DE3629946A1 - Bohrturm - Google Patents

Bohrturm

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DE3629946A1 DE19863629946 DE3629946A DE3629946A1 DE 3629946 A1 DE3629946 A1 DE 3629946A1 DE 19863629946 DE19863629946 DE 19863629946 DE 3629946 A DE3629946 A DE 3629946A DE 3629946 A1 DE3629946 A1 DE 3629946A1
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bohrturm in einer Ausbildung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bohrtürme herkömmlicher Bauart sind mit zwei an gegenüber­ liegenden Bohrturmseiteneckbereichen mit Turmträgern fest verbundenen Fingerbühnen und diesen zugeordneten, im Arbeitsdeck integrierten Abstellflächen (Setbacks) versehen. Die jeweiligen Bohrgestängezüge des Bohrstranges werden in der Regel noch von der Arbeitsmannschaft des Bohrturms mittels Flaschenzug und Lastenkran in die entsprechenden Fingerreihen der Fingerbühne in mühevoller und zeitraubender Arbeit mit nicht unerheblichem Unfallrisiko eingebracht. In­ zwischen werden Bohrtürme vereinzelt auch schon mit einem zwischen den Fingerbühnen bzw. den Setbacks verfahrbaren Gestängeroboter (Pipehandler) ausgerüstet, der z.B. zur Auswechslung des Bohrwerkzeuges jeweils einen gelösten Bohrgestängezug an die jeweilige aufnahmebereite Fingerreihe transportiert und mittels seiner Greifarme den Bohrgestänge­ zug einführt und abstellt, um danach zum Transport eines nachfolgenden Bohrgestängezuges in seine Ausgangsstellung zurückzukehren. Aufgrund der für die Demontage bzw. Montage insbesondere bei größeren Bohrteufen vom Gestängeroboter zu durchfahrenden langen Transportwege entlang der Fingerbühnen von bei modernen Bohrtürmen durchaus bis zu fünf Metern gestaltet sich jedoch auch hier der Montage- bzw. Demontagevorgang des Bohrstrangs außerordentlich zeit­ aufwendig und dadurch bedingt auch kostenintensiv. Durch die Verfahrbewegung des Gestängeroboters unter der Last der Bohrgestängezüge kann es darüber hinaus zu die Turmstabilität beeinträchtigenden Schwingungen kommen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auf baulich einfache Weise einen Bohrturm der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der Bohrstrang wesentlich schneller zu montieren und demontieren ist. Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der Bohrturm nach der Er­ findung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale aus. Hinsichtlich weiterer vor­ teilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 12 verwiesen.
Durch die synchrone Verfahrbarkeit von Fingerbühne und Abstellwagen relativ zu dem ortsfest angeordneten Ge­ stängerorboter lassen sich Bohrstrang und Bohrwerkzeug (Bohrkrone und Fangwerkzeug, Fräskopf u.dgl.) aber auch Schwerstangen oder Heviwates - soweit im Einzelfall vor­ handen - wesentlich schneller einbauen bzw. ausbauen als bei bekannten Bohrtürmen. Eine Überprüfung und Aus­ wechslung eines Bohrwerkzeuges ist damit in relativ kurzer Zeit zu vollziehen, so daß der Bohrturm schon nach kurzen Zeitabständen für die durchzuführenden Bohrarbeiten wieder einsatzbereit ist. Die kostenintensiven Still­ standzeiten des Bohrturms sind damit um ein wesentliches Maß zu reduzieren. Fingerbühne und Abstellwägen werden bei der Beförderung der Bohrgestängezüge in die jeweilige Beladungs- bzw. Entladungsstellung gebracht, in der der Gestängeroboter mittels einer Schwenkbewegung und Aus­ fahren der Greifarme kontinuierlich die Bohrgestängezüge in den Fingerreihen der Fingerbühne bzw. an den entsprech­ enden Bereichen des Abstellwagens plazieren bzw. aus diesen entnehmen