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Kombinierte Brücken- und Saitenverankerungs-Tremolo-Vorrichtung für
ein Saiteninstrument Die Erfindung betrifft eine kombinierte Brücken-und Saitenverankerungs-Tremolo-Vorrichtung
für ein Saiteninstrument, wie beispielsweise für eine elektrische Gitarre.
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In der USA.-Patentschrift 2 741146 wird eine Vorrichtung dieser Art
beschrieben mit einem schwenkbar auf dem Instrumentenkörper montierten Lagerglied,
das auf seiner Oberseite sowohl die Brückeneinheit zur Auflagerung der Saiten als
auch die Verankerungseinheit für die Saitenenden trägt, und wobei an diesem Lagerglied
Federn angreifen, die der von den Saiten auf das Lagerglied ausgeübten Drehkraft
entgegenwirken und diese ausgleichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Vorrichtung zu verbessern.
Insbesondere sollen die Saiten unabhängig voneinander gehalten und verankert sein.
Dadurch wird eine mechanische Verbindung und Rückkopplung zwischen den einzelnen
Saiten vermieden. Sie können dann besser und unabhängig voneinander auf ihre Eigenfrequenz
abgestimmt werden. Die Erfindung will weiter eine minimale Reibung in der Lagerung
des Lagergliedes auf dem Instrumentenkörper erreichen. Damit wird das Bedienen der
Tremolovorrichtung erleichtert, indem sie sich schneller, gegen geringeren Widerstand
und mit geringerer Verzögerung betätigen läßt. Damit steigt die Klangqualität des
Saiteninstrumentes und gleichzeitig die Lebensdauer der Tremolovorrichtung.
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Die Erfindung erreicht dieses Ziel dadurch, daß für jede Saite eine
Verankerungseinheit in Form eines rohrförmigen Elementes vorgesehen ist, das von
der Unterseite des Lagergliedes wegragt, daß sämtliche Rohrelemente in einer Ausnehmung
im Instrumentenkörper angeordnet sind und daß das Lagerglied über ein Schneidengelenk
mit einem Schwenkteil verbunden ist, das nahe einer Kante der Ausnehmung am Instrumentenkörper
befestigt ist.
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Bei der bekannten Vorrichtung werden die Verankerungseinheiten durch
Bohrungen gebildet, die nebeneinander in einem massiven Block angeordnet und in
welche die Saiten eingeführt sind. Die Saiten liegen an den Wandungen der Bohrungen
an und sind damit über die Masse des Blockes miteinander verbunden und akustisch
gekoppelt. Durch die erfindungsgemäße Verwendung je eines rohrförmigen Elementes
für jede Saite werden diese unabhängig voneinander und sind nur noch in geringstem
Umfang miteinander gekoppelt.
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Die erfindungsgemäße Verwendung eines Schneidengelenkes für die Lagerung
des Lagergliedes bringt den Vorteil einer geringen Reibung trotz einfacher Montage,
während bei der bekannten Vorrichtung die Reibung durch die Elastizität eines massiven
Elementes bestimmt wird.
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Als zweckmäßige Maßnahme für die Konstruktion dieses Schneidengelenkes
sieht die Erfindung vor, daß das Lagerglied an seiner Vorderkante eine Schneide
aufweist, die in einer entsprechenden Nut in der Hinterkante des Schwenkteiles angeordnet
ist.
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In weiterer Ausbildung sieht die Erfindung vor, daß die Brückeneinheit
eine Reihe von Brückensatteleinheiten aufweist, und zwar für jede Saite eine derartige
Einheit, wobei die Brückensattteleinheiten unabhängig voneinander parallel zur Vorderseite
des Lagergliedes auf das Schwenkteil hin und von diesem weg und außerdem in einer
Richtung einstellbar sind, die im wesentlichen rechtwinklig zur Vorderseite des
Lagergliedes verläuft.
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Für die Anordnung der Federn sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
vor, daß diese mit ihrem einen Ende an einem Halterungsbügel befestigt sind, der
von der Unterseite des Lagergliedes wegragt, und daß diese Federn mit ihrem anderen
Ende an einem Verankerungsstab befestigt sind, der in der Ausnehmung im Instrumentenkörper
an oder nahe
der Rückseite des Gitarrenkörpers angeordnet ist. Dabei
ist der Halterungsbügel mit einer Schraubenanordnung in Längsrichtung des Lagergliedes
einstellbar. Damit erhält man eine einfache Möglichkeit zum Einstellen der Vorspannung
der Federn.
