DE2400805C3 - Bohrgestängelagereinrichtung - Google Patents
BohrgestängelagereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrgestängelagereinrichtung zur steuerbaren Aufnahme und Halterung
einer Anzahl von Bohrgestängeabschnitten innerhalb eines Bohrturmes bzw. -gestelies, mit einem am Bohrturm
bzw. -gestell angeordneten Rahmen, an welchem mehrere Lagerarme angebracht sind, die einseitig über
die Länge des Armes mit gegenseitigem Abstand angeordnete, seitlich vorstehende Ansätze bzw. Rippen
aufweisen, zwischen denen Lagerzellen zur Aufnahme jeweils eines Bohrgestängeabschnittes gebildet sind, die
von dem benachbarten Lagerarm abdeckbar sind.
Bei Tiefbohrvorgängen ist es notwendig, Bohrgestange-
oder Rohrabschnitte in einem Bohrturm rasch und wirks'm zu handhaben. Es ist beispielsweise beim
Tiefbohren nach der Rotary-Bohrmethode notwendig, während eines Bohrvorgangs den Meißelschaft im
Bohrloch einige Male auszuwechseln. Der Meißelschaft bzw. die Schwerstange besteht aus Rohrabschnitten,
deren Enden durch Schraubverbindungen miteinander befestigt sind. Beim Entfernen des Bohrmeißels aus
dem Loch ist es üblich, den Bohrmeißel so weit anzuheben, bis einige Verbindungen der als Bohrgestänge bezeichneten
Bohrstange oberhalb der Bohrturmplattform bzw. -bühne liegen.
Die das untere Ende des Gestänges mit dem übrigen Teil des Bohrmeißels verbindende Schraubverbindung
wird sodann gelöst. Das gelöste Bohrgestänge wird angehoben und nach einer Seite des Bohrturms hin geschwenkt,
wo es in vertikaler Anordnung gelagert wird. Der Meißelschaft wird sodann so weit angehoben, bis
ein weiterer Gestängeabschnitt über der Bohrturmplattform bzw. -bühne erscheint. Beim Einfahren in das
Loch, d. h. beim Wiedereinsetzen des Bohrgestänges in das Bohrloch, findet der entgegengesetzte Vorgang
Verwendung, wobei das Gestänge aus seiner Lagerstellung abschnittsweise herausgenommen wird. Der Gestängeabschnitt
wird aus der Lagereinrichtung vertikal entnommen, über das Bohrloch bewegt und mit seiner
Achse auf das Bohrloch ausgerichtet. Das untere Ende des Gestängeabschnitts wird sodann an den Teil des
sich im Bohrloch befindlichen Meißelschaftes angeschlossen, und der Meißelschaft wird so weit abgesenkt,
bis das obere Ende des zuletzt angeschlossenen Gestängesiücks soeben über der Bohrturmplattform bzw.
-bühne liegt, worauf die Operation wiederholt wird.
Mit der Entwicklung komplizierterer Bohranlagen und mit den mit der Verwendung solcher Anlagen verbundenen
Aufwendungen wurde es notwendig, die Gestängestücke rasch und effektiv zu handhaben, um die
zur Gestängehandhabung erforderliche Zeit zu minimalisieren
und eine dementsprechend große Zeit dem Niederbringen des Bohrlochs zuzuordnen. Dies gilt insbesondere
bei Offshore-Bohroperationen, da die Anlage hierbei so aufgebaut sein muß, daß die Rüstzeit, d. h.
die Zeit, in der keine echten Bohrvorgänge stattfinden können, minimalisiert wird. Der Gegenstand der Erfin-
dung eignet sich insbesondere für derartige Offshore-Operationen,
ist jedoch nicht auf diese beschränkt, und das nachfolgend beschriebene Ausführunesbeispiel ist
zur Verwendung an versenkbaren Bohrplattformen geeignet
Offshore-Bohrungen, die entweder von einer versenkbaren
Plattform, einem Leichter oder Bohr.schiff aus vorgenommen werden können, schaffen zusätzliche
Probleme, da die die Plattform und den Bohrturm in Kipp- und Rollbewegungen versetzende Meerestätig- to
keit die Schaffung einer zufriedenstellenden Einrichtung zur Gestängehandhabung wesentlich macht. Beim
Offshore-Bohren ist wegen der hohen Anlagekosten die Rüst- bzw. Ruhezeit, d. h. die Zeit, bei der auf Grund
von Wetter- oder Seebedingungen der Bohrvorgang unterbrochen werden muß, ein wesentlicher Faktor der
Gesamtkosten beim Niederbringen des Tiefbohrlochs. Zusätzlich spielen Sicherheitsüberlegungen in einem
erheblich größeren Ausmaß eine Rolle als bei den meisten Landbohrungen.
Bohrgestängelagereinrichtungen bzw. -gestelle der eingangs erwähnten Art, bei denen also die Lagerzellen
für die Rohrgestängeabschnitte durch den nächstfolgenden Lagerarm abgedeckt werden, so daß die Bohrgestängeabschnitte
nicht versehentlich aus der Lagereinrichtung abstürzen können, sind bekannt. Eine dieser
bekannten Lagereinrichtungen (DT-OS 2 051 608) betrifft ein Gestell für eine horizontale Lagerung der
Bohrgestängeabschnitte. Nach der Entnahme aus dem Gestell müssen die Gestängeabschnitte deshalb erst in
die Senkrechte geschwenkt werden, bevor sie an das eigentliche Bohrgestänge angesetzt werden können,
und umgekehrt müssen die abgenommenen Gestängeabschnitte nach der Abnahme vom Bohrgestänge zunächst
in die Horizontale zurückgeschwenkt werden, bevor sie im Gestell wieder abgelegt werden können.
