DE34876C - Vorrichtung zur vermeidung der hydraulischen stösse beim schliessen von ausflusshähnen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 8<3: Wasserleitung.

Um beim Schiiefsen von Ablafshähnen in Hochdruckwasserleitungen einen starken Rückschlag und damit häufig verbundene Wasserverluste zu vermeiden, wird nach vorliegender Erfindung unmittelbar vor den Ablafshähnen ein Apparat in die Leitungen eingeschaltet, der sich wesentlich dadurch kennzeichnet, dafs ein Theil des abgesperrten Wassers durch feine Oeffnungen aus einer Abtheilung des Apparates in eine andere überzutreten genöthigt wird. Dadurch wird bei plötzlichem Schiiefsen der Hähne nur allmälig die lebendige Kraft des Wassers aufgehoben, und zwar durch die combinirte Wirkung eines hydraulischen und eines Luftbuffers. Beim Wiederöffnen des Hahnes führt ein kleiner Strahlapparat das angesammelte Wasser mit ab, so dafs beim Schiiefsen sich neues Wasser ansammeln kann. Dies wird durch eine mittelst einer Schwimmkugel automatisch verschliefsbare Luftabführungsöffhung an der oberen Abtheilung ermöglicht.

Fig. ι beiliegender Zeichnung zeigt einen solchen Apparat in Vorderansicht, Fig. 2 im Grundrifs, Fig. 3 in Seitenansicht, Fig. 4 im Verticalschnitt und Fig. 5 im Horizontalschnitt.

Der Einlafskanal α des Behälters A des Apparates wird an die Wasserleitung angeschlossen, während mit dem Auslafskanal b der Leitungshahn, am besten ein selbstschliefsender Zapfhahn, verbunden wird. Der Auslafskanal b ist nach dem Innern des Behälters trichterförmig erweitert, und die mit Kanal α communicirende Düse α¹ mündet in diese Erweiterung von b aus und bildet einen Strahlapparat, der directe Communication mit der unteren Abtheilung A¹ des Behälters hat. Zwischen diese und die nächst obere Abtheilung A ² ist eine fein durchlochte Scheidewand c eingeschaltet, und eine Luftauslafsöffnung e gestattet die Communication der Abtheilung A ², in welcher eine Schwimmkugel d aus Kautschuk zum Verschlufs der Oeffnung e angeordnet ist, mit der oberen Abtheilung A ³ des Behälters, deren Luftloch f nach aufsen unter der Kappe B ausmündet.

Bei geschlossenem Hahn füllt das Wasser die unteren Räume A¹ und A² aus und drückt dann die Schwimmkugel d gegen die Oeffnung e. Oeffnet man nun den Leitungshahn, so strömt das Wasser aus Kanal α durch den kleinen Strahlapparat α¹ b aus, und dadurch wird aus Abtheilung A ² das Wasser vollständig und aus Abtheilung A¹ zum Theil entfernt. Infolge dessen fällt die Schwimmkugel d auf die Scheidewand c, und das Luftloch e ist dann offen.

Schliefst man jetzt den Hahn, so strömt das Wasser von α nach A¹ über und drückt einen Theil der Luft durch e und_/ aus dem Apparat hinaus. Das Wasser tritt dann durch die fein gelochte Scheidewand c mit verminderter Geschwindigkeit in die Abtheilung A², hebt die Schwimmkugel d und drückt diese gegen die Oeffnung e einer den Sitz bildenden Kautschukplatte. Die nunmehr in Abtheilung A² gänzlich abgesperrte Luft nimmt endlich mit der Schwimmkugel den letzten Rest der lebendigen Kraft des Wassers auf, so dafs in der Leitung selbst ein Rückschlag von irgendwelcher Bedeutung nicht verspürt wird.

Es ist also in dem beschriebenen Apparat die Wirkung eines hydraulischen und eines Luftbuffers combinirt, und dies unterscheidet ihn wesentlich von Einrichtungen analoger Art.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zum Verhindern eines Rückschlags in Wasserleitungen beim Schliefsen der Wasserhähne, bestehend aus einem Behälter mit drei Abtheilungen, deren untere A¹ einen Ejector a^l b enthält und durch eine fein gelochte Scheidewand c mit der mittleren Abtheilung A² communicirt, in welch letzterer eine Schwimmkugel d zu dem Zwecke angeordnet ist, die Verbindung zwischen der mittleren und der oberen Abtheilung A^z bezw. mit der Atmosphäre abzusperren.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.