
106 wird durch Federkraft in der in Fig. 1 gezeigten
Schließstellung gehalten und ist durch einen eingebauten
Schaltmagnet 107 in die Durchflußstellung schaltbar. Das
Wegeventil 106 ist ferner mit der Austrittsöffnung eines
auf dem Träger 95 befestigten Behälters 108 verbunden. In
den Behälter 108 ist dunkelfarbige flüchtige Tinte einge
füllt, die nach dem Aufbringen auf einer Werkstücklage
nur vorübergehend sichtbar ist.
Der Elektromagnet 96 und der Schaltmagnet 107 des Wege
ventils 106 sind über entsprechende nicht dargestellte
Verstärker und zwei Leitungen 110, 111 (Fig. 4) mit je
einem Ausgang einer einen Mikroprozessor aufweisenden
Signalverarbeitungseinrichtung 112 verbunden. Die Bauele
mente 96 bis 108 bilden eine kombinierte Abtast-und Mar
kierungsvorrichtung 109.
Unterhalb der Grundplatte 1 ist eine zweite kombinierte
Abtast- und Markierungsvorrichtung angeordnet, die mit
113 bezeichnet ist. Die Abtast- und Markierungsvorrich
tung 113 ist aus den gleichen Bauelementen aufgebaut wie
die Abtast- und Markierungsvorrichtung 109. Sie weist da
her einen Elektromagnet 114 auf, der auf einem Träger 115
befestigt ist. Die Zugstange 116 des Elektromagneten 114
wird durch eine nicht dargestellte Feder in der in Fig. 1
dargestellten abgesenkten Stellung gehalten. Auf das Ende
der Zugstange 116 ist ein in einer Bohrung 117 in der
Grundplatte 1 hineinragendes Führungsrohr 118 aufge
schraubt, das einen verschiebbaren federbelasteten röhr
chenförmigen Stempel 119 trägt. Auf das untere Ende des
Stempels 119 ist ein dünner Schlauch 120 aufgesteckt. Der
Schlauch 120 ist aus dem Führungsrohr 118 herausgeführt
und mit einem 2/2-Wegeventil 121 verbunden. Das Wegeven
til 121 wird durch Federkraft in der in Fig. 1 gezeigten
Schließstellung gehalten und ist durch einen eingebauten
Schaltmagnet 122 in die Durchflußstellung schaltbar. Vom
Wegeventil 121 aus führt ein dünner Schlauch 123 in einen
unterhalb des Wegeventils 121 auf dem Träger 115 befe
stigten Behälter 124. Der Stempel 119 und die beiden
Schläuche 120, 123 sind mit nicht dargestelltem Dochtma
terial ausgefüllt. Der Behälter 124 ist wie der Behälter
108 mit dunkelfarbiger flüchtiger Tinte gefüllt.
Der Elektromagnet 114 und der Schaltmagnet 122 des Wege
ventils 121 sind über entsprechende nicht dargestellte
Verstärker und zwei Leitungen 125, 126 mit je einem Aus
gang der Signalverarbeitungseinrichtung 112 verbunden.
Auf den beiden Trägern 95, 115 ist je ein Sensor 127, 128
befestigt, wobei der untere Sensor 128 unterhalb einer
Bohrung 129 der in der Grundplatte 1 eingesetzten Stich
platte 130 angeordnet ist. Die Sensoren 127, 128 bestehen
aus einem Lichtsender und einem Lichtempfänger und
dienen zum Abtasten zweier Werkstücklagen W 1, W 2, die
durch ein auf der Grundplatte 1 angeordnetes Zwischen
blech 131 voneinander getrennt sind. Die Sensoren 127,
128 sind über Leitungen 132, 133 mit je einem Eingang der
Signalverarbeitungseinrichtung 112 verbunden. Zwischen
der Berührungsstelle der Stempel 103, 119 auf den Werk
stücklagen W 1, W 2 einerseits und der Abtaststelle der
Sensoren 127, 128 andererseits besteht in Vorschubrich
tung V ein gegenseitiger Abstand A 1.
Die Signalverarbeitungseinrichtung 112 verfügt über ein
mit einer Tastatur versehenes Dateneingabegerät 134 (Fig.
4) und ist über Eingangsleitungen 135, 136 mit den beiden
Impulsgebern 92, 94 und über eine Ausgangsleitung 137 und
eine nicht dargestellte Steuerschaltung mit dem Schritt
motor 82 der Stellvorrichtung 81 verbunden.
Der Aufbau der Nähmaschine ist identisch mit demjenigen
für das erste Ausführungsbeispiel. Es wird hierbei jedoch
nur der Impulsgeber 92 benötigt.
An einem am Kopf 2 angeordneten Träger 140 sind zwei Sen
soran 141, 142 befestigt, die jeweils aus einem Lichtsen
der und einem Lichtempfänger bestehen. Die Lichtsender
enthalten ein nicht dargestelltes Linsensystem und eine
Schlitzmaske, wodurch die ausgesandten Lichtstrahlen an
der Auftreffstelle, d. h. auf der oberen Werkstücklage
W 3 oder dem Zwischenblech 131 einen linienförmigen
Lichtbalken 143 bzw. 144 erzeugen (Fig. 6). Die Sensoren
141, 142 bzw. deren Schlitzmasken sind so ausgerichtet,
daß die Längsachse der Lichtbalken 143, 144 parallel zu
den Kanten K der Zacken Z der oberen Werkstücklage W 3
verlaufen. Die Oberfläche des Zwischenbleches 131 ist
poliert, wodurch die von den Lichtsendern ausgesandten
Lichtstrahlen beim Auftreffen auf das Zwischenblech 131
zu den jeweiligen Lichtempfängern reflektiert werden. Die
auf dem Zwischenblech 131 erzeugten Lichtbalken 143, 144
haben einen gegenseitigen Abstand A 2. Zur Anpassung an
unterschiedliche Nahtabstände N sind die Sensoren 141,
142 quer zur Vorschubrichtung V verstellbar.