Für dieses Verschwenken von der Horizontalen in die Senkrechte und umgekehrt müssen also entsprechende
Vorrichtungen vorgesehen werden. Eine derartige Lagerung ist darüber hinaus aber platzaufwendig, so daß
sie zwar bei Bohrstellen an Land, an denen genügend Platz zur Verfügung steht, anwendbar ist, für im Platz
beschränkte Bohrtürme auf Schiffen oder schwimmenden oder auf dem Meeresboden aufsetzbaren Bohrinseln
jedoch nicht geeignet ist. Zur Entnahme oder zum Einlegen von Bohrgestängeabschnitten werden die
Lagerarme in senkrechter Richtung auseinander auf Abstand gefahren, so daß die zwischen den Armen gebildeten
Lagerzellen zugänglich werden. Die Stellvorrichtung zum Verfahren der Lagerarme müssen dabei
aber so ausgelegt sein, daß sie in der Lage sind, das Gewicht der Lagerarme und der auf ihnen liegenden
Bohrgestängeabschnitte in senkrechter Richtung anzuheben, was entsprechend dimensionierte Stellzylinder
und Druckmittelsteuereinrichtungen erforderlich macht. Bei Freigabe eines Lagerarmes werden außerdem
sämtliche auf dem betreffenden Lagerarm befindlichen Bohrgestängeabschnitte zugänglich, was bei horizontaler
Lagerung und feststehenden Bohrtürmen an Land zulässig sein mag. Bei senkrechter Anordnung der
Bohrgestängeabschnitte und auf bewegten Schiffen muß jedoch sichergestellt sein, daß nur der jeweils gerade
benötigte Bohrgestängeabschnitt zugänglich ist, damit Unfallgefahren durch umstürzende oder aus dem
Gestell springende Gestängeabschnitte mit Sicherheit vermieden werden.
Bei einer weiteren bekannten für senkrechte Lagerung der Bohrgestängeabschnitte eingerichteten
Lagereinrichtung (DT-OS 2 001 060) erfolgt die Bildung von Lagerzellen zur Aufnahme der Gestängeabschnitte
zwischen den Lagerarme durch in geeigneten Abständen verschwenkbar an den Lagerarmen angeordnete
Klinken. Da jede einzelne dieser Klinken wahlweise betätigbar sein muß, um Zugang zum gewählten
Bohrgestängeabschnitt zu ermöglichen, ist der Aufwand für die entsprechenden Stellvorrichtungen
hoch und das Steuersystem muß entsprechend komplex aufgebaut sein, so daß die Herstellungskosten für diese
Lagereinrichtung hoch sind und eine potentiell erhöhte Störanfälligkeit besteht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Lagereinrichtungen der eingangs erwähnten
Art so auszubilden, daß bei möglichst geringem baulichen Aufwand eine absolut sichere Lagerung von
Bohrgestängeabschnitten — auch bei senkrechter Lagerung — gegeben ist, wobei nur der jeweils gerade
benötigte Bohrgestängeabschnitt von der Lagervorrichtung freigegeben wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Lagerarme in den Rahmen ein- und aus diesem
ausfahrbar ausgebildet und zum schrittweise aufeinanderfolgenden Freigeben oder Schließen der Lagerzellen
durch eine Stellvorrichtung betätigbar sind. Diese Ausgestaltung gewährleistet eine vollständig sichere
Betriebsweise, so daß Bohroperationen beispielsweise unter solchen Wetter- und Seebedingungen ausgeführt
werden können, bei denen mit anderen Anlagen bekannter Ausführungen der Bohrbetrieb eingestellt werden
müßte. Daher stellt die erfindungsgemäße Bohrgestängelagereinrichtung maximale Bohr- Betriebszeiten
zur Verfügung, bei denen die Bohranlage in Verbindung mit dem Erfindungsgegenstand benutzt wird. Die
erfindungsgemäße Lagereinrichtung ist insbesondere auch zur vertikalen Lagerung bzw. Halterung von
Bohrstangen, insbesondere Ölbohrstangen, auf instabilen Plattformen, z. B. den Plattformen von Bohrschiffen
oder halbversenkbaren Plattformen geeignet. Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Lagereinrichtung
jedoch auch auf einer stabilen Offshore-Plattform
oder einem Landbohrturm angewandt werden.
Die Lagerarme sind in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im wesentlichen horizontal
und parallel zueinander im Rahmen axial verschieblich gelagert, und an den die Rippen tragenden Seiten entgegengesetzten
Seiten der Lagerarme sind Führungsklauen angeordnet, die parallel zur Bewegungsrichtung
der Lagerarme verlaufen und mit ihnen zugekehrten Rippen des benachbarten Lagerarms in Gleiteingriff
bringbar sind, wobei benachbarte Lagerarme nur in Längsrichtung relativ gegeneinander beweglich sind.
Die Führung der beweglichen Lagerarme erfolgt also durch verschiebliche Anordnung am jeweils nächsten
Lagerarm.
Die Abstände zwischen den an einer Seite jedes Lagerarms vorstehenden Rippen sind etwa gleich und
größer als der Durchmesser des in den Lagerzellen zu halternden Gestängeabschnitts, und die Stellvorrichtung
ist vorzugsweise als Schrittschaltwerk ausgebildet, durch das ein diesem zugeordneter Lagerarm bei jedem
Stellschritt um etwa den Abstand zwischen zwei benachbarten Rippen verschiebbar ist.
Zur sicheren Festlegung der Lagerarme in vorgegebenen Verriegelungsstellungen ist in der erfindungsgemäßen
Weiterbildung vorgesehen, daß jeder längsverschiebliche Lagerarm durch eine Verriegelungsvorrichtung
in vorgegebenen Stellungen festlegbar ist, die
mehrere in die Verriegelungssteliung federnd vorgespannte
und mit dem Rahmen verbundene Sperriegel aufweist, welche in längs des Lagerarms angeordnete
öffnungen einrückbar sind.
