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Saitenhalterung für Saiteninstrumente Priorität der US-Patentanmeldung
No.
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722 620 vom 19. April 1968 Die Erfindung betrifft eine Saitenhalterung
an Hälsen von Saiteninstrumenten.
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An bekannten, mit Griffbrettern ausgerüsteten Saiteninstrumenten befinden
sich die als Sättel ausgebildeten Saitenhalterungen im allgemeinen in einem festen
voreingestellten Abstand von der Instrurnentenbrücke.
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Diese Sättel für Instrumente mit oder ohne Bunde bestehen im allgemeinen
aus einem Stab aus Elfenbein, Holz oder anderem Material am oberen Ende des Griffbrettes.
Aufgabe dieser Sättel ist es, die Saiten unter Spannung in einen gewissen Abstand
huber dem Griffbrett zu halten, Ihre Funktion beschränkt sich allerdings nicht nur
auf das Halten eines bestimmten Abstandes zwischen dem Griffbrett und den Saiten,
sondern sie dienen weiterhin der Verhinderung von Dröhnwirkungen der Saiten während
ihrer Schwingungen. Die Saiten müssen weiterhin nahe genug gegenüber dem Griffbrett
gehalten werden, so daß nur ein minimaler Druck vom Spieler aufgebracht werden muß,
um die Saite zur Erzielung eines reinen Tones auf den Bund zu pressen. Normalerweise
ist der Sättel mit mehreren Kerben zum Führen und Sichern der Saiten gegen Querbewegungen
versehen, wobei die Anzahl dieser Kerben mit der Saitenzahl dbereinstimmt. Durch
die beim Spielen und beim Stimmen von den Saiten auf die Kerben ausgeübte Reibung
fressen sich diese Kerben übermässig nach unten durch, so daß eine Verschiebung
des den Sattel formenden Stabes erforderlich wird. Sine solche Verschiebung erfordert
wegen der erforderlichen Genauigkeit einen erheblichen Energie- und Zeitaufwand.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Saitenhalterung zu schaffen, die
ein einfaches und genaues Stimmen jeder Saite in offener ebenso wie in abgestimmter
Lage erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe c gelöst durch: längs der Saiten
verschiebbare Sattelauflagen.
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Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird eine Möglich keit geschaffen,
die Saitengrößen den verschieden großen Fingern dor Spieler anzupassen und ein Reissen
einzelner
Saiten des Instruments wie Vibratoeffekt beim Wechseln
der Saitenspannung zu vermeiden. Es wurde festgestellt, daß, so bald eine Saitenspannung
über den zur Erzielung der normalen Tonhöhe notwendigen Wert vergrössert und dabei
die Saite eingezogen wird, sie die Tendenz besitzt, auf der festen Sattelkerbe allmähiich
zu kriechen. Dieses Merkmal wird in vorteilhafter Weise durch die erfindungsgemässe
Saitenhalterung beseitigt, wobei allerdings die Erzielung einer grösseren Stimmkapazität
für alle Saiteninstrumente im Vordergrund steht.
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- Die erfindungsgemässe Längsverschiebbarkeit der einzelnen Sättel
für je eine Saite hat zur Folge, daß Saiten mit unterschiedlichen Durchmesstern
durch richtiges Positionieren des betreffenden Sattels verwendet werden können.
Weiterhin gestattet der verstellbare Sattel jeder Saite eine Variation verschiedener
Saitensätze, wobei in jedem Satz Saiten unterschiedlicher Zusammensetzung. verschiedener
Hersteller verwendet werden.- Beispielsweise kann das Gewicht und der Durchmesser
der Saiten erheblich variieren.
