DE589084C - Gewinnung von Schwefel aus eisensulfidhaltigen Stoffen durch Chlorierung - Google Patents

Gewinnung von Schwefel aus eisensulfidhaltigen Stoffen durch Chlorierung

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DE589084C
DE589084C DEB148591D DEB0148591D DE589084C DE 589084 C DE589084 C DE 589084C DE B148591 D DEB148591 D DE B148591D DE B0148591 D DEB0148591 D DE B0148591D DE 589084 C DE589084 C DE 589084C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/06Preparation of sulfur; Purification from non-gaseous sulfides or materials containing such sulfides, e.g. ores

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Description

  • Gewinnung von Schwefel aus eisensulfidhaltigen Stoffen durch Chlorierung Es ist besannt, eisensulfidhaltige Stoffe, die auch noch andere Metallsulfide enthalten können, bei erhöhter Temperatur mit gasförmigem Chlor zu behandeln, um den Schwefel in Freiheit zu setzen und abzutreiben, so daß er kondensiert werden kann. Das Eisen bleibt im Rückstand als Ferrochlorid zurück, zusammen mit den; übrigen Metallchloriden, von denen es durch Überführung in Ferrichlorid abgetrieben werden kann. Aus dem Ferrichlorid kann man dann das Chlor wiedergewinnen. Intermediär bilden sich bei diesem Verfahren Schwefelchloride, die aber von weiteren Eisensulfidmengen wieder zu Schwefel reduziert werden, so daß sie äußerlich nicht in Erscheinung treten.
  • Ein anderes ähnliches Verfahren läßt das für die Chlorierung bestimmte Chlor zunächst mit Schwefel reagieren, um Chlorschwefel zu bilden, der dann mit den Metallsulfiden in Reaktion tritt. Als schwächeres Chlorierungsmittel ist Chlorschwefel nicht imstande, das leichtflüchtige Ferrichlorid zu bilden, so daß der Schwefel praktisch frei von diesem gewonnen werden kann. Da aber die hohe Reaktionsfähigkeit des freien Chlors bei der Chlorschwefelbildung zum erheblichen Teil nicht ausgenutzt wird, geht die Chlorierung der Metallsulfide nur langsam vor sich und macht eine Aufheizung des Behälters erforderlich.
  • Ein weiteres Verfahren beruht ebenfalls auf der Chlorierung von Eisen- und sonstigen Metallsulfiden mit gasförmigem Chlor, sieht aber eine so große Chlormenge vor, daß der Schwefel hauptsächlich in Form von Chlorschwefel und nur zum geringen Teil in Form von Schwefeldämpfen überdestilliert, zugleich mit dem ebenfalls gebildeten Ferrichlörid oder auch weiteren Metallchloriden. Die Verwertung des schwefelhaltigen Schwefelchlorids ist schwierig. Wendet man einen tJ'berschuß an Chlor an, so daß kein elementarer Schwefel bestehen kann, so treten Chlorverluste auf.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus eisensulfidhaltigen Stoffen durch Chlorierung, das eine Kombination von Elementen der genannten Verfahren darstellt und darin besteht, daß man die eisensulfidhaltigen Stoffe, die auch noch andere Metallsulfide enthalten können, bei erhöhter Temperatur mit solchen Mengen Chlor behandelt, daß Ferrichlorid und Chlorschwefel entstehen und verdampfen. Man trennt dann das Ferrichlorid vom Chlorschwefel ab und läßt diesen ebenfalls bei erhöhter Temperatur auf weitere Mengen eisensulfidhaltiger Stoffe einwirken, um diese in Ferrochlorid umzuwandeln. Dabei wird der gesamte Schwefel aus beiden Operationen in Form verhältnismäßig konzentrierter Dämpfe gewonnen, die sich leicht kondensieren lassen. Der