DE102012007402A1 - Rohrlager und Verfahren zum Zu- und Abführen von Rohrkörpern zu einer Bohranlage - Google Patents
Rohrlager und Verfahren zum Zu- und Abführen von Rohrkörpern zu einer Bohranlage Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Rohrlager zum Zu- und Abführen von Rohrkörpern, insbesondere Bohrstangen, Casingrohre, und/oder Bohrstrangteile wie Schwerstangen, Bohrmotoren oder dergleichen, zu einer Bohranlage zum Erstellen von Tiefbohrungen mit einem Grundgerüst, wenigstens einem Gestell, das als Transport- und Lagergestell von Rohrkörpern vorgesehen ist, und in dem mehrere Rohrkörper zu einer Charge angeordnet sind, und einer Entnahmevorrichtung zum Entnehmen der Rohrkörper aus dem Gestell und Zuführen der Rohrkörper in das Gestell, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgerüst wenigstens zwei Aufnahmeabschnitte zum Aufnehmen des Gestells in einer im wesentlichen horizontalen Anordnung aufweist, dass das Gestell im Aufnahmeabschnitt nach dem Einsetzen drehbar befestigt ist und mittels einem Hubelement von einer horizontalen Ausrichtung in eine vertikale Ausrichtung überführbar ist, dass die Rohrköper einzeln mit der Entnahmevorrichtung aus dem Gestell in vertikaler Position entnehmbar oder einsetzbar sind, dass die Entnahmevorrichtung entlang des Grundgerüsts vor den einzelnen Abschnitten verfahrbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Rohrlager zum Zu- und Abführen von Rohrkörpern, insbesondere Bohrstangen, Casingrohre, und/oder Bohrstrangteile wie Schwerstangen, Bohrmotoren oder dergleichen, zu einer Bohranlage zum Erstellen von Tiefbohrungen mit einem Grundgerüst, wenigstens einem Gestell, das als Transport- und Lagergestell von Rohrkörpern vorgesehen ist, und in dem mehrere Rohrkörper zu einer Charge angeordnet sind, und einer Entnahmevorrichtung zum Entnehmen der Rohrkörper aus dem Gestell und Zuführen der Rohrkörper in das Gestell und ein Verfahren zum Zu- und Abführen von Rohrkörpern.
- Beim Erstellen von Tiefbohrungen, beispielsweise für die Förderung von Erdöl und Erdgas oder für die Energiegewinnung aus geothermischer Energie wird ein Bohrwerkzeug verwendet, das über einen aus Bohrgestänge und Bohrstrangteilen wie Schwerstangen, Bohrmotore oder dergleichen bestehenden Bohrstrang angetrieben wird. Während des Bohrfortschritts als solches müssen, nachdem ein gewisser Bohrfortschritt erzielt wurde, weitere Bohrstangen dem Bohrstrang hinzugefügt werden. Diese Bohrstangen werden von außen zugeführt. Dafür ist neben der Bohranlage ein Rohrlager vorgesehen.
- Weiterhin ist es während des Erstellens der Tiefbohrung notwendig, das Bohrwerkzeug zu wechseln, entweder weil es verschlissen ist, oder sich die geologischen Gegebenheiten geändert haben, und deswegen eine andere Art von Werkzeug notwendig wird. Zum Wechseln des Bohrwerkzeugs muss der gesamte Bohrstrang aus dem Bohrloch ausgebaut werden, und nachdem ein neues Bohrwerkzeug vorgesehen wurde, wieder eingebaut werden. Hierfür werden die Bohrstangen des Bohrgestänges, beispielsweise bei großen Anlagen, jeweils zu zwei oder drei Stück auf einmal aus- und eingebaut, und in den Turm der Bohranlage aufrecht abgestellt. Ist dieses Lager im Turm voll, so müssen die dann noch aus- oder einzubauenden Bohrstangen aus der Bohranlage entfernt werden. Bei kleinen Anlagen ohne die Möglichkeit, Rohre im Turm abzustellen, werden die Bohrstangen direkt im Rohrlager abgelegt.