Der vordere Sensor 141 ist über eine Leitung 145 mit dem
Setzeingang eines flankengesteuerten Flipflops 146 ver
bunden. Der hintere Sensor 142 ist über eine Leitung 147
mit einem Vorwahlzähler 148 verbunden, dessen Ausgang
über eine Leitung 149 an den Rücksetzeingang des Flip
flops 146 angeschlossen ist. Der Ausgang des Flipflops
146 ist über eine Leitung 150 mit einem Eingang eines
UND-Tores 151 verbunden. Die vom Impulsgeber 92 erzeugten
Impulse werden über eine Leitung 152 einem Impulsformer
153 und von diesem über eine Leitung 154 einem zweiten
Eingang des UND-Tores 151 zugeführt. Der Ausgang des
UND-Tores 151 ist über eine Leitung 155 mit einem Regi
ster 156 verbunden, welches zusammen mit einem Mikropro
zessor 157 ein Bestandteil einer Signalverarbeitungsein
richtung 158 ist.
Auf einem unterhalb der Grundplatte 1 befestigten Träger
159 sind zwei Sensoren 160, 161 angeordnet, die in glei
cher Weise wie die Sensoren 141, 142 aufgebaut und ange
ordnet sind und wie diese funktionieren. Für den Durch
tritt der Lichtstrahlen des Sensors 160 durch die Grund
platte 1 ist in dieser eine Bohrung 162 enthalten. Die
Lichtstrahlen des Sensors 161 treten durch die Bohrung
129 der Stichplatte 130 hindurch.
Der vordere Sensor 160 ist über eine Leitung 163 mit dem
Setzeingang eines flankengesteuerten Flipflops 164 ver
bunden. Der hintere Sensor 161 ist über eine Leitung 165
mit einem Vorwahlzähler 166 verbunden, dessen Ausgang
über eine Leitung 167 an den Rücksetzeingang des Flip
flops 164 angeschlossen ist. Der Ausgang des Flipflops
164 ist über eine Leitung 168 mit einem Eingang eines
UND-Tores 169 verbunden. Einem zweiten Eingang des UND-
Tores 169 werden über eine Leitung 170 die vom Impuls
geber 92 erzeugten und im Impulsformer 153 umgeformten
Impulse zugeleitet. Der Ausgang des UND-Tores 169 ist
über eine Leitung 171 mit einem Register 172 verbunden,
welches ein Bestandteil der Signalverarbeitungseinrich
tung 158 ist. Ein Ausgang der Signalverarbeitungseinrich
tung 158 ist über eine Leitung 173 mit der Stellvorrich
tung 81 verbunden.
Der Aufbau der Nähmaschine ist identisch mit demjenigen
für das erste Ausführungsbeispiel. Es wird hierbei jedoch
nur der Impulsgeber 92 benötigt.
An einem am Kopf 2 angeordneten Träger 180 sind als Sen
sorvorrichtung für die obere Werkstücklage W 5 zwei mit je
einem CCD-Bildsensor (charge-coupled devices) 181 bzw.
182 (Fig. 8) ausgerüstete Zeilenkameras 183, 184 sowie
zwei Lichtquellen 185, 186 befestigt. Die CCD-Bildsen
soren 181, 182 weisen eine Vielzahl von zeilenförmig
aneinandergereihten quadratischen Fotoelementen 187 auf,
die jeweils eine Kantenlänge von 13 µm haben und mit zwei
parallel angeordneten Analog-Schieberegistern 188 verbun
den sind.
Der CCD-Bildsensor 181 der vorderen Zeilenkamera 183 ent
hält 1024 Fotoelemente 187 und hat damit eine Zeilenlänge
von ca. 13, 3 mm, die in Fig. 8 mit B bezeichnet ist. Der
CCD-Bildsensor 182 der hinteren Zeilenkamera 184 enthält
1728 Fotoelemente 187 und hat damit eine Zeilenlänge von
ca. 22.5 mm, die in Fig. 8 mit C bezeichnet ist. Die Zei
lenkamera 183 und die Lichtquelle 185 bilden gemeinsam
auf dem oberen Werkstück W 5 bzw. einem Zwischenblech 189
eine quer zur Vorschubrichtung V verlaufende vordere Ab
taststelle 190 von der Breite B, während die Zeilenkamera
184 und die Lichtquelle 186 eine hintere Abtaststelle 191
von der Breite C bilden, die parallel zur vorderen ver
läuft. Die beiden Abtaststellen 190,191 haben einen ge
genseitigen Abstand A 3.
Jede Zeilenkamera 183, 184 ist über je eine Leitung 192
mit einem Vergleicher 193 bzw. 194 verbunden, der die
analogen Videosignale der jeweiligen Zeilenkamera 183
bzw. 184 in binäre Videosignale umwandelt. Die Verglei
cher 193, 194 sind über je eine Leitung 195 mit je einem
Schieberegister 196 bzw. 197 und diese über je eine Lei
tung 198 mit einem Mikroprozessor 199 verbunden.
