DE3512308C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Querfalzvorrichtung eines
Falzapparats mit wenigstens einem Klappenfalzwerk,
gegenüber dessen
Auslaufzwickel eine am Maschinengestell befestigte Leiteinrichtung für das zum Falz
klappenzylinder gezogene Produkt angeordnet ist, die
einen in den Auslaufzwickel ragenden Mittelteil und
sich daran anschließende, über die Zylinderoberflächen
erstreckende Seitenteile aufweist.
Eine Anordnung dieser Art ist aus der EP 00 23 630 A1
bekannt. Diese bekannte Anordnung zeigt eine Leitein
richtung, die aus einem stationären, einteiligen Blech
besteht, das zur Bildung von Mittelteil und Seitenteilen
wellenförmig gebogen ist. Die Erfahrung hat gezeigt, daß
derartige Leiteinrichtungen insbesondere in ihrem mitt
leren Bereich einer sehr schnellen, starken Abnutzung
unterliegen. Der Grund dafür ist darin zu sehen, daß
die auf dem Falzmesserzylinder vorauslaufenden Bogen
hälften der einzelnen Produkte, die bei der Übergabe
der Produkte an den Falzklappenzylinder ruckartig ent
gegen ihrer ursprünglichen Laufrichtung beschleunigt
werden, infolge dieses Vorgangs stark nach außen peit
schen und dabei stets an bestimmten Stellen des mittleren
Bereichs der Leiteinrichtung besonders stark aufschlagen.
Die Folge davon sind kavitationsartige Verschleißerschei
nungen in Form von Aushöhlungen bzw. Ausbrechungen im Be
reich der Auftreffstellen. Diese lokalen, bereits bei
vergleichsweise kurzer Betriebszeit sehr schnell fort
schreitenden Beschädigungen der Leitfläche der Leitein
richtung können zu einer Beschädigung der Produkte in
Form von Kratzspuren, Rissen, Verschmieren der Farbe etc.
führen, was sich ungünstig auf die erreichbare Qualität
des Endprodukts auswirkt. Es hat sich als
notwendig erwiesen, die stationäre Leiteinrichtung inner
halb kurzer Wartungsintervalle auszutauschen, was jedoch
einen hohen Wartungs- und Materialaufwand und
Maschinenstillstands
zeiten erfordert.
Ähnliche Anordnungen mit stationären Leiteinrichtungen
im Bereich des Auslaufzwickels zwischen Falzmesserzylin
der und Falzklappenzylinder sind aus der US 15 13 575
bzw. DE 30 30 775 A1 bekannt.
Aus der DE 33 21 577 A1 ist es bekannt, dem Falzklappen
zylinder eine Bürste zuzuordnen. Diese befindet sich
im Bereich des Einlaufzwickels zwischen Falzmesser
zylinder und Falzklappenzylinder.
Die FR 15 05 567 zeigt eine Querfalzeinrichtung mit
einer in den Auslaufzwickel zwischen Falzmesserzylinder
und Falzklappenzylinder eingreifenden Bandführung.
Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, eine Querfalzeinrichtung eingangs er
wähnter Art mit einer Leiteinrichtung zu versehen, die
eine hohe Standzeit aufweist und eine schonende
Behandlung der Produkte gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Leiteinrichtung mehrteilig ist, daß das Mittelteil
frei drehbar aufgehängt ist und die mit tangentialem
Übergang zum Mittelteil verlaufenden Seitenteile als fest
stehende Anschlußstücke ausgebildet sind.
Diese Maßnahmen ermöglichen in vorteilhafter Weise, die
Abnutzung auf den ganzen Umfang des durch die hieran
vorbeistreichenden Produkte in Drehbewegung versetzten
Mittelteils zu verteilen. Hierdurch ist sichergestellt,
daß auch bei einer starken Beanspruchung des Mittelteils
starke lokale Abnutzungen unterbleiben. Vielmehr erfolgt
hier in vorteilhafter Weise eine praktisch gleichmäßige
Abnutzung des Mittelteils auf seinem ganzen Umfang. Hier
durch ergeben sich vergleichsweise lange Wartungsinter
valle und damit eine gute Maschinenauslastung sowie ein
geringer Instandhaltungsaufwand. Dennoch ist infolge
nicht auftretender lokaler Aushöhlungen etc. auch eine
schonende Behandlung der Produkte gewährleistet.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Falz
apparats,
Fig. 2 einen Radialschnitt durch die erfindungsge
mäße Leiteinrichtung und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß
Fig. 2.
