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Radfahrzeug mit verlagerbarem Gegengewicht
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Die Erfindung betrifft ein Radfahrzeug mit verlagerbarem Gegengewicht
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei sogenannten Radladern, die sowohl
mit einer Buqausrüstung, beispielsweise einer Frontladeausrüstung, als auch mit
einer Heckausrüstung, beispielsweise einem Heckanbaubagger arbeiten können, ist
es stabilitätsunterstützend, ein Ausgleichsgewicht vorzusehen und dieses je nach
Fahrzeugarbeitsart zum vorderen oder zum hinteren Fahrzeugbereich zu verlagern.
Bei dem aus der DE-PS 28 54 526 bekannten Radfahrzeug ist hierzu ein in längsverlaufenden
Führungen des Fahrzeugrahmens schlittenartig bewegliches Gegengewicht vorgesehen,
das durch eine Verschiebebewegung in den Führungen beim Schrägstellen des Fahrzeugs
um eine der beiden Radachsen zur vorderen beziehungsweise rückwärtigen Ausgleichgewichtstellung
verlagerbar ist. Diese schienenartigen Führungen sind an dem Fahrzeugrahmen über
die gesamte Verlagerungsstrecke des Gegengewichts auszubilden und auch an beiden
Seiten des Fahrzeugs anzuordnen, wenn an beiden Fahrzeuglängss.eiten ein verschiebbares
Gegengewicht vorgesehen ist. Die an den Fahrzeuglängsseiten eta vom vorderen bis
zum hinteren Radkotflügel sich erstreckenden Führungen sind im Bereich des Fahrzeugeinstieges
mit einem füllstückartig einsetzbaren und herausnehmbaren Abschnitt auszubilden,
der nach einer Gegengewichtsverlagerung entfernt werden kann, um den Fahrzeuceinstieg
unbehindert begehbar zu machen.
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Die zur Aufgahe gestellte Vereinfachung der Ausstattung beziehungsweise
Ausbildung eines Radfahrzeugs mit einem in dessen Längsrichtung verlagerbaren Gegengewicht
löst die Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 enthaltenen
Merkmale. FUr die Verlagerung des Gegengewichts braucht am Fahrzeugrahmen nur ein
einfacher schwenkbarer Lastarm vorgesehen zu sein,
um das Gegengewicht
von einer einfachen Auflage beziehungsweise Halterung zum Beispiel am vorderen Teil
des Fahrzeugrahmens abzuheben, zum hinteren Teil des Fahrzeugrahmens zu verschwenken
und dort auf einer einfachen Halterung wieder abzusetzen. Gegengewicht und Lastarm
können nur vorübergehend für die Vornahme der Gewichtsverlagerung miteinander verbindbar
ausgebildet sein, um den gegebenenfalls nach der Gewichtsverlagerung vor den Fahrzeugeinstieg
sich erstreckenden Lastarm vom Gegengewicht abkuppeln und vom Fahrzeugeinstieg wegschwenken
zu können. In bevorzugter Weise ist der Lastarm um eine vertikale Achse schwenkbar
und hierdurch das Gegengewicht zur Verlagerung in einer Horizontalebene seitlich
des Fahrzeugrahmens zwischen einer vorderen und einer rückwärtigen Gewichtsaufnahme-
und Befestigungsstelle des Fahrzeugrahmens verschwenkbar.
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Hierbei kann mit Vorteil der Lastarm nebst Schwenkachse vom Fahrzeugrahmen
abnehmbar sein und an beiden Fahrzeugrahmenseiten eine Halterung zur Aufnahme und
Befestigung der Lastarmschwenkachse angeordnet sein, so daß für an beiden Fahrzeugseiten
vorgesehene verlagerbare Gegengewichte nur ein einziger Lastarm vorgesehen zu werden
braucht, der wechselweise an der einen oder anderen Fahrzeugrahmenseite zur Vornahme
der Gewichtsverlagerung vorübergehend hefestigt wird und ansonsten zur Vermeidung
einer Behinderung des Fahrzeugeinstiegs abgenommen sein kann. Mit einem solchen
seitlich am Fahrzeugrahmen in einer horizontalen Ebene schwenkbaren Lastarm können
ohne die beim vorbekannten Rad fahrzeug aufwendig langen und mit einem den Fahrzeugeinstieg
freigebenden herausnehmbaren Füllstück auszubildenden Schienen führungen solche
Gegengewichte zu beiden Seiten des Fahrzeugs verlagert werden, die einen Abschnitt
des vorderen oder des hinteren Radkotflügels darstellen und für die Verlagerung
mit dem Lastarm als klappsymmetrisch austauschbares Formteil des vorderen und hinteren
Radkotflügels ausgebildet sind. Diese Ausgestaltungsart ist
mit
Vorteil bei solchen Radfahrzeugen anwendbar, die durch Einknicken des Fahrzeugrahmens
gelenkt werden und bei denen sich durch die Rahmeneinknickung die Entfernung zwischen
vorderem und hinterem Radkotflugel verkürzt, so daß mit einem kurzen Lastarm ausgekommen
werden kann, um in der voll eingeknickten Stellung des Fahrzeugs das Gegengewicht
zwischen vorderem und hinterem Radtkotflügel verlagern zu können. Die Gewichtsverlagerung
durch Verschwenkbewegung kann auch so ausgestaltet sein, daß das Gegengewicht mittels
eines in einer horizontalen Schwenkachse gelagerten Lastarmes in einer Vertikalebene
verschwenkbar ist. Wenn ein Verlagerungsweg nur im Bereich beispielsweise der hinteren
Fahrzeugradachse genügt, kann zu beiden Seiten des Fahrzeugs ein Lastarm. bleibend
in einer in der hinteren Fahrzeugradachse liegenden horizontale len Schwenkachse
gelagert und bleibend mit einem als hinterer Formteil des hinteren Radkotflügels
ausgebildeten Gegengewicht verbunden sein, das mittels des Lastarmes in eine Stellung
vor und hinter der hinteren Fahrzeugradachse verlagerbar ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäß
mit einem verlagerbaren Gegengewicht aussestatteten Radfahrzeugs dargestellt. Es
zeigen Figur 1 in Seitenansicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines knickrahmengelenkten
Fahrzeugs; Figur 2 eine Draufsicht des Fahrzeugs der Figur 1 in eingeknickter Stellung;
Figur 3 einen Schnitt nach der Linie A-B in Figur 1; Figur 4 einen Schnitt nach
der Linie C-D in Figur 1; Figur 5 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Radfahrzeuas
in der Seitenansicht.
