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Kunstbein für Exartikulierte. Gegenstand der Erfindung ist ein Kunst=
bein für Exartikulierte; welches dem Exartikulierten während des Gehens einen sicheren
Halt gewährt. Das Bein. vermag sich weder von idem Körper hinwegzubiegen ('Abduktion)
noch nach dem Körper wegzugleiten (Aduktion). Außerdem wird durch eine besondere
Anordnung verhindert, daß :das Bein um seine Achse eine Drehung ausführen kann (Rotation).
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Nach ider Erfindung isst der Beckenkorb mit dem Oberschenkelteil durch
ein unter Federwirkung stechendes Hebelgestänge verbunden, welches -durch:- gleichzeitige
Einwirkung dreier- Sperrvorrichtungen idie Feststellung des- Beines bewirkt und
durch Betätigung entgegen -der Federwirkung- die drei Sperrungen gleichzeitig auslöst
sowie in dieser auslösenden Lage festgestellt werden kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf ;der beiliegenden Zeichnung beispielsweise
,dargestellt.
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Abb. i zeigt in Seitenansicht den Beckenkorb mit dem daran angelenkten
Oberschenkelteil, und zwar letzteren in gestreckter Lage.
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A#bb. a ist ein senkrechter Schnitt durch den Beckenkorb und Eden
Oberschenkel bei gestreckter Lage ides letzteren.
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Abib. 3 läßt Beckenkorb und Oberschenkel in Seitenansicht nach Auslösung,der
idie Feststellung des Oberschenkels bewirkenden Sperrungen erkennen.
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Alb. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt
durch Beckenkorb
und Oberschenkel nach Auslösungen (der Sperrungen.
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Abb.5 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie 5-5 der Abb. 2 -und Abb.6
ein ähnlicher Schnitt wie Abb. 5 nach: Auslösung .der Sperrungen bei etwas angehobenem
Oberschenkel.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist i der Beckenkorb, welcher mit
Iden Metallarmierungen 2, 3 versehen ist. An die Metallarmierung 2 ist mittels des
Zapfens 4 die Schiene 5 des Oberschenkels 6 angelenkt. An der Schiene 7 des Oberschenkels
ist der Zapfen 8 (Abb. 5 und 6) befestigt, auf welchem der Winkelhebel g, io schwinbihargelagert
ist. An dem Arm g ist die Lenkstange i i aasgelenkt, welche wiederum idurch Zapfen
12 mit der Metallarmierung 3 des Beckenkorbes gelenkig verbunden ist. Wenn idie
weiter unten zu beschreibenden Sperrungen ausgelöst sind, kann der Oberschenkel
aus .der gestreckten Lage um ;die Zapfen 4, 12 nach aufwärts gebogen werden.
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In dem. Oberschenkel ist der Tragteil 13 befestigt, welcher mittels
seiner nach unten reichenden Schenkel 14, 14 an den Schienen 5 und 7 ides Schenkels
angenietet ist. Auf dem Tragteil 13 ist bei 15 der Doppelhebel 16, 17 schwingbar
gelagert. An dem Arm 16 .desselben sind an zwei einander gegenüberliegenden Stellen
.die Hakenteile 18, 18 befestigt, in welche idie Ösen 23,der Federn 19 gehakt sind.
An ihren unteren Enden werden die Federn von .den Haken 2o, 2o gehalten, welche
mittels ihres gemeinschaftlichen Blattes 21 bei 22 an der Schiene 5 befestigt sind
und mit ihren Hakenteilen .durch idie Ösen 24 der Federn ig . greifen.
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Die Federn ig haben das Bestreben, den ATrn 16,des Doppelhebels stets
nach unten zu ziehen, so daß der Arm 17 gehaben wird, derart, daß-er in ,den Schlitz
25 des Winkelhebels io einschnappt, wobei er mit seinem Ende in den Schlitz 26 (Abb.
2) der Schiene 7 geführt wird.
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Durch die gekennzeichnete Anordnung ist eine gelenkige Verbindung
des Oberschenkels mit dem Beckenkorb geschaffen, welche nach dem Anheben des Annes
16 und, denn dadurch bewirkten Entfernen des Armes 17 aus dem Schlitz 25 des Winkelhebels
9, io das Heben des Oberschenkels gegen den Beckenkorb gestattet, dagegen nach dem
Niederführen des Annes 16 durch die Federn ig und das dadurch :bedingte Einschnappen
des Armes 17 in den Schlitz 25 ein seitliches Ausweichcri des Oberschenkels zum
Körper oder von demselben hinweg ausschließt.
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In dem -oberen Teil des Oberschenkels ist der Metallring 27 befestigt,
welcher mit dem i kastenförmigen Teil 28 starr verbunden ist. j In ,demselben
ist der Zapfen 29 befestigt, der die d rehbare Rolle 30 trägt. Diese Rolle
wirkt gegen die Bah" 31 der Metallarmierung 3. Die Bahn 31 besitzt eine derartige
Gestalt, daß beim Anheben des Oberschenkels gegen .den Beckenkorb die Rolle 30 .stets
mit der Bahn 31 in Angriff bleibt.
