DE2714088A1 - Vorrichtung zum handhaben und lagern von steige- und bohrrohren - Google Patents
Vorrichtung zum handhaben und lagern von steige- und bohrrohrenInfo
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Description
Dn.-lng. Reimar König ■ Dipl.-lng. Klaus Bergen
77 2TT4088
29. März 1977 31 447 K
GOLAR-NOR OFFSHORE A/S, Klingenberggt. 4, Oslo 1, Norwegen
" Vorrichtung zum Handhaben und Lagern von Steige- und Bohr-
rohren"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Handhaben und Lagern von Steigerohren in einem Bohrturm einer Bohrinsel mit
einem Bohrdeck und einem Kellerdeck.
Das Bohren einer Ölquelle von einer Bohrinsel aus, erfordert eine Basis am Meeresboden, durch die die Quelle angebohrt wird.
Ein Futterröhrenzug wird durch die Basis in die Lagerstätte hinabgeführt und mit Zement umgeben, um einen Pfahl für die
Basis zu schaffen. Ein Ausbruchventil, üblicherweise B.O.P. genannt, wird stirnseitig auf den Futterröhrenzug montiert.
Vom Ausbruchventil zur Bohrinsel führt ein Steigerohr, dessen lichter Durchmesser groß genug zum Hinabführen sämtlicher nachfolgender
Bohrrohre ist. Der Gebrauch von Steigerohren mit Zubehör ist bekannt.
Es ist von größter Bedeutung, daß sich die Steigerohre möglichst rasch hantieren, montieren und demontieren lassen.
Die Erfindung bezweckt insbesondere die Schaffung einer Vorrichtung, die ein rasches Handhaben und Lagern der Steigerohre
in einem Bohrturm auf einer Bohrinsel gestattet.
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Erfindungsgemäß sind mehrere Steigrohre lotrecht im Bohrturm gelagert, die zu Längen von etwa 30 m zusammengesetzt
werden, d. h. es werden je drei Rohre zu Handhabungs- und Lagerlängen zusammengesetzt.
Es ist bekannt, Bohrrohre lotrecht im Bohrturm zu lagern; erfindungsgemäß soll jedoch gleichzeitig auch eine lotrechte
Lagerung von Steigerohren im Bohrturm möglich sein. Vorzugsweise werden die Steigrohre derart gelagert, daß sie auf
einer Lagerplattform am Kellerdeck ruhen. Im Lager befinden sich die Steigrohre dann unter der sogenannten Monkey-Plattform.
Die Monkey-Plattform ist derart gestaltet, daß sie den Lagerungsbereich für die Steigerohre abdeckt. An jeder Seite
der Monkey-Plattform befinden sich Fingerplattformen im Bohrturm zur Aufnahme und Halterung der im Bohrturm gelagerten
Bohrrohre. Diese Bohrrohre ruhen auf einer Lagerplattform am Bohrdeck.
Bei der Handhabung der Steigerohre werden der im Bohrturm angeordnete Aufzug und erfindungsgemäße Manipulatoren verwendet,
die ein Verschieben der Steigerohre von einer Lage in der Mitte des Bohrturmes, d„ h. über dem Drehtisch, in
eine Lagerlage im Bohrturm und umgekehrt, bewirken.
Diese erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Lagerplattform am Kellerdeck für ein lotrechtes
Lagern der Steigerohre im Bohrturm, einen oberen Manipulator zum Verschieben des unteren Endes eines Steigerohres
zwischen einer Lage nahe der Mittellinie des Bohrturmes und einer Lage außerhalb der Mittellinie, einen unteren
Manipulator zum Verschieben des unteren Endes des Steige rohres zwischen der außermittigen Lage und einer Lage über
der Lagersteilung am Kellerdeck, einen Aufzug im Bohrturm zum Heben und Absenken der Steigerohre, eine Finger-
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plattform im Bohrturm zum Aufnehmen von Verlängerungen der
Steigerohre, Verriegelungen an der Fingerplattform zum Haltern der Verlängerungen an der Fingerplattform , einen
Turmmanipulator zum Steuern bzw. Bewegen der Verlängerungen zwischen einer Lage nahe der Mittellinie des Bohrturmes, in
der die Verlängerung mit dem Aufzug gekuppelt werden kann, und einer Lagerlage in der Fingerplattform aufweist.