kann. Zeitraubende Transportwege vom Bohrloch bis hin zu Seitenendbereichen des Arbeitsdecks ent­ fallen bei dem Bohrturm gänzlich. Die Fingerbühne und der Abstellwagen sind in baulich und steuerungstechnisch einfacher Weise nach Befüllen bzw. Entleeren einer Finger­ reihe im Verlaufe der Transportbewegung des Gestänge­ roboters bzw. seiner Greifarme in die jeweils nächste Aufnahme- bzw. Entnahmestellung zu bewegen. Der durchzu­ laufende Verfahrweg beschränkt sich dabei auf das der Fingerteilung der Fingerbühne entsprechende Maß. Die taktweise Weiterpositionierung von Fingerbühne und Ab­ stellwagen ist mit konventionellen Antriebs- und Steue­ rungselementen zu vollziehen. Bevorzugt haben Abstellwagen und Fingerbühne einen eletromotorischen Antrieb mit einer Steuerung, die nach beispielsweise manueller Betätigung eines Auslösers die entsprechend nächste Position auto­ matisch ansteuert. Alternativ kann der Antrieb zum Posi­ tionieren von Fingerbühne und Abstellwagen an der jeweils erforderlichen Abstellstelle mit Anschlägen oder dgl. Indexierungen zusammenwirken. Fingerbühne und Abstell­ wagen sind in baulich einfacher Weise zweckmäßigerweise in am Arbeitsdeck bzw. an den Bohrturmträgern festgelegten Laufschienen geführt. Durch den Entfall von Verfahrtrans­ portbewegungen des Gestängeroboters erfolgt der Transport der Gestängezüge frei von Schwingungen und damit ohne Beeinträchtigung der Bohrturmstabilität.
Als Bohrgestängehalter sind bevorzugt an gegenüberliegen­ den Seitenbereichen zwei oder drei, insgesamt also vier oder sechs, Fingerbühnen mit jeweils zugeordneten Abstell­ wagen vorgesehen. Die mit dem Bohrgestängezügen beladenen Abstellwagen werden zweckmäßigerweise in dem den Arbeits­ deckaufbauten abgewandten und hier entsprechend verstärkt ausgebildeten Arbeitsdeckbereich plaziert, so daß Finger­ bühne und Abstellwagen bei einem Entladevorgang in Richtung der Arbeitsdeckaufbauten bewegt werden. Nach Entladen der der Abstellwagen können diese auf einfache Weise vom Arbeitsbereich des Arbeitsdecks weggeschafft werden, in­ dem sie beispielsweise klappbar am Arbeitsdeck festzulegen sind und in eine im wesentlichen aufrechte Außerbetrieb­ stellung geklappt werden, um auch Verfahrraum für einen nachfolgenden Abstellwagen zu schaffen. Der Bohrturm nach der Erfindung bietet darüber hinaus die Möglichkeit, jeweils nur Abstellwagen in entsprechender Anzahl und Größe einzusetzen, die je nach Länge des zu montierenden bzw. de­ montierenden Bohrstrangs benötigt werden. Das Arbeitsdeck kann somit bei kürzeren Bohrsträngen von einer nicht be­ nötigten Bohrgestängeabstellfläche freigehalten werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel eines Bohrturms nach der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer perspektivischer Dar­ stellung einen Bohrturm nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Arbeitsdeck des Bohrturms mit darauf montierten Arbeits­ aufbauten,
Fig. 3 ausschnittsweise eine Querschnittsdar­ stellung des Arbeitsdecks und der Abstell­ wagen ohne Darstellung des Gestängeroboters,
Fig. 4 Querschnittsdarstellung eines Abstellwagens entsprechend der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2, der klappbar am Arbeitsdeck fest­ gelegt ist,
Fig. 5 Draufsicht auf einen Abstellwagen mit Gelenkanschlußflanschen,
Fig. 6 Draufsicht auf einen Abstellwagen, auf dem die Abstellpositionen der Gestängezüge veran­ schaulicht sind und
Fig. 7 in schematischer Draufsicht die an Bohrturm­ trägern verfahrbar festgelegten Fingerbühnen des Bohrturms nach der Erfindung.
