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Bezeichnungsträger für elektrische Leitungen
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sowie Spritzgußwerkzeug zu seiner Herstellung Die vorliegende Erfindung
betrifft einen Bezeichnungsträger für elektrische Leitungen gemäß Gattungsbegriff
des Patentanpruches 1.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Spritzgußwerkzeug zur Herstellung
eines Stranges von an ihren Rastverbindungen lösbar aneinander hängenden derartigen
Bezeichnungsträgern.
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Derartige Bezeichnungsträger haben üblicherweise ein oberes Trägerstück,
an dem das Bezeichnungselement angebracht wird und an das zwei Klemmlaschen angeformt
sind, die den elektrischen Leiter nach dem Aufsetzen umgreifen, wobei Klemm- oder
Rasteinrichtungen an den Laschen vorgesehen sind, die eine Sicherung des Sitzes
des Bezeichnungsträgers auf dem Leiter gewährleisten.
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Derartige Bezeichnungsträger werden üblicherweise im Spritzgußverfahren
aus Kunststoff hergestellt und es besteht dabei auch die Möglichkeit, das Spritzgußwerkzeug
so zu gestalten, daß taktweise ein ganzer Strang von an ihren Rastverbindungen noch
lösbar aneinander hängenden Bezeichnungsträgern hergestellt werden, was für ihre
Handhabung, Lagerhaltung, Verarbeitung im Zusammenhang mit dem Aufbringen des eigentlichen
Bezeichnungselementes sowie für die gemeinsame Aufbringung mehrerer Bezeichnungsträger
gleichzeitig auf einem elektrischen Leiter von Vorteil ist.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß die auf diese Weise hergestellten
Stränge der Bezeichnungsträger relativ starr sind, d. h. ohne Gefahr der Auflösung
des Stranges wenig gerichtet und zurechtgebogen werden können und insbesondere auch
eine Anpassung eines derartigen Strangabschnittes an damit zu bestückende elektrische
Leiter, die normalerweise auch nicht völlig gerade vorliegen, problematisch ist.
Darüberhinaus erfordern die bislang bekannten Bezeichnungsträger einen relativ komplizierten
Spritzgußwerkzeugaufbau.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Bezeichnungsträger der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der zu einem geschmeidigen,
leicht an den elektrischen Leiter anzupassenden Strangabschnitt führt, wobei ferner
die Aufgabe besteht, das Spritzgußwerkzeug zur Herstellung eines derartigen Bezeichnungsträgerstranges
wesentlich zu vereinfachen.
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Bezüglich des Bezeichnungsträgers besteht die erfindungsgemäße Lösung
darin, daß die Klemmlaschen als von der einen Stirnflächenseite des Trägerstückes
ausgehende, schmale, sich nur über einen Teil der Trägerstückbreite erstreckende
Stege ausgebildet sind.
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Es hat sich gezeigt, daß dank dieser Ausgestaltung der aus einer Aufeinanderfolge
von Bezeichnungsträgern bei der Herstellung gebildete Strang außerordentlich geschmeidig
ist. Der Strangverbund wird durch die Rastverbindung an den entsprechenden Stirnflächen
der für die Aufnahme der Bezeichnungselemente eine gewisse Mindestgröße benötigenden
Trägerstücke einwandfrei aufrechterhalten, während andererseits die einzelnen Bezeichnungsträger
im Strang, ohne ihren Zusammenhang zu verlieren, sehr leicht und gut beweglich sind
und der Strang damit sehr geschmeidig ist und Strangabschnitte an vorgegebene Verlaufsformen
der zu bestückenden elektrischen Leiter außerordentlich gut anzupassen sind. Dies
beruht
darauf, daß die Klemmiaschen nur noch relativ schmale Stege
sind, die die Beweglichkeit der einzelnen Elemente gegeneinander nicht im geringsten
beeinträchtigen können, im Gegensatz zu Klemmiaschen, die sich, wie bislang üblich,
über die gesamte Breite des Bezeichnungsträgers insgesamt erstrecken. Dabei hat
sich andererseits gezeigt, daß die Klemmlaschen, auch wenn sie nur in Form relativ
schmaler Stege ausgebildet sind, immer noch ihre Klemm- und Haltefunktion auf dem
elektrischen Leiter völlig einwandfrei erfüllen können.