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Im folgenden werden ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
an Hand der Zeichnung genauer erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Parstellung des Halses eines Griffbrettinstrumentes mit den am Ende des Griffbrettes
angeordneten Sattel, Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung
gemäß der Schnittlinien III-III in Fig. 2, Fig. 4 eine Draufsicht auf ein anderes
Ausführungsbeispiel, Fig. 5 einen Vertikal schnitt durch die Vorrichtung nach Fig.4längs
der Schnittlinie V-V, Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sattelvorrichtung, Fig. 7 einen vertikalen Längsschnitt durch einen Teil der in
Fig. 6 gezeigten Vorrichtung, Fig. 8 einen Querschnitt der Ausführung gemäß Fig.
6 längs der Schnittlinien V<II-VIII, Fig. 9 den Aufbau eines Sattels, wie er
im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 bis 8 verwendet wird, Fig.1O eine weitere Sattelform,
Fig. 11 die perspektivische Darstellung eines weiteren Sattelblockes mit voreingestellten
Sättel- für die entsprechenden Saiten.
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Aus Fig. 1 geht hervor, daß der Hals 110 der Gitarre 100 ein Griffbrett
112. besitzt, welches einen ersten und einen zweiten Bund 114 und 116 trägt. Durch
die querverlaufende, strichpunktierte Linie ist die normale Position eines festen
Sattels an einem herkömmlichen Instrument sowie "der Nullpunkt" für die entsprechenden
erfindungsgemässen Sättel 120 gekennzeichnet. Diese Linie gibt auch die Stellen
an, an denen die herkömmlichen
Saiten sättel angeordnet sind. Die
querverlaufende, strichpunktierte Linie der Fig. 2 und die vertikale Linie in Fig.
3 stellen die Mittellinien von herkömmlichen festen Sätteln dar. Wie im folgenden
näher beschrieben wird, können gemäß der Erfindung die Sättel einzeln nach rechts
oder links der Nullinie verschoben werden.
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Nach den Fig. 2 und 3 erstreckt sich eine Platte 122 bis an das Ende
des Griffbrettes 112. Sie dient als feste Halterung für eineiSpannschraube 124,
die wiederum in einen Saitenrollenträger 126, der an seinem oberen Ende eine Rolle
128 zur Auflage der Saite enthält, eingeschraubt ist. Mit dem Saitenrollenträger
126 ist eine Saitenquerführung 130 verbunden, die sich vom Instrument nach aufwärts
erstreckt und aus einem Sattel 132 und einer in diesen eingelassenen Nut 134 zur
Halterung der betreffenden Saite 250.besteht.
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Die tatsächliche Verschiebung der sattelartigen Saitenhalterung erfolgt
durch Lösen von in einem festen Halteblock 138 eingelassenen Kopfschrauben und einem
Verschieben der Saitenführungen 130 mit Bezug auf den Halteblock 138, durch den
nach erneutem Anziehen der Kopfschrauben die Lage der Führungen bestimmt wird.
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Aus Fig. 2 geht hervor, daß die Spannung der E-Saite (6) durch positives
Verschieben der Saitenhalterung gegenüber der gedachten Mittellinie eingestellt
ist, wohingegen das Sattelauflager der A-Saite (5) -um eine negative Distanz (nach
rechts) von der gedachten Mittellinie, auf der sich normalerweise die herkömmlichen,
festen Sattelauflagen befinden, verrückt ist. In Fig. 1 sind die Saitenhalterungen
der Saiten E (6) und B(2) in Flucht mit den Normalpositionen der Sättel, wohingegen
die die Spannung der entsprechenden
Saiten aufnehmenden Sättel um
einen negativen Abstand vom ersten Bund in Abhängigkeit von der normalen Stellung
der festen Sättel angeordnet sind.
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In der Praxis erlauben die vorgeschlagenen Sattelverstellungen eine
grösstmögliche Bewegung gegenüber den herkömmlichen, festen und einstückigen Sätteln,
so daß sich eine neue Sattelposition für jede Saite auf einer individuellen Basis
ergibt.