Zum Entriegeln sind dann die Sperriegel betätigende gekoppelte Vorrichtungen vorgesehen, durch welche
jeweils einer der Sperriegel außer Wirkung setzbar ist. Die Stellvorrichtung zum Verschieben der Lagerarme
weist vorzugsweise eine an sich bekannte Kolben-Zylindervorrichtung auf. Diese Kolben-Zylindervorrichtungen
können so ausgelegt werden, daß sie relativ hohe Kräfte entwickeln, so daß eine auf den Lagerarmen
oder in den Führungen gebildete Eisschicht durch die Antriebskräfte gebrochen werden kann.
Die erfindungsgemäße Bohrgestängelagereinrichtung ist zur Aufnahme von Bohrstangen unterschiedlichen
Querschnitts geeignet, wobei derartige Bohrstangen auch gleichzeitig gelagert werden können. Außerdem
kann die Lagereinrichtung in geeigneter Weise an teil- oder vollautomatisierte Bohrvorgänge angepaßt
werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seiten-Teilansicht eines Bohrturms, F i g. 2 eine Draufsicht auf die beschriebene Bohrgestängelagereinrichtung
in Relation zum Bohrloch,
F i g. 3 eine vergrößerte Draufsicht auf eine Hälfte der in der F i g. 2 gezeigten Lagereinrichtung,
F i g. 4 eine Schnittansicht der Lagereinrichtung entlang den Linien 4-4 der F i g. 3,
F i g. 5 eine Schnittansicht der Lagereinrichtung entlang den Linien 5-5 der F i g. 3,
F i g. 6 ein vergrößerter Teilschnitt durch die Lagerarme und Verbindungselemente entlang den Linien 6-6
der F i g. 5.
F i g. 7 eine vergrößerte Schnittansicht durch einen
Lagerarm mit einem zurückgezogenen Sperriegel entlang den Linien 7-7 der F i g. 4,
Fig.8 eine vergrößerte Teilansicht im Schnitt auf
emen Lagerarm und den in Verriegelungsstellung befindlichen Sperriegel entlang den Linien 8-8 der F i g. 4,
und
F i g. ^a bis 9d aufeinanderfolgende Arbeitsphasen
jes Sperriegelmechanismus.
Bei der beschriebenen Einrichtung handelt es sich um ein System, das zur Aufnahme rohrförmiger Stangenabschnitte
in nahezu vertikaler Anordnung verwendbar ist. In der nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausfiihrungsform
ist es insbesondere zur Lagerung eines Bohrgestänges im Turm einer Bohranlage, beispielsweise
eines Offshore-Bohrturms, der zumindest einer gewissen Wellenbewegung unterliegt, brauchbar, da
das System steuerbar und individuell jede Bohrstange in einer dieser zugeordneten individuellen Zelle festlegt
und eine unerwartete Bewegung oder ein Kippen der Bohrstange verhindert. Wie nachfolgend deutlich werden
wird, bestellt das System aus einfachen, massiven beweglichen Teilen, welche durch Wetter- und Abnutzungseinflüsse
nicht ohne weiteres angegriffen werden können, und es findet eine einzige, zwangsgesteuerte
Betätigungsvorrichtung für jede Stangen-Lagerreihe Verwendung.
Im folgenden wird auf F i g. 1 Bezug genommen. Die Bestandteile eines typischen Bohrgestells sind dort teilweise
schematisch zur Veranschaulichung des baulichen Zusammenhangs und der Funktionsweise der beschriebenen
Einrichtung dargestellt. Ein Bohrturm
ist in F i g. 1 auf einer Bohrplattform gezeigt, welche in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch die
Hauptplattform einer Offshore-Bohranlage gebildet ist. Der Bohrturm 39 ist an seinem oberen Ende mit einer
Turmrolle und druckluftbelätigten Hebevorrichtung 41 ausgestattet. Der losrollende Block (Hampelmann)
wird über ein Bohrseil von den Turmrollen gehalten und kann längs der Bohrturmachse durch Betätigung
des Hebewerks angehoben oder gesenkt werden. In alternativer Ausführung können andere Vorrichtungen,
z. B. eine Turmrolle in einem Hebeausgleicher oder hydraulische Hebewerke ohne Turmrolle verwendet werden.
In F i g. 2 fällt die Achse des Bohrturms mit der Achse eines Drehtisches 37 und eines mit 34 bezeichneten
Bohrlochs zusammen. An dem Bohrturm 39 ist eine Gestänge-Umsetzanordnung angebracht, zu der ein
Hebekopf 32 und ein Umsetzkopf 36 gehören. Eine der den Erfindungsgegenstand bildenden Lagereinrichtungen
ist an dem Bohrturm mit 33 bezeichnet.
In F i g. 1 ist die Lagereinrichtung 33 in Seitenansicht
gezeigt. Sie besteht aus Stahlbauteilen und ist angenähert 25 m über der Hauptplattform 38 angeordnet. Die
Lagereinrichtung 33 kann jedoch in irgendeiner beliebigen Höhe oberhalb der Hauptplattform 38 am Bohrturm
befestigt werden, wobei ihre Installationshöl.e von der Länge der verwendeten Gestängeabschnitte 40
bestimmt werden sollte. Normalerweise setzt sich die Lagereinrichtung 33 aus zwei einzelnen Bohrgestängelagereinheiten
18 zusammen, obwohl zwei Lagereinheiten nicht notwendig sind. Diese Gestängelagereinheiten
18 sind spiegelbildlich zueinander ausgebildet und in der in F i g. 2 ersichtlichen Weise an dem Bohrturm
39 angeordnet. Die Lagereinrichtung 33 verläuft in einer Horizontalebene etwa parallel zur Hauptplattform
38, so daß sie die normalen Bohrvorgänge nicht stört. Jede Lagereinheit 18 ist außerdem so angeordnet,
daß sich die nachfolgend noch im einzelnen beschriebenen Gleitarme in Richtung der gegenüberliegenden
Lagereinheit und der Mittellinie des Gerätetischs 37 bewegen, wenn die Lagereinrichtung gefüllt wird, und
von der Mittellinie des Drehtisches fortbewegen, wenn sie in der aus F i g. 2 am besten erkennbaren Weise geleert
wird. Da die Lagereinrichtung 33 aus zwei Lagereinheiten 18 besteht, genügt es, nur eine Lagereinheit
im einzelnen zu beschreiben, die andere Einheit ist spiegelbildlich ausgebildet.