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Um Zugang zu den rohrförmigen Elementen zu schaffen, welche die Saitenenden
aufnehmen, ist die erwähnte Ausnehmung auch an der Rückseite des Gitarrenkörpers
teilweise offen.
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Unter Verwendung eines an sich bekannten, am Lagerglied befestigten,
gekröpften und gekrümmten Handgriffes zur Winkelverstellung des Lagergliedes von
Hand, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Handgriff am Lagerglied
zunächst um eine Achse einstellbar befestigt ist, die im wesentlichen parallel zur
Gelenkachse zwischen dem Lagerglied und dem Schwenkteil verläuft und ferner um eine
senkrecht zu dieser Achse verlaufende Achse, so daß er nach vorn über das Schwenkglied
hinaus oder von diesem wegragt, wenn er nicht benötigt wird.
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Am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform wird --die
- Erfindung nun weiter beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Darstellung
einer Gitarre, die eine kombinierte Brücken- und Tremoloeinheit gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweist, F i g. 2 eine Vorderansicht der kombinierten Brükken- und Tremoloeinheit
gemäß F i g. 1, F i g. 3 eine Rückansicht der in F i g. 2 dargestellten Einheit
und F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in F i g. 2.
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Die in F i g. 1 dargestellte, allgemein mit 10 bezeichnete
elektrische Gitarre weist einen Gitarrenkörper 11, einen Hals 12 mit einem Griffbrett
13 und ein Wirbelbrett 14 auf. In den Körper 11 ist eine kombinierte Brücken- und
Tremoloeinheit 15 gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt, wozu der Körper 11
eine entsprechende Ausnehmung aufweist. Die schematisch bei 16 dargestellten Saiten
erstrekken sich vom Wirbelbrett 14 über das Griffbrett 13 und sind, nachdem sie
über eine Brückensatteleinheit - etwa die Einheit 17 - verlaufen sind, einzeln mit
ihrem Ende in der kombinierten Brücken- und Trernoloeinheit 15 verankert. Auf dem
Körper 11 des Instrumentes sind zwischen dem Ende des Griffbrettes 13 und der kombinierten
Brücken- und Tremoloeinheit 15 eine oder mehrere Abgreifeinheiten - wie etwa die
Einheiten 18 - angeordnet. An der kombinierten Brücken- und Tremoloeinheit 15 ist
ein Handgriff 19 befestigt, mit dem diese Einheit zur Veränderung der Spannung und
damit des Grundtones der Saiten 16 verstellt werden kann.
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Die kombinierte Brücken- und Tremoloeinheit 15
ist im einzelnen
in den F i g. 2, 3 und 4 dargestellt, in denen der Gitarrenkörper bruchstückhaft
bei 11
dargestellt ist. Der Gitarrenkörper weist eine Ausnehmung 21 auf, die
mit einer im wesentlichen rechteckigen Öffnung 22 zur Vorderseite des Gitarrenkörpers
hin offen ist und außerdem mit einer zweiten Öffnung 23 an der Hinterseite des Gitarrenkörpers
in Verbindung steht. In der Nähe des dem Griffbrett 13 naheliegenden Endes der Öffnung
22 der Ausnehmung 21 ist am Körper 11 ein Schwenkglied 24 mittels
Schrauben 25 befestigt. In der Hinterkante des Schwenkgliedes 24 ist eine V-förmige
Nut 26 ausgebildet, in die ein V-förmiges Ende 27 einer Platte 28 eingreift. Die
Nut 26 und die Kante 27 bilden ein (Messer-)Schneidenlager für die Platte 28. Vom
hinteren Ende 29 der Platte 28 gehen zwei voneinander entfernt liegende und nach
vorn gerichtete Bohrungen aus, die zur Aufnahme von zwei Schrauben 30,
31
dienen; die Platte 28 ist in ihrem hinteren Teil von ihrer Unterseite her mit Ausnehmungen
32, 33 versehen, die es ermöglichen, die Schrauben 30, 31 in Gewindelöcher einzuschrauben,
die in Bügeln 34 (nur ein Bügel 34 ist in F i g. 4 dargestellt) ausgebildet
sind; die Bügel 34 bestehen aus einem Flansch eines T-förmigen Gliedes 35, dessen
Steg im wesentlichen gegen die Unterseite der Platte 28 anliegt. Der andere Flansch
37 des T-förmigen Gliedes 35 weist Bohrungen auf, in der ein Ende von Federn 38,
39, 40 verankert ist; die anderen Enden dieser Federn sind in Bohrungen eines
Verankerungsstabes 41 befestigt, der mittels Schrauben 42 am Körper 11 der
Gitarre befestigt ist; die Schrauben 422 treten durch die Enden des Verankerungsstabes
41 hindurch, wobei diese Enden des Verankerungsstabes 41 in seitlichen
Ausnehmungen 43 im Bereich der Öffnung 23
an der Rückseite des Körpers
11 liegen. Der Steg 36 und der Flansch 37 bilden einen Haltebügel zur Verbindung
der Federn 38, 39, 40 mit der Platte 28,
und die Schrauben
30, 31 ermöglichen die Verstellung des T-förmigen Gliedes 35 in Längsrichtung
der Platte 28, um so die durch die Federn auf die Platte 28 ausgeübte Ausgleichsgegenkraft
einzuregulieren.