Auf einem unterhalb der Grundplatte 1 befestigten Träger
200 sind zwei Zeilenkameras 201, 202 angeordnet, die wie
die Zeilenkameras 183, 184 aufgebaut sind, d. h., der
CCD-Bildsensor der vorderen Zeilenkamera 201 hat die
Zeilenlänge B, während der CCD-Bildsensor der hinteren
Zeilenkamera 202 die Zeilenlänge C aufweist. Die Zeilen
kameras 201, 202 sind mit je einem Ende eines aus einer
Mehrzahl von Lichtleitfasern bestehenden Lichtleiters 203
verbunden. Es ist ferner eine Lichtquelle 204 vorgesehen,
an die je ein Ende zweier aus einer Mehrzahl von Licht
leitfasern bestehenden Lichtleiter 205, 206 angeschlos
sen ist. Die Lichtleiter 203, 205, 206 sind auf nicht
näher erläuterte Art in Durchgangsbohrungen der Grund
platte 1 und der Stichplatte 130 befestigt. Die Zeilen
kamera 201 und ihr Lichtleiter 203 bilden mit der Licht
quelle 204 und dem Lichtleiter 205 eine vordere Abtast
stelle 207 von der Breite B. In gleicher Weise bilden die
Zeilenkamera 202 und ihr Lichtleiter 203 mit der Licht
quelle 204 und dem Lichtleiter 206 eine hintere Abtast
stelle 208 von der Breite C. Die beiden Abtaststellen
207, 208 haben den gleichen gegenseitigen Abstand A 3 wie
die Abtaststellen 190, 191.
Jede Zeilenkamera 201, 202 ist über je eine Leitung 209
mit einem Vergleicher 210 bzw. 211 verbunden, der die
analogen Videosignale der jeweiligen Zeilenkamera 201
bzw. 202 in binäre Videosignale umwandelt. Die Verglei
cher 210, 211 sind über je eine Leitung 212 mit je einem
Schieberegister 213 bzw. 214 und diese über je eine Lei
tung 215 mit dem Mikroprozessor 199 verbunden.
Ein Eingang des Mikroprozessors 199 ist über eine Leitung
216 mit dem Impulsgeber 92 verbunden. Vier Ausgänge des
Mikroprozessors 199 sind über je eine Leitung 217, 218,
219, 220 mit den Zeilenkameras 183, 184, 201, 202 ver
bunden. Ein weiterer Ausgang des Mikroprozessors 199
steht über eine Leitung 221 mit der Stellvorrichtung 81
in Verbindung.
Die Vergleicher 193, 194, 210, 211, die Schieberegister
196, 197, 213, 214 und der Mikroprozessor 199 bilden eine
Signalverarbeitungseinrichtung 222.
Zu Beginn eines Nähvorganges steht die Steuerscheibe 84
der Stellvorrichtung 81 in mittlerer Stellung, d. h., die
beiden Enden der Nut 85 sind gleich weit vom Stift 86
entfernt. Dies hat zur Folge, daß das Stichstellaggregat
80 auf die gleiche Vorschubgröße eingestellt ist wie das
Stichstellaggregat 79 und daß demzufolge die beiden
Stoffschieber 9, 10 genau gleich große Vorschubschritte
ausführen.
Bei jeder vollen Umdrehung der Impulsscheibe 91, d. h.
bei jedem Stichbildevorgang erzeugt der Impulsgeber 94
beim Durchgang der Strichmarke 93 einen Impuls, der an
die Signalverarbeitungseinrichtung 112 weitergeleitet
wird. Diese ist in Abhängigkeit von der am Einstellrad 37
eingestellten Stichlänge so programmiert, daß bei einer
aus mehreren Vorschubschritten zusammengesetzten Vor
schubstrecke, die dem Abstand A 1 entspricht, nur einmal
Ausgangssignale für die Abtast- und Markierungsvorrich
tungen 109, 113 während einer Nichttransportphase der
Stoffschieber 9, 10 ausgelöst werden. Das heißt, daß bei
einem Abstand A 1 von 20 mm und einer Stichlänge von 3 mm
nach frühestens 7 Stichbildevorgängen und einer dement
sprechenden Vorschubstrecke von 7 × 3 = 21 mm Ausgangs
signale für die Abtast- und Markierungsvorrichtungen 109,
113 erzeugt werden. Die Ausgangssignale bewirken, daß die
Elektromagnete 96, 114 gleichzeitig erregt und die Stem
pel 103, 119 gegen die entsprechende Werkstücklage W 1, W 2
gedrückt werden. Dabei wird das im Bereich der Stempel
öffnung befindliche, mit der flüchtigen Tinte benetzte
Dochtmaterial 104 mit den Werkstücklagen W 1, W 2 in Be
rührung gebracht und auf ihnen je eine dunkelfarbige und
nur für eine begrenzte Zeit sichtbare Markierung erzeugt.
Damit die Markierungen für das nachfolgende optische Ab
tasten mit der Oberfläche der Werkstücklagen W 1, W 2 einen
ausreichenden Dunkel-Hell-Kontrast bilden, kann dunkel
farbige Tinte nur bei hellfarbigen und möglichst unge
musterten Werkstücken verwendet werden. Sollen auch
dunkle oder gemusterte Werkstücke verarbeitet werden, so
ist es vorteilhafter, eine fluoreszierende Tinte zu be
nutzen, die aus dieser erzeugten Markierungen zum Zweck
der Abtastung mit ultraviolettem Licht zu bestrahlen und
Sensoren zu verwenden, die nur für ultraviolettes Licht
empfindlich sind.
Mit dem Einschalten der Elektromagnete 96, 114 werden die
Wegeventile 106, 121 kurzzeitig in Durchflußstellung ge
schaltet, wodurch eine Verbindung zwischen dem Docht
material 104 und dem Tintenvorrat in den Behältern 108,
124 hergestellt und die beim Markieren abgegebene Tinten
menge wieder ergänzt wird. Durch Verändern der Einschalt
dauer der Schaltmagnete 107, 122 läßt sich der Sätti
gungsgrad des Dochtmaterials 104 steuern.