Der in Fig. 1 dargestellte Falzapparat umfaßt eine Quer
schneideinrichtung zum Unterteilen einer Papierbahn 1 in
bogenförmige Produkte und zwei Querfalzeinrichtungen zum
Falzen dieser Produkte um eine zu ihrer Vorderkante paralle
le Falzlinie. Die Querschneideinrichtung besteht aus einem
auf einem Zylinder 2 angeordneten Messer und einer auf
einem Zylinder 3 angeordneten Schneidnut. Punkturnadeln 4
stechen in den vorderen Randbereich des bei jedem Schnitt
entstehenden Bahnanfangs. Zur Bildung des ersten Querfal
zes ist der Zylinder 3 mit einem gegenüber der Schneidnut
um 180° versetzten Falzmesser 5 versehen, das mit auf dem
Zylinder 6 angeordneten Falzklappen 7 zusammenwirkt. So
fern lediglich einmal quergefalzte Produkte hergestellt
werden, werden diese vom Zylinder 6 abgenommen. Zur Er
zielung des zweiten Querfalzes ist der Zylinder 6 noch
mit Falzmessern 8 versehen, die mit einer auf dem Zylin
der 9 angeordneten Falzklappe 10 zusammenwirken. Die
zweimal quergefalzten Produkte werden vom Zylinder 9
mittels einer Aushebeeinrichtung abgenommen und einer
zu einem Schaufelrad führenden Bandleitung zugeführt.
Im Bereich der den Querfalzstellen jeweils nachgeordne
ten Auslaufzwickel 11 und 12 ist jeweils eine Leitein
richtung 13 angeordnet. Sie dient dazu, die vorauslaufend
aufliegenden Produkthälften 14 nach erfolgtem Falzvorgang
dem die Falzklappen 7 bzw. 10 tragenden Zylinder 6 bzw. 9
zuzuführen.
Die Leiteinrichtung 13 besteht aus einem mittleren, um
eine zylinderparallele Achse frei drehbar gelagerten Mit
telteil, hier in Form einer Walze 14, und zwei zylinder
seitig hieran anschließenden, stationär angeordneten, mit
tangentialem Übergang zum Mittelteil verlaufenden Anschluß
stücken 15 bzw. 16. Die Mehrteiligkeit der Leiteinrichtun
gen 13 stellt sicher, daß bei Verschleiß eines Teils je
weils nur dieses Teil ersetzt werden muß. Der Mantel der
Walze 14 sowie die Anschlußstücke 15, 16 sind hier aus
Kunststoff ausgebildet, was infolge der selbstschmieren
den Eigenschaften von Kunststoff eine besonders schonende
Behandlung ergibt. Um der durch die an den Leiteinrich
tungen 13 aufschlagenden Produkte bewegten Luft genügend
Möglichkeiten zum Entweichen zu geben, können die Walze
14 und die Anschlußstücke 15, 16 im Bereich ihres Umfangs
bzw. ihrer Führungsoberfläche mit Nuten versehen sein.
Dies ermöglicht eine gegenseitige Verzahnung der Walze
14 und der Anschlußstücke 15, 16 indem die walzenseitigen
Stege in die anschlußstückseitigen Nuten eingreifen und
umgekehrt. Es wäre auch denkbar, anstelle einer durchge
henden, mit zwei seitlichen Lagerzapfen 17 versehenen Wal
ze 14, mehrere, mit etwas Abstand nebeneinander auf einer
gemeinsamen Achse aufgenommenen Rollen vorzusehen. Eben
so könnten zur Bildung der Anschlußstücke 15, 16 mehrere,
jeweils mit etwas Abstand nebeneinander angeordnete Zungen
vorgesehen sein. Bevorzugt sind eine durchgehende, mit
zwei seitlichen Lagerzapfen 17 versehene Walze 14 und
durch durchgehende Profilabschnitte gebildete Anschluß
stücke 15, 16 vorgesehen.
Die Walze 14 und die Anschlußstücke 15, 16 können separat
voneinander am Maschinengestell gelagert sein. Die Walze
14 und die seitlichen Anschlußstücke 15, 16 sind auf einem
gemeinsamen Rahmen 18 aufgenommen. Dieser ist, wie am be
sten aus Fig. 3 erkennbar ist, zwischen den Gestellsei
tenwandungen 19 angeordnet und hieran aufgehängt. Hierzu
ist eine über die ganze Maschinenbreite sich erstreckende,
an den Gestellseitenwandungen 19 befestigte Traverse 20
vorgesehen, auf der der Rahmen 18 aufgenommen ist. Anstel
le einer durchgehenden Traverse könnten selbstverständlich
auch zwei einander gegenüberliegende, koaxiale Achsstummel
vorgesehen sein.
