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Ausguckschirm mit sich drehender Scheibe für den Schiffsbetrieb oder
ähnliche Zwecke. Die Erfindung betrifft einen Ausguckschirm für den Schiffsbetrieb
oder ähnliche Zwecke, bei denen genaue Beobachtung erforderlich ist. Der Ausguckschirm
besteht im wesentlichen aus einer durchsichtigen, rotierenden Scheibe, wie sie für
andere Zwecke bereits bekannt geworden ist. Die Erfindung bezweckt, einen derartigen
Schirm zum Gebrauch an Bord oder zu ähnlichen Zwecken anwendbar zu machen. Bei einem
derartigen Gebrauch wird die Beobachtung dadurch schwierig, daß infolge der dauernden
Bewegung des Standpunktes des Beobachters es schwierig ist, den Schirm dauernd senkrecht
zum Fernglase und der Sehrichtung zu erhalten. Da weiterhin beim Gebrauch auf See
der Schirm hauptsächlich bei sehr rauhem Wetter zur Anwendung gelangt, ist es erforderlich,
wenn der Schirm seinen Zweck erfüllen soll, den Beobachter ausgiebig zu schützen.
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Der Erfindung gemäß wird die drehbare Scheibe in eine auf einem. festen
Fuß drehbare Haube eingebaut, die mit einem starren oder gelenkig befestigten Auflager
für die Arme des Beobachters versehen ist, derart, daß der Beobachter mit denArmen
gleichzeitig das Fernglas genau senkrecht zur Scheibe einstellen und die Haube mit
der Scheibe in die Sehrichtung drehen kann. Dabei wird die Drehung der Haube durch
Anschläge begrenzt und das Kabel durch den hohlen Fuß und ein den Fuß umfassendes
Lager der Haube hindurchgeführt.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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Abb. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen der Erfindung entsprechenden
Ausguckschirm. Abb. 2 ist eine Teilansicht des Gelenkes, das den Schaft der Scheibe
mit der Hauptwelle verbindet.
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Abb. 3 und 4 sind Querschnitte durch verschiedene Formen des Scheibenrandes.
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Abb. 5 zeigt schematisch eine Antriebsart der Scheibe von Hand.
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Abb. 6 ist ein Querschnitt, der eine Art des Einbaues der Scheibe
in ihr Gehäuse und ihres Antriebes mit einem Handgetriebe zeigt.
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Abb. 7 und 8 sind zwei Ansichten, teilweise im Schnitt, einer leichten
und einfachen Form des Ausguckschirmes, _ die sich zum Gebrauch auf einer Schiffsbrücke
o. dgl. eignen.
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Abb. g und 1o sind eine Seitenansicht teilweise im Schnitt und eine
Rückenansicht einer abgeänderten Ausführungsform der in Abb. 1 dargestellten Vorrichtung.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i ist die Haube oder das Schutzdach
1 drehbar auf einer Säule 2 angeordnet. Die Haube 1 ist vorn geschlossen, hinten
jedoch offen und hat einen
Boden oder Tisch 3, auf welchen sich
der Beobachter mit seinem Kopf oder seinen Schultern in das Schutzdach hineinlehnen
kann. Durch den Boden der Haube führt eine Buchse 4, die mittels eines Ringes 5
fest an dem Boden befestigt ist. Diese die Haube tragende Buchse 4: ist über den
Kopf der Säule 2 gestülpt. Um die Höheneinstellung zu ermöglichen, ist die Buchse
4 innen auf einen Teil ihrer Länge mit Gewinde versehen; entsprechend deni Gewinde
des Säulenkopfes 6, so daß durch Drehen der Haube sie sich hebt oder senkt. Die
Haube kann durch eine Feststellschraube 7, wenn sie außer Gebrauch ist, festgestellt
oder gesperrt werden. Diese Feststellschraube ist am unteren Teil 8 der Buchse 4
angeordnet, der vorteilhaft als Führung auf dem entsprechenden Teil 9 der Säule
2 ausgebildet ist.
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Die Glasscheibe io läuft innerhalb eines kreisförmigen Ringes oder
Gehäuses ii, der mit einen radialen Arm 12 versehen ist, welcher vorteilhaft mit
dem Gehäuse aus einem Stück besteht und mit einem mittleren Lager 13 versehen ist,
durch welches die Scheibenachse 14 geführt ist. Die Scheibe io ist auf der Spindel
zwischen zwei Muttern 15 oder zwischen einer Mutter und einem Bund eingeklemmt.