Die Vorrichtung zum Handhaben und Lagern von Bohrrohren im Bohrturm ist dadurch gekennzeichnet, daß sie einen oberen
Manipulator zum Verschieben des unteren Endes eines Bohrrohres zwischen einer Lage nahe der Mittellinie des Bohrturmes
und einer Lage über einer Lagerlage am Bohrdeck, einen Aufzug im Bohrturm zum Heben und Absenken der Bohrrohre,
eine Bohrrohr-Fingerplattform zum Aufnehmen der oberen Enden der Bohrrohre, Verriegelungsorgane an der
Bohrrohr-Fingerplattform zum Haltern der Bohrrohre in der Bohrrohr-Fingerplattform und einen Turm-Manipulator zum
Greifen und Bewegen des oberen Endes eines Bohrrohres zwischen einer Lage nahe der Mittellinie des Bohrturmes
in der das Bohrrohr mit dem Aufzug gekuppelt werden kann, und eine Lagerlage in der Bohrrohr-Fingerplattform aufweist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 bis 4 schematische Seitenansichten des Bohrturmes einer Bohrinsel, mit einer Vorrichtung zum Handhaben
und Lagern von Steigerohren;
Fig. 5 eine schematische , perspektivische Ansicht des
Bohrdecks im Bereich des Drehtisches;
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Fig. 6 eine schematische, perspektivische Ansicht
des Bohrdecks der Fig. 5, unter einem anderen Winkel gesehen;
Fig, 7 eine schematische, perspektivische Ansicht der Steigerohr-Fingerplattform im Bohrturm;
Flg. 8 eine schematische, perspektivische Ansicht der Vorrichtung der Fig. 7 unter einem anderen Winkel
gesehen und mit an den Aufzuggelenken gelenkig aufgehängten Steuerarmen;
Fig» 9 eine schematische, perspektivische AnsJc ht eines
Turm-Manipulators für Bohrrohre, von der Unterseite der Monkey-Plattform aus gesehen;
Fig» 10 eine schematische, perspektivische Ansicht der Bohrturm-Kabine auf der Monkey-Plattform mit
Finger-Plattformen zum Lagern von Bohrrohren;
Fig. 11 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Manipulators neben dem Drehtisch; und
Fig. 12 eine entsprechende Ansicht eines Windenwagens, der beim Ein- und Ausführen der Verlängerungen der Steigerohre
in die und aus der Steigerohr-Fingerplattform verwendet wird.
Der Bohrturm weist Eckpfähle 1,2 und eine Steuerschiene auf. Die Steuerschiene 3 ist unten mittels einer waagerechten
Strebe 4 versteift.
Der Bohrturm befindet sich auf einem Bohrdeck 4. Darunter liegt das sogenannte Kellerdeck 5. Im Bohrdeck 4 befindet
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sich ein Drehtisch 6 mit einem sogenannten "Spider" für das sich in das Wasser zum Meeresboden erstreckende Steigerohr
8.
Ein Aufzug 9 hängt an einem Block 10 in Aufzuggelenken 11. Der Block 10 ist als Hampelmann eines Taljensystems mit
Drahtseilen 12 ausgebildet. Das Drahtseil läuft zu einer Winde 13 am Bohrdeck 4 (Fig. 4),
Ein Steigerohr 14 hängt mit einer Verlängerung 15 am Aufzug 9. Das Steigerohr 14 besteht aus drei als Einheit
montierten Abschnitten« Die Verlängerung 15 ist länger als sonst üblich für S'fceigerohre, um das Handhaben und
Lagern erfindungsgemäß zu erleichtern. Somit weist die Verlängerung 15 eine Länge von etwa 2,5 m auf, während
eine Länge von unter einem Meter üblich ist.
An der unteren Strebe 4 für die Steuerschienen 3 befindet sich ein Manipulator 16, der sich durch Aufsetzen eines
entsprechenden Kopfes 17 sowohl für Bohrrohre als auch für Steigerohre eignet. Dieser Manipulator dient zum
Verschieben des unteren Endes des Bohrrohres bzw. Steige rohres aus ihrer Lage in der Mittellinie des Turmes, d. h.