Gleichzeitig mit der Erzeugung der Ausgangssignale für
die Abtast- und Markierungsvorrichtungen 109, 113 wird
ein Zählvorgang für die vom Impulsgeber 92 erzeugten Im
pulse gestartet. Auf diese Weise führen die Abtast- und
Markierungsvorrichtungen 109, 113 in Verbindung mit der
Signalverarbeitungseinrichtung 112 außer dem Markieren
auch die Funktion aus, für die anderenfalls gesonderte
Abtastvorrichtungen benötigt würden. Da die Abtast- und
Markierungsvorrichtungen 109, 113 in der Nichttransport
phase der Stoffschieber 9, 10 betätigt werden, der Im
pulsgeber 92 aber nur während der Transportphase Zählim
pulse erzeugt, beginnt der Impulszählvorgang stets erst
dann, wenn die Markiervorgänge abgeschlossen sind. Da
durch wird vermieden, daß ein durch unterschiedliche
Drehzahlen der Nähmaschine hervorgerufener unterschiedli
cher Zeitversatz zwischen dem Markieren und dem Beginn
der Impulszählung auftreten kann.
Der Impulszählvorgang erfolgt parallel in zwei Registern
der Signalverarbeitungseinrichtung 112. Sofern nun beide
Sensoren 127, 128 gleichzeitig die beiden zuvor erzeugten
Markierungen erkennen, beenden sie ebenfalls gleichzeitig
den Impulszählvorgang in den beiden Registern. Da hierbei
in beiden Registern eine gleich große Impulssumme enthal
ten ist, ergibt ein anschließend von der Signalverarbei
tungseinrichtung 112 durchgeführter Vergleich der Im
pulssummen, daß die beiden Werkstücklagen W 1, W 2 eine
gleich große Transportstrecke zurückgelegt haben. In
diesem Fall werden dem Schrittmotor 82 keine Steuerbe
fehle zugeführt, so daß die Einstellung der Stellvorrich
tung 81 unverändert bleibt.
Aufgrund verschiedener Einflußfaktoren wie z. B. unter
schiedliche Stoffart von oberer und unterer Werkstücklage
W 1, W 2 unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit, un
terschiedlicher Materialstärke oder unterschiedlichem
Richtungsverlauf der Kett- und Schußfäden, können die
beiden Werkstücklagen W 1, W 2 ein unterschiedliches Trans
portverhalten haben, so daß trotz gleich großer Vorschub
schritte der Stoffschieber 9, 10 die beiden Werkstückla
gen W 1, W 2 unterschiedlich schnell transportiert werden,
wodurch sich zwischen ihnen ein Transportversatz ergibt.
In diesem Fall werden die Sensoren 127, 128 zu unter
schiedlichen Zeiten die Markierungen erkennen. Dement
sprechend wird auch der Impulszählvorgang in den beiden
Registern zu unterschiedlichen Zeiten beendet, so daß das
vom später beaufschlagten Sensor 127 oder 128 gesteuerte
Register eine entsprechend größere Impulssumme enthält
als das andere Register. Die Differenz der Impulssummen
ist ein Maß für den Transportversatz der beiden Werk
stücklagen W 1, W 2 in Bezug auf eine Transportstrecke, die
dem Abstand A 1 entspricht.
Die Signalverarbeitungseinrichtung 112 berechnet nun aus
der Differenz der Impulssummen und dem über das Eingabe
gerät 134 eingespeicherten Wert der Vorschubgröße der
Stoffschieber 9, 10 bzw. dem Einstellwert des Einstell
rades 37 den für den Ausgleich des Transportversatzes be
nötigten Korrekturwert für die Vorschubschrittgröße des
oberen Stoffschiebers 9. Aufgrund der hohen Operations
geschwindigkeit der Signalverarbeitungseinrichtung 112
wird praktisch unmittelbar nach Ermittlung der Differenz
der Impulssummen dem Schrittmotor 82 ein dem Korrektur
wert entsprechender Stellbefehl zugeleitet, worauf der
Schrittmotor 82 die Stellvorrichtung 81 in entsprechender
Weise einstellt und dadurch die Vorschubschrittgröße des
oberen Stoffschiebers 9 gegenüber der unverändert belas
senen Einstellung des unteren Stoffschiebers 10 vergrös
sert oder verkleinert.
Da nach jeweils 7 Stichbildevorgängen stets ein neuer
Markierungsvorgang an beiden Werkstücklagen W 1, W 2 durch
geführt wird und das optische Abtasten der werkstückge
bundenen Markierungen eine vorschubsynchrone schlupffreie
Meßwertbildung gewährleistet, erfolgt während des gesam
ten Nähvorganges eine ständige Überprüfung der effektiven
Vorschubgröße der Werkstücklagen W 1, W 2 und ggf. eine
entsprechend häufige Korrektur der Vorschubschrittgröße
des oberen Stoffschiebers 9, so daß auch bei sich ändern
den Einflußfaktoren ein praktisch versatzfreier Transport
beider Werkstücklagen W 1, W 2 erzielt wird.
Die Korrekturgenauigkeit läßt sich beispielsweise durch
eine Verkürzung des Abstandes A 1 verbessern, da auf diese
Weise die Markierungsvorrichtungen 109, 113 nach einer
geringeren Anzahl von Stichbildevorgängen betätigt und
somit bei gleicher Werkstücklänge eine größere Anzahl von
Markierungs-, Abtast- und Korrekturvorgängen durchgeführt
werden können. Eine andere Möglichkeit zur Verbesserung
der Korrekturgenauigkeit besteht darin, daß auf einer dem
Abstand A 1 entsprechenden Vorschubstrecke pro Werkstück
lage W 1 bzw. W 2 zwei Markierungen erzeugt werden. In die
sem Fall müssen dann aber statt zwei nunmehr vier Regi
ster zur Zählung der Impulse benutzt werden, die teil
weise gleichzeitig jedoch mit unterschiedlichen Start-
und Stopzeiten betrieben und abwechselnd ausgewertet wer
den.