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Ein derartiger Bezeichnungsträger ermöglicht auch einen denkbar einfachen
und funktionssicheren Aufbau eines Spritzgußwerkzeuges zu seiner erstellung in Strangform.
Bei Bezeichnungsträqern einheitlicher Breite ergeben sich bei der Strangherstellung
nämlich insbesondere Ausstoßprobleme. In diesem Fall muß naturgemäß ein zuvor spritzgegossener
Bezeichnungsträger mit seiner gesamten nachlaufenden Stirnfläche entsprechend seiner
Gesamtqucrschnittsfcrm das Formnest bei der Herstellung des nächsten Bezeichnungsträgers
begrenzen. Man kann von daher das Formnest in Ausstoßrichtung entsprechend der Strangbilderichtung
sich nicht konisch verbreitem lassen, da hieraus kaum zu lösende Abdichtungsprobleme
den Begrenzungsbereich von Formnest und zuvor hergestelltem Bezeichnungsträger entstehen
würden. Dies führt dazu, daß man aus Sicherheitsgründen insbesondere den das Formnest
seitlich begrenzenden Formteilen des Spritzgußwerkzeuges die Möglichkeit zu einer
kleinen Lüftebewegung geben muß, da sonst mit zu hohen, eine Zerstörungsgefahr begründenden
Ausstoßdrücken gearbeitet werden müßte. Der Spritzgußwerkzeugaufbau wäre auch von
daher kompliziert, als zur Festhaltung des zuvor spritzgegossenen Bezeichnungsträgers
in seiner das Formnest begrenzenden Lage in seitlich beaufschlagende spannbackenähnlich
ausgebildete und spannbackenähnlich anzutreibende Formteile erforderlich wären.
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Dank des erfindungsgemäßen Bezeichnungsträgers ist nun eine Spritzgußwerkzeugausgestaltung
möglich, bei der, wie erfindungsgemäß vorgesehen, das Formnest rückwärtig durch
eine Schieberplatte teilsch,ießbar
ist, die bis unter das mit ihrer
nachlaufenden Stirnflächenseite das Formnest begrenzende Trägerstück des zuvor spritzgegossenen
Bezeichnungsträgers verfahrbar ist und die oberseitig eine in das Trägerstück dieses
Bezeichnungsträgers eingreifende Haltenase aufweist. Bei dieser Ausgestaltung ist
der wesentliche Teil des Formnestes rückwärtig nun durch die Schieberplatte begrenzbar,
während nur, für die Strangherstellung, ein relativ kleiner Teilbereich der Rückseite
des Formnestes noch durch die nachlaufende Stirnflächenseite des Trägerstückes des
zuvor fertiggestellten Bezeichnungsträgers begrenzt ist. Dies bedeutet aber, daß
es in diesem Bereich keinerlei Abdichtungsprobleme gibt, wenn man, wie vorgesehen,
den in der Schließlage rückwärtig durch die Schieberplatte begrenzten Teil des das
Formnest seitlich und unten begrenzenden Formteiles sich in Ausstoßrichtung, zur
Schieberplatte hin, konisch verbreitern läßt. Es hat sich gezeigt, daß sich auf
diese Weise die Bezeichnungsträger problemlos von ungefährlichen Drücken und schmalen
Ausstoßern aus dem Formnest ausstoßen lassen, ohne daß irgendeine zusätzliche Lüftungs-
oder Öffnungsbewegung des entsprechenden begrenzenden Formteiles erforderlich wäre.
Die in die Unterseite des Trägerstückes des zuvor fertiggestellten Bezeichnungsträgers
eingreifende Haltenase an der Oberseite der Schieberplatte gewährleistet dabei während
des Spritzgießens einen festen sicheren Halt des zuvor hergestellten Bezeichnungsträgers
in seiner Formnestbegrenzungslage.