über dem Drehtisch,
19 schließen und seitlich mittels zweier fester Drehbalken
20 (nur einer ist dargestellt) begrenzen lassen, befindet sich ein weiterer Manipulator 21 zum Bewegen eines Steigerohres; er kann sich in Fige 1 nach rechts auf an den
Drehbalken 20 montierten Schienen 22 bewegen. Der untere Manipulator 21 besteht im wesentlichen aus einer Traverse
23, in der ein mit einem Steuerkopf 25 für das Steigerohr (Fig. 11) versehener Wagen 24 läuft.
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Auf dem Kellerdeck 5 1st eine der Zahl im Bohrturm zu lagernder Steigerohre entsprechende Zahl von Konussen 26 angeordnet.
Während der Lagerung sind die Steigerohre 14, 27 auf diesen Konussen abgestellt, die die unteren Enden der
Steigerohre gegen ein Verschieben sichern.
Im Abstand oberhalb des Bohrdecks 4 befindet sich im Bohrturm eine Steigerohr-Fingerplattform 28. Diese Plattform
weist eine zum Aufnehmen und Haltern der Verlängerung für die Steigerohre dienende Nut auf (Fig. 7).
Über der Steigerohr-Fingerplattform 28 erstreckt sich die sogenannte Monkey-Plattform 29 im Bohrturm. Zu beiden Seiten
der Monkey-Plattform 29 liegen Fingerplattformen 30, 31, die die oberen Enden von lotrecht im Bohrturm gelagerten Bohrrohren
aufnehmen und festhalten. In Fig. 4 ist ein derartiges Bohrrohr 32 dargestellt. In Schienen 34 unter der Monkey-Plattform
29 ist ein Turm-Manipulator 33 -für die Lagerung der Bohrrohre geführt.
Etwa 1 m über der Steigerohr-Fingerplattform 28 erstreckt sich
in der einen Turmseite ein waagerechter Balken 35 mit einem
Windenwagen 36 (Fig. 12).
Die Fig. 1 bis 4 zeigen vier Stufen beim Handhaben und Lagern von Steigerohren im Bohrturm. Fig. 1 zeigt ein im Bohrturm
gelagertes Steigerohr 27. Das Steigerohr 27 steht auf einem Konus 26 am Kellerdeck 5 und hängt mit seiner Verlängerung
15' verriegelt in der Steigerohr-Fingerplattform 28.
Wie aus Fig. 7 hervorgeht, besteht die Fingerplattform 28 aus fünf Fingern 37, 38, 39, 40 und 41. Die beiden äußersten
Finger 37 und 41 sind langer als die drei mittleren Finger 38, 39 und 40; sie ragen somit weiter in den Bohrturm hinein.
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Zwischen den einzelnen Fingern befinden sich Öffnungen, in die die Verlängerungen 15, 15' der Steigerohre eingeführt
und wo sie verriegelt werden. In der einfachsten Form besteht die Verriegelung aus einer Klappe 42, die
mit Scharnieren 43, 44 an einem Finger 38 gelenkig gelagert ist und in ausgeschwenkter Lage die Nut zwischen
den Fingern 37 und 38 abdeckt, um die Verlängerung 15'
zu verriegeln. Die äußerste Verlängerung 15 kann mittels einer nicht dargestellten Verriegelung, beispielsweise
eines über die Öffnung zwischen den Fingern 37, 38 geschobenen Bolzens verriegelt werden.
Die drei mittleren Finger 38, 39, 40 besitzen außen schwenkbar
montierte Fingerspitzen 45, 46 und 47J sie weisen eine
abgerundete Dreieckform auf und sind in der Plattformebene um lotrechte Achsen verschwenkbar. Das Verschwenken erfolgt
mittels nicht dargestellter Arbeitszylinder, vorzugsweise jeweils an der Unterseite eines Fingers« Derart können die
einzelnen Fingerspitzen 45, 46, 47 beispielsweise in die in Fig. 7 dargestellte Lage verschwenkt werden, wo die Fingerspitzen
46 und 47 eine V-förmige öffnung bilden, die dazu dient, die Steigerohr-Verlängerung 15" in die Öffnung
oder Nut zwischen den Fingern 39, 40 zu führen. Die Verlängerung und damit das Steigerohr hängt am Aufzug 9 und
wird über den Konus 26 am Kellerdeck 5 geführt, der der innersten Lage in der Nut zwischen den Fingern 39 und 40
entspricht. An der Verlängerung befindet sich ein Kragen 48,und ein Drahtseil 49 von der Winde 36 ist mittels des
Hakens 50 in einem Ohr 51 am Kragen 48 befestigt. Mit der Winde 36 (Fig. 12, 3) läßt sich die Verlängerung in
die richtige Lage in der Nut zwischen den Fingern 39, 40 ziehen.