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Dies hat zur Folge, daß die Saitendurchmesser und/oder die Saiteneigenschaften
verändert werden können. Das Wesen der Erfindung besteht demnach in einer Verschiebung
der Lage der einzelnen Saitensättel um einen kürzeren oder längeren Sattelberührungsabstand
für eine oder mehrere Saiten nach jeder Seite der herkömmlichen geraden Linie, die
durch die bekannten festen Sättel definiert ist und die unter einem Winkel von 90°
zu den parallel ausgerichteten Saiten verläuft. Die Einstellung in dem gezeigten
Beispiel geht von der normal berechneten, richtigen Position der herkömmlichen festen
Sättel aus, und zwar mit Bezug auf den ersten Bund des Instrumentes, und ist andererseits
bekannt als eine Distanzveränderung von der festgelegten geraden Linie einer Saite
im Bezug auf den ersten Bund. In nicht mit Bunden versehenen Instrumenten können
andere Mittel zur Positinierung der betreffenden Sättel für die entsprechenden Saiten
vorgesehen sein, mit denen sich die gewünschten Anstimmbedingungen erzielen lassen,
wodurch die gesamte Saitenlänge beeinflußbar ist.
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Das in den Fig. 4 und 5 gezeigte Ausführungsbeispiel 200 enthält ein
Griffbrett 212, das in gleicher Weise wie das Griffbrett 112 des ersten Ausführungsbeispiels
am Halsende des Instrumentes angeordnet ist und eine Halterung für eine
im
folgenden gcnauer beschriebene Kleinsattelplatte dient.
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In diesem Ausführungsbeispiel besteht die Sattelauflage 220 aus einer
U-förmigen Platte 222,.die in ihrem umgebogenen Teil eine horizontale Bohrung besitzt
und in deren unterem Plattenteil eine Nute 222' eingelassen ist. Diese U-förmige
Platte ist am Instrumentenhals mittels Schrauben befe-tigt.
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Auf der Platte 222 befindet sich ein Saitenspannsattel 226 mit einem
vertikal verstellbaren Spannglied 224, welches in die Nute 222' führend eingreift.
Dieser Sattel 226 weist ein Axiallager für eine Saitenrolle 228 auf, an dem sich
in Saitenlängsrichtung eine ein Puhrglled 232 und eine Nute 234 aufweisende Saitenführvorrichtung
230 anschließt. Ein quer vor einer Stellschraube 240 liegendes Anlenkknie 238 weist
eine Kerbe zum Aufnehmen des Schraubenende, ao . dabei wird offensichtlich, daß
beim Stimmen die Stellit schT eine Verstellung der Saitenhalterung 200 gegen odem
von dem ersten Bund des Instrumentes zulässt. So hat spielsweise in Fig. 4 die durch
die Sattelrolie 228 repräsentierte Saitenauflage einen grösseren Abstand vom ersten
Bund als normal, wobei die Normal stellung durch eine angenommene Querlinle dargestellt
wird. Das Auflager der A-Saite (5) besitzt eine geringere Distanz zu dieser Linie.
Die D-Saite (4) ist zur Einstellung ihrer Spannung bis auf den kleinsten Abstandswert
bis an diese gedachte Linie herangeschoben, wohingegen die G-Saite (3) nur um ein
geringes aus der normalen festen Sattelposition verschoben ist. Die H-Saite (2)
ist um ein erheblich grösseren Betrag von der Mittellinie aus nach links verschoben
und die E-Saite (1) befindet sich in etwa der gleichen Lage wie die G-Saite (3).
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Eine Verschiebung der entsprechenden Saitensättel um eine kürzere
oder-länge,re Kontaktdistanz nach jeder Saite der
herkömmlichen
gerade Linie einer festen Sattelposition wirkt der Unwirksamkeit einer Brücken-Stimmverstellung
entgegen.