Die vorschubsynchrone und schlupffreie Meßwertbildung
ermöglicht ferner zu jedem Zeitpunkt eines Nähvorganges
eine exakte Bestimmung der von den Werkstücklagen W 1, W 2
bis dahin zurückgelegten Wegstrecke. Zu diesem Zweck wird
ein zusätzlicher bekannter und daher nicht dargestellter
optischer Sensor benötigt, dessen Abtastpunkt seitlich
neben dem Stichloch der Stichplatte 130 liegt und der auf
die quer oder schräg zur Vorschubrichtung V verlaufende
Anfangskante der Werkstücklagen W 1, W 2 anspricht. Mit
Hilfe dieses Sensors wird zu Beginn eines Nähvorganges
ein weiteres Register der Signalverarbeitungseinrichtung
112 dahingehend beeinflußt, sämtliche während des Näh
vorganges vom Impulsgeber 92 erzeugten Impulse zu sum
mieren. Diese Impulssumme wird in der Signalverarbei
tungseinrichtung 112 mit einem Vorschubfaktor, dessen
Größe von der am Einstellrad 37 eingestellten Stichlänge
abhängt, und einem Korrekturfaktor multipliziert, der den
üblicherweise auftretenden Schlupf zwischen den Stoff
schiebern 9, 10 und den Werkstücklagen W 1, W 2 berücksich
tigt. Das Ergebnis der Multiplikation bildet nun den Wert
der von den Werkstücklagen W 1, W 2 bis zu diesem Zeitpunkt
zurückgelegten Wegstrecke. Dieser Wert kann beispiels
weise zur manuellen Nahtlängensteuerung in einem Display
angezeigt werden. Mit Hilfe der exakten Wegstreckenmes
sung können aber auch in Verbindung mit einem Vorwahl
zähler nach vorbestimmten Wegstrecken Schaltvorgänge an
der Nähmaschine ausgelöst werden.
Der den Schlupf zwischen den Stoffschiebern 9, 10 und den
Werkstücklagen W 1, W 2 berücksichtigende Korrekturfaktor
wird folgendermaßen ermittelt: Die Signalverarbeitungs
einrichtung 112 berechnet aus dem Abstand A 1, der Anzahl
der auf der Impulsscheibe 91 angeordneten Strichmarken 90
und der am Einstellrad 37 eingestellten Stichlänge die
Anzahl von Impulsen, die sich bei einem schlupffreien
Transport der Werkstücklagen W 1, W 2 ergeben würde. Diese
Impulszahl wird nun mit der wegen des Schlupfes größeren
Impulssumme verglichen, die zwischen dem Anbringen einer
Markierung auf der unteren Werkstücklage W 2 und deren
Erkennen durch den Sensor 128 gebildet wird. Das Verhält
nis zwischen der errechneten theoretischen Impulszahl und
der registrierten Impulssumme bildet sodann den Korrek
turfaktor für die vorgenannte Berechnung der von den
Werkstücklagen W 1, W 2 effektiv zurückgelegten Wegstrecke.
Da dieser Korrekturfaktor nach jedem Markierungs- und Ab
tastvorgng neu berechnet werden kann, läßt sich auch bei
sich im Verlauf des Nähvorganges ändernden, den Schlupf
zwischen den Stoffschiebern 9, 10 und den Werkstücklagen
W 1, W 2 beeinflussenden Nähparametern eine sehr genaue
Wegstreckenmessung erzielen.
Wenn nach Beginn eines Nähvorganges der die Abtaststelle
des vorderen Sensors 141 bildende Lichtbalken 143 nach
dem Passieren der Kante K eines Zackens Z zum erstenmal
vollständig auf das Zwischenblech 131 fällt und dadurch
voll reflektiert wird, bewirkt der Sensor 141, daß das
Flipflop 146 den Ausgangszustand 1 einnimmt. Der Signal
zustand 1 auf der Leitung 150 bewirkt, daß das UND-Tor
151 für die vom Impulsgeber 92 erzeugten und im Impuls
former 153 zu Rechteckimpulsen umgeformten Impulse geöff
net wird, so daß diese in das Register 156 eingeschrieben
und dort aufsummiert werden können.
Dieser Impuls-Zählvorgang muß nun durch den hinteren
Sensor 142 beendet werden wenn dieselbe Kante K, die
zuvor das UND-Tor 151 geöffnet und damit den Impuls-Zähl
vorgang gestartet hatte, nach Durchlauf der Wegstrecke A 2
unter der Abtaststelle des Sensors 142 hindurchgelaufen
ist und der Lichtbalken 144 vollständig vom Zwischenblech
131 reflektiert wird. Damit nun die zum Zeitpunkt des An
sprechens des vorderen Sensors 141 zwischen den beiden
Lichtbalken 143, 144 befindlichen Zacken Z nicht den
Impulszählvorgang vorzeitig unterbrechen, wird der Vor
wahlzähler 148 auf die Zahl eingestellt, die der Anzahl
von Zacken Z entspricht, welche sich jeweils zwischen den
Lichtbalken 143, 144 befinden. Liegen wie im Beispiel
nach Fig. 6 zwischen den Lichtbalken 143, 144 vier Zacken
Z, so gibt der auf den Zählwert vier eingestellte Vor
wahlzähler 148 nach vier vom hinteren Sensor 142 erzeug
ten Signalen ein Steuersignal an den Rücksetzeingang des
Flipflops 146, wodurch dieses in den Ausgangszustand 0
umgeschaltet wird. Der Signalzustand 0 auf der Leitung
150 bewirkt, daß das UND-Tor 151 für die Weiterleitung
der vom Impulsgeber 92 gelieferten Impulse gesperrt wird.
Damit ist der Impulszählvorgang im Register 156 beendet.
Die Impulssumme im Register 156 bildet nun ein Maß für
die Geschwindigkeit eines werkstückgebundenen optisch
abgetasteten Merkmals während des Durchlaufs durch eine
festgelegte Meßstrecke von der Länge A 2.
Das gleiche Meßverfahren wird auch bezüglich der unteren
Werkstücklage W 4 durchgeführt, wobei es nicht notwendig
ist, daß die Zacken Z der beiden Werkstücklagen W 3, W 4
jeweils zeitgleich durch die Abtaststellen der die Zähl
vorgänge auslösenden vorderen Sensoren 141, 160 hindurch
laufen. Die in den getrennten Registern 156, 172 erfol
gende Summierung der Impulse kann auch mit zeitlichem
Versatz ablaufen.