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Nach Fig. 1 hängt ein Steigerohr 14 vom Aufzug 9 und ist eben vom übrigen im "Spider"7 herabhängenden Steigerohr
8 getrennt. Eine Bodentür 18 ist geöffnet, damit der Bohrmeister die Konusse 26 auf dem Kellerdeck 5 und auch
den zweiten Manipulator 21, 25 beobachten kann. Mit dem Aufzug 9 wird das Steigerohr 14 vom "Spider" 7 abgehoben und
sein unteres Ende vom oberen Manipulator 16, 17 auf den Lagerbereich verschoben (Fig. 2). Das Steigerohr wird sodann
abgesenkt und vom unteren Manipulator 21, 25 dessen unterer Teil in die richtige Lage auf dem Konus 26 gebracht
(Fig. 3). Der obere Manipulator 16, 17 wird zurückgefahren sobald der untere Manipulator übernommen hat. Das Drahtseil
49 der Winde 36 wird an der Verlängerung 15 des
Steigerohres befestigt (Fig. 3, Fig. 7) und zieht dieses in seine Lage in der Fingerplattform 28, nachdem der Aufzug
9 gelöst wurde. Die Verlängerung wird in der Fingerplattform verriegelt, das Drahtseil 49 gelöst und weggehängt
oder für das nächste Steigerohr bereitgestellt. Wenn das Steigerohr im Lager an seinem Platz steht, kann die
Tür 18 wieder geschlossen werden, um die Gehflähe am Drehtisch 6 zu vergrößern (Fig. 4). Wenn keine Steigerohre
gelagert sind, kann auch die Tür 19 geschlossen werden, damit in diesem Bereich ein durchgehender Boden ent steht. Vorteilhaft
liegen vier Türen 19 nebeneinander, wenn Platz zum Lagern von acht Steigerohren in zwei Reihen mit vier Steigerohren
in jeder Reihe benötigt wird.
Die Entnahme der Steigerohre aus dem Lager erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Zusätzlich werden jedoch die am Aufzug
9 aufgehängten Steuerarme 52, 53 (Fig. 8) benützt. Diese Steuerarme sind in den Aufzuggelenken 11 schwenkbar gelagert
und werden mittels an den freien Enden der Steuerarme 52, zugeordneten Drahtseilen 5$, 57 hängenden Gegengewichten
54, 55 in einer Lage parallel mit den Aufzuggelenken gehalten.
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Die Steuerarme 52, 53 werden sobald sie von der Fingerplattform
28 entkuppelt sind, von den Gegengewichten in die in Fig. 4 dargestellte Lage verschwenkt. Wenn die
Arme eingesetzt werden sollen, muß der Bohrmeister sie herabziehen und an den Nockenverschlüssen 58, 59 befestigen.
Die Nockenverriegelung ist derart gestaltet, daß eine aufwärts oder abwärts gerichtete Bewegung des
Aufzuges ein Lösen der Arme von der Verriegelung mit der Fingerplattform, d. h. mit ihren beiden äußersten
Fingern 37 und 41 bewirkt.
Sämtliche Verlängerungen 15 werden zwischen diesen beiden Steuerarmen 52, 53 aufgefangen, wenn sie auf ihre Plätze
gebracht sind. Die Arme sind derart gestaltet, daß sie die jeweilige Verlängerung direkt in den offenen Aufzug steuert«,
Der Aufzug schließt und verriegelt sich selbsttätig und läßt sich mittels Druckluft ;öffnen. Bei der Übertragung
von der Fingerplattform 28 zum Aufzug 9 wird das Draht seil 49 in derselben Weise wie beim Einführen der Steigerohr-Verlängerungen
in die Fingerplattfonn einge&akt und die Bewegung auf den Aufzug zumittels der Winde 36
abgebremst.