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Auf der Vorderseite der Platte 28 sind mehrere Brückensatteleinheiten
44, 45, 46, 47, 48, 49 angeordnet, deren Anzahl der Zahl der Saiten 16 der
Gitarre gleich ist. Die zur Erläuterung der Erfindung in F i g.1 dargestellte Gitarre
hat sechs Saiten, und folglich hat die kombinierte Brücken- und Tremoloeinheit in
den Zeichnungen sechs Satteleinheiten; selbstverständlich hängt die Anzahl der Brücken-Sattel-Einheiten
jedoch von der Anzahl der Saiten des Instrumentes ab, für das die Einheit gemäß
der Erfindung bestimmt ist; die Anordnung von mehr oder weniger als sechs Brücken-Sattel-Einheiten
liegt also selbstverständlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Jede der Brücken-Sattel-Einheiten
hat eine gekrümmte vordere Brückenfläche 50 zur Aufnahme einer Saite, die als eigentliche
Brücke wirkt, und an der Rückseite dieser Fläche weisen die Einheiten eine geneigte
seitliche Nut oder Ausnehmung 51 auf. In die Rückseite der Brücken-Sattel-Einheit
ist ein Gewindeloch eingebohrt, das eine Stellschraube 52 aufnimmt; die Stellschraube
52 tritt durch einen Stab 76 hindurch, der von der Platte 28 nach oben ragt, so
daß die Lage der Brücken-Sattel-Einheit relativ zur Platte 28 in Längsrichtung,
d. h. in Richtung auf das Schwenkglied 24 und von diesem weg eingestellt
werden kann. Jede der Brücken-Sattel-Einheiten ist beiderseits der gekrümmten Brückenfläche
50 mit einem Gewindeloch versehen, die zur Aufnahme von zwei Stellschrauben 53,
54 dienen; diese Stellschrauben 53, 54 stehen mit einer Anschlagplatte 55 im Eingriff,
welche in einer Ausnehmung auf der Vorderseite der Platte 28 befestigt ist. Mit
Hilfe der Schrauben 53, 54 kann der Abstand zwischen der Brückenfläche
50 und der Oberseite der Platte 28 für jede einzelne Brücken-Sattel-Einheit
besonders ein= gestellt werden.
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Hinter der Anschlagplatte 55 ist die Platte 28 für jede Brücken-Sattel-Einheit
mit einer Bohrung und
einem Senkloch 56 versehen, und in der Unterseite
der Platte 28 ist eine mit einem Gewinde versehene Gegenbohrung vorgesehen,
die zur Aufnahme eines Endes eines rohrförmigen Saitenverankerungsgliedes 57 dient.
Die Bohrung der rohrförmigen Verankerungsglieder 57 ist am anderen Ende bei 58 aufgeweitet.
Nach dem Einbau der kombinierten Brükken- und Tremoloeinheit in eine Gitarre wird
ein Ende jeder Saite, beispielsweise ein Ende der Saite 59 (F i g. 4), durch
das entsprechende Senkloch 56
in der Platte 28 und durch das entsprechende
rohrförmige Verankerungsglied 57 hindurchgeführt und um eine Verankerungsmanschette
60 gewickelt; das andere Ende der Saite wird an einem Wirbel auf dem Wirbelbrett
14 befestigt. Beim Stimmen der Saite setzt sich die Manschette 60 in die
Gegenbohrung 58,
und die Saite legt sich gegen die Brückenfläche
50
der Brücken-Sattel-Einheit an.