- Eine bekannte Ausführungsform sieht ein Rohrlager vor, dass über eine schiefe Ebene mit der Bohranlage verbunden ist. Das Bohrgestänge wird über diese schiefe Ebene mittels einer Hubvorrichtung in die Bohranlage transportiert, und anschließend mit der Hubvorrichtung der Bohranlage zugeführt und eingebaut. Dieses Vorgehen ist mit viel Handarbeit und Verletzungsgefahr verbunden. Des Weiteren geht mit dem Lagerplatz für die Bohrstangen außerhalb der Bohranlage ein großer Bohrplatz einher, was bei bestimmten Anwendungen nicht zwangsläufig vorteilhaft ist.
- Bei Offshore-Anlagen besteht weiterhin die Problematik, dass ggf. die Masten der Bohranlage als solches nicht so groß und massiv ausgeführt sind. Dieses ist auch bei Bohranlagen der Fall, die zur Exploration dienen, die beispielsweise auf Jack-Up-Riggs oder Schiffen angeordnet sind. Hier besteht die Problematik, dass nicht hinreichend viele Bohrstangen im Mast der Bohranlage abgestellt werden können bzw., dass diese bei verschlechternden Wetterbedingungen aus der Bohranlage entfernt werden müssen. Dieses ist insbesondere bei Bohranlagen der Fall, die auf auskragenden Auslegerplattformen angeordnet sind.
- Gleiches trifft auch auf Anlagen zu, die verfahrbar sind. Hier müssen aus Gewichtsgründen ebenfalls die Bohrstangen wenigstens beim Skidden der Anlage zum nächsten Bohrpunkt außerhalb der Anlage abgelegt werden.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Rohrlager bereitzustellen, mit dem eine Bohranlage mit Rohrkörpern automatisiert und auf einfache Weise sicher und schnell mit geringem Wartungsaufwand versorgt werden kann.
- Des Weiteren hat sich gezeigt, dass insbesondere bei Bohranlagen, die auf beengten Verhältnissen, wie beispielsweise Explorationsanlagen oder bei Anlagen mit eng aneinander liegenden Bohrpunkten, eingesetzt werden, der Gesamtablauf von Lagerung der Bohrstangen in Bezug auf die Bohranlage und im Hinblick auf Lagerort, Zu- und Abführen der Bohrstangen vom Lagerort zur Bohranlage und insbesondere das Lagern der Bohrstangen in Bezug auf das Ein- und Ausbauen eines Meißels insgesamt verbesserungswürdig ist. Des Weiteren ist es daher die Aufgabe der Erfindung, ein System und ein Verfahren bereit zu stellen, bei dem die Bohrstangen auf einfache und sichere Art und Weise der Bohranlage zu- und abgeführt werden können, insbesondere auf beengten Platzverhältnissen.
- Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Rohrlager, bei dem das Grundgerüst wenigstens zwei Aufnahmeabschnitte zum Aufnehmen des Gestells in einer im wesentlichen horizontalen Anordnung aufweist, dass das Gestell im Aufnahmeabschnitt nach dem Einsetzen drehbar befestigt ist und mittels einem Hubelement von einer horizontalen Ausrichtung in eine vertikale Ausrichtung überführbar ist, dass die Rohrköper einzeln mit der Entnahmevorrichtung aus dem Gestell in vertikaler Position entnehmbar oder einsetzbar sind, und dass die Entnahmevorrichtung entlang des Grundgerüsts vor den einzelnen Abschnitten verfahrbar ist.