Nach Beendigung der beiden Impulszählvorgänge werden die
Impulssummen verglichen, wobei eine ggf. bestehende
Differenz ein Maß für einen Transportversatz der Werk
stücklagen W 3, W 4 ist. Die Signalverarbeitungseinrichtung
158 berechnet nun in der gleichen Weise wie beim Aus
führungsbeispiel 1 den für den Ausgleich des Transport
versatzes benötigten Korrekturwert für die Vorschub
schrittgröße des oberen Stoffschiebers 9 und leitet dem
Schrittmotor 82 einen diesem Korrekturwert entsprechen
den Stellbefehl für die Verstellung der Stellvorrichtung
81 zu.
Mit Beginn eines Nähvorganges werden die Lichtquellen
185, 186 und 204 eingeschaltet und dadurch die Abtast
stellen 190, 191, 207, 208 beleuchtet. Die Beleuchtung
der unteren Abtaststellen 207, 208 erfolgt hierbei mit
Hilfe der Lichtleiter 205, 206, die im Bereich der Ab
taststellen gegabelt sind und die zugeordneten Lichtlei
ter 203 der Zeilenkameras 201, 202 von zwei Seiten um
greifen. Gleichzeitig mit den Lichtquellen werden auch
die Zeilenkameras 183, 184, 201, 202 eingeschaltet. Der
weitere Funktionsablauf wird nachfolgend zunächst für die
obere Werkstücklage W 5 erläutert.
Die vordere Zeilenkamera 183 erzeugt von dem im Bereich
des CCD-Bildsensors 181 gelegenen Oberflächenabschnitt
der Werkstücklage W 5 eine Momentaufnahme, indem das von
der Oberfläche der Werkstücklage W 5 auf den CCD-Bildsen
sor 181 reflektierte Licht in den Fotoelementen 187 eine
der Lichtintensität entsprechende Anzahl von Elektronen
erzeugt, die in jedem Fotoelement 187 zu einem geschlos
senen Ladungspaket akkumuliert werden. Die optische In
formation über das abgetastete Objekt ist damit in viele
einzelne Bildelemente aufgelöst und elektronisch gespei
chert.
Mit Hilfe von internen Taktzyklen werden die gespeicher
ten Ladungen in die parallelen Analog-Schieberegister 188
übertragen und von dort durch weitere Transportzyklen
einem nicht dargestellten Ausgangsverstärker zugeführt,
der sie als analogen Video-Datenstrom ausgibt. Im Ver
gleicher 193 werden die analogen Videosignale in binäre
Videosignale umgeformt, die Schwarz/Weiß-Übergänge über
einem einstellbaren Referenzspannungspegel repräsentie
ren, d. h., alle analogen Signalwerte, die oberhalb des
Referenzspannungspegels liegen, ergeben die binäre Sig
nalgröße 1 und alle analogen Signalwerte, die unterhalb
des Referenzspannungspegels liegen, ergeben die binäre
Signalgröße 0. Die binären Videosignale werden nun in das
Schieberegister 196 eingeschrieben, das genau so viele
Speicherstellen aufweist wie der CCD-Bildsensor 181 Foto
elemente 187 enthält. Auf diese Weise ist im Schiebere
gister 196 ein binäres Signalprofil gespeichert, das dem
Hell-Dunkel-Kontrast des von der Zeilenkamera 183 er
faßten Oberflächenabschnittes der Werkstücklage W 5 ent
spricht. Bei entsprechender Einstellung des Referenz
spannungspegels, der auf die Grundhelligkeit der Werk
stücklage W 5 abzustimmen ist, ist somit ein binäres Ab
bild der Helligkeitsstruktur des abgetasteten Oberflä
chenabschnittes entstanden, wobei die aus der Lage und
dem gegenseitigen Abstand der Kett- und Schußfäden des
Gewebes, Fadenunregelmäßigkeiten und einem ggf. vorhan
denen Farbmuster gebildete Helligkeitsstruktur ähnlich
einem Fingerabdruck einmalig vorkommt und somit ein ein
deutiges Merkmal der Werkstücklage W 5 bildet. Da mit
Zeilenkameras dieser Größenordnung Zeilenfrequenzen bis
zu 10 kHz erreichbar sind, lassen sich auch während der
Transportphase des Werkstückes ausreichend genaue Auf
nahmen herstellen.
Gleichzeitig mit der Erstellung des Momentanbildes eines
Oberflächenabschnittes durch die Zeilenkamera 183 wird
ein Zählvorgang für die vom Impulsgeber 92 erzeugten
Impulse gestartet.
Nach einer von der Vorschubgeschwindigkeit der Werkstück
lagen W 5, W 6 abhängigen Zeitdauer, die wenigstens der kür
zestmöglichen Durchlaufzeit des abgetasteten Oberflächen
abschnittes zwischen den Abtaststellen 190, 191 ent
spricht wird die hintere Zeilenkamera 184 eingeschaltet,
die daraufhin im Bereich des zuvor von der vorderen Zei
lenkamera 183 abgetasteten Oberflächenabschnittes eine
erste Momentaufnahme der Oberfläche der Werkstücklage W 5
erzeugt. Die dabei erzeugten analogen Signalwerte werden
in der gleichen Weise wie bei der vorderen Zeilenkamera
183 zu binären Videosignalen umgewandelt und in das zuge
ordnete Schieberegister 197 eingeschrieben. Das im Schie
beregister 197 in 1728 Speicherstellen gespeicherte binä
re Signalprofil wird nun vom Mikroprozessor 199 in drei
sich überlappende Blöcke von 1024 Speicherstellen unter
teilt, was einer Aufteilung des CCD-Bildsensors 182 in
drei Blöcke C 1, C 2, C 3 entspricht, deren Länge genau der
Länge B des CCD-Bildsensors 181 entspricht.