Der in der Zeichnung allgemein mit 1 gekennzeichnete Bohrturm mit Bohrturmträgern 2 sowie einem Arbeitsdeck 3, auf dem entsprechend der Darstellung nach Fig. 2 ein Hebewerk 4 sowie ein Kranführerleitstand 5 montiert sind, ist mit einem an Schienen 6 vertikal beweglich ge­ führten Flaschenzug 7 mit einem Zughaken 8 sowie einem Elevator 9 versehen. Zum Herausbefördern des allgemein mit 10 bezifferten Bohrstranges aus dem Bohrloch 12 umgreift der Elevator 9 die obere Endverbindung 13 eines Bohrgestängezuges 11, so daß der Bohrstrang 10 durch die entsprechende Aufwärtshubbewegung des Flaschenzuges 9 soweit herausgezogen wird, daß sich die untere Endver­ bindung 13 des abzustellenden Gestängezuges 11 oberhalb des Arbeitsdecks 3 befindet.
Auf dem Arbeitsdeck 3 sind in gegenüberliegenden Turm­ seitenbereichen jeweils zwei in Richtung der in Fig. 1 dargestellten Pfeile 14 verfahrbare Abstellwagen 15 ab­ gestützt. Oberhalb des Arbeitsdecks sind in einem etwa der Länge der abzustellenden Bohrgestängezüge 11 ent­ sprechenden Abstand Laufschienen 16 an den Bohrturm­ trägern 2 befestigt, an denen ebenfalls jeweils zwei hintereinander angeordnete Fingerbühnen 17 in Richtung der Pfeile 18 (Fig. 1) verfahrbar geführt sind. Den Finger­ bühnen 17 ist jeweils ein Abstellwagen 15 zugeordnet. Die jeweiligen Fingerbühnen 17 sind mit ihren zugeordneten Abstellwagen synchron relativ zu dem ortsfest auf dem Arbeitsdeck 3 montierten Gestängeroboter (Pipehandler) 19 zu verfahren. Der Pipehandler 19 hat einen um eine Ver­ tikalachse 20 (Fig. 2) schwenkbaren Turmaufbau 21 und umfaßt aus- und einfahrbare Greifarme 22 zum Greifen der zu trans­ portierenden bzw. auf der Abstellfläche (Setbacks) eines Abstellwagens 15 abzustellenden und in die Fingerreihen 23 der mit Fingern 24 versehenen Finger­ bühne 17 einzuführenden Gestängezüge 11. Ist der Bohrstrang 10 soweit aus dem Bohrloch herausge­ zogen, daß sich die untere Endverbindung 13 des abzu­ stellenden Gestängezuges oberhalb des Arbeitsdecks 3 und die obere Endverbindung 13 des Gestängezuges 11 oberhalb der Fingerbühne 17 befinden, wird der Bohrstrang 10 zu­ nächst durch Keile abgefangen. Der Pipehandler 19, dessen Schwenkachse 20 unmittelbar an das Bohrloch 12 bzw. den Drehkranz 25 (Fig. 3) des Bohrturms 1 angrenzt, greift mit seinen Greifarmen 22 den abzustellenden Bohrgestänge­ zug 11 und entschraubt ihn von dem noch im Bohrloch befind­ lichen Bohrstrang 10. Nach Öffnen des Elevators 9 wird der entschraubte Gestängezug vom Pipehandler 19 gehalten, der ihn vom Bohrstrang 10 abhebt und um 90° um seine Schwenk­ achse 20 (Pfeile 26 bzw. 27 in Fig. 2) verschwenkt. Nach dieser Schwenkbewegung befindet sich ein abzustellender Gestängezug 11 unmittelbar vor der Fingerreihe 23 der Fingerbühne 17, in der der Gestängezug nach Ausfahren der Greifarme 22 zu plazieren ist. Danach schwenkt der Turm­ aufbau 21 des Pipehandlers 19 um 90° zurück, um in gleicher Arbeitsfolge den nächsten Gestängezug zu transportieren. Die Abstände der Endflächen der Fingerbühne 17 sowie der Abstellwagen 15 und Bohrlochlängsachse 28 haben in etwa einen gleichen Abstand zur Schwenkachse 20 des Gestänge­ roboters 19, so daß mit der beschriebenen 90°-Schwenkbe­ wegung des Turmaufbaus 21 der Bohrgestängezug 11 vom Bohrstrang 10 ohne sonstige Verfahrwege des Roboters 19 direkt vor der jeweiligen den Gestängezug aufnehmenden Fingerreihe zu plazieren ist. Nach Auffüllung einer Finger­ reihe können die abgestellten Gestängezüge mittels einer nicht näher gezeigten Verriegelungsvorrichtung festgelegt werden.