- Vorteilhaft hierbei ist, dass es möglich ist, durch die Ausführung des Rohrlagers die Handhabung des Rohrlagers komplett vertikal durchzuführen, was eine erhebliche Verfahrensvereinfachung darstellt und Energie einspart, da nicht jeder Rohrkörper von der notwendigen Vertikalen in die Horizontale überführt werden muss.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Hubelement an einer Seite am Grundgerüst und an der anderen Seite am dem Gestell angeordnet ist. Auf diese Weise kann ohne eine zusätzliche Hubvorrichtung wie ein externer Kran das Aufrichten vorgenommen werden.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Entnahmevorrichtung ein vertikal wirksames Hubelement zur aufweist, über das der Rohrkörper anhebbar ist, wobei das vertikal wirksame Hubelement bevorzugt horizontal von der Entnahmevorrichtung weg verfahrbar ist. Auf diese Weise kann sicher ein Vereinzeln aus dem Gestell heraus erfolgen.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Entnahmevorrichtung ein horizontal wirksames Halte- und/oder Greifelement zur aufweist, wobei das vertikal wirksame Halte- und/oder Greifelement bevorzugt horizontal von der Entnahmevorrichtung weg verfahrbar ist. Hierdurch wird ein sicherer vertikaler Transport ermöglicht.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass im Aufnahmeabschnitt unterhalb des Gestells ein Eingriffsbereich vorgesehen ist, in den die Entnahmevorrichtung wirksam eingreift. Es hat sich gezeigt, dass das Herausheben von unten besonders einfach und wartungsarm zu realisieren ist.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass eine Steuerung vorgesehen ist, über die die Entnahme oder das Hinzufügen der Rohrkörper steuerbar ist, wobei bevorzugt einzelne Aufnahmeabschnitte mit der Steuerung sperrbar sind. Dadurch können während des Betriebs Gestelle ergänzt oder entnommen werden. Vorteilhaft ist weiterhin, mehrere Aufnahmen vorzusehen, wodurch ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht wird.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Rohrlager auf Schienen angeordnet und mit in den Aufnahmeabschnitten vorgesehenen Gestellen verskiddbar ist.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Entnahmevorrichtung zwischen einer Aufnahme-/Abgabeposition vor den Aufnahmeabschnitten und einer Übergabe-/Empfangsposition zur Übergabe des Rohrkörpers an einen Pipehandler oder zum Empfang des Rohrkörpers von einem Pipehandler verfahrbar ist. Hierdurch wird eine Automatisierung des Vorgangs ermöglicht.
- Im Bezug auf das Verfahren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Rohrkörper in einem Gestell zu einer Charge angeordnet werden, das Gestell im Wesentlichen horizontal zu einem Rohrlager angeliefert und in einen Aufnahmeabschnitt des Rohrlagers um eine horizontale Drehachse drehbar angeordnet wird, das Gestell anschließend im Rohrlager von einer im Wesentlichen horizontalen Position in eine vertikale Position angehoben und arretiert wird, jeweils ein vertikaler Rohrkörper mit einer Entnahmevorrichtung aus dem vertikalen Gestell entnommen wird und an einen Pipehandler übergeben wird, der den Rohrköper dem Bohrbereich zuführt.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass eine Steuerung vorgesehen wird, wobei bevorzugt die Rohrkörper und/oder Gestelle in einer Inventarliste vermerkt werden und besonders bevorzugt die Inventarliste bei der Steuerung berücksichtigt wird.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Rohrkörper in dem Gestell vor der Lieferung zum Bohrort zur Charge angeordnet werden.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass der Rohkörper mit der Entnahmevorrichtung von unten angehoben und aus dem Gestell entnommen wird.
- Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Gestell mit Hilfe einem an dem Rohrlager vorgesehen Hubelement, bevorzugt ein Hydraulikzylinder oder eine Zahnstange, von einer im Wesentlichen horizontalen Position in eine vertikale Position angehoben wird.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 bis13 das erfindungsgemäße Rohrlager in Verbindung mit den einzelnen Verfahrensschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens. - An einem Bohrort
10 sind einzelne Bohransatzpunkte11 vorgesehen. Über einem Bohransatzpunkt11 ist eine Bohranlage12 angeordnet, die zum Skidden auf Schienen13 angeordnet ist. Die Bohranlage12 ist als hydraulische Bohranlage ausgeführt, und auf einem Tieflader14 angeordnet. Ein Pipehandler15 für ein Handeln aufrechtstehender Bohrstangen16 ist vorgesehen. Der Pipehandler15 umfasst einen Träger17 auf dem die Greifeinheit18 in der Höhe verfahrbar ist. Die Greifeinheit18 ist zwischen dem Bohrbereich19 und einem Übergabepunkt20 eines Rohrlagers21 verschwenkbar. - Das Rohrlager
21 umfasst einen Grundkörper22 , der auf Schienen23 verskiddbar gelagert ist. Oberhalb des Grundkörpers22 sind Aufnahmeabschnitte24 vorgesehen, die jeweils zu zwei gegenüberliegenden Seiten durch eine vertikale Trägerkonstruktion25 begrenzt sind. Die Trägerkonstruktion25 weist an ihrem oberen Ende eine Aufnahme26 auf, in die ein Arretier- und Drehelement27 anordbar ist. An einer der Bohranlage12 abgewandten Seite28 des Rohrlagers21 sind Aufnahmen29 zum Anbringen eines Hydraulikzylinders30 vorgesehen. Die Aufnahmeabschnitte24 sind zwischen den Trägerkonstruktionen25 hin zu den Seiten28 ,31 offen ausgeführt. - Zwischen der der Bohranlage zugewandten Seite
31 und dem Ansatzpunkt32 der Bohranlage12 ist eine Entnahmevorrichtung33 angeordnet. Diese ist fahrbar auf Schienen34 vorgesehen. Sie umfasst ein Basisabschnitt35 , der auch das Fahrwerk (nicht dargestellt) auf den Schienen34 umfasst. Auf dem Basisabschnitt35 ist ein Träger36 angeordnet, an dessen oberen Ende eine Haltereinheit37 vorgesehen ist. Im Basisabschnitt35 ist ein teleskopartig ausfahrbarer Ausleger38 vorgesehen, an dessen Ende ein Entnahmeelement39 , das über einen Hydraulikzylinder40 vertikal bewegt wird, vorgesehen ist. - Die Bohrstangen
16 sind in einem Transport- und Lagergestell41 vorgesehen. Das Transport- und Lagergestell41 umfasst zu beiden Seiten einen Rahmen42 , an dem das Arretier- und Drehelement27 angeordnet ist. Innerhalb der Rahmen42 sind Anordnungselemente43 vorgesehen, die Vertiefungen44 aufweisen, in denen die Bohrstangen16 vorgesehen sind. Je nach Ausführung der Anordnungselemente43 können ein oder mehrere Reihen von Bohrstangen16 innerhalb eines Transport- und Lagergestells41 vorgesehen werden. An der Oberseite51 des Transport- und Lagergestells41 sind Hubanschläge45 vorgesehen. An der Unterseite des Transport- und Lagergestells41 ist eine Aufnahme46 zum Anschlagen des Hydraulikzylinders30 vorgesehen. - Das Transport- und Lagergestell
41 wird auf einem Tieflader47 angeliefert. Dieser wird dabei so aufgestellt, dass das auf ihm angeordnete Transport- und Lagergestell41 mit einem Aufnahmeabschnitt24 des Rohrlagers21 fluchtet (2 ). Anschließend wird das Transport- und Lagergestell41 in den Aufnahmeabschnitt24 zwischen den Trägerkonstruktionen25 eingeschoben. Dabei werden die jeweils an der Außenseite des Rahmens42 vorgesehenen Arretier- und Drehelemente27 in die Aufnahmen26 eingeschoben. Dieses ist in den3 bis5 zu sehen. Befindet sich in das Arretier- und Drehelement27 an der korrekten