Der Mikroprozessor 199 führt nun aufeinanderfolgend eine
Addition der drei Signalprofilblöcke des Schieberegisters
197 mit dem Komplementärwert des Signalprofils des Schie
beregisters 196 durch, wobei bei der binären Addition von
1 + 1 = 10 nur der Wert "0" festgehalten wird. Es erfolgt
kein Übertrag der "1" in die nächste Speicherstelle des
Ergebnisregisters des Mikroprozessors 199. Ergibt sich
nun bei einer der drei Additionsvorgänge in allen Spei
cherstellen der Wert 1, so herrscht zwischen dem Signal
profil des entsprechenden Signalprofilblockes der Zeilen
kamera 184 und dem Signalprofil der Zeilenkamera 183
Koinzidenz, d. h., schon bei der ersten Momentaufnahme
der hinteren Zeilenkamera 184 wurde zufällig genau derje
nige Oberflächenabschnitt der Werkstückslage W 5 abgeta
stet, der zuvor durch die vordere Zeilenkamera 183 abge
tastet worden war.
Bei der zweimaligen Bildung der Signalprofile ein und
derselben Oberflächenabschnitte kann es schon bei einer
sehr geringen seitlichen Verschiebung der Werkstücklage
von z. B. 6 µm zu voneinander abweichenden Meßergebnissen
kommen, indem beispielsweise ein sich von der helleren
Umgebung abhebender dunkler Punkt von der Größe eines
Fotoelementes 187 beim ersten Abtastvorgang vollständig
von einem einzigen Fotoelement 187 und beim zweiten Ab
tastvorgang hälftig von zwei benachbarten Fotoelementen
187 abgetastet wird. Im ersten Fall wird an dieser Stelle
ein einziger Signalwert 0, im zweiten Fall werden zwei
Signalwerte 0 gebildet werden. Aufgrund dieser nicht aus
zuschließenden Meßungenauigkeit wird es daher zweckmäßig
sein, die Koinzidenz zwischen zwei Signalprofilen schon
bei einem bestimmten Prozentsatz von übereinstimmenden
Signalprofilwerten festzulegen.
Durch die Maßnahme, für die hintere Abtaststelle 191 eine
Zeilenkamera mit einem längeren CCD-Bildsensor 182 zu
verwenden und diesen CCD-Bildsensor 182 auswertungsmäßig
in drei sich überlappende Blöcke aufzuteilen, lassen sich
die Signalprofile der hinteren Zeilenkamera 184 mit den
Signalprofilen der vorderen Zeilenkamera 183 auch dann
vergleichen, wenn die Werkstücklage W 5 während des Vor
schubes um ein Vielfaches der Breite der einzelnen Foto
elemente 187 seitlich weggelaufen ist.
Wenn durch den Mikroprozessor 199 Koinzidenz zwischen den
Signalprofilen der vorderen und der hinteren Zeilenkamera
183, 184 festgestellt wurde, wird sofort der Zählvorgang
der vom Impulsgeber 92 erzeugten Impulse beendet. Die
Impulssumme bildet nun ein Maß für die Geschwindigkeit
eines werkstückgebundenen optisch abgetasteten Merkmals
während des Durchlaufs durch eine festgelegte Meßstrecke
von der Länge A 3.
Wird bei der Auswertung des Signalprofils der ersten Mo
mentaufnahme der hinteren Zeilenkamera 184 keine Koinzi
denz mit dem Signalprofil der vorderen Zeilenkamera 183
festgestellt, werden während der Transportphase des Werk
stückes mit der hinteren Zeilenkamera 184 bei größtmög
licher Zeilenfrequenz fortlaufend weitere Momentaufnahmen
angefertigt, die sich flächenmäßig dicht aneinanderreihen
oder auch überlappen. Damit es bei der Auswertung der da
bei erzeugten Signalprofile zu keinen Zeitverzögerungen
kommt, kann es zweckmäßig sein, die blockweise aufge
teilten Signalprofile der hinteren Zeilenkamera 184 je
weils in eigene Register einzuschreiben, so daß deren
Auswertung gleichzeitig durchgeführt werden kann.
Das für die obere Werkstücklage W 5 beschriebene Abtast-
und Auswerteverfahren wird in gleicher Weise mit Hilfe
der Zeilenkameras 201, 202 auch für die untere Werkstück
lage W 6 durchgeführt, wobei ebenfalls eine Impulssumme
gebildet wird.
Nach Beendigung der beiden Impulszählvorgänge werden die
Impulssummen verglichen, wobei eine ggf. bestehende
Differenz ein Maß für einen Transportversatz der Werk
stücklagen W 5, W 6 ist. Die Signalverarbeitungseinrichtung
222 berechnet nun in der gleichen Weise wie beim Aus
führungsbeispiel 1 den für den Ausgleich des Transport
versatzes benötigten Korrekturwert für die Vorschub
schrittgröße des oberen Stoffschiebers 9 und leitet dem
Schrittmotor 82 einen diesem Korrekturwert entsprechenden
Stellbefehl für die Verstellung der Stellvorrichtung 81
zu.