Das Einrichten des Steigerohrlagers im Bohrturm bedeutet»
daß die Handhabungsvorrichtungen für die ebenfalls im Bohrturm zu lagernden Bohrrohre entsprechend gestaltet, d. h.
den geänderten räumlichen Verhältnissen angepaßt werden müssen. Am Bohrdeck zu beiden Seiten der öffnung zwischen
den Drehbalken 20 befindet sich eine Lagerplattform 60 für die Bohrrohre. Ein Bohrrohr 32 steht auf der Lagerplattform
60 am Bohrdeck 4 und ist im Turm in einer Fingerplattform 30, 31 verriegelt (Fig. 9 und 10). Die Fingerplattformen
30, 31 erstrecken sich beiderseits der Monkeyplattform 29·
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Die Monkeyplattform 29 ist so groß, daß sie das Steigerohrlager
abdeckt. Derart wird vermieden, daß Steigerohre und Bohrrohre in Konflikt miteinander geraten. Unter der
Monkeyplattform 29 ist in Schienen 34 ein Turm-Manipulator 33 zum Manipulieren der Bohrrohre beim Einführen bzw.
Herausnehmen aus dem Lager geführt. Zusätzlich wird der Manipulator 16 eingesetzt. Die Handhabung der Bohrrohre
erfolgt demgemäß mittels des Aufzuges und der Manipulatoren 16, 33 in einer der sonst üblichen manuellen Handhabung
entsprechenden Weise.
Der obere Manipulator 16 weist einen in völlig ausgeschobener Lage einen Abstand von etwa 8 m überspannenden Teleskoparm
auf. Der Arm geht etwa 6,5 m hinaus und wird durch einen Motor mit 140 PS über einen jedes Teleskopsegment über
die gleiche Strecke antreibenden Zahnstangen- und Kettenradtrieb angetrieben» Somit bewegen sich sämtliche Teleskopsegmente
mit Ausnahme des letzten Segmentes gleichzeitig, das für eine genauere Steuerbewegung durch einen hydraulischen
Zylinder angetrieben wird.
Zum Simulieren eines manuellen Betriebes und zum Erzielen einer annähernd gleichen Geschwindigkeit wie beim manuellen
Manipulieren, ist der Manipulatorarm beispielsweise derart gestaltet, daß er sich über die erwähnte Strecke von
etwa 6,5 m im Laufe von 6 Sekunden bewegt. Kurz vor dem vollständigen Ausfahren des Armes wird ein Bremsventil
eingeschaltet, um den Arm weich abzubremsen und die Belastung der Zahnräder und Kette zu begrenzen. Demzufolge
bewegt sich der Manipulator verhältnismäßig rasch zu dem Zielbereich, wobei der hydraulische Zylinder dazu dient,
die letzte Ausfahr-Teilbewegung auszuführen und ein genaues Anbringen des Kopfes 17 zu ermöglichen.
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Der Turm-Manipulator 33 unter der Monkeyplattform 29 ist derart gestaltet, daß sein Arm 61 ausgefahren werden
und das Bohrrohr 32 greifen kann. Wenn der Aufzug 9 gelöst ist, kann der Arm 61 um 90° verschwenkt werden.
