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VerfahfNi zur Herstellung von Kupfervitriol.
Wird Kupfer mit Cupriehlorid behandelt, so entsteht Cuprochlorid, welches durch Oxydation mit Luftsauerstoff bei Gegenwart von Wasser leicht in Kupferoxychloride übergeführt werden kann. Dieser Prozess ist schon lange bekannt und ist in einer besonderen Ausführungsform Gegenstand des österr. Patentes Nr. 104. 381 von Alexander Wacker.
Es ist auch bekannt, dass aus Kupferoxychlorid durch Behandlung mit Schwefelsäure Kupfervitriol und Cuprichlorid entsteht. Ersteres lässt man auskristallisieren und verwendet die verbleibende Cupriehloridlauge wieder zur Herstellung von Cuprochlorid respektive Kupferoxychlorid. Dieses Verfahren ist in der deutschen Patentschrift Nr. 536. 650 von Pierre Ernest Bigurdan und Paul Bebin 1931 beschrieben.
Unbekannt war es jedoch bisher, dass durch Behandlung von Kupferoxychloriden mit schwefliger Säure oder schweflige Säure hältigen Gasen, Kupfervitriol erzeugt werden kann. Kupferoxychloride können als Verbindungen von Kupferoxyd mit Cupriehlorid und Wasser aufgefasst werden.'Sie geben bei Behandlung mit schwefliger Säure Kupfervitriol ; jedoch ist der Verlauf des Prozesses wesentlich vom Verhältnis abhängig, in welchem CuO und CuCl2 im Oxychlorid enthalten sind. Wird z. B. ein Kupferoxyehlorid, welches durch Oxydation von Cuproehlorid bei Gegenwart von Luftfeuchtigkeit entsteht
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läuft der Prozess wie folgt :
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Es entsteht also neben Kupfervitriol Cuprichlorid und Cuprochlorid.
Das Kupferoxychlorid von der
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Es entsteht ein Kupferoxychlorid, welches unter dem Namen Braunschweigergrun als Malerfarbe bekannt ist. Dieses Kupferoxyehlorid gibt mit schwefliger Säure auch Kupfervitriol, doch geht die Reaktion nicht in gewünschter Weise vor sich, da aus dem Überschuss an CuO eventuell auch CULS03 entsteht.
Wäscht man jedoch das Cucul2 aus dem Eupferoxycloridsehlamm nicht ganz aus, sondern nur so weit, dass CuO und CuCIim Verhältnis 2 : 1 darin enthalten sind, so verläuft die Reaktion mit schwefliger Säure glatt ; es entsteht nur CuCl und CaS04. Ersteres fällt als unlöslicher Körper aus, und es verbleibt eine Kupfervitriollauge, welche direkt zur Kristallisation gebracht werden kann.
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Das Cuprochlorid wird wieder auf Kupferoxyehlorid verarbeitet und wie besehrieben, immer wieder im im Kreislauf zur Erzeugung von Kupfervitriol verwendet.
Die Fabrikation von Kupfervitriol zerfällt in drei Prozesse : ( Erzeugung von Cuprochlorid aus Cuprichlorid und Kupfer. b) Die Oxydation von Cuproclorid mit Luftsauerstoff in Gegenwart von Wasser oder Wasserdämpfen zu Eupferoxyehloriden. e) Behandlung der Oxychloride mit schwefliger Säure unter Bildung von Kupfervitriol und Ruck- gewinnung von Cuprochlorid respektive Cupriehlorid.
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Der Prozess c in verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten ist Sache vorliegender Erfindung.
Alle drei Prozesse können getrennt oder in verschiedenen Kombinationen oder intermittierend oder auch alle drei gleichzeitig durchgeführt werden. Es kann z. B. Kupfer mit Cupriehlorid behandelt werden, wobei man gleichzeitig schweflige Säure hältige Luft durchleitet. Die Lauge reichert sich immer mehr mit Kupfervitriol an und wird bei genügender Sättigung das Kupfervitriol auskristallisiert.
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chlorid. Letzteres wird intermittierend mit Luft und Wasserdampf oxydiert und mit schwefliger Säure behandelt, bis genügend Kupfervitriol entstanden ist.
Vorliegende Erfindung hat den besonderen Vorteil, dass zur Erzeugung von Kupfervitriol. statt wie bisher die teuere Schwefelsäure zu verwenden, nunmehr mit schwefliger Säure oder mit schweflige Säure hältigen Abgasen (Röstgase) gearbeitet werden kann. Schweflige Säure ist bedeutend billiger als Schwefelsäure und in Metallhüttenwerken bildet sie oft in Form von Abgasen ein lästiges Abfallprodukt, welches mit grossen Kosten unschädlich gemacht werden muss, um nicht zu schweren Kultursehäden Anlass zu geben.
Ein weiterer Vorteil vorliegender Erfindung liegt darin, dass man nach diesem Verfahren auch aus Rohkupfer oder aus Kupferlegierungen, Kupfervitriol erzeugen kann, da das Kupfer als Cuprochlorid von löslichen fremden Metallen und Verunreinigungen getrennt werden kann.
Die Verwendung schwefliger Säure zur Erzeugung von Kupfervitriol ist nicht neu. In der fran-
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Verfahren zur Herstellung von Kupfervitriol beschrieben. Dieses Verfahren hat jedoch mit vorliegender Erfindung nichts zu tun. Nach diesem Verfahren werden kupferhältige Schlacken, Erze und kupferhältige metallurgische Abfälle mit schwefliger Säure und Luft in Gegenwart von Wasser behandelt.
Bekanntlich wir1. "t Luftsauerstoff auf schweflige Säure und deren Salze bei Gegenwart von Wasser langsam oxydierend. Die in den Schlacken noch enthaltenden Metalloxyde geben mit der schwefligen Säure Sulfite und diese werden sukzessive durch den Luftsauerstoff zu Sulfaten oxydiert. Das vorliegende Verfahren beruht jedoch nicht auf der direkten Oxydation schwefliger Säure oder deren Salze mit Luft, sondern auf der wesentlich leichteren Oxydierbarkeit von Cuprochlorid zu Kupferoxychloriden und der Bildung von Kupfervitriol bei Behandlung dieser Oxychloride mit schwefliger Säure.
Nach längerer Zeit sammelt sich das im Kupfer eventuell enthaltene Silber im Cuprochlorid- respe1. "tive Kupferoxychloridschlamm an. Wird das Kupferoxychlorid in Salzsäure gelöst, bleibt das unlösliche Chlorsilber zurück.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kupfervitriol, dadurch gekennzeichnet, dass man direkt durch Einwirkung schwefliger Säure auf Kupferoxyehloride, Kupfervitriol, respektive Kupfervitriol hältige Laugen erzeugt.