DE3444404C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Schutzhelm für Motor­ radfahrer, Rennsportler o. dgl. gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Durch die DE-OS 33 05 735 ist ein gattungsbildender Schutzhelm für Motorrad­ fahrer o. dgl. bekannt geworden, bei dem im Bereich der größten Breite die Helmoberfläche überragende Luftführungsteile vorge­ sehen sind, um die Bildung von Luftwirbeln und Querströmungen, die den Druck auf den Helm und damit auf den Kopf und Nacken des Helmtragenden erhöhen, zu vermindern.

Bei der bekannten Ausführungsform werden die Luftführungs­ teile in Form der den Helm überragenden Führungsteile in drei Abschnitten vorgesehen, wobei zwischen Luftführungs­ teil und Helm ein Luftführungsspalt gebildet wird.

Derartige Luftführungsteile sind im Gefahrenfall nachteilig und gefährlich, da bei einem Sturz ein Verhaken der Luft­ führungsteile an Bodenunebenheiten, Motorradteilen usw. nicht ausgeschlossen ist, wodurch zusätzliche Verletzungen beim Helmträger entstehen können. Deshalb ist beispielsweise im Bereich der BRD vom Gesetzgeber vorgeschrieben, daß feste Teile über die Helmschale nur maximal 5 mm überstehen dürfen. Ein Helm nach der genannten Schrift wäre deshalb im Bereich der BRD nicht verwendbar.

Abgesehen davon muß darauf hingewiesen werden, daß die Redu­ zierung der Luftwirbel, die zu einer Strömungsverminderung führen sollen, durch einen höheren Gesamtwiderstand erkauft wird, da auch die überstehenden Bügel zusätzlich einen Luftwi­ derstand mit sich bringen, der sich über das Gelenk auf den Helm und damit auch auf den Helmträger überträgt.

Durch das DE-GM 83 18 289 ist ein Schutzhelm - dort für Rad­ sportler - vorgeschlagen worden, bei dem entsprechend der dort gestellten Aufgabe eine besondere Strömungsbeeinflussung mit Hilfe eines an der Nackenseite angebrachten spoilerartigen Randes erzwungen werden soll, um eine bessere Windschlüpfrig­ keit zu bekommen.

Aufgabe der Erfindung ist es einen Schutzhelm für Hochgeschwin­ digkeitssportler, wie Motorradfahrer, aber auch Bobfahrer usw. anzugeben, bei dem eine gute Luftführung garantiert ist und bei dem durch zusätzliche Luftführungsteile keine zusätzliche Unfallgefahr gegeben ist.

Insbesondere auch bei eng hintereinander sitzenden Helmträ­ gern, wie Fahrer und Sozius auf einem Motorrad oder aber auch bei Bobfahren auf ein und demselben Bob besteht ein besonderer Bedarf an einer einwandfreien Luftführung längs des Helmes, da hierdurch nicht nur der Widerstand, sondern im besonderen auch das Windgeräusch und störende Luftfüh­ rung auf die hintere Person bzw. die hinteren Personen weitge­ hend vermieden bzw. reduziert wird.

Vorgenannte Aufgabe wird mit einem Schutzhelm mit den Merkma­ len des Patentanspruches 1 erfüllt. Vorteilhaft Ausführungs­ formen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei dem Schutzhelm nach der Erfindung wird also als Luft­ führungsteil sowohl an der Helmvorderseite als auch an der Helmrückseite ein die Helmschale überragender unter Kraftein­ wirkung von der Helmschale lösbarer Spoiler angebracht, wobei der an der Helmrückseite angebrachte Spoiler eine Strömungsab­ rißkante aufweist.

Durch die Kombination dieser Maßnahme wird im Gefahrenfall in erster Linie garantiert, daß von den Luftführungsteilen keine zusätzliche Gefahr ausgehen kann. Darüber hinaus wird eine einwandfreie Luftführung auch über die Helme von mehreren z. B. auf einem Bob sitzenden Helmträgern erzwungen.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungs­ beispieles in Verbindung mit der Zeichnung erläu­ tert. Es zeigt

Fig. 1 eine Ausführungsform eines Schutzhelmes gemäß der Erfin­ dung und

Fig. 2 drei z. B. eine Skibobmannschaft bildende Personen, die mit Schutzhelmen gemäß Fig. 1 ausgerüstet sind.

In den Figuren ist mit 1 die der Kopfform eines Trägers ange­ paßte Helmschale, z. B. aus Kunststoff, bezeichnet.

Die Helmschale hat einen Gesichtsausschnitt 2, der nach unten durch einen angeformten Kinnschutz 4 begrenzt ist. Die Helm­ rückseite der Helmschale 1 ist kugelförmig gewölbt. Nach unten hin ist die Helmschale in bekannter Weise offen.

Gemäß dem Vorschlag ist an der Helmschale 1 lösbar bzw. leicht absprengbar im vorderen Bereich ein schildartiger Spoiler 10 oberhalb des Gesichtsausschnittes 2 befestigt.

Dieser Spoiler 10 überragt zur Frontseite hin um ein gewis­ ses Maß die Helmschale 1 und den Gesichtsausschnitt 2.

An der Helmrückseite ist ein gleicher oder ähnlicher Spoi­ ler 11 ebenfalls leicht absprengbar, z. B. mittels Druckknopf­ verbindungen 12 befestigt. Auch dieser Spoiler ist schildartig und bogenförmig ausgebildet. Er besitzt eine Strömungs-Abriß­ kante 13 und überragt nach hinten die Helmschale 1 bogenförmig.

In Fig. 2 sind drei Personen, z. B. einer Rennbobmannschaft wiedergegeben, die eng benachbart hintereinander aufgereiht sind. Durch das Vorhandensein der rückseitigen, abstehenden Spoiler 11 ergibt sich eine gegenseitige Überlappung des rück­ seitigen Spoilers 11 mit dem frontseitigen Spoiler 10 des Hintermannes, so daß sich ideale Strömungsverhältnisse, wie durch den Strömungspfeil 8 angedeutet, ergeben. Wellentäler in der Strömung sind kaum mehr festzustellen und dadurch werden turbulente Strömungsverhältnisse zwischen den einzelnen Personen sicher vermieden.

Zur Erläuterung der Erfindung wurden konkrete Ausführungsfor­ men der Spoiler wiedergegeben. Der Fachmann ersieht, daß im Rahmen der Erfindung auch andere Spoilerformen und auch andere absprengbare Befestigungsarten durchaus einsetzbar sind.

Claims (4)

1. Schutzhelm für Motorradfahrer, Rennsportler oder derglei­ chen mit einer Helmschale mit frontseitigem Gesichtsaus­ schnitt und mit die Helmoberfläche überragenden Luftfüh­ rungsteilen, dadurch gekennzeichnet, daß als Luftführungs­ teil sowohl an der Helmfrontseite als auch an der Helmrück­ seite ein die Helmschale (1) überragender unter Kraftein­ wirkung von der Helmschale (1) lösbarer Spoiler (10, 11) angebracht ist, wobei der an der Helmrückseite angebrachte Spoiler (11) eine Strömungsabrißkante (13) aufweist.

2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der die Helmschale (1) überragende Spoiler (10 und/oder 11) schildartig ausgebildet ist.

3. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Spoiler (10, 11) ein dreieckförmiges Querschnittspro­ fil aufweisen.

4. Schutzhelm nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Spoiler (11) bogenförmig ausgebildet sind und die Helmseiten nicht überragen.