DE344619C - Anordnung zur Konstanthaltung der Antennenabstimmung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 28. NOVEMBER 1921

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

' KLASSE 21a GRUPPE 66

Marconi's Wireless Telegraph Company Ltd. in London. Anordnung zur Konstanthaltung der Antennenabstimmung.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1921 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom ii. März 1920 beansprucht.

Wenn man eine Antenne mit dem Primärkreis einer Kathodenröhre, einer Wecihselstrommaschine, eines Lichtbogens o. dgl. iose koppelt, muß man die Wellenlänge der Antenne konstant halten, damit nicht die Amplitude des Antennenstromes schwankt. Dies ist besonders der Fall bei schwach gedämpften Antennen, die stark mit Spulen belastet sind, da die Wirkung des Windes auf die Antenne die Abstimmung derselben wesentlich verändern kann.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung, durch welche die Wellenlänge einer Antenne automatich konstant gehalten werden kann.

Gemäß der Erfindung wird mit einer Antenne und einem geschlossenen Schwingungskreis ein kleiner Motor kombiniert, der einen

Kurzschlußrotor und einen Stator mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Wicklungen besitzt, von denen die eine mit dem geschlossenen Kreis und die andere mit dem Antennenkreis verbunden ist.

Wenn die Antenne genau mit dem geschlossenen Kreis abgestimmt ist, so erzeugen die beiden rechtwinklig zueinander stehenden Wicklungen kein rotierendes Feld, da die ίο Ströme gleichphasig sind; wenn jedoch die Wellenlänge der Antenne sich ändert, so ändert sich auch die Phase des Antennenstromes; infolgedessen erzeugen die beiden Wicklungen ein rotierendes Feld, das je nach dem Sinne der Änderung der Wellenlänge der Antenne in der einen oder der anderen Richtung umläuft und den Kurzschluß anker in dem entsprechenden Sinne dreht.

Auf der Ankerwelle kann ein Variometer, ein variabler Kondensator o. dgl. angeordnet und die Verbindung so gemacht werden, daß, wenn die Wellenlänge der Antenne wächst, das Variometer diese verringert, bis kein rotierendes Feld mehr auftritt und umgekehrt, so daß die Wellenlänge der Antenne praktisch konstant gehalten wird.

Ferner kann der geschlossene Kreis anstatt mit 'dem Primärkreis auch mit einem unabhängigen Gitterspeisekreis gekoppelt werden (Fremdsteuerung).

Anstatt eines sich' dauernd bewegenden Variometers kann der Rotor so angeordnet werden, daß er ein pneumatisches, elektrisches oder ein ähnliches Relais betreibt und¹ die Abstimmung der Antenne schrittweise verändert. Wenn demnach die Wellenlänge der Antenne abnimmt, schließt der Rotor einen Kontakt, der eine Selbstinduktion in die Antenne einfügt, worauf das Relais in seine Ruhelage zurückkehrt und wieder nach beiden Richtungen wirken kann.

Auf der Zeichnung zeigt Abb. 1 schematisch eine solche Anordnung. A ist ein Antennenkreis, dessen natürliche Periode durch *5 äußere Einflüsse verändert werden mag, und B ist ein Schwingungskreis mit Kathodenröhren und Kraftanschluß. C ist ein Schwingungskreis, der mit B gekoppelt und abgestimmt ist. D ist der Stator eines Asynchronmotors, dessen Kurzschlußrotor E ist, wobei D zwei Wicklungen unter rechtem Winkel besitzt.

Wenn A und C mit B abgestimmt sind, tritt kein rotierendes Feld auf; wenn jedoch A auf eine kürzere oder längere Wellenlänge variiert, entsteht ein rotierendes Feld, und der Rotor E bewegt sich demgemäß. Auf der Welle von E sitzt in Reihe mit der Antenne ein Variometer F₁ das so geschaltet ist, daß die Selbstinduktion mit der Drehung von E zu- oder abnimmt, so daß es die Resonanzlage wieder herstellt und das rotierende Feld aufhebt, worauf das System zur Ruhe kommt. Natürlich würde diese Anordnung einen großen Betrag der Hochfrequenzenergie verbrauchen, so daß es, wie oben bereits erwähnt, vorteilhaft ist, zwischen E und F irgendein Relais, z. B. ein elektrisches oder pneumatisches, zwischenzuschalten. Vorteilhaft benutzt man dann eine Fremdteuerung des Röhrengenerators, d. h. man speist die Gittersteuerung der Röhren von einem besonderen Oszillator, da bei einem gekoppelten Kreis immer leicht Änderungen der Wellenlänge und Phase auftreten, wenn die Abstimmung des Antennenkreises geändert wird. Dies kann bei Fremdsteuerung nicht eintreten.

Bei Anwendung einer solchen Fremdsteuerung müssen Anordnungen ausprobiert werden, um die Phasen richtig zu erhalten, so daß keine rotierenden Felder auftreten, wenn die Antenne in Ordnung ist. Dies kann durch Abstimmen des Kondensators des Kreises C bewirkt werden, der dann mit dem Gittersteuerkreis anstatt mit dem Kreis B gekoppelt wird.

Abb. 2 zeigt eine Anordnung, bei der zwischen Motor und Variometer ein Relais zwischengeschaltet ist. Das Variometer wird durch Solenoide G geändert, die durch ein Relais H gesteuert werden. Dieses Relais wird durch einen Kontaktarm I gesteuert, der auf der Welle des Rotors E sitzt und durch Federn T in seine Ruhe- oder Mittellage zurückgedreht wird.

Das Relais H kann, anstatt ein Variometer zu betreiben, auch kleine Selbstinduktionen hinzufügen oder abschalten, bis die Kontakte zurückfallen. i°°

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Anordnung zur Konstanthaltung der Antennenabstimmung, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Antenne der geschlossene Kreis eines Motors mit Kurzschlußanker kombiniert ist, dessen Stator zwei rechtwinklig zueinander angeordnete Wicklungen hat, von denen die eine im Antennenkreis und die andere im geschlossenen Kreis liegt, während der Kurzschlußrotor auf die zur Konstanthaltung der Abstimmung der Antennen dienenden Mittel im entsprechenden Sinne einwirkt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.