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Wenn die kombinierte Brücken- und Tremoloeinheit 15 in einer Gitarre
eingebaut ist und die Saiten gestimmt werden, üben diese in F i g. 4 betrachtet
auf die Platte 28 eine Drehkraft um die Schneide 27
relativ zum Schwenkglied
24 entgegen der Uhrzeigerdrehrichtung aus; die Federn 38, 39, 40 üben
eine in Uhrzeigerdrehrichtung verlaufende Ausgleichsgegendrehkraft auf die Platte
28 aus. Die Spannung der Federn 38, 39, 40 wird mittels der Schrauben 30, 31 derart
eingestellt, daß die Platte 28 eine geeignete statische- oder Ruhestellung einnimmt.
Um die Spannungen der Saiten gemeinschaftlich verändern zu können, ist die Platte
28 gegenüber dem Schwenkglied 24 um das Schneidenlager 26, 27
verschwenkbar; hierzu ist auf einer Seite 61 der Platte 28 etwa in
der Mitte der Platte eine Gewindebohrung vorgesehen, in der eine Schaftschraube
62 sitzt. Um die Schaftschraube 62 ist ein Klemmring 63 angeordnet, der mittels
einer Spannschraube 64 einstellbar auf der Schaftschraube 62 festgespannt
werden kann; der Handgriff 19 ist vorzugsweise mittels einer Schraube 65 am Klemmring
63 befestigt, wobei der Handgriff 19 zwischen dem Kopf der Schraube 65 und
einer Mutter 68 zwischen zwei Faserstoff-Unterlagsscheiben 66 und 67 befestigt
ist, so daß der Handgriff nach Wunsch ausgeschwenkt werden kann, wenn er im Wege
ist.
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Da die Federn 38, 39, 40 in F i g. 4 betrachtet eine Drehkraft in
Uhrzeigerdrehrichtung auf die Platte 28 ausüben, ordnet man zweckmäßig für
den Fall, daß die Saiten der Gitarre nicht gespannt sind oder daß eine Saite bricht,
Mittel zur Begrenzung der Größe der Drehbewegung der Platte 28 um das Schneidenlager
26, 27 an. Dies kann zweckmäßig durch Hinterschneidung der Seiten der Platte
28 von der Unterseite her gemäß der Darstellung bei 69 und 70 erreicht werden,
so daß Seitenflansche oder Schultern 71, 72 entstehen; zugleich wählt man die Breite
der Ausnehmung 21 im Gitarrenkörper 11 derart, daß die Seitenflansche
oder Schultern 71, 72 an den Seiten der Ausnehmung 21 gegen die Vorderfläche des
Gitarrenkörpers anschlagen können.
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Auf der Rückseite des Gitarrenkörpers wird zweckmäßig eine Deckplatte
73 befestigt, die die Öffnung 23 abdeckt und die vorzugsweise mit einer Reihe von
Öffnungen 74 versehen ist; diese Öffnungen 74 decken sich mit den rohrförmigen Verankerungsgliedern
57, so daß eine neue Saite auf dem Instrument befestigt werden kann, ohne daß dazu
die Platte 73 abgenommen werden muß. Nach Wunsch kann man auch eine abnehmbare Deckelplatte
75 (s. F i g. 1) vorsehen, die den hinteren Teil der kombinierten Brücken- und Tremoloeinheit
von unmittelbar hinter dem Stab 76 ab umschließt.
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Da die Brücken-Sattel-Einheiten und die rohrförmigen Saitenverankerungsglieder
miteinander verbunden sind, können sie als eine Einheit verstellt werden, und folglich
kann eine Bewegung der Saiten über die Brücken-Sattel-Einheiten bei der Erzeugung
eines Tremolo- oder Vibrato-Effektes im wesentlichen vermieden werden. Darüber hinaus
wird durch die Anordnung eines Schneidenlagers für die Einheit der Reibungswiderstand
im Vergleich zu den bekannten Konstruktionen wesentlich herabgesetzt, bei denen
zur Erzielung eines Tremolo- oder Vibrato-Effektes immer irgendwelche Glieder verdreht
oder verschoben werden müssen.