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An den Hebelarm 17 ,ist bei 32 das Gelenk band 33 angelenkt, mit welchem
wieder die Sperrstange 35 gelenkig verbunden ist. Letztere ist in .der Bohrung 36
des kastenförmigen Teiles 28 geführt und schnappt in die Bohrung des Bahnlappens
37, sobald idie Rolle 3o auf der Bahn 31 die Rast 38 erreicht hat. Wenn die Sperrstange
in idie Bohrung des Lappens 37 eingetreten ist, ist der Oberschenkel gegen eine
Verdrehung um seine Achse gesichert, so daß er auch nicht mehr gegen den Beckenkorb
angehoben werden kann.
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An dem Arm 16 ist bei 39 die Stange 4o anb lenkt. Dieselbe ist bei
41 gekröpft, die Kröpfung ragt durch einen Schlitz 48 der Oberschenkelwand nach
.außen hindurch. Das obere Ende 42 ,der Stange 40 ist bei 43 an den bei 45 an der
Schiene 5 -drehbar gelagerten Sperrhebel 44 aasgelenkt, dessen kürzerer Arm 46 unter
die Nase 47 der Armierung 2 schnappt, wenn der Hebelaren 16 mit der Stange 40 durch
die Federn ig nach unten gezogen wird. Dadurch wird der Oberschenkel ebenfalls an
ein unbeabsichtigtes Hochdrehen gegen den Beckenkorb gehindert.
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Auf der Schiene 5 ist der Schieber 49 längsverschiebbar gelagert.
Hierzu besitzt derselbe die ebenden Schlitze 50,51 (Ahb. i und 3), durch
welche die Stifte 52, 53 der Schrauben oder Niete 54 bzw. 55 hindurch-"reifen. a»
Der Schieber läuft oben in einen federnden mit Öffnung 56 versehenen Teil 57 aus.
Oberhalb dieses Teiles ist auf der Schiene 5 der Winkel 58 befestigt, dessen rechtwinklig
zur Schiene 5 gerichteter Schenkel 59 mit einer Öffnung 6o versehen eist. Diese
gewährtbeim Hochschieben. des Schiebers @dessen federnden Teil 57 den Durchtritt.
Sie besitzt -eine Nase 61 (Abb. 2 und 4), welche beim Hindurchtreten des federnden
Teiles 57 durch die Öffnung 6o in seine Öffnung 56 schnappt, so daß der Schieber
in der oberen Lage festgehalten wird. Um den Schieber 49 mit -der Hand bequem nach
oben verschieben zu können, ist iderselbe mit einem Knopf 62 (Abb. 2) versehen..
Der Schieber endigt unten in einem Haken 63, in welchem der Ring 64 des Armes 16
eingehakt ist..
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Während das Kunstbein zum Gehen benutzt wird, befinden sich die einzelnen
Gestänaeteile in der in Abb. i und' 2 gezeichneten Lage. Bei dieser Stellung ist
der Oberschenkel 6durch die Sperrstange 35 gegen
Verdrehen um seine
Achse gesichert und durch diese sowie durch ,den den Hebelarm 17 hingreifenden Arm
io am Aufwärtsbiegen verhindert.
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Will nun oder Träger des Kunstbeines sich setzen, wobei der Oberschenkel
gegen den Beckenkorb gehoben werden muß, so braucht nur der Schieber 49 mittels
seines Knopfes 62 nach oben verschoben zu werden, bis die Nase 61 des Schenkels
59 in die Öffnung 56 des Federnden Teiles 57 schnappt. Dadurch wird der Hebelarm
16 gehoben undder Arm 17 so weit gesenkt, daß er vom Schlitz25 des Winkelhebels
io, 9 freigegeben wird. Gleichzeitig wird beim Heben des Armes 16 Ader Arm 46 von
der Nase 47 hinwegbewegt und beim Senkendes Armes 17 die Sperrstange 35 aus der
Bohrung des Lappens 37 herausgezogen. Da hierdurch sämtliche Sperrungen gelöst sind,
kann der Oberschenkel geigen, Aden Bleckenkorb nach aufwärts um die Zapfen 4, 12
gedreht werden, wie es für die Sitzstellung des Körpers erforderlich ist.
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Soll das Kunstbein wieder zum Gehen benutzt werden, so wird .durch
Druck auf den federnden Teil 57 des Schiebers (Abb.4) die Nase 61 des Sehenkels
59 außer Eingriff mit der Öffnung 56 gebracht, was zur Folge hat, daß der Schieber
49 durch die Federn i9 nach unten gezogen wind,. Damit wird zugleich der Arm 16
gesenkt und,der Arm 17 gehoben. Beim Heben des Armes 17 wird Sperrstange 3 5 nach
aufwärts geschoben und tritt in die Bohrung ,des Lappens 37 ein, sobald beim Senken
des gehobenen Oberschenkels die sich auf ;der Bahn 31 abwälzende Rolle in ihre Rast
38 einfällt. Außerdem wird beim Senken des Armes 16 Stange 4o nach unten gezogen,
wobei der Arm 46 unter die Nase 47 schnappt, so daß der Oberschenkel sich wieder
in unverrückbarer Verbindung mit dem Bekkenkorb befindet.