Durch Einsetzen von Unterlegscheiben zwischen die Scheibe und den Bund oder durch
Veränderung der Stellung der beiden Muttern kann die Scheibe achsial auf der Achse
verstellt werden, um das Spiel einzustellen. Diese Teile bilden ein Ganzes, das
in einer vorderen Öffnung der Haube angeordnet und das zwecks Instandsetzung oder
Einstellung- leicht aus der Öffnung herausnehmbar ist.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i ist die Scheibe io derart auf
der Spindel 14 festgeklemmt, daß sie mit ihr sich dreht. Das Lager 13 kann voll
oder mit einem Kugellager versehen sein.
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Der Antrieb der Scheibe io erfolgt vorteilhaft mittels eines innerhalb
der Säule 2 angeordneten Elektromotors 16. Dieser kann eine senkrechte Welle 17
treiben, die senkrecht durch die Säule und die Buchse 4 hindurch in die Haube z
reicht und mit einer Gleitverbindung oder Kupplung i8 versehen ist, um die Auf-
und Abwärtsverstellung der Haube zu gestatten. An ihrem oberen Ende ist die Welle
mit der Spindel 14 der Scheibe io mittels einer kurzen Welle ig im Winkel von 45°
und einem Kardangelenk 2o o. dgl_ an jedem Ende der Welle verbunden. In Abb. 2 ist
ein hierfür geeignetes Universalgelenk dargestellt. Es besteht aus einem würfelförmigen
Block 2i mit vier rechtwinklig zueinander stehenden Öffnungen, die sich in der Mitte
treffen und vier E Zapfen 22 aufnehmen, welche paarweise in zwei Gabeln 23 eingeschraubt
sind. Sämtliche Zapfen werden von der Mitte des Blockes aus mittels einer einzigen
Schmiervorrichtung 24, die auf einer C der freien Seiten angeordnet ist, geschmiert.
Der Schaft ist mit einer Längsverstellung 25 versehen zur selbsttätigen Einstellung
seiner Länge und zur Erleichterung des Zusammenbaues und Auseinanderbaues.
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Die Antriebswelle kann durch eine Stopfbuchse 26 am Kopf der Buchse
4 hindurchgehen. Statt dessen kann, wie in Abb. i in gestrichelten Linien bei 27
angedeutet, ein Kegelradgetriebe oder wie in strichpunktierten Linien bei 28 angedeutet,
ein Seilgetriebe benutzt werden oder aber irgendwelche andere Antriebsform.
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Der Anlasser 29 des Motors 16 von beliebiger Form kann auf der Innenseite
der Tür 3o, die zum Motor führt,-angeordnet sein, derart, daß er mittels eines Knopfes
3i.in der Tür von außen betätigt werden kann.
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Der äußere Rand der Scheibe kann schräg ausgebildet sein und in nächster
Nähe einer entsprechenden Schrägung eines Einfassungsringes oder Gehäuses ii laufen,
wobei das Spiel, wie oben beschrieben, geregelt wird. Statt dessen kann die Schrägung
auch an einem Metallring 32 (Abb. 3) ausgebildet sein, der auf die Scheibe io aufgespannt
oder aufgeklemmt ist, um sie zu verstärken. Um die Scheibe achsial einzustellen,
kann das Gehäuse ii mit einem mit Gewinde versehenen oder sonstigen Ring versehen
sein, der in bezug auf die Scheibe eingestellt und gegebenenfalls dicht gegen die
Scheibe gepreßt werden kann, um den Luftdurchtritt bei stillstehender Scheibe zu
verhindern.
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Bei einer anderen Ausführungsform (Abb. q:) besitzt die Scheibe io
einen vorspringenden zylindrischen Rand 33, der über einen ähnlichen, an dem Rahmen
ii befestigten Rand oder Flansch 34 läuft.
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Gegebenenfalls kann derDurchtritt von Regen und Spritzwasser durch
den Zwischenraum zwischen der Scheibe und dem Gehäuse, weiterhin durch Anordnung
mit Rillen versehener oder ähnlicher Dichtungen verhindert werden. Eire geeignete
Form solcher Dichtung besitzt einen Metallring 64 (Abb. 6), der auf die Scheibe
geklemmt ist, z. B. mittels eines eingeschraubten Klemmringes 65. Dieser Metallrirg
besitzt tiefe Rillen 36 oder einige Windungen eines tiefen in seinen äußeren Rand
geschnittenen Schraubengewindes, wobei das Gehrinde entgegengesetzt der Drehungsrichtung
verläuft, so daß beständig i ein Bestreben herrscht, Wasser oder Flugwasser aus
dem Zwischenraum herauszuwerfen. Im Boden des Gehäuses kann ein Abführungskanal
vorgesehen sein, um, insbesondere beim Stillstand der Scheibe, eingedrungenes Wasser
abzu- i leiten.