Claims (15)
1. Verfahren zum Bestimmen der Vorschubgröße wenigstens
einer Werkstücklage an einer Nähmaschine mit einer die
Werkstücklage an zwei in Vorschubrichtung hinterein
ander angeordneten Stellen abtastenden Sensorvorrich
tung, einem mit der Maschinenhauptwelle verbundenen
Impulsgeber und einer Signalverarbeitungseinrichtung
zum Auswerten der zwischen dem Erkennen des Merkmals
an den beiden Abtaststellen erzeugten Impulse, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Abtastung ein an beliebi
ger Stelle der Werkstücklage gelegenes Merkmal verwen
det wird und die zwischen dem aufeinanderfolgenden Er
kennen dieses Merkmals gebildete Impulssumme mit der
der Stichlänge und dem Abstand zwischen den Abtast
stellen entsprechenden Soll-Impulszahl verglichen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Zusammennähen zweier Werkstücklagen an jeder
Werkstücklage mindestens ein Meßvorgang durchgeführt
und die dabei ermittelte Impulssumme der einen Werk
stücklage mit der Impulssumme der anderen Werkstück
lage zur Feststellung einer Relativbewegung der beiden
Werkstücklagen unmittelbar miteinander verglichen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das von der Sensorvorrichtung abzutastende
Merkmal von einer Markierung gebildet wird, die
während des Nähvorganges vor der Sensorvorrichtung an
der Werkstücklage angebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das von der Sensorvorrichtung abzutastende
Merkmal von einer Markierung gebildet wird, die vor
dem Nähvorgang an der Werkstücklage angebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierung von einer Skala gebildet wird, deren
Elemente aufeinanderfolgend von der Sensorvorrichtung
abgetastet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierung von einem Zackenrand der Werkstücklage
gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3 bis 5, dadurch kennzeichnet,
daß die Markierung bogenförmig und breiter als die
zweite Abtaststelle ausgebildet wird, wobei der Radius
des Bogens dem Abstand zwischen der zweiten Abtast
stelle und der Achse der Nadel entspricht.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
- a) die Sensorvorrichtung erzeugt an der ersten Abtast stelle von einem als Merkmal dienenden Flächenab schnitt des Werkstückes durch Messen von Werten eines strukturtypischen Kriteriums - beispielsweise unterschiedlichen Helligkeitswerten - ein aus einer Vielzahl elektrischer Signale bestehendes Abbild,
- b) die Signalwerte des Abbildes werden gespeichert,
- c) mit dem Erstellen des Abbildes wird der Impulszähl vorgang gestartet,
- d) die Sensorvorrichtung bildet an der zweiten Abtast stelle kontinuierlich Abbildungen aufeinanderfol gender Flächenabschnitte des Werkstückes,
- e) die Signalwerte der von der zweiten Abtaststelle erzeugten Abbildungen werden fortlaufend mit den gespeicherten Signalwerten der Abbildung der ersten Abtaststelle verglichen,
- f) bei Koinzidenz der Signalwerte wird der Impulszähl vorgang beendet und der Wert der effektiven Vor schubgröße ermittelt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 bis 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Abstand vor der hinteren Abtaststelle (127; 128) der
Sensorvorrichtung eine Abtast- und Markierungsvorrich
tung (109; 113) angeordnet ist, die zur Ingangsetzung
des Zählvorganges schaltungsmäßig mit der Signalver
arbeitungseinrichtung (112) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Impulsgeber (92) zugeordnete, auf einer
Maschinenwelle (16) befestigte Impulsscheibe (91)
eine zusätzliche einzelne Markierung (93) für einen
zweiten Impulsgeber (94) aufweist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensorvorrichtung (141, 142; 160, 161) in an sich
bekannter Weise zwei mit Abstand (A 2) hintereinander
angeordnete Abtaststellen (143, 144) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem im Vergleich zum gegenseitigen Abstand
(A 2) der Abtaststellen (143, 144) kleineren gegen
seitigen Abstand der abzutastenden Merkmale zwischen
dem der hinteren Abtaststelle (144) zugeordneten Aus
gang der Sensorvorrichtung (142; 161) und einem mit
diesem schaltungsmäßig verbundenen, zur Summierung
der vom Impulsgeber (92) erzeugten Impulse dienenden
Register (156; 172) der Signalverarbeitungseinrich
tung (158) ein Vorwahlzähler (148; 166) und eine mit
diesem verbundene Torschaltung (151; 169) für die vom
Impulsgeber (92) erzeugten Impulse vorgesehen ist.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorvor
richtung für jede Werkstücklage zwei Zeilenkameras
(183, 184; 201, 202) aufweist, die in Verbindung mit
Beleuchtungseinrichtungen (185, 186, 204, 205, 206)
je zwei Abtaststellen (190, 191; 207, 208) bilden und
daß die Signalverarbeitungseinrichtung (222) für jede
Zeilenkamera (183, 184, 201, 202) je einen das
analoge Videosignal in ein binäres Videosignal
umwandelnden Vergleicher (193; 194; 210; 211),
wenigstens je ein Schieberegister (196; 197; 213;
214) und einen Mikroprozessor (199) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, bei der jede Zeilen
kamera einen aus einer Vielzahl von zeilenförmig an
geordneten Fotoelementen aufgebauten CCD-Bildsensor
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die CCD-Bild
sensoren (182) der in Vorschubrichtung (V) hinteren
Zeilenkameras (184, 202) breiter als die Bildsensoren
(181) der vorderen Zeilenkameras (183, 201) sind, die
Fotoelemente (187) der CCD-Bildsensoren (182) der
hinteren Zeilenkameras (183, 201) schaltungsmäßig zu
mehreren sich überschneidenden Blöcken (C 1, C 2, C 3)
zusammengefaßt sind, deren Breite der Breite (B) der
CCD-Bildsensoren (181) der zugeordneten vorderen Zei
lenkameras (183, 201) entspricht, und daß die Signal
werte jedes Blockes (C 1; C 2; C 3) mit den Signalwerten
des CCD-Bildsensors (181) der zugeordneten vorderen
Zeilenkamera (183; 201) vergleichbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalverarbeitungseinrichtung (222) für den
gleichzeitigen Vergleich der Signalwerte der zu Blök
ken (C 1, C 2, C 3) zusammengefaßten Fotoelemente (187)
mit den Signalwerten des CCD-Bildsensors (181) der
zugeordneten vorderen Zeilenkamera (183; 201) eine
entsprechende Anzahl von Schieberegistern aufweist.
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