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Im Verhältnis zu den an den in der Formnestbegrenzungslage befindlichen,
zuvor hergestellten Bezeichnungsträger seitlich heranzufahrenden Spannbacken,führt
auch die ein- und auszufahrende Schieberplatte selbst zu einem denkbar einfachen
Aufbau des Werkzeuges, wobei insbesondere hervorzuheben ist, daß bei Spritzgußwerkzeugen
mit einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Formnester zur gleichzeitigen Herstellung
mehrerer Stränge derartiger Bezeichnungsträger für alle Formnester nur eine gemeinsame
Schieberplatte benötigt wird.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Bezeichnungsträgers und des
Spritzgußwerkzeuges sind in weiteren Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Bezeichnungsträgers sowie
eines Spritzgußwerkzeuges zu seiner Strangherstellung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen Figur 1 das Schema eines Spritzgußwerkzeuges zur Herstellung
eines Stranges derartiger Bezeichnungsträger mit Schemadarstellung der Bezeichnungsträger
in Seitenansicht, Figur 2 eine Schemadarstellung eines derartigen Bezeichnungsträgers
und des Spritzgußwerkzeuges zu seiner Herstellung in aÇorderansicht.
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Die Bezeichnungsträger für elektrische Leiter haben ein oberes Trägerstück
1, auf dem das eigentliche Bezeichnungssymbol durch Bedrucken, Bekleben oder dergleichen
aufgebracht wird. Die Trägerstücke 1 haben an ihrer einen Stirnflächenseite einen
Rastvorsprung 2 und an ihrer anderen Stirnflächenseite eine Rastaufnahme 3 zur Aufnahme
eines derartigen Rastvorsprunges 2. An die Trägerstücke 1 sind den zu bestükkenden
elektrischen Leiter umgreifende Klemmlaschen angeformt, wobei hier nun diese Klemmlaschen
als von der einen Stirnflächenseite des Trägerstückes 1 ausgehende, schmale, sich
nur über einen Teil der Breite des Trägerstückes 1 erstreckende Stege 4 ausgebildet
sind.
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Die Stege 4 gehen dabei von derjenigen Stirnflächenseite der Trägerstücke
1 aus, die im Rahmen der Strangherstellung (siehe Figur 1) die vorlaufende ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Stege 4 etwa halb
so breit wie die Trägerstücke 1. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Bereich
der freien Enden der die Klemmlaschen bildenden Stege 4 für den sicheren Halt auf
dem elektrischen Leiter ein Clipverschluß 5, 6, 7 vorgesehen, wobei die Stege 4
durch ihre aus Figur 2 ersichtliche Winkelform in ihrem oberen, an das Trägerstück
1 angrenzenden Bereich ebenfalls noch klemmend auf den umschlossenen Leiter einwirken.
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Nach ihrer Herstellung im Strang, nach der die Bezeichnungsträger
in dem Strang an ihren Rastverbindungen lösbar aneinanderhängen (Figur 1), sind
die einzelnen Bezeichnungsträger gegeneinander gut beweglich, da sich zwischen den
einzelnen die Klemmlaschen bildenden Stegen 4 erhebliche Freiräume befinden und
von daher Strangabschnitte so geschmeidig und anpaßbar sind, daß ein gemeinsames
gleichzeitiges Aufsetzen mehrerer Bezeichnungsträger in Form eines Strangabschnittes
auf einen elektrischen Leiter, auch dann, wenn dieser in relativ ungerader Form
vorliegen sollte, möglich ist.
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Die Stege 4 der Bezeichnungsträger verbreitern sich in ihrer Breitenerstreckungsrichtung
bis hin zu ihrer hinteren, mit der Stirnflächenseite des Tragstückes 1 abschließenden
Hinterkante konisch, was im Zusammenhang mit der Darstellung des Werkzeuges in Figur
1 angedeutet ist und im Zusammenhang mit dem Werkzeug in seiner Bedeutung noch beschrieben
wird.
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Ferner ergibt sich unterseitig in den Tragstücken 1 in Verlängerung
der vorderen Begrenzungskante der Stege 4 durch die besondere Form der Schieberplatte
eine Aussparung 8, deren Bedeutung ebenfalls im Zusammenhang mit dem Werkzeug näher
beschrieben wird.
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Das in Figur 1 dargestellte Spritzgußwerkzeug besteht aus einem vorderen
Formteil 9, das bei dem Formnest, in dem der Bezeichnungsträger gespritzt wird,
im wesentlichen die Vorderseite, insbesondere auch die vordere Begrenzungskante
des Steges 4, die Unterseite des
Trägerstückes 1 sowie die vordere
Stirnseitenfläche des Trägerstückes einschließlich des Rastvorsprunges 2 begrenzt.
