DE34873C - Vorrichtung zur Entlastung der Stimmwirbel an Pianofortes - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, das Verstimmen der Saiten von Pianofortes zu verhüten, insofern dasselbe durch das Nachgeben der Wirbel infolge des von den Saiten auf die Wirbel ausgeübten Zuges veranlafst wird. Um diesen Zweck zu erreichen, werden die Saiten auf dem Steg, über welchen sie gespannt sind, festgeklemmt.

Wenn der Steg aus Gufseisen hergestellt ist, wie gebräuchlich, so wird derselbe in der gewöhnlichen Weise abgerichtet und hierauf mit Hülfe einer Feile oder auf eine andere Weise auf seiner Oberfläche rauh gemacht, um eine gute Auflage für die Saiten zu bilden. Auf diesem Steg befestigt man quer über das ganze Instrument eine Anzahl von Klemmplatten, von denen jede ungefähr 150 mm oder mehr lang ist, welche Platten sämmtliche Saiten einklemmen.

In der beiliegenden Zeichnung ist die Neuerung in Anwendung auf ein aufrecht stehendes Pianoforte dargestellt.

Fig. ι ist eine Vorderansicht des mit den Klemmplatten versehenen Steges; sie zeigt die Lage des letzteren in Bezug auf den Stimmstock ;

Fig. 2 ist eine Vorderansicht von dem Bafsende des Steges und des Stimmstockes, und

Fig. 3 ein Querschnitt durch Fig. 2, die Lage der eingeklemmten Saiten zeigend.

In diesen Figuren ist A der Stimmstock, in welchem sich die Wirbel α befinden, welche zum Spannen der Metallsaiten b dienen. B ist der metallene Steg und C sind die metallenen Klemmplatten, welche auf B mit Schrauben c befestigt sind, c¹ sind Sicherheitsstifte, welche ebenfalls in dem Steg befestigt sind und ein Stück aus demselben hervorstehen. In die Platten C sind Löcher gebohrt, welche auf die Sicherheitsstifte c¹ genau passen; letztere und die Schrauben c sind so angeordnet, dafs die Saiten ohne Hindernifs zwischen denselben hindurchgezogen werden können.

Um für die Saiten eine sichere Feststellung zwischen den Flächen B und C zu ermöglichen, werden die letzteren nicht allein rauh gemacht, nachdem sie abgerichtet sind, sondern sie werden auch so angeordnet, dafs jede derselben immer eine Gruppe von Saiten von derselben Dicke bedeckt. An der Stelle, wo die Dicke der Saiten sich ändert, mufs also eine andere Klemmplatte gegen die vorhergehende gestofsen werden.

Das Stimmen des Instrumentes wird in der gebräuchlichen Weise bewirkt, nachdem die Platten C zuerst gelockert sind. Wenn die Saiten gestimmt sind, so werden die Klemmplatten wieder festgeschraubt, wodurch die Saiten eingeklemmt und auf dem Steg festgehalten werden. Die Wirbel sollen auf diese Weise von dem beständigen Zug, welchen die gespannten Saiten auf dieselben ausüben, entlastet und infolge dessen verhindert werden, sich wie bisher in dem Stimmstock zu lockern.

Fig. 4 zeigt eine andere Befestigung der Klemmplatten auf dem Steg. An Stelle der Sicherheitsstifte und der Kopfschrauben sind

hier in den Steg eingeschraubte Schraubenbolzen c angewendet, welche genau in Löcher passen, die zu dem Zwecke in die Platte C gebohrt sind. Diese "Schraubenbolzen sind mit Muttern c¹ versehen, welche die Klemmplatten gegen den Steg drücken.

Die Erfindung ist auch auf Pianofortes mit hölzernem Steg anwendbar. Der hölzerne Steg wird dann zunächst mit einer metallenen Platte versehen, damit die Saiten zwischen den nicht nachgebenden metallischen Platten fest eingeklemmt werden können, oder es kann der hölzerne Steg entfernt und durch einen ganz metallenen ersetzt werden. Diese Anordnung ist in Fig. 5 im Querschnitt dargestellt. B stellt den Steg vor, welcher durch versenkte Schrauben auf dem Stimmstock A befestigt ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Das Entlasten der Stimmwirbel bei Pianofortes von dem durch die Saiten ausgeübten Zug durch Festklemmen der Saiten zwischen dem Steg und einer Klemmplatte.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.