Die Lagereinrichtung 33 besteht aus zwei, baulich unabhängigen Gestängelagereinheiten 18. einer rechten
und einer linken Seite. Jede Lagereinheit 18 ist am Bohrturm 39 durch eine Befestigungsvorrichtung gehaltert,
die an den End- und Mittelträgern 61,62,63 und 64 und den Trägern 65, 66 und 44 angebracht ist (vgl.
F i g. 3 und 4). Die Lagereinheit 18 ist im Bohrturm bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel so angeordnet,
daß die Endträger 63 und 64, der Endträger 66. der vordere Trägerarm 44 und der hintere Trägerarm 65
einen rechteckigen Rahmen bilden, wobei die Endträger 63 und 64 die dem Bohrloch 37 nächstliegende Rahmenseite
begrenzen.
Jede Gestängelagereinheit 18 ist so angeordnet, daß die Bohrstangenabschnitte 40 nahe jedes Stangenendes
in das Lager eingesetzt werden können, während das untere Ende jedes Stangenabschnitts auf der Hauptplattform,
vorzugsweise auf einer Plattform 38 mit Vertiefungen zur Aufnahme und Halterung der unteren
Enden der Stangenabschnitte und Festlegung gegen horizontale Bewegungen aufruht. Die Lagereinheit 18
ist so abgestimmt, daß die Bedienungsperson die Stan-
di Fl bc da ne ta
Be Ve sie be 62 ve fes en
Fi rui m< La an sei mi
gen 40 zum Niederbringen in das Bohrloch aus dem Lager entfernen kann und beim Herausheben aus dem
Bohrloch wieder in das Lager einsetzen kann.
Im folgenden wird insbesondere auf die F i g. 3 und 4 Bezug genommen. Jede Lagereinheit 18 ist rahmenförmig
durch einen Endträger 66, einen rückwärtigen Trägerarm 65, einen vorderen Trägerarm 44, der mit einem
stationären Lagerarm 67 fluchtet, Endträger 63 und 64 und Mittelstreben 61 und 62 begrenzt. Die Endträger
62 und 64 liegen unterhalb der Träger bzw. Streben 61 und 63 (F i g. 4). Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
sind der Endträger 66 und die vorderen und rückwärtigen Trägerarme 44 und 65 Breitflanschträger
(Peinerträger), während die Streben bzw. Träger 61,62,
63 und 64 durch Kastenprofile aus Stahl gebildet sind. Die Endstreben und Trägerarme sind so angeordnet,
daß ihre Stege in einer horizontalen Ebene und ihre Flansche in einer vertikalen Ebene verlaufen. Die Streben
bzw. Träger 61, 62, 63 und 64 sind so angeordnet, daß die längere Querschnittsseite in einer Vertikalebene
und die kürzere Querschnittsseile in einer Horizontalebene
liegen.
Der Endträger 66 ist mit dem rückwärtigen Trägerarm 65 und dem vorderen Trägerarm 44 verbunden,
wobei der Endträger und die Trägerarme in einer Ebene angeordnet sind. Der hintere Trägerarm 65 ist ein
durchlaufendes Bauteil, das am Anschlußpunkt mit den Endträgern 63 und 64 endet. Der obere Endträger 63 ist
mit der Oberseite der Flansche 51 des rückwärtigen Trägerarms 65 befestigt, und der untere Träger 64 ist
an der Unterseite der Flansche 51 des rückwärtigen Trägerarms angeschlossen. Die oberen und unteren
Mittelstrebcn 61 und 62 sind mit dem hinteren Trägerarm 66 in der gleichen Weise wie die Endträger 63 und
64 verbunden. Diese Verbindung macht es möglich, daß die Trägerarme 44 und 65 die Träger bzw. Streben 61,
62, 63 und 64 durchgehend durchdringen. Der vordere Trägerarm 44 ist in derselben Weise wie der rückwärtige
Trägerarm 65 an die Streben 61,62,63 und 64 angeschlossen.
Der vordere Trägerarm 44 steht jedoch über die Endträger 63 und 64 vor und bildet mit seinem vorstehenden
Abschnitt einen stationären Lagcrarm 67, der an einem Endfinger 71 endet. Daher sind der stationäre
Lagerarm 67 und der vordere Trägerarm 44 als ein durchlaufendes Bauelement ausgebildet.
Die Verbindung zwischen den Trägern 61.62,63 und
64 und den Trägerarmen ist am besten in F i g. 4 zu erkennen.
Winkelstücke 14 ermöglichen die Verschraubung zur Befestigung der Streben an den Trägerarmen, wobei
Versteifungen 12 der Verbindung eine zusätzliche Torsionssteifigkeit geben. Die Oberseite der oberen Streben
61 und 63 und die Unterseite der unteren Streben 62 und 64 sind durch horizontale Versteifungsträger 15
verbunden, die den Streben eine zusätzliche Torsionsfestigkeit geben und elektrische Verbindungsleitungen
enthalten können.