In dem Formteil 9 sind Ausstoßer 10, 11 verschieblich geführt, wobei die paarweise
vorgesehenen Ausstoßer 10 beim Ausstoßen auf die Stege 4, der Ausstoßer 11 auf den
Rastvorsprung 2 des Trägerstückes 1 einwirkt. An das vordere Formteil 9 schließt
sich ein Formteil 12 an, das im wesentlichen die seitliche Begrenzung des Formnestes,
und zwar sowohl die innere wie die äußere seitliche Begrenzung insbesondere der
Stege 4, aber auch eines Teiles des Trägerstückes 1 und insbesondere der Oberseite
des Trägerstückes 1 bildet. Das Formteil 12 hat ein Oberteil 12a, das sich zur Führung
des sich bildenden Stranges sowie zum phasenweisen Zusammenwirken mit dem noch zu
beschreibenden Schließelerrlvnt des Formnestes nach hinten verlängert.
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Zum rückwärtigen Teilschließen des Formnestes ist nun eine Schieberplatte
13 vorgesehen, die im Laufe der Strangherstellung jeweils, wie in Figur 1 dargestellt,
bis unter denjenigen Teil des Tragstückes 1 des soeben fertiggestellten Bezeichnungsträgers
zu verfahren ist, der nicht von dem Steg 4 bedeckt ist. Die Schieberplatte 13 fährt
somit praktisch zwischen die Stege 4 des zuvor fertiggestellten Bezeichnungsträgers
und die Rückseite des Formnestes, und zwar an der Rückseite des unteren Bereiches
des Formteiles 12 entlang. Mit der Rückseite dieses Formteiles 12 bildet die Schieberplatte
13 von daher eine Trennungslinie, längs der beim Spritzgießen in ausreichendem Maße
Luft aus dem Formnest ausweichen kann.
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Die restliche rückwärtige Begrenzung des Formnestes geschieht durch
die nachlaufende Stirnflächenseite des zuvor fertiggestellten Bezeichnungsträgers
(siehe Figur 1). Er wird dabei in dieser Formbegrenzungslage durch die eingefahrene
Schieberplatte 13 fixiert, die zu diesem Zweck oberseitig noch eine Haltenase 14
hat, die in die schon genannte Aussparung 8 des Trägerstückes 1 dieses Bezeichnungsträgers
eingreift. Die Rastausnehmungen 3 der Bezeichnungsträger
werden
dabei durch jeweils den kastvorsprung 2 des in der Formnestbegrenzungslage befindlichen,
zuvor hergestellten Bezeichnungsträgers gebildet.
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Zur Erleichterung des Ausstoßens durch die Ausstoßer 10, 11 ist ferner
derjenige Bereich des Formteiles 12, der die Stege 4 seitlich und unten begrenzt,
entsprechend also demjenigen Abschnitt, der rückwärtig von der scezieberplatte 13
geschlossen wird, in Ausstoßrichtung zur Schieberplatte 13 hin konisch verbreitert,
was in Figur 1 für die untere Begrenzungslinie angedeutet ist. Durch den Einsatz
der Schieberplatte 13 entstehen hier insoweit Abdichtungsprobleme nicht.
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Für die Anfangsspritzung, d. h. für die Bildung des Beginnes des Stranges,
kann die Schieberplatte 13 ganz bis an die Unterseite des Oberteiles 12a des Formteiles
12 herangefahren werden und das Oberteil 12a weist an entsprechender Stelle eine
Aufnahme 15 für die Haltenase 14 der Schieberplatte 13 auf. Es wird nun ein erstes
Formteil gespritzt, das allerdings in der vorderen Stirnflächenseite keine Rastausnehmung
3 aufweisen kann und von daher als Bezeichnungsträger ungeeignet ist und nachher
vom Strang abgenommen wird. Dieses Formteil hat allerdings den Rastvorsprung 2 und
von daher werden dann bei der nachfolgenden taktweisen Spritzung immer wieder vollständige
Bezeichnungsträger in lösbar zusammenhängendem Strang auf die vorstehend geschilderte
Weise dargestellt.
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Wie in Figur 2 angedeutet, können in einem derartigen Spritzgußwerkzeug
mehrere Formnester nebeneinander angeordnet sein, so daß die gleichzeitige Herstellung
mehrerer Stränge derartiger Bezeichnungsträger möglich ist. In diesem Fall können
alle nebeneinander liegenden Formnester durch eine gemeinsame Schieberplatte 13
entsprechend teilgeschlossen werden.