DE351353C - Verfahren zur Trennung von Zinn und Eisen aus Weissblechabfaellen durch Behandlung mit konzentrierter Schwefelsaeure - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Zinn und Eisen aus Weissblechabfaellen durch Behandlung mit konzentrierter Schwefelsaeure

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DE351353C DENDAT351353D DE351353DD DE351353C DE 351353 C DE351353 C DE 351353C DE NDAT351353 D DENDAT351353 D DE NDAT351353D DE 351353D D DE351353D D DE 351353DD DE 351353 C DE351353 C DE 351353C
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Description

  • Verfahren zur Trennung von Zinn und Eisen aus Weißblechabfällen durch Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure. Das vorliegende Verfahren betrifft die Gewinnung von Eisen und Zinn aus Weißblechabfall.
  • Der Weißblechabfall, der ein Teil des ursprünglichen Weißbleches, aus welchem die Teile von Gefäßen oder die vorher für die Aufnahme von Konserven gebrauchten Behälter, die Abfallmaterial geworden sind, sein kann, wird gewöhnlich nach dein elektrolytischen, Atznatron- oder dein allgemein bekannten Chlorverfahren behandelt, um das Zinn vom Eisen zu trennen zwecks Gewinnung von Zinn und Peinigung des Eisens.
  • Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines einfachen Verfahrens zum Trennen des Zinns und Eisens im Weißblechabfall und Gewinnung eines blanken Eisens.
  • Nach der Erfindung trennt nian Zinn und Eisen im Weißblechabfall, indem man den Abfall der Einwirkung von Scbwefeltrioxyd in Lösung enthaltender Schwefelsäure his zur Lösung des Zinns aussetzt.
  • Es wurde gefunden, daß, wenn das Abfallinaterial gut getrocknet und gereinigt in freie SOr in Lösung enthaltende Schwefelsäure getaucht wird, d. h. die unter dem Namen Oleuin bekannte Lösung, und die Lösung etwas warm ist, das Zinn schnell gelöst und das Eisen nicht nur frei von Zinn gewonnen wird, sondern nach dem Trocknen in blankem Zustande zurückbleibt. Dieses Verfahren steht im Gegensatz zu einigen anderen Verfahren, bei denen sehr schnell nach der Behandlung eine Oxydation des Eisens eintritt, wodurch der Handelswert des Eisens verringert wird. Damit die Lösung des Oleums warm ist, braucht nicht eine besondere Erhitzung vorgenommen werden, vielmehr können die Operationen an einem Orte von waririer Temperatur begonnen werden.
  • Die Ausführung des vorliegenden Verfahrens kann entweder kontinuierlich oder portionsweise intermittierend stattfinden: In dem folgenden Beispiel wird die Anwendung der intermittierenden portionsweisen Behandlung geschildert, wobei die für die Zinnbeize bekannten Einrichtungen verwendet «-erden können. Eine Portion von Zinnabfall wird in einem durchlochten Gefäße aus von Oleum im konzentrierten oder verdünnten Zustande nicht angegriffenen Material in die Oleumlösung gehängt und etwa io Minuten lang auf- und abwärts bewegt. Die Oleumlösung hat etwa Zimmertemperatur, ungefähr ao° C. Das Zinn wird innerhalb io Minuten schnell gelöst, worauf der Eisenabfall aus der Oleumlösung herausgehoben und in ein mit Blei ausgeschlagenes Gefäß mit Wasser getaucht wird. Für die Hebung und Senkung der Zinnabfälle können auch Magnete verwendet werden.
  • Ein großer Anteil des oxydierten Zinns wird in das zweite oder Wachsgefäß geführt, wo bei Verdünnung mit Wasser etwa die Hälfte des Zinns als S N 0n gefällt wird, während der andere in Lösung verbleibende Anteil durch Fällung als Zinnsulfid gewonnen werden kann. Dran kann auch vorteilhaft derartig verfahren, daß derÜberschuß von Säure durch Zugabe von Eisen zur Lösung zwecks Herstellung von Eisenoxydulsulfat entfernt wird, wobei das Zinn vor der Neutralisation der gesamten Säure durch das Eisen gefällt wird. ' Das in dem Oleum nach Behandlung mehrerer Beschickungen von Weißblech in Lösung verbleibende Zinn ist teilweise in Lösung vorhanden, während ein anderer Anteil im Oleum als Sn O, Sn S O, suspendiert ist und sich allmählich auf dem Boden des Entzinnungsgefäßes absetzt. Dasselbe kann von Zeit zu Zeit durch einen Hahn oder ein Ventil abgelassen und für die Gewinnung von "Zinn behandelt werden.