Die bevorzugte Ausführungsform ist insbesondere in F i g. 3 und 5 gezeigt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gibt es acht längsverschieblichc Lagerarme 68, deren Zahl generell von der erforderlichen
Lagerkapazität abhängig ist, einen stationären Lagerarm 67 und einen rückwärtigen Lagcrarm 46. Die vcrschieblich
gelagerten Lagerarmc 68 bilden zusammen mit Haltcrippcn 69 einzelne Lagcr/elicn 42. Die Haltcrippcn
69 sind bei dem beschriebenen Aiisführungsbcispicl
aus Stahlblech hergestellt und an einem Ernie mil dem Lagergleitarm 68 verbunden, wobei das vorsprin
gcnde Ende in der am deutlichsten in F i g. 6 gezeigten Weise mit zwei Führungsnulen 43 versehen ist. Die
Lagerarmc 68 bilden die Vorder- und Rückseiten der Lagerzellen 42, während die Halterippen 69 die seitlichen
Begrenzungen der Lagerzellen (F i g. 3) darstellen. Jeder Lagerarm 68 «leht mit den beiden benachbarten
Lagerarmen über Führungsklauen 70 und die Halterippen in Verbindung, wobei die Führungsklaucn in den
Führungsnuten 43 in Eingriff stehen (F i g. 6). Durch
ίο den formschlüssigen Eingriff der Führungsklaucn 70
und der Halterippen 69 wird die relative Bewegung der Lagerarme 68 gegeneinander begrenzt, jedoch eine
Längsbewegung eines Lagerarms 68 in bezug auf den benachbarten Lagcrarm zum Aus- und Einschieben des
Lagerarms freigegeben. Die Führungsklauen 70 werden bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch
zwei Stahlwinkel gebildet, welche an der Rückseite des Lagcrarms 68 befestigt sind (F i g. 6) Die Halterippe 69
ist an der Vorderseite des Lagerarms 68 in einer Ebene mit den Führungsklauen 70 angebracht. Bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel weist jeder Lagerarm 68 vierzehn Halterippcn 69 zusätzlich zu einem Endfinger
71 auf. Der rückwärtige Lagerarm 46 ist im Prinzip gleich den Lagergleitarmen 68 aufgebaut, mit der Ausnähme,
daß er an seiner Frontseite keine Halterippen aufweist.
Die Lagerarme 68 und 46 sind schrittweise in vorgegebene Stellungen vcrschieblich und dort festlegbar.
Dies geschieht mit Hilfe eines Schrittschaltwerks, das bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel vertikal vcrschiebliche
Sperriegel 22 und 27 aufweist. Die Sperriegel 22 und 27 können in im Unterflansch der Lagerarme
68 (vgl. F i g. 3 und 4) ausgebildete Rastlöcher 26 eingreifen.
Im folgenden wird insbesondere auf die F i g. 4 Bezug
genommen, in der eine Schnittansicht der Antriebsund Sperrvorrichtung 49 gezeigt ist. Selbstverständlich
kann die elektrische Steuereinrichtung für das Schrittschaltwerk ebenso wie das Schrittschaltwerk selbst
verschiedene Formen annehmen. Ein wichtiger Gesichtspunkt für das Schrittschaltwerk besteht darin, daß
die Lagcrarme zu jeder Zeit, und zwar unabhängig von der Stellung, derart zwangsverriegelt sind, daß jegliche
Bewegung verhindert wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht die Antriebs- und Sperrvorrichtung 49
aus einem horizontalen Hydraulikzylinder 20, zwei vertikalen Pneumatikzylindern 21 und 45, einer Lagerarmführung
19 und zwei Gruppen von Lagerarm-Spcrricgeln 22 und 27 und Sperriegelhülsen 25. Der vertikale
Pneumatikzylinder 21 ist mit der ihm zugeordneter Sperriegelhülsc 25 an der der Endstrebe 66 nächstgele
gcncn Seite der unteren Mittelstrebe 62 befestigt. Dei
Lagerarm-Sperriegel 22 ist in der Riegelhülse 25 ver schieblich gelagert und kann mit Hilfe des Pneumatik
Zylinders 21 in Hubrichlung aus- oder eingefahren wer den. Ein Ende des horizontalen Hydraulikzylinders 2(
ist durch einen Verbindungsbolzen 29 an der dem vcrti kalen Pneumatikzylinder 21 gegenüberliegenden Seit
der unteren Mittclstrebe 62 angeschlagen, und das an
dere Ende des Hydraulikzylinders 20 ist durch eine Bolzen 28 mit der Lagerarmführung 19 verbunden. Di
Lagerarmführung 19 ist bei dem beschriebenen Ausfür rungsbeispiel ein vorgeformter Stahlbauten, der lämj
eines Lagerarms 68 praktisch ohne seitliches Spiel glc
<·5 tend gelagert ist. Das dem horizontalen Hydraulikzylir
der 20 gegenüberliegende Ende Her Lagcrarniführun
19 halten den vertikalen l'neumatik/ylinder 45 un
dessen Sperriegelhülsc 25, in der der Sperriegel 27 ve
509645/30
schieblich gelagert ist. Daher wird der vertikale Pneumatikzylinder
45 zusammen mit seiner Sperriegelhülse 25 längs des Lagerarms 68 verschoben, wenn die
Lagerarmführung 19 von dem horizontalen Hydraulikzylinder 20 bewegt wird, während der vertikale Zylinder
45 den ihm zugeordneten Sperriegel 27 mit den Rastlöchern in und außer Eingriff bringt.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird ein Schrittschaltwerk in Kombination mit jedem verschieblichen
Lagerarm verwendet. Es ist zu sehen, daß ein einziges Schrittschaltwerk verwendet werden kann, das
manuell oder automatisch von einem Lagerarm zu dem im Operationszyklus als nächstem bewegten Lagerarm
umgesetzt werden kann.
Nach der Beschreibung der baulichen Ausführung der Lagereinrichtung soll im folgenden auf eine typische
Benutzungsart und die Funktionsweise der Lagereinrichtung eingegangen werden. Ein beim Bohren unter
Verwendung der neuen Lagereinrichtung normaler Vorgang, der üblicherweise als Aushebvorgang aus
dem Loch bezeichnet wird, umfaßt die Schritte des Anhebens des Meißelschafts 30 aus dem Bohrloch mit Hilfe
der Hebevorrichtung 41. festlegen des Schafts 30 in
bezug auf den Drehtisch 37, Stabilisieren des Gestängestücks mit dem Umsetzkopf 36, wobei die Hebevorrichtung
von dem Meißelschaft außer Eingriff gebracht wird. Abschrauben eines Gestängestücks, Anheben des
Gestängestücks mit Hilfe des Hebekopfs 32 und Aufsetzen des unleren Endes auf die Hauptplattform, wobei
der Umsetzkopf 36 dazu verwendet wird, das obere Ende der Stange 40 in die Lagereinrichtung 33 einzusetzen
und in der nachfolgend beschriebenen Weise zu halten. Der umgekehrte Vorgang wird durchgeführt,
wenn die Lagereinrichtung 33 entleert werden soll, d. h. wenn das Bohrgestänge in das Bohrloch eingetragen
werden soll.