Position in der Aufnahme26 , wie dieses in5 dargestellt ist, wird eine Arretierung48 durch eine Öffnung49 in der Aufnahme26 in das Arretier- und Drehelement27 eingeschoben und dieses gegenüber der Aufnahme26 arretiert. Anschließend wird der Tieflader47 soweit vorgezogen, dass das Transport- und Lagergestell41 noch auf dem Tieflader47 aufliegt, die Aufnahme46 an der Unterseite des Transport- und Lagergestells41 aber zugänglich ist. Zwischen der Aufnahme46 und der Aufnahme29 am Grundkörper22 des Rohrlagers21 wird ein Hydraulikzylinder30 angeschlagen. Durch Ausfahren des Hydraulikzylinders30 wird das Transport- und Lagergestell41 um den Drehpunkt50 des Arretier- und Drehelements27 von der horizontalen in die Vertikale gedreht (siehe7 ). - Anschließend oder gleichzeitig ist es auch möglich, mehrere Transport- und Lagergestelle
41 dem Rohrlager21 zuzuführen. Der Abtransport nicht mehr benötigter Gestelle41 , sei es weil sie leer sind und durch neue ersetzt werden müssen, oder sei es, weil sie aufgrund des Ausbaus der Bohrstangen voll sind und abtransportiert werden müssen, erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge wie zuvor beschrieben. - In
8 ist eine rückwärtige Ansicht der Bohranlage12 mit dem Rohrlager21 dargestellt. Das Rohrlager21 in8 weist sechs Aufnahmeabschnitte24 auf, die jeweils mit Transport- und Lagergestellen41 in vertikaler Anordnung gefüllt sind. Um die Bohrstangen16 aus den Transport- und Lagergestellen41 entnehmen zu können, werden die Anordnungselemente43 entsprechend so vorbereitet, dass die Bohrstangen durch eine Bewegung aus den Transport- und Lagergestell41 an seiner Oberseite51 , die bei vertikaler Ausrichtung die Seite ist, die der Bohranlage12 zugewandt ist, entnehmbar ist. - Zur Entnahme der Bohrstangen
16 aus dem Transport- und Lagergestell41 wird die Entnahmevorrichtung33 vor dem Aufnahmeabschnitt24 , aus dem die Bohrstange16 entnommen werden soll, gefahren. Innerhalb des Basisabschnitts35 ist ein teleskopartig ausfahrbarer Ausleger38 vorgesehen, der horizontal unterhalb des unteren Endes der Bohrstangen16 ausgefahren wird. An seinem äußeren Ende weist der Ausleger38 ein Entnahmeelement39 auf, das so ausgeführt ist, dass es mit dem unteren Ende der Bohrstange16 eine haltende Verbindung bereitstellen kann. Durch Ausfahren des Hydraulikzylinders40 , der das Entnahmeelement39 mit dem Ausleger38 verbindet, wird die Bohrstange16 angehoben und aus dem Anordnungselement entfernt, wie dieses in9 und10 dargestellt ist. Anschließend wird der Ausleger38 wieder eingefahren und dabei wird gleichzeitig die Bohrstange16 aus dem Transport- und Lagergestell41 heraus bewegt. - Auf der Basiseinheit
35 ist ein Träger36 angeordnet, an dessen oberen Ende ein Halteelement37 vorgesehen ist. Das Halteelement37 umfasst ebenfalls einen Ausleger38 , der teleskopartig ausfahrbar ausgeführt ist. Am Ende des Auslegers38 ist ein Greif- oder Halteelement52 vorgesehen. Dieses umgreift die Bohrstange16 und stellt sicher, dass beim Einfahren der Ausleger38 die Bohrstange in der Entnahmevorrichtung33 verbleibt. Die entnommene Bohrstange innerhalb der Entnahmevorrichtung33 ist in12 dargestellt. Anschließend wird die Entnahmevorrichtung entlang der Schienen34 zum Übergabepunkt20 transportiert, an dem dann der Pipehandler15 mit seinen Greifeinheit18 die vereinzelte Bohrstange16 übernimmt und zum Bohrbereich19 transportiert, beispielsweise durch eine Bewegung nach oben und eine Schwenkbewegung. Die Übergabe an den Pipehandler15 ist in13 dargestellt. Anschließend fährt die Entnahmevorrichtung33 in den nächsten Aufnahmeabschnitt24 , an dem eine Bohrstange16 entnommen werden soll. - Für den Ablauf des Verfahrens und das gezielte Einbauen der Bohrstange bzw. der Beibehaltung der Reihenfolge der Bohrstangen, ist es vorteilhaft, wenn die Bohrstangen