Sobald eine Fingerreihe 23 mit Bohrgestängezügen 11 be­ laden bzw. bei Montage eines Bohrstranges 10 entladen ist, werden die jeweilige Fingerbühne 17 und der zugeordnete Abstellwagen 15 um ein der Fingerteilung der Fingerbühne 17 entsprechendes Maß synchron in Richtung der auf dem Arbeitsdeck 3 montierten Arbeitsaufbauten 4 und 5 (Fig. 2) bzw. in die entgegengesetzte Richtung verfahren. Dazu weisen die elektromotorischen Antriebe 29 und 43 von Ab­ stellwagen 15 und Fingerbühne 17 im einzelnen nicht näher dargestellte Steuerungselemente auf, die nach Betätigung eines Taktauslösers automatisch Fingerbühne 17 und Abstell­ wagen 15 in die der Fingerteilung entsprechende nächste Aufnahmestellung bringen. Diese Verfahrbewegung erfolgt unmittelbar nach Beladen bzw. Entladen einer Fingerreihe 23, so daß der Pipehandler 19 ohne Unterbrechung seines Arbeitsbetriebes schon den nächsten Gestängezug 11 in der benachbarten Fingerreihe 23 plazieren kann. Ist ein Ab­ stellwagen 15 vollständig entladen (Fig. 6), wird der Abstellwagen 15 aus dem Arbeitsbereich des Arbeitsdecks 3 gebracht. Dazu sind auf dem Arbeitsdeck 3 des gezeigten Ausführungsbeispiels Scharnierteile 30 mit Gelenklaschen 31 befestigt, an denen mittels eines einfachen Steck­ bolzens an den Abstellwagen 15 ausgebildete Anschluß­ flansche 32 festzulegen sind, so daß ein entladener Abstellwagen in die in Fig. 2 gezeigte, aufrechte Außer­ betriebstellung (Bezugsziffer 33) zu schwenken ist. In den dadurch frei gewordenen Raum auf dem Arbeitsdeck 3 kann nun ein nachfolgender Abstellwagen 5 verfahren werden.
Ist beispielsweise an einem Seitenrandbereich des Arbeits­ decks eine Gestängerutsche 34 vorgesehen, ist der Abstell­ wagen 15 in seiner aufrechten Außerbetriebstellung zweck­ mäßigerweise zu verschieben, so daß er nach Überführung in seine aufrechte Außerbetriebstellung in einen Arbeits­ deckbereich zu bringen ist, in dem er den freien Zugang zur Gestängerutsche 34 nicht behindert (Bezugsziffer 35 in Fig. 2). Zum Verschieben des aufrechten Abstellwagens 15 sind in das Arbeitsdeck 3 Schienen oder sonstige ge­ eignete Transportführungskörper eingelassen. Ein Wegschaffen des Abstellwagens 15 ist auch mittels Rollpaletten oder mit Hilfe eines Krans möglich. Anstelle der am Arbeitsdeck 3 befestigten Scharnierteile 30 können beispielsweise auch die Arbeitsdeckaufbauten 4 und 5 unter Ausbildung eines nicht gezeigten Aufnahmeraums für einen oder mehrere Ab­ stellwagen auf dem Arbeitsdeck 3 festgelegt sein, so daß ein Abstellwagen 5 nach Entladen der Bohrgestängezüge 11 schubladenartig unter das Hebewerk 4 bzw. den Kran­ führerleitstand 5 zu schieben ist. Je nach Länge des zu montierenden bzw. zu demontierenden Bohrstranges 10 ist bei dem Bohrturm nach der Erfindung dadurch auch die Möglichkeit geschaffen, nicht benötigte leere Abstell­ wagen unter Vergrößerung des Arbeitsbereichs in ihrer Außerbetriebstellung zu belassen.