Wenn man annimmt, daß die Lagereinrichtung 18 zunächst leer ist, so kann der Lagerungsvorgang in der
zurückgezogenen Stellung aller beweglichen Lagerarme 68 und 46 beginnen, bei der die Lagerarme in dem
Lagerrahmen 48 eingeschlossen und von den Trägern 61, 62,63 und 64 abgestützt sind. In dieser Stellung befindet
sich der Endstutzen 47 des Lagerarms nahe der Endstrebe 66. Der stationäre Lagerarm 67 nimmt jetzt
den ersten Gestängeabschnitt 40 auf.
Die erste Stange wird zwischen das erste Halterippenpaar 69, d. h. das den Endträgern 63 und 64 nächstgelegene
Paar, in dem mit dem Bezugszeichen 55 bezeichneten Bereich eingesetzt. Der erste verschiebliche
Lagerarm 68, der zur besonderen Kennzeichnung das Bezugszeichen 54 trägt und dem vorderen Trägerarm
44 benachbart ist, wird sodann in Richtung der Achse des Bohrturms und des Drehtisches 37 um eine Strecke
vorgeschoben, die angenähert der Breite einer Lagerzelle 42 entspricht, wodurch die soeben eingesetzte
Stange eingeschlossen und in dieser Stellung festgelegt wird. Die nächstfolgende Stange 40 kann in die nächstbenachbarte
Zelle 42 eingesetzt werden, und der bewegliche Lagerarm 54 wird wiederum um ein Stück
vorgeschoben, um diese Zelle 42 abzuschließen. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die letzte Lagerzelle
42 in dieser Reihe mit einer Stange 40 besetzt und der Lagerarm 54 vor diese Zelle zur Verriegelung der
zugehörigen Stange vorgeschoben ist. An diesem Punkt hat der bewegliche Lagerarm seine voll ausgefahrene
Stellung erreicht und wird jetzt nicht nur von den Trägern bzw. Querstreben 61. 62, 63 und 64, sondern auch
über die mit den Halterippen 69 des stationären Lagcrarms 67 in formschlüssigem Eingriff stehenden Führungsklauen
70 von dem stationären Lagerarm 67 gehalten. Auf diese Weise werden alle Gestängeabschnitte
40, die in den Zellen zwischen dem stationärer Lagerarm 67 und dem ersten verschieblichen Lagerarm
54 angeordnet sind, fest in Stellung gehalten. Der zuvoi beschriebene Vorgang wird danach unter Bewegung
des nächstfolgenden Lagerarms 68 usw. wiederholt, bis das gesamte Gestänge eingelagert ist. Dieser Vorgang
ίο ist am besten in F i g, 3 zu erkennen, die eine teilweist
gefüllte Lagereinheit 18 darstellt.
Zum Auslagern der Stangen wird der hintere Lagerarm 46 schrittweise um jeweils eine Zellenbreite in der
Rahmen 48 zurückgeschoben, wobei jeweils eine
Lagerzelle eine Stange 40 freigibt. Diese Stange kanr sodann der Lagerzelle 42 entnommen werden. Der La
gerarm 46 kann danach um eine weitere Lagerzelk verschoben und eine andere Stange entnommen wer
den. Auf diese Weise können alle Stangen nacheinan
der entnommen werden.
Die beweglichen Lagerarme 68 können in der Hori zontalebene entweder durch einen geeigneten Antrieb
oder manuell verschoben werden.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel weisi
die Antriebsvorrichtung für jeden Lagerarm 68 der kurzhubigen horizontalen Hydraulikzylinder 20, zwe
vertikale Pneumatikzylinder 21 und 45, zwei Lagerarm Sperriegel 22 und 27, zwei Sperriegelhülsen 25 und eim
Lagerarmführung 19 auf (F i g. 4). Der horizontale Hy
draulikzylinder 20 ist an der den Endträgern 63 und 6<
zugewandten Seite der unteren Mittelstrebe 62 durcJ einen Verbindungsbolzen 29 angeschlagen und dient al:
Horizontalantrieb für die beweglichen Lagerarme 68 Ein Ende des horizontalen Hydraulikzylinders 20 is
über einen Bolzen 28 mit der Lagerarmführung 19 ge
kuppelt, welche mit dem vertikalen Pneumatikzylindei
21 verbunden ist. Die Hülse 25 und der Sperriegel Z sind fest an der dem horizontalen Hydraulikzylinder 2(
gegenüberliegenden Seite der unteren Mittelstrebe K
angebracht. Beide Sperriegel 22 und 27 sind in der Ver tikalebene der vertikalen Mittellinie des Lagerarms 61
ausgerichtet. Wie oben beschrieben, sind die Sperriegc
22 und 27 in den Sperriegelhülsen 25 vertikal ver schieblich gelagert und von den vertikalen Pneumatik
zylindern 21 und 45 angetrieben. Der Sperriegel 27, di<
zugehörige Sperriegelhülse 25 und der vertikale Pneu matikzylinder45 können unter Einfluß des horizontalei
Hydraulikzylinders 20 verschoben werden, wahrem
der Sperriegel 22 und die ihm zugeordnete Hülse 25 an
unteren Mittelträger 62 festgelegt sind.
in den F i g. 9a bis 9d sind die aufeinanderfolgende!