16 entsprechend logistisch kodiert sind und eine Steuerung (nicht dargestellt) vorhanden ist, mit der die korrekte Auswahl des ein- oder auszubauenden Elements vermerkt und überwacht wird, um die richtige Reihenfolge der Elemente einzuhalten. Dieses trifft auch auf das Einzubauen von Casingrohre als Verrohren in das Bohrloch zu. - Durch das zuvor beschriebene Verfahren wird es möglich, einen vollautomatischen Bohrvortrieb zu erreichen, da sämtliche beschriebenen Verfahrensschritte mannlos durchgeführt werden können. Gleichzeitig ist es möglich, mit einem dezentralen Lagerplatz für die Transport- und Lagerstelle
41 zu operieren, so dass am Bohrplatz als solches nur geringer Raum für den An- und Abtransport der Transport- und Lagergestelle41 vorgesehen werden muss. Alternativ zu einem Einsatz von Tiefladern47 kann auch der An- und Abtransport mit Kran oder Hubschraubern erfolgen. - Zum Erreichen des nächsten Bohransatzpunktes
11 am Bohrort10 kann die Bohranlage12 zusammen mit dem Rohrlager21 , das ebenfalls vollständig mit Transport- und Lagergestellen41 bestückt sein kann, verskiddet werden. Eine aufwendige Entnahme der Bohrstangen16 ist hierfür nicht notwendig. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Bohrloch
- 11
- Bohransatzpunkt
- 12
- Bohranlage
- 13
- Schiene
- 14
- Tieflader
- 15
- Pipehandler
- 16
- Bohrstange
- 17
- Träger
- 18
- Greifeinheit
- 19
- Bohrbereich
- 20
- Übergabepunkt
- 21
- Rohrlager
- 22
- Grundkörper
- 23
- Schiene
- 24
- Aufnahmeabschnitt
- 25
- Trägerkonstruktion
- 26
- Aufnahme
- 27
- Arretier- und Drehelement
- 28
- Seite
- 29
- Aufnahme
- 30
- Hydraulikzylinder
- 31
- Seite
- 32
- Ansatzpunkt
- 33
- Entnahmevorrichtung
- 34
- Schiene
- 35
- Basisabschnitt
- 36
- Träger
- 37
- Haltereinheit
- 38
- Ausleger
- 39
- Entnahmeelement
- 40
- Hydraulikzylinder
- 41
- Transport- und Lagergestell
- 42
- Rahmen
- 43
- Anordnungselement
- 44
- Vertiefung
- 45
- Hubanschlag
- 46
- Aufnahme
- 47
- Tieflader
- 48
- Arretierung
- 49
- Öffnung
- 50
- Drehpunkt
- 51
- Oberseite
- 52
- Greif-/Halteelement
Claims (13)
- Rohrlager zum Zu- und Abführen von Rohrkörpern (
16 ), insbesondere Bohrstangen, Casingrohren, und/oder Bohrstrangteilen wie Schwerstangen, Bohrmotoren oder dergleichen, zu einer Bohranlage (12 ) zum Erstellen von Tiefbohrungen mit einem Grundgerüst (22 ), wenigstens einem Gestell (41 ), das als Transport- und Lagergestell von Rohrkörpern (16 ) vorgesehen ist, und in dem mehrere Rohrkörper (16 ) zu einer Charge angeordnet sind, und einer Entnahmevorrichtung (33 ) zum Entnehmen der Rohrkörper (16 ) aus dem Gestell (41 ) und Zuführen der Rohrkörper (16 ) in das Gestell (41 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgerüst (22 ) wenigstens zwei Aufnahmeabschnitte (24 ) zum Aufnehmen des Gestells (41 ) in einer im wesentlichen horizontalen Anordnung aufweist, dass das Gestell (41 ) im Aufnahmeabschnitt (24 ) nach dem Einsetzen drehbar befestigt ist und mittels einem Hubelement (30 ) von einer horizontalen Ausrichtung in eine vertikale Ausrichtung überführbar ist, dass die Rohrköper (16 ) einzeln mit der Entnahmevorrichtung (33 ) aus dem Gestell (41 ) in vertikaler Position entnehmbar oder einsetzbar sind, und dass die Entnahmevorrichtung (33 ) entlang des Grundgerüsts (22 ) vor den einzelnen Abschnitten (24 ) verfahrbar ist. - Rohrlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubelement an einer Seite am Grundgerüst (