chlorierte Rückstand der zweiten Operation kann, in an sich bekannter Weise aufgearbeitet werden, indem man das in ihm enthaltene Ferrochlorid mit Chlor in Ferrichlorid umwandelt und abtreibt. Beide Ferrichloridanteile können dann unter Wiedergewinnung des in ihnen enthaltenen Chlors in Ferrioxyd umgewandelt werden, beispielsweise durch Hydrolyse mit Wasserdampf und darauffolgende katalytische Oxydation des Chlorwasserstoffs. Aus den eisenfreien Rückständen kann man die gegebenenfalls vorhanidenen Chloride wertvollerer Metalle, wie z. B. Kupfer oder Nickel, herauslösen.
  • Bei einer derartigen Arbeitsweise kann die erste, auf einer Chlorierung mit gasförmigem Chlor beruhende Stufe unter voller Ausnutzung der Reaktionsfähigkeit des freien Chlors mit bedeutender Reaktionsgeschwindigkeit durchgeführt werden. Eine genaue Anpassung der angewandten Chlormenge auf die wechselnde Beschaffenheit des sulfidischen Erzes ist nicht erforderlich, denn ein schwefelhaltiger Chlorschwefel ist in der zweiten Stufe ebenso gut anwendbar wie ein Gemisch von Chlorschwefel und überschüssigem Chlor. Andrerseits wird wenigstens in der ersten Stufe das Ferrichlorid als solches abgetrieben und kann ohne weiteres in reiner, für die Weiterverarbeitung besonders geeigneter Form kondensiert werden. Die Schwefeldampfkonden.sation findet nur in der zweiten Stufe statt, wodurch die Schwierigkeiten, die bei der Kondensation verhältnismäßig verdünnter Schwefeldämpfe, wie sie bei der unmittelbaren Schwefelenthindung mit Hilfe von Chlor auftreten, vermieden werden.
  • Zur Ausführung der Erfindung wird das= zu behandelnde Erz möglichst fein gepulvert, beispielsweise so weit, daß es durch ein Sieb finit I6oo Maschen auf den Quadratzentimeter hindurchgeht. Die Chlorierung mit gasförmigem Chlor nimmt man am besten in einem schwach geneigten umlaufenden Reaktionsbehälter vor, durch den das Erz im Gegenstrom zu dem Chlorgas hindurchwandert. Die Temperatur wird auf 30o bis 4500 gehalten. Es bilden sich Ferrichlorid und Chlorschwefel, die zusammen mit einem etwa vorhandenen Chlorüberschuß entweichen. Das Ferrichlorid wird daraus durch Kühlung abgeschieden. Ist ein Chlorüberschuß nicht vorhanden, so wird der Chlorschwefel am besten ebenfalls kondensiert, um ihn von den begleitenden inerten Gasen zu trennen. Von diesen Gasen mitgerissene Chlorschwefelanteile können mit Hilfe frischer Erzmengen absorbiert werden, die dann später ebenfalls der Chlorierung unterworfen werden. Auch aus dem Ferrichlorid kann man Chlorschwefelreste mit Hilfe inerter Gase bei erhöhter Temperatur abtrennen und in der gleichen Weise wiedergewinnen.
  • Ist ein Chlorüberschuß vorhanden, so kann das nach der Abscheidung des Ferrichlorids verbleibende Gemisch von Chlorschwefel, Chlor und inerten Gasen unmittelbar in der zweiten Stufe verwendet werden.
  • Die zweite Stufe wird ebenfalls in einem schwach geneigten umlaufenden Reaktionsbehälter durchgeführt, dessen Temperatur in der Nähe der Füllöffnung, durch die die Erze aufgegeben werden, etwa 45o0, in der Nähe der Entleerungsöffnung etwa 30o bis 3500 beträgt. Man leitet die Zufuhr des Erzes so, daß der Schwefel möglichst vollständig aus dem Erz abgetrieben, der Chlorschwefel und das gegebenenfalls vorhandene freie Chlor aber möglichst vollständig verbraucht werden. Der gebildete Schwefeldampf wird nun kondensiert und aufgesammelt. Der heiße ferrochloridhaltige Rückstand wird mit Chlorgas behandelt, um die Gangart und die wertvolleren Metallchloride von dem dabei gebildeten Ferrichlorid zu trennen.