Hunktionsschritte des Schrittschaltwerkes 49 darge stellt Bei der m F i g. 9a gezeigten Stellung des Schritt
Schaltwerkes sind die horizontalen Hydra* likzylinde
20 und der vertikale Pneumatikzylinder 45 unter den Sperriegel 27 voll eingefahren. Daher steht der Sperr
negel *7 außer Eingriff mit dem Lagerarm-Rastloch 2t
uer vertikale Pneumatikzylinder 21 ist voll ausgefahrei
und der von !hm betätigte Sperriegel 22 in das Rastlocl
26 eingerückt. Danach wird der vertikale Pneumatikzy under 45 auf seinen vollen Hub ausgefahren und bring
den zugehörigen Sperriegel 27 in Eingriff mit den Rastloch 26. Wenn der Sperriegel 27 eingerückt isl
w.rd der vert.kale Pneumatikzyünder 21 eingezoger
wodurch der Sperriegel 22 aus dem zugehörigen Rast
loch ausgerückt wird. Dies ist in F i g 9b gezeigt. Da
nach wird der Lagerarm 68 um die Breite einer Lager zelle mit Hilfe des horizontalen Hydraulikzylinder
vorgeschoben, der dabei um seine volle Hublänge (F i g. 9c) ausgefahren wird. Nach Erreichen des vollen
Hubs des Zylinders 20 wird der Sperriegel 22 eingerückt und der Sperriegel 27 ausgerückt, wobei das
Schrittschaltwerk die in Fig. 9c gezeigte Stellung erreicht.
Der horizontale Hydraulikzylinder 20 wird sodann ganz zurückgezogen und bringt den Lagerarm-Sperriegel
27 in eine Stellung unter dem nächstfolgenden Lagerarm-Rastloch 26 (z. B. näher an die Mittelstreben
61 und 62 heran), wie dies in Fig.9d gezeigt
ist; hierbei wird der Arbeitszyklus beendet. Um die Lagereinheit 18 zu entleeren, wird der horizontale Hydraulikzylinder
20 ausgezogen, und danach werden die zuvor beschriebenen Arbeitsschritte in umgekehrter
Reihenfolge ausgeführt.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Steuerkonsole zur Beobachtung und Kontrolle der
Lagereinheiten an einer geeigneten Stelle angeordnet. Die Steuerkonsole hat herkömmliche Ausführung und
liefert elektrische Signale an Magnetventile, welche den Strom des Hydraulikmediums an die verschiedenen
Hydraulikzylinder und Druckluft an die verschiedenen Pneumatikzylinder in der zuvor beschriebenen Einrichtung
steuern, wodurch die gewünschte Bewegung und Verriegelung der Lagerarme bewirkt wird. Wenn beide
Sperriegel 22 und 27 (F i g. 4) eines der Lagerarme 68 gleichzeitig zurückgezogen wurden, könnte sich der zugehörige
Lagerarm in der Längsrichtung frei bewegen, wodurch die Lagerzellen in einem benachbarten Lagerarm
geöffnet und die dort gelagerten Gestängeabschnitte freigegeben würden. Um dies zu verhindern,
sind die Sperriegel 22 und 27 in ihren Sperrstellungen federbelastet und können durch Betätigung von Schaltern
zurückgezogen werden, welche die die Zylinder 45 bzw. 21 beaufschlagenden Magnetventile steuern. Es ist
jedoch zu beachten, daß die Magnetventile so in die Schaltung einbezogen sind, daß nur ein Zylinder 21
oder 45 jeweils eingezogen werden kann. d. h„ wenn ein Zylinder eingezogen ist, ist der andere ausgeschoben.
Demgemäß kann ein Sperriegel 22 bzw. 27 jedes Lagerarms nur dann ausgerückt werden, wenn der andere
Sperriegel in der Eingriffsstellung ist, wodurch sichergestellt wird, daß jeder Lagerarm stets durch wenigstens
einen der Sperriegel 22 oder 27 festgelegt ist. Ein unbeabsichtigtes Verschieben und ein unkontrollierter
Stellungswechsel eines der Lagerarme wird daher dadurch verhindert, daß der Lagerarm entweder
durch den Sperriegel 22 in bezug auf die mittleren Träger festgelegt ist oder durch den Sperriegel 27 mit der
Lagerarmführung zur steuerbaren Bewegung durch den Zylinder 20 zwangsgekoppelt ist, wodurch jede
Möglichkeit einer fehlerhaften Betätigung ausgeschlossen ist. Auf Grund der Federbelastung ist der Sperriegel
22 auch bei Energieausfall in der Eingriffsstellung festgelegt und kann nur durch pneumatischen Druck
zurückgezogen werden, so daß alle Lagerarme auch in dem Fall verriegelt sind, daß das Pneumatiksystem
energielos wird oder in anderer Weise versagt
Eine Handbetätigung der Lagerarme 68 kann in dem Fall erfolgen, daß aus irgendeinem Grunde die Antriebsvorrichtung
ausfällt. Die Bewegung wird durch Einsetzen eines speziellen, mit einem Kragen versehenen
Hebeleisens zwischen zwei Halterippen 69 und in ein spezielles vorgebohrtes Loch in einer mit dem unteren
Mittelträger 62 verschweißten Platte hervorgerufen. Der bewegliche Lagerarm kann dann unter Ausnutzung
der Hebelwirkung des Hebeleisens vor- oder zurückgeschoben werden. Die Verriegelung des Lagerarms
kann in einer gewünschten Stellung durch Einsetzen des Hebeleisens zwischen das nächste Paar von
Halterippen 69 und in ein spezielles vorgebohrtes Loch verriegelt werden.