  • Man behandelt eine Reihe von Portionen von Zinnabfall in der beschriebenen Weise. Entsprechend dem Fortgange der Reaktion wird das Zinn entfernt und die behandelten Beschickungen in das Wasserbad übergeführt.' Der erhalteneEisenabfall trägt mit sich durch Kapilar-Attraktion einen Anteil des Oleums, der von 4 bis 8 Prozent etwa schwankt und von der Menge des behandelten Weißblechabfalles abhängt.
  • Das zwischen 4 bis 8 Prozent des Gewichtes des Abfalles betragende Oleum wird aus dem Oleumgefäß entfernt und die Menge des Oleums durch frischen Zusatz aufgefüllt. Für die praktische Ausführung erhält man durchschnittlich eine Oleumstärke von etwa ioProzent Oleum, die io Prozent freie S 03 enthält indem man von einer Oleumstärke von 2o Prozent ausgeht.
  • Die Temperatur wird innerhalb enger Grenzen zwischen 45 und 55° C gehalten. Während der io Minuten langen Behandlung des Zinnabfalles mit dem Oletun steigt die Temperatur der Oleumlösung etwas, indem das Oleum auf das Zinn e,;zotherm reagiert. Jede weitere Behandlung weiterer Weißblechbeschickungen bewirkt eine Erhöhung der Temperatur, bis dieselbe etwa 50° C erreicht. Durch das Steigen der Temperatur wird die zur Entfernung des Zinns notwendige Zeit abgekürzt, bis man bei einer Temperatur von etwa 5o° C das Zinn in etwa 3 Minuten aus 2 Prozent Zinn enthaltenden Abfällen entfernen kann. Die hauptsächlich stattfindende Reaktion entspricht folgender Gleichung Sn+2S03-Sn0=+2S0, Es ist keine äußere Erhitzung der Oleumlösung notwendig, da die die Temperatur des Verfahrensraumes übersteigenden Temperaturen vollkommen durch die eintretende exotherme Reaktion erhalten werden.
  • Ein vorheriges Reinigen und Tfocknen des Eisenabfalles ist nicht notwendig. empfiehlt sich aber, um Oleum zu ersparen und das Entzinnungsgefäß möglichst rein zu halten.
  • Man hat auch vorgeschlagen, das Zinn von dem Eisen dadurch zu lösen, daß man das Weißblech in Schwefelsäure brachte, wodurch sich Zinnsulfat bildete und das Eisen zurückblieb. Bei diesen bekannten Verfahren wurde lediglich konzentrierte Schwefelsäure verwendet, während eine oxydierende Wirkung hierbei vollkommen ausgeschlossen war.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRLICI3E: i. Verfahren Zur Trennung von Zinn und Eisen aus Weißblechabfällen durch Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Weißblechabfälle der Einwirkung von freies Schwefeltrioxyd in Lösung entf altender Schwefelsäure bis zur Lösung des Zinns ausgesetzt werden. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Weißblechabfälle intermittierend in freies Schwefeltrioxyd enthaltendeSchwefelsäure getaucht werden und das abgetrennte Eisen nachher in Wasser gewaschen und das Zinn aus den Lösungen gefällt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine gleichbleibende Reaktionstemperatur während der Behandlung aufeinanderfolgender Gänge von Weißblech dadurch aufrechterhalten wird, daß man eine gleichbleibende Konzentration der Säure während der Behandlung aufrechterhält. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung angefangen und fortgeführt wird bei einer vollständig durch exotherme Reaktion erhaltenen, über der Zimmertemperatur liegenden Temperatur. 5. Verfahren nach Anspruch 1. 2, 3 und 4., dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei einerTemperatur zwischen .45 und 55° C ausgeführt wird, die vollkommen durch exotherme Reaktion erzielt wird.
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