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Beispielsweise würde an einer mittleren sechssaitigen Gitarre mit
einer 61mm Skala die Saitenverstellung für eine E-Saite von 0,28mm Durchmesser gleich
0 sein. Die Halterung einer Saite von o,36 mm Durchmesser würde um 4,7 mm von der
festen Sattelposition und die G-Saite von 0,61 mm Durchmesser um 9,52 mm verschoben
sein. Die D-Saite von 0,89 mm Durchmesser müsste um einen Betrag von 0 bis 1,6 mm,
die A-Saite von 1,11 mm Durchmesser um einen Betrag von 0 bis 3,2 mm bewegt werden.
Die E-Saite von 1,30 mm Durchmesser kann eine Verschiebedistanz von 1,6 mm aufweisen.
Da ein Stimmen einzelner Saiten durch Verschieben der Instrumentenbrücke aufgrund.
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der festen Verankerung dieser Brücke im Instrument nicht möglich ist,
würde wie oben. gezeigt eine Variation der verschiedenen Saitensättelpositionen
die Stimmöglichkeiten erheblich vergrössern. Dadurch lässt sich ein einzigartiges
Stimmsystem erzielen, bei dem beispielsweise statt eines Lockern der G-Saite der
Sattel für diese G-Saite um 3,2 mm nach vorn bewegt wird, worauf ein normales Stimmen
mit konventionellen Mitteln folgen kann. Wenn der E-Akkord aufgrund einer Verstimmung
der G- oder dritten Saite nicht klangrein ist, so wird normalerweise die G-Saite
so weit gelockert, bis die richtige Stimmlage erreicht ist. Die Brückenverstellung
für die G-Saite kann dieses Problem nicht richtig lösen, und es ist vorteilhafter,
anstatt die G-Saite zu lockern, ihren Sattel um 9,5 mm nach vorn zu verstellen.
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Demgemäß kann die zweite oder H-Saite um 4,0 mm gegenüber der normalen
Sattellage und die fünfte oder A-Saite von 0 bis 3,2 mm-verschoben werden.
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Das in den Fig. 6 bis 10 dargestellte Ausführungsbeispiel enthält
eine Saitenhalterung 300,einen mit einem Griffbrett
312 versehenen
Instrumentenhals 310 sowie Gleitsattelfiihrungen 314, die mit Saitenkerben 316 zur
Aufnahme und Längsführung der Sättel 320, 320' versehen sind. Der Sattel für jede
einzelne Saite besitzt eine Nut 324 zur Halterung der entsprechenden Saite sowie
Seitenschultern 322, die in die Nuten 316 der Platte 314 eingreifen. In der Fig.
10 enthält der Sattel 320' eine Bohrung 324' zur Halterung der entsprechenden Salze
350. Dieser Sattel kann entweder in schmale Nuten im Sattelträger 314 gleiten oder
auf einem herkömmlichen Instrument, bei dem der feste Sattel entfernt wurde einfach
auf der Oberfläche des Instrumentenhalses verschiebbar sein, wobei ein Teil des
Griffbrettes ebenfalls gelöst werden muß, um die positive oder negative Bewegung
des entsprechenden Sattels gegenüber der Mittellinie zu akkommodieren.
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Durch all diese oben beschriebenen Vorgänge lässt sich das gleiche
Ergebnis erzielen.
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In der Fig. 11 ist ein Sattelblock 400 gezeigt, bei dem die einzelnen
Sättel um einen bestimmten Betrag voreingestellt und fest angeordnet sind. In Abhängigkeit
von den Erfordernissen des Instrumentes ist hierbei jeder Sattel um einen bestimmten
Betrag gegenüber der Mittellinie vor- oder zurückgeschoben. Bei einem vorgegebenen
Instrument.mit Saiten von bekannter Qualität und Abmessungen wird dieses feste System
zur Erzielung einer genauen Stimmlage zufriedenstellend arbeiten. In dieser Fig.
ist ein Instrumentenhals 410, ein darüber angeordnetes Griffbrett 412 und ein Sattelblock
414 mit fest gegeneinander verschobenen Sätteln 420 sowie von den gegen die gedachte
Mittellinie verschobenen Sättel aufgenommenen Saiten 450 dargestellt.
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PatentansprUche