ίο Neben der zuvor beschriebenen Handbetätigung
können verschiedene fremdkraftgetnebene Vorrichtungen,
z. B. Motoren, Zahnstangentriebe und verschiedene Hydraulik- oder Pneumatikzylinderkombinationen
verwendet werden. Aus Gründen der Festigkeit und des einfachen Aufbaus hat sich jedoch die Verwendung
von hydraulischen Hauptzylindern und pneumatischen Sekundärzylindern als besonders /weckmäßig
erwiesen. Ein derartiges System, das in der Zeichnung nicht dargestellt ist, wird nachfolgend beschrieben. Bei
ihm findet ein langhubiger horizontaler Hydraulikzylinder Verwendung. Der Gesamthub des Zylinders ist
gleich dem Gesamlauszugsweg des verschieblichen Lagerarms. Da sich der Lagerarm 68 nur über einen
Teil seines Auszugswegs pro gespeicherter Stange 40 bewegen darf, wird die Zylinderbewegung bei jeder
Stange 40 unterbrochen. Dies kann durch eine Zylinderhubänderung erfolgen, deren Ausmaß genau der
pro Stange erforderlichen Verschiebung des Lagerarms entspricht, oder noch einfacher, durch Einsetzen
einer Drossel in die Hydraulikleitungen derart, daß sich der Zylinder nur relativ langsam bewegen kann. Dabei
kann der Zylinder durch direkte manuelle Steuerung bewegt und angehalten werden. Dieses System kann
nur dort angewandt werden, wo sich die Bedienungs person genügend nahe an der Lagereinrichtung befindet,
um deren Verstellung zu beobachten.
!rn folgenden wird auf die Antriebs- und Sperrvorrichtung
gemäß F i g. 4 erneut eingegangen, die bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel verwendet
wird. Jeder verschiebliche Lagerarm 68 weist eine derartige Antriebs- und Sperrvorrichtung auf. die untei
dem unteren Mittelträger 62 angeordnet ist. Bei einei
alternativen Ausführung wird nur eine Antriebs- unc Sperrvorrichtung verwendet, wobei eine Vorrichtung
vorgesehen ist, die sich selbst entlang der unteren Mit telstrebe bewegt und in einer Stellung unter jedem La
gerarm 68 feststellt, bis der Lagerarm eine Endstellunj
erreicht hat, und die sich sodann selbst entriegelt unc auf den nächsten Lagcrarm 68 umsetzt. Diese Horizon
talbewegung der Antriebs- und Sperrvorrichtung 4* kann mit Hilfe eines horizontalen Hydraulikzylinder
durchgeführt werden, der unter der unteren Mittelstre be angeordnet ist oder parallel zu der Mitteistrebe ver
läuft. Eine solche Ausführung hat für ein vollautomati sches System gewisse Vorteile.
Die vorstehend beschriebene st-bile und zuverlässi
ge Bohrgestänge-Lagereinrichtung kann in Verbindunj mit jeder Art von Bohrturm oder Bohrgestell, und zwa
entweder einem Offshore-Bohrturm oder einem Land Bohrturm verwendet werden. Die Einrichtung dient zu
Lagerung von Gestängeabschnitten oder Stangen ii einer speziellen, festgelegten Stellung relativ zu der
sich in Betrieb befindlichen Bohrturm.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Bohrgestängelagereinrichtung zur steuerbaren Aufnahme und Halterung einer Anzahl von Bohrge-.tängeabschnitten
innerhalb eines Bohrturmes bzw. -gesteiles, mit einem am Bohrturm bzw. -gestell angeordneten
Rahmen, an welchem mehrere Lagerarme angebracht sind, die einseitig über die Länge des
Armes mit gegenseitigem Abstand angeordnete, seitlich vorstehende Ansätze bzw. Rippen aufweisen,
zwischen denen Lagerzellen zur Aufnahme jeweils eines Bohrgestängeabschnittes gebildet sind,
die von dem benachbarten Lagerarm abdeckbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerarme (68) in den Rahmen (48) ein- und aus diesem ausfahrbar ausgebildet und zum schrittweise
aufeinanderfolgenden Freigeben oder Schließen der Lagerzellen (42) durch eine Stellvorrichtung betätigbar
sind.
2. Lagereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß d<e Lagerarme (68) im wesentlichen
horizontal und parallel zueinander im Rahmen (48) axial verschieblich gelagert sind und daß an den
den die Rippen (69) tragenden Seiten entgegengesetzten Seiten der Lagerarme Führungsklauen (70)
angeordnet sind, die parallel zur Bewegungsrichtung der Lagerarme verlaufen und mit ihnen zugekehrten
Rippen (69) des benachbarten Lagerarms in Gleiteingriff bringbar sind, wobei benachbarte
Lagerarme nur in Längsrichtung relativ gegeneinander beweglich sind.
3. Lagereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände zwischen
den an einer Seite jedes Lagerarms (68) vorstehenden Rippen (69) etwa gleich und größer als der
Durchmesser des in den Lagerzellen (42) zu halternden Gestängeabschnitts (40) sind und daß die Stellvorrichtung
als Schrittschaltwerk ausgebildet ist, durch das ein diesem zugeordneter Lagerarm bei
dem Stellschritt um etwa den Abstand zwischen zwei benachbarten Rippen verschiebbar ist.
4. Lagereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder längsverschiebliche
Lagerarm (68) durch eine Verriegelungsvorrichtung in Vorgegebenen Stellungen festlegbar
ist, die mehrere in die Verriegelungsstellung federnd vorgespannte und mit dem Rahmen (48)
verbundene Sperriegel (22, 27) aufweist, welche in längs des Lagerarms angeordnete öffnungen (26)
einrückbar sind.
5. Lagereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperriegel (22, 27) betätigende,
gekoppelte Vorrichtungen vorgesehen sind, durch welche jeweils einer der Sperriegel (22 oder
27) außer Wirkung setzbar ist.
6. Lagereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung
zum Verschieben der Lagerarme (68) eine hydraulische Kolben-Zylindervorrichtung (20) aufweist.
7. Lagereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Rahmen
(48) ein stationärer Arm (67) vorspringt, der sich parallel zu den aus dem Rahmen ausgeschobenen
Abschnitten der verschieblichen Lagerarme (68) erstreckt und mit einem benachbarten Lagerarm
durch eine Gleitführung (69,70) verbunden ist.
8. Lagereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf der mit der Gleitführung (69,
70) versehenen Seite des stationären Arms (67) mehrere offene Lagerzellen (42) gebildet sind.
9. Lagereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gleitstück
zum Schließen der Lagerzellen des äußersten Lagerarms (46) vorgesehen ist.
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