Dies geschieht so rasch, daß es etwa 3 Sekunden dauert, bis das Bohrrohr vom Bohrstrang-Kompensator
freikommt. Sobald die erwähnte 90°-Drehbewegung vollzogen ist, kann sich das Bohrrohr zur Turmseite hinaus,
in eine richtige Lage außerhalb einer gewählten Nut in der Fingerplattform 30 oder 31 bewegen. Wenn sich der Manipulator
zurückbewegt, gibt ein Indikator-Reflektor die Lage jeder Fingeröffnung an. Eine andere Reflektor-Gruppe
gibt an, welche Fingeröffnung in Benutzung ist. Wenn zwei Reflektorsignale angegeben werden, ist der Manipulatorarm
in einer Lage, in der er das Bohrrohr auf seinen Platz schieben kann. Wenn dies geschehen ist, wird das Bohrrohr
in der Fingerplattform verriegelt, der Greifkopf 62 gelöst, und der Arm 61 kann zurückgezogen werden. Der Manipulatorarm
61 läßt sich, wenn er nicht gebraucht wird, in eine Lage bringen, in der er dem Block und dem Aufzug
9 nicht im Wege steht. Der Sicherheit halber ist der Greifkopf 62 derart am Arm 61 befestigt, daß wenn der Aufzug absinkt
und den Greifkopf 62 trifft, ein Scherbolzen abgebrochen und der Greifkopf herabgeschwenkt wird, um den Platz für die
Hebeausrüstung, einschließlich Haken und Bohrstrang-Kompensator freizugeben«,
Der Bohrturmmeister sitzt vorteilhaft in einer geschlossenen Kabine 63 (Fig. 10). Dadurch daß sich der Meister in einer
geschlossenen Kabine befindet, entfallen die sonst erforderlichen Schutzwände um den Bohrturm in dieser Ebene. Da
sämtliche Bewegungen von dieser Kabine aus gesteuert werden können, braucht der Meister die Kabine nicht zu verlassen.
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Es reichen vier hydraulische Ventilhebel für die Steuerung der Bewegungen des Turm-Manipulators aus. Das pneumatische
System ist derart beschaffen, daß Druckluft nur an je einen Finger der Bohrrohr-Fingerplattform geleitet wird. Derart
reicht eine Steuerkopfzahl aus, die der Zahl der Verriegelungen
an einem einzelnen Finger entspricht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt eine Wirkungsweise, die dem bekannten manuellen Verfahren sehr nahekommt.
Dies ist ein Vorteil, weil die Ausbildung der Mannschaft an bereits bekannte und der Mannschaft vertraute
Techniken anknüpfen kann. Gleichzeitig erfolgt die Handhabung rascher. Unabhängig von der Zeitersparnis
sind außerdem die Arbeitsverhältnisse für die Mannschaft wesentlich verbessert.
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Claims (10)
1. Vorrichtung zum Handhaben und Lagern von Steigerohren im
Bohrturm einer Bohrinsel mit einem Bohrdeck und einem Kellerdeck, gekennzeichnet durch
eine Lagerplattform am Kellerdeck (5) für lotrechte Steigerohre (14), einen oberen Manipulator (16, 17)
im Bereich des unteren Endes eines Steigerohres (14), einen unteren Manipulator (21, 25), einen Aufzug (9)
im Bohrturm (1, 2), eine Fingerplattform (30, 31), Verriegelungen (42, 43, 44) und einen Turmmanipulator (33).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der obere Manipulator
(16, 17) als kombinierter Bohrrohr- und Steigerohrmanipulator ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der untere Manipulator
(21, 25) unter dem Bohrdeck (4) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine quer
zum Bohrturm (1,2) verfahrbare Winde (35, 36) in den Aufzuggelenken verschwenkbar gelagerte Steuerarme (52,
53), und an der Fingerplattform (30, 31) verschwenkbar
gelagerte Steuerorgane (45, 46, 47).
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5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der untere Manipulator
(21) eine Traverse zwischen zwei festen Drehbalken
(20) im Bohrdeck aufweist , diese an Schienen (22) an den Drehbalken (20) beweglich gelagert ist,
und daß sich an der Traverse ein einen Steuerkopf (25) tragender Wagen (24) befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß der obere Manipulator
(16) auswechselbare Steuerköpfe (17) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekeen zeichnet, daß die Steuerarme (52, 53) mit Ge^wich
ten belastet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Türen (18, 19) im Bohrdeckboden
(4) über der Lagerplattform am Kellerdeck (5) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerplattform des Kellerdecks (5) nach oben ragende Konusse (26) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Steuerkonsole (25) für den unteren Manipulator
(21) an der Unterseite der dem Drehtisch (6) am nächsten liegenden Planke (4).
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11«, Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkopf (17) des oberen Manipulators (16) als
lotrechter über dem Schwerpunkt verschwenkbar gelagerter Halbzylinder ausgebildet ist.
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