Der Rahmen 18 besteht aus zwei seitlichen, auf der Traver
se 20 schwenkbar aufgenommenen Lagerböcken 21, die durch
außerhalb der Walze 14 angeordnete, achsparallele Trag
schienen 22, 23 miteinander verbunden sind. Die Lager
böcke 21 sind mit den Lagerzapfen 17 an der Walze 14 zu
geordneten Lagerbohrungen versehen. Die Anschlußstücke
15, 16 sind an den über die ganze Breite des Rahmens 18
sich erstreckenden Tragschienen 22 bzw. 23 mit Halte
schrauben 24 befestigt. Zur Fixierung des auf der Traver
se 20 schwenkbar aufgenommenen Rahmens 18 sind die Lager
böcke 21 im Bereich der von der Traverse 20 durchsetzten
Bohrungen mit jeweils einem Klemmschlitz 25 und einer
diesem zugeordneten Klemmschraube 26 versehen. Die Klemm
schrauben 26 werden angezogen, sobald der Rahmen 18 auf
die gewünschte Schwenkstellung eingestellt ist.
Die Lagerböcke 21 tragen die Lagerzapfen 17 der Walze 14
in Lagern 27. Um bei abnehmendem Walzendurchmesser eine
Nachstellmöglichkeit zu haben, können die seitlichen La
gerzapfen 17 in Lagerschuhe eingreifen, die verschiebbar
auf den Lagerböcken 21 aufgenommen sind. Ebenso können
die Anschlußstücke 15, 16 schwenkbar bzw. nachstellbar
auf dem Rahmen 18 aufgenommen sein. In den meisten Fällen
genügt jedoch eine starre Anordnung der Anschlußstücke
15, 16 sowie eine stationäre Lagerung der Walze 14, was
dem dargestellten Ausführungsbeispiel zugrundeliegt.
Bei dem der Fig. 2 zugrundeliegenden Beispiel ist der
stromabwärts gelegene Zylinder 6 im Anschluß an das
zugeordnete Anschlußstück 16 von einer Bürste 28 umfaßt.
Zur Stabilisierung der Bürste 28 kann sich diese mit ih
rem rahmenseitigen Ende auf dem benachbarten Rahmen 18
abstützen. Hierzu ist der Borstenträger 29 der Bürste 28
mit einer Stützklaue 30 versehen, die satt auf der Rück
seite des benachbarten Anschlußstücks 16 aufliegt. Die
Stützklaue 30 ist als starres Bauteil ausgebildet. Ande
rerseits kann die Stützklaue 30 einstellbar gestaltet
sein, um mit der Bürste 28 eine stetige Spaltverengung
zu erzielen. Dem Zylinder 3 ist eine ihn im Anschluß an
das zugeordnete Anschlußstück 15 umschlingende Bandfüh
rung zugeordnet.
Claims (11)
1. Querfalzvorrichtung eines Falzapparats mit wenigstens
einem Klappenfalzwerk,
gegenüber dessen Auslaufzwickel eine am Maschinengestell befestigte Leit
einrichtung für das zum Falzklappenzylinder gezogene
Produkt angeordnet ist, die einen in den Auslaufzwickel
ragenden Mittelteil und sich daran anschließende, über
die Zylinderoberflächen erstreckende Seitenteile auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung
(13) mehrteilig ist, daß das Mittelteil (14)
frei drehbar aufgehängt ist und die mit tangentialem
Übergang zum Mittelteil verlaufenden Seitenteile als
feststehende Anschlußstücke (15, 16) ausgebildet sind.
2. Querfalzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittelteil der Leiteinrichtung (13)
als einteilige Walze (14) ausgebildet ist.
3. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper der Anschlußstücke
(15, 16) und das Mittelteil (14) aus Vollprofilabschnitten bestehen.
4. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil
(14) und/oder die Anschlußstücke (15, 16) jeweils
aus mehreren, mit oder ohne Abstand axial fluchtend
nebeneinander angeordneten
Teilstücken zusammenge
setzt sind.
5. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
teil (14) und/oder die Anschlußstücke (15, 16) aus
Kunststoff, vorzugsweise Tetrafluoräthylen, bestehen.
6. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
teil (14) und die Anschlußstücke (15, 16) auf einem
am Maschinengestell (19) festlegbaren Rahmen (18)
aufgenommen sind, der zwei seitliche, das Mittel
teil (14) aufnehmende Lagerböcke (21) aufweist, die
durch Tragschienen (22, 23) miteinander verbunden
sind, an denen die Anschlußstücke (15, 16) festleg
bar sind.
7. Querfalzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rahmen (18) schwenkbar am Maschinen
gestell (19) aufgehängt und mittels einer Blockier
einrichtung (25, 26) feststellbar ist.
8. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mittelteil (14) und/oder die Anschlußstücke (15, 16)
verstellbar zur Nachstellung auf dem Rahmen (18) angeordnet sind.
9. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich
am falzklappenzylinderseitigen Anschlußstück (16) eine
Bürste (28) anschließt.
10. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich am
falzmesserzylinderseitigen
Anschlußstück (15) eine Bandführung
anschließt.
11. Querfalzvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mittelteil (14) und/oder die Anschlußstücke
(15, 16) mit umfangsseitigen Nuten versehen
sind.
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