22 ) und an der anderen Seite am dem Gestell (41 ) angeordnet ist. - Rohrlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmevorrichtung (
33 ) ein vertikal wirksames Hubelement (39 ) aufweist, über das der Rohrkörper (16 ) anhebbar ist, wobei das vertikal wirksame Hubelement (39 ) bevorzugt horizontal von der Entnahmevorrichtung (33 ) weg verfahrbar ist. - Rohrlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmevorrichtung (
33 ) ein horizontal wirksames Halte- und/oder Greifelement (52 ) aufweist, wobei das vertikal wirksame Halte- und/oder Greifelement (52 ) bevorzugt horizontal von der Entnahmevorrichtung weg verfahrbar ist. - Rohrlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Aufnahmeabschnitt (
24 ) unterhalb des Gestells (41 ) ein Eingriffsbereich vorgesehen ist, in den die Entnahmevorrichtung (33 ) wirksam eingreift. - Rohrlager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, über die die Entnahme oder das Hinzufügen der Rohrkörper (
16 ) steuerbar ist, wobei bevorzugt einzelne Aufnahmeabschnitte (24 ) mit der Steuerung sperrbar sind. - Rohrlager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrlager (
21 ) auf Schienen (23 ) angeordnet und mit in den Aufnahmeabschnitten (24 ) vorgesehenen Gestellen (41 ) verskiddbar ist. - Rohrlager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmevorrichtung (
33 ) zwischen einer Aufnahme-/Abgabeposition vor den Aufnahmeabschnitten (24 ) und einer Übergabe-/Empfangsposition zur Übergabe des Rohrkörpers (16 ) an einen Pipehandler (15 ) oder zum Empfang des Rohrkörpers (16 ) von einem Pipehandler (15 ) verfahrbar ist. - Verfahren zum Zu- und Abführen von Rohrkörpern (
16 ), insbesondere Bohrstangen, Casingrohren, und/oder Bohrstrangteilen wie Schwerstangen, Bohrmotoren oder dergleichen, zu einer Bohranlage (12 ) zum Erstellen von Tiefbohrungen, bei dem die Rohrkörper (16 ) in einem Gestell (41 ) zu einer Charge angeordnet werden, das Gestell (41 ) im Wesentlichen horizontal zu einem Rohrlager (21 ) angeliefert und in einen Aufnahmeabschnitt (24 ) des Rohrlagers (21 ) um eine horizontale Drehachse drehbar angeordnet wird, das Gestell (41 ) anschließend im Rohrlager (21 ) von einer im Wesentlichen horizontalen Position in eine vertikale Position angehoben und arretiert wird, jeweils ein vertikaler Rohrkörper (16 ) mit einer Entnahmevorrichtung (33 ) aus dem vertikalen Gestell (41 ) entnommen wird und an einen Pipehandler (15 ) übergeben wird, der den Rohrköper (16 ) dem Bohrbereich zuführt. - Verfahren nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen wird, wobei bevorzugt die Rohrkörper (
16 ) und/oder Gestelle (41 ) in einer Inventarliste vermerkt werden und besonders bevorzugt die Inventarliste bei der Steuerung berücksichtigt wird. - Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrkörper (
16 ) in dem Gestell (41 ) vor der Lieferung zum Bohrort zur Charge angeordnet werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrkörper (
16 ) mit der Entnahmevorrichtung (33 ) von unten angehoben und aus dem Gestell (41 ) entnommen wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (
41 ) mit Hilfe einem an dem Rohrlager (21 ) vorgesehen Hubelement (30 ), bevorzugt ein Hydraulikzylinder oder eine Zahnstange, von einer im Wesentlichen horizontalen Position in eine vertikale Position angehoben wird.
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