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Da die Antriebswelle in das Gehäuse durch die Drehachse desselben
eingeführt ist, stören Bewegungen der Haube nicht den Antriebmechanismus. :<
Die Erfindung ist nicht auf den Gebrauch eines Elektromotors beschränkt,, da ein
Federmotor,
irgendeine andere Motorform oder Handantrieb benutzt
werden kann.
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Eine Handantriebsvorrichtung ist in Abb. 6 und schematisch in Abb.
5 dargestellt. Bei dieser Ausführung wird eine feststehende Achse 14 benutzt. Die
Scheibe io ist auf eine Buchse 37 aufgesetzt, auf welcher sie zwischen dem Flansch
38 und einer Mutter 39 festgeklemmt ist. Die Buchse dreht sich auf Kugellagern
4o auf der Achse 14- Eine drehbar auf der Achse gelagerte mit ihr aber durch eine
Spiralfeder 42 verbundene Scheibe trägt eine Hälfte 43 einer nur in einer Richtung
wirkenden Kupplung, deren andere Hälfte 44 durch den Flansch 38 der Buchse 37 getragen
wird. Ein mit seinem einen Ende an der Scheibe 41 befestigtes Kabel, das sich beim
Entspannen der Feder 42 um die Scheibe wickelt, ist über geeignete Führungsrollen
46, 47 geleitet und mit einem Ring 48 versehen. Wenn auf das Kabel ein starker Zug
ausgeübt wird, wird die Scheibe 41 in Umdrehung versetzt und dreht mittels der Kupplung
die Scheibe io. Wenn das Kabel losgelassen wird, wickelt es die Feder 42 wieder
auf die Seilscheibe auf, während die Scheibe io unter der Wirkung ihrer lebendigen
Kraft sich weiterdreht.
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Eine ähnliche Antriebsvorrichtung der Scheibe ist bei der leichteren
und einfacheren Form der Vorrichtung, wie sie in Abb. 7 und 8 dargestellt ist, vorteilhaft
angebracht. Diese Ausführung ist besonders zum Gebrauch auf Schiffsbrücken u. dgl.
geeignet. Die Haube i ist auf einem kreisförmigen Rahmen 49 mit einem radialen Arm
50 zum Tragen der festen Achse 14 aufgesetzt. Der Rahmen 49 besitzt eine feste Achse
51, die in einem röhrenförmigen Ständer 52 getragen wird. Der Ständer kann in einem
Flansch 53 der Brücke oder des Decks eingesetzt und durch ein Eisenband 54 mit dem
Brückengeländer 55 verbunden sein. Die Achse 51 besitzt ein Schraubengewinde 56,
in welches die Spitze einer Schraube 57 eingreift. Haube und Rahmen 49 können infolgedessen
in irgendwelche gewünschte -Lage gedreht und innerhalb der durch das Schraubengewinde
gegebenen Grenzen gehoben oder gesankt werden zwecks Anpassung an die Größe des
Beobachters. Die Haube kann in beliebiger Richtung durch Einschrauben der Schraube
57, bis sie auf die Achse 51 zur Anlage kommt, gesichert werden. Zum Abhalten von
Spritzwasser vom Inneren des Ständers kann ein Wetterschutz 58 (Abb. 7) angeordnet
werden.
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Rahmen und Achse der Haube können zwecks Verpackung oder zwecks Einsetzens
in einen anderen an anderer Stelle angeordneten Ständer aus dem Ständer herausgenommen
werden.
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Am Rahmen 49 kann eine Handauflage zwecks Benutzung mit Ferngläsern
mittels Stangen 59 angelenkt werden, derart, daß sie auf die Mutter 7o niedergelegt
werden kann. Das Kabel 45 der Seilscheibe 41 kann durch eine Üffnung in der Seitenwand
des Rahmens 49, die gegebenenfalls mit einer Führungsrolle ausgestattet werden kann,
herausgeführt werden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i können Handauflagen
59 beispielsweise angeordnet werden, wie es in den Abb. g und io gezeigt
ist; in diesen ist auch: der Motor 16 innerhalb der Haube i angeordnet, er treibt
die Scheibe durch ein endloses Seil 28. Das elektrische Kabel 6o des Motors
geht durch eine Dose 61 von einer anderen Dose 62 nach einem Schalter 72, der vorteilhaft
durch einen Knopf 66 auf einem Stift 67 betätigt wird. In diesem Fall ist die Winkelbewegung
der Haube durch einen Anschlag 63 der Haube begrenzt, der mit einem Anschlag 71
des Ständers zusammenwirkt. Die Haube kann nicht gehoben und gesenkt werden.