In Fig. 3 ist ausschnittsweise das Arbeitsdeck 3 mit darauf beweglich geführten Abstellwagen 15 im Querschnitt veranschaulicht, wobei der besseren Übersichtlichkeit wegen auf die Darstellung des Gestängeroboters 19 ver­ zichtet wurde. Gezeigt ist jedoch die vertikale Schwenk­ achse 20 des Gestängeroboters 19, die unmittelbar an das Bohrloch 12 bzw. den Drehkranz 25 angrenzend positioniert ist. Die Unterbauträger 35 des Arbeitsdecks 3 sind in dem den Arbeitsdeckaufbauten 4 und 5 abgewandten Abstell­ bereich der Gestängezüge 11 bzw. der Setbackpakete ent­ sprechend stark dimensioniert. Die Unterbauträger 35 und der Drehkranz 25 stützen sich auf Doppel-T-Trägern 36 ab. Die Abstellwagen 15 sind an ihrer Oberseite mit Ge­ stängehaltern 45 und an ihrer Unterseite mit konven­ tionellen Rollenpaketen 37 versehen, die auf in Arbeits­ deckausnehmungen 38 angeordneten Laufschienen 39 geführt sind (Fig. 4). Oberseitig sind an beiden Laufschienen 39 Zahnstangen 40 vorgesehen, die zum Verfahren der Abstellwagen 15 mit von einem Elektroantrieb 29 über ein Getriebe 41 angetriebenen Antriebsritzeln 42 zusammen­ wirken. Durch die jeweils an beiden Seiten eines Abstell­ wagens 15 vorgesehenen Antriebsritzel 42 ist ein Ver­ kanten der Wagen 15 während der Verfahrbewegung unter Last verhindert. Der Elektromotor 29 und das Getriebe 41 sind in dem veran­ schaulichten Ausführungsbeispiel unterhalb der Abstell­ fläche des Abstellwagens 15 vorgesehen. Daneben können die Antriebe aber auch am Arbeitsdeck vorgesehen sein und sich die Zahnstangen 40 vor Verschmutzungen geschützt unterhalb der Abstellflächen der Abstellwagen 15 befinden. Nicht näher dargestellt haben die elektromotorischen Antriebe 29 jeweils eine Stromzuleitung mit lösbaren Steckern, die zum Wegschaffen entladener Abstellwagen 15 abgezogen werden.
In Fig. 7 sind die an gegenüberliegenden Seitenbereichen des Bohrturms 1 vorgesehenen Fingerbühnen 17 näher ver­ anschaulicht. Die beiden in der Zeichnung linken Fingerbühnen 17 sind in einer Arbeitsstellung gezeigt, in der bei Demontage des Bohrstranges 10 die letzte Fingerreihe 23 mit Bohrgestängezügen 11 beladen wird. Die beiden Fingerbühnen 17 und Abstellwagen 15 sind bereits in ihre hintere Endstellung im verstärkt ausgebildeten Arbeitsdeckbereich verfahren. Die in Fig. 7 rechts dar­ gestellten Fingerbühnen 17 sind in einer Arbeitsstellung gezeigt, in der bei Montage eines Bohrstranges 10 und somit Entladen der Fingerbühnen 17 die letzten Bohrge­ stängezüge 11 der Fingerreihe 23 entnommen werden. Jede Fingerbühne 17 ist mit einem Antrieb 43 sowie einem Ge­ triebe 44 ausgerüstet und in analoger Weise wie die Ab­ stellwagen 15 über nicht näher dargestellte Antriebs­ ritzel und Zahnstangen angetrieben. Zur Synchronbewegung der jeweiligen Fingerbühnen 17 und der zugeordneten Abstellwagen 15 sind die Antriebe 43 und 29 steuerungs­ technisch gekoppelt. In dem dargestellten Ausführungs­ beispiel sind die Fingerbühnen rechteckförmig gestaltet und an geradlinigen Laufschienen 16 geführt. Soweit erforderlich oder vorteilhaft können die Fingerbühnen 17 auch auf einer konzentrischen Kreisbahn zur Bohr­ lochlängsachse 28 beweglich geführt und z.B. als Finger­ bühnendrehkarussell ausgebildet sein.