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Das in Figur 1 von Bädern 1 und 2 getragene Fahrzeug 3 kann an nicht
näher dargestellten beidendigen Anschlüssen zum Beispiel mit einer Frontladeausrüstuna
und einer ecanbaubagger ausgerüstet werden. Die Räder 1 und 2 sir.d durch Kotflügel
4 und 5 abgedeckt, deren waagerechter Abschnitt als verlagerbares Gegengewicht 6
respektive als tauschbares Teilbaustück 7 ausgebildet ist, so daß
Gegengewicht
6 und Teilbaustück 7 in Bezug auf eine vertikale Schwenkachse klappsymmetrisch austauschbare
Formteile des vorderen und des hinteren Kotflügels sind.
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Bei Ausrüstung des Fahrzeugs nur mit einer Frontladeausrüstung befindet
sich, wie dargestellt, das Gegengewicht 6 über der hinteren Radachse 9 und das Teilbaustück
7 im vorderen Kotflügel. Ist das Fahrzeug mit einer Frontladeausrüstung und mit
einem Heckanbaubagger ausgerüstet, wird das Gegengewicht 6 über die vordere Rachachse
8 an die Stelle des Teilbaustückes 7 verlagert und wird das Teilbaustück 7 in die
freigewordene Lücke des hinteren Kotflügels umgesetzt. Für die Verlagerung des Gegengewichts
in den vorderen oder hinteren Kotflügel durch Verschwenken in horizontaler Ebene
ist am Fahrzeugrahmen ein Lastarm 12 in einer vertikalen Schwenkachse gelagert.
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Der Lastarm 12 ist mittels Schrauben 10, die durch Hülsen 11 des Lastarn;'.
ljindurchsteckbar sind, mit dem Gegengewicht 6 verbindbar. Als Schwenklager enthält
der Lastarm 12 einen Bolzen 13, der in einer von einer Konsole 15 getragenen Lagerhülse
14 drehbar ist. An der Seitenwand 18 des Fahrzeugrahmens sind zwei Gleitschienen
16 und 17 angeordnet, in die die Konsole 15 horizontal einschiebbar ist. Dadurch
kann die Konsole 15 nebst Schwenklager und Lastarm 12 aus den Gleitschienen 16 und
17 herausgeschoben und von dieser Fahrzeugseitenwand abgenommen werden und für eine
Gegengewichtsverlagerung auf der anderen Fahrzeugseite in gleichartige Gleitschienen
eingeschoben werden. Wie Figur 2 zeigt, wird das Fahrzeug in die voll eingeknickte
Lenkstellung gebracht, um die Entfernung zwischen vorderem und hinterem Kotflügel
zu verringern und um mit einem verhältnismäßig kurzen Lastarm das Gegengewicht 6
durch eine Verschwenkbewegung in Pfeilrichtung 19 zwischen dem vorderen und dem
hinteren Radkotflügel verlagern zu können.
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Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der hintere
Kotflügel 5 zweiteilig aus einem verlagerbaren Gegengewicht 20 und einem mit diesem
Gegengewicht formteilgleichen Teilbaustück 21. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
das Gegengewicht 20, um es in eine vordere und eine rückwärtige Stellung zu verlagern,
mit einem in einer horizontalen Schwenkachse gelagerten Lastarm 22 verbunden, wobei
die horizontale Schwenkachse des Lastarmes in der hinteren Fahrzeugradachse 9 liegt.
Durch eine Verschwenkbewegung mittels des Lastarmes 22 um dessen horizontale Schwenkachse
kann das Gegengewicht 20 von der dargestellten Stellung vor der hinteren Fahrzeugradachse
(z.B. bei Ausrüstung des Fahrzeugs mit Frontladeausrüstung und mit Heckanbaubagger)
in Pfeilrichtung 23 in eine Stellung hinter der hinteren Fahrzeugradachse (z.B.
bei Ausrüstung des Fahrzeugs nur mit Frontladeausrüstung) verlagert werden. Das
gegen das Gegengewicht 20 tauschbare Teilbaustück 21 des hinteren Kotflügels ist
vorher aus einer Halterung abgenommen worden und wird nach dem Verschwenken des
Gegengewichts 20 in dessen hintere Stellung in den vor der Fahrzeugradachse frei
gewordenen Raum des Kotflügels 5 wieder eingesetzt und mit einer Halterung festgehalten.