  • Zur Wiedergewinnung des in beiden Stufen in Form von Ferrichlorid gebundenen Chlors kann man die beiden Anteile mit Wasserdampf behandeln und den dabei entstandenen Chlorwasserstoff katalytisch oxydieren, indem man ihn mit Luft gemischt über einen auf 205 bis q.70°, besser auf 37o bis 400° gehaltenen Nickel- oder Kupfersalzkatalysator leitet.
  • Beispiel Ein sulfidisches Erz, das neben Eisen auch Kupfer und Zink enthält und die Zusammensetzung
    Schwefel ...... 37,611,
    Eisen . . . . . . . . . 40,30/"
    Kupfer ....... 5,8 °4,
    Zink . . . . . . . . . 3,4 O%0,
    Gangart ...... 12,9 °%"
    aufweist, wird fein gepulvert und einem schwach geneigten umlaufenden Reaktionsbehälter mit einer Geschwindigkeit von Iooo kg pro Stunde kontinuierlich zugeführt. Im Gegenstrom zu dem Erz wird ein mit inerten Gasen verdünnter Chlorstrom durch den Behälter geleitet, wobei stündlich I4oo kg Chlor verwendet werden. Die Temperatur des Behälters wird auf der Füllseite auf etwa 450°, auf der Eintrittsseite des Chlors auf etwa 300° gehalten. Auf der Füllseite des Behälters entweichen stündlich 787 kg Chlorschwefel, 117r kg Ferrichlorid und io8 kg Chlor. Man kühlt auf etwa Zoo bis 2500, um das Ferrichlorid abzuscheiden, und leitet .die Gase, die Chlor und Chlorschwefeldämpfe enthalten, unmittelbar dem zweiten Reaktionsbehälter zu.
  • Die aus dem ersten Reaktionsbehälter stündlich entnommenen festen Rückstände sind praktisch eisenfrei und enthalten etwa i22 kg Kupferchlorid und 7o,9 kg Zinkchlorid.
  • In dem zweiten Reaktionsbehälter, der ähnlich gebaut ist wie der erste und dessen Temperatur so geregelt ist, daß er an keiner Stelle mehr als 40o bis q.50° beträgt, werden stündlich 865 kg frisches Erz verarbeitet, und es werden dabei 79o kg Fe C12, io6 leg Cu Ch, 6o kg Zn C12 und ungefähr 75o bis 8oo kg Schwefel erzeugt. Die in der zweiten Stufe anfallenden Rückstände werden durch Behandlung mit Chlorgas in Ferrichlorid übergeführt, dieses verdampft, und mit dem Ferrichlorid der ersten Stufe zusammen zur Wiedergewinnung des Chlors aufgearbeitet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus eisensulfidhaltigen Stoffen durch Chlorierung, dadurch gekennzeichnet, daß man die eisensulfidhaltigen Stoffe bei erhöhter Temperatur mit solchen Mengen Chlor behandelt, daß Ferrichlori.d und Chlorschwefel entstehen und verdampfen, worauf man den von dem Ferrichlorid abgetrennten Chlorschwefel ebenfalls bei erhöhter Temperatur auf weitere Mengen eisensulfidhaltiger Stoffe unter Bildung von Ferrichlorid und elementarem Schwefel einwirken läßt.
DEB148591D 1930-02-26 1931-02-25 Gewinnung von Schwefel aus eisensulfidhaltigen Stoffen durch Chlorierung Expired DE589084C (de)

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DE (1) DE589084C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3127807A (en) * 1961-10-13 1964-04-07 Henry J Modrey Hollow wall anchor with pivoted anchor member

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3127807A (en) * 1961-10-13 1964-04-07 Henry J Modrey Hollow wall anchor with pivoted anchor member

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