DE3520084C2 - Rohrhandhabungssystem - Google Patents

Abstract

Ein Rohrhandhabungssystem für Bohrrohre (8, 8') auf einer Ölbohrplattform (20) zum Transport des Rohres in im wesentlichen aufrechtem Zustand von einer Stelle oberhalb des Mauselochs bis zu einer Speicherposition und zurück ist auf dem Plattformdeck angeordnet und weist einen Schlitten (12) auf, der entlang eines geradlinigen Weges verfahrbar ist und der mit einem um eine vertikale Achse schwenkbaren Oberbau verbunden ist. Zur Handhabung der 30 Meter langen Bohrrohrzüge mit mechanisch/hydraulisch koordinierten Bewegungen ohne das Erfordernis einer Bedienungsperson in dem Bohrturm (17) und zur Ermöglichung einer automatischen Arbeitsweise der Rohrhandhabungsbewegungen weist der Oberbau zwei im wesentlichen vertikale langgestreckte Stützteile (1, 2) auf. Das erste Stützteil (1) ist um eine vertikale Achse schwenkbar an dem Schlitten (12) angebracht und das zweite Stützteil (2) ist an dem ersten Stützteil derart befestigt, daß es von dem ersten Stützteil fortbewegt und zu diesem hingezogen werden kann, während beide Stützteile ihre vertikale Stellung in einer gemeinsamen Ebene beibehalten. Das ausfahrbare und zurückziehbare zweite Stützteil (2) ist mit Greif- und Haltevorrichtungen (3) versehen, die das Bohrrohr während der Handhabungsvorgänge vertikal festhalten.

Description

Die Erfindung betrifft ein Rohi.iandhabungssystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Beim Niederbringen einer Ölbohrung muß während des Bohrens mehrere Male der gesamte Bohrstrang aus dem Bohrloch zurückgezogen, auseinandergenommen und in Sektionen gespeichert werden, um anschließend wieder in das Bohrloch zurückgebracht zu werden. Die Bohrlochzüge, die normalerweise aus 30 Meter langen Sektionen bestehen, werden vorübergehend gespeichert, indem sie in Gerüste, die zu diesem Zweck an dem Bohrturm vorgesehen sind, vertikal eingestapelt werden.

Bei einem bekannten Rohrhandhabungssystem, von dem der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgeht (US-PS 36 33 767), sind in einem Bohrturm übereinander zwei Greifsysteme enthalten, die am oberen Ende sound in der Nähe des unteren Endes eines Bohrrohrs angreifen und die synchron gesteuert sind, um das Bohrrohr in Ausrichtung mit dem Mauseloch zu bringen bzw. es parallel von der Stellung über dem Mauseloch fortzubewegen. Das obere Greifsystem trägt an einem horizontdl bewegbaren Stützteil einen Greifer, der den Kopf des Rohrzugs untergreifen kann. Der obere Greifer hängt an einem Seilzug, der in dem Bohrturm verlegt ist, um den Rohrzug anheben zu können. Das bekannte Rohrhandhabungssystem besteht also aus zwei Greifsystemen und dem Seilzugsystem und ist Bestandteil des Bohrturms.

Ferner ist ein Rohrhandhabungssystem bekannt (DE-OS 30 48 523), bei dem ein einziger Rohrspannkopf vorgesehen ist, der das Rohr im oberen Bereich ergreift und es freihängend und pendelnd festhält. Das Rohr hängt dabei an einer zusätzlichen Greifvorrichtung. Auch dieses bekannte Rohrhandhabungssystem ist nicht imstande, mit einer einzigen Vorrichtung, die unabhängig von Elementen des Bohrturms ist, Rohre in definierter Ausrichtung zu transportieren. Das Ausheben des Rohrzugs muß auch hier über einen am Bohrturm geführten Seilzug erfolgen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rohrhandhabungssystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, bei dem alle für die Rohrhandhabung erforderlichen Funktionen in einem selbständigen Gerät, das unabhängig vom Aufbau des Bohrturms ist, vereinigt sind.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen gemäß Kennzeichen des Patentanspruchs 1.

Das erfindungsgemäße Rohrhandhabungssystem ist auf der Bohrplattform verfahrbar montiert; es führt den Rohrzug nicht nur insgesamt, sondern klemmt ihn an mehreren Stellen seiner Länge fest und weist ferner einen Antrieb zum Ausheben des Rohrzugs aus dem Mauseloch auf. Das Rohrhandhabungssystem wird auf der Bohrplattform installiert und benötigt keine Komponenten, die am Bohrturm aufgehängt werden oder die spezielle Bohrturmkonstruktionen erfordern. Das System ist daher völlig unabhängig vom Bohrturm und kann auf einfache Weise lediglich an der Bohrplattform befestigt werden. Das Rohrhandhabungssystem ist imstande, selbst großeÄohrlängen stabil zu befördern, obwohl es lediglich auf der Bohrplattform befestigt ist Die Greifklauen greifen an dem Rohrzug unten an und tragen den aufragenden Rohrzug von unten her. Der Rohrzug wird daher nicht aufgehängt und lediglich in der Nähe seines oberen Endes geführt sondern er wird stehend ergriffen und transportiert Die Handhabungsbewegungen umfassen das Schwenken um eine vertikale Achse, eine von dem Schlitten durchgeführte geradlinige Hin- und Herbewegung, sowie Bewegungen des zweiten Stützteiles in einer Ebene, die relativ zu dem ersten Stützteil parallel verläuft Während dieser Bewegungen wird das Rohr stabü in der richtigen Position gehalten.

Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert

Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Darstellung des an einer Bohrplattform montierten Rohrhandhabungssystems,

Fig.2 eine in geringfügig vergrößertem Maßstab dargestellte Seitenansicht, und

F i g. 3 eine Ansicht des zweiten Stützteils aus Richtung des Schnittes HI-III in F i g. 2 in noch stärker vergrößertem Maßstab zur Erläuterung der Greifklaue.

Die erste Strukturkomponente des Rohrhandhabiingssystems weist ein vertikales langgestrecktes U-förmiges Stützteil 1 auf, das über ein Drehgelenk 9 mit vertikaler Achse mit einem Schlitten 12 verbunden ist. Die Ränder 14 des Schlittens 12 laufen auf Schienen 15, die auf dem Deck der Plattform 20 montiert sind, und der Schlitten bewegt sich entlang eines geradlinigen Weges auf das mit dem Bohrloch fluchtende Mauseloch 16 im Deck zu und von diesem fort. Das erste Stützteil 1 trägt einen ähnlichen Aufbau, nämlich das zweite Stützteil 2, das bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel einen geringeren Querschnitt hat, jedoch etwas länger ist als das erste Stützteil. Das zweite Stützteil ist an Gelenkarmen 6 des ersten Stützteils 1 befestigt, die durch hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten 7 derart bewegbar sind, daß das zweite Stützteil 2, das den Vertikalbewegungen und den Drehbewegungen des ersten Stützteils 1 folgt, außerdem noch eine Bewegung in ei-

ner parallelen Ebene ausführen kann, d. h. daß das zweite Stütztet! von dem ersten Stützteü fortgeschoben und an dieses herangezogen werden kann und dabei parallel zum ersten Stützteü bleibt. Die Hin- und Herbewegung des Schlittens 12 wird von einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit 11 gesteuert, während die Drehbewegung der Stützteile 1, 2 um die vertikale Achse von einem hydraulischen Drehmotor 10 angetrieben wird. Eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit (F i g. 2) betätigt die beiden Paare von Gelenkarmen 6. ι ο

Die Rohrzüge 8, 8', die aus etwa 30 Meter langen Abschnitten des Bohrstranges bestehen, bleiben, wenn sie aus einer Position oberhalb des Mauselochs 16 in die Speicherposition gebracht werden, in vertikalem Zustand. Um das Rohr 8 vertikal von dem Mauseloch abzuheben, ist eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit als Antrieb 5 vorgesehen, die mittig in dem zweiten Stützteü 2 angeordnet ist

Zur Erleichterung der vertikalen Abspeicherung der Rohre in dem Bohrturm 17, der durch die gestrichelten Linien angedeutet ist, sind auf der Plattform 20 Rohraufsetzpiatten 18 vorgesehen, die Führungsnuten, Kanäle o.dgL enthalten, sowie kammförmige Rohrhalter 19, von denen jeder vertikal über und mit Abstand von der an Deck angeordneten Aufsetzplatte angeordnet ist

Während der Rohrhandhabung führen das erste und das zweite Stützteil sowie die Rohre 8,8' Bewegungen entsprechend den Richtungen der Pfeile A, B, Cund D in dem oben beschriebenen Sinne aus. Das zweite Stützteü 2 ist mit horizontal gerichteten Greifklauen 3 versehen, die durch hydraulische Zylinder4, welche innerhalb des U-förmigen zweiten Stützteils angeordnet sind, betätigt werden. Fig.3 zeigt, wie die Klauen das Bohrrohr 8 ergreifen und festhalten.

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Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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so

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Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Rohrhandhabungssystem zum Transport von Bohrrohren (8,8') in im wesentlichen vertikalem Zustand von einer Stelle oberhalb eines in der Plattform (20) eines Bohrturms (17) angeordneten Mauselochs (16) zu einer Speicherstelle und umgekehrt, mit einer Handhabungseinrichtung, die von einer entlang eines geradlinigen Weges verfahrbaren, mit to einem um eine vertikale Achse drehbaren Oberbau verbundenen schlittenartigen Einrichtung getragen ist und zwei im wesentlichen vertikale, langgestreckte Stützteile (1, 2) aufweist von denen ein erstes Stützteil (1) drehbar mit dem Schlitten (12) verbunden ist und ein zweites Stützteil (2) in der Weise trägt, daß das zweite Stützteil unter paralleler Ausrichtung zu dem ersten Stützteil von und zu diesem Stützteil bewegbar ist, wobei beide Stützteile ^1, 2) ihre vertikale Position beibehalten, und mit mindestens einer won dem zweiten Sitützteil (2) getragenen gesteuerten Greifklaue (3) zum Umgreifen eines Rohrzugs (8), dadurch gekennzeichnet, daß die schlittenartige Einrichtung aus einem einzigen auf der Plattform (20) verfahrbaren Schütten (12) besteht, das zweite Stützteil (2) mehrere gesteuerte Greifklauen (3) zum Umgreifen des Rohrzugs (8) aufweist und an dem zweiten Stützteil (2) ein Antrieb (5) zum Anheben des Rohrzugs (8) gehäkelt

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