Claims (12)

1. Bohrturm mit zumindest einer oberhalb des Arbeitsdecks (3) abstützbaren Fingerbühne (17) oder dgl. nebeneinander angeordnete Aufnahmeräume (23) zur Bevor­ ratung von Bohrgestängezügen (11) eines Bohrstrangs (10) aufweisenden Gestängehaltern, zumindest einer der Finger­ bühne (17) zugeordneten Bohrgestängeabstellfläche und einem schwenkbeweglichen, Greifarme (22) umfassenden Gestänge­ roboter (19) zur Beschickung der Fingerbühne (17) und der zugeordneten Bohrgestängeabstellfläche mit vom Bohrstrang (10) gelösten Bohrgestängezügen (11) bzw. zur Überführung der Bohrgestängezüge (11) von der Fingerbühne (17) an den Bohrstrang (10), dadurch gekennzeichnet, daß die Finger­ bühne (17) und ein die Bohrgestängeabstellfläche bildender, auf dem Arbeitsdeck (3) abstützbarer Abstellwagen (15) beweg­ lich ausgebildet und synchron relativ zu dem ortsfest auf dem Arbeitsdeck (3) festlegbaren Gestängeroboter (19) verfahr­ bar sind.
2. Bohrturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fingerbühne (17) und der zugeordnete Abstellwagen (15) mittels eines eine Steuerung aufweisenden Antriebs (29, 43) nach Entleeren und Befüllen jeweils einer Finger­ reihe (23) um ein der Fingerteilung entsprechendes Maß relativ zum Gestängeroboter (19) verfahrbar sind.
3. Bohrturm nach Anspruch 1 oder 2 mit auf dem Arbeitsdeck (3) befestigten Arbeitsaufbauten, beispiels­ weise einem Hebewerk (4) oder einem Kranführerleitstand (5), dadurch gekennzeichnet, daß die Fingerbühne (17) und der zugeordnete Abstellwagen (15) mit Entladen der Fingerreihen (23) mittels ihres Antriebs (29, 43) in Richtung der Arbeitsaufbauten (4, 5) verfahrbar sind.
4. Bohrturm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstellwagen (15) klapp­ bar an dem Arbeitsdeck (3) festlegbar und in eine im we­ sentlichen aufrechte Außerbetriebsstellung überführbar ist.
5. Bohrturm nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Abstellwagen (15) in seiner aufrechten Außerbetriebstellung verschieblich am Arbeitsdeck (3) geführt ist.
6. Bohrturm nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen dem Arbeitsdeck (3) und den darauf befestigten Arbeitsaufbauten (4, 5) ein Aufnahmeraum für den Abstellwagen (15) in seiner Außerbetriebsstellung ausgebildet ist.
7. Bohrturm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an gegenüberliegenden Bohr­ turmbereichen jeweils zumindest zwei aneinandergereihte Fingerbühnen (17) mit zugeordneten Abstellwagen (15) vor­ gesehen sind.
8. Bohrturm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß die dem Bohrturminnenbereich zugewandten Stirnflächen der Fingerbühne (17) sowie des Abstellwagens (15) und die Bohrlochlängsachse (28) in etwa gleichen Abstand zur Schwenkachse (20) des Gestängeroboters (19) haben.
9. Bohrturm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an Bohrturmträgern sowie am Arbeitsdeck (3) Laufschienen (16, 39) zur beweglichen Abstützung der Fingerbühne (17) bzw. des Abstellwagens (15) festgelegt sind.
10. Bohrturm nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstellwagen (15) und die Fingerbühne (17) auf einer zur Schwenkachse (20) des Gestängeroboters (19) konzentrischen Kreisbahn angeordnet sind.
11. Bohrturm nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Elektromotor (29) mit einer lösbare Stecker aufweisenden Stromzuleitung sowie Antriebsritzel (42) umfassende Abstellwagenantrieb unterhalb der Abstellfläche des Abstellwagens (15) ge­ schützt vorgesehen ist.
12. Bohrturm nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Elektromotor (29) sowie Antriebsritzel (42) umfassende Abstellwagenantrieb in einen im Arbeitsdeck (3) ausgebildeten Antriebsraum ge­ schützt angeordnet ist.
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